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Wings of a Butterfly

von

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Alone... Together...

Kapitel 3 – Alone... Together…
 

Am nächsten Morgen wachte ich recht früh auf. Schon gegen 8 Uhr... und das ohne Wecker, was für mich Langschläfer schon rekordverdächtig war.

Ich stand sofort auf, um zu sehn, was wohl am Morgen auf mich wartete. Doch ich fand die Wohnung verlassen vor.

Nur eine Nachricht wies mich darauf hin, dass ich mit dem Abendessen nicht warten müsse, da es wohl später als gestern werden würde.

Das schockte mich schon etwas, denn immerhin war er dann über 12 Stunden unterwegs. Wie zum Teufel hielt er das durch??? Auf die Dauer kann das doch nicht gut gehen.

Aber na gut, so blieb mir wenigstens Zeit, die Wohnung in einen vorzeigbaren Zustand zu bringen und mich auch etwas hier „auszubreiten“.

Erst einmal lüften, denn der Geruch von Zigaretten war nicht zu verkennen... um nicht zu sagen, dass er nur eine Vermutung nahe legte: potentieller Kettenraucher! Aber das konnte man ihm ja noch abgewöhnen... Auch wenn das Arbeit bedeutete. (*devilgrien*)

Während ich lüftete, begann ich damit, meine Sachen auszupacken. War ja nicht viel...

Danach war das Wohnzimmer mit all seinen Rumpelecken fällig. Und ehe ich mich versah, war es kurz nach Mittag. Also machte ich erst mal Pause und aß zum ersten Mal heute etwas.

Das Wetter war seit gestern besser geworden. Die Sonne schien, keine Wolke bedeckte den strahlend blauen Himmel und es war angenehm warm.

Ich entschloss mich kurzerhand, nach draußen zu gehen. Immerhin war ich ja nicht an diese Wohnung gebunden. Schnell hatte ich einen Block und ein paar Stifte + meine Kamera, ohne welche ich nie das Haus verließ, in eine meiner Lieblingstaschen verfrachtet.

Nur wenig später hatte ich es mir in einem nahe liegenden Park gemütlich gemacht und war, wie so oft, dabei, zu zeichnen.

Obwohl der Park nicht sehr groß war, war er wunderschön. Ein Teil war traditionell Japanisch, aber ein anderer erinnerte stark an den Park in meiner Heimatstadt. Doch im Augenblick zog mich der japanische Teil bedeutend mehr an. Er bot auch viel mehr Möglichkeiten, zu zeichen und zu fotografieren. Ich war vollauf damit beschäftigt, den Anblick, den mit der kunstvoll angelegte Garten bot, in einer Skizze festzuhalten, als sich plötzlich jemand neben mir ins Gras setzte und mir dabei zusah.

Nach einer Weile fragte er in etwas gebrochenem Englisch, seit wann ich jetzt schon zeichnete, da er das Bild wirklich gut fand. Ich antwortete... und bald hatte sich ein Gespräch entwickelt, das keinesfalls uninteressant war, auch wenn ich über seine Aussprache manchmal nur schmunzeln konnte.

Ich erfuhr dass dieser Mann, Satoru hieß und hier in der Nähe arbeitete, jedoch heute frei hat. Eigentlich wollte er sich mit jemandem treffen, doch es hatte sich ergeben, dass dieser arbeiten musste, sodass er seinen freien Tag wohl oder übel alleine verbringen musste.

Über dem Gespräch hatte ich ganz vergessen, weiterzuzeichnen, doch obwohl ich nicht fertig war, gefiel es sogar mir zur Abwechslung mal relativ gut.

Es war wohl etwa 16 Uhr, als wir uns verabschiedeten. Vorher hatten wir unsere Handynummern vorsichtshalber ausgetauscht, da wir beide vorhatten, uns mal wieder zu treffen. Was daraus werden würde, stand zwar noch in den Sternen, aber die Zukunft würde sich schon noch schnell genug zeigen.

Ein paar weitere Stunden brachte ich damit zu, schöne Plätze für Photos zu suchen, die ich später meinen Freunden in Deutschland schicken würde. (Jaja, das nimmt Stunden in Anspruch... bei mir kann das schon auch mal passieren ^-^) Als ich wieder zuhause war, war von Hi-chan, wie sollte es auch anders sein, keine Spur, aber das hatte ich ja vorher schon gewusst.

Trotzdem machte es mich betrübt, alleine zu sein. Das hatte es auch früher schon, doch seit ich in Japan war, war es regelrecht krankhaft geworden. Man konnte meinen, ich bekam fast schon Panik, wenn alles um mich herum still war und ich wusste, dass niemand anderes da war. Solange ich etwas zu tun hatte, war das überhaupt kein Problem für mich, aber wenn dann Langeweile dazu kam... naja... Ich wollte den Gedanken nicht weiter ausbauen, also schnappte ich mir meinen Discman und ein Buch und setzte mich auf den Balkon

Die Zeit verging so schneller, und ehe ich es richtig gemerkt hatte, war es dunkler geworden... bedeutend dunkler, sodass das Lesen schwer fiel und ich nach drinnen gehen musste, um dort bei Licht weiterzulesen.

Eine große Schwierigkeit stellte das nicht dar, da es in der Wohnung so etwas wie eine Kissenecke gab, die geradezu prädestiniert dafür war, es sich dort gemütlich zu machen und zu lesen.

Ich schnappte mir also meine Sachen und verkroch mich dorthin. Außer der kleinen Leselampe löschte ich alle Lichter, so war die Atmosphäre viel angenehmer, zumal sie auch viel besser zu einem Thriller passte, als halbe Festbeleuchtung.

Es war wohl wieder Etliches an Zeit vergangen. Das Buch hatte ich schon bis weit über die Hälfte durchgelesen, als ich das leise Klacken der Wohnungstür vernahm. Da ich noch Musik hörte, war das Geräusch nur gedämpft, aber ich war mir sicher, dass er sich auch so bemüht hatte, leise zu sein.

Nicht einmal das Licht schaltete er ein. Ich hatte auch meine Leselampe und den Discman ausgeschalten, da ich ihn weder erschrecken, noch stören wollte. Leise ging - oder besser schlich er - zur Küche, holte sich nur etwas zu Trinken, dann ging er in sein Zimmer.

Kurz darauf öffnete sich die Zimmertür ein weiteres Mal.

Er ging zum Balkon um zu Rauchen, dann aber stoppte er vor meinem Zimmer. Irgendwie fühlte es sich jetzt seltsam an, hier zu sitzen und zu beobachten, was ich sonst gar nicht mitbekommen hätte. Vorsichtig öffnete er die Tür einen Spalt breit und schaute hinein, blieb allerdings wie erstarrt stehen, als er bemerkte, dass ich nicht da war. Er schaute sich erschrocken um und fragte dann leise: „Ina-chan??“

„Hm?“, meinte ich ebenfalls leise. Trotzdem zuckte er zusammen – hatte wohl nicht mit einer Antwort aus dieser Richtung gerechnet.

„Ah da bist du!“, sagte er und trat dann näher zu mir, drehte den Dimmer auf ein Minimum, sodass man besser sehen konnte. Obwohl ich damit auch so kein Problem hatte, meine Augen hatten sich schon längst an die Dunkelheit gewöhnt.

„Warum hast du mich gesucht, Hi-chan?“, fragte ich, nachdem er sich neben mich gesetzt hatte.

„Die Antwort ist zur Abwechslung mal einfach... Lass es mich so sagen... Mir ist etwas... uhm... unwohl, wenn ich alleine bin... und es war so ruhig... darum... Das ist auch einer der Gründe, warum ich so froh war, als du angerufen hast...“, erklärte er, wobei er einige Pausen machte und wohl nach den richtigen Worten suchte.

Über die Tatsache, dass es ihm genauso ging, musste ich lächeln. Das hätte ich nie gedacht, aber es beruhigte mich irgendwie, dass ich so nie alleine sein würde.

Jetzt endlich legte ich das Buch ganz zur Seite, hatte eh keinen Sinn mehr... und spät war es auch schon.

„Sag mal: Wann bist du heute Morgen eigentlich gegangen? Als ich aufstand, warst du schon weg...“, traute ich zu fragen. „Zwischen 7.00 und 7.30 glaub ich. Ich wollte dich nicht wecken...“, kam die Antwort nach kurzem Nachdenken, dann neigte er sich etwas zu mir.

„Darf ich mich... bei dir anlehnen? ... Ina-chan?... Bitte...“ „Wenn du möchtest... klar... spricht nichts dagegen...“ Nachdem ich das gesagt hatte, legte er seinen Kopf auf meine Schulter und rückte näher heran. Erst jetzt bemerkte ich, dass er sich vorhin noch umgezogen haben musste... nun trug er eine leichte, schwarze Stoffhose und ein offenes, weißes Satinhemd, welches leicht seinen Oberkörper umfing und meinen Arm, wo es ihn berührte, kitzelte. (*sabber* Vorstellen muss man sich das... haaaach... ich liiiieeeebe Satinhemden...)

Alles in Allem sah er, wieder einmal, wirklich gut aus. Und insgeheim hoffte ich, dass er sich so nicht jedem zeigte. Er atmete tief ein und meinte dann: „Und? Was hast du heute den ganzen Tag über gemacht?“

„Hmm... hab mich ein bisschen eingerichtet und dann war ich in einem Park hier ganz in der Nähe. Hab dort gezeichnet und jemanden wirklich nettes kennen gelernt... Dann hab ich noch ein paar Photos für Freunde in Deutschland gemacht... Tja... und als ich wieder da war hab ich halt gelesen und wohl etwas die Zeit vergessen.“, antwortete ich wahrheitsgemäß mit einem Wink auf das Buch, das mich so gefesselt hatte.

Vorsichtig wagte ich es nach einer Weile des Schweigens, meinen Kopf auf seinen zu legen, was ihn allerdings nicht zu stören schien.

Die Stille war nicht unangenehm. Ich hörte ihn leise neben mir atmen und dachte schon, dass er eingeschlafen sei. Ich rutschte etwas tiefer in die Kissen, was ihn dazu brachte, sich anders hinzulegen, sodass sein Kopf schlussendlich auf meinem Bauch zum liegen kam. Hatte er wohl doch noch nicht geschlafen. Dennoch war ich mir kurz darauf sicher, dass er ins Land der Träume abgedriftet war. Dabei sah er einfach extrem niedlich aus, sodass ich es mir nicht traute, aufzustehen und zu gehen. Ihn wecken wollte ich allerdings auch nicht. Sein Tag war nun wirklich lang genug gewesen. So blieb ich liegen. Eine Weile genoss ich diese ungewohnte Nähe, schlief dann aber wohl auch ein. Und dieses Mal brauchte ich keine Angst zu haben, dass er nicht da sein würde, wenn ich aufwachte.
 

Kapitel 3 – Alone... Together… - Ende –



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Olivia
2006-07-02T20:07:53+00:00 02.07.2006 22:07
Hiho! ^^

Ich hab die Geschichte schon auf Ff.de gelesenh und find sie toll! ^-^ *beide daumen heb*

Freu mich schon auf das nächste Kapitel!

Mata ne
Hana


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