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Desiderium ad amori

Vita et gaudium et dolorem aportat
von

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Paragraf VII: Proelium

Das Wochenende war Ceres zu Urteilen, viel zu schnell verflogen. Am Montagmorgen saß er vollkommen desinteressiert an seinem Tisch und hörte sich mit gelangweilter Miene das Gerede seines Klassenlehrers an, bis dieser auf einmal ein alle ansprechendes Thema anschnitt: "Also, in ein paar Tagen ist ja das Schulfest und jede Klasse soll, wie ihr hoffentlich wisst, ihren Beitrag dazu leisten. Nun, die Sache ist die, dass ich noch einige Dinge zu besorgen habe und es wäre nicht ganz unpassend, wenn mir zwei von euch dabei helfen würden. Wie sieht's aus?" Wie bereits erwartet kam natürlich kein Freiwilliger angesprungen und da beschloss er einfach prompt: "Suzushii?" "Nur wenn Ceres mitkommt.", grinste dieser und sah in das erstaunte Gesicht seines Sitznachbarn. "Was?", sagte dieser so, dass es nur Suzushii hören konnte, doch dieser nickte nur zur Bestätigung seiner Worte und auch Irvine war einverstanden. Also hatten die beiden mal wieder einfach so über seinen Kopf hinweg entscheiden und vor allem sein Freund schien gefallen daran zu finden, ihn immer wieder irgendwo mit hinzuschleifen und das gegen seinen Willen. Es wurde eine Uhrzeit für den kommenden Tag vereinbart und damit war es beschlossene Sache. Doch damit, was am nächsten Tag passierte, hatte Ceres nicht gerechnet.

Alleine musste er diesen Tag absitzen, denn Suzushii war krank und lag mit einer verschnieften Nase im Bett.

"Damm müssen wir beide eben alleine los.", hatte Irvine zu ihm gemeint und Ceres wäre am liebsten ins nächste Mäuseloch gekrochen. Alleine? Mit einem Lehrer? Und dann ausgerechnet noch mit diesem? Das konnte ja nur schief gehen!
 

An frühen Nachmittag stand Ceres am verabredeten Ort und hatte schon Magenschmerzen, obwohl Irvine noch nicht einmal erschienen war. Er war total aufgeregt und hüpfte von einem Bein aufs andere, so hibbelig war er.

Plötzlich hörte er wie sich ihm Schritte nährten und erschrocken fuhr er herum. Dort stand sein Lehrer, mit einem Rucksack bewaffnet und begrüßte ihn freundlich: "Ich hoffe du musstest nicht allzu lange warten. Dann lass uns mal losgehen." "Ja." Mit der Zeit, die sie nebeneinander herliefen, wohin schien wohl nur der Ältere zu wissen, verflog Ceres unangenehmen Gefühl allmählich und er fühlte sich unglaublich ausgelassener. Er faste sogar den Mut, endlich mal einen Piep von sich zu geben. "Herr Hiroshi?", kam es nur zögerlich über seine Lippen. "Hm?" "Warum haben Sie eigentlich ausgerechnet mich und Suzushii für die beiden Hauptrollen ausgesucht? Ich meine, es gibt Leute die können so was sicher viel besser als..." "Ich war nun mal davon überzeugt, dass du dafür geeignet bist.", unterbrach ihn Irvine und fügte noch weiteres hinzu, " Zumal sind deine roten Haare unersetzbar. Die Chance musste ich doch nutzen!" Das machte Ceres stutzig und er verstummte wieder für eine Weile. "Ich weiß, dass du sie nicht leiden kannst, aber ich finde, sie machen dich zu etwas Besonderem, Ceres." "Ach was, das ist doch Schwachsinn!", meinte Ceres lachend. "Wenn Sie diese Haarfarbe hätten, dann fänden sie das garantiert nicht so toll." "Kann sein, aber dir steht es." "Von wegen." So langsam wurde es für Ceres richtig belustigend, mit seinem Lehrer so rumzuscherzen und seine Beklemmung war vollkommen vergessen. Sie gingen in irgendeinen Laden und besorgten alles, was sie benötigten. "Ich finde, wir sollten rot nehmen.", sagte Herr Hiroshi als sie darüber diskutierten, welche Farbe es denn nun für die Papierbögen sein sollte. "Doch nicht etwa schon wieder der Haare wegen?", sagte Ceres und konnte sich nur schwer einem Grinse enthalten. "Wer weiß?", meinte Irvine munter und wählte schließlich einfach die besagte Farbe. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck und vollen Taschen verließen die beiden das Geschäft und machten sich langsam auf den Rückweg. Es herrschte eine ausgeglichene Stimmung zwischen den beiden und sie waren so ins Gespräch verfallen, dass sie nicht mal bemerkten, wie sich ihnen schnellen Schritts eine Gestalt nährte. "Irvine?" Es war das erste mal das Ceres hörte, wie eine erwachsene Frau diesen Namen aussprach.

"Hallo Yume, was treibt dich denn hierher?" "Vielleicht hab ich dich ja gerochen.", meinte die Frau vergnügt und gab dem Lehrer einen kurzen Kuss, welchen dieser auch knapp erwiderte. "Sagtest du nicht, du müsstest etwas für das Schulfest vorbereiten? Das sieht mir eher nach einem Einkaufsbummel aus." "Nein, nein, da täuschst du dich. Ich bin mit einem meiner Schüler hier, er hat mit ein wenig unter die Arme gegriffen." Er trat einen Schritt zur Seite und ermöglichte es so seiner Freundin, einen Blick auf Ceres zu werfen. Dieser stand jedoch wie traumatisiert da und rührte sich keinen Millimeter. Aber Irvine, der ja sonst ein so gutes Gespür für die Gefühle der Menschen hatte, bemerkte es nicht und stellte ihm seine Freundin vor. "Ceres, das ist Yume.", erklärte er knapp. Yume schaute den Jungen verwundert an, als dieser keinerlei Anstalten machte ein Wort der Begrüßung von sich zu geben, sondern ins Leere starrte. Trotz das er äußerlich so bleiern erschien, herrschte in seinem Kopf das reinste Chaos: Warum nur bin ich so geschockt? Ich meine, ich empfinde doch nichts für ihn und .....oder etwa doch? Darf ich es eigentlich wagen so was auch nur zu denken? Das steht doch völlig außer Frage! Ich erkenn mich ja selbst kaum noch! Er ist mir so ans Herz gewachsen, ich hab ihn richtig.....lieb gewonnen, was nicht heißt, dass ich ihn liebe, auf keinen Fall! Niemals! "Ceres, alles okay mit dir? Du wirkst so blass..." Erst die besorgte Stimme und die warmen Hände an seinen Schultern rissen ihn wieder zurück ins Leben. Stumm nickte er und Irvine lies wieder von ihm ab, nicht wie sonst immer, sonst musterte er ihn noch einmal ausführlich bevor er sich wieder abwandte, doch er hatte ja immerhin seine Begleiterin getroffen. Ein tiefer Schmerz, den Ceres gerne nicht wahr haben wollte, bohrte sich in dessen Herz als, Irvine sich mit einem flüchtigen Kuss von Yume verabschiedete. Jetzt beruhig dich erstmal, Ceres.....er ist dein Lehrer, nicht mehr und auch nicht weniger, einfach nur dein Lehrer zu dem du keinerlei, oder fast gar keinen Bezug hast...., dachte er um sich von den wahren Tatsachen abzulenken. Kaum war die junge Frau verschwunden, sorgte sich Herr Hiroshi wieder um seinen Schützling und fragte diesen nochmals, ob auch alles okay sei. Der Rothaarige bejahte und zwang sich auch noch ein Lächeln heraus, um den Braunhaarigen und dessen von Sorgen erfüllten grünen Augen wirklich davon zu überzeugen. "Ich fahr dich nach Hause, dafür, dass du mir geholfen hast." "Sie müssen sich keine Umstände machen." "Tu ich nie." "Doch, indem Sie mich durch die Gegend fahren.""Ich mache es aber aus freien Stücke heraus." "Bei Ihnen ist Widerspruch zwecklos, oder?" "Nur, wenn ich mir etwas ganz fest von Anfang an in den Kopf gesetzte habe." Dann hatte er das schon mit eingeplant?, dachte sich Ceres, verdrängte den Gedanken aber ganz schnell wieder, dass sein Lehrer sich so sehr für ihn verantwortlich fühlte.

Beim Parkplatz angekommen stiegen sie ein und fuhren los. Es war jetzt schon das zweite Mal das Ceres in dem Auto von Irvine saß und heute gefiel es ihm sogar noch besser.
 

"Vielen Dank." "Nichts zu danken. Bis Morgen dann!" "Ja bis Morgen, schönen Abend noch!" "Dir auch!"

Ceres schlug die Wagentür zu und trottete zur Haustür. Es dauerte eine Weile, bis er seinen Schlüssel rausgekramt hatte und aufschließ. Er trat in die Wohnung ein, streckte sich und gähnte einmal herzhaft, ehe er sich die Schuhe auszog. Der Tag war wirklich schön gewesen, na ja, bis auf diese Yume, aber an die unangenehmen Sachen wollte er jetzt nicht denken. Er hatte sich prima mit Irvine unterhalten und verstand sich einfach mit ihm, das genügte zur Zeit um ihn fröhlich zu stimmen. "Ceres?", vernahm er eine leise Stimme und plötzlich stand seine Mutter vor ihm. "Wo warst du denn die ganze Zeit? Ich hab mir die größten Sorgen um dich gemacht!" "Hab ich dir nicht gesagt, dass ich heute mit Herr Hiroshi in die Stadt gehe?" "Nein, hast du nicht! Warum nicht, Ceres?", zischte sie und ging einen Schritt auf ihn zu. "Ich hab's vergessen...Zufrieden?"

Empört sah ihn seine Mutter an und es hatte den Anschein, als würden ihr so langsam aber sicher die Argumente ausgehen. "Glaub nicht, dass du so davon kommst!" "Was willst du denn bitte machen?", entgegnete der Rothaarige nun auch etwas lauter werdend. "Geh! Ich will dich nicht mehr sehen! Geh in dein Zimmer und bleib da!" Mit zorniger Miene tat Ceres, was sie von ihm verlangt hatte und knallte die Tür so heftig, dass es das ganze Haus beben lies. Gereizt setzte er sich auf sein Bett und vergrub sein Gesicht in den Händen. "Ich.....hasse dich....", murmelte er und legte sich dann ganz auf sein Bett. Als er die weiche Matratze unter sich spürte, bemerkte er erst wie müde und erschöpft er war, schloss die Augen und war nach nicht allzu langer Zeit eingeschlafen......
 

Proelium: das Treffen



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