Horo als Uke???? 1
Kapitel 10: Horo als Uke???? 1
Horohoro war eher emotional. Er weinte schnell, war aber die meiste Zeit lieb,
verständnisvoll und vor allem ein guter Liebhaber.
Nur hatte er zwei kleine Probleme: Erstens wurde er sehr schnell eifersüchtig, was Ren betraf, obwohl Horo wusste, das der Chinese ihn nie im Leben betrügen würde.
Zweitens, und das war wohl etwas Neues: er hasste Schmerzen von Grund auf. Ob es nun daran lag, das er so tollpatschig war und sich so oft Verletzungen zuzog, oder weil er einfach kein Blut sehen konnte; er konnte Schmerzen nicht leiden.
Nachdem die beiden ihr erstes Mal miteinander verbracht hatten, schliefen sie fast jede Nacht miteinander. Ren gewöhnte sich schnell an den anfänglichen Schmerz, er genoss es jedes Mal mehr, wenn sie es taten. Aber eines wollte er unbedingt; Das Horo auch einmal Uke war. Inzwischen war sein Wachstumsschub fast vorbei, er war nur noch ein winziges Stück kleiner als Horo. Also sollte er ihm nicht damit kommen, das der kleinere immer Uke sein müsste!
Aber auch in der Schule hatte sich vieles geändert; Beide wurden dieser Jahr noch 17 Jahre alt, und je älter sie wurden, desto schwerer und anspruchsvoller wurde die Schule. Ren war nun Klassensprecher und hatte alle Hände voll zu tun. Und hinter seinem Rücken munkelte man, das er bestimmt die Nachfolge des Schülersprechers einnehmen würde. Ren ignorierte das Getuschel. Selbst wenn man betteln würde, er würde nicht im Traum daran denken, Schülersprecher zu werden; zu viel Arbeit würde ihn dort erwarten.
Als Klassensprecher hatten sie schon jede Woche eine Besprechung, weil fast alle Aktivitäten und andere Veranstaltungen von den Schülern geplant wurden, bis auf die Klassenfahrt. Dort wollten die Lehrer unbedingt einmal mitreden. Er langweilte sich immer fürchterlich in diesen Besprechungen, er würde lieber in dieser Zeit etwas mit seinem Koi unternehmen. Und noch etwas störte ihn dort. Eine gewisse Riku, die ihm schon seit er zum ersten Mal in dieses Zimmer kam schöne Augen machte. Er ignorierte sie und ihre aufgesetzte Höflichkeit, sowie ihre falschen Wimpern vollkommen. Er war schwul, seid wann sollte er sich für Mädchen interessieren?
Er hatte Horo, das war alles, was er brauchte.
Sie hatten inzwischen fast Winter, es würde kälter und man brauchte die Winterschulkleidung inzwischen schon, wenn man sich keine Erkältung einfangen wollte. Auch hatte Horo bald Geburtstag.
Ren hatte ihm ein schönes neues Stirnband besorgt, wo auf der Innenseite ihre beiden Namen eingenäht waren. Der Chinese hoffte, dass es seinem blauhaarigen Freund gefallen würde. Wenn nicht, hatte er ein Problem.
Ren kam gerade einmal wieder von der Besprechung, und kaum ging er aus dem Raum, rief schon wieder jemand: "Tao-san!"
Ren verdrehte die Augen und drehte sich um. Fast direkt hinter ihm stand ein braunhaariges Mädchen mit einer gut proportionierten Figur, ihr Pony fiel ihr leicht ins Gesicht. Auch war ihre Haut gepflegt, und insgesamt war sie doch eine der schöneren Mädchen dieser Schule.
Er wusste echt nicht, was das Mädchen von ihm wollte; es war bekannt, dass er schwul war, aber trotzdem kam sie immer wieder auf den Gedanken, dass er bi sein könnte, anders konnte sich Ren diese Klette nicht erklären.
"Tao-san? Geht ihr heute Abend auch zu der Party des Schülersprechers?" fragte sie mit einem für sie typischen, goldigen Lächeln. Ren wurde fast schlecht, als er wieder dieses aufgesetzte Lächeln sah. Sie wusste ganz genau, das, wenn er dort nicht hingeht, sich auf noch mehr Arbeit gefasst machen konnte! Außerdem würde er den Schülersprecher beleidigen, was seinen weiteren Aufenthalt auf dieser Schule ziemlich erschweren würde.
So setzte er, nicht wie sonst bei Mädchen ein Lächeln auf, sondern meinte etwas kalt: "Mal sehen...“ und drehte sich ab. Riku blieb stehen, wie bestellt und nicht abgeholt. Kurz danach verzog sie das Gesicht. //Na warte! Dich bekomm ich schon noch.// Sie hatte sich fest vorgenommen, Ren zu bekommen! Und sei es nur eine Nacht! Es ging ja nicht, dass ein solcher Mann, jung und außerdem attraktiv, schwul war! Der andere Kerl muss ihm was vorspielen! Sie ballte ihre eine Hand zu einer Faust. Niemand entzog sich Riku Tanae!
Ren bekam diesen Monolog nicht mit; er war bereits auf dem Weg nach Hause. Er zog seinen Schal enger um den Hals; es war schrecklich kalt. Auch fühlte er sich nicht so wohl, da sich wieder eine Migräne anbahnte; das kam davon, wenn man nur vier Stunden Schlaf bekam. Er half Horo ja gerne und übte mit ihm, aber dadurch kam er selbst meist mit seinen Aufzeichnungen nicht zu Rande. Und noch etwas war blöd, wenn man ständig so abgenervt und müde war; man bekam keinen mehr hoch. Ren war es zwar peinlich, aber bei dem ständigen Schlafmangel war er viel zu müde, um auch nur an Sex zu DENKEN. Immerhin ging es jetzt schon ein paar Wochen so. Wenigstens war morgen Wochenende, das meiste, was anfiel, war schon erledigt. Ren kam zu der berüchtigten Kreuzung und schließlich zu ihrem Haus und schloss auf. Eine angenehme Wärme umhüllte ihn, als er das Haus betrat. Er schloss wieder zu. Ein Geruch von Plätzchen und Tee kam ihm entgegen. Sein Koi, da er ja im Norden Japans aufgewachsen war, kannte sich beim Essen in zwei Sachen ganz besonders gut aus. Kekse und Tee. Ersteres wohl, weil er diese besonders gerne aß, nach Ren versteht sich, und Tee, weil er in dieser kalten Jahreszeit besonders gut tat. Der Chinese zog seine Jacke aus und legte den blöden Schulrucksack beiseite. Er ging dem guten Geruch nach, der ihn direkt in die Küche führte. Er fand dort einen gewissen blauhaarigen Ainu vor, der gerade an irgendetwas zu backen schien. Die Kochplatte sah nicht gerade geordnet aus, aber das war ja normal. Ren umarmte denn Ainu von hinten etwas und lehnte sich an ihn. Horo erschrak erst kurz, da er vollkommen in seiner Arbeit vertieft war, aber dann kuschelte er sich an den Chinesen an. Es konnte ja nur Ren sein.
"Was machst du denn?" fragte Ren neugierig und schaute über Horos Schulter. Dank seiner Größe hatte er nun keine Probleme mehr damit.
"Was wohl.. Kekse!!" strahlte er Ainu freudig und drehte den Kopf zu seinem Koi um. Er sagte lieber nicht, wie erschöpft Ren schon wieder aussah; heute war er doch schon eher daheim als sonst. "Mhh... dachte ich mir. Du hast da was...“ machte Ren leise. Horo guckte leicht verdutzt, als Ren seine Hand zu seinem Mundwinkel bewegte. "Du hast da einen Krümel...“ hauchte er fast, bevor der Ainu einen kleinen Kuss auf den Mundwinkel bekam. Horos Gesichtsmuskeln entspannten sich und er genoss diese kleine Zärtlichkeit sehr. Ren zog sich wieder zurück.
"Also werden. Schokokekse?" fragte er, Horo hatte dort nämlich wirklich einen Krümel. Horo brauchte eine Zeit, um Rens Frage zu realisieren, doch dann nickte er. "Aber mit Zartbitterschokolade!" grinste er dann. Er wusste am besten, was Ren gerne aß, und was nicht. Süßes konnte er überhaupt nicht ab, was aber nicht hieß, dass er keine Schokolade oder Kekse essen würde; sie dürften nur nicht zu süß sein. Ren lächelte. "Na dann mach mal schön-. ich leg mich ne Runde schlafen, wenn du nichts dagegen hast-...“ meinte Ren schon leicht müde. Sie hatten es erst Nachmittag, aber er war so fertig, wie ein Bauarbeiter. "Klar, mach nur, Koi...“ kam von Horo. Ren löste sich und ging aus der Küche nach oben in ihr Schlafzimmer. Er ließ sich einfach auf ihr gemeinsames Bett fallen. Er schloss die Augen und ließ kurz seine Gedanken hängen. Danach raffte er sich doch dazu auf, sich zuzudecken. Schließlich hatten sie Winter. Und Horo lief trotzdem in kurzen Hosen und T-Shirt rum. Ren fröstelte es nur bei der Vorstellung daran. Plötzlich hörte er von unten leise Musik. Er hatte die Tür aufgelassen, er hatte er lieber, wenn er hörte, dass jemand da war. Er kannte die Melodie, die gleichzeitig sanft und rhythmisch war, doch irgendwoher. Ach, ja..., dachte er sich und hatte ein kleines Lächeln auf den Lippen.
Nebenbei waren immer wieder Geräusche aus der Küche zu hören.
Im Radio lief My december, das Lied, was Horo und er so gerne hatten. Der Chinese hörte noch kurz diesem Lied zu, bis er vor Erschöpfung nun doch schnell einschlief.
Horo hatte indes nach einer Zeit in der Küche seine Kekse fertig und schob sie in den Ofen. Nun mussten sie nur noch backen. Zufrieden und stolz schnaubte er Ainu kurz, bevor er sich ans Aufräumen machte. Wenigstens konnte er zwei Sachen zubereiten: Fertiggerichte und Kekse. Tee zählte er jetzt nicht mit dazu.
Horo räumte auf; aber nebenbei war er doch leicht traurig, über ihre Momentane Situation in ihrer Beziehung. Sie waren ja zärtlich zueinander, aber dennoch wünschte er sich ihre gemeinsamen Nächte zurück. Ren kam meist so spät schlafen, das Horo schon längst schlief, und sie sich so nicht einmal mehr Guten Nacht sagen konnte. Er konnte ja verstehen, das Ren nicht mochte, oder eher konnte, wenn er so müde war, aber konnte er was dafür, dass die Lehrer ihnen einen Vortrag nach dem nächsten aufbrummten?
Aber er schimpfte sich selbst für seine Dummheit, sodass er Ren immer brauchte. Er gab sich ja die größte Mühe, und war ja nicht einmal faul, aber irgendwie wollten zurzeit chemische Formeln und unter anderem Aufbaureaktionen nicht in seinen Kopf. Horo seufzte, als er die letzte Schüssel aufgewaschen und abgetrocknet hatte. Die Küche war wieder sauber. Er stellte das Radio aus, jetzt kam nur irgendein Hip-Hop Lied, das er nicht mochte. Ren würde, wenn er jetzt schon konnte, bestimmt eine weile schlafen. Dieses Wochenende war so gut wie frei für Horo, da er seine Vorträge schon halten dürfte oder fertig hatte. Er wollte vielleicht wenigstens einmal wieder etwas mit Ren unternehmen, aber hatte Ren heute Abend nicht so eine Party?
Horo war sich nicht sicher und sah an ihren Kühlschrank.
Dieser war recht groß und mit Gefrierfach, da Horo sehr viel wegputzen konnte. An der Außenseite waren Magnete verschiedenster Formen und Farben angebracht.
Dort waren Blumen, Drachen, kleine normale runde in verschiedensten Farben und noch einen, der wie selbst gemacht aussah und wahrscheinlich einen kleinen Huflattisch darstellen sollte. Überall waren mit den Magneten Zettel befestigt. Von ´bitte Wasser nicht vergessen´ und ´Besprechung, Dienstag 17: 30 Uhr´ war alles dabei. Sogar eine kleine Zeichnung von Horo, wo man einen sehr wütenden Ren sehen konnte, was man an seiner gigantischen Haarzacke sah.
An diesem Tag musste er zur Schule, hatte dann eine Versammlung mit den Clubchefs an der Schule, musste etwas mit dem Sportlehrer und etwas wegen der nächsten Exkursion bereden und schließlich an der Klassensprecherversammlung teilnehmen. Und das war wenig, um Gegensatz zu sonst.
Aber von einer Party stand hier nichts...
Horo wuselte zu ihrem Kalender. Dort waren Termine, Daten, Geburtstage und wichtige Sachen in der Schule eingetragen. Horo guckte nach.
Doch, heute Abend musste Ren zu der Party des Schülersprechers. Sonst konnte er sich aussuchen, ob er in Hölle sieben oder acht kommen würde.
Weiter unten war ein Tag rot eingekreist. Horo schmunzelte, als er das sah. Ren wollte seinen Geburtstag wohl unbedingt nicht vergessen! Rens konnte sich der Ainu dank dam Datum sehr gut merken, aber er schätze seinen Koi schon so ein, dass er es nicht vergessen würde.
Nur, was sollte Horo denn machen, wen Ren jetzt noch schlief?
Außer Hausaufgaben blieb ihm ja nichts anderes übrig.
Und so holte sich der Ainu seine Materialien, die er benötigte, in die Küche auf den Tisch und fing an, einen Aufsatz zu schreiben.
Es verging eine ganze Zeit, in der Ren tief, fest und traumlos schlief. Plötzlich spürte er eine bekannte Wärme neben sich. Er kuschelte sich mit einem zufriedenen Seufzer an diese Wärmequelle, er wusste instinktiv, dass es Horo war. Kurz danach spürte er auch dessen warme Handfläche durch seine Haare streichen. Es war schön, so von Horo berührt zu werden. Ren genoss es richtig.
Kurz darauf spürte er auch noch warme, weiche Lippen auf seiner Wange. Sein Koi..
Der Chinese blinzelte und vernahm kurz darauf die Gestalt von Horo, der sich neben ihn gekuschelt hatte.
"Na? Bist du immer noch müde?" fragte Horo mit einem Lächeln auf den Lippen. "Nein...eigentlich nicht...“ antwortete Ren und kuschelte sich neben Horo zurecht. Er warf einen Blick auf die Uhr. Sie hatten es bereits späten Nachmittag. "Hab ich echt so lange geschlafen? Ich muss ja bald zu dieser scheiß Party...“ murrte Ren weiter. Der Ainu kicherte. So war Ren halt. "Na ja, etwas Zeit hast du ja noch-...“ meinte er und fing wieder damit an, Ren zärtlich zu berühren. Auch er hatte es gerne, wenn Ren unter ihm war und wie ein Kätzchen schnurrte, dass noch mehr gestreichelt werden wollte.
Ren tat dies auch in diesem Moment. Er schnurrte angenehm.
"Wage es dir, jetzt damit aufzuhören. " meinte er leise und mit geschlossenen Augen, was Horo nur ein kichern brachte. Er streichelte durch seine Haare. Seine Wange verwöhnte er wieder mit Küssen. Ren wurde etwas wärmer, und als er auch noch Horos Zunge an seinem Hals spürte, wusste er, worauf das hinauslaufen würde.
"Horo-.. nein, lass es bitte-..." machte er leise und bestimmt und öffnete gleichzeitig die Augen. "Aber, Ren, ich-.. gut." machte Horo nur. Er wollte ja gerne - aber wenn Ren sich zu erschöpft dafür fühlte.
Ren merkte an Horos Gesichtsausdruck, das er einfach gerne wollte. Gut, sie hatten seit langem nicht mehr miteinander geschlafen, aber was konnte er denn dafür. Als der Chinese eine ganze Weile so dalag und zu Horo blickte, der sich abgewandt hatte, seufzte er. "Gut.. aber-...“ fing er an, und Horo, der durch Rens plötzlichen Sinneswandel überrascht wurde und somit nicht reagieren konnte, wurde von dem lilahaarigen auf den Rücken gelegt. "..dafür bist du Uke! Dann lass ich mit mir reden...“ beendete er seinen Satz.
Horo guckte echt erschrocken. Jetzt Uke sein? Er wusste, dass Ren auch einmal Seme sein würde, aber so schnell hatte er nicht damit gerechnet. Er hasste Schmerzen. Er hatte Angst davor. Und doch, das sein Koi so über ihm war und ihn anlächelte... das besaß etwas Beruhigendes. So nickte er kurz, und schaute dann wieder konzentriert zu Ren auf. Es war merkwürdig, unten zu liegen. Ren vernahm dies gerne. So wollte er es! Er würde auch ganz zärtlich sein, weil er wusste, das Horo Schmerzen nicht abkonnte. Und wenn er sich verspannte, dann wurde es nur schlimmer. Mit diesem Wissen beugte sich Ren zu Horo herab und küsste zärtlich seinen Hals.
+-+-+