Zum Inhalt der Seite

Brieffreunde

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ashley kam aufgeregt von der Schule heim. Sie wusste, heute würde wieder ein Brief für sie bei der Post dabei sein. Zu Hause angelangt, rannte sie so schnell wie möglich die Treppen hoch um in ihr Zimmer zu kommen. Und wirklich, auf ihrem Schreibtisch lag da ein an sie adressierter Brief. Aufgeregt nahm sie ihn und öffnete ihn säuberlich. Mit leicht zitternden Händen nahm sie sorgfältig den Brief aus dem Umschlag, faltete ihn langsam auseinander, schmiss sich auf ihr Bett und las ihn.

Als sie in etwa der Mitte des Briefes war, trat ihre Mutter ins Zimmer.
 

„Schatz, ich rufe schon seit 10 Minuten nach dir, aber du scheinst ja auf deinen Ohren zu sitzen.“

Sagte ihre Mutter etwas ärgerlich.

„Nur noch 5 Minuten Mum, dann komm ich zum Essen runter, versprochen.“

Ashleys Mutter sah den Brief und seufzte.

„Soviel wie ihr euch beide schreibt wird es wohl mehr als 5 Minuten dauern. Komm bitte jetzt mit, das Essen wird sonst kalt. Den Brief kannst du schließlich auch noch später lesen.“

„Mama.. nur noch…“

„Nein Schatz, keine Widerrede. Du kommst jetzt sofort mit. Du weißt doch das dein Vater nicht eher mit dem Essen anfängt bis alle am Tisch sitzen.“

Fiel sie ihrer Tochter ins Wort.

Ashley brubbelte etwas unverständliches vor sich hin, legte den Brief widerwillig beiseite und folgte ihre Mutter nach unten.
 

Alle setzten sich hin und Ashley und ihr Vater begannen zu essen. Derweil fütterte ihre Mutter ihren Bruder Josh.

Josh war jetzt 1 ½ Jahre alt und Ashley, die schon 17 ist, hatte eigentlich gedacht sie würde ein Einzelkind bleiben. Sie hatte sich schon richtig an den Gedanken gewöhnt, doch nun trat Josh vor anderthalb Jahren in ihr Leben. Anfangs war sie schon ziemlich eifersüchtig auf ihren kleinen Bruder gewesen, da er so umkümmert wurde, aber jetzt liebt sie ihn und ist stolz ihn zu haben. Da Ashley sich viel um ihn kümmern musste, weil ihre Eltern essen gehen wollten oder sonstiges, war der Dank dafür das ‚Ashley’ Joshs erstes Wort war. Genauer genommen sagte Josh eher so etwas wie „Ashey“, aber sie konnte darauf schließen, dass er sie damit meinte, da er oft Probleme hatte eine ‚L’ zu sprechen. Diese gemeinsame Zeit hat die beiden sehr zusammengeschweißt.

Es herrschte eine ganze Weile Stille, nur das Besteck klimperte und Josh schmatzte vor sich hin.

Schließlich brach Ashley das Schweigen.
 

„Mum?“

Fragte sie vorsichtig.

„Ja mein Schatz?“

„Es sind ja in 3 Wochen Sommerferien und ich hab überlegt ob ich nicht vielleicht ins Ausland fliegen könnte für 2 Wochen.“

Sie sah schon den Ausdruck ihrer Mutter und wie ihr Blick zu Ashleys Vater wanderte, darum setzte sie noch nach.

„Och bitte bitte Mum. Alle aus meiner Klasse fahren irgendwo ins Ausland und ich will meine ganzen Sommerferien nicht hier zu Hause verbringen.“

Sie sah ihre Mutter eindringlich an.

Diese holte nur tief Luft und sagte dann endlich.

„Nagut… aber, ich will nicht, dass du alleine fährst. Vielleicht hat jemand aus deiner Klasse Lust. Aber.. wir sollten vielleicht auch deinen Vater um seine Meinung bitten.“

Der hebte den Kopf, sah abwechselnd von seiner Frau, zu seiner Tochter und dann wieder zu seiner Frau und sagte.

„Von mir aus, wenn es nicht zu teuer sein sollte.“

Und schon aß er weiter.

„Danke für deinen Beitrag Schatz.“

Sagte Ashleys Mutter ironisch.

Es nervte sie schon lange, dass er sich an so etwas nicht recht beteiligte.

Ashley hingegen freute sich riesig, darum stand sie auf, umarmte ihren Vater, gab ihm einen Kuss auf die Wange und das gleiche tat sie auch bei ihrer Mutter.

Josh beobachtete das Schauspiel und fing, als Ashley sich gerade wieder hinsetzen wollte, an zu weinen.

„Oh… tut mir Leid Bruderherz, du natürlich auch.

Also ging sie auch zu ihm und gab ihm einen besonders großen Schmatzer auf die Wange. Daraufhin hörte er auf und lachte wieder.

Schließlich fragte ihre Mutter.

„Wo willst du denn überhaupt hin? Wir müssten ja dann auch bald buchen. Und hast du dir schon überlegt wen du mitnimmst?“

Fröhlich antwortete sie.

„Hmm.. also ich hab gehört das Bulgarien sehr schön sein soll. Und wie der Zufall es so will hab ich oben in meinem Zimmer auch einen Ferienkatalog.“

Ein schelmisches Grinsen machte sich auf ihren Lippen breit.

Ihre Mutter wusste deshalb sofort, dass es Ashley nicht erst jetzt beim Essen eingefallen ist, sondern sie es schon die ganze Zeit vorhatte.

„Ach ja und mitnehmen würde ich Rachel. Das hättest du dir aber eigentlich denken können Mum.. sie ist schließlich meine beste Freundin.“

Erwiderte Ashley.

„Ja.. natürlich.. aber es hätte genauso gut sein können, dass sie auch schon wegfährt. Also gut, dann gehen wir morgen früh gleich ins Reisebüro. Am besten rufst du Rachel auch gleich an und sagst ihr bescheid, dann können wir zusammen dorthin.“

Ashley nickte freudig, stellte ihren Teller in den Geschirrspüler und sagte.

„Ich geh dann mal wieder auf mein Zimmer.“
 

Und schon eilte sie in ihr Zimmer.

Eigentlich wollte sie nun endlich ihren Brief zu Ende lesen, aber sie sah ein, dass es erst einmal wichtiger war ihre Freundin anzurufen und ihr diese freudige Nachricht zu übermitteln. Sie griff zum Telefonhörer und wählte Rachels Nummer.

„Hy Rachel! Ich bin’s Ash.“

„Hy! Was gibt’s?“

„Das mit unserer Reise die wir geplant hatten. Meine Eltern sind einverstanden und wir würden gleich morgen früh ins Reisebüro gehen. Ist das ok?“

„Das ist ja großartig.“

Freute sich Rachel.

„Ja also das ist kein Problem. Ihr könnt mich doch abholen oder?!“

„Ja, natürlich.“

Rachel wollte mit Ashley noch über so viele Dinge reden, doch Ashley drängelte ein wenig damit sie ihren Brief weiterlesen konnte.

Und so brach das Gespräch nach 5 Minuten ab.

Sobald Ashley den Telefonhörer aufgelegt hatte, hechtete sie auch schon zu ihrem Bett.

Voller Spannung vertiefte sie sich wieder vollkommen in ihren Brief.
 

Die Briefe die sie wöchentlich immer so sehnsüchtig erwartet, waren von ihrem Brieffreund.

Sie hatte ihn in einem Chat kennen gelernt und fand ihn sofort sympathisch. Sein Name war Matt und er war 2 Jahre älter als Ashley. Er beschrieb sich ihr mit kurzen dunkelblonden Haaren und braunen Augen. Seine Größe tippte er auf 1,82m, wusste es aber nicht ganz genau da er sich schon lange nicht mehr hat messen lassen. Da er nur auf bestimmte Zeit Internet hatte, schlug er ihr vor doch eine Brieffreundschaft anzufangen. Sie war sofort dafür und so schreiben sie sich schon seit 3 Monaten hin und her. In dieser Zeit konnte sie Matt schon gut kennen lernen. Sie will es sich zwar noch nicht ganz eingestehen, aber ein wenig hat sie sich in ihn verliebt. Fotos haben beide bisher noch keine voneinander gesehen, Ashley war bisher immer dagegen, warum wollte sie ihm allerdings nicht verraten.
 

Langsam näherte Ashley sich den letzten Zeilen des Briefes, welche mit ‚Freu mich auf Antwort! Bis dann Matt’ endeten. Doch sie entdeckte noch ein P.S. auf der Rückseite des Briefes.

‚Ich weiß ja, dass du das eigentlich nicht willst, aber ich hab dir trotzdem mal ein Foto von mir beigelegt. Dann weißt du wenigstens mal wie der Typ mit dem du dir hier schreibst aussieht.’ Daneben war ein kleiner zwinkernder Smiley gemalt.

„Ein Foto?“

Sie erschrak, schaute sich jedoch noch einmal alle Seiten an.

„Aber hier ist doch überhaupt kein Foto.“

Verwundet darüber sah sie sich in ihrem doch ziemlich großen Zimmer um. Dann entdeckte sie den Briefumschlag den sie auf dem Schreibtisch zurückgelassen hatte.

Langsam stand Ashley auf und ging zum Schreibtisch hinüber. Als sie den Briefumschlag nehmen wollte, merkte sie erst wie sie am ganzen Körper zu zittern begann.

„I-ich kann das nicht… andererseits wird er bestimmt erwarten, dass ich ihm schreibe wie ich ihn finde. Was mach ich denn jetzt?!“

Verzweifelt sah sie sich ein weiteres Mal in ihrem Zimmer um.

„Scheinbar führt kein Weg daran vorbei. Ok Ashley.. du schaffst das.. es ist doch bloß ein Foto.“

Sich selber Mut zusprechend, schaute sie in den Umschlag.

„Mist.. da ist tatsächlich auch noch was drin.“

Immer noch zitternd nahm sie das Foto verkehrt herum heraus.

Sie atmete tief durch und drehte das Foto um, jedoch kniff sie dabei die Augen zusammen.

Entschlossen sich jetzt doch zu trauen, atmete sie noch einmal tief durch und öffnete langsam ihre Augen. In diesem Moment ging die Tür auf und ihre Mutter steckte den Kopf durch die Tür.

Ashley drehte sich zu ihr um und ließ blitzschnell das Foto hinter ihrem Rücken verschwinden.

„Mum!“

Piepste sie.

„Was ich noch sagen wollte, … versteckst du irgendwas hinter deinem Rücken?“

Misstrauisch musterte sie ihre Tochter.

„Was?! Aber nein.. was sollte ich denn da verstecken?!“

Das Foto ließ sie in ihre hintere Hosentasche verschwinden und streckte dann ihre Hände vor.

„Siehst du, ich hab nix.“

Lächelte sie ihre Mutter unsicher an.

„Was wolltest du doch gleich?“

„Ähm, ich wollte dich fragen ob wir denn schon einmal einen Reisepass für dich haben ausstellen lassen?!“

Ashley grübelte kurz.

„Ja, natürlich. Letztes Jahr waren wir doch von einer Klassenfahrt aus im Ausland.“

Sie zog ihn aus ihrer Schreibtischschublade. Da Ashley sehr ordentlich war, fand sie ihre Sachen schnell wieder.

„Gut, danke. Das war’s schon.“

Schon fiel die Tür wieder ins Schloss.

„Puh…“

Sie holte das Foto wieder aus ihrer Hosentasche.

„Okay… aber jetzt!“

Bevor sie es sich wieder anders überlegte drehte sie das Foto endlich um und warf einen Blick drauf. Sie sah es sich näher an und wurde rot im Gesicht.

‚Als er sich beschrieben hatte fand ich ja schon das er bestimmt gut aussieht, aber das er dann gleich so gut aussieht, hätte ich nun nicht erwartet.’

Ashley setzte sich an ihren Schreibtisch, vor sich legte sie das Foto und himmelte es an.

„Schade nur, dass er so weit weg wohnt.“

Seufzte sie.

„Mehr als Brieffreundschaft wird das wohl nie werden.“

Doch etwas traurig darüber stützte sie ihren Kopf in den Händen und dachte nach.
 

Am nächsten Morgen stand sie mit ihrer Mutter früh auf um dann Rachel abzuholen und zusammen zum Reisebüro zu fahren.

„Na?! Hat dir dein Süßer wieder geschrieben?!“

stichelte Rachel.

Ashley wurde rot und gab protestierend zurück.

„Er ist nicht mein Süßer. Aber wenn du es unbedingt wissen willst… ja ich habe gestern wieder Post von ihm bekommen.“

„Wusste ich’s doch. Du strahlst immer so wenn du Post von ihm bekommen hast.“

Grinste sie frech.

„D-das ist gar nicht wahr. Was du wieder erzählst. Oh.. wir sind schon beim Reisebüro.“

Lenkte Ashley ab.

Es war ihr doch etwas peinlich, vor allem vor ihrer Mutter.

Rachel hingegen musste nur noch breiter grinsen, weil sie wusste, dass sie mit dem was sie sagte, recht hatte.

Im Reisebüro holte Ashley ihren Ferienkatalog heraus und zeigte der Reiseverkehrsfrau das Angebot was Rachel und sie ins Auge gefasst hatten.

„Da soll es also hingehen. Ich gucke nur eben schnell ob noch etwas frei ist.“

Sagte die Frau freundlich.

Flink tippte sie etwas in ihren Computer ein und klickte sich dann weiter mit der Maus durch.

„Ja, es sind noch wenige Plätze frei. Wollen sie ein Doppelzimmer oder ist ihnen das Zimmer egal?“

Rachel und Ashley sahen sich an, nickten und sagten wie aus einem Munde.

„Doppelzimmer.“

Weitere Formalitäten wurden geklärt und schon war die Reise innerhalb einer Viertelstunde gebucht.

Voller Vorfreude auf die bevorstehende Reise verließen sie das Reisebüro wieder und fuhren nach Hause.

„Und ihr seid wirklich sicher, dass ihr da hin wollt?“

Fragte Ashleys Mutter immer noch etwas verunsichert.

„Natürlich Frau Carter. Meine Cousine war auch schon einmal da und sie fand es wirklich schön da.“

Antwortete Rachel.

Zu Ashley zugewandt flüsterte sie.

„Vor allem wegen der Typen.“

Beide grinsten.
 

Rachel wurde bei sich zu Hause abgesetzt und Ashley und ihre Mutter fuhren zu sich. Ashley beschloss ihren Brief an Matt anzufangen und ihm zu erzählen, dass sie vor hatte wegzufahren und ihm in dieser Zeit nicht antworten konnte.

Bei seiner Antwort eine Woche später, berichtete er, dass er eine Reise zusammen mit einem Freund gebucht hatte und ihr in diesem Zeitraum ebenfalls nicht schreiben kann.

Beide wünschten sich schöne Ferien und freuten sich schon aufs Wiederkommen um dem anderen davon zu erzählen.
 

Es waren nur noch 3 Tage bis zur Abreise und Ashley und Rachel waren schon sehr aufgeregt. Beide hatten schon angefangen mit packen. Ashley hatte sich sogar eine Liste gemacht mit all den Sachen die sie unbedingt mitnehmen musste um auch ja nichts zu vergessen. So kurz vor der Reise ging ihr ihre Mutter noch oft auf die Nerven mit unwichtigen Dingen, daher kam es oft auch zu kleinen Streits zwischen den beiden.

Ashley war froh bald weit weit weg zu sein, nur Rachel und sie.

Der langersehnte Tag rückte immer näher. Für Ashley verging die Zeit gar nicht. Sie konnte es kaum noch abwarten. Das aufregendste war für sie der Flug. Nie zuvor in ihrem Leben war sie jemals geflogen, doch Rachel beruhigte sie hin und wieder etwas.
 

Viel zu früh wachte Ashley am langersehnten Tag auf, doch sie wusste das sie jetzt nicht mehr einschlafen konnte.

Eigentlich wollte sie erst in zwei Stunden aufstehen, also beschloss sie ihre Liste ein weiteres Mal durchzugehen. Aus dem Kinderzimmer ihres Bruders hörte sie jetzt leise Geräusche.

Also schlich sie von ihrem Zimmer nach gegenüber in das ihres Bruders. Josh lag in seinem Gitterbett, hatte seine Decke, auf der Teddys zu sehen waren, abgestrampelt und spielte mit seiner roten Rassel. Sobald er Ashley erblickte, ließ er von der Rassel ab und streckte seine Arme nach ihr aus.

Sie lächelte ihn an, nahm ihn aus seinem Bettchen und sogleich fing er an mit ihren Haaren zu spielen. Ashley war es gewohnt, denn er liebte es an Haaren herumzuzerren. Dann fing er fröhlich an loszubrabbeln. Er konnte noch nicht sehr viele Wörter, daher verstand ihn Ashley nur sehr schwer. Sie konnte nur ab und zu ihren Namen raushören. Seinen letzten Satz konnte sie jedoch konnte sie doch halbwegs verstehen, wenn man es überhaupt als einen Satz bezeichnen konnte.

„Ashey Hunger!“

brubbelte Josh.

„Du hast Hunger?“

hakte Ashley nach.

Josh legte einen Zeigefinger an seine Lippen und nickte.

„Ok Kleiner, ich mach dir was zu essen. Dann kann Mami wenigstens noch ein wenig schlafen.“

Sie ging mit Josh auf dem Arm nach unten in die Küche, setzte ihn in seinem Kinderstuhl ab und schmierte ihm eine kleine Stulle mit Marmelade. Bevor sie ihm sein Essen gab, band sie ihm seinen blaugeblümten Latz um, weil er nur allzu gerne kleckerte und gab ihm schließlich sein ersehntes Essen und eine Schnabeltasse mit Milch. Ashley hingegen nahm sich einen Stuhl und schaute ihm zu. Genüsslich aß er sein Frühstück. Als er fertig war, wischte ihm Ashley das Gesicht ab, brachte ihn nach wieder nach oben, diesmal ins Bad, um ihn aufs Töpfchen zu setzen. Währenddessen er sein Geschäft machte, ging Ashley ins Schlafzimmer ihrer Eltern um nachzusehen ob ihre Mutter nun schon wach sei. Gerade als sie die Tür öffnen wollte, öffnete sie sich schon von der anderen Seite her.

Ashley zuckte zusammen und flüsterte.

„Mum, erschreck mich doch nicht am frühen Morgen.“

„Tut mir Leid Schatz. Warum bist du überhaupt schon so früh wach?“

„Ich konnte nicht mehr schlafen. Josh hab ich schon gefüttert und ihn gerade aufs Töpfchen gesetzt.“

Überrascht antwortete ihre Mutter.

„Danke. Ich werde ihn dann gleich erst einmal baden. Indessen kannst du dich ja schon einmal fertig machen.“

Ashley nickte und wollte gerade wieder in ihr Zimmer gehen.

„Ach Ashley? Hast du denn schon gefrühstückt?“

Kopfschüttelnd antwortete Ashley.

„Nein. Aber sobald ich fertig bin, kann ich ja schon den Frühstückstisch decken.“

So verschwand sie in ihrem Zimmer.

Ihre Mutter stand immer noch wie angewurzelt da.

„Sie ist heute so freundlich. Merkwürdig.“

Achselzuckend ging sie jetzt zu ihrem Sohn.
 

Als Frau Carter fertig gebadet mit Josh wieder herunter kam, war der Tisch wirklich schon gedeckt.

Jedoch hatte Ashley nur für einen gedeckt. Fragend wurde sie von ihrer Mutter angesehen. „Schatz, du hast doch sicher noch nichts gegessen?!“

„Nein.. aber kann ich auch gar nicht, ich bin viel zu aufgeregt.“

Grinste sie.

„Wenn ich jetzt was esse, wird mir nachher im Flugzeug noch schlecht.“

Ihre Mutter seufzte, sie war nun mal die Art Mutter, die es nicht gern sah, wenn ihre Tochter das wichtigste Mahl des Tages ausließ.

„Wenigstens eine Kleinigkeit, komm schon.“

Bohrte sie.

Ash schüttelte nur energisch den Kopf.

„Ich hab sowieso keinen Hunger, ich ruf lieber mal Rachel an und guck ob sie schon wach ist.“

Sagte sie vergnügt und verschwand wieder hoch.

Frau Carter seufzte und sah zu ihrem Sohn.

„Hoffentlich wirst du nicht so.“

lächelte sie.

Ihr Sohn sah sie nur mit großen Augen an und fing an zu lachen.
 

Ash hing derweil schon am Telefon und versuchte Rachel zu erreichen.

Nach mindestens 5 Minuten nahm endlich jemand ab und am Ende der Leitung war ein verschlafenes „Ja?“ zu hören.

„Rachel!!! Jetzt sag bloß du bist noch nicht fertig?!“

fragte Ash geschockt.

Plötzlich fing Rachel an zu kichern und sagte frech

„Verarscht! Man natürlich bin ich schon wach, was denkst du denn? Ich hab kaum ein Auge zugemacht die Nacht.“

Erleichtert atmete Ash aus und antwortete:

„Puh.. dir hätte ich alles zugetraut. Aber ich konnte auch nicht schlafen.“

Grinste sie.

„Na hör mal, ich verpass doch nicht die wichtigste Reise unseres Lebens.“

Lachte Rachel.

„Ach komm hör auf, du willst doch nur wegen den Typen dahin.“

Neckte Ashley sie.

„Nein, wie kommst du darauf?“

grinste Rachel frech.

„Nja.. vielleicht deswegen, weil ich dich jetzt schon lang genug kenne. Aber wie auch immer, wir holen dich dann in ca. 2 Stunden ab und fahren dann zum Flughafen ok?“

hakte Ash noch einmal nach.

„Ist ok. Wir sehen uns dann, bye!“

sagte sie lächelnd und legte dann auf.

Ashley legte ebenfalls auf und überprüfte ein weiteres Mal ihre Sachen.

Sie wollte sicher gehen, dass sie auch nichts vergessen hatte.
 

Endlich war es soweit, nach hektischem durchs Haus Gerenne fuhren sie los um Rachel abzuholen und anschließend zum Flughafen zu fahren.

Rachel wartete schon ungeduldig mit ihrem ganzen Gepäck an der Straßenecke und begrüßte Ashley herzlich.

Sie luden das Gepäck von Rachel ein, was einige Probleme mit sich brachte, da Rachel wirklich viel eingepackt hatte und Ashleys Sachen auch nicht wenig waren.

Irgendwie schafften sie dann doch alles im Auto zu verstauen und pünktlich beim Flughafen anzukommen.

Da Ashleys Mutter noch an diesem Tag arbeiten musste, verabschiedete sie die beiden und überließ sie dem Flughafen.

Mit großen Augen und neugierigem Blick sah sich Ashley in der riesigen Flughafenhalle um.

Sie hätte nicht gedacht, dass so früh schon so viele Menschen auf den Beinen wären, nur um irgendwo hinzufliegen.

Da Rachel schon oft geflogen war und das alles kannte zerrte sie ihre Freundin zum Flughafenschalter um ihre Tickets entgegenzunehmen und ihr Gepäck endlich loszuwerden.

Nachdem das alles erledigt war, konnten sie Flughafenwarteraum Platz nehmen und darauf warten, dass ihr Flug losging.

Ash sah sich weiterhin neugierig um und sah schon viele andere Jugendliche in ihrem Alter dort sitzen. All diese wollten wohl ebenfalls nach Bulgarien fliegen, schließlich flogen sie unter Betreuung, da ihre Mutter sie niemals hätte allein fliegen lassen. Jedoch konnten Rachel und Ashley dort dann tun was sie wollten. Die Betreuung diente nur dazu ein wenig auf alle aufzupassen und ihnen bei Problemen weiterzuhelfen.

Rachel sah sich ebenfalls neugierig um, jedoch sah sie eher was für Jungs mitflogen. Sie war eben eines der Mädchen was die Blicke auf sich zog wenn sie an Jungs vorbeiging, welches ihr auch sichtlich gefiel. Sie sah ein paar die sie ganz süß fand und versuchte mit erstem Blickkontakt mit ihnen zu flirten. Ash musste dabei die Augen verdrehen, da sie kaum 5 Minuten hier waren und Rachel schon die ersten Kontakte schloss. Ashley war eher eine von der schüchternen Sorte. Oft brauchte sie lange um sich an Menschen zu gewöhnen und sich ihnen zu öffnen.
 

Nach zwei Stunden schier endloser Warterei wurde dann endlich ihr Flug aufgerufen und das sie sich doch zu den Gates begeben sollten.

Nun ging es also los. Ashley fühlte wieder ein mulmiges Gefühl in ihrer Magengegend und ihr wurde leicht schlecht. Ihr erstes Mal fliegen. Sie war so aufgeregt, dass sie sich etwas an Rachel festhalten musste. Diese versuchte sie ein wenig zu beruhigen und bot ihr den Fensterplatz im Flugzeug an. Ash war erst ziemlich dagegen, willigte nach einiger Diskussion mit Rachel doch ein.

„Wie lange fliegen wir?“

fragte Ashley sichtlich nervös.

Rachel lehnte sich zurück und sah zu ihr.

„Etwa zwei Stunden.“

Sagte sie lässig.

„Zwei Stunden? O Gott.. ich sterbe..“

meinte sie ängstlich und krallte sich in die Lehne.

„Nein wirst du nicht, wir sind ja noch nicht mal mehr losgeflogen, also hab nicht so’ne Angst.“

Zwinkerte Rachel.

Das beruhigte Ashley nicht gerade, aber sie versuchte sich wenigstens etwas zu entspannen, bis es dann hieß, dass sie sich anschnallen sollten.

Ab da an verkrampfte sich Ash zusehends. Langsam gelangte des Flugzeug ins Rollen. Es fuhr immer schneller, bis die Spitze schließlich langsam abhob.

Ashley wurde regelrecht in den Sitz gedrückt und empfand es als regelrechte Folter.

Endlich waren sie in der Luft und Ashley musste sich erst einmal an die dünne Luft gewöhnen.

„Na siehste, so schlimm war es doch gar nicht.“

Grinste Rachel.

Ashley warf ihr nur einen Grins-nicht-so-Blick zu und wurde langsam wieder etwas ruhiger.

Die zwei Stunden vergingen doch schneller als Ashley dachte, doch durchlief sie beim Landeanflug noch einmal die gleiche Qual.

Etwas mürrisch verließ sie mit Rachel das Flugzeug und wollte ihr Gepäck entgegen nehmen.

Überall standen Schilder mit einer Sprache die sie nicht verstanden.

Da sie nicht wussten, wo ihr Gepäck zu finden war, folgten sie einfach der Masse.

Als sie ihr Gepäck endlich gefunden und es endlich vom Band gehievt hatten, gingen sie nach draußen, wo sie schon mehrere Busse erwarteten, die sie ins Hotel bringen würden.

Vor dem Hotel angelangt, wurde sie schon mit den anderen Jugendlichen von den Betreuern erwartet, die sie herzlichst begrüßten.

Die Betreuer warteten bis alle Busse leer waren und fingen ihre Rede über die Verhaltensregeln und alles mögliche an. Ashley war es zu langweilig sich alles anzuhören.

Sie ließ ihren Blick lieber durch die Reihen schweifen, bis ihr Blick an einem Jungen hängen blieb. Ihre Augen weiteten sich und ihr Mund stand ein wenig offen. Der Junge drehte gelangweilt seinen Kopf in ihre Richtung, doch Ashley kam wieder zu sich und duckte sich leicht.

Verwirrt sah Rachel sie an.

„Was machst du da?“

fragte sie leise.

Ashley sah zu ihrer Freundin hoch.

„Erzähl ich dir wenn wir im Zimmer sind.“

Flüsterte sie fast.

Rachel nickte nur und ließ ihre Freundin machen, sie wusste schon was sie da tat, dachte sie sich.

Ash hingegen blieb immer noch leicht geduckt und wurde von den umstehenden Leuten schon komisch angeguckt, andere schüttelten auch nur den Kopf oder tuschelten über sie.

Doch ihr war das im Moment ziemlich egal.
 

Sie und Rachel waren eine der ersten die ihren Schlüssel bekamen bzw. war es eher eine Schlüsselkarte.

Ihre Koffer wurden ihnen später auf ihr Zimmer getragen, was die Sache erleichterte, so fuhren sie mit dem Fahrstuhl gleich in den zweiten Stock um ihr Zimmer zu erkunden.

Zudem war Rachel neugierig geworden, was Ashley nun hatte.

Nach einiger Sucherei fanden sie ihr Zimmer fast am Ende des Korridors und schlossen es auf.

Zuerst ging Rachel hinein und sah sich staunend um.

„Na das hat sich doch gelohnt.“

Grinste sie vergnügt.

Es war ein relativ großes Zimmer mit Bad und einer eigenen kleinen Küche.

Sogar einen schönen großen Balkon mit Blick auf den Strand und das Meer hatten sie ergattert.

Ashley sah sich wieder neugierig um.

„Wow.. das ist echt schön.“

Sagte sie sichtlich zufrieden und schmiss sich auf’s Bett.

„Die sind ja weich.“

Lachte sie.

„Hmm?“

Rachel drehte sich zu ihr um. Sie hatte den Balkon begutachtet und sah nun grinsend zu Ashley.

„Wirklich?“

Sie schmiss sich neben sie und fing ebenfalls an zu lachen.

Die Betten waren groß genug, so dass locker zwei Platz darin gefunden hätten, trotzdem hatten sie 2 einzelne Betten.

Ernster sah Rachel dann Ashley an und drehte sich auf die Seite.

Sie stützte ihren Kopf auf ihrer Hand ab und fragte dann doch mit einem Hauch Neugier in der Stimme.

„Was war vorhin los?“

Ashley schluckte und erinnerte sich wieder an die Situation von vorhin.

„Nja..“

fing sie leise an.

„Mir war es zu langweilig der Betreuerin zuzuhören, daher hab ich mich ein wenig zwischen den Leuten umgesehen, was denn so für Leute hier hingefahren sind und da…“

sie stockte.

„Jetzt erzähl schon weiter!!“

meinte Rachel sichtlich gespannt.

„Matt…“

brachte sie nur hervor.

Rachel wäre fast vom Bett gefallen.

„Ashley! Wie kannst du jetzt an diesen Typen denken?“

sagte sie ein wenig vorwurfsvoll.

Doch Ash schüttelte den Kopf.

„Du verstehst nicht.. Matt.. er… ist hier..“

flüsterte sie fast.

Rachel riss die Augen auf.

„WIE BITTE?“

sagte sie ziemlich laut.

Dann beruhigte sie sich wieder ein wenig und fuhr fort

„Aber woher willst du das wissen? Du hast ihn doch noch nie gesehen.“

„Doch.. er hat mir in seinem vorletzten Brief ein Foto von sich mitgeschickt.“

„Und das erzählst du mir erst jetzt?“

sagte Rachel etwas schmollend.

„Nja.. tut mir Leid.“

Sah Ash entschuldigend zu Rachel.

„Aber ich hab ihn eindeutig vom Foto her wiedererkannt.“

Fuhr sie fort.

Sie atmete tief durch und seufzte etwas.

Lange hatte sie sich gewünscht ihn einmal zu treffen und ihm gegenüber zustehen, doch das traf sie jetzt doch etwas unerwartet, dass er gerade in den gleichen Ort wie sie gefahren ist.

„Aber das ist doch toll!“

sagte Rachel wieder besser gelaunt.

„So kannst du ihn endlich mal richtig kennen lernen.“

„Aber was ist wenn er mich nicht mag?“

„Ash ich bitte dich!“

sagte sie doch etwas streng.

“Erstens: Wer könnte dich nicht mögen? Und zweitens: Er hätte niemals versucht den Kontakt aufrecht zu erhalten, wenn dich nicht mögen würde, also muss ihm etwas an dir liegen.“

„Ich weiß nicht..“

sagte Ash leise und sah weg.

„Ash!!“

ermahnte Rachel ihre Freundin.

„Ja.. ich weiß, ich weiß..“

sagte sie leise.

Rachel nahm ihre Freundin in den Arm und drückte sie.

„Er wird dich schon mögen, schließlich kennt ihr euch doch auch schon eine ganze Weile, auch wenn ihr euch noch nie gesehen habt.“

Sagte sie leise.

„Ja.. schon.. aber ich hab trotzdem irgendwie auf einmal Angst im gegenüber zu treten.“

„Das wird schon.“

Sagte Rachel beruhigend.

Ashley nickte nur leicht und kuschelte sich an ihre Freundin.

Dann hörten sie Stimmen im Zimmer neben ihnen, die auf den Balkon traten.

Man erkannte sofort, dass es Männerstimmen waren, was Rachel natürlich umso neugieriger machte.

„Komm, lass uns nachsehen wie die aussehen.“

Grinste Rachel und zerrte ihre Freundin raus auf den Balkon.

Dort standen zwei gutaussehende, etwa 1-2 Jahre ältere junge Männer.

Rachel stach der etwas größere sofort in die Augen, welcher schwarzes Haar und dunkle Augen hatte.

Dieser drehte sich gleich zu den beiden Mädchen um und musterte Rachel von oben bis unten.

Ein leichtes grinsen umspielte seine Lippen und er begutachtete Ashley kurz, die sich halb hinter Rachel versteckte.

Rachel wollte natürlich beide Jungs sehen, doch der zweite wurde zunächst noch von dem größeren etwas verdeckt.

Der größere unterbrach die Stille die sich unter ihnen breit machte.

„Wer hätte gedacht, dass zwei so hübsche Mädels neben uns wohnen.“

Zwinkerte er ihnen zu.

Rachel hob eine Augenbraue und grinste.

„Tja, ihr könnt euch glücklich schätzen.“

„Das tun wir, glaub mir, das tun wir.“

Grinste er breit.

„Gut..“

nickte sie ebenfalls grinsend.

Endlich tauchte der unwesentlich kleinere Typ hinter dem ersten hervor.

Er lächelte beide freundlich an.

„Verzeiht meinen Freund, er ist manchmal.. nja.. wie soll ich sagen.. aufdringlich?!“

grinste er etwas.

In Ashley verkrampfte sich alles, als sie den zweiten jungen Mann sah, ihr blieb sogar fast regelrecht das Herz stehen, zeitgleich wurde ihr auch etwas übel.

Ohne ein Wort zu sagen verschwand sie im Zimmer.

Sie war einfach noch nicht bereit, woher sollte sie auch wissen, dass Matt genau neben ihr wohnt?!

Rachel war etwas verwundert über das Verhalten ihrer Freundin.

„Wir unterhalten uns ein anderes Mal weiter.“

Lächelte sie und ging zu ihrer Freundin.

„Ash.. was war denn jetzt schon wieder?“

fragte sie besorgt.

„Matt.. er.. er wohnt.. neben uns.“

Sagte sie schnell atmend.

Rachel hob die Augenbrauen und hakte nach

„Wer von den beiden war Matt?“

„Der.. der sich für seinen Freund entschuldigt hat..“

sagte sie leise.

„Aber Süße.. so kannst du ihn wenigstens kennen lernen, dass ist doch toll!“

„Ich bin aber noch nicht so weit ihm einfach gegenüberzutreten und zu sagen ‚Hy! Ich bin’s Ashley deine Brieffreundin!’“

seufzte sie.

„Dann las dir eben etwas Zeit.. aber nicht zuviel, du weißt, wir sind nur 14 Tage hier.“

Zwinkerte Rachel.

Ashley nickte leicht und stand auf.

„Ich geh ein wenig raus, frische Luft schnappen.“

„Ok.. soll ich mitkommen?“

fragte sie leise.

Doch Ashley schüttelte nur den Kopf und ging aus der Tür.
 

Sie wollte ein wenig allein sein und über alles nachdenken. Wie sollte sie sich ihm gegenüber verhalten? Sie fühlte sich so unsicher in seiner Nähe.

Langsam lief sie den langen Korridor entlang bis zum Fahrstuhl. Jedoch bemerkte sie nicht, dass jemand hinter ihr lief und ebenfalls dort hin wollte.

Sie drückte den Fahrstuhlknopf und wartete. Der junge Mann stellte sich neben sie und sah leicht zu ihr hin.

„Ah.. du bist das Mädchen, dass eben die Flucht ergriffen hat.“

Lächelte er sanft.

Ashley sah zu dem jungen Mann herauf und erschrak.

‚Nein das.. das kann nicht sein.. wieso muss ich immer so ein Pech haben?’

dachte sie sich.

Nickend antwortete sie ihm und sah schnell wieder zu Boden.

Der Fahrstuhl hielt auf ihrem Stockwerk und sie stiegen ein.

„Auch ins Erdgeschoss?“

fragte er.

Wieder nickte Ashley nur und sah ihn nicht an.

Matt hob eine Augenbraue und wunderte sich.

‚Komisches Mädchen..’

dachte er sich.

Er drückte den Fahrstuhlknopf und die Türen schlossen sich.

„Wie heißt du eigentlich? Ich meine, wenn wir schon nebeneinander wohnen, kannst du mir doch wenigstens deinen Namen verraten, oder?“

sagte er freundlich.

Sie sah zu ihm hoch.

„A--“

sie stockte.

‚Ich kann ihm doch nicht sagen meinen Namen sagen, nachher ahnt er noch etwas.’

„Anna..“

setzte sie erneut an und lächelte unsicher.

Er schüttelte einfach ihre Hand und antwortete

„Freut mich Anna, mein Name ist Matt.“

Lächelte er.

Der Fahrstuhl hielt im Erdgeschoss und beide stiegen aus.

Matt sprach sie nicht weiter an, sondern nickte ihr nur zum Abschied zu.

Sie erwiderte sein Nicken leicht und sah ihm hinterher.

Ihr Herz schlug schnell und erst jetzt fing sie an leicht zu zittern.

Sie hatte gar nicht gemerkt, wie aufgeregt sie in seiner Nähe geworden war.
 

Etwas allein gelassen, beschloss Rachel noch einmal auf den Balkon zu gehen.

Vielleicht würde der gutaussehende junge Mann ja noch draußen stehen.

Und tatsächlich, er sah auf das Meer und zog an seiner Zigarette.

Endlich hatte auch sie Zeit ihn eingehend zu mustern und sich ein Bild von ihm zu machen.

Der junge Mann bemerkte, dass jemand neben ihm stand und sah, den Qualm der Zigarette auspustend, zu ihr.

„Na? Hat deine Freundin sich wieder beruhigt?“

grinste er leicht.

Rachel zuckte zusammen, sie hatte nicht gemerkt, dass der junge Mann seinen Blick vom Meer abwand und zu ihr sah.

Sie sah zu ihm auf und beugte sich leicht über den Balkon.

„Und wenn? Interessieren tut es dich doch eh nie.“

Unbewusst fing sie an mit ihm zu flirten. Ihre Körperhaltung sagte das nicht aus, aber ihre Augen, die ein wenig leuchteten.

„Hmm.. stimmt. Aber mich interessiert wie du heißt.“

Er drückte seine Zigarette aus und beugte sich jetzt ebenfalls zu ihr über den Balkon.

Sie sahen sich jetzt direkt in die Augen und ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter entfernt. Zudem konnte der junge Mann einen guten Blick in ihren Ausschnitt werfen, der ihm sehr gefiel. Immer wenn sie ihren Blick ein wenig abschweifen ließ, riskierte er den Blick in ihren Ausschnitt, wobei er sich ein wenig über die Lippen leckte.

„So.. interessiert dich das, ja?“

grinste sie frech.

„Allerdings. Also?“

hakte er nach.

„Rachel.. wenn du es genau wissen willst.“

Sie stützte ihren Kopf auf ihrer Hand ab.

„Ich bin Ryan.“

Sagte er weiterhin grinsend.

„Gut, da wir uns jetzt vorgestellt haben…“

fing sie an.

Währenddessen griff sie in seine Brusttasche und angelte sich eine Zigarette heraus, die sie dann hinter ihrem Ohr verschwinden ließ.

„.. hast du ja sicher nix dagegen.“

Fuhr sie fort und grinste.

Sie richtete sich wieder auf, drehte sich um und ging, etwas mit dem Hintern wackelnd wieder in ihr Zimmer.

Ryan sah ihr breit grinsend hinterher und ihm entging ihr Hintern nicht.

‚Hmm.. netter Hintern..’

dachte er sich und ging danach ebenfalls wieder zurück in sein Zimmer.
 

Erst spät kam Ashley zurück ins Zimmer zu ihrer Freundin.

Derweil hatte Rachel sich damit beschäftigt Ashleys und ihre Sachen in den Schrank zu räumen.

„Hey, wieder da?“

lächelte sie sanft.

Ashley nickte nur.

„Was ist los, hm?“

sie winkte ab, sie wollte nicht darüber reden.

Das einzige wozu sie jetzt noch Lust hatte war ins Bett zu gehen, sie wirkte etwas betrübt, was Rachel nicht entging.

„Ach Süße..“

sagte sie leise und strich ihr übers Haar.

„Ist schon gut.. geh du dich heute amüsieren, da findet doch unten im Foyer diese Begrüßungsparty statt.“

„Ohne dich? Nein nein.. wir machen dich schick und du kommst mit!“

sagte sie streng

Ashley wollte antworten.

„..und keine Widerrede.“

Grinste sie.

Seufzend willigte sie ein. Sie wusste das es keinen Sinn hatte mit Rachel zu diskutieren, da sie immer ihren Kopf durchsetzte und Ashley heute keine Lust hatte sich mit ihr zu streiten.

So machten sich die beiden Mädchen fertig und gingen zusammen nach unten.

Im Foyer war schon die Hölle los, viele Jugendliche tummelten sich dort auf einem Haufen, lachten und redeten miteinander.

Bei den ganzen Menschenmassen wurde Ashley schon wieder unwohl zu Mute.

Rachel hingegen fühlte sich pudelwohl, neugierig sah sie sich nach süßen Jungs um.

Jedoch wollte Rachel ihre Freundin nicht allein lassen und hielt sich so immer dicht in ihrer Nähe auf.

Sie gingen gerade an den Tresen um sich etwas zu trinken zu holen, als Rachel auf die Schulter getippt wurde.

Rachel drehte sich um und erblickte Ryan, der Matt im Schlepptau hatte.

„Hy..“

lächelte sie.

Ryan grinste nur und sah dann zu Ashley.

„Du bist Anna von der mir Matt erzählt hat, stimmts?“

nickte er Ashley zu.

„Anna?“

sagte Rachel stirnrunzelnd und sah Ashley an, als ob sie eine Antwort erwartete.

Ashley lächelte unsicher.

„Ja.. genau die bin ich.“

Sie schüttelte Ryans Hand und schluckte etwas.

„Freut mich, ich bin Ryan.“

Grinste er.

Dann wand er sich wieder an Rachel, dessen Aufmerksamkeit er auf sich lenken wollte.

Doch Rachel war nicht der Typ dafür es den Männern einfach zu machen, sie wurde gern umworben oder gar umkämpft.

Ashley sah kurz zu den beiden und lächelte etwas.

Sie dachte das Matt noch vor ihr stehen würde und vielleicht ein wenig mit ihr reden würde, doch er wurde schon von einem anderen Mädchen angesprochen und durch die Massen weggeführt.

Es versetzte ihr einen Stich ins Herz, sie fragte sich was er wohl für sie empfand, ob sie ihm überhaupt irgendwie wichtig war oder ob er ihr bei den Briefen nur etwas vorspielte.

Sie hatte es Rachel nicht gesagt, aber heimlich schleppte sie sein Foto mit sich herum, doch nun war ihre Hoffnung irgendwie dahin.

Traurig saß sie am Tresen und nippte an ihrem Getränk, sie wollte weg von ihr.

Sie war kaum hier, schon fühlte sie sich unwohl.

‚Toller Start..’, dachte sie sich.

Kaum einen Moment länger hielt sie es hier aus. Doch sie wollte auch Rachel nicht damit belästigen und beschloss an den Strand zu gehen.

Unterwegs stieß sie auf viele knutschende Pärchen, die sie so gut es ging ignorierte.

Sie setzte sich ans Meer, dort wo kaum jemand war und lauschte dem Rauschen der Wellen.

Ashley zog ihre Beine an sich und lehnte ihren Kopf auf ihre Knie. Sie fühlte Angst. Angst, dass sich nach diesem Urlaub alles zwischen ihr und Matt ändern könnte und das obwohl Matt nichts davon kriegte. Endlich bekam sie die Chance ihn so kennen zulernen wie er wirklich ist, doch sie fragte sich was sein würde, wenn er nicht so wäre, wie sie sich ihn immer vorstellte. Würde sie den Kontakt zu ihm abbrechen? Könnte sie ihm dann die Wahrheit sagen? Wie würde er darauf reagieren? All diese Fragen gingen ihr durch den Kopf, doch sie bekam keine Antwort darauf. Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und hoffte irgendwie aufzuwachen, doch sie hörte nur eine Stimme.

„Es ist nicht ganz ungefährlich für ein Mädchen so spät noch hier draußen zu sitzen.“

Sagte der junge Mann leise und setzte sich zu ihr.

Erschrocken fuhr sie hoch und sah direkt in Matts Gesicht, der sie lächelnd anschaute.

„Matt…“

flüsterte sie und hätte sich ihm am liebsten an den Hals geschmissen.

„Ich hab dich hier so allein sitzen sehen und dachte mir ich guck mal ob alles ok ist..“

lächelte er.

Ohne Ankündigung umarmte sie ihn einfach und kleine Tränen liefen ihre Wange hinab.

In diesem Moment tat es ihr Leid, dass sie sich für jemand anderen ausgegeben und somit belogen hatte. Gern hätte sie es ungeschehen gemacht, doch sie traute sich nicht ihm die Wahrheit zu sagen und drückte sich daher etwas an ihn.

Total überrascht sah er leicht auf sie herunter und wurde rot. Er wusste nicht wirklich wie es um ihn geschah und saß einfach nur so da, ohne seine Arme um sie zu legen.

Langsam drückte sie ihn wieder von sich weg.

„T-Tut mir.. Leid..“

sagte sie leise und sichtlich rot.

Schnell stand sie auf und sah nur kurz zu ihm.

„Ich geh besser wieder ins Hotel zurück.“

lächelte sie verlegen.

Matt stand ebenfalls auf.

„Ich begleite dich. Wie gesagt, man weiß nie was hier für Typen rumlauern.“

Schweigend gingen sie nebeneinander her bis zum Hotel.

Keiner von ihnen sagte auch nur einen Ton, sie schauten sich noch nicht einmal mehr an.

Wieder zurück im Foyer, verabschiedete er sich mit einem Nicken von ihr und verschwand in den Massen.

Ash hingegen sah ihm traurig nach.

‚Er hält mich bestimmt für verrückt..’

dachte sie und beschloss wieder zurück aufs Zimmer zu gehen.

Rachel würde sie schon nicht vermissen, zudem würde sie sie bei den ganzen Menschen sowieso nicht wiederfinden.

Oben im Zimmer angekommen, zog sie sich ihre Schlafklamotten an und legte sich ins Bett.

Es dauerte nicht lange bis sie einschlief. Der Tag war aufregend gewesen und sie hatte soviel erlebt, dass sie diese Ruhe regelrecht genoß.
 

Im Foyer feierten die Jugendlichen ausgelassen und auch Rachel war mit von der Partie. Da Ryan sie den ganzen Abend damit genervt hatte, doch auch mal mit ihm zu tanzen, erfüllte sie seinen Wunsch und tanzte zu einem passenden Lied mit ihm. Sie tanzten ziemlich eng miteinander und zogen schon viele Blicke auf sich. Nachdem das Lied zu Ende war, löste sie sich von ihm und trank erst einmal was.

Erst jetzt fiel ihr ein, dass sie Ashley im Auge behalten wollte. Hektisch sah sie sich um, aber sie hatte sie aus den Augen verloren.

„Mist..“, murmelte sie.

„Hey Schätzchen, du siehst so aus, als ob du mich suchst.“, grinste Ryan frech.

Genervt drehte sie sich zu ihm um.

„Ich suche meine Freundin, klar?“, antwortete sie mürrisch.

„Ich glaube sie ist ins Zimmer gegangen.“, mischte sich nun Matt ein.

„Wirklich? Danke.“, lächelte sie und machte sich auf den Weg nach oben.

Ryan hingegen verschränkte die Arme vor der Brust und sah grummelnd zu seinem Freund.

„Irgendwie komm ich bei der nicht so leicht durch, wie es sonst immer der Fall ist. Normalerweise liegen mir die Weiber zu Füßen..“

„Tja, vielleicht solltest du einfach nur du selbst sein und die Maske die du trägst abnehmen.“, zwinkerte er.

Beide gingen an einen ruhigeren Ort und unterhielten sich weiter.

„Na? Hast du dir schon eine ausgeguckt?“, grinste Ryan frech.

Matt schüttelte den Kopf.

„Ich will mir auch gar keine aussuchen.“, sagte er leise.

Ryan schlug die Hände über den Kopf zusammen.

„Jetzt sag bloß nicht, du denkst an deine komische Brieffreundin, von der du noch nicht mal mehr jemals ein Foto gesehen hast?!“

Verlegen lächelnd nickt Matt.

„Das kann doch nicht wahr sein. Was machst du wenn sie eine total fette und hässliche Tussi ist?“

Er sah zu Ryan.

„Dann hab ich mich wohl in ihren Charakter verliebt. Schließlich heiße ich nicht Ryan, der nur aufs äußere achtet und für den der Busen eines Mädchens der erste Anlaufpunkt ist.“

Empört sah Ryan seinen Freund an.

„H-hey.. hör mal.. so ist das gar nicht.“, wehrte er schmollend ab.

In diesem Moment kam gerade ein vollbusiges Weib an ihnen vorbei und zwinkerte Ryan zu.

Dieser pfiff der brünetten Schönheit gleich hinterher und sah ihr noch eine Weile nach.

Dann wandte er seinen Blick wieder zu Matt, der ihn mit seinem typischen Hab-ichs-nicht-gesagt-Blick ansah.

Verlegen kratzte Ryan sich am Kopf und grinste ihn etwas unsicher an.

„Nja gut.. vielleicht manchmal.“, grinste er.

Der Abend neigte sich langsam dem Ende zu und mehr und mehr Jugendliche verließen das Foyer um auf ihre Zimmer zu gehen. Manche wahren allein gekommen und verließen das Foyer zu zweit, andere konnten sich schon gar nicht mehr zurückhalten und küssten sich dort leidenschaftlich. Ryan und Matt waren mit die letzten die das Foyer verließen, sie stiegen mit zwei hübschen Mädchen in den Fahrstuhl die ebenfalls in den zweiten Stock wollten. Schon etwas angetrunken musterten sie die gutaussehenden jungen Männer. Für Ryan wäre es jetzt ein leichtes gewesen sie mit auf sein Zimmer zu schleppen und zu vernaschen. Jedoch hatte er seinem Freund Matt versprochen, dass er kein Mädchen, dass er kaum kannte mit aufs Zimmer nehmen und dort mit ihr schlafen würde.

Daher blieb es bei einem harmlosen Flirt zwischen dem einen Mädchen und Ryan.

Auch das andere Mädchen wagte Flirtversuche, indem sie sich etwas an ihn kuschelte oder sogar über seinen Bauch strich. Matt jedoch ließ sie eiskalt abblitzen und drückte sie von sich weg.

Ungern wollte er es zugeben, aber er hatte sich Hals über Kopf in Ashley verliebt. Eigentlich wünschte er sich nichts sehnlicher als das sie jetzt hier wäre. Nur konnte er ja nicht ahnen, dass sie ihm näher war als er eigentlich dachte. Nachdem der Fahrstuhl im zweiten Stock hielt, packte er seinen Freund am Kragen, der jetzt schon wild küssend, seine Arme um das Mädchen schlang und zerrte ihn mit sich.

„Du bist aber auch ein Spielverderber..“, murmelte Ryan leise und trottelte langsam hinterher.
 

Früh am morgen wachte Ashley als erste von ihnen auf. Sie streckte sich, rieb sich die Augen und sah sich verschlafen um. Neben sich sah sie Rachel die ihre Hand hielt. Unweigerlich musste sie lächeln. Manchmal machte sich Rachel einfach mehr Sorgen um Ashley als um sich selbst. Sie gab ihr einen kleinen Bussi auf die Wange und befreite ihre Hand aus Rachels Griff.

Ash richtete ihre Haare halbwegs ordentlich und ging dann auf den Balkon.

Es war ein herrlicher warmer Morgen und die Sonne stand schon hoch am Himmel. Lächelnd betrachtete sie den Strand und die Menschen die sich so früh schon dort tummelten.

„Guten Morgen!“, unterbrach jemand ihre Beobachtungen. Erschrocken drehte sie sich zu der Stimme um. Ihr Herz fing wieder an zu schlagen und unsicher und schüchtern blickte sie in Matts lächelndes Gesicht.

„M-Morgen..“, stammelte sie.

Erst jetzt bemerkte sie, dass sie halbnackt war, denn ihre Schlafsachen bestanden nur aus einem Shirt, was ihr etwas zu lang war und einer Hotpants. Sie errötete und wäre am liebsten im Boden versunken.

„Alles ok?“, fragte Matt leicht besorgt.

Ash nickte nur leicht und verschwand dann so schnell sie konnte wieder im Zimmer.

Matt kratzte sich verwirrt am Kopf und sah ihr nach.

‚Ständig rennt sie vor mir weg. Wenn sie mich nicht leiden kann, soll sie es mir doch wenigstens sagen.’, dachte er sich und seufzte.

Wieder zurück im sicheren Zimmer sah sie, dass Rachel nun auch wach war.

„Was ist denn jetzt wieder los?“, fragte sie den Kopf schief legend ihre Freundin.

„Nichts..“, sagte sie mit leicht piepsiger Stimme.

„Nja.. egal..“, winkte Rachel ab.

„Aber..“, setzte sie dann wieder an.

„…wieso ist aus meiner Ashley plötzlich eine Anna geworden, hm?“

Sie sah Ashley mit verschränkten Armen und einem etwas angesäuerten Gesichtsausdruck an.

„Denkst du sobald du sagst, dass du Ashley heißt, macht es bei ihm Klick und er sagt sofort, dass du seine Brieffreundin sein musst? Weißt du wie viele Ashleys es in der Welt da draußen gibt?“

„Ja.. schon.. aber.. ich.. hab mich trotzdem nicht getraut..“, antwortete Ashley schüchtern.

‚Obwohl es mir jetzt ein wenig Leid tut..’, seufzte sie.

„Aber bitte..“, sah fast flehend zu ihrer Freundin auf und ergriff ihre Hand.

“..bitte bitte sag ihm nichts!“

Rachel musterte ihre Freundin und lächelte dann.

„Nein.. versprochen.“

Ash fiel ein Stein vom Herzen und sie umarmte Rachel.

„Danke..“, flüsterte sie.

„Wozu bin ich denn deine beste Freundin?“, sagte Rachel leise und drückte sie.

Eine ganze Weile hielt Rachel ihre Freundin im Arm, bis sie jemanden von draußen rufen hörte.

„Hey! Mädels!!“

Rachel ging voran raus auf den Balkon, Ash hinten drein, jedoch etwas versteckt, ihr war es doch ganz schön peinlich, dass sie einfach vor Matt weggerannt war.

„Was gibt’s?“, sah sie Ryan fragend an.

„Habt ihr Lust nachher mit uns runter zum Pool zu gehen?“, grinste er.

Sie hob eine Augenbraue.

„Du willst uns doch nur in Bikinis sehen.“, grinste sie frech.

„Ja.. das auch.“, lachte er.

Rachel sah kurz zu Ashley, welche leicht nickte.

„Ok, einverstanden.“

„Super..“, grinste er und verschwand wieder im Zimmer.
 

Nachdem alle 4 gefrühstückt hatten, verschwanden sie wieder auf ihre Zimmer um sich für den Pool umzuziehen.

„Ich geh schon vor, ja? Mir reicht es wenn ich Matt unten am Pool die ganze Zeit über den Weg laufe, außerdem kann ich uns so schon einmal ein paar Liegen sichern, ok?“, lächelte Ashley leicht.

Rachel nickte.

„Gut, aber wehe du wechselst nicht ein paar Worte mit ihm, wenn wir nachher runter kommen.“, grinste sie.

Wieder errötete Ash etwas und ging schnurstracks nach unten.

Nach etwa einer Viertelstunde klopfte es an Rachels und Ashley Zimmertür.

Noch nicht wirklich umgezogen, öffnete Rachel die Tür und sah zu Ryan.

Ihr Blick wanderte zu beiden Seiten neben ihm.

„Wo ist denn Matt?“

Ryan winkte nur ab.

„Der wollte schon mal runtergehen.“, grinste er.

‚Wie Ashley, die beiden scheinen sich ja richtig ähnlich zu sein.’, dachte sie sich und musste leicht grinsen.

„Ok, komm rein. Ich geh mich nur noch schnell umziehen.“, sagte sie und verschwand daraufhin schon im Badezimmer.

Ryan trat ein und schloss die Tür hinter sich. Neugierig sah er sich im Zimmer um, welches auch nicht anders aussah als ihres.

Auf Ashleys Bett sah er eine offene Tasche und er kam nicht drum rum, einen Blick hinein zu riskieren. Er öffnete sie einen Spalt breit weiter und war leicht überrascht was er da sah. Langsam holte er das kleine Foto heraus und besah es sich genauer.

‚Wie kann es sein, dass sie ein Foto von Matt besitzt?’, grübelte er.

Noch bevor Rachel wieder herauskam, legte er das Foto schnell wieder zurück und tat so, als hätte er sich die ganze Zeit nur umgesehen.

Rachel hatte sich ihr Handtuch um den Körper gewickelt und packte noch Sonnencreme in eine kleine Tasche die sie mit runter nehmen wollte.

„Sag mal… wem gehört das Bett da?“, fragte Ryan nebenbei und zeigte auf Ashleys.

„Ashl…“, sie stockte.

„Ich meinte… Anna, wieso?“, sie lächelte verlegen.

Er trat näher zu ihr.

„Was wolltest du zuerst sagen? Ashley?“, grinste er fies.

„Nein nein.. ich.. ich wollte sagen ‚Esch ist ganz schön warm heute.’“, sagte sie schnell.

„Komm schon.. belüg mich nicht.“, sagte er immer noch mit dem grinsen im Gesicht und trat wieder einen Schritt auf sie zu.

„Aber wenn es so ist, kannst du mir dann bitte erklären, wieso sie ein Foto von Matt hat, hm?“

Rachel schluckte.

Jetzt steckte sie wirklich in der Zwickmühle. Woher sollte sie auch wissen, dass Ashley das Foto mitgenommen hatte?!

Sie wollte gerade antworten, als sie ihn empört anguckte.

„Wer hat dir erlaubt einfach fremde Sachen zu durchwühlen?“, sagte sie streng.

„Die Tasche war offen.“, antwortete er gelassen und zeigte auf die offene Tasche.

‚Mist..’, schluckte sie wieder.

Dann setzte sie wieder eine entschlossene Miene auf und schob sich an ihm vorbei.

„Und wenn, kann es dir doch wohl egal sein, oder?“, grummelte sie.

„Ja.. stimmt. Hmm… ich sollte so schnell wie möglich Matt davon erzählen.“, dachte er laut.

Rachel zuckte zusammen. Sie erinnerte sich, dass Ashley es ihm selbst sagen wollte.

Langsam drehte sie sich zu ihm um.

„Ok..“

Ihre Hand ballte sich zur Faust.

„Was willst du dafür, dass du die Klappe hältst?“

„Hmm.. mit einem Kuss wäre ich erst einmal zufrieden.“, grinste er frech und betonte das ‚erst einmal’ ziemlich.

„Ok, wenn es sein muss..“

Wenn es um Ashley ging, würde Rachel fast alles tun, damit sie nicht zu schaden kommt. Sie war wie eine kleine Schwester für sie und sie versuchte immer Ashley so gut es ging zu beschützen.

„Gut..“, lächelte Ryan und trat auf sie zu.

„Na dann..“

Er legte seinen Zeigefinger an ihr Kinn, hob es behutsam hoch und beugte sich über sie.

Ryan näherte sich immer mehr ihren Lippen und Rachel fing leicht an zu zittern.

„Ganz ruhig Schätzchen.. ich tu dir nicht weh.“, hauchte er.

Sie wollte es nur schnell hinter sich bringen und schloss die Augen.

Ein Kribbeln durchfuhr ihren Körper, als sie seine Lippen auf den ihren spürte.

Er drückte sie ein wenig näher an sich und küsst sie zärtlicher.

Eigentlich wusste sie nicht warum, aber sie erwiderte den Kuss langsam.

Nach einigen Sekunden, die ihr mehr wie Minuten erschienen löste er den Kuss wieder und sah sie grinsend an.

Rachel hingegen behielt ihre Augen noch für einen kurzen Moment geschlossen und öffnete sie dann langsam.

„Scheinbar hat er dir auch gefallen.“, grinste er frech.

„N-nein.“, stammelte sie und wurde rot.

„Wie auch immer. Zu Matt werde ich erst einmal nix sagen, aber sie muss es ihm unbedingt sagen.“, wirkte er ernster.

„Ja.. ich weiß. Das Problem ist nur, dass sie in der Hinsicht total schüchtern ist.“, seufzte sie, denn sie kannte ihre Freundin zu gut.

„Hmm.. na ja.. die werden das schon schaukeln.“, zwinkerte er.

„Lass uns endlich schwimmen gehen.“

Er nahm ihre Hand und führte sie runter zum Pool.
 

Derweil saßen Ash und Matt schweigend nebeneinander und starrten auf den Pool. Sie waren beide froh, als die Stille von Ryan und Rachel unterbrochen wurde.

„Ash? Kann ich dich mal kurz sprechen.“, lächelte Rachel gezwungen.

Den Kopf etwas schief legend sah Ashley sie an und nickte dann.

„Lass uns das doch beim schwimmen bereden.“, meinte sie und löste das Handtuch von ihrem Körper.

Ashley war es ein wenig peinlich sich halbnackt zu zeigen, doch auch sie zuppelte das Handtuch von sich ab.

Sie sahen nicht, wie sie die Blicke der beiden Jungs dadurch auf sich zogen und diese doch ganz schön schlucken mussten.

Gemeinsam sprangen Rachel und Ashley dann ins Wasser und schwammen zum gegenüberliegenden Beckenrand.

„Was ist denn los?“, fragte Ash Rachel verwirrt.

„Ryan weiß es.“, antwortete Rachel knapp.

„Ähm.. was weiß er?“

„Das.. du nicht Anna bist.“

„W-was?“, stotterte Ash.

„Aber.. woher?“

„Er hat das Foto in deiner Tasche entdeckt und mich daraufhin gefragt, wem die Tasche gehörte. Da ich nicht wusste, dass er das Foto gesehen hatte, hab ich natürlich gesagt, dass es deine ist.“

„Oh..“, schluckte Ash.

„Keine Angst.. Ryan hat versprochen nichts zu sagen.“

„Einfach so?“, hakte Ashley misstrauisch nach.

Eine kurze Pause machte sich breit.

„Nein..“, antwortete Rachel wegguckend.

„Was.. will er?“

„Das tut nichts zur Sache. Ich regle das schon, sieh du lieber zu, dass du endlich mit Matt redest, bevor es irgendwem von uns rausrutscht.“, sagte sie ernst.

„Ja.. aber..“

„Kein aber, er hat schließlich ein Recht es zu erfahren, findest du nicht?“

„Ja..“, sagte sie leise und sah ins Wasser.

„Sei nicht schüchtern. Er mag dich und es wird sich sicherlich auch nicht ändern, wenn du ihm sagst, wer du eigentlich bist.“

Rachel sah ihre Freundin aufbauend an und lächelte.

„Ich geh wieder raus, kommst du mit?“

Ash schüttelte den Kopf.

„Nein.. ich.. bleib noch ein wenig hier.“, lächelte sie matt.

Sie schwamm ein paar Runden während Rachel zurückschwamm und sich aus dem Pool zog.

Auch die Jungs beschlossen endlich baden zu gehen und sprangen in den Pool.

Die beiden sahen sich herausfordernd an und kraulten dann um die Wette. Bevor sie jedoch ihr Ziel erreichten, hörten sie wie manche anfingen zu schreien. Sie hielten an und sahen sich um.

Ash schwamm verträumt ein wenig am Poolrand und bekam von dem ganzen Gekreische nichts mit.

„ASH!!!“, schrie Rachel.

„Hmm?“

Sie sah auf und schaute verwirrt zu ihrer Freundin.

Diese deutete mit wilden Gesten hinter Ash, die sich daraufhin umdrehte und einen lange Metallstange auf sich zufallen sah.

Ihre Augen weiteten sich und in diesem Moment fiel ihr nichts besseres ein, als so schnell wie möglich unterzutauchen.

Die Metallstange fiel mit einem lauten Platscher ins Wasser und die Menschen um den Pool herum sahen erschrocken auf das Wasser, welches sich an einer Stelle wässrig rot färbte.

Rachel schlug sich die Hände vor den Mund und war starr vor Schreck.

Inzwischen waren Ryan und Matt ebenfalls aus dem Pool gestiegen und sahen erschrocken zum Wasser.

Eine Hand kam langsam aus dem Wasser hervor und griff nach der Leiter zum verlassen des Pools.

Die zweite Hand folgte und Ash kam langsam aus dem Wasser geklettet.

Tränen rannen über Rachels Wangen und sie lief ihrer Freundin in die Arme und drückte sie.

Nur langsam ließ sie sie wieder los und sah sie besorgt an.

„Geht’s dir auch gut?“, fragte sie immer noch zitternd.

Matt und Rachel kamen ebenfalls zu ihr und betrachteten sie ungläubig.

„Jaja.. mit mir ist alles in Ordnung.“, winkte sie ab, kippte dann aber langsam nach hinten.

Matt fing sie rechtzeitig auf und hob sie auf seine Arme.

Erst jetzt konnte man sehen, dass sie am Kopf blutete und schon einiges an Blut verloren haben musste.

Ein Krankenwagen wurde gerufen und alle drei begleiteten sie ins Krankenhaus.

Die Wunde musste genäht werden und die Freunde wurde gebeten doch Platz zu nehmen und zu warten.

Ungeduldig schritt Matt auf und ab.

Ryan versuchte derweil Rachel zu beruhigen, die jetzt nur noch mehr zitterte und sichtlich große Angst um ihre Freundin hatte.

Endlich setzte sich auch Matt hin und sah den beiden jetzt direkt gegenüber.

Ernst sah er zu Rachel und war der erste, der seit dem Unfall wieder etwas sagte.

„Warum.. hast du sie Ash genannt?“

Er war schon verwirrt gewesen, als er Rachel diesen Namen schreien hörte, doch fand er es unpassend sie zu fragen, während er Ashley am Kopf blutend auf seinen Armen hatte.

Mit verheultem Gesicht sah sie zu Matt auf und wandte sich dann wieder von ihm ab.

„Eigentlich.. ist es nicht meine Aufgabe dir diese Frage zu beantworten… aber..“, sie schluckte.

„..die, die du als Anna kennen gelernt hast, ist in Wirklichkeit deine Brieffreundin Ashley..“, sagte sie ziemlich leise.

„Was?“, fuhr Matt erschrocken hoch und seine Augen waren geweitet.

„Ja.. ich kann es bestätigen. Ich habe heute ein Foto von dir in ihrer Tasche entdeckt und mich selbst gewundert.“, mischte sich Ryan ein.

Nachdenklich schaute Matt auf die kalten Krankenhausfliesen und dachte an den Augenblick als sie ihn so stürmisch umarmt hatte.

Jetzt verstand er ihre Verhaltensweisen endlich, warum sie ständig vor ihm geflüchtet war und oft rot wurde.

Ein Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit.

„Ach Ash..“, lächelte er und konnte es nicht fassen, dass er seiner Brieffreundin endlich einmal in die Augen sehen konnte.

Der Arzt störte die drei und sah sie an.

Rachel ging stürmisch auf ihn zu.

„Was ist mit ihr? Geht es ihr gut? Ist die Operation gut gelaufen? Hat sie alles überstanden?“, löcherte sie ihn mit Fragen.

Überrascht sah der Arzt zu Rachel und lächelte etwas.

„Ja.. es ist alles ok mit ihr. Sie ist jetzt wach und die Operation ist gut verlaufen. Sie hat nur noch eine leichte Gehirnerschütterung. Ihr könnt jetzt zu ihr wenn ihr wollt.“, sagte er freundlich.

Gleich losstürmend wollte Rachel zu ihr, doch Ryan hielt sie zurück.

„Lass Matt erst gehen.“, flüsterte er ihr zu.

Sie wollte sich erst weigern, nickt dann aber einverstanden.

„Ok Matt.. geh du zuerst.“, sagte Ryan nickend.

„Aber ich..“

Er machte eine kurze Pause.

„Ok…“, sagte er leise und dankte beiden still.
 

Noch leichte Kopfschmerzen verspürte Ash, doch ansonsten ging es ihr recht gut. Sie konnte es kaum abwarten endlich wieder hier raus zu kommen, denn eigentlich hasste sie Krankenhäuser.

Es klopfte an der Tür und sie wandte ihren Blick dort hin.

„Matt..“, flüsterte sie.

„Darf ich reinkommen?“, fragte er höflich mit einem sanften Lächeln.

Ashley gab nur ein leichtes Nicken von sich und sah wie er zu ihr kam.

Das Letzte an das sie jetzt dachte war, dass er wusste wer sie wirklich war.

Sanft strich er ihr ein wenig durchs Haar.

„Was machst du bloß immer für Sachen?“, lächelte er.

Unweigerlich wurde sie daraufhin rot und sah ihn etwas verwirrt an.

„Was.. meinst du damit?“

„Du brauchst dich nicht länger zu verstecken… ich weiß wer du bist.“

Ihre Augen weiteten sich und sie sah ihn mit leicht offen stehenden Mund an.

“Was?“, flüsterte sie.

„Wieso hast du denn nichts gesagt? Hattest du Angst ich würde dir den Kopf abreißen?“, grinste er etwas.

„Ich.. ich..“, sie sprach nicht weiter und sah beschämt weg.

„Ach Ash…“, er betrachtete sie.

Sein Blick wanderte zu ihrer Hand. Sanft legte er seine auf ihre und strich mit dem Daumen über ihren Handrücken.

Dies ließ sie nur umso mehr erröten und am liebsten hätte sie sich unter der Decke verkrochen.

„Du hättest es mir wohl nie gesagt, wenn nicht dieser Unfall passiert wäre, hm?“

„Naja.. irgendwann…. vielleicht..“, lächelte sie verlegen.

„Na toll, dann wäre ich also nach Hause gefahren und hätte nie erfahren, dass ich eigentlich meine Brieffreundin getroffen habe, ja?!“, seufzte er.

„Tut mir Leid.. bitte sei nicht böse..“, sagte sie entschuldigend und sah weg.

„Schon gut.. ich bin nicht sauer auf dich..“, flüsterte er fast.

Mit großen Kulleraugen und einem sanften Lächeln sah sie wieder zu ihm.

„Danke.“

„Aber.. jetzt weiß ich auch warum du mich so stürmisch umarmt hast, als wir am Strand saßen.“, grinste er frech.

Wieder lief sie rot wie eine Tomate an und sah schnell weg.

‚Wie peinlich.. musste er das ansprechen?’, dachte sie sich.

„Ich hol mal Rachel, die macht sich schon große Sorgen um dich.“, zwinkerte er und verschwand.

Kurze Zeit später standen Rachel und Ryan auch schon im Zimmer und Rachel umarmte ihre Freundin stürmisch und knuddelte sie.

„Das du mich aber auch immer so erschrecken musst.“

„Tut mir Leid.“, lächelte Ash verlegen.

„Nun sieh aber zu, dass du schnell wieder hier weg kommst, damit wir noch den Rest unseres Urlaubs genießen können.“

„Der Arzt hat gesagt, dass ich schon heute wieder entlassen werde und nur noch einmal zum Fäden ziehen her muss.“, grinste sie.

„Das heißt wir können dich jetzt sofort mitnehmen?“

„Gleich..“, mischte sich eine Stimme ein.

Der Arzt war wieder zurück gekehrt und sah auf die Papiere die in einem Klemmbrett festgemacht waren.

“Ich möchte sie nur noch ein letztes Mal untersuchen und dann kann sie wieder mit euch mit.“, lächelte er freundlich.

Er bat die drei Freunde hinaus und untersuchte Ashley noch einmal auf alle möglichen Ursache. Doch es blieb bei der leichten Gehirnerschütterung und sie dürfte das Zimmer verlassen.

Rachel umarmte sie gleich wieder stürmisch.

„Hey.. mir geht’s doch gut.“, winkte sie ab.

„Trotzdem…“, murmelte sie leise und drückte sie noch einmal.
 

Nach etwa anderthalb Stunden waren sie zurück in der Hotelanlage, wo sie sich gleich zum Mittagessen aufmachten.

Matt schlug vor, dass sie nach dem Essen doch ein wenig durch die Stadt gehen sollten um sie sich anzusehen, aber Rachel und Ryan winkten nur gelangweilt ab.

„Das macht mal schön alleine, auf so was hab ich keinen Bock.“, murmelte Ryan und Rachel stimmte ihm zu.

Naserümpfend sah er noch kurz zu den beiden und wandte sich dann an Ash.

„Und was ist mit dir?“, fragte er fast, als hoffte er, dass sie ihm dabei keine Abfuhr erteilen würde.

„Gern..“, strahlte sie.

„Schön.. wenigstens eine..“, sagte er lächelnd an Ash gewandt und grimmig guckend zu den anderen beiden.

Alle vier gingen hoch in ihre Zimmer und Matt und Ash zogen sich für die Stadtbesichtigung um.

Gentlemanlike klopfte er dann an ihre Tür, hielt ihr seinen Arm hin und ging dann mit ihr los.

Sie war sichtlich froh, dass dieses Versteckspiel ein Ende hatte und er auch nicht allzu sauer darüber war.

Rachel hingegen war jetzt noch langweiliger als zuvor.

Sie ging mit der Zigarette, die sie sich tags zuvor von Ryan geschlaucht hatte auf den Balkon und zündete sie an.

Genüsslich sog sie den Rauch ein und pustete ihn dann wieder nach einer Weile aus.

„Schade eigentlich, dass Matt es jetzt weiß.“, grinste Ryan sie frech vom anderen Balkon aus an.

„Wieso?“, fragte Rachel etwas verwirrt und hob eine Augenbraue.

„Nja..“, grinste er und setzte sich auf den Rand des Balkons.

„..jetzt krieg ich ja gar keine Küsse mehr von dir.“

Leicht errötet drehte Rachel sich etwas von ihm weg.

„Tja.. Pech nennt man so was..“, antwortete sie etwas kühl.

Unbemerkt war Ryan schon über den Balkon zu ihr geklettert, da diese nur einen halben Meter voneinander entfernt waren.

Von hinten legte er seine Arme um sie und zog sie an sich.

Sie zuckte zusammen und ließ fast ihre Zigarette fallen.

„Tu doch nicht so, als wenn es dir nicht auf gefallen hätte..“, hauchte er ihr ins Ohr, strich ihr Haar etwas zurück und küsste ihren Hals.

Rachel biss sich ein wenig auf die Unterlippe, schloss die Augen und ließ es kurz zu. Leichte Gänsehaut machte sich auf ihr breit und sie spürte wieder das Kribbeln in ihrem Bauch.

„Lass das..“, flüsterte sie leise, klang jedoch nicht sehr überzeugend.

„Warum? Dein Körper sagt etwas anderes..“, grinste er frech und küsste weiter ihren Hals.

Er verstand es gut Frauen um den Finger zu wickeln und sie das tun zu lassen was er will. Lang genug hatte er sie studiert und ausgetestet um zu wissen, was sie mögen und was nicht.

Rache riss sich zusammen, drehte sich um und schubste ihn leicht weg.

Ihre Zigarette hatte sich derweil von selber aufgeraucht und sie schnippste sie vom Balkon.

„Ich bin nicht wie andere Weiber nur für eine Nacht gut, klar?“, sagte sie mit einem scharfen Unterton.

„Wenn du dich unbedingt austoben willst, dann geh ein paar Türen weiter, da will es jemand ganz sicher.“

Sie hasste es, wenn Typen nur auf ihren Körper auswaren. Natürlich flirtete sie selber gern, aber für sie war es eigentlich nur ein Test. Ein Test, ob sie nur auf ihren Körper aus waren oder auch ehrliche Absichten hatten.

„Hey hey.. jetzt werd nicht gleich so zickig okay?“, meinte er ruhig und verdrehte dabei ein wenig die Augen.

„Gegen ein bisschen Spaß ist doch nix einzuwenden.“, zwinkerte er ihr zu.

„Dann hab deinen Spaß gefälligst mit wem anders, verstanden?“

Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn sauer an.

Das Kribbeln in ihrem Bauch verschwand langsam und sie war froh darüber, denn sie wusste nicht woher es kam und warum sie es ausgerechnet bei ihm hatte.

„Ist ja gut.. ich geh ja schon wieder.“, seufzte er und blieb bei ihr stehen.

„Aber…“, er grinste leicht.

„Was aber?“, hakte sie angesäuert nach.

„..das nehm ich mir noch.“

Schnell hatte er seine Hände an ihre Wangen gelegt und küsst sie sanft.

Rachel wusste nicht wie ihr geschah und riss die Augen leicht auf.

Das Kribbeln kehrte wieder, mehr als zuvor und sie konnte sich nicht dagegen wehren.

So wie sie sich nicht gegen seinen Kuss wehrte.

Ganz im Gegenteil, sie genoss ihn sogar und schloss die Augen.

Sie wusste nicht, warum sie es zuließ das er sie küsste, doch irgendetwas an ihm zog sie einfach magisch an, auch wenn sie seine machohafte Art nicht mochte.

Nach einiger Zeit löste er den Kuss wieder und sah sie sanft lächelnd an.

Kurz strich er ihr übers Haar und verschwand dann über den Balkon wieder in sein Zimmer.

Rachel stand wie angewurzelt da. Sie hob eine Hand zu ihren Lippen und strich mit einem Finger drüber.

‚Wie weich seine Lippen sind..’, dachte sie sich und wurde leicht rot.
 

Matt und Ashley wanderten durch die Stadt und kamen langsam in die Altstadt.

Neugierig sah sich Ash um und bewunderte die kleinen süßen Häuser.

„Die Altstadt ist wirklich schön, oder?“, lächelte sie und blickte auf ein neues kleines Haus, welches sie fotografierte.

Sie bemerkte nicht, dass Matt sie die ganze Zeit ansah.

Auf ihre Frage war nur ein leises „Hmm..“ zu hören.

Erschöpft ließ sich Ash schließlich auf eine Bank fallen.

„Möchtest du ein Eis essen?“, fragte Matt sanft.

„Eis? Gerne.“, strahlte Ash übers ganze Gesicht.

Matt nickte nur kurz und ging dann zu einem kleinen Eisstand der sich in der Nähe befand.

Nach kurzer Zeit kam er mit dem Eis zurück und gab ihr eine Waffel.

„Danke.“, lächelte sie und fing an, an ihrem Eis zu lecken.

Ebenfalls etwas erschöpft ließ sich Matt neben sie nieder.

„Keine Ursache..“, meinte er leise.

Wieder fiel sein Blick auf sie und er musste leicht schmunzeln. Das war also seine Brieffreundin, mit der er schon so lange schrieb und die ihm nie ein Bild von sich schicken wollte. Eigentlich verstand er nicht warum, denn sie war in seinen Augen wirklich sehr hübsch.

„Wie schmeckt dir dein Eis?“, fragte er und legte den Kopf dabei leicht schief.

„Gut.. danke.“, strahlte sie wieder.

„Wirklich? Na dann..“

Er grinste breit, beugte sich zu ihrem Eis und leckte einmal kurz daran.

„Hey..“, meinte Ash gespielt empört.

„Schmeckt wirklich sehr gut.“, zwinkerte Matt.

Ash plusterte ihre Wangen leicht auf. Sie wollte es ihm nach machen und etwas von seinem Eis lecken, doch Matt war schneller. Er hob ihr Kinn leicht hoch und küsste sie. Damit hatte Ash nun nicht gerechnet, sie war darauf gefasst gewesen, dass er sein Eis wegzog, aber nicht, dass er sie küssen würde. Ihre Augen weiteten sich etwas, doch sie zog ihr Gesicht nicht zurück. Hatte er etwa die gleichen Gefühle für sie, wie sie für ihn? Ihre Augen blieben offen, doch erwiderte sie den Kuss nicht wirklich.

Eigentlich hatte sie noch nie einen festen Freund gehabt, da sie Discos eher mied und lieber einen gemütlichen Abend zu Hause verbrachte.

Matt spürte das sie den Kuss nicht erwiderte und löste ihn dann wieder.

„Tut mir Leid..“, sagte er leise und klang etwas enttäuscht.

„Schon.. gut..“, stammelte Ash und sah verlegen weg.

Schweigend saßen sie nebeneinander und aßen ihr Eis auf.

„V-vielleicht ist es besser wenn.. wenn wir wieder zurück zum Hotel gehen..“, meinte sie leise und stand auf.

Er nickte nur leicht und stand dann ebenfalls auf.

Seine Art wirkte kühler als vorher, dass spürte sie gleich. War es so falsch, dass sie seinen Kuss nicht erwiderte? Sie wollte ihm damit doch nicht sagen, dass sie ihn nicht leiden konnte, ganz im Gegenteil, sie hielt es nur für etwas früh, dass sie sich kaum 2 Tage kannten und sich schon küssten. War es falsch so zu denken?

Sie hielt Matt am Arm fest, der sich daraufhin zu ihr umdrehte und sie fragend ansah.

Ihre Arme legte sie um seine Taille und ihren Kopf lehnte sie gegen seine Brust.

„Ich hab dich lieb.. wirklich..“, meinte sie leise und drückte ihn.

Seine Gesichtszüge wurden daraufhin sofort wieder weicher und er legte sanft seine Arme um sie, fast so, als hätte er Angst sie zu zerbrechen.

Eine Hand strich über ihr Haar und er küsste sie auch kurz darauf.

„Ich hab dich doch auch lieb…“, flüsterte er und schloss für einen kurzen Moment die Augen.

Auch Ash schloss ihre Augen und genoss diesen Moment.
 

Zurück im Hotel verabschiedeten sich Matt und Ashley mit einer Umarmung von einander und gingen jeder für sich in ihre Zimmer.

Gut gelaunt trat sie ins Zimmer und sah Rachel auf dem Bett liegend und an die Decke starren.

„Was ist los?“, fragte sie überrascht und setzte sich zu ihr aufs Bett.

Rachel neigte den Kopf leicht zur ihr.

„Ich weiß auch nicht.. irgendwas.. stimmt nicht mit mir…“, sagte sie leise.

„Wie meinst du das?“

„Naja… Ryan.. er.. war vorhin hier. Wir haben ein wenig geredet und ich hab sofort gemerkt, dass er nur mit mir in die Kiste hüpfen wollte, aber…“

Sie machte eine kleine Pause.

„Aber?“, hakte Ash nach.

„…als er gegangen ist hat er mich geküsst und.. ich hatte ein totales Kribbeln im Bauch und.. ich hab den Kuss auch überhaupt nicht abgewehrt… das hat mich irgendwie selber verwirrt..“, endete sie leise.

„Hmm.. wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich fast sagen, dass du verliebt bist.“, grinste Ash.

Rachel richtete sich auf und sah sie kühl an.

„Aber doch nicht in den Typen… tze.. so einen Macho brauch ich nun wirklich nicht. Wenn ich mit ihm zusammen wäre, müsste ich ja die ganze Zeit darum bangen, dass er nicht mit der nächstbesten in die Kiste hopst. Nein danke..“, winkte sie ab.

„Schon aber…“

„Nichts aber..“, fiel ihr Rachel ins Wort.

„Egal jetzt… wie war dein Ausflug mit Matt?“, fragte sie freundlich.

Ash errötete und sah leicht zu Boden.

„Schön…“, sagte sie knapp.

„Schön… aha.. mehr nicht?“

„N-naja.. wir.. wir sind ein wenig in der Stadt herumgelaufen und.. und.. haben ein Eis gegessen und dann.. dann.. hat er mich geküsst.“, sagte Ashley leise, die letzten Worte fast verschluckend.

„Er hat was?“, fragte Rachel erstaunt.

„Wow.. dann blieben wir in diesem Urlaub wenigstens nicht ungeküsst.“, scherzte sie.

„Aber… eigentlich müsste dir der Kuss doch gefallen haben, oder?“

„Na..ja.. ich.. hab ihn nicht erwidert..“

„Wieso nicht?“

„Ich.. hielt es einfach für zu früh… meinst du das war falsch?“, sah sie unsicher ihre Freundin an.

Doch diese schüttelte nur den Kopf und nahm sie in den Arm.

„Du allein bestimmst, wann der beste Zeitpunkt ist. Und wenn er dich wirklich mag, wird er warten bis du soweit bist.“, sagte sie aufmunternd.

„Danke..“, lächelte Ash sichtlich erleichtert.

„Aber… das mit Ryan und dir…“

„Nichts ist mit Ryan und mir, ok? Es gibt kein Ryan und Rachel.. niemals..“, grummelte sie und ließ sich wieder zurück ins Bett fallen.

Wieso reagierte sie auf dieses Thema so empfindlich, fragte sich Ash in diesem Moment.

Doch sie ließ es dabei sein und versuchte Rachel darauf nicht mehr anzusprechen.
 

Am Abend fand ein Grillfest statt, welches von den Betreuern organisiert wurde. Viele von den Jugendlichen kamen dorthin um sich ein wenig den Abend zu vertreiben, andere zogen es vor in die Disco oder irgendeine Bar zu gehen.

Auch Rachel, Ashley, Matt und Ryan zog es eher zum Grillfest hin, da sie einen gemütlichen Abend verbringen wollten.

Sie setzten sich zu anderen in ihrem Alter, die schon an einem langen Tisch saßen.

Schnell waren Würstchen und Brot gegrillt, so dass sie serviert werden konnten. Angeregt unterhielten sich die Jugendlichen über alles mögliche. Später wurde auch Musik aufgelegt, so dass getanzt werden konnte.

Rachel war hellauf begeistert, als Musik gespielt wurde und zerrte Ashley am Arm auf die Tanzfläche. Da Ashley eher ungern tanzte, spiegelte das sich auch in ihrer Miene wider, doch Rachel zu liebe tat sie es einfach.

Leicht verträumt sahen Matt und Ryan den beiden zu, bis Ryan die Stille zwischen ihnen unterbrach.

„Du magst die Kleine, oder?“

„Ja.. sehr..“, lächelte er sanft.

„Und… wann willst du ’es’ ihr sagen?“, sah Ryan seinen Freund ernst an.

Auch Matts Lächeln verschwand bei diesen Worten und er sah eher betrübt aus.

„Ich weiß es nicht..“, seufzte er.

„Aber du musst es ihr sagen, ok? Umso länger du es hinauszögerst, umso mehr wirst du sie damit verletzen.“

Matt nickte nur kurz.

„Ja.. du hast ja recht…aber..“, versuchte er abzulenken.

„…was läuft da eigentlich zwischen Rachel und dir, hm?“

Ryan lief leicht rot an.

„Was soll da laufen? Ich versuch sie ins Bett zu kriegen, mehr nicht.“, antwortete er hastig.

„Soso.. was ist dann los mit dir? Sonst hast du doch jede schon innerhalb einer Stunde ins Bett bekommen, oder?“, grinste er frech.

„Naja.. sie ziert sich halt noch ein wenig, was kann ich dafür?“, brummte er Matt an.

„Normalerweise lässt du dann immer von den Mädels ab und nimmst dir halt die nächste, dass hat dir doch sonst nie etwas aus gemacht. Du hast dich doch nicht etwa verliebt?“

Wütend stand Ryan auf und sah Matt an.

„Ich verliebe mich ganz sicher nicht noch mal.“, raunte er Matt an und stapfte sauer davon.

Lächelnd sah Matt Ryan hinterher.

„Damit machst du dich nur noch verdächtiger wenn du dich so aufregst. Sonst hast du immer nur abgewunken und gesagt, ‚Ich verlieb mich doch nicht!’, aber so hab ich dich schon lange nicht mehr erlebt.“, murmelte Matt leise vor sich hin.

Kurze Zeit später stießen auch schon Rachel und Ashley wieder zu ihm.

„Wo ist denn Ryan?“, fragte Rachel und sah sich um.

„Oh.. der ist gerade ein wenig sauer auf mich, aber sicherlich ist er zum Strand gegangen, falls du ihn suchen willst.

Sie errötete und sah weg.

„Tze.. wieso sollte ich diesen Macho suchen wollen?“

Langsam erhob sie sich wieder von ihrem Platz und sah Ashley an.

„Ich geh mal eben auf die Toilette, bleib du ruhig hier.“

Dann sah sie grimmig zu Matt.

„Und du grins nicht so.“

Matt musste sich allerdings ein Lachen verkneifen, denn er glaubte kaum daran, dass Rachel wirklich auf die Toilette wollte.

Ashley hingegen nickte nur und trank einen Schluck.

Ernst drehte sich Matt zurück zu Ashley. Sollte er es ihr jetzt sagen? Aber sie sah so glücklich aus im Moment, er wollte nicht derjenige sein, der ihre Laune trübte. So beschloss er gegen Ryans Rat, ihr erst einmal nichts zu sagen.

Lieber scherzte und lachte er mit ihr. Er wollte schöne Erinnerungen an den Urlaub zurückbehalten. Außerdem dauerte ihr Aufenthalt hier noch knapp anderthalb Wochen und er wollte nicht, dass Ashley ihm aus dem Weg ging wegen der Sache, die er ihr noch nicht erzählen wollte. So schossen sie noch ein paar Erinnerungsfotos von sich und alberten weiter rum.
 

Wie Matt es gesagt hatte, saß Ryan allein am Strand und sah auf das weite Meer hinaus. Natürlich machte es ihm sonst nichts aus, wenn Matt ihn fragte, ob er verliebt sei, aber dieses Mal traf er mit den Worten seinen empfindlichen Nerv. Er dachte an die Zeit damals und was er alles durchmachte. Schon damals schwor er sich, sich niemals wieder zu verlieben. Doch sein Herz war da anderer Meinung. Er war zunächst erschrocken, als er Rachel das erste Mal küsste und sein Herz ihm bis zum Hals schlug. Deswegen hatte er sie noch einmal geküsst um sicher zugehen, ob es nicht einmalig war. Doch auch bei ihrem zweiten Kuss schlug sein Herz wieder wie wild. Ab da an ging er Rachel ein wenig aus dem Weg, was ihm nicht so recht gelang. Und nun? Nun saß er allein am Strand und seine Erinnerungen, die er solange verdrängt hatte kehrten zurück. Er spürte förmlich wie sein altes Ich in ihm zurückkehrte. Aber er wollte nicht mehr derjenige sein, er hatte extra diese Maske von einem Macho um sich herum aufgebaut, damit niemand ihm jemals wieder zu Nahe kommen würde.

Er bemerkte, wie sich jemand neben ihn setzte und fuhr erschrocken herum.

„Hier steckst du.“, sagte eine sanfte Stimme.

Er drängte sein altes Ich zurück und setzte wieder die Maske des Machos auf.

„Was willst du hier?“, brummte er.

„Ich.. weiß es um ehrlich zu sein auch nicht.“, lächelte Rachel verlegen.

„Hmm?“

Ryan sah sie fragend an, als ob er sagen wollte ‚Du musst doch wissen warum du hier bist.’.

„Aber.. ein schönes Plätzchen hast du dir hier ausgesucht.“

Sie zog ihre Beine an den Körper, umschlang sie mit den Armen und schaute aufs Meer.

Die Sonne versank langsam im Horizont und es war ein wirklich schöner Anblick.

„Danke..“, sagte er leise.

„Aber.. ich habe eine Bitte an dich.“

Rachel wendete ihren Kopf zu ihm und sah ihn an.

„Und die wäre?“

„Ich will, dass wir für den Rest des Urlaubs nichts mehr miteinander zu tun haben.“, sagte er ziemlich ernst.

„Wieso? Hab ich dir irgendwas getan?“

Er hätte am liebsten mit Ja geantwortet, doch er konnte ihr ja schlecht sagen, dass sie der Grund war, weswegen seine Maske zu bröckeln anfing.

„Akzeptier es einfach, klar?“, meinte er kühl und stand auf.

„Außerdem kann es dir doch gelegen kommen, du magst Machotypen doch eh nicht.“

Schnellen Schrittes entfernte er sich von ihr und sie blieb allein am Strand zurück.

„Ja.. ich mag sie nicht… aber wieso macht es mich dennoch traurig, dass wir nichts mehr miteinander zu tun haben sollen?“, murmelte sie vor sich hin und sah traurig zu wie die Sonne langsam unterging.
 

Mit den Händen in den Hosentaschen und gesenktem Kopf ging er langsam zurück zum Hotel.

Es tat ihm selbst weh, dass er es ihr so direkt sagen musste, aber es ging nicht anders. Er wollte sein Gesicht wahren und tot geglaubte Gefühle nicht wieder aufwühlen. Richtig, er hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass er sich vielleicht noch mal verliebte. Ihr gegenüber tat er immer cool und trug immer dick auf, doch eigentlich überspielte er damit nur seine Unsicherheit. Jedoch hatte er auch vergessen, wie schön sich das Gefühl anfühlt, wenn man verliebt ist und jedes Mal nachdem sie ihn oder er sie verlassen hatte lächelte er ehrlich. Doch damit war jetzt Schluss, er wollte es nicht. Lieber zog er jetzt einen Schlussstrich als später, wenn es schon zu spät wäre. Kurze Zeit später erreichte er das Hotel, stieg in den Fahrstuhl, fuhr in den zweiten Stock, ging in sein Zimmer und zündete sich eine Zigarette an. Matt sah es eigentlich ungern wenn er rauchte und hatte damit angefangen es Ryan abzugewöhnen, aber diese Zigarette gönnte sich Ryan jetzt. Genüsslich zog er an der Zigarette und sah zum Strand. Auch auf diese Entfernung konnte er Rachel dort sitzen sehen, die immer noch in der selben Haltung dasaß wie er sie verlassen hatte.

Mit traurigem Blick wandte er sein Gesicht von ihr ab. Er wusste, dass es jetzt schwer werden würde sie zu meiden, denn schließlich wohnten sie ja direkt nebeneinander, doch er wollte sein bestes versuchen und würde notgedrungen zur Ablenkung einfach mit irgendwelchen Mädchen schlafen.

Da er diese Ablenkung jetzt wirklich brauchte, drückte er seine Zigarette aus und ging wieder nach unten. Er angelte sich willkürlich ein Mädchen, welches schon etwas angetrunken war, mit der er schon nach einer halben Stunde wieder verschwand.

Sie gingen in ihr Zimmer, da Ryan sich ja an sein Versprechen Matt gegenüber halten wollte.

Leidenschaftlich küssend drückte er sie langsam ins Bett und sie schliefen miteinander.

Doch er konnte sich die ganze Zeit über nicht richtig konzentrieren und hing mit seinen Gedanken Rachel hinterher. Das Bild, wie sie da allein am Strand hockte, hatte sich regelrecht in sein Gedächtnis gebrannt. Dennoch erschöpft ließ er sich neben das Mädchen fallen, welches sich direkt an ihn kuschelte.

„Du warst so gut..“, flüsterte sie und schlief gleich daraufhin ein.

Ryan sah kurz zu ihr und seufzte.

Er befreite sich aus ihrer Umklammerung und zog sich leise wieder an.

Normalerweise fühlte er sich wesentlich besser nach dem Sex und hätte Bäume ausreißen können, doch es ging ihm noch genauso schlecht wie vorher, wenn nicht sogar schlimmer.

Leise schloss er die Tür hinter sich und wollte wieder zurück zu seinem Zimmer. Er stieg gerade aus dem Fahrstuhl als er Rachel den Korridor entlang schlürfen sah.

Ryan blieb in einiger Entfernung zu ihr und beobachtete sie.

Sie ging mit gesenktem Kopf und trauriger Miene zu ihrem Zimmer.

Wieso nahm es sie so mit, was er zu ihr gesagt hatte? Sie empfand doch nichts für ihn, oder doch?

Bei ihrer Zimmertür angekommen, zog sie die Schlüsselkarte durch und legte ihre Hand auf die Türklinke.

Mit einem sehnsüchtigen Blick sah sie zur Tür nebenan, als erwartete sie, dass gleich jemand öffnete. Doch es tat sich nichts.

Sie seufzte und verschwand dann in ihrem Zimmer.

Das machte Ryan die Situation nicht gerade leichter. Entschlossen ging er dann aber, an ihrer Tür vorbei und zog die Karte durch.

Jedoch er kam nicht ohnehin doch noch einen flüchtigen Blick zur Tür zu werfen und dann ebenfalls leise seufzend in seinem Zimmer zu verschwinden.
 

Ashley und Matt saßen noch unten und redeten miteinander. Trotz den langen Briefen die sie miteinander schrieben, hatten sie sich so viel zu erzählen.

Da er nicht unbedingt den ganzen Abend mit reden verbringen wollte, forderte er sie zum tanzen auf.

Gerade endete ein schnelleres Lied und es folgte ein langsameres.

Leicht errötet nickte Ash und ließ sich von Matt auf die Tanzfläche entführen.

Er legte beide Arme um ihre Taille, während sie die Arme um seinen Hals legte und ihn ansah.

Langsam fingen sie an sich im Takt der Musik zu bewegen und Matt zog sie ein wenig enger an sich.

Er hätte ihr stundenlang einfach so in die Augen sehen können und auch sie wendete den Blick nicht ab.

Nach ein paar Minuten verstummte die Musik und es folgte wieder ein schnelles Lied.

Doch Matt und Ashley standen immer noch auf der Tanzfläche und sahen sich an. Matt führte eine Hand von ihrer Taille zu ihrer Wange und streichelte mit dem Daumen sanft über diese.

Ash musste leicht schlucken, denn ihre Lippen waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. Sanft wanderte seine Hand von ihrer Wange zu ihrem Kinn und er hob es leicht an, während er sich langsam zu ihr herunterbeugte und ihre Lippen mit seinen berührte.

Wildes Herzklopfen machte sich in Ashley breit. Langsam schloss sie ihre Augen und erwiderte seinen Kuss zaghaft.

Matt musste in den Kuss hinein lächeln und legte seinen Arm wieder um ihre Taille.

Es erschien Ashley wie Stunden die sie da standen und sich küssten. Doch es war ein angenehmes Gefühl und ihr Kuss wurde immer sicherer.

Nach einiger Zeit löste Matt den Kuss langsam und sah sie zufrieden lächelnd an. Auch sie erwiderte seinen Blick, wurde jedoch augenblicklich rot.

„Du bist süß..“, flüsterte er und küsste sie noch einmal auf die Stirn.

Er nahm ihre Hand in seine und sah sie wieder an.

„Lass uns hoch, Rachel und Ryan sind sicherlich auch schon zurück.“, zwinkerte er.

Ash nickte nur leicht und sie gingen Hand in Hand zurück auf ihre Zimmer.

Vor Ashs Tür verabschiedete sich Matt von ihr.

„Schlaf gut und träum was schönes.“, lächelte er sanft.

„D-Du auch.“, stammelte Ash und sah ihn blinzelnd an.

Er fand sie einfach zu süß, wenn sie ihn so schüchtern ansah. Kurz küsste er sie noch einmal und verschwand dann in sein Zimmer.

Lächelnd sah Ashley ihm hinterher und fühlte sich wie im siebten Himmel.

Sie öffnete die Tür und trat ins Zimmer.

Als sie das Zimmer betrat, sah sie Rachel schon schlafen. So musste sie wohl bis morgen warten, bis sie ihr von ihrem Glücksgefühl erzählen konnte. Sie nahm ihre Sachen und ging ins Bad. Doch eigentlich schlief Rachel noch gar nicht. Ash sollte nur nicht sehen, dass sie geweint hatte, denn sie wollte ihrer Freundin keinen Kummer bereiten, wo sie doch sonst die Starke war und Ash Halt gab und nicht andersherum.
 

Ryan lag ebenfalls noch wach und setzte sich auf, als hörte, dass Matt ins Zimmer kam.

„Hey.. schönen Abend mit deiner Kleinen verbrachte?“, grinste er leicht.

Matt nickte überglücklich.

„Und endlich hat sie meinen Kuss erwidert.“, sagte er schwärmerisch.

„Schön für dich..“, antwortete Ryan leise.

„Was ist los?“, fragte Matt doch leicht besorgt und setzte sich zu ihm.

„Nja.. was soll los sein. Ich saß am Strand, dann kam Rachel, ich hab ihr gesagt, dass ich ab jetzt nichts mehr mit ihr zu tun haben will, bin wieder zurück gegangen, hab ne Kleine aufgegabelt und bin mit ihr in die Kiste gehopst.“, meinte er achselzuckend.

„Oh.. sehr interessant.“, schüttelte Matt den Kopf.

„Allerdings…“

„Allerdings?“

„Allerdings, konnte ich mich überhaupt nicht auf den Sex mit der Kleinen konzentrieren… und sehr viel besser gefühlt, hab ich mich danach auch nicht.“, seufzte er.

„Also doch verliebt.“

Ryan sprang auf, sah ihn sauer an und packte Matt am Kragen.

„Ich bin nicht verliebt und werde mich auch nicht verlieben, klar?!“, schrie er seinen Freund an.

Matt nahm das alles jedoch ziemlich locker, sah ihn kühl an und löste seinen Griff an seinem Kragen.

„Tut mir Leid..“, sagte Ryan leise, ließ ihn los und ließ sich zurück aufs Bett fallen.

„Ich versteh auch nicht was mit mir los ist, die Kleine raubt mir noch den letzten Verstand. Ich kriege das pure Herzklopfen wenn ich nur in ihrer Nähe bin und ich muss aufpassen, dass mein altes Ich nicht durch kommt.“

Unsicher fuhr er sich durchs Haar und sah seinen Freund hilfesuchend an.

Matt legte eine Hand auf seine Schulter und sah ihn ernst an.

„Wieso lässt du es nicht einfach zu, so zu sein, wie du einmal warst, ich bin mir sicher, dass Rachel dieser Ryan gefallen würde. Du darfst nicht vor deinen Gefühlen davon laufen, es bringt sowieso nichts. Meiner Meinung nach warst du ein bisschen zu hart zu ihr. Hey.. ich versteh ja, dass du keinen Bock darauf hast ein weiteres Mal verletzt zu werden, aber nicht alle Mädchen sind wie Nadja, ok?“, sagte er aufmunternd.

„Ich will aber nicht… auch wenn ich ihr damit weh tue, ich will mich nicht verlieben und ich werde ihr weiterhin aus dem Weg gehen, koste es mich was es wolle. Wenn nicht schlaf ich halt mit noch hundert Mädchen, genug sind ja hier.“, grummelte er.

„Aber glaubst du das bringt was? Glaubst du damit kannst du deine Gefühle für Rachel unterdrücken oder sie gar vergessen?“

„Ja, dass glaube ich.“, knurrt er und legte sich hin.

„Ich bin müde, gute Nacht..“, sagte er trotzig und zog die Decke über sich.

Kopfschüttelnd sah Matt zu Ryan und stand auf. Sein Blick verweilte noch kurz auf Ryan.

‚Ich wünsche dir, dass Rachel dir zeigen kann wie es ist wieder zu lieben und geliebt zu werden.’, ging es ihm durch den Kopf. Schließlich machte auch er sich auf ins Bad und legte sie anschließend ins Bett.
 

Zwei Tage waren seit diesem Gespräch vergangen und Ryan mied Rachel immer noch so gut es ging. Rachel sah Ryan oft, jedoch jedes Mal mit einem anderen Mädchen im Arm. Es versetzte ihr einen Stich ins Herz ihn so zu sehen. Immer mehr zog sie sich zurück, bis sie schließlich den ganzen Tag auf dem Zimmer verbrachte. Ashley machte sich große Sorgen um ihre Freundin. So kannte sie Rachel nun wirklich nicht. Sonst war sie immer so willensstark und ließ sich von nichts und niemanden unterkriegen, aber jetzt? Sie fühlte sich hilflos ihrer Freundin gegenüber. Was sollte sie tun, damit es ihr besser ging?

Oft saß sie einfach bei Rachel, hielt sie im Arm und streichelte ihr über den Kopf. Doch Tränen zeigte Rachel vor Ashley nie. Nachts, nachdem Ashley eingeschlafen war, weinte sie sich in den Schlaf.

Ashley hielt es nicht mehr länger aus und sprach mit Matt darüber in seinem Zimmer. Sie saßen auf dem Balkon und merkten nicht, dass Rachel das ganze Gespräch mithörte.

„Hör zu.. wir sperren Rachel und Ryan einfach in ein Zimmer und dann sollen sie miteinander reden.“, schlug Matt vor.

„Meinst du das funktioniert? Ich meine.. Ryan wird sich bestimmt nicht davon abhalten lassen auszubüchsen. Außerdem.. wie willst du ihn ins Zimmer kriegen, hm?“

„Hmm.. da überleg ich mir schon was.. aber wärst du damit einverstanden?“, sah er Ash fragend an.

Sie nickte und antwortete, „Ja.. ich hoffe nur es klappt. Ich möchte Rachel nicht länger so traurig sehen. Ich hab sie um ehrlich zu sein, noch nie so erlebt. Sonst war sie immer so voller Energie…“

Ash kuschelte sich ein wenig an Matt und wirkte besorgt. Er legte einen Arm um sie und drückte sie sanft an sich.

„Das wird schon wieder..“, sagte er leise und lehnte seinen Kopf an ihren.
 

Gesagt, getan, lockte Matt seinen Freund unter einem Vorwand in Rachels und Ashleys Zimmer.

Ryan kam die ganze Sache schon komisch vor und als dann schließlich die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, wurde ihm alles klar.

Schnurstracks ging er auf die Tür zu und rüttelte an dieser.

„Versuch es gar nicht erst..“, sagte Rachel leise, die jetzt aus dem Bad kam.

„Ash und Matt haben das von Anfang an eingefädelt.“

Erschrocken fuhr Ryan herum und sah sie an.

„Was willst du?“, fragte er barsch.

Erst jetzt bemerkte er, dass sie wohl gerade geduscht haben musste, denn sie trug nur einen Bademantel.

Rachel wandte ihren Kopf zur Seite, öffnete die Schlaufe ihre Bademantels und ließ ihn von ihrem Körper rutschen. Sie hatte nichts drunter und stand nun splitterfasernackt vor ihm.

„Das ist es doch was du wolltest, oder? Nimm es dir..“, sagte Rachel leise.

Ryan wurde knallrot und drehte sich von ihr weg.

„Sp-Spinnst du?“, stammelte er.

„Ich.. ich hab doch gesagt, dass.. dass ich nichts mehr mit dir zu tun haben will.“, schluckte er.

Sie hob ihren Bademantel auf und zog ihn wieder an.

„Findest du mich so hässlich, dass du dich sogar von mir abwendest?“

„Nein!!!“, sagte er rasch und drehte sich zu ihr um.

Doch sogleich wandte er sich wieder zurück und starrte an die Wand.

Sie klang so verändert. Ihre Stimme, ihre Art, alles hatte sich verändert. Nichts war mehr da von ihrer frechen und offenen Art. Im Gegenteil, sie wirkte er verschüchtert und auch verletzt.

„Du brauchst nicht zu lügen..“, flüsterte sie fast und ließ sich aufs Bett sinken.

Nicht länger konnte sie ihre Tränen mehr zurück halten. Sie legte ihre Hände vor ihre Augen und weinte leise. Stille Tränen rannen über ihre Wangen. Ryan entging dies nicht und drehte sich wieder zu ihr hin. Natürlich fiel es ihm nicht leicht seine Gefühle ihr gegenüber zu unterdrücken und eigentlich glaubte er, er hätte es endlich geschafft, sie aus seinem Herz zu schließen. Doch als sie da saß und weinte, tat es ihm innerlich weh sie so sehr verletzt zu haben. Er ging auf sie zu und hockte sich vor sie.

„Hey.. ich bin es doch gar nicht wehrt, dass man um mich weint.“, sagte er sanft.

Sein Blick ruhte auf ihrem Gesicht, welches durch ihre Hände verdeckt war.

Langsam ließ sie jedoch ihre Hände sinken und sah ihn mit traurigen Augen an. Sein sanfter Blick war wohl der Auslöser dafür, dass sie ihn stürmisch umarmte und an sich drückte.

„Ich… liebe dich..“, wisperte sie in sein Ohr und hielt ihn fest, aus Angst ihn verlieren zu können.

Ryan musste hart schlucken. Lange war es her, seit er diese Worte gehört hatte und sie wirklich ehrlich gemeint waren.

Sanft legte er seine Arme um sie und genoss ihre Wärme, den Duft ihrer Haare und ihre Nähe.

„Dabei.. hab ich doch alles getan, damit du mich nicht liebst.“, lächelte er leicht.

Sie löste ihren Griff ein wenig und sah ihm in die Augen.

„Und trotzdem… konnte ich dich nicht vergessen.“, hauchte sie ihm entgegen.

Sein Lächeln verschwand leicht und sein Blick wanderte zu ihren Lippen. Zärtlich legte er seine Hände an ihre Wangen und zog ihr Gesicht leicht zu sich. Ihre Lippen berührten sich und beide spürten wieder das Kribbeln in ihrem Bauch und wie warm es ihnen ums Herz herum wurde.

Doch die Küsse wurden intensiver und leidenschaftlicher. Ryan konnte sich nicht mehr zurück halten, verwickelte sie in einen Zungenkuss und schob sie aufs Bett. Zu lange schon hatte er darauf gewartet, dass er sich einfach seinen Gefühlen hingeben konnte. Seine Hand wanderte unter ihren Bademantel und strich über ihren Körper. Rachel hatte das Gefühl, als ob ihr Körper unter seinen Berührungen verbrennen würde.

Schließlich schliefen sie miteinander. Doch für Ryan waren zum ersten Mal seit langem ehrliche Gefühle im Spiel, wodurch er viel zärtlicher beim Sex war als sonst und er seinen Höhepunkt umso intensiver erlebte. Sichtlich erschöpft, ließ er sich neben sie fallen und legte seinen Arm um sie. Rachel kuschelte sich an ihn und strich ihm über den Bauch. Sie war sich unsicher was er fühlte, da er auf ihr Liebesgeständnis nicht wirklich reagiert hatte.

„Was ist los?“, flüsterte er leise und bemerkte, dass etwas nicht stimmte.

„Was… empfindest du für mich?“, fragte sie zögernd.

„Ich.. will nicht eines dieser Mädchen sein, mit denen du geschlafen hast und die du dann nie wieder ansiehst. Ich möchte.. mit dir zusammen sein..“, fügte sie leise hinzu.

Doch überrascht und gleichzeitig glücklich beugte er sich über sie und sah ihr tief in die Augen.

„Im Gegensatz zu den anderen… war es mit dir etwas besonderes, weil…“

Er fühlte sich nicht im Stande weiter zusprechen. Was wäre, wenn genau, dass gleiche passieren würde wie damals, schoss es ihm durch den Kopf.

„Weil was?“, hauchte Rachel und riss ihn aus seinen Gedanken.

„Weil..“, setzte er erneut an.

Ryan atmete tief durch, schloss die Augen und hielt kurz inne. Sollte er es ihr sagen oder doch abwarten? Was wäre jedoch, wenn er sie dadurch nur erst recht verlieren würde?

Schließlich überwand er seine Angst und wollte an das gute Glauben, daran, dass Menschen aufrichtig lieben können ohne ihren Nutzen daraus zu ziehen.

Langsam öffnete er wieder die Augen und sah in ihre.

„Weil… ich dich auch liebe.“, brachte er leise hervor.

Von dem hoffnungsvollen Blick in ihren Augen, wandelte es sich in ein Strahlen um.

Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn liebevoll. Sichtlich erleichtert fiel Rachel ein Stein vom Herzen und sie war froh, dass es kein Fehler zu sein schien mit ihm zu schlafen.
 

Währenddessen saßen Ashley und Matt im Nebenzimmer und schwiegen. Jedoch hielt Ashley es nicht mehr länger aus und sah ihn an.

„Meinst du es hat geklappt? Es ist so still da drüben.. vielleicht ist Ryan einfach abgehauen und hat sie allein gelassen. Ich sollte nach ihr sehen.“, sprang sie auf und wollte zur Tür.

Matt packte sie jedoch am Arm und hielt sie zurück.

„Nein.. lass sie. Sie brauchen sicher ihre Zeit.“, sagte er sanft und ließ sie langsam wieder los.

Grummelnd ließ sie sich aufs Bett fallen und sah an die Decke.

„Ich bin es aber Leid hier rumzusitzen und zu warten. Ich hab keine Lust mehr.“

Ein Grinsen machte sich auf Matts Lippen breit. Er stand auf, ging zu dem Bett auf dem sie lag und krabbelte über sie.

„Wir können uns auch anders ein wenig die Zeit vertreiben.“, grinste er breit.

Ash blinzelte ihn an und wurde gleich darauf knallrot.

„S-so h-hab ich d-das auch w-wieder n-nicht gemeint.“, stotterte sie und drehte sich unter ihm auf den Bauch.

Immer noch schelmisch grinsend strich er mit einer Hand über ihren Rücken, was sie erschaudern ließ.

„M-Matt.. lass.. lass das..”, sagte sie schüchtern und krabbelte unter ihm hervor.

Mit nervösen Blick sah sie zu ihm und setzte sich hin.

„Ach Süße..“, lächelte er sanft und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

„War doch nur Spaß.“, lächelte er verlegen und war auf einmal wie ausgewechselt.

Er stand auf, ging zum Fenster und sah auf das Meer.

Mit einer Hand fuhr er sich durchs Haar und atmete tief durch.

‚Reiß dich zusammen, du kannst nicht einfach so über sie herfallen.’, ermahnte er sich in Gedanken selbst.

‚Aber andererseits macht sie mich verdammt heiß, kein Wunder, bei den kurzen Klamotten die sie trägt.’, dachte er sich.

Was sollte er tun? Er war schließlich auch nur ein Mann mit gewissen Bedürfnissen.
 

Von Ryan und Rachel fehlte den Nachmittag über jegliche Spur. Es war als wären sie vom Erdboden verschluckt. Niemand wusste, dass sie sich an den Strand zurück gezogen hatten und redeten.

Ashley machte sich schon große Sorgen um ihre Freundin und suchte sie überall. Inzwischen versuchte Matt sie ein wenig zu beruhigen.

„Hey.. die werden schon selber auf sich aufpassen können.“, zwinkerte er.

„Ich weiß nicht..“, sagte sie leise und sah sich nach Rachel um.

„Jetzt entspann dich mal wieder ein bisschen. Den beiden geht es sicherlich gut.“

Bevor sie ihm etwas entgegensetzen konnte, küsste er sie einfach zärtlich und legte seine Arme um sie.

Ziemlich überrascht, blinzelte sie ihn ein wenig an, erwiderte dann den Kuss aber liebevoll und drückte sich leicht an ihn.

Matt fiel es immer schwerer sich zurück zuhalten. Er war sich sicher, dass er sie liebte, obwohl er es ihr noch nicht gesagt hatte, da er fürchtete, dass sie seine Gefühle nicht erwiderte.

Langsam löste er den Kuss wieder und wanderte mit seinen Lippen zu ihrem Hals. Er hauchte seinen heißen Atem auf ihren Hals und küsste ihn schließlich.

„M-Matt..“, flüsterte Ash.

Doch er ließ nicht von ihr ab und küsste weiter ihren Hals. Er fing an, an einer Stelle zu saugen und verpasste ihr so eine kleine rötliche Stelle. Weiter kam er nicht, denn da drückte sie ihn schon von sich.

„B-Bitte nicht..“, sagte sie leise und schaute zu Boden.

Wieder konnte er sich nicht beherrschen, wo er es sich doch so fest vorgenommen hatte. Er fürchtete fast, dass er, wenn sie wieder einmal allein wären, einfach über sie herfallen würde.

„T-Tut mir Leid..“, stammelte Matt und drehte den Kopf weg.

Ash atmete tief durch und beruhigte sich wieder etwas.

„Schon gut..“, wisperte sie und setzte sich dann an den langen Tisch der noch vor dem Hotel stand.

Es war mittlerweile Abend geworden und Ashley und Matt warteten immer noch auf ihre Freunde.

Endlich erkannten sie sie in der Ferne. Händchenhaltend kamen sie langsam auf Matt und Ashley zu und strahlten sie ein.

„Hey.“, sagte Rachel fröhlich.

„Rachel..“, meinte Ashley leise und umarmte ihre Freundin stürmisch.

„Hey, ist doch gut.. ich bin doch da.“, sagte sie leise und knuddelte Ash.

Ryan sah lächelnd zu den beiden Mädchen und stellte sich neben Matt.

„Hast du es ihr gesagt?“, fragte Matt leise.

„Nein.. ich glaube, sie braucht es auch nicht zu wissen. Hast du denn endlich mit deiner Kleinen geredet?“, erwiderte er ebenfalls leise.

Seufzend schüttelte Matt den Kopf und sah zu Ryan.

„Dann solltest du das aber dringend klären.“

In diesem Moment klingelte Matts Handy und er nahm ab.

„Ja?“

„Oh.. hy..“, lächelte er verlegen und entfernte sich von den anderen.

Ryan konnte sich schon denken, wer am Telefon war und ging wieder zu den Mädchen.

Streng sah Ashley zu Ryan, als dieser seinen Arm um Rachels Hüfte legte.

„Und wehe du tust Rachel jemals weh, dann kriegst du es mit mir zu tun.“, nickte sie energisch.

„Oh.. na dann seh ich mich mal besser vor.“, scherzte er und küsste Rachel auf die Stirn.

Rachel fühlte sich wie im siebten Himmel. Besser hätte es gar nicht kommen können. Sie wurde zwar von den anderen Mädchen schief angesehen und viele glaubten nicht, dass die beiden wirklich ein Paar waren, denn Ryan hatte genug vor ihr schon in diesem Urlaub gehabt, aber das war ihr egal. Sie genoss einfach seine Nähe und hoffte, dass die Zeit lange anhielt.

Nach einer viertel Stunde kehrte Matt zu den anderen zurück und warf einen Ich-muss-mit-dir-reden-Blick zu Ryan. Dieser nickte nur kurz und verabschiedete sich von Rachel.

Sobald Ryan und Matt außer Sichtweite waren, fing Rachel mit ihrer Schwärmerei über Ryan an. Ashley war glücklich, dass es Rachel wieder so gut ging und sie ihre alte Freundin wieder hatte.

„Aber.. liebt er dich auch wirklich? Ich meine.. ich hab gehört, dass er schon mit vielen Mädchen aus der Hotelanlage geschlafen haben soll.“, sagte Ashley vorsichtig.

„Ja.. ich weiß.. aber.. das war ja, bevor wir zusammen gekommen sind. Ich hoffe einfach, dass ich ab jetzt die einzige für ihn bin.“, antwortete sie leicht lächelnd und hatte davor wirklich etwas Angst.

„Aber.. wie sieht es mit dir und Matt aus?“

„W-wie soll es da aussehen?“, fragte Ash schüchtern.

„Na du weißt schon.. hat er ‚es’ dir schon gesagt?!“

„Nein..“, antwortete sie leicht traurig.

„Hmm.. vielleicht ist er einfach nicht der Typ, der es ständig sagt. Du solltest dir nicht allzu viele Gedanken machen. Ich bin sicher, dass er dich liebt. Der Typ ist dir doch schon so gut wie verfallen.“, zwinkerte sie Ash zu.

„Vielleicht.“, lächelte sie schwach.

„Hey.. alles in Ordnung?“, fragte Rachel in ihrem gewohnten besorgten Ton.

„Ja.. alles ok.“, lächelte Ash wieder mehr und sah ihre Freundin an.

„Gut.. dann lass uns jetzt nach oben gehen und uns fertig machen.“, grinste Rachel.

„Wofür?“, fragte Ash verwirrt.

„Ryan und ich haben beschlossen, dass wir heute Abend in eine Disco gehen.“

„Muss das sein?“, maulte Ash.

„Ach jetzt hab dich nicht so, einmal im Leben wirst du das doch wohl verkraften.“, lachte sie und zerrte Ash nach oben.

Oben angekommen kamen Ryan und Matt gerade aus dem Zimmer.

„Das ist nicht gut..“, murmelte Ryan und sah Matt ernst an.

„Ich weiß, aber..“, er stoppte, da er gerade Rachel und Ashley ankommen sah.

„Hast du Matt schon erzählt, was wir heute Abend vor haben?“, lächelte Rachel Ryan an.

Dieser kratzte sich etwas verlegen am Kopf und lächelte unsicher.

„Nein.. sorry, hab ich nicht dran gedacht.“

„Wie auch immer.. Matt? Du und Ashley kommen heute mit uns in die Disco.“, grinste sie, küsste Ryan auf die Wange und zog Ashley in ihr Zimmer.

„Wow.. da hast du dir ja ein ganz schönes Energiebündel angelacht.“, grinste Matt.

„Ja.. ich weiß. Aber trotzdem ist sie süß.“, grinste Ryan ebenfalls und ging mit Matt wieder zurück ins Zimmer.
 

Da Rachel gern frisierte und schminkte, machte sie Ashley zurecht und gab ihr ein paar Klamotten von ihr. Zufrieden betrachtete sie ihr „Werk“ und meinte, „Perfekt.“.

Verlegen lächelnd, trat Ashley zum Spiegel und begutachtete sich. Sie sah wirklich hübsch aus. Der Rock, den Rachel ausgesucht hatte, hielt Ashley zwar für etwas zu kurz, aber Rachel meinte, dass das ihre Beine betonen würde und da man mit Rachel sowieso nicht diskutieren konnte, wehrte sie sich auch nicht dagegen. Auch das Oberteil, hatte einen tiefen, wenn auch nicht zu tiefen Ausschnitt und ging am Hals zusammen. So hatte man einen schönen Blick auf ihren Rücken, auf dem nur unterhalb ein Stück Stoff war. Ihre Haare waren von Rachel hochgesteckt worden und nur ein paar Strähnen fielen ihr ins Gesicht. Das Make-up wurde dezent gewählt, was gut zu Ashley passte. Während Rachel sich nun fertig machte, zog Ashley sich noch eine Jacke über und wartete auf ihre Freundin.

Es dauerte nicht lange und Rachel war bald fertig. Sie hatte ebenfalls wie Ashley einen kurzen Rock an, jedoch trug sie ein Oberteil, dass trägerlos war und eng an ihrem Körper saß. Oft musste Rachel es wieder zurechtrücken, da sie doch Angst hatte, dass sonst „etwas“ herausfallen könnte. Ihre Haare hatte sie offen gelassen und wie Ashley war sie nur dezent geschminkt.

„So.. fertig.“, grinste Rachel und zog sich ebenfalls ihre Jacke an.

Ryan und Matt standen schon vor ihrer Tür und warteten. Sie hatten sich nicht sonderlich „aufgestylt“, sondern hatten sich nur ein Hemd und eine dunkle Jeans angezogen.

Rachel war die erste die aus dem Zimmer trat und verführerisch Ryan ansah.

„Wow.. aber hallo Schönheit.“, grinste er breit und küsste sie sanft.

„Wo.. ist denn Ashley?“, unterbrach Matt ungeduldig.

„Hmm?“

Rachel wandte sich um und sah, dass sie ihr nicht gefolgt war.

„Hey Süße, jetzt komm raus. Ich hab mir doch nicht so viel Mühe gegeben, damit du dich jetzt versteckst.“, scherzte sie.

Ashley war es wirklich etwas peinlich rauszukommen. Natürlich sah sie hübsch aus, aber sie hatte Angst vor Matts Reaktion. Wer weiß, vielleicht würde er sie ja auslachen, weil sie so vollkommen verändert aussah.

Tief durchatmend, schritt sie dann endlich durch die Tür und Matt fiel im wahrsten Sinne des Wortes die Kinnlade runter.

Er konnte sich vorstellen, dass sie hübsch aussah, aber damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Sie übertraf all seine Erwartungen.

„W-wow..“, schluckte er hart.

Ihr Outfit war nicht gerade fördernd für seine Zurückhaltung ihr gegenüber.

Verlegen sah sie weg und hakte sich schweigend bei Matt ein.

„Mhm.. Ash sieht ja echt lecker aus.“, grinste Ryan breit.

Gespielt böse sah Rachel Ryan an und knuffte ihn in die Seite.

„Autsch..“

Er rieb sich schmollend die Stelle und legte seinen Arm um Rachel.

„Dir kann natürlich keiner das Wasser reichen.“, grinste er und küsste sie auf die Wange.

„Na dann ist gut.“, zwinkerte sie und lehnte ihren Kopf an ihn.

Gemeinsam fuhren sie mit dem Bus zur Disco, doch auch auf der Fahrt dorthin schwiegen sich Ashley und Matt nur an.

Bei der Disco angekommen, mussten die vier nicht lange darauf warten, bis sie reinkamen.

Die Disco war schon ziemlich überfüllt und einige hatten schon mehr als genug getrunken.

Trotz der vielen Menschen konnten die vier noch eine der Vierersitzecken ergattern und ließen sie sich auch nicht nehmen.

Rachel stellte ihre Sachen ab und ihre Augen fingen an zu leuchten.

„Ich will tanzen, sofort.“, grinste sie und sah zu Ashley.

Diese schüttelte aber nur den Kopf und sah sie entschuldigend an.

Rachels Blick wanderte zu Ryan, der sie ansah und dann seufzend zustimmte.

Sie zerrte ihn auf die Tanzfläche und tanzte eng mit ihm.

Ashley beobachtete die beiden ein wenig, bis Matt sie dabei unterbrach.

„Du.. siehst sehr hübsch heute Abend aus.“, flüsterte er ihr ins Ohr.

Errötet sah sie ihn kurz an und ließ den Kopf dann etwas sinken.

„Danke..“, lächelte sie verlegen.

„Hey.. alles in Ordnung?“, fragte er leise und sah sie an.

Ash nickte leicht und sah etwas lächelnd zu ihm auf.

Er legte seinen Finger an ihr Kinn und hob es leicht an.

Langsam beugte er sich über sie und sah in ihre schönen Augen.

Lächelnd näherte er sich ihren Lippen und küsste sie liebevoll.

Ashley rückte etwas näher an ihn, legte ihre Arme um seinen Hals und erwiderte seinen Kuss sanft.

Der Kuss dauerte eine Weile, bis Matt ihn schließlich löste und ihr über die Wange strich.

„Ich werd uns mal was zu trinken holen.“, zwinkerte er, stand auf und verschwand in den Menschenmassen.

Sie sah ihm lächelnd hinterher und wartete.

Es dauerte nicht lange, bis sich wieder jemand neben sie setzte und seinen Arm um sie legte.

In der freudigen Erwartung, dass es Matt sei, sah sie auf und sah in die Augen irgendeines schmierigen Typs.

„Na Schätzchen?“, grinste er breit und leckte sich über die Lippen.

„Wie wär’s wenn du mich ein wenig glücklich machst?“

Ash schüttelte heftig den Kopf und drückte ihn von sich.

„Geh.. weg..“

Doch der Typ hatte mehr Kraft als sie und zog sie wieder an sich.

„Oh.. ich liebe es, wenn sich Mädchen wehren.“

Seine Hand wanderte zu ihrem Oberschenkel und seine Finger streichelten sich immer höher.

Langsam hielt Ash es nicht mehr aus, holte aus und scheuerte dem Typen eine.

Der war doch etwas überrascht und sah sie dann wütend an.

„Hör zu Kleine, nicht so klar? Ich kann auch die harte Methode anwenden, wenn dir das lieber ist.“, sagte er Zähneknirschend.

„Du kannst auch einfach deine Griffel von ihr lassen.“, meinte eine Männerstimme hinter ihm, die alles andere als freundlich klang.

Der Typ drehte sich zu der Stimme um und hatte sogleich dessen Faust im Gesicht.

Seine Nase fing an zu bluten und jammernd rannte er schnell weg.

Währenddessen hatte sich Ashley etwas zusammen gekauert, als der Typ von ihr abließ. Sie zitterte und hatte große Angst. Matt stellte das Tablett ab und setzte sich zu ihr.

„Hey..“, sagte er sanft und sah sie besorgt an.

Als sie seine Stimme erkannte, rutschte sie zu ihm und klammerte sich an ihn. Ihr Gesicht vergrub sie in seinem Hemd, jedoch zitterte sie immer noch etwas.

„Alles in Ordnung, ich hätte wissen müssen, dass ich dich hier nicht allein sitzen lassen darf. Es war meine Schuld, tut mir Leid.“.

Sanft strich er Ashley über den Rücken und versuchte sie zu beruhigen.

Nach einer Weile lockerte sich ihr Griff wieder und sie hörte auch auf zu zittern.

„Alles wieder ok?“, fragte Matt leise.

Ashley nickte leicht und sah zu ihm auf.

„Danke.. wärst.. du nicht gewesen, dann.. dann hätte der Typ..“

Sie mochte gar nicht daran denken und kniff die Augen zusammen.

„Schon gut..“, lächelte er und küsste sie auf die Stirn.

Als Rachel und Ryan geschafft von der Tanzfläche zurück kamen, erzählten Matt und Ashley nicht was passiert war. Ashley wusste, dass Rachel nur sauer werden würde und Ash wollte ihr nicht den Abend verderben.

Gegen drei Uhr morgens fuhren sie wieder mit dem Bus zurück zum Hotel.

Ashley wollte mit Matt noch kurz draußen bleiben, während Rachel und Ryan hoch aufs Zimmer gingen.

Ash setzte sich auf den langen Tisch und Matt hinter sie. Er schlang seine Arme von hinten um sie und drückte sie an sich.

Leicht lächelnd wanderte ihr Blick zum Meer, welches jetzt pechschwarz aussah.

Seine Lippen wanderten zu ihrem Ohr und er säuselte, „Ich liebe dich..“.

Mit großen Augen wandte sie ihren Kopf zu ihm und sah ihn an.

Dann lächelte sie sanft und flüsterte, „Ich liebe dich auch..“.

Sie verloren sich in einen langen Kuss, den sie erst nach mehr als einer Minute wieder lösten. Sichtlich glücklich lehnte sich Ashley an Matt und schloss die Augen.

Er küsste kurz ihre Schulter und sein Blick blieb bei ihrem Ausschnitt hängen. Von hier aus hatte er einen guten Einblick, da ihre Jacke offen stand. Jedoch musste er sich ziemlich zusammenreißen, dass seine Lust auf sie überwog und sein Verstand aussetzen würde.

Er kniff die Augen zusammen und versuchte an etwas anderem zu denken, jedoch kam ihm immer wieder ihr Ausschnitt ins Gedächtnis und ohne das er es wollte, stellte er sich sie nackt vor. Ash bekam davon nichts mit und stand dann langsam auf. Fröhlich drehte sie sich zu ihm um.

„Ich geh jetzt nach oben, kommst du mit?“, lächelte sie.

Unbemerkt legte er seine Hände vor seinen Schritt und lächelte etwas gequält zurück.

„Nein nein, ich bleib noch kurz draußen, geh du ruhig schon hoch.“

„Ok.. aber bleib nicht zu lange draußen, sonst erkältest du dich noch.“, grinste sie und küsste ihn kurz. Dann verschwand sie in der Tür zum Hotel und erleichtert atmete Matt durch und sah an sich herunter.

‚Der führt auch ständig sein Eigenleben..’, dachte er sich kopfschüttelnd und blieb noch für eine Weile draußen.
 

Am nächsten Morgen wurden Ryan und Matt schon früh durch ein Geklopfe an ihre Tür geweckt.

Verschlafen stand Matt auf und öffnete die Tür. Beim Anblick des Mädchens, welches vor ihm stand, wurde er jedoch sofort hellwach und wurde leicht bleich. Er musste wohl verdrängt haben, dass sie kommen wollte. Ehe er etwas sagen konnte, fiel sie ihm schon um den Hals und drückte ihn fast.

„Ich hab dich ja soo vermisst.“, sagte sie fröhlich und blickte zu Ryan.

„Hey.. guten Morgen Schlafmütze.“, grinste sie.

„Morgen..“, grummelte Ryan und war jetzt ebenfalls etwas wacher.

Sie ließ Matt los und ging aus der Tür. Bepackt mit einem kleinen Koffer kam sie wieder zu ihm und stellte ihm in seinem Zimmer ab.

Matt schluckte und sah sie blinzelnd an.

„Heißt das..?“, fing er unsicher an.

„Ich bleibe bis morgen, genau.“, grinste sie und klammerte sich wieder an Matt.

‚Na toll..’, dachte sich Matt und strich sich durchs Haar.

„Schatz? Ich hab Hunger, können wir was frühstücken gehen?“, fragte sie süß.

„Na-naja.. also das Essen hier schmeckt widerlich, lass uns irgendwas in der Stadt essen gehen, ja?“

„Gut, dann zieh dich an und wir gehen los. Willst du auch mit Ryan?“

Doch dieser winkte nur ab und stand auf.

„Geht mal ruhig, ich bleib hier.“, gähnte er und ließ Matt als erstes ins Bad.

Das Mädchen setzte sich auf Matts Bett und sah Ryan an.

„Na? Mit wie vielen Mädchen bist du schon ins Bett gestiegen?“, grinste sie.

„Das geht dich ja wohl nen Scheißdreck an.“, knurrte er und ging auf den Balkon.

Dort atmete er tief durch und sah zum Nebenbalkon.

„Hey.. schon wach?“, lächelte Rachel ihn an.

Ebenfalls lächelnd sah er zu ihr, beugte sich über den Balkon und küsste Rachel sanft.

Um nicht in der Nähe von diesem Mädchen zu sein, bevorzugte er es lieber draußen zu bleiben und sich mit Rachel zu unterhalten.

Nach einiger Zeit kam Matt wieder aus dem Bad und streckte sich.

„Hat Ryan jetzt eine Freundin?“, fragte sie leicht verwirrt und blickte zu Matt.

„Hmm..“, brummte dieser und steckte sein Portemonnaie ein.

„Hey, was ist denn los, Süßer?“, fragte sie besorgt und ging zu ihm.

Sie legte ihre Arme um seinen Hals und sah ihn an.

Matt jedoch riss sich förmlich aus ihrer Umarmung und sah sie nun ebenfalls an.

„Sarah lass das.“, meinte er missgelaunt und ging zur Tür.

Leicht schmollend folgte sie ihm und hakte sich bei ihm ein.

Matt lugte vorsichtig aus der Tür hinaus und ging dann schnellen Schrittes mit Sarah zum Fahrstuhl. Sichtlich ungeduldig drückte er den Fahrstuhlknopf und war erleichtert als sie endlich einstiegen und nach unten fuhren.
 

Inzwischen kam Ashley ebenfalls auf den Balkon und sah zu den beiden.

„Morgen.“, lächelte sie.

„Schläft Matt noch?“, fragte sie Ryan.

„Oh.. nein, der ist schon nach unten frühstücken.“

Ashley Miene hellte sich auf und sie wurde gleich etwas hibbelig.

„Dann werd ich mich schnell anziehen und zu ihm runter.“, sagte sie eilig und wollte gerade im Zimmer verschwinden.

„Nein! Warte.“, meinte Ryan schnell.

Verwundert drehte sich Ash zu Ryan um und sah ihn fragend an.

“Was denn?“

„Matt.. wollte lieber irgendwo in der Stadt frühstücken, frag mich aber nicht wo.“, lächelte er unsicher.

„Alleine? Komisch..“, murmelte Ash und ging nun etwas missgelaunter wieder zurück ins Zimmer.

Rachel hatte die ganze Situation beobachtet und sah scharf zu Ryan.

„Du verheimlichst doch nichts, oder?“

„N-nein!“, winkte Ryan ab und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

„Gut.. ist auch besser für dich.“, grinste sie und küsste ihn kurz auf die Wange. Dann verschwand sie ebenfalls wieder im Zimmer und ließ Ryan allein zurück.

Dieser atmete tief durch und war froh, als die beiden Mädchen weggingen.
 

Den ganzen Tag über bekam Ashley ihren Matt nicht ein einziges Mal zu Gesicht. Sie fragte sich, wo er war und suchte ihn auch so gut wie überall. Währenddessen war Matt den ganzen Tag mit Sarah in der Stadt unterwegs, denn er wollte Ashley so keineswegs über den Weg laufen. Sarah bekam nichts von Matts ablehnender Haltung ihr gegenüber mit. Sie küsste und schmuste mit ihm wie es ihr beliebte und es machte ihr gar nichts aus, dass Matt sie manchmal abwies.

Sie war der Meinung, dass er wohl mit dem falschen Fuß aufgestanden sein musste und sich tief im Inneren eigentlich freute sie zu sehen.

Erst gegen Abend kehrten die beiden wieder zurück und auch dieses Mal achtete Matt darauf, wer sich in den Gängen aufhielt.

Schließlich schaffte er es unbemerkt mit Sarah wieder zurück in sein Zimmer zu gelangen und er atmete erleichtert auf.

Ashley hingegen wirkte leicht traurig. Sie war die ganze Zeit mit Ryan und Rachel unterwegs gewesen, fühlte sich aber wie das dritte Rad am Wagen. Daher ließ sie die beiden nach einiger Zeit alleine und ging ein wenig am Strand spazieren.

Da Ryan noch nicht zurück war und Matt gerade geschafft auf dem Bett lag, nutzte Sarah ihre Chance und krabbelte über Matt.

Genervt drehte Matt seinen Kopf weg und sah an die Wand.

„Lass das, Ryan kann jeden Moment zurück kommen.“

„Aber.. macht es das nicht gerade interessant?“, fragte sie verführerisch und küsste seinen Hals.

Mit ihrer Hand strich sie über seinen Bauch und wanderte schließlich unter sein Shirt.

„Ich hab gesagt ich will nicht.“, knurrte er leicht und hielt ihre Hand fest.

„Ach Schatz.. du bist heute schon den ganzen Tag so mies drauf, scheinbar weil du schon lange nicht mehr hattest..“, grinste sie frech und rieb ihr Becken leicht an seinem, woraufhin er doch etwas stöhnen musste.

„Siehst du? Ich hab’s doch gesagt.“

Eigentlich wehrte sich Matt die erste Zeit dagegen, aber irgendwann ließ er doch locker und schlief mit ihr.

Gemeinsam gingen Rachel, Ashley und Ryan zurück zum Hotel auf ihre Zimmer.

Schließlich verabschiedeten sich Rachel und Ash von Ryan und legten sich dann schlafen.

Ryan kam ins Zimmer und konnte sich schon vorstellen was passiert war.

Während Sarah an ihn gekuschelt eingeschlafen war, lag Matt noch wach und sah verzweifelt zu Ryan als dieser herein kam.

„Na super, wenn das mal Ashley nicht erfährt.“, flüsterte er.

„Ich weiß auch nicht, anfangs wollte ich ja nicht, aber dann hat sie mich so heiß gemacht, dass ich nicht anders konnte.“, murmelte er und strich sich wieder durchs Haar.

„Wie ging’s Ashley heute?“, fragte er besorgt.

„Nicht so gut. Sie schien mit ihren Gedanken immer bei dir gewesen zu sein.“, antwortete er.

„Das ist nicht gut…“

„Allerdings.. ich hab dir gleich gesagt, dass du es ihr erzählen sollst, aber jetzt wirst du ihr erst recht weh tun, damit.“, meinte Ryan leise, aber streng.

„Ich bin froh, wenn Sarah morgen endlich wieder abhaut..“, murmelte er und neigte den Kopf zur Seite.

„Du kannst wohl eher froh sein, wenn Ashley nichts davon erfährt.“

Matt nickte leicht und beide legten sich dann schlafen.
 

Der nächste Morgen brach an und Rachel und Ashley wachte schon früh auf. Auch im Nebenzimmer konnte man schon früh Geräusche vernehmen.

Angezogen kamen Ash und Rachel aus ihrer Tür, vor der schon Ryan wartete.

„Ist Matt schon wieder woanders frühstücken?“, fragte Ash enttäuscht.

„Nein, er ist noch im Zimmer.“, lächelte er.

In diesem Moment war ihm nicht bewusst, dass außer Matt ja noch seine Freundin Sarah im Zimmer war.

Er legte seinen Arm um Rachel und die beiden gingen schon vor.

Freudig ging Ash zu Matts Zimmertür und klopfte an.

Ein ihr fremdes Mädchen öffnete ihr, welches nur ein Shirt von Matt und eine Boxershorts trug.

„Ja?“, sah sie Ash verwirrt an und legte den Kopf leicht schief.

Ashley blinzelte das Mädchen ebenfalls verwirrt an und wusste, gar nicht was sie sagen sollte.

Schließlich kam Matt, nur mit einem Handtuch um die Hüften bekleidet aus dem Bad und sein Blick wanderte zur Tür.

„Schatz.. da ist ein Mädchen was scheinbar stumm ist.“, sagte Sarah und sah zu ihm.

Erschrocken ging Ashleys Blick von Sarah zu Matt.

Sie schüttelte den Kopf und Tränen stiegen in ihr hoch.

Plötzlich blieb Ryan stehen und ihm wurde gerade bewusst, was er da zu Ashley gesagt hatte.

„Verdammt.“, murmelte er und drehte sich zu ihren Zimmern um, kurz bevor er mit Rachel beim Fahrstuhl war.

Doch es war schon zu spät, Ashley stürmte aus dem Türrahmen und lief geradewegs auf Ryan und Rachel zu. Allerdings bemerkte sie die beiden nicht und lief direkt ins Ryans Arme.

„ASH!!!“, rief Matt ihr verzweifelt hinterher und trat aus der Tür.

Schnell befreite sie sich aus Ryans Armen und fuhr mit dem Fahrstuhl, der gerade auf ihrem Stockwerk hielt nach unten. Ashley liefen und liefen die Tränen die Wangen hinunter und sie rannte unten angekommen aus dem Hotel.

„Verdammte Scheiße.“, sagte Matt wütend und schlug seine Faust in die Wand.

„Schatz.. du blutest.“, meinte Sarah leise und sah besorgt zu Matt.

„HALT DIE KLAPPE!!! ES GIBT KEIN SCHATZ MEHR, KAPIERT?!“, brüllte er Sarah an und knallte die Badtür hinter sich zu.

Wie angewurzelt stand Rachel da und sah langsam zu Ryan.

„Du.. du wusstest davon.. oder?“, fragte sie leise.

„Ja.. aber.. ich konnte nichts sagen, Matt wollte es alleine regeln.. tut mir Leid.“, antwortete er schuldbewusst.

Verständnisvoll, aber auch ein wenig traurig nickte sie und ging dann zum Fahrstuhl.

Ihr war klar, dass es jetzt schwer sein würde, Ashley zu finden, aber sie hatte Ash noch nie so erlebt. Wahrscheinlich weil Ashley auch noch nie so verletzt worden war. Sie konnte es ihrer Freundin ein wenig nachfühlen, wie sie sich in diesem Augenblick fühlte.

Derweil ging Ryan zurück zum Zimmer und sah Sarah kühl an.

„Es ist wohl besser, wenn du jetzt verschwindest.“

„Aber.. aber.. was hatte das zu bedeuten? Wieso sagt Matt so was, er liebt mich doch.“, sagte sie leise und in Tränen aufgelöst.

„Nein.. er liebt dich nicht mehr. Eigentlich schon vor dem Urlaub, aber du hast das ja scheinbar nie gemerkt und Matt ist einfach zu gutherzig, als einen Menschen zu verletzen und den Schlussstrich zu ziehen, aber bei dir hätte er es schon längst machen sollen.“, knurrte er und verschränkte die Arme vor der Brust.

Empört stand sie auf und verpasste Ryan eine Ohrfeige. Sie packte ihre Sachen und stiefelte davon. Zufrieden blickte Ryan ihr hinterher und nahm lieber die Ohrfeige in Kauf, als ewig zu schweigen.
 

Nach langem Suchen fand Rachel Ashley endlich an einer einsamen Stelle am Strand. Langsam schritt sie zu ihr und setzte sich schweigsam neben sie.

Ashley sah auf und war in diesem Moment irgendwie froh, dass Rachel zu ihr gekommen war.

Auf das Meer blickend lehnte sich Ashley langsam an ihre Freundin und ihr Blick war traurig und verletzt.

„Wieso?“, hauchte sie.

„Er.. hat doch gesagt, dass er mich liebt..“

Wieder liefen Ashley stille Tränen die Wange hinab.

„Ich weiß es nicht.“, flüsterte Rachel, die die ganze Situation ebenfalls nicht verstand.

Sie legte einen Arm um Ashley und drückte sie an sich.

„Andererseits, sah es nicht wirklich so aus, als ob Matt was an diesem Mädchen gelegen hatte.“

„Das ändert auch nichts daran, dass er mir verschweigt hat, dass er eine Freundin hat. Wenn.. wenn er es mir gesagt hätte, dann.. dann.. hätte ich doch niemals versucht ihm näher zu kommen.“

Ash hielt sich die Hände vor das Gesicht und weinte bitterlich.

Sichtlich nahm Rachel das alles auch ziemlich mit und sie fühlte mit ihrer Freundin.

„Wollen wir heute schon wieder abreisen?“, fragte Rachel leise.

Kopfschüttelnd sah Ashley Rachel an und antworte, „Nein! Ich will dir nicht den Urlaub versauen, auf den du dich schon so lange gefreut hast, außerdem müsste ich dich dann frühzeitig von Ryan trennen.“, lächelte sie schwach.

Jetzt flossen auch bei Rachel kleine Tränen und sie drückte Ashley nur noch fester.

„Ach Süße.. du solltest aufhören zuerst an andere zu denken, als an dich selbst.“, meinte Rachel leise.

„Du bist doch auch nicht besser.“, flüsterte Ash und lächelt wieder leicht.

Auch Rachel lächelte etwas, bis sie der ernst wieder einholte und Rachel ihre Freundin still schweigend im Arm hielt.

Langsam schloss Ashley die Augen und weinte noch etwas vor sich hin, während sie sich an Rachel klammerte.
 

Währenddessen hatte es Ryan immer noch nicht geschafft, Matt aus dem Bad herauszubekommen.

Wie wild klopfte er gegen die Tür und schrie immer wieder Matts Namen, doch dieser antwortete nicht.

„Jetzt komm endlich da raus. Los mach schon.“

Wieder erhielt er keine Antwort und langsam sorgte er sich doch, dass Matt sich etwas antun könnte.

„Hey, jetzt mach keinen Scheiß und schließ die verdammte Tür auf.“, schrie er.

„Nein!!“, antwortete Matt endlich.

Hockend saß er in einer Ecke auf den Boden und sein ganzer Körper zitterte. Er wusste, dass er den Menschen, den er bisher am meisten liebte, gerade verloren hatte.

„Vom da drinnen hocken und im Selbstmitleid zerfließen, kommt deine Ash auch nicht wieder zurück.“

„Auch wenn ich rauskommen würde, würde sie nicht zu mir zurückkommen, also was macht es für einen Unterschied?“, rief er sauer.

Doch sogleich schämte er sich wieder dafür, denn Ryan sollte nicht derjenige sein, auf den er sauer ist, allein er ist an der ganzen Sache Schuld, nicht sein Freund, der hatte ihn schließlich gewarnt und Matt war so naiv nicht darauf zuhören.

„Aber wenn du es nicht probierst, kannst du auch nicht wissen, ob sie zurück kommt oder nicht.“, antwortete Ryan verzweifelt.

Es war ein Klicken zu hören und die Tür ging langsam auf.

Ryan war erleichtert, als er sah, dass es seinem Freund den Umständen entsprechend gut ging.

Langsam flossen Tränen Matts Wangen hinunter und er umarmte Ryan.

„Ich.. ich will nicht ohne sie sein. Ich kenn sie zwar erst so kurz.. aber.. aber irgendwie hab ich das Gefühl, als ob.. als ob, sie diejenige ist, die ich mir immer gewünscht habe.“, meinte Matt mit Tränen erstickter Stimme.

„Ich weiß was du meinst.“, flüsterte Ryan und klopfte Matt sanft auf den Rücken.

„Aber ich.. hab sie verloren.. für immer..“, wisperte er.

„Sag so was nicht, rede mit ihr. Guck.. ich dachte zwischen Rachel und mir würde es auch nie etwas werden, aber wie du siehst…“

„Das ist doch eine ganz andere Situation..“, fiel Matt ihm ins Wort.

Er löste sich von Ryan und zog sich zunächst erst einmal an.

„Ich will ein bisschen allein sein.“, sagte er leise und verließ das Zimmer.

Seufzend schaute Ryan Matt hinterher und er schien sich wirklich mies zu fühlen. Er hatte Matt schon einmal so erlebt und das bereitete ihm ein wenig Sorgen, da er damals anfing viel zu viel zu trinken und sogar Drogen zu nehmen. Was wenn er jetzt, wo es ihm noch schlechter ging, sogar an einen Selbstmordversuch denken würde?

‚Ash und Matt müssen sich unbedingt aussprechen, auch wenn Ash ihm wohl nicht unbedingt zu hören wird.’, dachte er sich und ging entschlossen aus dem Hotel um Rachel und Ash zu suchen.
 

Auf dem Dach angelangt, umspielte eine leichte Brise seine Haare. Langsam schlürfte er zum Geländer und beugte sich darüber.

Sein Blick wanderte nach unten auf den Boden. Ja.. wie leicht wäre es jetzt, einfach hier runter zu springen und all seine Sorgen und Probleme wären vergessen, ging es ihm durch den Kopf. Würde ihn überhaupt wer vermissen? Ashley ganz sicher nicht, vielleicht Ryan, aber ansonsten? Seine Eltern hatten ihn schließlich auch vor gut anderthalb Jahren allein gelassen. Sie starben bei einem Flugzeugabsturz und Ryan war der einzige, der sich in dieser Zeit um ihn gekümmert hatte. Er musste zugeben, dass er Ryan nicht sonderlich gut in dieser Zeit behandelt hatte, da er oft im Alkohol- oder Drogenrausch war. Doch trotzdem hielt Ryan zu ihm und hatte ihn nicht im Stich gelassen.

Ryan schien in diesem Augenblick der einzige zu sein, der ihn wirklich vermissen würde und so würde Ashley doch von ihrem Schmerz befreit sein, oder nicht? All dies ging ihm in jenen Moment durch den Kopf. Sollte er wirklich springen? So wäre doch auch er von allem erlöst.
 

Schließlich fand auch Ryan die abgelegene Stelle an der Rachel und Ashley saßen.

Er hatte ein ungutes Gefühl als er bei den beiden eintraf, ihm war, als würde Matt doch irgendetwas unvernünftiges anstellen, daher wollte er Ashley so schnell wie möglich zu ihm bringen.

„Hey..“, sagte er leise.

Beide Mädchen sahen auf und Rachel lächelte etwas.

„Solltest du nicht woanders sein?“, flüsterte sie ihm zu.

„Schon.. aber..“, er wurde lauter, so dass auch Ash ihn hören konnte.

„Ich weiß, dass du sicherlich ziemlich verletzt bist Ash und die alleinige Schuld trifft Matt, da er es dir nicht gesagt hat, aber ich bitte dich trotzdem mit mir zu kommen und mit ihm zu reden.“, meinte er flehend.

„Was soll das bringen?“, fragte Ashley verletzt.

„Hör zu.. Matt gelangt in ziemlich große Abgründe, wenn etwas schreckliches in seinem Leben passiert. Vor anderthalb Jahren sind seine Eltern ums Leben gekommen und ich stand ihm in dieser Zeit zur Seite, jedoch musste ich ihn immer wieder aus irgendwelchen Discos rauszerren, die nicht gerade den besten Ruf hatten. Er lässt sich total hängen wenn etwas total schief läuft. Er hat seinen Kummer mit Alkohol und Drogen besänftigt und glaub mir das war keine schöne Zeit.“, sagte er ernst.

„Was?“, Ashley sah erschrocken auf und auch Rachel guckte nicht schlecht.

„Ja.. von dieser Zeit hatte er nie jemand erzählt, weil er nicht wollte, dass sich jemand um ihn sorgt… aber.. dadurch, dass das jetzt mit dir passiert ist und du ihm viel bedeutest, könnte es dieses Mal schlimmer als in Alkohol- und Drogenexzesse enden. Bitte komm mit mir zum Hotel.“

Ashley fühlte sich hin- und hergerissen, einerseits wollte sie natürlich nicht, dass Matt irgendetwas passierte, anderseits jedoch, hatte er sie wirklich tief verletzt.

Doch dann willigte Ash doch ein und folgte Ryan zum Hotel.

Durch Zufall, wanderte Ashs Blick zum Dach und sie erschrak und klammerte sich an Ryan fest.

Etwas verwirrt sah er erst zu ihr und folgte dann ihrem Blick zum Dach.

Dort stand Matt über das Geländer geklettert und nach unten sehend auf dem Dach.

„Verdammt.. ich wusste es.“, murmelte er und sah ernst zu Ashley.

„Geh du hoch, du bist die einzige die ihn aufhalten kann.“

„I-ich.. aber..“, stammelte sie.

„Nichts aber du gehst jetzt da hoch. Keine Angst.. er springt schon nicht.“

‚Hoffe ich..’, dachte er sich im Stillen, jedoch wollte er Ashley keine Angst machen.

Leicht nickte Ashley und rannte dann so schnell sie konnte zum Fahrstuhl um mit diesem in den fünften Stock zu fahren und von dort aus die Treppen zum Dach hoch zu nehmen.

Als die das Dach betrat spürte sie deutlich, dass der Wind zugenommen hatte und sie hatte Angst, dass Matt deswegen erst recht fallen könnte.

Mit leisen Schritten näherte sie sich ihm, bis sie nah genug an ihm dran war.

„Matt..“, sagte sie leise und blickte traurig zu ihm.

Zunächst dachte Matt, er hätte sich verhört, doch langsam wendete er seinen Kopf in ihre Richtung und sah sie mit großen Augen an.

Doch schnell drehte sich sein Kopf wieder zurück und er sah entschlossen nach unten.

„Ich tu es für dich, damit du nicht mehr leiden musst.“

„Aber.. denkst du es würde mich glücklicher machen, wenn du da unten tot auf dem Boden liegen würdest?“

„Ja.. ich denke schon..“

„Natürlich nicht!!!“, sagte sie laut und sah ihn mit tränengefüllten Augen an.

„Auch wenn du mich zutiefst verletzt hast, kann ich nicht leugnen, dass ich dich immer noch liebe.. bitte.. klettere wieder zurück.“, wisperte sie.

Langsam wendete Matt seinen Kopf wieder zu ihr und sah sie überrascht an.

„Du.. liebst mich noch?“

„Ja.. natürlich.. und deswegen bitte ich dich, wenn du mich auch liebst, komm wieder hier hin.“

„Ashley..“

Seine Gesichtszüge wurden wieder weicher und sein Blick sah sie sanft an.

Wie konnte sie noch etwas für ihn empfinden, wo er sie doch so sehr verletzt hatte.

„Es.. tut mir Leid, dass ich dir so sehr weh getan habe. Das war nicht meine Absicht.. eigentlich wollte ich dich doch nur glücklich machen..“, lächelte er schwach.

„Das kannst du immer noch.. aber bitte klettere erst wieder zurück.“, sagte sie flehend und streckte eine Hand nach ihm aus.

„Komm her..“, meinte sie sanft.

Matt nickte leicht und drehte sich um.

Gerade wollte er über das Geländer steigen, als er mit dem linken Fuß abrutschte.

Ash schrie laut auf und hielt sich die Augen zu. Sie dachte jetzt wäre alles zu spät und sie würde ihn nie wiedersehen.

Doch Matt konnte sich abfangen, sein Überlebenswille war zurück gekehrt und langsam hievte er sich über das Geländer und stand wieder auf sicherem Boden.

Zitternd stand Ashley immer noch da und hielt sich die Augen zu. Lächelnd ging Matt zu ihr und schloss sie in seine Arme.

„Schon vorbei..“, meinte er leise.

Als sie seine Wärme und vertraute Nähe spürte, nahm sie die Hände von den Augen und umarmte ihn stürmisch. Sie hatte wirklich große Angst um ihn gehabt und war froh, dass sie es geschafft hatte, ihn zu überzeugen nicht zu springen.

Vor dem Hotel gab es schon eine kleine Menschenansammlung und alle atmeten auf als Matt endlich zurück kletterte.

„Sie hat es geschafft.“, lächelte Rachel erleichtert.

„Ja.. zum Glück..“, antworte Ryan beruhigt und legte seinen Arm um sie.

„Lass uns runtergehen, ja? Ryan hat sich auch große Sorgen um dich gemacht.“, meinte Ashley leise.

„Ok..“, willigte er ein.

„Aber..“, entfernte sie sich wieder etwas von ihm.

„..darüber reden müssen wir trotzdem noch..“, sah sie zu Boden.

Ernst sah Matt zu ihr und nickte.

„Natürlich..“

Unten angekommen klopfte Ryan Matt freundschaftlich auf die Schulter und sah ihn dann aber ernst an.

„Mach so was nie wieder, klar?“

„Ich versuch’s.“, lächelte Matt verlegen.
 

Am Nachmittag setzten sich Matt und Ashley zusammen und redeten über alles. Vor allem Matt sprach über seine Gefühle und das er es wirklich ernst meinte mit Ashley. Am Ende des Gesprächs umarmten sich die beiden und Matt war wieder sichtlich gut gelaunt. Ashley versprach ihm, ihm verzeihen zu können, jedoch wollte sie es ab jetzt nicht mehr so überstürzen und blieb etwas auf Abstand.

Die nächsten 3 Tage über, unternahmen Ashley und Matt viel zusammen, so dass sie sich auch wieder näher kamen und es wieder besser zwischen den beiden funktionierte.

Auch an diesem Tag unternahmen die beiden wieder etwas zusammen, während Ryan Rachel zum Strand führte und sie zu den Klippen, an einen abgelegenen Platz kamen.

Sie machten es sich dort mit einer Decke gemütlich und aßen und tranken etwas.

Die Sonne schien wie die vorigen Tage und es war wirklich schön warm.

Sanft strich Ryan Rachel ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, als sie gegenüber saßen.

„Ich bin froh dich kennen gelernt zu haben.“, lächelte Rachel sanft.

„Und ich erst..“, flüsterte Ryan.

Langsam zog sie Ryan zu sich und sie verloren sich in einem innigen Kuss.

Er wollte weiter gehen und küsste zärtlich ihren Hals.

„Ryan.. doch nicht.. hier..“, presste Rachel hervor.

„Warum nicht? Hier sieht uns doch keiner..“, grinste er und strich über ihren Bauch.

„Aber..“

Weiter kam Rachel nicht, da Ryan ihre Lippen schon wieder mit einem Kuss besiegelte. Sie musste zugeben, dass sie verrückt nach diesem Typen war, einfach alles an ihm mochte sie. So gab sie auch dieses Mal nach und ging auch seine Zärtlichkeiten ein.

Sie schliefen miteinander und bei ihren Höhepunkten stöhnte Ryan einen Namen. Doch, es war nicht Rachels Namen den er da stöhnte.

Während Ryan aus ihr herausglitt, bekam er sogleich eine Ohrfeige von ihr.

Perplex sah er sie an und wusste nicht, was auf einmal mit ihr los war.

„Mein Name ist Rachel falls du es vergessen haben solltest.“, zischte sie.

Schnell stand sie auf und zog sich wieder an.

„Wer auch immer diese Nadja ist, sie scheint dir ja ganz schön wichtig zu sein, wenn du während wir Sex haben an sie denkst.“, sagte sie verletzt und eilte davon.

„Nadja?“, blinzelte Ryan und sah ihr nach.

Ja, er kannte diesen Namen zu gut. Alte Gefühlte stiegen wieder in ihm hoch, Trauer, sowie auch Wut.

„NEIN!!!“, brüllte er und rammte seine Faust in den Felsen.

Ihm war es egal, dass seine Hand schmerzte und sogar blutete, er konnte einfach nicht glauben, wie sich dieser Name wieder in sein Leben mischen konnte.

Ryans Schrei war nicht zu überhören und Rachel zuckte leicht zusammen.

Doch zu sehr war sie verletzt, als das sie hätte umkehren können.

Ashley und Matt waren gerade zum Hotel zurückgekehrt, als auch sie Ryans Schrei hörten.

Sofort erkannte Matt, dass es Ryan gewesen sein musste. Er drückte Ashley einen kurzen Kuss auf die Stirn und rannte davon.

Verwirrt blieb Ash allein zurück und sah ihm hinterher.

„Aber.. wo.. wo willst du denn hin?“, fragte sie leise.

Seufzend zuckte sie mit den Schultern und ging hoch in ihr Zimmer.

Ryan trommelte wütend mit den Fausten auf dem Boden rum, solange bis Matt endlich hinzu kam und ihn davon abhielt.

„Verdammt, was ist denn passiert?“, fragte Matt besorgt.

„Nadja..“, bekam Ryan nur hervor.

„Nadja? Ist sie hier?“, fragte er verwirrt.

„Nein.. trotzdem mischt sie sich wieder in mein Leben..“, antwortete er leise.

Erst jetzt bemerkte Matt, dass Ryan an der Hand stark blutete.

„Lass uns ins Hotel gehen und da weiter reden.“

Er halft Ryan auf und stützte ihn ein wenig.

Widerstandslos ließ sich Ryan von Matt zurück ins Hotel bringen, wo Matt ihn erst einmal provisorisch verarztete.

Als Ashley zurück ins Zimmer kam, lag auch Rachel schon weinend auf dem Bett.

„Süße.. was ist denn los?“, fragte Ashley besorgt und eilte zu ihr ans Bett.

„Er.. liebt.. eine andere..“, presste Rachel hervor.

„Was? Das glaub ich nicht. Woher willst du das wissen?“, hakte sie nach.

„Ich weiß es eben, ok?!“, meinte Rachel patzig.

Mit traurigem Blick sah Ashley zu ihr und strich ihr durchs Haar.

„Das klärt sich sicher noch auf.“, meinte sie leise.

„Sicherlich nicht.. ich.. will nichts mehr mit ihm zu tun haben.“

Kaum hatte sie das ausgesprochen, rannen ihr wieder mehr und mehr Tränen über die Wange.

„Ash..“, schluckte sie und klammerte sich an ihre Freundin.

Lange Zeit später ließen Rachels Tränen endlich nach und sie hatte sich langsam wieder beruhigt.

„Und jetzt noch einmal von vorne, was ist passiert?“, fragte Ash ruhig.

Rachel setzte sich auf und sah ihre Freundin mit leerem Blick an.

„Wir.. wir haben mit einander geschlafen und.. plötzlich.. als er kam.. stöhnte er ‚Nadja’. Wieso.. wieso gerade dieser Namen, während er und ich miteinander schlafen? Diese Person scheint ihm dann doch mehr zu bedeuten.. oder?“, flüsterte Rachel mit tränenerstickter Stimme.

„Oh..“, brachte Ashley nur leise hervor und war ziemlich überrascht.

„Aber.. meinst du nicht du solltest trotzdem noch einmal mit ihm reden? Ich meine.. du liebst ihn doch trotz allem..“, fuhr sie fort.

„Schon.. aber.. was soll das bringen? Ich will nicht erfahren, dass er eine andere mehr liebt als mich.. das würde mich nur noch mehr verletzen.“

„Vielleicht ist das alles aber auch ganz anders.“, wollte Ashley sie aufmuntern.
 

Matt hatte im Nebenzimmer ebenfalls große Probleme seinen Freund zum Bleiben zu bewegen.

Fest entschlossen packte Ryan nämlich schon seinen Koffer und wollte einfach verschwinden, weil er sich sicher war, dass Rachel ihm das sowieso nie verzeihen würde.

„Aber es bringt doch nichts, wenn du jetzt einfach abhaust und nicht mit ihr darüber redest. Meinst du nicht sie hat vielleicht ein wenig Verständnis dafür?“

„Tze.. was würdest du machen, wenn deine Ash einen anderen Namen als deinen beim Sex stöhnt?“, knurrte er.

„Nja.. keine Ahnung.. wir.. hatten ja bisher noch nie..“, meinte Matt kleinlaut.

„Aber es geht ja nicht um mich, sondern um dich. Du solltest ihr die Geschichte erklären.“

„Was soll das noch bringen? Sie wird mir doch eh nicht glauben.“, sagte er hoffnungslos.

„Das kannst du doch überhaupt nicht wissen, wenn du es nicht ausprobiert hast. Du warst doch derjenige, der das selbst zu mir gesagt hat. Du kannst mir doch nicht etwas sagen, was du dann selber nicht hältst.“, wurde Matt lauter.

Abrupt hörte Ryan mit dem Packen auf und sah Matt an. Ja, er hatte es selber gesagt und jetzt befand er sich ebenfalls in solch einer auswegslosen Situation, vor der er einfach nur davon rennen möchte. Aber was ist wenn er sie dann nie wieder sieht? Würde er dann nicht den gleichen Schmerz empfinden wie damals? Er hatte sich doch geschworen, dass nie wieder durchzumachen. All diese Sachen gingen ihm durch den Kopf, bis er schließlich seinen Koffer schloss und entschlossen zu Matt blickte.

„Du.. hast Recht.. es wäre feige von mir, einfach davon zu laufen.“, seufzte er etwas.

“Ich werde versuchen mit ihr zu reden..“

„Gut..“, nickte Matt.

Von Ryan kam ebenfalls ein leichtes Nicken und er verschwand aus dem Zimmer.

Mit leicht zitternden Händen stand Ryan vor der Tür der beiden Mädchen und traute sich kaum anzuklopfen.

Als er sich jedoch endlich ein Herz gefasst hatte und anklopfen wollte, ging die Tür schon von selbst auf und Rachel sah ihn mit großen Augen an.

Doch genauso schnell, wandte sie ihren Blick auch wieder von ihm ab und sah verletzt zur Seite.

„Ich will mit dir reden.“, meinte Ryan ernst und sein Blick ruhte auf ihr.

„Gut..“, willigte sie ein und folgte ihm nach unten ins Foyer.

Mit gemischten Gefühlen sahen Ash und Matt ihnen hinterher.

„Hoffentlich wird das wieder was.“, seufzte Ash und legt ihre Arme um die Taille von Matt.

„Bestimmt..“, sagte Matt leise und strich Ash übers Haar.
 

Ryan und Rachel suchten sich eine ruhige Ecke im Foyer und setzten sich gegenüber.

„Ich.. möchte dir erklären.. warum es gerade der Name war.. den ich stöhnte..“, fing er leise an.

„Dann rede..“, meinte Rachel etwas kühl.

„Ok..“, nickte er.

„Weißt du.. so wie du mich kennen gelernt hast, war ich eigentlich nie, also dieser totale Macho. Das bin ich erst später geworden. Mein wahres Ich ist das was du jetzt kennst. Jedoch.. gab es auch einen Grund warum ich mich schlagartig so verändert hatte. Vor ein paar Jahren, hatte ich mich in ein Mädchen, Nadja, verliebt, dass ich abgöttisch liebte. Wir wurden ein paar und ich habe alles für sie getan, nur damit sie glücklich ist. Ich war schlicht blind vor Liebe und wusste nicht, dass sie mich hinter meinem Rücken nur ausnutzte. Matt hatte mich immer gewarnt, doch ich wollte nicht hören und lief somit in mein Verderben. Erst als ich sie in flagranti mit einem Typ im Bett erwischte, hat es mir endlich die Augen geöffnet, dass sie mich wohl nie wirklich geliebt haben konnte.

Es tat weh, so verletzt zu werden. Ich schottete mich ab von allen und wollte Gefühle wie Liebe nie wieder zu lassen. Daher hab ich ein anderes Ich um mich herum aufgebaut. Den Machotypen den du kennen gelernt hast. So wie es Nadja mit mir gemacht hatte, wollte ich es den anderen Mädchen heimzahlen. Ich bezirpte sie, schlief einmal mit ihnen und ließ sie dann eiskalt fallen. Auch wenn sie wiederangekrochen kamen, hab ich sie abblitzen lassen und wollte nichts mehr mit ihnen zu tun haben.“

Er machte eine kleine Pause.

„Und dann hab ich dich kennen gelernt… anfangs warst du für mich auch nichts weiter als eine weitere Trophäe für meine Sammlung, aber je mehr ich dich kennen gelernt hatte, desto mehr fühlte ich mich zu dir hingezogen. Alte Gefühle stiegen wieder in mir hoch und ich hab versucht sie zu verdrängen, weswegen ich auch nichts mehr mit dir zu tun haben wollte. Aber es klappte nicht, ich konnte dich einfach nicht vergessen. Und schließlich..“

Ryan griff nach ihren Händen und lächelte sie mit sanften Blick an.

„..habe ich es zugelassen. Ich hatte mich in dich verliebt. Aber ich hatte Angst, angst das mir mit dir das gleiche passieren würde, wie es damals passiert ist. Und als das dann vorhin passiert ist, dachte ich wirklich jetzt sei es soweit. Nadja hatte sich klammheimlich einfach in mein Leben geschlichen und es wieder zerstört. Dabei, empfinde ich nicht mehr als Hass für sie. Allein ihr Name macht mich schon wütend. Aber.. du musst mir glauben, ich liebe keine andere, neben dir. Und ich hoffe, dass du mir das irgendwann verzeihen kannst.“, endete er leise.

Aufmerksam hatte sie ihm zugehört und man konnte ihr ansehen, dass ihr seine Geschichte nah ging. Nie hätte sie vermutet, dass jemand wie er so etwas durchmachen musste. Doch dadurch, dass er sich ihr öffnete, konnte sie sich sicher sein, dass er sie wirklich liebte.

Mit hoffnungsvollem Blick sah er sie an und ihre Hand wanderte zu seiner Wange und strich mit dem Daumen sanft darüber.

Er legte seine Hand auf ihre, hielt sie fest und lächelte sie leicht an.

„Das.. tut mir so Leid, dass.. dir so wehgetan wurde..“, meinte sie leise.

„Du kannst ja nichts dafür..“, flüsterte er und wischte ihr ein paar Tränen weg.

„Trotzdem.. ich will nicht diejenige sein, die dir wieder so weh tut.“

Langsam erhob er sich und sah zu ihr hinunter.

„Schon gut.. das musst du nicht, ich versteh schon..“, meinte er traurig.

Für ihn hörte es sich so an, als ob sie sich lieber von ihm trennen wollte eh es zu spät sei. Er wollte sich gerade wegdrehen, als sie ihre Arme um seine Taille schlang und sich an ihn drückte.

„E-es tut mir Leid, dass.. das ich so reagiert hatte..“

Überrascht sah er auf sie hinab und lächelte wieder sanft.

„So hätte jeder reagiert..“, beruhigte er sie.

Langsam schlang auch er seine Arme um sie und hielt sie fest an sich gedrückt.

Er war in diesem Moment so froh, dass sie ihm nicht den Rücken kehrte und ihn allein ließ.

„Ich liebe dich Ryan.. ich.. ich hoffe, dass ich dir nie weh tun werde..“, flüsterte sie.

„Ich liebe dich auch.. mehr als alles andere und ich bin sicher, dass ich mit dir einen besseren Fang gemacht habe, als damals mit Nadja..“, lächelte er.

Glücklich sah sie in sein wieder lächelndes Gesicht und auch sie lächelte jetzt wieder.

Zärtlich strich er mit seiner verletzten Hand ein paar Haare aus ihrem Gesicht und sah sie weiterhin an.

Ihr Blick wanderte jedoch zu seiner Hand und sie erschrak leicht, als durch den Verband schon wieder etwas rotes schimmerte.

„Was hast du da gemacht?“, fragte sie besorgt.

„Oh.. das..“, winkte er ab.

„..ich hab mit einem Felsen gekämpft, doch der Felsen hat gewonnen.“, scherzte er und kratzte sich mit der unverletzten Hand verlegen am Hinterkopf.

„Das gehen wir sofort behandeln.“, meinte sie ernst und zog ihn an der unverletzten Hand zum Fahrstuhl.

„Hey.. so schlimm ist das doch nicht.“, wiederholte er immer wieder.

Doch Rachel wollte nicht hören, vielleicht lag es auch an ihrem schlechten Gewissen, was sie ihm gegenüber jetzt hatte.
 

Ashley war währenddessen bei Matt und beide schmusten ein wenig.

„Bist du sicher es wird wieder etwas?“, meinte sie leise.

„Na klar, warum nicht? Schließlich lieben sich die beiden doch.“, lächelte er.

„Mach dir nicht immer so viele Sorgen um andere, denk auch mal an dich.“

„Ja, aber was ist wenn..“

Weiter kam Ashley schon gar nicht, da Matt ihre Lippen mit einem liebevollen Kuss versiegelte.

Langsam erwiderte sie den Kuss und schloss die Augen, während Matt sich etwas auf sie legte.

Die beiden verloren sich in einem endlos langen und immer leidenschaftlicher werdenden Kuss, während Matt mit seiner Hand sanft über ihre Seiten strich.

Als seine Hand dann jedoch sich mehr und mehr ihrem Busen näherte, stoppte sie seine Hand und löste den Kuss.

„M-Matt ich.. ich..“, stammelte sie und wurde knallrot.

„Was denn?“, fragte er sanft.

„Ich.. ich hab noch nie..“

Beschämt sah sie zur Seite und wartete nur darauf, dass Matt sie jetzt vielleicht auslachen würde.

Als er nicht anfing zu lachen, wanderte ihr Blick wieder zu ihm zurück und sie sah ihn lächeln.

„Aber das ist doch nicht schlimm.. ich fühle mich sogar geehrt, wenn ich.. der erste sein darf..“, hauchte er ins Ohr und küsste sanft ihren Hals.

„Entspann dich einfach..“, flüsterte er.

Ashley nickte leicht und atmete tief durch.

Noch immer war sie sich nicht sicher, ob jetzt der richtige Moment sein würde, doch eh sie weiter darüber nachdenken konnte, entwich ihr ein leises Stöhnen, als er anfing zärtlich ihren Busen zu massieren.

Schließlich gab sie sich ihm hin und erlebte mit ihm ihr erstes Mal.
 

Inzwischen waren Ryan und Rachel im Zimmer der beiden Mädchen angelangt.

Unsanft schubste sie Ryan leicht aufs Bett, während sie im Bad verschwand und nach etwas kramte.

„Rachel.. die Wunde ist doch jetzt egal..“, meinte Ryan sichtlich genervt.

„Nein ist sie nicht.“, fauchte Rachel leicht zurück.

Nach kurzer Zeit kehrte sie mit einem kleinen Köfferchen in der Hand zu ihm zurück und setzte sich auf seinen Schoß.

Langsam wickelte sie den Verband von seiner Hand und besah sich seine Wunde.

Mit dem Finger strich sie sanft über die Wunde und hauchte einen kleinen Kuss auf diese.

Ryan biss die Zähne zusammen und verzog die Miene, als sie seine Wunde berührte, vor ihr wollte er keineswegs wie ein Weichei wirken.

„Als erstes desinfiziere ich die Wunde.“, nickte sie und holte schon das Desinfektionsspray heraus.

Rasch zog er seine Hand weg und sah sie an.

„Wie oft denn noch, so schlimm ist das nicht.“, grummelte er.

„Doch ist es.“, sah sie ihn scharf an und zog seine Hand wieder zu sich.

Ihr Blick wanderte zu der kleinen Desinfektionsflasche die sie in der Hand hielt und sie las das Wort ‚Alkohol’, bei den Inhaltsstoffen.

Innerlich grinsend zog sie seine Hand weiter zu sich und sprühte sie mit dem Desinfektionsmittel ein.

„DAS BRENNT!!!! WILLST DU MICH UMBRINGEN???“, brüllte Ryan sie an und zog seine Hand wieder weg.

„Nein, das würde ich mir niemals wagen.“, lächelte sie unschuldig und holte den Verband aus dem kleinen Köfferchen.

„Und jetzt wieder her mit der Hand, sonst sprüh ich noch mal.“

Widerwillig hielt er ihr seine Hand hin und ließ sie von ihr verbinden.

Als sie fertig war, klappste sie mit ihrer Hand leicht auf seine Wunde und grinste.

„Na geht doch.“

Ryan zuckte zusammen und verzog wieder die Miene.

„Und wie..“, meinte er zähneknirschend.
 

Rachel verzieh Ryan seinen Ausrutscher und die beiden kamen sich von Zeit zu Zeit wieder näher.

Doch auch die Zeit des Abschied rückte in greifbare Nähe, denn der Urlaub neigte sich dem Ende zu und der nächste Tag war der Tag der Abreise.

Gegen Abend verzogen sich beide Pärchen jeweils irgendwohin um sich in Ruhe zu verabschieden und zu bereden wie es weitergehen sollte.

Schließlich sollte es für alle vier nicht nur ein Sommerflirt gewesen sein.

Matt und Ash hatten sich in ein kleines Café in der Stadt zurück gezogen.

Sie löffelten an einem Eis, doch beide sahen eher traurig aus.

Ash lehnte sich an Matt und sah zu ihm hoch.

„Wie.. soll es jetzt weitergehen?“, fragte sie leise, als ob sie Angst vor der Antwort hätte.

„Nja.. ich wird nächstes Jahr mit meiner Ausbildung fertig und dann könnte ich mir Arbeit in deiner Nähe suchen.“, lächelte er schwach.

„Erst in einem Jahr?“, meinte sie traurig.

„Ja.. leider..“, seufzte er.

Er drückte sie fester an sich und strich durch ihr Haar.

„Und was machen wir bis dahin? Wir wohnen so weit auseinander, da können wir uns höchstens alle Monate mal sehen.“, sagte sie verzweifelt.

„Ich weiß.. leider kann ich aber erst einmal nichts weiter machen.“

„Tut mir Leid..“, flüsterte sie und kuschelte sich an ihn.

„Schon gut.. ich werd dich aber furchtbar vermissen.“

„Und ich dich erst..“, sagte sie traurig.

„Wir schaffen das..“

Ashley nickte leicht, jedoch konnte sie ihre Tränen nicht zurück halten.

Sie versteckte ihr Gesicht in seinem Hemd und drückte sich an ihn.

Matt versuchte so gut es ging sie zu trösten, doch auch ihm fiel es ziemlich schwer.
 

Bei Rachel und Ryan ging es ebenfalls nicht anders zu, sie hatten sich um zu reden an en Strand zurückgezogen.

„Was machen wir? Wie soll es mit uns weitergehen?“, fragte Rachel leise.

„Die nächste Zeit werden wir uns wohl eher selten sehen und wenn du mit der Schule fertig bist, können wir ja überlegen zusammen zuziehen.“

Er legte einen Arm um sie und wog sie in seinen Armen.

„Aber eh ich mit der Schule fertig bin, dauert es noch fast 2 Jahre, das halt ich nicht aus.“

Ihr Blick wanderte traurig zu seinem und auch er schaute nicht glücklicher aus.

„Aber so kann ich genug Geld zusammen sparen um etwas für uns aufzubauen, so dass wir genug Geld für eine Wohnung haben.“

„Trotzdem sind 2 Jahre verdammt lang.“, grummelte sie und drückte sich an ihn.

„Ich weiß.. aber wir werden das schon überstehen.“, meinte er leise.

„Meinst du eine Fernbeziehung geht gut über zwei Jahre?“

„Ja, natürlich auch wenn wir uns nicht so oft sehen können, aber wir lieben uns doch.“, lächelte er leicht.

Laut seufzend lehnte sie ihren Kopf an seine Brust und genoss einfach seine Nähe so lange sie eben noch konnte.
 

Der nächste Tag brach an und somit auch der Tag des Abschiedes.

Den ganzen letzten Abend bis hin zum Flughafen hockten die beiden Pärchen aufeinander um die letzten Stunden und Minuten mit ihrem und ihrer Liebsten in vollen Zügen zu genießen.

Ashley und Rachels Flug wurde aufgerufen und sie mussten gehen, auch wenn sie nicht wollten.

Es wurde ein tränenreicher Abschied mit vielen Abschiedsküssen.

Im Flugzeug kuschelten sich Ashley und Rachel aneinander und trösteten sich gegenseitig. Doch das alles brachte nichts um über die Sehnsucht, die sie jetzt schon verspürten hinwegzukommen.

Am Heimatflughafen von Ashley und Rachel wurden sie von Ashs Mutter abgeholt, die sie schon sehnsüchtig erwartete.

Frau Carter sah die beiden Mädchen an und erkannte, dass mit den Beiden etwas nicht stimmte.

„Was habt ihr denn?“, fragte sie besorgt.

„Nichts Mum..“, antwortete Ash lustlos.

„Fahr uns einfach nach Hause.“

„Ok..“, nickte ihre Mutter leicht.

Zusammen fuhren sie nach Hause. Rachel blieb bis zum Abend, bis sie dann selbst nach Hause ging.
 

Einen Monat war es jetzt her, seitdem Ash und Rachel aus dem Urlaub zurückgekehrt waren, bisher konnten beide mit ihrem Freund nur telefonieren oder Briefe schreiben, wie es Ashley und Matt weiterhin taten.

Nach dem Urlaub waren Ash und Rachel nicht mehr die selben gewesen. Oft waren sie den ganzen Tag traurig, so dass auch ihre Leistungen in der Schule darunter litten.

So saßen sie auch an diesem Tag einfach auf ihren Bänken und lehnten sich aneinander.

Zwei Mädchen kamen gerade in den Raum und tuschelten laut genug, dass auch Rachel und Ashley sie hören konnten.

„Hast du diese absolut süßen Typen vor dem Eingang gesehen? Die waren ja wohl mal Oberhammer.“, grinste die eine.

„Ja.. es sieht aber aus als ob sie auf wen warten. Solche süßen Typen wie die, haben doch bestimmt ne Freundin, oder?“

Beide, Ash und Rachel, hoben den Kopf und sahen sich mit großen Augen an.

Konnte es vielleicht sein?

Auch wenn sie sich vielleicht etwas vormachten, konnten sie es nicht unterdrücken nach unten zu gehen und sich selbst ein Bild zu machen.

Ihre Blicke wanderten zum Schuleingangstor und was sie dort sahen, ließ ihnen die Tränen in die Augen treiben.

Die Blicke der beiden jungen Männer ging ebenfalls zum Eingang hin wo Rachel und Ash standen und auf ihrem Gesicht machte sich ein Lächeln breit.

Ohne jede Vorwarnung rannten die beiden Mädchen auf die jungen Männer zu und umarmten sie stürmisch.

Die jungen Männer umschlangen sie freudig und küssten sie sanft.

Überraschenderweise waren Matt und Ryan vorbeigekommen, was die beiden Mädchen natürlich mehr als nur freute. Der Tag war gerettet.
 


 

Ein riesengroßer Dank geht an meine süße Damion. ^__^ Mit der Geschichte hatte ich schon früh angefangen (letztes Jahr. *drop*), aber irgendwie hakte ich immer an einer Stelle und kam nie weiter. Mit Dami zusammen habe ich dann dazu ein RPG eröffnet und Damilein inspirierte mich dann zu Sachen die ich hier noch einbringen konnte und Dank ihr kam die Geschichte jetzt auch endlich zu Ende, sonst hätte sie wohl noch ewig lange angefangen auf meinem PC herumgelungert. XDD Vielleicht schreib ich irgendwann mal eine Fortsetzung in der es dann um das Zusammenleben von den vieren geht, mal sehen wie die Resonanz ist. ^.~

Also vielen Dank an alle die die Geschichte bis zu Ende gelesen haben und mir ein Kommi hinterlassen haben. *smile*



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-09-23T17:59:43+00:00 23.09.2007 19:59
HI
Deine Story war echt romantisch und süß^^
Einfach oberhammer.
bb
Von: abgemeldet
2006-11-02T12:05:09+00:00 02.11.2006 13:05
wow*sprachlosbin*
Die ff ist der Hammer echt. Sie ist zwar lang, aber dass stürt mich nicht.
Sie ist genial, einfach schmalzig.^^
So wie eine Liebestgeschichte sein sollte
Von:  Himawari-Chan
2006-10-22T01:09:32+00:00 22.10.2006 03:09
Hiho^^
Ich bin nun dazu gekommen auch diese FF zu lesen^^
Und ich find sie super! *daumen hoch* Manchmal war sie etwas dramatisch aber war auch lusitg, hat die spannung erhalten! Ich würde es cool finden wenn du weiter schreibst wie die 4 zusammen leben!
*knuddel*
Von:  shannen-alyssa
2006-06-24T19:55:49+00:00 24.06.2006 21:55
So ichhab den ganzen abend an dieser geschichte elesen und find sie super klasse^^

du bist echt negute autorin^^
Von:  Rikkumon
2006-06-08T12:43:54+00:00 08.06.2006 14:43
so...dann bin ich wohl die erste, die die story kommentiert!
*smile*
gut...fangen wir mal an ^^
also die story war ja von vorne bis hinten süüüüüüüüüüß...schon fast zu süß für meine zähne *grins*
manchmal hats mich leicht an eine seifenoper erinnert, wobei das jetzt nicht negativ gemeint ist...
die charaktere waren gut aufgebaut. jeder hatte seine charakterzüge an denen man ihn sofort erkennen konnte. außerdem wirkten sie auch sehr lebendig!
as einzige was ich ein bissel komisch fand war, dass die jungs so offen über alles geredet haben. so sind jungs doch net *kopp schüttel* aber es wäre schon wenn ^^
also im großen und ganz muss ich sagen, es war eine süße kleine, hübschverpackte und schnulzige liebesstory, so wie ich des mag!

würde mich auch freuen, wenn du die vorsetzung davon schreibst ^^
ich lese sie garantiert *indianerehrenwort geb*

hdgdl


Zurück