1. Dunkelheit
Néko
&
Tora
Dunkelheit
Es war einer dieser verdammten Tage. Kaum war der Vater von Sakada Enni nach hause gekommen, begann er sie anzuschreien:
”WAS IST HIER LOS? WIE SIEHT DAS HIER AUS? BIST DU DENN ZU NICHTS ZU GEBRAUCHEN! DU BIST WERTLOS!!!”
Wie oft hatte sie das schon erlebt. Fast immer, wenn er vom Polizeidienst kam, schrie er oder verprügelte sie.
Als Enni elf Jahre alt war, tötete er ihre Mutter. Er prügelt sie mit einem Bekannten zu Tode und irgendwie hatte er es gedreht, dass das als Unfall durchging. Sie wusste nicht wen er dafür alles bestochen hatte.
An diesem Abend war es wieder soweit, dass er seine Aggression loswerden musste:
”Komm her du Miststück, du brauchst eine Lektion!”, brüllte er. Sie wusste was jetzt kommen würde:
- Heute nicht. Nein, heute wird er mich nicht schlagen, aber - ”HEUTE NICHT!”, schrie Enni und nahm die Pistole aus dem Schrank. Sie ging auf ihn zu mit geladener Waffe.
”Was willst du damit? Leg die weg.”, lachte er.
”Nein, du hast meine Mutter umgebracht. Du hast mir das Leben zur Hölle gemacht, aber das wird nie wieder passieren!”
”Mach keinen Blödsinn, du dummes wertloses...”
KNALL!!!
Enni hatte abgedrückt. In diesem Moment hatte die Wut, die Macht über sie.
Die Kugel traf genau zwischen die Augen. Ihr Vater starrte sie an. Das Blut tropfte von seinem Kinn, dann sackte er zusammen.
Enni lehnte sich gegen die Wand. Sie wusste nicht, wie lange sie dort gestanden hatte, als plötzlich die Tür aufgebrochen wurde:
”Hände hoch und lassen sie die Waffe fallen.”, rief ein Polizist. Wie in Trance ließ sie, sie sinken und wurde abgeführt.
Im Verhörzimmer des Polizeireviers:
”WARUM HABEN SIE IHN GETÖTET?”, brüllte Sergeant Hiro Tamao.
”Wissen sie wie die Hölle aussieht?”, fragte ihn Enni leise.
”Was? Nimmst du mich auf den Arm? Hör zu, du hast deinen Vater erschossen, einen guten Polizisten und ich will wissen warum!”
Enni antwortete nicht, sondern schaute nur auf ihre Hände.
”Bereust du es wenigstens? Ach verdammt, antworte!”, er haute auf den Tisch.
”Hiro, kommen sie raus!”, rief eine Stimme.
”Was ist los, Käpt´n?”
”Lassen sie mich das übernehmen.”, sagte Käpt´n Hana Oda.
”Aber,...”
”Kein aber Hiro, gehen sie.” Wütend ging er zu seinem Schreibtisch:
”Dass der Alte sich immer einmischen muss.”, fluchte er leise. Hana ging zu der Verdächtigen:
”Enni? So heißt du doch.”, fragte er. Sie rührte sich nicht. Er versuchte zwei Stunden lang aus ihr etwas heraus zu bekommen, dann gab er auf. Er beauftragte schließlich einen stämmigen, böse funkelnden Polizisten:
”Bringe sie ins Nebengebäude in eine Zelle. Hier ist kein Platz mehr.” Der Polizist legte ihr Handschellen an und sie gingen los.
Am Eingang des Hauses:
”Izugi!”, brüllte der Cop, der Enni vor sich her schubste. Ein Mann im Anzug drehte sich um:
”Müssen sie so laut schreien? Soll schließlich nicht jeder wissen!”, zischte der.
”Wo bleibt mein Geld? Ich habe die Drecksarbeit für sie erledigt.”
”Seien sie doch still. Ich...” Zwei laute Schüsse hallten durch die Luft. Enni warf ihren Kopf nach rechts woher diese kamen. Auf dem Dach eines Gebäudes sah sie eine blonde Frau. Dann wandte sie den Blick auf den Boden. Izugi und der Polizist waren tot.
Diesmal saß Enni ein Haus weiter im Verhörzimmer:
”Mein Gott, sie müssen doch irgendetwas gesehen haben!”, fluchte ein Beamter.
”Habe ich nicht, nur das zwei Menschen vor meinen Augen erschossen wurden.”
