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Der schwere Weg zu seiner wahren Vampira

Seras x Alucard FF
von

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Kapitel 12 ---- Warum hast du mich verraten?

So, hab mich verspätet U_U

sry.... habs versämmelt °°

*smile*
 

Kapitel 12 -------- Warum hast du mich verraten?
 

Der Wind wehte durch die Baumkronen und brachte sie zum Rascheln. Langsam begannen einige Vögel an zu rufen und flogen über einer am Boden liegenden Gestalt hinweg. Der Sand wurde vom Wind aufgewühlt und streuten sich über den roten Mantel und das blasse Gesicht der Person. Er kniff seine Augen zusammen und keuchte langsam auf. Seine Augen öffneten sich etwas und er dreht den Kopf weg, als der Sand ihn traf. Er bemerkte schnell, wo er war und stemmte sich mit seinen Händen vom Boden ab. Sein Kopf wandte sich überall um und versuchte zu erahnen, was passiert war. Es scheiterte.
 

Seufzend lag sie auf dem halb kaputten Sofa und blickte die zerfallene Decke an. Alicen hatte es langsam satt, dass sie stets alleine gelassen wurde und sich nun langweilen musste. Mit knirschenden Zähnen richtete sie sich auf und schüttelte den Kopf.

„Wann passiert hier endlich mal etwas?“, fragte sie sich selbst und stand auf. Langsam schritt sie zum zugenagelten Fenster und sah durch die Spalten hinaus. Alles war ruhig. Alles schien verlassen.
 

Die kühle Luft stach ihm in seine Wunden. Er taumelte von Baum zu Baum und keuchte vor Schmerz.

Das Gift breitete sich weiter aus und die Spritzen haben ihn tief verletzt. Schon vor dem Beginn seines Weges, zog er diese aus seinen Rücken heraus und schmiss sie weg.

Wieder fasste er sich an seinen Hals, denn er spürte wie die Luft ihn tief in die Lunge schnitt. Doch er wollte weiter.

Sein Fuß setzten zum Gang an und der Körper bewegte sich mit ihm. Keuchend trat Alucard näher. Immer näher an das alte Haus aus dem Wald heraus. Er schien erleichtert, als er sein Ziel erkannte.
 

Die Tür wurde von ihm aufgestoßen und fiel auf den Boden nieder.

„Alicen!“, schrie er laut und versuchte aufzusehen, was misslang. Es herrschte Stille.

„Alicen!!“, schrie er nochmals.
 

Dösend lag sie auf dem Sofa und wurde durch ihren eigenen Namen aufgeweckt. Verwirrt sah sie sich um, als sie abermals gerufen wurde. Ihr Körper erhob sich und die Schritte führte sie zu dem Flur.

Sofort erkannte sie ihren Onkel, der zusammengekauert auf den Boden an der Wand lag. Sie erschrak.

„Alucard!!“, rief sie aus und stürmt zu ihm nieder.

„Was ist passiert?“, fragte sie sofort und versuchte ihn zu stützen, als er sich langsam erhob.

„Bring mich zum Sofa... ich muss mich hinsetzten...“, stöhnte er. Sie gehorchte und schleppte diesen zu dem vorigen Zimmer, indem sie lag.

Er fiel auf das alte Möbelstück und keuchte laut auf. Die Schmerzen wollten nicht weggehen.

„Was ist passiert, Alucard?“, fragte sie abermals. Er schnaufte und sah sie schwankend an. Man erkannte, dass er Probleme hatte, sie zu fokussieren. Alicen machte sie langsam richtige Sorgen.

„Alles in Ordnung?“ Sie musterte ihn.

„Nein... gar nicht.“ Man hörte ein leises Seufzen.

„Was ist passiert?“

„Wie es scheint, wurde ich vergiftet.“ Er lachte leise auf. Sie sah ihn wütend an

„Das ist nicht witzig! Ganz und gar nicht! Also red nicht so ein Unsinn!“, meckerte sie ohne zu wissen, das Alucard nicht log.

Plötzlich fing er an zu würgen und husten, weshalb sich sein ganzer Oberkörper nach vorne beugte und anfing zu zittern.

„Onkel!“, schrie sie besorgt auf. Er winkte ab und versuchte sich wieder aufzurichten.

„Es.. es war kein Unsinn...“, stammelte er keuchend. Alicen blickte ihn entsetzt an und rückte sofort zu seinem Rücken. Mit einem kurzen Blick erkannte sie die kleinen Löcher der Spritzen aus dem noch etwas silbriges hing.

„Oh, nein!“

Fassungslos starrte sie die Stellen an.

„Was ist passiert?“, fragte sie etwas leiser. Er schüttelte den Kopf und wischte sie Blut, welches er beim Husten ausspuckte, vom Mund weg. Sie sah es und wusste, dass es Zeit ist zu handeln.

„Zieh deine Sachen aus! Ich muss dich verarzten.“, meinte sie ernst.

„Es geht schon so... also lass es.“ Kam es als Antwort.

„Nein... eben nicht!“ Mit diesen Satz macht sie Anstalt seinen Mantel auszuziehen, aber er wehrte sich.

„Ich sagte lass das.. es geht mir gut!“, sagte er scharf.

„Aber...“, stotterte sie.

Alucard blickte sie erst wütend dann freundlich an.

„Vertrau mir... es ist alles in Ordnung...“Alicen wollte es nicht glauben, aber konnte dem nichts entgegen setzten.

„Du kannst dir dennoch nicht sicher sein.. wer weiß, was für ein Gift es war.“, murmelte sie.

„Egal welches, es kann mich nicht so leicht töten.“

Sie sah ihn gekränkt an.

„Wie ist das überhaupt passiert?“, fragte sie.

Er sah nieder.

„Es war nicht Alexis wenn du das denkst... nein.... Sie hätte ich längst vernichtet... wäre mir nicht jemand in den Rücken gefallen.“ Den letzten Satz spuckte er förmlich heraus. Alicen erstarrte.

„Wie?“

„Du hast schon richtig gehört...“ Alucard wandte sich ab. „Deine Mutter... hat mich so zugerichtet!“

Man spürte deutlich, dass er selbst es noch nicht verkraftet hatte.

„Aber... aber wieso?“, fragte sie verstört.

„Woher soll ich das wissen, welche Motive sie besitzt, mich zu verraten?“

„Ja, aber....“ Fing sie an.

„Kein aber... es ist passiert... und nun fertig... Es ändert nichts an meinem Vorhaben... nur ist die Frage...“ Er sah sie an. „Fällst du mir auch in den Rücken....“ Sein Blick traf ihren.

„Ich habe nicht den Drang, dich zu verraten. Geschweige habe ich es vor.“, meinte sie kleinlaut und wandte die Augen ab.

„Es ist gesünder, wenn du dein Wort hältst.“
 

Der Himmel verfinsterte sich langsam und die Wolken wurden dichter und dichter, bis der erste Regentropfen auf den trockenen Boden fiel. Weitere folgten diesen Einen und spendeten der Erde kühles Nass, die es sich erfreut gefallen ließ. Jedoch nicht jedes Wesen war begeistert.

Zwei Gestalten gingen vorsichtig aber zügig einen Weg entlang. Immer schneller wurden ihre Sachen durchnässt und klebten an deren Haut. Nur schleppend kamen sie voran.

Eine der Gestalten, die etwas größer war, stütze die andere Zarte auf ihren Schultern und zog sie den Weg weiter entlang. Keine Rast wollte diese einlegen aus Angst, sie würden verfolgt werden.

Der Regen wurde stärker und machte ihren Weg zu einer einzigen Schlammgrube. Entlang den Klippen weichte sich der Boden auf und machte es fast unmöglich diesen Weg zu passieren. Aber es war der einzige.

Sie gingen langsam weiter, jedoch rutschten sie durch den schlammigen Boden immer wieder ab und konnten sich mit mühe nur festhalten.

Mehr hielt sich die größere Gestalt an dem Klippenrand des Weges fest, während die andere nur an ihrer Schulter zusammensackte. Immer wieder zog sie die halb Bewusstlose Person an sich hoch und ging keuchend weiter.

Sie sah gequält zu dem Horizont auf. Ein Schloss.

„Was lässt du dich hier so gehen?“, erklang ihre verbitterte Stimme, als ihre Last wieder zum

Boden sackte. „Erst große Töne spucken und dann sich wie geschlagen niederfallen lassen. So etwas hat man gerne...“, keuchte sie, als Samantha sie erneut zu sich zog.

„Reiß dich zusammen!!“ Sie rüttelte die Vampirin, wodurch sich ihre nassen Haare auf das gesamte Gesicht verteilten.

„Lass mich...“,murmele Alexis und wich ihren Blick aus.

„Was ist los? Du tust gerade so, als wäre dein nicht vorhandenes herz gebrochen?!“ Samantha sah sie n und ließ sie abrupt fallen.

Sie machte keine Anstalt sich dagegen zu wehren und kam auf den schlammigen Boden auf. Ihre Augen wandten sich den Himmel entgegen und ihre Gesichtsausdruck wurde fahler und fahler.

„Alexis?“, fragte Samantha vorsichtig. Doch sie erhielt keine Antwort.

Als sie deren Gesicht näher betrachtete, fiel ihr etwas ungewöhnliches auf. Trotz, dass ihre Haut vom Regen durchtränkt wurde, stieg aus ihren Augen Tränen hervor, die durch das Regenwasser fast völlig weg geschwemmt wurden.

„Warum heulst du nun?“, erkundigte sie sich. Alexis sah zu ihr auf. Ein leises Lächeln entwich ihren Lippen und ließen ihr fahles Gesicht etwas menschlich erstrahlen.

„Selbst mein untotes Leben ist eine einzige Katastrophe...“,murmelte diese.

„Wie? Wie kommst du nun darauf?“ Samantha blickte sie an. „Etwa, weil Alucard sagte, du seiest nichts wert?“, fragte sie. Die Vampirin schüttelte ihren kopf, wodurch sich der Schlamm in ihren rötlichen Haaren verteilte.

„Es ist einfach so, also warum sollte ich zurück kehren? Nur um zu erfahren, dass ich eine Versagerin bin? Ich musste mich von dir retten lassen.“, weinte sie weiter. Samantha rollte mit ihren Augen und packte ihr Handgelenk.

„Was?“, fing Alexis an.

“Es geht weiter…”, meinte ihre Begleiterin.

„Aber... ich sagte doch...“

„Mich interessiert es nicht, was du denkst! Es ist mir gleich.. ich will nur wieder zurück!“, brüllte Samantha und zog sie weiter. Alexis machte keine Anstalt ihr zu wiedersprechen oder zu folgen. So schleppte Samantha sie den schmalen Weg weiter entlang. Durch den Regen hindurch.
 

Das Schloss lag einsam in der Gegend, jedoch war das Innenleben das Gegenteil. Schritte ertönten in den sonst leeren Gängen und schallten durch jeden Winkel des Schlosses hindurch. Sie waren leicht und ließen auf ein unruhiges Wesen deuten. Mit besorgter Miene ging Seras den Gang zu ihrem Zimmer herunter und versuchte die Dinge, die sie erlebt hatte, zu vergessen. Es misslang.

Unschlüssig über ihr Ziel, stolperte sie unbeabsichtigt zu einer der Türen aus diesen Gang und musste sich an dessen Rahmen festhalten. Sie schüttelte ihren Kopf und fuhr sich durch das Haar.

„Was tust du eigentlich, Seras..?“, fragte sie sich selbst. Seufzend richtete sie sich auf und lehnte sich an die nahe gelegene Wand. Ihr Blick ging zur Decke und wirkte verträumt. Röte stieg in ihr auf, als sie an den vergangenen Traum dachte. An den jungen Mann. An die Worte. An das Gefühl.

Ihre Gedanken schweiften erneut ab, aber wurden nur nach wenigen Sekunden von einem weiteren Geräusch unterbrochen. Es waren schnelle, harte Schritte, die ein Ziel hatten. Hochschreckend sah sie sich um und spürte die Anwesenheit von Radu, der sich zielgerade zu ihren Flur bewegte. Sie wusste, dass sein Ambiente nicht weit von ihrem ist, jedoch war sie noch nie in diesem.

Doch sie hatte in diesen Moment keine große Lust ihm zu begegnen. Seras wusste, dass er immer spürte, wenn etwas ungewöhnliches in ihr vorging. Sie lernte es als erstes bei ihm kennen.

Sofort fuhr ihre Hand zu dem Türknauf und öffnete diesen. Die Tür ging auf und sie versteckte sich in diesen Raum. Leise schloss sie diese und lehnte ihren Rücken gegen das massive Holz. Nichts ahnend in welchen Raum sie war.

„Eigentlich klopft man an, wenn man eintreten möchte.“ Kam eine vorwurfsvolle Stimme. Seras schreckte zurück und sah sich langsam nach hinten um. Erst jetzt erkannte sie, in welchen Zimmer sie sich befand.

Integra blickte von ihren Buch zu ihr herüber und man sah, dass sie nicht erfreut darüber war. Seras fühlte sich nicht wohl, als sie dies sah.

„Äh....“, moserte sie.

„Was?“ Kam es scharf von Integra, die nun ihr Buch zusammenklappte, aber einen Finger drinnen ließ, damit sie die Seite wieder fand. Ihr ungebetener Besucher blickte sie säuerlich an.

„Nichts... Es.. ist nichts.... Ich habe mich nur... in der ...Tür geirrt.“, stammelte sie. Lady Hellsing hob eine Augenbraue und seufzte sichtbar.

„Wenn das so ist... dann kannst du ja wieder gehen.“ Sie schlug ihr Buch auf und fing wieder an zu lesen. Jedoch machte Seras keine Anstalt zu gehen. Dies bemerkte ihr Gegenüber. Erneut sah sie auf und legte das Buch beiseite.

„Was ist? Wieso bist du noch hier? Ich möchte in Ruhe weiterlesen, also geh!“, meinte sie scharf.

„Äh....“

„Raus!!!“, schrie sie.

Seras schrak auf und sah sie mit weit aufgerissenen Augen an. Innerlich kroch Wut in ihre Glieder, jedoch wusste sie, sie jetzt in ihren eigenen Räumen anzuschreien wäre arrogant. Aus diesem Grund nickte sie und machte eine Drehung zur Tür.

„Verzeihung...“, nuschelte Seras und schloss leise die Tür hinter sich

„Bitte.“ Integra wandte sich wieder ihren Buch zu.
 

„Wir sind da!“, stöhnte eine weibliche Stimme auf, als diese eine Person an sich hoch zerrte.

„Wo sind wir...?“, fragte die andere leicht benebelt.

„Am Schlosstor.“ Sie setzte sich wieder in Bewegung und schleppte ihre Begleiterin zu den Stufen hoch zum Tor.

Es öffnete sich. Samantha hob ihren Kopf und blickte in die blutroten Augen ihres Bruders, der sie mit einem unzufriedenen Gesichtsausdruck empfing. Samantha wagte es nicht irgendeine Anstalt zu machen mit ihm zu reden und schleppte Alexis an ihn vorbei. Radu blickte über sie hinweg. Als sie an ihm vorbei kam und den ersten Schritt über die Türschwelle machte, ertönte seine Stimme.

„Wie kann es sein, dass ihr so etwas simples nicht hinbekommt?“, fing er an laut zu schreien. Samantha zuckte zusammen. Wandte sich jedoch nicht um. Und schwieg.

Radus Blick drehte sich zu ihnen herum und schien auf eine Antwort zu warten. Stille.

„Ich hätte mehr erwartet!“ Fing er erneut an. Seine Stimme wirkte etwas ruhiger. Nun wandte sich Samantha leicht um, aber wagte es nicht, ihn anzublicken. Auch Alexis hob den Kopf.

„Ihr seit eine Schande! Das ihr nicht einmal hinbekommt einen geschwächten Vampir den Gnadenstoß zu geben! Ich frage mich langsam, weshalb ich es euch überließ. Weshalb ich euch noch hier lassen!! Verachtend seit ihr!! Also sagte mir... was sollte das!!!“ Bei diesen Worten zerrte Samantha Alexis wieder an sich hoch und ging durch das Tor hindurch.

„Ich habe keinen Grund mich von dich anmotzen zu lassen... wenn ich eine Sache deiner Kleinen hier ausbaden muss.“
 

Schon mehrere Stunden sind vergangen, seit Samantha sie in ihre Gemach gebracht hatte. Ihr gesamter Körper war mit Wunden übersäht, die nur sehr langsam heilten. Sie wollte es so.

Ihre Augen waren geschlossen und ihre Muskeln entspannten sich durchgehend. Es lag eine Schönheit auf dem Bett aufgebart.

Ein Schatten schlich sich in ihr Zimmer und setzte sich auf die Bettkante. Seine Hand fuhr ihr durch das verschmutze Haar. Sie rekelte sich etwas und öffnete ihre Augen, die ihn anblickten. Kein Lächeln war zu finden. Alexis erkannte ihren Besucher und wandte beschämt ihren Kopf zur Seite.

„Ich bitte nicht um Verzeihung, jedoch würde ich gerne wissen, ob du mir böse bist? Ich habe schließlich versagt.“, sagte sie leise in ihr Kissen hinein. Er seufzte. Strich ihr abermals durch das Haar.

„Es war nicht akzeptabel, das gebe ich zu...“, fing er an. Sie drückte sich weiter in ihr Kissen und fing leise an zu weinen. „Jedoch...“ Radu holte tief Luft. „Es fällt mir schwer... dir böse zu sein.“ Alexis sah auf. „Dafür habe ich viel zu viel an dir.“, lächelte er lieblich, aber dieser Gesichtsausdruck erschreckte sie nur noch mehr und ihr Kopf wanderte wieder tief in ihr Kissen. Er merkte es und sah bedrückt zu ihr nieder.

„Ich verstehe.“, seufzte er und stand auf.

„Ich komme wieder, wenn du meinst, dir selber verzeihen zu können.“ Mit diesen Worten verschwand er in den Schatten und ließ sie weinend zurück.
 

Der Wind pfiff an einen sonnigen Sommertag um die Ecken des Burgwalles und schnitt jeden Mann in der Nähe die Luft ab. Die Pflanzen sehnten sich nach dem kühlen Sturm und bewegten sich erfreut mit diesen. Auch die Tiere ließen verläuten, sie sind erfreut.

Ein Stallbursche brachte ihnen Wasser und wunderte sich über den Lärm. Ritter in leuchtenden Rüstungen traten ein und beschwerten sich. Aber der Wind blies weiter. Schnell flog er über die hohen Mauer, hinab in den Graben und wieder weiter durch das Dorf. Die Blätter ließ er rascheln, die Erde verwehen und die kleinsten Dinge fliegen. Sein Weg durchflog Höhen und Tiefen, Berge und Wälder, Städte und Dörfer, aber nirgends sah er so ein Schauspiel, wie hier.

Zwei Jungs befanden sich auf einem weiten Feld, was nur durch das hohe Gras seine markanten Züge zeigte. Wie wild schlugen sie mit Hölzer auf sich ein und freuten sich über den lauten Klang beim Aufprall der beiden Stücke. Akrobatisch wichen sie sich gegenseitig aus und zeigten ihr sportliches Können.

Der Wind flog weiter und sausten ihnen um ihr schwarzes Haar hinein in ihre Ohren. Leises Rauschen brachte er mit und die kühle Luft.

„Äh.“, spuckte einer der Beiden aus und steckte das Holzstück in die Erde, um sich seine Haare aus den Gesicht zu wischen.

„Dieser dumme Wind!“, meckerte er aber grinste belustigt.

„Du hättest jetzt verloren!“, lachte der Größere und beobachtete, wie seine Haare weiter durchgeblasen wurden.

„Ach, sei nicht so... ich wurde abgelenkt.“ Ein Schmollmund ließ sich nicht vermeiden.

„Und was ist, wenn es ein richtiger Kampf gewesen wäre? Du hättest verloren.“, wieder holte sich der Andere.

„Bruder... du bist unverbesserlich.... also belassen wir es.“, seufzte er. „Der Wind nimmt schon zu und ich erahne ein Unwetter.“

Wiederlachte der Größere.

„Du und deine Ahnungen... aber Recht hast du, also gehen wir...“ Mit diesen Worten wandte er sich um und setzte zum Rückweg an. Jedoch alleine.

„Wer sagte was von gehen? Es ist noch hell, also noch genug Zeit!“

„Zeit wofür?“ Erblieb stehen und drehte etwas den Kopf. Der Kleinere hob eine Augenbraue und lächelte zuckersüß.

„Ach, Bruder... Du bist immer so fantasielos, seit du bei Vater warst...“

„Du meinst... ich bin erwachsener...“ Er schüttelte den Kopf.

„Nein... so langweilig, fantasielos, so streng. Nimm es einfach. Nichts läuft dir weg!“ Sein Bruder wandte sich um und ging weiter.

„Bis wir zu Hause sind, ist es schon Abend, also komm...“ Er blieb immer noch stehen.

„Dir ist bekannt, dass wir auch in der Nacht ankommen können. Niemand bestraft uns deswegen.“

Wieder wehte der Wind durch deren Haare und läuteten eine Stille der Gedanken ein.

„Oder willst du so früh wieder zurück, wegen ihr...Das Schreckgespenst des Dorfes?“, spottete er genüsslich. Sein Bruder wandte sich ruckartig um und blickte ihn wütend an.

„Höre auf! Du weißt, dass sie das nicht mit Absicht tat!“ Wurde seine Stimme lauter. Sein kleinere Bruder verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und wich mit dem Blick zum Himmel hinauf.

„Vater sagte etwas anderes.“, meinte er kühl.

„Vater hat doch keine Ahnung.“, bebte er etwas. „Ihr seht sie als Monster und damit belasst ihr es. Doch so etwas ist sie nicht.“

„Ach, sei ehrlich.. sie ist nicht ein Wesen Gottes. Man hört es doch... ein Wesen des Teufels persönlich soll sie sein.“ Er lachte.

Plötzlich griff sein Bruder nach seinem Hals und stieß ihn mitsamt seinem eigenen Körper auf den Boden. Zornig drückte er zu und knirschte seien Zähne.

„Hör auf so etwas abscheuliches zu sagen. Dieses dummes Geschwätz der Dorfbewohner sollte dich nicht berühren, als Sohn des Fürstens!“, schrie er, während sein Bruder nach Luft röchelte und sein Handgelenk umfasste. „Sie ist deine eigene Schwester!!!“ Langsam ließ er ihn los und sackte von ihn herab. Er war es leid alles zu erklären.

„Sie ist deine Schwester.“, wiederholte er flüsternd und stand auf. Schweigend ging er von der Lichtung weg und ließ Radu mit dem Wind alleine.

„Onkel?“ Riss ihn eine junge Stimme aus den Träumen. Alucard hob den Kopf und erkannte die Umrisse von Alicen.

Vor einigen Stunden legte er sich hin. Hoffte, dass es besser sein würde, wenn er Schlaf findet. Doch sein Körper konnte das Gift nicht kompensieren. So wurde es schlimmer.

Seufzend sah er sie weiter an und erwartete eine vorwurfsvolle Antwort. Sie blieb aus. Seine Nichte nahm seinen Arm und legte ihn um ihren Hals. Vorsichtig zog sie ihn hoch und trug seinen massiven Körper aus der Tür. Beide schwiegen.

Als sie die Türschwelle betraten, brach das Schweigen.

„Willst du mich den gesamten Weg schleppen, nur weil ich nicht so gut sehen kann?“, fragte Alucard belustigt. Sie sah auf.

„Nein...“, meinte sie knapp. Alucard spürte, dass sie über die momentane Situation nicht erfreut war, jedoch es nicht zeigen wollte.

„Und wie dann?“ Sie blieb stehen.

„Ich habe einen alten Freund geholt.“ Mit diesen Worten nahm sie seinen Arm von ihrer Schulter.

Alucard spürte und erkannte verschwommen, dass etwas vor ihm stand, aber vermag es nicht einzuordnen.

„Es ist eine Kutsche.“, sagte sie leise, als sie seinen verwirrten Blick erkannte.

„Eine Kutsche? Aber wer würde sie fahren?“, fragte er erstaunt.

„Ein Freund.“ Wiederholte sie.

„Und was für einer?“, fragte er nüchtern. Sie wandte sich ab und öffnete die Kutschtür.

„Steig ein... wir müssen los.“, meinte sie trocken.

„Was für ein Freund?“, wiederholte er die Frage.

„Er ist ein loyaler Freund und bringt uns sicher zum Ziel und nun steig ein!“, sagte sie etwas lauter. Alucard wollte in seiner Verfassung nicht weiter diskutieren und hielt sich an der Kutschtür fest, um einzusteigen.

Alicen tat es ihm gleich, nachdem er durchgerückt ist.

Sie fuhren los.
 

„Sieh mal, Bruder! Diese schönen Mondblumen!“, ertönte die Stimme eines Mädchens. Ein junge, der neben ihr stand, lächelte lieblich zu ihr herüber und nickte.

„Soll ich dir welche pflücken?“, fragte sie lieb und lächelte ihn glücklich in sein Gesicht. Er nickte nur.

Sofort wandte sie sich mit ihren schwarzen Haar um und flog förmlich über die Blumenwiese im Schlossgarten. Ihr geschmeidiger Körper drehte sich hin und her und ihre junge Stimme sang in die Nacht hinein und wurde durch kleine Vögel untermalt. Ihr Bruder setzte sich auf die Wiese und sah ihr schmunzelnd zu. Er genoss diese Stunden, denn das ist alles, was blieb.

Schnell kehrte sie zurück und überreichte ihm ein gepflückten Strauß voller Mondblumen, die in der Abenddämmerung glitzerten.

„Bitte. Nur für dich.“, lächelte sie.

„Danke.“ Sie setzte sich neben ihn und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. Das Kleid, welches in dunklen und blassen Farben gehalten wurde, knitterte.

„Damit du wieder Lächeln kannst.“, sagte sie leise. Er blickte zu ihr herunter.

„Wieso wieder Lächeln? Lächele ich nicht?“, fragte er verwirrt. Seien Schwester sah zu ihm auf.

„Nein, nicht mehr so viel, wie früher... Irgendetwas bedrückt dich.“ Sein Kopf rückte zur Seite. Ein leises Seufzen konnte man vernehmen. „Was ist? Was hast du? Sagte ich etwas Falsches?“

„Nein, nein...Es ist alles so, wie es sein soll.“ Er wandte sich zum Himmel hinauf. Sie lehnte sich erneut an seine Schulter und schloss ihre roten Augen.

„Heute ist es besonders schön.“ Sie sah zu ihm wieder auf.

„Findest du?“ Ihr Bruder senkte den Kopf.

„Du etwa nicht?“ Das Mädchen schüttelte ihren Kopf und wandte sich ab.

„Es ist zu bedrückend.“

„Wieso bedrückend?“

„Vater glaubt mir nicht, aber ich spüre großes Unheil.“ Sie sah ihn traurig an, aber er schüttelte den Kopf.

„Ach was... du spürst nur den Ärger der Leute.“, sagte er kleinlaut. Er wusste, sie hatte mit solchen Gefühlen meistens Recht.

„Meinst du?“ Ihre Augen wurden größer.

„Ja.“, nickte der Junge und schloss sie in seinen Arm.

„Ich liebe dich, mein Bruder.“, nuschelte sie. Er schmunzelte.

„Ich dich auch, Samantha.“
 

Die Kutsche flog über die kaum befestigten Straßen. Steine brachten sie ins schleudern. Dies riss Alucard aus seinen Träumen. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, wann er einschlief, aber es musste kurz nach dem Beginn der Fahrt gewesen sein. Verwirrt sah er sich um und stellte fest, dass sich seine Sehfähigkeit etwas verbesserte. Jedoch nicht genug.

Er wandte seinen Kopf um und erblickte Alicen, die aus dem Fenster starrte.

„Wohin fahren wir?“, fragte er sichtlich erschöpft. Sie drehte ihren Kopf zu ihm um. Ihr Blick war kühl und leer. Die Augen rot unterlaufen. Sie muss geweint haben, als er schlief.

„Was hast du?“, fragte er, denn er sah sie nun deutlicher. Alicen schüttelte etwas den Kopf und drehte sich weg.

„Wir fahren zu einem geheimen Eingang, weit ab von seinem Sichtfeld und seinen Kenntnissen.“, murmelte sie.

Er sah sie an, aber wurde schlagartig müde. Sein Kopf drehte sich zu seinem Fenster.

„Das ist gut...“, meinte er leise und schloss seine Augen.
 

„Ihr habt mich gerufen, Vater?“, fragte der kleine Junge, als er seine Schwester mit sich in den großen Saal führte, indem ein stattlicher Mann stand und sich eine Karte ansah. Dieser deutete nur auf einen kleinen Stuhl neben sich am Tisch. Sein Sohn ging mit ihr sofort zu diesem und überlass ihr den Platz. Stolz stellte er sich neben sie und sah zu seinem Vater auf. Dieser beäugte das Geschehen skeptisch.

„Ja, das habe ich, mein Sohn. Jedoch, was macht sie hier?“, fragte er und deutete auf das Mädchen.

„Ich lasse sie heute nicht alleine. Sie wissen das.“, sagte sein Sohn.

„Mh.“ Mit diesen Wort wandte er sich seiner Karte zu, die er langsam nieder legte.

„Ich möchte mit dir etwas Besprechen, etwas von Feinfühligkeit.“ Wieder sah er zu dem kleinen Mädchen, welches ihn mit großen faszinierenden Augen anstarrte. Mit einer schnellen Bewegung drehte er sich weg und sah aus dem Fenster, welches Mondlicht reinstrahlen ließ.

„Und was ist es, Vater?“, fragte sein Sohn leicht neugierig. Der Mann drehte sich wieder um und sah nun seinen Sprössling tief in die Augen.

„Ich habe eine Beschwerde von den Dorfbewohnern erhalten. Sie meinen, es ginge ein Wesen der Hölle im Dorf nachts um und lässt Viehzeug tot zurück.“, sagte er ernst. Das Mädchen sah auf den Boden.

„Ein Wolf geht um?“, fragte der Junge. Aber sein Vater schüttelte den Kopf.

„Ich füge an, dass die Tiere alle ihr Blut eingebüßt hatten.“ Der Junge erbleichte, aber wandte seine Auen nicht von seinem Vater ab. Seufzend schritt der Mann zu den Kindern.

„Mein Sohn, ich habe dir eindeutig gesagt, was ich machen werde, wenn ich so etwas noch einmal höre! Warum also ist das passiert??“

„Vater...“ Fing er an und senkte sein Haupt.

„Nein, ich entschuldige es nicht mehr, wenn du sie nicht unter Kontrolle hältst, weißt du, was ihr blüht!“ Mit diesen Worten sah er zu dem Mädchen, welches ihn nun erneut fixierte. Ihre roten Augen leuchtete auf, so wie die eines wilden Tieres bei der Fixierung ihrer Beute. Er schreckte ab.

„Vater! Ich glaube nicht, dass sie es war. Versprochen hat sie es mir. Bitte, Vater. Glaube mir!!“, flehte sein Sohn ihn an. Er stoppte.

„Nein..., dafür ist es zu spät! Du hast deine Chance vertan und Gott möge mir Verzeihen.“ Bei diesen Worten kamen die Wachen von den Türen zu ihnen herüber und griffen nach dem Mädchen. Sie schrie und fing an zu weinen.

„Nein! Nein!!!“, brüllte sie und wehrte sich gegen den festen Griff. „Neeeein...!!!“

Der Junge schreckte auf und stürzte hilfeeilend zu ihr. Er zerrte an den Wachen und versuchte sie zu befreien.

„Hört auf! Lasst sie los! Ich befehle es euch!“, schrie er, aber sie ließen sie nicht los.

„Hör auf, Sohn! Es ist zu unserem Besten.“, versuchte sein Vater ihn abzuhalten, aber er hörte nicht. Plötzlich griff einer der Wachen nach dem Jungen, der an der Anderen zerrte und warf ihn weit in den Raum hinein.

Sein ganzer Körper schlitterte auf den kalten Steinen gegen die nächste Wand und prallte hart auf. Ein lautes Aufstöhnen gab zu erkennen, dass es ihm schmerzte. Sein Vater sah ihm nach und drehte sich sofort zu den Wachen um.

„Passt auf!“, schrie er. Sie sahen zu ihm und verstanden nicht.

„Bruder!!!“, ertönte die junge Stimme des Mädchens. Verwundert sahen die Männer sie an. Die Wachen hatte solch einen seeligen Ton selten vernommen und waren fasziniert. Stets wurde ihr verboten zu sprechen, immer unwissend, was der Grund war. Nun kannten sie ihn.

Ohne es zu wollen, ließen sie diese los.

„Haltet sie fest!“, rief der Fürst und deutete auf das Mädchen, welches eilig zu ihrem Bruder stürmte.

„Bruder!“, rief sie neben ihn kniend. „Sag was!“ Aber er schwieg und krümmte sich. Der Schmerz überwog. Weinend sah sie auf und in ihren roten Augen funkelte ein kleines Feuer. Die Wächter sahen tief hinein und erkannten den Teufel selbst in ihr drinnen. Verängstigt wichen sie zurück, aber sie kamen nicht weit. Ihre Körper hörten auf sich zu bewegen und wie gelähmt, aber schmachtend zugleich sahen sie in ihre feuerroten Augen.

Das Mädchen stand auf und schritt langsam zu ihnen mit einem finsteren Grinsen.

„Ihr! Ihr Menschen! Wagt es... ihm etwas anzutun!“, sagte sie verfluchend. Der Fürst schwieg und ging einige Schritte zurück. Das Mädchen schritt weiter auf die Männer zu. Sie verschwand.

Wie aus Geisterhand stand sie zwischen den Wachen und ergriff ihre Kragen. Mit einer außergewöhnlichen Kraft hob sie die beiden Körper in die Höhe und sah beide Abwechselnd zornig um.

„Das werdet ihr mir büßen!“, schrie sie.

„Nein!“, klang ein befehlender Ton aus der Ecke. Es war ihr Bruder, der sich wieder aufrichtete.

„Hör auf!“, sagte er betonend und ihre Blicke trafen sich. Das Mädchen ließ los und die Wachen knallten auf den harten Stein. Gehorchend senkte sie ihren Kopf und lief zu ihm. Man konnte noch Freude in ihren Gesicht erkennen.

„Wie du siehst, Vater...“,meinte er scharf. „Gehorcht sie mir! Und wenn sie mir verspricht, dass sie das nicht tun wird, dann tut sie es auch nicht! Also unterstelle ihr nie wieder solch eine Untat!“ Wurde er lauter. Der Fürst sah ihn skeptisch an. Blickte zu dem Mädchen und wieder zurück.

„Nun, gut... ich will dir einmal noch glauben, mein Sohn.“ Mit diesen Satz wandte er sich ab und ging, während die Wachen verängstigt flohen.

Das Mädchen kuschelte sich an ihren Bruder und lächelte lieblich. Sie sah hoch. Er sah runter.

„Was ist?“, lächelte er zurück.

„Danke, Vladislav.“
 

„Alucard! Alucard!“, riss ihn jemand aus seinen Träumen. Verwirrt öffnete er die Augen und blickte in die Roten seiner Nichte.

„Wir sind da.“, flüsterte sie und wandte sich ab. Er sah an sich hinab und merkte, dass man ihn zugedeckt hatte. Sein Blick schwankte wieder zu Alicen, die nun aus der Kutschte stieg.

„Wo sind wir?“, fragte er leise. Sie schwenkte den Kopf zu ihm.

„Wo wir sein sollten. Beim Eingang zum Schloss.“ Mit diesen Worten öffnete sich die Tür auf Alucards Seite und ein großer fahler Mann stand vor ihm. Alucard musterte ihn und vermag ihn zu erkennen.

Der Vampir wollte ansetzten zu fragen, als er ergriffen wurde und sein arm über den Arm des fahlen Mannes gelegt wurde. Schleppend hievte er Alucard aus der Kutsche zu ihr herüber.

„Ich kann selber gehen!“, schimpfte der Vampir und entriss sich dem Fremden. Taumelnd fiel er gegen den nächsten Baum und richtete sich an diesen auf. Er keuchte.

„Wirklich?“, fragte Alicen, aber Alucard schüttelte diese Frage ab und ging in den Wald weiter hinein.

„Komm!“, rief er.

Seine Nichte wandte sich zu dem fahlen Mann um und lächelte kurz. Nickend ging er und fuhr die Kutsche weg. Sie lief Alucard hinterher.

„Warte!“, rief Alicen und stolperte über die Äste.
 

Die Fackel flammte auf, als ein kleiner Hauch durch das Fenster wehte und Wolken sich verfinsterten. Der Nebel verflog und der Regen begann nach einer Pause erneut an auf die erde zu fallen. Die Wolken wurden dunkler und Lichter flammten in diesen auf. Donner folgte.

Der Tag verfinsterte sich, weshalb die Lichter im Schloss noch mehr zur Geltung kamen. Der Donner und die Blitze zuckten über das Land und jeder in dem Schloss sah zu dem Himmel auf.

Entzückt über solch ein Schauspiel blickte Seras aus dem Fenster, als sie sich umzog.

Integra legte das Buch beiseite und stieß ein Seufzen hervor, während Alexis langsam aufstand und sich ein gelbrotes Kleid überzog.

Samantha hob nur leicht den Kopf und blickte in Schwärze.

Selbst Radu lag nicht mehr im Bett und stolzierte edel angezogen durch die Gänge auf den Weg zu einer bestimmten Frau. Sein Gewand hing bis zum Grund und schleifte etwas auf diesen. Das Grinsen verriet nichts Gutes und untermalte seine diabolische Seite.

> Macht euch bereit, meine Lieben, denn die Nacht des Umbruchs ist gekommen... Nichts mag uns noch mehr aufhalten!<, sprach er in Gedanken zu seinen drei vampirischen Frauen. Sie blickten auf und sahen zu ihren Türen. Es blitzte.

Radu ging weiter den Gang entlang und hielt abrupt vor einer Tür. Aufsehend grinste er.

> Alexis, hole mein Kelch...Samantha, Schwester... bringe mir das Buch.. und ich hole unseren Gast.< Mit diesen Worten griff er die Türklinke und öffnete die schwere Eichentür.
 

Der Regen strömte und überschwemmte den gesamten Waldboden, als sich zwei Gestalten durch das Gestrüpp kämpften. Die Äste zwangen sie zum Halt. Mit vereinten Kräften kamen sie durch die Büsche und rutschen den Schlamm entlang. Es blitzte. Die kleiner Gestalt zuckte zusammen und stolperte zu ihren Begleiter, der das Gleichgewicht verlor und auf die Knie sank. Erschrocken kniete sie sich neben ihn nieder und half ihm hoch. Der Weg wurde fortgesetzt.

Der Regen wurde stärker und somit ihr Gang langsamer. Es blitzte erneut. Sie blieben stehen.

Das Mädchen sah sich um und sackte unter den Gewicht des Mannes immer wieder zusammen, aber hielt sich dennoch auf den Beinen. Er sah sie an und spürte ihre Frucht.

„Wo ist es?“, fragte er sie. Ihr Blick wanderte immer noch.

„Es ist hier...“ Hörte man das Murmeln. Es donnerte.

Alicen zuckte zusammen und sah verängstigt auf. Wie auch Alucard.

„Wir müssen weiter!“, keuchte er und drückte sich von ihr weg. Seine Nichte nickte zustimmend und griff instinktiv nach seiner Hand, um ihn zu begleiten. Der Himmel ließ schlimmes ahnen.
 

Wind wehte durch die Ritzen der Fenster im Schloss und ließ das Unwetter noch ungemütlicher erscheinen. Wasser floss an der Glasscheibe hinab und verwischte die Aussicht zu den Bergen der Wallachei. Die Blitze zuckten und der Donner grölte.

Ein schwarzhaariger Junge saß auf der Bank zum Fenster und starrte hinaus und versuchte etwas von dem

Schauspiel zu erkennen. Verträumt wirkte sein Ausdruck und ein Lächeln ließ etwas erfreutes erkennen.

In Mitten seinen Träumen wurde seine Tür aufgestoßen und ein junges groß herangewachsener Mädchen mit langen rabenschwarzen Haaren stand in seinem Raum. Ihr Grinsen war überbreit und in ihren Händen hielt sie ein dickes, verstaubtes Buch, welches in Leder eingebunden war. Er wandte sich zu ihr um.

„Schau, was ich fand, Bruder!“, meinte sie glücklich. „Ein Buch, was mir zeigt, was ich vermag zu tun!“

Der Junge blickte sie verwundert an und musterte das Stück in Leder genau.

„Das was vermag?“, fragte er nach und stand nun von der Bank auf. Sein großer Körper wirkt für seine 14 Jahre zu muskulös, aber doch wohlgeformt. Das schulterlange, zu einem lockeren Zopf zusammengebundenes schwarze Haar lag auf den breiten Schultern. Die Kleidung wies auf einen adligen Burschen hin und die blasse Haut schimmerte in den sanften Fackellicht. Sie schritt langsam zu ihm herüber und hielt das alte Buch zu ihm hin.

„Es steht alles in diesem... Ein Buch über das, was ich bin!“, meinte sie glücklich. Er musterte sie.

„Aha...“ Langsam ergriff er dieses und blätterte herum. Seltsame Muster, ungewöhnliche Schriftzeichen und andere Symbole zierten die Seiten, was ihn beunruhigte.

„Woher hast du das?“, fragte er sie und schloss es.

„Aus der Bibliothek, woher denn sonst...?!“ Das Mädchen setzte sich und blickte zu ihm auf. Ihr Bruder war entsetzt.

„Du...Du warst in der Bibliothek?“, stotterte er. Sie nickte.

„Ja. Wieso nicht?“ Ruhig, aber dennoch zittrig legte er das Buch auf einen naheliegenden Tisch und wandte sich zu ihr um.

„Du weißt, dass es verboten ist... Du weißt, dass du da nicht hinein darfst!“ Fing er an sie auszumeckern. Überrascht wich sie zurück und starrte ihren Bruder mit großen Augen an.

„Wie?“

„Was hast du noch dort gemacht? Hat man dich gesehen? Warst du alleine?“, fragte er überstürzt. Das Mädchen schüttelte den Kopf und wich weiter von ihm ab. Er sah es und atmete kurz aus, damit er sich beruhigte.

„Es tut mir leid, aber...“, stoppte er.

„Es hat mich niemand gesehen... ich bin kur nach Vaters Gespräch hineingeschlichen und habe das Buch gefunden.“

„Vaters Gespräch?“, wiederholte er neugierig. Sie nickte.

„Ja. Er hat mit einem fremden Mann geredet und sah nicht sonderlich glücklich aus.“

„Worum ging es in dem Gespräch?“ Das Mädchen senkte überlegende den Kopf.

„Ähm... Mir war so, als wäre der fremde aus einem fremden Land und ich spürte, sein Unbehagen... Ich meine Vater war nicht sonderlich wohl bei der Sache aber wirkte gezwungen zuzustimmen. Jedoch worum es ging... kann ich dir nicht sagen, denn ich verstand nicht sonderlich viel. Nur etwas von Krieg und Opfer.“, erzählte sie.

Leise drehte der junge Mann sich um und blickte durch das Fenster, welches immer noch durch den Regen ein verschwommenes Bild bot.

„Krieg....Opfer.“, wiederholte er leise.

„Woran denkst du?“, fragte sie besorgt.

Er schüttelte den Kopf und lächelte.

„An ein Gerücht... an ein Gerede... An all das. Ich weiß es eigentlich auch nicht.“ Langsam glitt er wieder auf die Bank und legte den Kopf gegen das Fenster. Stille.

„Du ahnst sicher etwas Schreckliches.“ Unterbrach sie das Schweigen. Seine Augen wandten sich zu ihr herüber und er versuchte zu Lächeln. „Bitte umgehe nicht meine Frage... Sage mir, was mit dir ist!“, flehte sie etwas. Erneut schüttelte er den Kopf.

„Du sollst mir nur etwas versprechen.“ Ihr Blick wirkte verwirrt. „Versprich mir.... Selbst wenn ich für eine gewisse Zeit nicht daheim bin, bleibe hier und höre auf Vater. Ich komme wieder, das schwöre ich dir.“ Wieder sah sie ihn verwirrt an und konnte auch in seinen Blick keinen Grund für seine Worte finden.

„Wieso sagst du so etwas?“ Ihre Augen wurden starr.

Wieder schüttelte er den Kopf, was sie verärgerte. Abrupt stand sie auf und sah ihn wütend an.

„Du sollst nicht so mit mir reden. Ich dachte ich könnte dir Vertrauen, aber wie soll ich dir Vertrauen, wenn du es nicht einmal tust. Wieso sagst du mir nicht, was dich bedrückt?“, fragte sie etwas lauter. Ihr Bruder schwieg. „Ich verstehe,.... Nun, dann werde ich gehen. Du brauchst mich wohl nicht.“ Mit diesen Worten ging sie schnell aus seinem Raum und schloss die Tür lautstark.

Er schüttelte den Kopf.
 

„Was hast du mit Mutter vor?“ Das Feuer brannte hoch auf, als ein Stück Holz hineingeworfen wurde, was man noch in einer trockenen Höhle fand. Alucard sah auf.

„Was soll ich denn mit ihr vorhaben?“, fragte er darauf. Alicen zuckte mit ihren Schultern und starrte verträumt in die Flamme. Schweigen.

Es zuckte ein Blitz und wenige Augenblicke später folgte der Donner und ließ auf ein starkes Gewitter deuten, welches direkt über sie lag. Der regen fiel in Strömen nieder und machte das weiterkommen unmöglich. Durch dieses Hindernis waren die beiden Vampire gezwungen, in einer Höhle Schutz zu suchen. Feuer erhellte ihre Zuflucht.

„Du wirkst nicht so wütend, als ich erwartet habe.“ Brach sie die Stille.

„Erwartet hast?“, fragte er nach.

„Ja. Du hast es hingenommen und nicht hinterfragt. Keine Überlegungen gestellt, warum und warst sehr gefasst. Das hat mich verwundert.“, erklärte sie ihm. Er grinste und setzte sich etwas bequemer auf dem kargen Boden hin. Trotz seinen schmerzen, wirkte er noch sehr gesund und voller Kraft.

„Du denkst, dass ich mich nicht frage, weshalb sie mir dies antat?“ er lachte. Alicen blickte ihn verwirrt an, aber ersparte es sich, nachzufragen.

„Ich habe es mich gefragt, aber sehe keinen Sinn darin, es weiter zu tun oder zornig auf sie zu sein.“

„Wieso?“ Wieder wurde ein Holzstück in die gefräßigen Flammen geworfen.

„Kann ich ihr etwas verübeln, woran ich vielleicht Schuld bin?“ Alicen sah ihn skeptisch an.

„Was siehst du mich so an?“, lächelte er.

„Wie meinst du das? Du bist vielleicht daran Schuld?“ Er schwieg und blickte in die rötlichen Flammen.

Wieder herrschte Stille.

„Ich habe sie alleine gelassen.“ Die Flamme flackerte auf. Der Himmel klarte und der Regen tröpfelte auf die Erde. Blitz und Donner durchbrachen immer noch die Stille, aber waren etwas weiter gezogen. Alicen blickte ihren Onkel ernst an und senkte ihr Haupt.

„Wir müssen weiter, solange das Wetter hält.“, murmelte sie und stand langsam auf.

„Du sagst ja nichts dazu.“, grinste Alucard und versuchte aufzustehen, was ihm Schwierigkeiten bereitete. Sofort griff sie nach seinem Arm und zog ihn auf seine Beine. Man merkte, dass er doch noch wacklig auf seinen Füßen war.

„Was soll ich dazu sagen. Ich kenne die wahre Vergangenheit meiner Familie nicht. Ich kenne nur das, was man mir erzählte, wo ich nicht einmal sicher bin, ob es die Wahrheit war.“ Sie ließ ihn los und streute mit den Fuß Erde über die Flammen, die dadurch langsam ausgingen. Alucard sah ihr zu und schwieg, denn er wusste, sie hatte Recht.

Als die Vampirin fertig war, ging sie aus der Höhle, immer begleitet von ihrem Onkel.

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nächstest kommt demnächst XD



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