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Geheimnisse der Vergangenheit

Toshiya X Shinya; Kaoru X Die
von

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IT´S SHOWTIME!

It´s Showtime! <33
 

Grinsend rieb sich Misuzu die Hände. „It´s Showtime...da kommen sie!“

Vorsichtig bogen Shinya, Toshiya, Kyo mit Koya und Kyrill um die letzte Kurve, sahen den schwach erleuchteten Tempel vor sich. „Woah, das ist es! Hier bin ich gestorben! Ich sehe es ganz deutlich vor mir!“ Überrascht blickten die anderen sie an. „Ach, auf einmal kannst du dich wieder erinnern, hm?“ stichelte der Bassist sofort, wurde aber kurz darauf von einer hellen, klaren Stimme unterbrochen. „Unsere Sacrifice! Endlich können wir euch hier Willkommen heißen!“ Misuzu stand in der geöffneten Tür des Schreines, beide Arme ausgestreckt und mit ihrem typischen, hinterhältigen Grinsend auf den Lippen. „Na was ne Begrüßung...auf, mach dich mal nicht so dick und lass uns rein...falls es dir nicht aufgefallen ist, es schneit, das bedeutet...ES IST ARSCHKALT HIER DRAUßEN!!!“ „Na wenn das nicht mein kleiner Wüstentiger ist!“ Erfreut schob Naomi ihre kleine Schwester beiseite und zog den hilflosen Sänger in das Schreininnere. „Na das geht ja schon gut los...lass deine Flossen von Shinya, der gehört mir!“ Giftig sah Toshiya die kleinste an, die gefährlich nahe schon an die beiden herangerückt war. „Hehe, fragt sich nur wie lange noch!“

Zögernd traten die beiden jüngsten nun auch ein, dass Kyrill fehlte merkte zunächst niemand...
 

Als Kaoru wieder zu sich kam, sah er....nichts. Absolute Dunkelheit umhüllte ihn, was an und für sich ja nichts neues war, dennoch fand er es seltsam das er irgendwo angelehnt saß, es angenehm warm war und er die Stimme seines Freundes nicht mehr hörte. „...Die...?“ Vorsichtig tastete der Leader die nähere Umgebung ab, konnte auch kurz darauf eine warme Hand ertasten, hoffte das sie auch wirklich zu dem rothaarigen gehörte. „Die, bist du das?“ Fragend fingerte Kaoru sich an dem Stoff nach oben, bis zu den Haaren. „Wenn du so weitermachst stecken deine Finger bald in meinem Auge, Hase!“ Keine Zweifel...das war Die. Erleichtert atmete der lilahaarige aus. „Wo sind wir hier denn gelandet? Also das man die Hand vor Augen nicht sieht...klar, das Problem kennen wir ja...aber...ich meine, wo sind wir?“ Der jüngere richtete sich auf, versuchte irgendwas von seiner Umgebung zu erkennen. „Das letzte an das ich mich erinnern kann ist, dass wir klären wollten ob wir mir in den Schrein hochkommen...seit da ist Sense...“ Kaoru hatte sich im Schneidersitz hingehockt und grübelte über das Geschehene nach, als sein Freund sich wieder zu Wort meldete. „Hase...weißt du wo wir sind?“ „Nein...wo?“ „Bei uns im Zimmer...“
 

„Go to the other side....go to the other side...

Cast a boat, take a ride, cross the rift to the other side, further and further to the other side.

It must sail, baring your tattoos and our offering of tears…~
 

“Uhm…Totchi…mein Rücken…” Mit schmerzverzerrtem Gesicht sah Shinya seinen Freund an. „Das...das war die letzte Strophe...es ist so heiß, das tut weh!“ Hiromi verstummte. Die ganze Zeit über saß die mittlere Schwester auf der Fensterbank und sang das Lied zu Ende. „Moment mal, was ist das eigentlich für ein Lied? Mein Engel hatte mir eine Strophe vorgesungen, was meint ihr mit >Stehen die Türen weit offen erwacht auch der Rest<?“ „Ach mein Lieber...ich glaube du hast da was falsch verstanden...es heißt nicht >erwacht auch der Rest<...“ Die Schwester kam näher zu Toshiya, grinste ihn an. „Ich übersetze es dir aber gerne!“
 

Schlaf Priesterin, ruh in Frieden

Erwacht die Priesterin aus ihrem Traum,

aus dem endlosen Traum

so vollzieh das Ritual der Spieße

Ihre Glieder aufgespießt

Und stehen die Türen weit offen

werden alle befallen vom Leid

Das die Übersetzung den Bassisten noch mehr zu verwirren schien, fiel Hiromi allerdings gar nicht weiter auf.

„Eins, Zwei, Drei und alle wach! Kind, was willst du uns damit rüberbringen? Hier ist niemand mehr der erwachen kann...wir schlafen nicht mehr!“ Beleidigt hielt Kyo seinen Hasen zwischen sich und Naomi die ihn irritiert anblinzelte. „Ein...Häschen? Soll das eine Kitschattacke auf mich werden? Oder...Moment mal!“ Sie betrachtete den weißen Begleiter genauer. „Das ist kein echter Hase!“ Empört entgegnete der Vocal ihren Blick. „Ach...und was ist es dann? eine Giraffe vielleicht?“ Er hielt Koya sich selber vor sein Gesicht. „Hast du gehört U-chan? Die andere Tante hält dich für ne Giraffe!“ Resignierend verdrehte die schwarzhaarige die Augen. „Das dumme Plüschtier ist kein Plüschtier...“ Sie schnappte sich das Kaninchen. „Das dumme Plüschtier ist Koya!“ Das Tier wurde grob durchgeschüttelt. „Los, mach das du wieder normal wirst, mein Wüstentiger ist wegen dir ganz abgelenkt!“ „Was heißt hier mein Plüschtier ist kein Plüschtier und hör auf meinen Hasen zu durchzuschütteln, der ist doch kein Milchshake!“ Kyo wollte sich U-chan gerade zurückholen, als dieser seine wahre Gestalt wieder annahm. „Äh...mümmel...?“

„Wer ist denn das?“ Toshiya betrachtete sich das neue Gesicht eingehend, sah danach Kyo an. „Hattest du nicht eben noch deinen komischen Hasen in der Hand? wo kommt denn der Junge jetzt her?“ „Das, meine lieben, ist der Bruder von unserer Nervensäge Kyrill...wir haben ihn getarnt damit er euch hier her führt, nur irgendwie...hatte das nicht so geklappt wie wir uns das dachten!“ Hiromi gab dem kleineren einen Klaps auf den Hinterkopf. „Hey schlag mich nicht du Ziege!“ Die drei jungen Männer betrachteten fassungslos die Szenerie zwischen den Geistern. „Was ne Versammlung hier...Kyo, du hast du ganze Zeit den Bruder von der Tante mit dir rumgeschleppt...Apropo Tante...wo ist die eigentlich?“ Der Bassist sah sich in dem kleinen Tempel um. „Engelchen hast du Kyrill gesehen?“ Er ging zu seinem Freund, der etwas weiter weg saß und seine Schulter gegen die kühle Fensterscheibe lehnte. „Nein und ich bin auch nicht traurig darüber...“ Nachdenklich nickte der blauhaarige. „Ist nachzuvollziehen...geht´s denn mir den Schmerzen?“ Er setzte sich neben ihn, zog ihn zu sich in die Arme. „was hältst du davon wenn wir mal nach Kyrill sehen, hm? Am besten wir suchen draußen nach ihr!“ Er betonte das Wörtchen >draußen< besonders, stand mit seinem geliebten Freund wieder auf und bewegte sich langsam auf die Tür zu. „Wo wollt ihr beiden denn hin?“ wurde der Fluchtversuch von Kyo zunichte gemacht. „Wir wollen nur mal vor er Tür nachsehen wo die Tante steckt!“ „Oh davon würde ich euch abraten...ich hab euch doch das Lied vorgesungen, die Priesterin muss zwar noch ganz erwachen, aber besser wäre es wenn sie das von alleine schafft!“ Hiromi lächelte und zog Toshiya am Arm wieder zurück, welcher sie aber gleich wieder abschüttelte. „Hör auf so an mir rumzufummeln, ich hab nicht vor dir zu helfen! Such dir´n anderen dummen der dich hier rausholt!“ „Der Kuss Schwesterchen, der Ku~huss!“ Der Bassist wich ein Stück zurück, nahm seinen Freund dabei mir. „Misuzu! Kümmere dich um deinen Jammerlappen, der steht mir schon wieder im Weg! Mich wundert das er überhaupt noch stehen kann, die Schmerzen scheinen noch nicht groß genug zu sein! Aber zum Glück kann man das ändern!“ Die mittlere Schwester stimmte ein weiteres mal das Lied der Priesterin an und dieses mal konnte es auch Toshiya verstehen. „Hey...hey lass das! Auch wenn´s schön klingt…wenn es Shinya singt, klingt es eh hübscher! Also halt die Backen und geh in dein Grab zurück!“

Kyo, der etwas ab vom Geschehen stand, sah auf. „U-chan...also Koya...wie auch immer...du bist also Kyrill´s kleiner Bruder von dem sie uns so die Ohren vollgeschwärmt und der uns die Karten gegeben hat?“ „Äh ja...genau der...!“ lachte der Junge leise. Auf den ersten Blick wirkte er freundlich und vernünftig, aber das musste ja nichts heißen...

„Die drei dummen Puten haben mich gezwungen mich zum Kaninchen zu verwandeln und euch drei dann zu beschatten und hier her zu führen...aber ich wollte nicht!“ Er schüttelte wild den Kopf und durch die langen Haare wirkte es fast so als habe er wirklich Hasenohren. Doch kurz darauf fuhr er zusammen. „Oh oh...“ „Was denn? Haste dich nicht ganz zurückverwandelt und sitzt nun auf deinem Büschi?“ (<- Anm. Stummelschwanz <33) „Eeehh, ganz daneben!“ Koya sprang auf. „Hey ihr drei...SIE WACHT AUF!“ Naomi rieb sich die Hände. „Habt ihr die Spieße vorbereitet Schwestern?“ „Aber natürlich! 5 an der Zahl, für jeden einen!“ „Wer wacht auf? Wie viele wollt ihr denn noch aus eurer Untoten Fraktion herholen?!“ Beleidigt stand Toshiya an der Tür, seinen Freund im Arm, der ebenfalls zerknirscht zu den anderen sah.

„Was...macht ihr...für einen Lärm...?“

Alle fixierten eine Stelle hinter dem Altar wo die verzerrte Stimme herkam. „Priesterin, Ihr seid also erwacht...hier sind die drei Befreier, wir bitten Euch das heilige Ritual durchzuführen und uns damit endlich zu erlösen!“

Die Musiker trauten ihren Augen nicht, durch einen Vorhang trat in den Schein der Kerzen, begleitet durch den alten Hausmeister, Kyrill.

„Ich glaub ´s knuspert, Kyrill wo kommst du denn auf einmal her? Kuck mal, ich hab deinen Bruder gefunden, der saß in meinem Ausschnitt!“ Kyo deutete auf Koya, der auf dem Boden kauerte und aussah als ob er lieber das weite suchen würde.

„Kyrill?! Wir dachten schon wir hätten dich draußen verloren! Aber wo bleibt denn nun die doofe Priesterin?“ Toshiya reckte den Hals um etwas hinter der jungen Frau zu erkennen. „Hast du sie für uns etwa schon erledigt? Aber das wäre doch nicht nötig gewesen...aber wusste ich´s doch das der alte da was mit der Sache zu tun hat! Doch der wird bestimmt nicht eure Freundin sein, ansonsten fänd ich das doch schon sehr krass!“ „To...Toshiya...ich glaube...Kyrill ist die...diese Priesterin!“ Der Bassist sah auf seinen Freund herab. „Äh...soweit hab ich noch gar nicht gedacht...aber...ich meine...das ergibt keinen Sinn! Überleg doch mal...sie kann doch nich Wächterin UND Priesterin auf einmal sein, das wiederspricht sich!“ Verneinen schüttelte der blauhaarige den Kopf. „Du...Kyo...ich weiß ja nicht was du davon hältst...aber meine Schwester ist wirklich die Priesterin.“ Langsam stand Koya auf, trat auf den blonden zu und nahm ihn an der Hand. „Langsam zurück...pass auf das sie dich nich bemerkt...wir schnappen uns die beiden kleinen...und verschwinden bevor sie austickt...“ Perplex ließ der Sänger sich mitziehen. „Warum soll sie denn austicken? Und überhaupt, was geht hier eigentlich schon wieder ab? Könnt ihr die Situation nicht einmal so lassen wie sie ist? Mir hatte das ganz gut gefallen mit einer untoten Freundin die mich nicht umbringen will und einem flauschigen Kaninchen im Pulli! Also bitte...wo ist mein Hase?“ „Kyo hör auf so rumzunörgeln, hör auf u-chan...äh, tschuldigung, Koya und komm! Die Tante kuckt so als ob sie uns gleich fressen will! Und außerdem sind die drei Nervgeister abgelenkt, wir schaffen das schon...auf kleines, lass uns abhauen!“
 

Womit sie nicht rechneten, war der Wächter der Priesterin – der Hausmeister...
 

Vorsichtig bewegte sich die kleine Gruppe rückwärts, stieß bald darauf allerdings gegen ein Hindernis wo keines sein sollte. „Na wo wollen wir den hin? Etwa auf und davon? Ich weiß nicht ob das der Priesterin so gefallen wird!“ Der wuchtige Mann schlang die Arme um Koya und Toshiya, hielt somit alle vier auf. „Was wollen Sie denn jetzt auf einmal?! Lassen sie uns los!“ Aufgebracht schüttelte der Bassist den Arm ab, sah den Stopper mit einer Schnute an. „Was denken Sie sich uns einfach aufhalten zu wollen? Sie sehen doch das wir kurz an die frische Luft wollen!“ „Toshiya, schwing nich so ne Rede, mach das du herkommst!“ Kyo winkte den jüngeren zu sich, er selber stand mit Koya an er Tür, stütze Shinya. „Oh....“

„Meisterin...die Objekte...sie fliehen.“ Emotionslos berichtete der Hausmeister Kyrill die Situation, welche langsam ihre geschundenen Augen öffnete die in einem unnatürlichen Grün leuchteten. „Mädchen...bringt sie zurück...auch wenn sie wahrscheinlich nicht weit kommen werden...stoppt sie noch vor der Brücke!“ Nickend nahmen die Schwestern den Befehl entgegen und verschwanden.

„Scheiß Schloss, Scheiß Dunkelheit und scheiß Tante! Uns einfach so nach Strich und faden zu verarschen, was denkt die sich eigentlich? Geht´s kleines? Ich schwör die, wenn wir hier wieder raus sind, dann...“ „Dann was? Ihr werdet hier aber nicht raus kommen!“ Irritiert sah der größere hinunter, schrie auf als er Hiromi in seinem Arm entdeckte. „Hallo süßer!“ Die schwarzhaarige nutze die Gelegenheit des Überraschungsangriffes und holte sich nun endlich ihren noch ausstehenden Kuss ein. Wütend stieß Toshiya das Mädchen von sich, wischte sich über den Mund. „Du kleines Biest, sag mir wo Shinya ist, was hast du mit ihm gemacht?! Kurz darauf ertönte hinter ihm, zwischen ein paar verschneiten Bäumen, die Stimme Misuzu´s. „Bei mir natürlich! Keine Angst, er ist gut aufgehoben, er wird nichts spüren, genau wie ihr beiden auch...wenn ihr brav seit natürlich!“ Grinsend saß sie auf einem Ast, ein verstört dreinblickender Shinya kauerte vor ihr. „Na, welchen Spieß möchtest du haben? Noch hast du die Wahl, aber sie sind alle schön und sie werden alle ihren Weg in eure Herzen finden. Euer Leben für unser Leben, ist das nicht was wunderbares?“ „Nein ist es nicht, mach dich rar und gib den Chibi zurück!“ Genervt hatte Kyo sich hinter sie geschlichen und wollte ihr gerade an den langen Haaren ziehen, als er selber den Boden unter den Füßen verlor. „Na na, wer wird denn meiner Schwester an den Zöpfen ziehen wollen?“ Naomi kicherte leise und entfernte sich mit dem Sänger der über die Schwerelosigkeit mehr als nur erstaunt war. „Nun hat jeder sein Sacrifice...machen wir uns zurück zum Tempel bevor die Priesterin noch böse wird!“

“So so so...da haben wir also eure Opfer...ihr hab sie hoffentlich sorgfältig auserwählt...ihr wisst ja das euer Leben fortan davon abhängt...“ „Jawohl Meisterin, alle sind jung und erfreuen sich bester Gesundheit...einer von ihnen trägt das Flügelmal!“ Langsam nickte Kyrill. „Fangen wir mit ihm an....Misuzu, bring mir deinen Auserwählten!“ Ehrfürchtig trat die jüngste vor. Alle standen sie hinter den Alter in einem separatem Raum und warteten auf die Anweisungen der Priesterin. Die drei Männer knieten vor den geistern, wurden aber nun hochgezogen als Misuzu sich der größeren zusammen mit Shinya näherte. „Ihn hast du dir also ausgesucht, den jüngsten der die, bist du dir deiner Wahl sicher?“ Die jüngere nickte, ließ den Bann etwas lockerere der den Drummer daran hinderte zu schreien oder gar erneut zu fliehen. „Es musst so kommen, seinem Schicksal kann man nicht entfliehen, niemand, nicht mal ich, die mit den Schmerzen und Hoffnungen so viele Menschen gezeichnet ist...es ist deine Bestimmung dein Leben ihr zu geben...“ Ein wenig traurig sah Kyrill den verängstigten Shinya na, ehe sie zu einem der Spieße griff und ihm im Licht drehte. „Dieses Metall wird gleich dein kleines Herz durchbohren...wenn du Glück hast, stirbst du gleich, wenn nicht, später...wie hättest du es denn lieber? Wenn ich den Spieß mit einem Mal durchstoße oder soll ich langsam deinen Brustkorb zerstören?“ Panisch schüttelte der braunhaarige den Kopf während sein Freund im Hintergrund zum hundertsten Mal den Geist verfluchte das er sich nicht bewegen konnte.

„Nun gut...da du es wohl schnell haben willst, werden ich dir nun ein Ende bereiten und Misuzu ihr Leben zurückgeben.“

Mit einer ausholenden Geste schwang Kyrill den Spieß in die Luft rammte ihn mit Wucht in die weiße Haut des Mannes, der vor ihr auf dem Altar lag.
 

„Du Kaoru...was meinst du was die anderen gerade machen?“ Die stand auf dem kleinen Balkon der vor ihren Zimmer war und starrte nachdenklich in den dunklen Wald hinein, „Ich weiß es nicht aber ich habe ein ungutes Gefühl...hoffentlich geht es den dreien gut...“ Der rothaarige drehte sich zu seinem Freund um, aber nicht wie sonst lag dieser freche, aufmunternde Ausdruck in seinen Augen, sonder Angst. Angst um seine Freunde und Furcht sie nie wieder zu sehen. „Ach jetzt kuck doch nicht so herzzerreißend...komm mal her...“ Der Bandleader zog Die in seine Arme und schmiegte sich ein wenig an ihn heran. „Es wird schon nichts passiert sein, Kyrill ist doch bei ihnen!“ Seufzend ließ der Gitarrist sich trösten. „Aber genau das ist es ja was mir Sorgen macht, die hat sich total verändert seit wie uns dem alten Schrein genähert haben...du sag mal, hast du ausprobiert ob die Tür aufgeht?“ Wurde plötzlich mit einem Mal das Thema gewechselt. „Äh nein...du standest doch neben dem Eingang und hast am Licht rumhantiert...aber warum denn?“ Vorsichtig löste Die sich wieder und nahm Kaoru an der Hand. „Komm mit Hase, mir fällt da glaube ich was ein!“

“Dir fällt da glaubst du was ein? Was ist denn das für ein Satz und wo schleifst du mich hin?“ Verwirrt wurde der lilahaarige über den Gag gezogen, erstaunt darüber das sein Freund ganz genau wusste wo er hinwollte und trotz der bestehenden Dunkelheit nicht an jeder Biegung eine Vase runterschmiss oder einer Ritterrüstung mitnahm.

„Ganz einfach, als wir in den letzten Tagen hier ein bisschen recherchiert haben, ist mir ein Buch ganz da hinten aufgefallen...hier, nimm das mal Hase!“ Kaoru wurde ein Kerzenleuchter in die Hand gedrückt und noch immer über die Umhergehwiesel von dem rothaarigen verwundert ließ er sich in der schweren Polstermöbel fallen. Wie es schien führte sich immer wieder irgendein Hinweiß zurück in die Bücherei...

„Hier, hier hab ich es...pass auf, das Ding fällt fast auseinander so alt ist das schon...als wir das letzte mal hier waren wegen den Karten hab ich das entdeckt und ein bisschen versteckt damit es kein anderer findet und dann als die ganze Sache mit der Priesterin rausgekommen ist, war ich mir sicher das es uns nützlich sein konnte!“ Die gab dem Bandleader das dicke, staubige Buch auf den Schoß und sah ihn erwartungsvoll über die Schulter. „Das ist ja....das ist ein Aufführung von allen Priesterinnen! Seilpriester, Dornenpriester....alles junge Frauen die diese Aufgabe übernommen haben...“ Erstaunt über das was sein Freund da zu Tage gefördert hat, legte Kaoru die schweren Seiten um. Nach knapp 20 von diesen begann eine Tabelle mit Name, Alter, Aufgabe und Wappentier der jeweiligen Priesterin. Ganz zum Schluss folgte die Art des Todes...“Die ich versteh gar nichts mehr...sieh doch mal hier...da wo die letzte Spalte anfängt...da steht jedes Mal >durch die heiligen Spieße<...das ist doch genau wonach gesucht wurde und nebenbei auch die Todesart von Kyrill....“ Kaoru und Die sahen sich an. „Schlag die letzte Seite auf...lassen wir uns überraschen...“
 

Name Alter Aufgabe Wappentier

Kyrill 20 Namenspriesterin Schmetterling
 

Stille herrschte in dem hohen Raum. Fassungslos blickten die Gitarristen auf die alte, verblassende Schrift. „Warum steht Kyrill da? Das...ist bestimmt nicht unsere...ich meine...Namenspriester, was heißt denn das?“ „Äh...aber sie hat doch erzählt das sie 20 war und auch die Schmetterlinge passen, immerhin stand die Lampe auch in ihrem Haus...“ Kaoru schlug das Buch zu, von dem einem feine Staubwolke aufstieg. „Überleg doch mal, sie sagte uns sie sei eine Wächterin, dass geht doch gar nicht!“ „Oh, sei dir da mal nicht so sicher...als ich Nachtwache geschoben hatte, hab ich mich ein wenig mit ihr unterhalten...“ entgegnete Die. „Für mich kam es immer so rüber als seien die Wächterinnen dazu bestimmt das Schloss zu schützen und daher keine Opfer brauchen...doch in jener nacht meinte Kyrill das auch sie sich eines wünscht...verstehst du was ich meine? Sie hat uns die ganze zeit an der Nase herumgeführt!“ Entschlossen stand der rothaarige auf. „Komm, wir gehen zurück! Wenn wir uns beeilen können wir sie vielleicht noch retten!“

„Bist du dir sicher das wir richtig sind? Wir müssten doch schon längst im Nadelwald sein!“ Aufmerksam sah der Bandleader sich um, sie waren wie das letzte Mal auch durch das Dorf gegangen und dann auf der alten Straße geblieben, doch noch immer waren Laubbäume um sie herum. „Ganz sicher oder hast du irgendwo eine Abzweigung gesehen? Aber glaub mir Hase...ich bin auch verwirrt...verdammt, ich hab eine scheiß ungute Vorahnung was unsere drei tapferen Schneiderlein angeht!“ Aufgebracht stapfte der größere voran, blieb dann aber urplötzlich stehen, zog Kaoru vor sich. „Hase, sag mir was dir auffällt und das ich nicht spinne!“ Gestikulierend wurde auf die Schlucht gedeutet die die beiden Waldseiten trennte. Wo zuvor noch die große Hängebrücke war, befand sich nur noch eine mickrige kleine aus Holz. „Nein du spinnst nicht, und wenn doch, dann tu ich das auch!“ Dennoch griff der größere nach der Hand seines Freundes und schritt über die alten, dunklen Bretter. „Egal ob Hängebrücke oder nicht....wenn es auch nur einen Weg gibt die andere zu retten, müssen wir s versuchen!“ Erstaunt nickte Kaoru, lächelte über den festen Willen und die Entschlossenheit Die´s. „Einverstanden...geben wir unser bestes um die drei da raus zu holen! Spielen wir ein bisschen Ghostbusters!“

„ruhruh...rurhuh!“ Erschrocken fuhren die beiden Gitarristen zusammen. Ihnen war nicht bewusst das es hier im finsteren Nadelwald noch Tiere gibt sie beobachteten. „Was´n das für´n komischer Kauz?“ Versuchte Kaoru die Situation ein bisschen aufzuheitern, doch Die reagierte kein Stück darauf. „Die? Hallo? ... Erde an Daisuke!“ Vorsichtig tippte der lilahaarige seinem Freund auf die Schulter, dieser sah ihn zunächst etwas fremd an, grinste anschließend, deutete nach oben. „Der Uhu ruft!“ „Hä?!“ „Na der Uhu! hast du ihn nicht gehört?“ „Doch doch, ich hab ihn gehört, aber...ach, egal...bist du dir immer noch sicher das wir auch wirklich richtig sind? Durch den Schnee sehen wir zwar wo wir hingehen, aber sonst war´s das auch schon...hier ist absolut nichts! Wir können nicht mal jemanden fragen weil alle weg sind und Kyrill...nach der Aktion vorhin trau ich der auch nicht mehr!“ Seufzend liefen die zwei nebeneinander her, Hand in Hand und eng beieinander um die Kälte zu vertreiben.

„Kaoru, hör mal!“ Die blieb stehen und hob die Hand in die Richtung aus der r etwas vernehmen konnte, „Aber nicht wieder ein Uhu, oder?“ Verneinend schüttelte der größere den Kopf, „Nein, Stimmen...bald sind wir da...hoffentlich noch rechtzeitig!“ Zähneknirschend lief der Leader im Sturmschritt seinem Freund den engen Pfad nach. „Nu mach dir mal nicht zu viele Sorgen. Kyo ist doch da, der lässt doch nicht zu das den kleinen was passiert!“ „Den kleinen? Wie soll denn unser abgebrochener Gartenzwerg die zwei vor drei mehr oder weniger ausgewachsenen Geistern beschützen? Mit seinem Kuschelhasen vielleicht? Komm, da vorne kann ich was sehen, Marsch Marsch!“ „Meine Güte...mutier mir hier bitte nicht zum Sklaventreiber!“

Vorsichtig schlichen sich zwei Gestalten an den Tempel heran, der im Dämmerlicht dalag. Keinen Mucks konnte man vernehmen und zu sehen war auch nichts als die beiden schlanken Japaner durch das Fenster spähten. „Kuck mal Die, da hinter dem Altar...da seh ich Licht....lass uns reingehen!“ Nickend folgte der rothaarige Kaoru der vorsichtig die Holztür aufdrückte um in das innere zu gelangen. „Vorhin konnte man doch Stimmen hören...wo kamen die...“ Die verstummte als der ältere seine hand hob, bedeutete ihm leise zu sein.

„...werde ich dir nun ein Ende bereiten und Misuzu ihr Leben zurückgeben!“

Entsetzt sahen Kaoru und Die sich an. „Hast...hast du das eben auch gehört?“ Der Bandleader schluckte, griff nach der Hand seines Freundes. Dieser jedoch sah mit finsterem Blick auf die dunkle Tür. „Sorry Kaoru wir haben keine Zeit zum Händchenhalten, wir müssen unsere Freunde retten!“ Und mit festen Schritten marschierte er in den Hinterraum in dem sich unglaubliches abspielte.
 

Toshiya schloss die Augen als der Spieß mit einem pfeifenden Geräusch hinunter sauste, konnte einen Bruchteil der Sekunde später das erstickte Aufkeuchen von Shinya hören, gefolgt von dem brechen einiger Rippen, einem überraschten Aufschreien und dem „Woah“ von Kyo neben sich. Vorsichtig hob er das linke Augenlid wieder an und sah Kyrill mit weit geöffneten Augen, der abscheuliche Spieß ragte aus ihrer eigenen Brust. „Mei...Meisterin!“ Gleichzeit ließen Hiromi und Naomi ihren Bann fallen, Kyo und Toshiya konnten sich wieder frei bewegen. „Wie ist das denn passiert?“ Der blauhaarige krabbelte zu Kyo der fassungslos die Szenerie beobachtete. „Koya...das war Koya!“
 

-Flashback-

In dem Moment wo Kyrill den Spieß anhob, machte ihr Bruder sich zum Sprung bereit. Niemand hatte in der Aufregung an ihn gedacht, der in der Form des Hasen im schützenden Schatten auf seine Gelegenheit wartete. Als er nun sah das seine große Schwester kurz davor war, das Ritual durchzuführen, setzte er an, schaffte im Sprung die Metamorphose und brachte seinen Körper zwischen Shinya und den tödlichen Spieß. Dieser durchbohrte ihn an der rechten Brust bis durch den Rücken, verwundete so den unter ihm liegenden Drummer dennoch, verschonte aber dessen Leben. „Da staunst du, was Schwesterchen? Mit mir hast du nämlich nicht gerechnet und du hast auch noch mein Herz verfehlt! Schon dumm das man Geister nicht töten kann, was?“ Er zog das glänzende Metall aus seinem Körper und rammte ihn mit eisigem Blick in das Herz seiner eigenen Schwester.

-Flashback ende-
 

„Hier, nehmt die!“ Koya warf zwei der übrigen Spieße Toshiya und Kyo zu, die sie perplex auffingen. „Die und Kaoru nehm ich an, oder? Sehr gut...helft den beiden bitte die anderen fertig zu machen!“ Begrüßte er die beiden perplexen Männer die an der Tür standen, ehe er sich auf die Unterlippe biss und selber auf dem bewusstlosen Shinya zusammenbrach.

Irritiert blickten sich alle viel Bandmember an, ehe die beiden Neuankömmlinge zu den Mädchen stürmten um sie festzuhalten. Während sich Hiromi ganz einfach erledigen ließ, bereitete Naomi mehr Probleme. „Ihr habt die Priesterin getötet...das geschah in all den Jahrhunderten nie...wie konntet ihr es wagen?!“ „Kaoru, halt die Dummschwätzerin fest, ich will sie abmurksen!“ Knurrend stand der Vocal vor ihr. „Von wegen >kleiner Wüstentiger<...ich bin nicht klein, ich bin nicht süß und mein Leben schenk´ ich dir auch nicht!“ Und noch während er sprach bereitete er ihr endlich ein Ende.

Nun war nur noch Misuzu übrig. Sie stand paralysiert vor de Altar, Tränen benetzten ihre Wangen. „Warum? Warum hat s nicht geklappt? Verdammt, du hättest für mich sterben müssen! Es war dein Schicksal! Du kannst dem nicht entfliehen!“ Sie griff nach dem vorletzte Spieß, doch bevor sie ihn überhaupt zwischen ihre kindlichen Finger bekam, hatte Toshiya den letzten von hinten durch ihr kleines Herz gebohrt. „200 Jahre reichen zum Leben. Du hast meinen Freunden und mit genug Leid zugefügt, es wird Zeit das du gehst!“ Somit war der letzte der 4 Geister zurück ins Jenseits befördert worden, sie hinterließen keine Leiche, sie verpufften einfach zu nichts.
 

Kyo stand an der Stirnseite des Raumes und rauchte gierig eine Zigarette, während er auf Koya´s Erwachen wartete, Die und Kaoru saßen zusammen mit Toshiya vor dem Altar und bewachten Shinya. Alle schwiegen sie, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Erst als eine Regung von Koya zu vernehmen war, sah der Vocal wieder zur Seite, hockte sich neben ihn. „Hey, wieder wach?“ Vorsichtig wurde dem Jungen aufgeholfen, der sich den Kopf hielt. „Ich lebe...“ stellte er mit brüchiger Stimme erstaunt fest. „Scheint so...vielleicht weil du so ganz dreist deine Schwester abgestochen hast...“ „Wundert mich da sie nicht lebendig war...aber egal, es ist schön endlich wieder ein schlagendes Herz in meiner Brust zu fühlen!“ Toshiya lächelte ihm zu. „Es ist schön das du bei uns geblieben bist...so kann auch Kyo seinen Schmusehasen behalten!“ „Oh, da muss ich euch aber enttäuschen...“ Entschuldigend hob der kleinere die Hände. „Das kann ich nun nicht mehr wo ich mein Leben wieder habe...“ Doch auch Kyo lächelte. „Ich glaube das ist nicht so schlimm, ich kuschel trotzdem noch mit dir!“

„Wolle wir hier eigentlich warten bis auch Shinya wieder wach ist oder gehen wir schon los?“ Kaoru sah fragend in die Runde, bekam aber nur ratlose Blicke. „Wie sieht es draußen eigentlich aus?“ wurde die Fragestellung von dem Bassisten vollkommen übergangen. „Keine Ahnung...dunkel?“ „Nach meiner Uhr hätten wir...8 Uhr morgens?! Wie kann das denn angehen?!“ Doch auch bei den anderen wurde diese Uhrzeit angezeigt und als Kyo die Tür zum Außenraum öffnete konnte man eine Veränderung wahrnehmen. „Die Sonne geht auf!“ Fasziniert und erleichtert standen die vier Bandmember und Koya im Raum und beobachteten wie sich die helle Scheibe über den Horizont schob.

Während sie dort das eigentlich ganz natürliche Schauspiel beobachteten, konnte Toshiya nach einer Weile spüren wie sich zwei Arme um seine Talie schlangen. „Ihr habt es geschafft...“ Ohne sich umzudrehen lächelte der blauhaarige. „Ja...das haben wir...“
 

„Kommt ihr? Wir wollen dann gehen!“ Die und Kaoru standen auf der Veranda des Tempels und warteten auf sie anderen. Drinnen waren diese noch dabei Koya den Fuß zu verbinden den er sich verdreht hatte, als er wohl vom Altar stürzte und Toshiya bastelte aus Vorhängen und seinem T-Shirt einen improvisierten Verband da er stark in der Annahme war das Shinya durch den Spieß mindestens eine angebrochene Rippe hatte.

„Kommen gleich!“ rief Kyo nach draußen und knappe 5 Minuten später machten sie sich auf den Weg zurück. Die Sonne begann den dichten Schnee langsam zu schmelzen und spiegelte sich in zahlreichen, glitzernden Wassertropfen die die Gruppe immer wieder anhielten ließen um sie die helle Umgebung genau anzusehen.

„Was meinst du Kaoru...wachen wir gleich alle auf und stelle fest das das alles nur ein Albtraum war?“ Die lächelte. Er hatte seinen Arm um seinen Freund gelegt, dabei seine Hand in dessen Hosentasche geschoben, blickte mit ihm zusammen über die Bäume hinweg. „Glaubst du das wirklich?“ lachte der Bandleader, lehnte sich leicht gegen den Halt des jüngeren. „Hoffen darf man doch immer, oder? Na ja, uns wir die Story eh keiner abnehmen...aber was machen wir wenn wir wieder zu hause sind? Ich brauch Urlaub von meinem Urlaub!“ „Och und das wo Toshiya doch noch so groß tönte das er hier nach ein Jahr lang durcharbeitet!“ Empört drehte sich der Bassist um. „Das war doch nur so dahin gesagt! Und außerdem, das du das noch weißt....so was dreistes!“ Er ging wieder in die Hocke um das Glänzen eines eingefrorenen Spinnennetzes zu bewundern. Shinya stand lächelnd neben ihm, glücklich über das wärmende Licht. “Hey Toshiya, du schleppst deinen kleinen ja gar nicht rum!“ Der Sänger grinste, hatte Koya auf seinem Rücken da er wegen seinem Fuß nicht wirklich schnell folgen konnte. „Na ihr beiden, nun passt er ja nicht mehr in deinen Pulli vorne rein...hm, nein ich trage ihn ausnahmsweise mal nicht, ich hab Sorge ihm noch mehr wehzutun!“ Auch er lächelte zu ihm hoch und stand auf, wuschelte mit beiden Händen dann kräftig den beiden blonden durch die Haare. „Boah na warte du....“ Kyo verzog das Gesicht und streckte dem größeren beleidigt die Zunge raus.

Als die sechs unten an der Brücke waren, wollte Toshiya sogleich nach seinem Freund fassen, griff jedoch ins leere, verlor das Gleichgewicht und plumpste mit dem Hintern in den Schnee. „Totchi was machst du denn da?“ hörte er die kichernde Stimme Shinya´s von weiter vorne. Verwundert sah er hoch, erblickte den jüngeren mit beiden Füßen am Anfang der Brücke stehen, Kyo und Koya hinter ihm, Die und Kaoru an der Seite. Zumindest der rothaarige sah mit beleidigtem Blick auf die nun wieder bestehende Hängebrücke. „Aber...was machst du denn da?!“ Der blauhaarige stand auf, klopfte sich den Schmutz von der Hose und ging zu dem Drummer. „Schatz, alles in Ordnung?“ Doch Shinya nickte lächelnd, griff nun selber nach der Hand seines Gegenübers. „Komm, wir wollen doch nach Hause, oder?“ Perplex ließ Toshiya sich mitziehen, zwar merkte er den steifen, festen Händedruck seines Freundes, aber ohne den kleinsten Mucks marschierte dieser auf die andere Waldseite. „Was...“ „Bevor du was sagst....wir haben in den letzten 3 Tagen soviel durchgemacht...wenn nun nur noch 7 Meter mich davon trennen nach Hause zu kommen, lass ich mich davon doch nicht mehr aufhalten!“ Dennoch war er erleichtert als sie wieder alle sicheren Boden unter den Füßen hatten. „Also wie war das mit dem Bergsteigen? Der nächste Ausflug geht in die anatomische Sammlung!“ „Vergiss es!“ Kyo grinste.
 

Mit hoher Geschwindigkeit ließen die 5 Musiker das Schloss hinter sich. Als sie das Dorf passierten, stellte Koya mit Bedauern fest, dass alle Häuser zerfallen waren, die einmalige Brücke die die Zwillingshäuser miteinander verband, hing herabgestürzt an der einen Wandfassade und der Wind fegte durch die Ritzen und verlieh dem Dorf mehr denn je die Atmosphäre einer Geisterstadt. „Nun ist nichts mehr übrig was mich hier noch halten würde...“ traurig ließ der Junge seinen Blick durch die Ruinen schweifen, betrachtete das Haus in dem er geboren wurde. „Und da du bestimmt nicht weißt wo du hinsollst...also in meiner Wohnung wäre noch Platz...“ Die klopfe Koya aufmunternd auf die Schulter, „Das war ein eindeutiges Angebot, nimm es an kleiner!“

So kam es das Koya zusammen mit Kyo und Kaoru auf der Vorderbank des Kleinbusses saßen, Die, Toshiya und Shinya hinten. Alle hatten ihre Sachen in ihre Koffer und Taschen gestopft und wollte die Schlüssel in dem kleinen Verschlag abgeben, doch da, wo vorher das Häuschen des alten Hausmeisters stand, war nun ein kleiner Brunnen und einige Stühle. Da keiner wusste was aus dem komischen Kauz geworden ist, beschloss Kyo, die Schlüssel zu behalten.

„Irgendwie siehst du fröhlich aus kleines...“ meinte Toshiya leise. „Das bin ich auch...ich freue mich auf zu Hause und auch für Kyo und Koya, ich glaube die beiden werden eine schöne Zeit zusammen verbringen...wenn mir die Brust nicht so wehtun würde, würde ich jetzt jubeln!“ lächelte Shinya, wurde von seinem Freund liebevoll in den Arm genommen, was Die dazu veranlasste sachte die Köpfte der beiden zusammenzustoßen. „Kao-Hase, was schlägst du vor? Zuerst zu einem von uns nach Hause, oder zu Kyo oder...“ „Ich würde sagen wir schaffen die zwei...“ Kaoru betrachtete die anderen im Rückspiegel und lächelte. „die drei Chibis erst mal ins Krankenhaus um zu sehen was genau den beiden kleinsten fehlt.“ Shinya und Toshiya nickten, Koya legte den Kopf schief. „Was ist das, ein Krankenhaus?“
 

2 Wochen später

Schlaftrunken griff Toshiya nach seinem klingelnden Handy. „Ja...was is´n?“ “Toshiya? Schlaft ihr noch? Hallo? Hallo!“ Entsetzt hielt der Bassist sein Telefon von sich. „Koya schrei nicht so!“ Er lachte. In der vergangenen Tagen hatte Kyo seinem Schützling versucht die „neue“ Welt Schritt für Schritt zu erklären. Da er nun sein eigenes Leben führte musste er alles moderne lernen und entdecken, was meistens sehr komisch war, besonders wenn es sich um elektronische Geräte handelte, die er entweder ziemlich schnell in seine Einzelteile zerlegt bekam oder sich nicht näher als bis auf 3 Meter an sie heran traute. Nun aber durfte er wohl das erste mal mit Kyo´s Handy telefonieren, aber er schrie wie als ob er die Entfernung so mit seiner Stimme überbrücken wollte. „Toshiya...Kyo...sagt...das...ihr...nachher...zu...ihm...kommen...sollt...!!!“ Augenrollend machte der blauhaarige das Handy leiser und tappte auf den Balkon. „Koya du musst nicht so schreien, ich versteh dich auch so wunderbar!“ Deutlich konnte man das Lachen von Kyo im Hintergrund hören, er hatte wohl selber den Lautsprecher an, was Toshiya zum schmollen brachte. „Wir kommen nachher mal vorbei!“ „Ok...ich...lege...jetzt....auf...!!“ Somit wurde die Verbindung unterbrochen. „Hoffentlich hat er das Handy nicht auf den Boden geschmissen damit es ausgeht...“ „Totchi? War das Koya?“ Shinya sah lachend aus dem Fenster neben dem Balkon, während der ältere resigniert nickte. „So ganz hat er den Dreh noch nicht raus...aber er ist ja noch jung, das lernt der schon noch...zumindest hoffe ich das für meine Ohren!“ Fügte er noch lachend hinzu. „Er hat uns später zu Kyo eingeladen.“ Der Drummer nickte. „Ist ok...ach ja, Toshiya, kuck mal!“ Grinsend hielt er das vor dem „Urlaub“ so gesuchte blaue Kleid hoch. „Wo war das??“ „Im Keller bei der Wäsche!“ Toshiya staunte nicht schlecht. „Du warst allein im Keller? Bis da runter über die olle Holztreppe? Und geht denn die alte Lampe unten wieder?“ Er lehnte an der Brüstung und sah Shinya an der glücklich lächelte. „Ja bis ganz runter...und ich hatte ne Taschenlampe dabei! Soll ich uns was zu Essen machen oder meinst du Koya und Kyo haben was genießbares im Hause?“ Lachend ging der Bassist wieder in die warme Wohnung zurück. Seit sie alle wieder da waren wo sie hingehörten hatte sich vieles verändert.

Kaoru und Die waren zusammen in eine Wohnung (natürlich in die größere und besser organisierte von Kaoru) gezogen die sie gleich am ersten Abend bei einer Einweihungsparty gehörlich verwüstet haben, Kyo hatte endlich mal sein kleines Reich wohntauglich gemacht (Nachdem Toshiya mindestens 5 mal sagte das er in dem ganzen Wust irgendwann noch mal verloren gehen würde da er ja eh so klein sei) und bereits nach 4 Tagen zeichnete sich deutlich ab das die beiden blonden weit mehr füreinander empfanden als reine Freundschaft. Anfangs wollte es sich der Sänger allerdings nicht eingestehen da er aufgrund des Altersunterschiedes zwischen ihm und Koya der Meinung wäre, sie könnten eher Brüder sein, doch bald gab auch er nach und einzig Kaoru hatte noch ein paar Restzweifel.

Doch die größte Veränderung konnte Shinya von sich behaupten. Nach der Tortur die sie in dem Schloss über sich ergehen lassen mussten, begann er langsam an seinen Ängsten zu arbeiten und bereits nach kurzer Zeit kippte Toshiya fast aus den Schlappen als er seinen Freund auf dem Balkon in der Nachmittagssonne sitzen sah.
 

„Kyo~ die anderen sind da!“

Freudig hüpfte Koya zur Tür und ließ Kaoru und Die herein die lachend und winkend eintraten. „Und Toshiya und der kleine?“ „Kommen bestimmt auch gleich!“ Koya nannte Kyo, Kaoru und Shinya >die kleinen< da er, seit er endlich wieder lebte, ernorm gewachsen und nun auf gleicher Höhe mit Toshiya und Die war.

„Boah, du bist ja riesig geworden!“ Stellte auf 10 Minuten später der Bassist staunend fest als er von dem jüngeren die Tür geöffnet bekam. „Ja, siehste mal...allerdings muss ich nun zusehen wo ich bald neue Kleidung herbekomme...mir passt ja gar nichts mehr!“

Später, als sie alle zusammen auf der kleine Terrasse saßen, ließen sie die vergangen Tage noch mal Revue passieren. „Und ihr meint das wir nun raus aus der Sache sind?“ „Ja natürlich, es sind schließlich alle tot...keine mehr da die uns verfolgen kann, keine dummen Türen mehr die nicht aufgehen wollen, Puppen die angreifen, Hausmeister die einen dumm anbaggern...“ Die grinste. „Und keine Hängebrücken die plötzlich zu einfachen Holzbrücken mutieren und wieder zurück!“ Kaoru wandte sich an Koya. „Und wie ist es dir so ergangen? Hättest du gedacht das du da heil...bzw. lebend rauskommst?“ Der blonde schüttelte den Kopf. „Ich bin erwacht als auch Rilli erwacht ist...zunächst traute ich mich nicht aus dem Haus raus, aber ich wollte wissen was sich in den Jahrhunderten alles veränderte hatte...umso überrascht war ich als ich sah das sie so gut wie nichts geändert hatte...das Dorf sah noch so aus, das Schloss war noch da, der große Garten...und auch Misuzu, Hiromi und Naomi. Ich dachte zunächst das alles nur ein böser Traum war, doch dann begriff ich was Sache war...das alles noch so aussah wie früher lag daran das das Bild, was von unserem zu Hause in unseren Köpfen vorhanden war, an das Leben von meiner Schwester gebunden war. Solange Kyrill „lebte“ solange sah auch das Dorf so aus wie wir es gewohnt waren.“ „Ah deswegen war später alles so zerfallen...“ „Genau...und dann überschlugen sich die Ereignisse...die Schwestern haben mich gefunden, gefangen genommen, ich sollte euch beschatten und zu ihnen führen...den Rest kennt ihr ja. Auf der einen Seite bin ich froh wieder zu Leben, aber ich vermisse meine Familie schon irgendwie...“ Die anderen sahen ihn betreten an, Kyo zog ihn an sich. „Wirste mit leben müssen...aber du hast ja noch mich...und die anderen natürlich auch!“

Als die Sonne bereits versunken war, verabschiedeten sich Kaoru, Die, Toshiya und Shinya von Kyo und Koya, fuhren in ihre eigenen Wohnungen zurück.

Und nur das Schimmern eines einzelnen roten Schmetterlings blieb am Horizont zurück.
 

-Final-
 

Edit: 2 Jahre! OO 2 Jahre habe ich an dieser Story geschrieben, sie mit mir rumgeschleppt und mir mein Köpfchen darüber zerbrochen wie ich das alles irgendwann einmal zum Ende kommen lassen kann...und nun ist es vollbracht...8 fette Glasichthüllen sind es geworden, genau 400 doppelseitig beschriebene Blätter Papier und sehr sehr viele Stundentenblöcke und mehrere Kugelschreibermienen. Dennoch habe ich es nun geschafft, und ich bedanke mich ganz ganz herzlich bei allen die mich so tatkräftig mit ihren Kommentaren unerstützt haben ^.-

Hoffentlich lesen wir uns in anderen FFs von mir wieder *kiss*



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ruki_
2008-10-17T19:31:33+00:00 17.10.2008 21:31
so, ich hab jetzt deine komplette ff innerhalb von ein paar tagen gelesen und bin total begeister.
es gibt nicht viele ff's wo ich so gefesselt von der story bin, wirklich.
du hast das alles sehr gut geschrieben und richtig spannend gemacht.^^
dein schreibstil ist einfach super.
nix zu bemängeln^^
ich hoffe du schreibst mal wieder so ne ff^^

bai bai
Moe


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