Der schwarze Mann
Hallo ihr Lieben,
erstmal ein großes Sorry für die Verspätung, aber ich musste festellen, dass meine WLAN-Karte nicht schwimmen kann.
Vielen DAnk für eure Kommies, ich habe mich sehr gefreut.
Meinen besonderen Dank gilt Feaneth für ihre Betaarbeit.
Viel Vergnügen
Kapitel 9 Der schwarze Mann
Die Zeit bis zu den Ferien war wie im Flug vergangen und immer noch wussten die Schüler nichts von Harrys Anwesenheit.
Es wurde nur von einem Schwarzgekleideten Mann der nachts durch das Schloss lief, geredet. Die meisten taten es als Unsinn ab und es interessierte nach Beginn der Ferien niemanden mehr. Immerhin war dies hier Hogwarts und es war durchaus möglich, dass es ein neuer Geist war.
Draco und Harry schlichen durch das Schloss und liefen zu dem Quidditschfeld. Beide hatten ihre Besen geschultert und wollten eine Runde fliegen. Draco hatte die Idee gehabt mit Harry nachts die Wohnung zu verlassen.
Mal besuchten sie einen Gemeinschaftsraum, mal die Bibliothek. Die Lehrer wussten von ihren Ausflügen und sorgten in solchen Nächten dafür, dass wirklich alle Schüler in ihren Betten waren.
Lachen war bis in den Gryffindor-Schlafsaal zu hören.
Pure, unbändige Freude war herauszuhören.
Einer der Schüler, Ron Weasley, saß in seinem Bett und schlief nicht. Seine Gedanken waren bei seinem Freund, der schon so lange verschwunden war. Er machte sich Sorgen, aber er wusste, Harry war nicht tot. Irgendetwas sagte ihm das.
Er hatte nur vor sich hin gedämmert, es war wieder eine dieser Nächte, die er am liebsten auf dem Astronomie-Turm verbracht hätte.
McGonagall hatte einen besonderen Fluch über das Porträt gesprochen und niemand konnte den Turm verlassen.
Es war in den letzten Wochen öfter vorgekommen, dass die Räume der Schüler besonders versiegelt wurden, aber nicht nur der Gryffindor-Turm, sondern auch den anderen Häusern wurde es unmöglich gemacht, ihre Quartiere zu verlassen.
Alle fragten sich, warum, aber niemand kam drauf.
Erneut war das Lachen zu hören. Zögernd stand der Rotschopf auf. Er wollte wissen, wem es gelungen war, die Sperren der Lehrer zu brechen. Er näherte sich dem Fenster. Verträumt schaute der Junge auf die Fensterbank. Hier hatte sein Freund oft gesessen und nach draußen geschaut.
Wieder erklang das Lachen und riss Ron aus seinen Gedanken. Er schaute angestrengt hinaus in den Vollmond und dann sah er auf dem Quidditschfeld zwei schwarze Schatten, die mit Besen über das Feld rasten.
„Wer, zum Teufel, ist das?“ Bevor er das Fenster öffnen und vielleicht besser sehen konnte, betrat ein dritter Schatten das Feld und dieser war leicht als ihr Zaubertränkelehrer zu erkennen. Der unheimliche Lehrer winkte den beiden zu, die ihre Besen sofort nach unten lenkten. Die beiden Flieger sprangen von ihren Besen und rannten auf Snape zu. Der größere von beiden hüpfte ihm in die ausgebreiteten Arme, während der Kleinere sich zaghaft anschmiegte. Der Lehrer legte die Arme um die beiden Schatten und zog sie mit sich fort.
Verwundert schaute der rothaarige Gryffindor auf die Szene, hatte er doch den größeren der beiden Jungen erkannt. Draco Malfoy, der weißblonde Haarschopf war selbst in tiefster Nacht weithin sichtbar. Er hatte gesehen, wie dieser in die Arme seines Hauslehrers gehüpft war und ihn leidenschaftlich geküsst hatte. Aber er hatte nicht sehen können wer der andere war. Auf jeden Fall war ihm nun klar, warum der blonde Slytherin immer so gut in Zaubertränke war. Er schlief mit seinem Lehrer. Bestimmt würde sich auch Dumbledore erstaunt zeigen, dies zu erfahren.
Ron ärgerte sich nur, dass er sein Omniglas nicht zur Hand gehabt hatte, damit er auch den dritten erkennen konnte. So musste er schauen, ob Snape sich einem anderen Schüler gegenüber anders verhielt.
~*~
Der Zaubertränkemeister bewunderte den Tanz der Besen. Neidlos erkannte er die Fähigkeiten der beiden Jungen an, dieses Stück Holz durch die Luft zu steuern.
Er schritt näher an das Quidditschfeld und winkte den beiden zu.
Draco und Harry lenkten die Besen sofort zu Boden und rannten auf den Lehrer zu. Der blonde Junge sprang seinem Geliebten in die Arme, während sich der Schwarzhaarige nur zögernd näherte. Erst als der Tränkemeister seine Arme auch ihm öffnete, kuschelte sich der schlanke Junge in die Arme seines Herrn.
Snape drückte dem Schwarzhaarigen einen zärtlichen Kuss auf den Haarschopf, dann küsste er den blonden Slytherin leidenschaftlich. Mit den beiden Jugendlichen im Arm schritt er auf das Schloss zu.
Anfangs war er gegen die nächtlichen Ausflüge gewesen, aber jetzt war er froh, dass sich Draco durchgesetzt hatte und dass die anderen Lehrer ihnen halfen. Seit der Ex-Gryffindor manchmal die Wohnung verlassen konnte, lebte er auf. Allerdings traute er sich nicht bei Tag hinaus, wenn die Gänge mit Schülern überfüllt waren.
#Flashback#
Vor ein paar Tagen waren sie im Gemeinschaftsraum von Gryffindor gewesen. Es war ein Schlafmittel in das Essen der Rotgoldenen gemischt worden, natürlich mit Zustimmung des Schulleiters.
Harry hatte sich genau umgesehen und auch seinen ehemaligen Schlafsaal betreten. Zaghaft hatte er seine Hand nach seinem schlafenden Freund ausgestreckt und eine der roten Haarsträhnen durch seine Finger gleiten lassen.
Seine Hände glitten über das Holz seines Bettes und er sah sich seine Sachen an, die hier in Hogwarts zurück geblieben waren und die immer noch auf ihren Eigentümer warteten.
Stumme Tränen liefen dem Jungen über das Gesicht und Draco hatte ihn in seine Arme geschlossen.
„Komm, mein Kleiner. Lass uns zurückgehen, oder soll ich Ron wecken?“
Severus hatte ihm eine Phiole mitgeben, die es ihm ermöglichte den Schlaf der betreffenden Person zu beenden.
„Nein, er soll mich so nicht sehen… er würde es nicht verstehen und Erklärung verlangen, die ich ihm nicht geben kann und will… ich will zurück… nach Hause, bitte Draco!“
Den bettelnden Augen des Schwarzhaarigen konnte er einfach nicht widerstehen. Draco legte einen Arm um die zitternden Schultern, dann führte er den verstörten Jungen wieder in den Kerker.
#Flashback Ende#
Der Zaubertränkelehrer war einfach froh, dass sie ohne entdeckt zu werden wieder in ihren Räumen angekommen waren.
Müde schlich Harry in sein Zimmer. Er ließ seine Kleidung zu Boden fallen und noch bevor er sich richtig hingelegt hatte, war er eingeschlafen.
Severus deckte den Jungen zu. Nachdenklich blieb er an dem Bett des Jugendlichen stehen.
Wie hatte er den Jungen doch gehasst. Er hatte ihn immer mit seinem Vater verglichen. Ihn spüren lassen, was Harrys Vater ihm angetan hatte. Der Junge wusste nichts davon, er kannte doch seinen Erzeuger noch nicht einmal und doch ließ er, Severus Snape, einen unschuldigen Jungen dafür büssen. Manchmal hasste er sich dafür und doch ließ es sich nicht mehr ändern.
Tief atmete er ein. Ein Seufzen entglitt seinem Mund. Warme Arme schlangen sich um seinen Leib.
„Du solltest dich nicht selbst fertig machen, Sev! Du tust doch alles für den Kleinen… du gibst ihm ein Heim, Geborgenheit und Liebe… das ist mehr, als er jemals bekommen hat.“
„Er hat soviel mitgemacht und doch schafft er es wieder jemandem Vertrauen zu schenken… er ist so stark und ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen und ihn bei mir aufnehmen, damit er eine richtige Kindheit hat… jetzt hat er noch nicht mal die Möglichkeit sich frei zu entscheiden!“ Hart schluckte der tyrannische Lehrer, zeigte eine Seite die nur sein Partner und jetzt auch sein Schützling kannten.