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Daily Trouble

One-Shots von Freundschaft bis an der Grenze zur Romantik
von

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Die Waffen einer Frau

Neben Teas Schreibtisch steht eine große Tasche aus knallrotem Kunstleder. „Eden Club“ steht darauf, das Logo eines Sportclubs ganz in der Nähe, in dem Tea früher Tanzstunden genommen hat. Aber das ist lange vorbei, und anstatt Handtüchern, Sportschuhen und Leggins bewahrt sie jetzt andere Dinge darin auf.
 

In der Tasche befindet sich alles, was sie braucht, um ihren Freunden über Katzenjammer aller Art hinweg zu helfen, und das muss sie oft.

Taschentücher sind dabei, für die Liebeskummerfälle. Und Schokolade, drei Sorten – Vollmilch (für Joey, der es möglichst unkompliziert braucht, wie er sagt), weiße Schokolade (für Ryou und Yugi, die beiden sensiblen Künstlerseelen) und die dunkelste Herrenschokolade, die sie bekommen konnte, für Duke und Seto, die beide der Meinung sind, mit ihrem exquisiten Geschmack allein auf der Welt zu stehen. Tristan mag keine Schokolade, für ihn hat sie Gummibärchen im Gepäck.
 

Nicht, dass das jemand wüsste. Tea ist gut im Geheimnissebewahren.

Außerdem die Musik. Nachdem jeder nur eine einzige Musik kennt, bei der er über seine großen und kleinen Wehwehchen hinwegkommt, muss für jeden eine eigene CD griffbereit sein. Denn natürlich sind sie sich auch hier nicht einig, das wäre schließlich eines Haufens verkrachter Existenzen absolut unwürdig.

Da ist erst mal Yugis Lieblings-CD, die sie eigentlich nur „für Notfälle“ im Gepäck hat, weil er sie meist selbst griffbereit hat. Yugis Geschmack deckt sich am ehesten mit Teas, er hört den ganzen Tag Musicals, seit er diese Musikrichtung für sich entdeckt hat.

Gleich im Fach daneben (denn in dieser Tasche herrscht, im Gegensatz zum Seelenleben von Teas Freunden, eine strikte Ordnung) befindet sich eine Heavy-Metal-CD, angeblich kann sich Joey nur bei solchen Klängen entspannen.

Wieder eins weiter eine andere, mit Musik, die sich für Tea absolut identisch anhört, aber wehe, sie verwechselt die beiden einmal! Normalerweise sind Joey und Tristan die besten Freunde, aber bei ihrer Musik hört der Spaß auf.

Ryou hört nur Gothikmusik, was zwar wunderbar zu seinem leicht morbiden Charakter passt, aber Tea kann sich den Gedanken nicht verkneifen, dass SIE sich längst umgebracht hätte, wenn sie tagein, tagaus diese Suizidbeschallung hören würde.

Klassik für Duke, am liebsten Beethoven. Er findet es faszinierend, dass ein fast tauber Mensch solche Musik komponieren konnte, aber er hört sie nur, wenn keiner da ist (mit Ausnahme von Tea, der Seelentrösterin). Es würde sein Image vom modernsten aller Playboys stören, denkt er.

Und Seto? Sie wollte ihm zuerst nicht glauben (und denkt bis heute noch oft genug, er nimmt sie auf den Arm) aber seine liebste Feierabendmusik scheint der Soundtrack von Titanic zu sein. Weil sie ihn an die meisten souveränen Siege erinnert, meint er. Die Erklärung hätte sie vielleicht im Nachhinein lieber nicht hören wollen: „Es gibt nichts Einfacheres, um eine Frau rumzukriegen, als einen kitschigen Liebesfilm mit ihr zu kucken. Setz sie vor den Fernseher, döse ein bisschen neben ihr auf dem Sofa und nach spätestens zwei, drei Stunden tut sie alles, was du willst. Ich bin auch nur ein Mann.“
 

Eigentlich studiert Tea ja Kunstgeschichte. Irgendwie aus Verlegenheit, wie sie zugeben muss. Es interessiert sie, aber so, dass auf diesem Gebiet ihre verborgenen Talente liegen, ist es dann auch wieder nicht. Ehrlich gesagt glaubt sie gar nicht, dass sie so viele davon hat. Ja, Tanzen kann sie ganz gut, aber um das zum Beruf zu machen, fehlt ihr inzwischen der Ehrgeiz und wahrscheinlich auch die Begabung. Und sonst? Ansonsten ist sie das Notfalltelefon ihrer Freunde, eine Art Ein-Frau-Rot-Kreuz für alle Arten von seelischen Verletzungen, Verrenkungen und Infektionen.
 

Sie hat keine Ahnung, was sie nach dem Studium machen soll, und beneidet ihre Freunde, bei denen alles so klar ist.

Yugi zum Beispiel, der jetzt noch (mehr aus rationellen Überlegungen denn aus Neigung) BWL studiert, wird nach seinem Abschluss den Laden seines Großvaters übernehmen. Tristan will Fotograf werden, und zeigt dazu auch, wenn schon nicht Talent, dann doch genug Hartnäckigkeit. Seine Bilder sind nicht schlecht. Joey wird sicher in Yugis Geschäft einsteigen, auch wenn er das bisher noch nicht weiß. Ryou wird vielleicht endlich den Mut aufbringen, seiner Freundin einen Antrag zu machen, ansonsten kann er endlich mit seiner Geige auf Tournee gehen und berühmt werden. Duke wird weiter unzählige Frauen aufreißen und in der Pause zwischen zwei Liebesnächten (-morgenden, -nachmittagen, -abenden – er ist da nicht so an eine Tageszeit gebunden) irgendwelche Spiele erfinden. Tja, und Seto? Wird wohl für immer mit seiner Firma verheiratet bleiben, wenn er nicht aufpasst.
 

Natürlich hat Tea auch weibliche Freunde, vor allem ihre beiden Mitbewohnerinnen, Mai und Rebecca. Mai studiert Journalistik, aber da sie durch ihre Duelle schon eine gewisse Berühmtheit erlangt hat, ist sie gleichzeitig schon bei Dominos erster Zeitschrift speziell für weibliche Duellanten beschäftigt und schreibt dort bissige Kolumnen über die Moden der jeweiligen Saison. Rebeccas Körper hat sich endlich entschlossen, mit ihrem Gehirn mitzuwachsen, so dass sie jetzt endlich auch ernst genommen wird mit all ihrem Wissen. Inzwischen könnte sie Japans jüngste Informatik-Professorin sein, zieht es aber vor, als freischaffende Programmiererin und Webdesignerin zu arbeiten. Dass sie bei ihrer Arbeit im Netz nicht nur Seiten AUFBAUT, sondern sich auch Zugang zu einigen ihr eigentlich verschlossenen Bereichen verschafft, braucht ja keiner zu wissen.
 

Die beiden sind Teas Gegenpol zu ihren männlichen Freundschaften. Zwar sind sie keinen Deut stabiler in ihren Gemütslagen, aber anstatt sich bei Tea seelischen Beistand zu holen, gewähren sie den öfter mal, Mai durch endloses Therapie-Shoppen (eine Wissenschaft, die sie zur Perfektion gebracht hat) und Rebecca, indem sie vorgibt, zuzuhören, während sie auf ihrem Laptop hämmert und an ihrem Tüten-Cappuccino nippt, dem Einzigen, was sie in der Küche zu Stande bringt.
 

Die Jungs sind nicht so anspruchslos wie die Mädchen, sie könnten nicht zusammen unter einem Dach leben, was Tea und ihre Kolleginnen trotz gelegentlicher Zickereien problemlos fertig bringen. Also hat sich jeder sein eigenes Reich eingerichtet, jedes, auch wenn es sein Bewohner zu verhindern sucht, ein Spiegel für dessen Seele, von Joeys Chaos-Apartment bis hin zu Setos 200-Zimmer-Monstervilla.
 

Bei Joey zum Beispiel herrscht nur in einer Ecke peinlichste Ordnung, im Umkreis von etwa 1 ½ Metern rund um sein Bett – er sagt, im Chaos kann er nicht schlafen. Also hat er sich dort ein geradezu geschleckt sauberes Inselchen freigehalten, kein Krümel auf dem Boden, kein verirrtes Heft auf der Bettdecke, während rundum gebrauchte und frische Wäsche einträchtig nebeneinander haust, in einem Wust von Papierknäueln, alten Keksschachteln und leeren CD-Hüllen. Ansonsten hat er jede freie Fläche mit Fotos, Portraits, Schnappschüssen, Bewerbungsfotos, Zeitungsausschnitten... seiner Freunde dekoriert, was einmal an der Kühlschranktür begonnen hat, hat sich lägst bis hin zum Badezimmerschrank und dem Notfallkästchen fortgepflanzt.
 

Ryous Wohnung dagegen sieht aus, als wäre sie kaum bewohnt, was im Grunde auch stimmt, die meiste Zeit verbringt er schließlich bei seiner Lebensabschnittsgefährtin (sie mag das Wort „Freundin“ nicht, es klingt ihr zu kindisch) Mai. Die beiden sind zwar wie Feuer und Wasser, scheinen aber irgendwie nicht voneinander lassen zu können. Andererseits, ganz zusammen zu ziehen, kommt nicht in Frage, da sie sich schließlich alle zwei Wochen wieder einmal „endgültig“ trennen. Und so besitzt Ryou eben immer noch seine schuhschachtelgroße Wohnung mit der schlichten, aber geschmackvollen IKEA-Einrichtung und den vielen Teebeuteln im Küchenschrank. Und natürlich finden sich überall die Mitbringsel von seinen vielen Reisen, auf dem Kleiderschrank ein paar Buddha-Statuen, im Wohnzimmer eine Kuckucksuhr und im Flur ein halber Totempfahl. Vor allem der hat es ihm angetan, na ja, er hatte eben immer schon einen Hang zum Spirituellen.
 

Yugi hat immer noch nicht mehr als das kleine Zimmer, das er schon zu ihrer gemeinsamen High-School-Zeit bewohnte, und scheint damit recht zufrieden zu sein. Natürlich hat es sich verändert, genau wie er, ist ein wenig maskuliner geworden, aber im Großen und Ganzen kann man sagen, er ist sich treu geblieben.
 

Setos Rückzugsbereich ist im Grunde auch nicht sehr viel grösser, bei ihm nimmt nur das Drumherum mehr Platz ein (ein Indoor-Schwimmbad, verschiedenartige Duellarenen und das private Rechenzentrum wollen schliesslich irgendwo untergebracht sein). Wenn sie ihn aber mal suchen sollte, was selten vorkommt, weil er es hasst, andere Leute alleine in seinem Reich „herumschnüffeln“ zu sehen, dann findet sie ihn immer am selben Ort, in seinem Schlafzimmer unter dem Dach. Er ist der Einzige, der dieses Stockwerk bewohnt oder überhaupt benutzt, selbst Mokuba sind es zu viele Treppen, um jeden Tag da rauf zu steigen, aber gerade deshalb gefällt es ihm wahrscheinlich. Tea hat keine Ahnung, wie er in dem Himmelbett, das fast ein Drittel des Raumes einnimmt, auch nur ein Auge zutun kann, sie könnte es sicher nicht, jedenfalls nicht, ohne spätestens nach einer Viertelstunde von Alpträumen geweckt zu werden. Dieses Monstrum mit seinen muffigen Protzvorhängen verursacht ihr ja schon Horrorvorstellungen, wenn sie es nur ansieht. Auch ansonsten ist es überraschend altmodisch in Setos Zimmer, Elektrogeräte gibt es überhaupt keine bis auf eine Nachttischlampe der Marke superteuer und einen kleinen Reisewecker. Vermutlich bekommt man irgendwann Zustände, wenn man den ganzen Tag vor dem Laptop sitzt und dann beim Heimkommen wieder mit einem Bildschirm oder einer Leuchtanzeige konfrontiert wird. Und zum Fernsehen – wenn er es denn überhaupt mal tut, aber seine Gründe dafür kennt sie ja inzwischen – kann er schliesslich auf mehrere andere Räume zurückgreifen.
 

Tristan nimmt sich ungefähr zehn mal am Tag vor, bei seinen Eltern auszuziehen, aber bisher ist es immer bei dem frommen Wunsch geblieben. Immerhin bewohnt er inzwischen alleine die Miniwohnung im oberen Stockwerk, hat ein eigenes Bad inklusive einer Familienpackung Haargel, einen eigenen Kühlschrank und – der Gipfel der Selbstständigkeit – einen eigenen Telefonanschluss. Im untersten Schubfach seiner Kommode ruht sorgfältig gebügelt (was man vom Rest seiner Garderobe zwar meistens, aber nicht immer sagen kann) seine Sammlung an Boxershorts, deren einzige Gemeinsamkeit darin besteht, dass sie allesamt so peinlich sind, dass man ihnen schon wieder Kultstatus zuerkennen muss. Und wenn Tea nicht regelmäßig freiwillig oder auf sein Bitten hin vorbeischauen würde, dann würde in seinem Schlafzimmer wohl nur einmal im Monat gelüftet.
 

Bleibt noch Duke. Sein Appartement zu beschreiben, ist nicht ganz so einfach, weil er sich oft mehrfach in einer Woche dazu entschliesst, „endlich mal wieder“ etwas Abwechslung in die Bude zu bringen und Möbel umstellt, Dekogegenstände austauscht und sich neue Vorhänge und Kissenbezüge liefern lässt. Im Allgemeinen jedenfalls ist Tea eher überrascht, wenn es ihr doch einmal gelingt, Duke bei zwei Besuchen vor der selben Kulisse vorzufinden.
 

Manchmal ärgert sie sich über die Selbstverständlichkeit, mit der sich jeder bei ihr meldet, wenn ihn wieder mal irgendeine Kleinigkeit oder Großigkeit plagt. Und ab und zu kommt es ihr so vor, als könnte sie es nicht noch ein einziges Mal ertragen, mitten in der Nacht vom einen „Patienten“ nach Hause zu kommen, todmüde ins Bett zu fallen und nur zwei Stunden später wieder geweckt zu werden, von einer zaghaften Anfrage nach dem Motto „Störe ich?“ wie sie Yugi jedes Mal parat hat, von Joeys Weltschmerz, Ryous Heulkrämpfen, Tristans unschlüssigem Gesprächsbedarf, Dukes Liebesproblemen oder der schlichten Feststellung „In zehn Minuten bei mir.“ Sie weiß, dass es nur allzu viele Frauen in Domino gibt, die entzückt wären, das von Seto Kaiba zu hören zu bekommen. Aber verdammt noch mal, manchmal kann sie es einfach nicht mehr ertragen, für ihn die Momo zu spielen. (Sie weiß von Mokuba, dass das früher sein Lieblingsbuch war, bevor er von Gozaburo verzogen wurde. Und tatsächlich gibt es ja so einige Parallelen zwischen diesem Mädchen, das Probleme nur durch Zuhören löst, und der Art, wie es Seto ungemein zu entspannen scheint, wenn ihm jemand einfach beim Schweigen zuhört.) Ja, vielleicht ist sie die Einzige, die weiß, dass er irgendwo hinter seinen unternehmenswissenschaftlichen Lehrbüchern noch eine alte Ausgabe von Peter Pan hütet und dass er seinen Kaffee nicht etwa, wie die halbe Welt zu glauben scheint, schwarz wie die Nacht, sondern im Gegenteil mit viel Zucker und Milch trinkt, aber muss sie deshalb sein schmutziges Geheimnis sein und sich heimlich aufs Gelände schleichen? Verdammt noch mal, sogar der Zeitungsjunge hat ein Profil in seinem tollen Pförtnerprogramm, aber sie soll lieber einen ganz normalen Schlüssel benutzen und zur Küchentür reinschleichen, damit ja keiner dahinter kommt, dass Seto Kaiba ab und zu ganz harmlosen Damenbesuch hat.
 

Und wieder mal liegt sie auf Joeys sauber gemachtem Bett und versucht das Chaos um sie herum zu ignorieren. Neu ist, dass keine Musik läuft und man sich tatsächlich unterhalten könnte, ohne zu schreien. Könnte, wenn Joey nicht in der Küche zu gange wäre.
 

Auf dem Rückweg hat ihn offenbar eine philosophische Laune aus dem Hinterhalt überfallen. „Ehrlich, Tea.“ Sie nimmt kommentarlos ihren Tee entgegen und wartet, ob noch mehr kommt. Der Schokogeruch aus Joeys dampfender Tasse ist so überwältigend, dass sogar ihr Pfefferminztee einen schokoladigen Nachgeschmack hat. Aber After Eight passt wenigstens zur Uhrzeit. „Ich versteh nicht, warum du immer noch diese Laberseminare besuchst. Hast du nicht langsam die Schnauze voll von den ganzen Kapellen und Putten?“ Sie gähnt.
 

„Joey, das ist nicht das Einzige, worum es in Kunstgeschichte geht.“ Fast hätte er jetzt in seiner Ungeduld das Bett bekeckert. „Ich weiss.“ Und sie wissen beide, dass es ihm nicht darum geht. „Ich dachte bloß, du wärst langsam drauf gekommen, dass das perfekte Fach für dich was ganz anderes ist.“ Da scheint er ja weiter zu sein als sie. Sie ist bisher immer dabei stehen geblieben, dass es Kunstgeschichte NICHT ist. Als sie noch immer schweigt, wird Joey langsam ärgerlich.
 

„Warum hast du dich immer noch nicht für Psychologie eingeschrieben?“ Jetzt hat das Laken wirklich ein paar Flecken abbgekommen, hellgrüne, keine schokobraunen. „Psychologie? Hast du sie noch alle?“ Er gibt sich beleidigter, als er ist. „Als ich das letzte Mal nachgeschaut hab, ja.“ Okay. So schlimm kanns jedenfalls nicht sein. Aber wirklich...
 

„Joey, Psychologie, das ist die dümmste Idee des Jahres, sorry. Ich bin die Letzte, die sich so viel theoretisches Zeug merken könnte.“ Das ist eine lahme Verteidigung. Aber sie sieht nicht ein, warum sie sich überhaupt verteidigen soll. „Als ob du jetzt so wahnsinnig viel Praxis dabei hättest.“ Worin er allerdings recht hat. Irgendwie. „Das ist was Anderes.“ Vielleicht fällt ihr auch noch ein, warum, bis er danach fragt.
 

„Gut. Dann muss ich mich eben auch einschreiben, wenn du mit mir büffeln musst, hast du das Ganze in Null komma Nichts drauf.“ Verkorkste Joeylogik. Es stimmt zwar. Aber das ist nicht so, wie es sein sollte, oder? Schweigend nippt sie an ihrem Tee und lässt ihn warten. Joey wartet nicht lang. „Ich mein ja nicht, dass du danach Lehrbücher schreiben sollst oder so. Aber kuck dich doch an, es macht dir anscheinend nichts größeren Spass, als die Seelenklempnerin zu spielen.“ Ja, bei ihren Freunden. Er ist noch nicht fertig.
 

„Setz dich in ein Büro mit Farbklecksen an den Wänden und therapier ein paar Scheidungskinder. Volair, der perfekte Beruf für dich. Was lachst du jetzt?“

Wer würde da nicht lachen?

„Joey, es heisst voila.“

„Whatever.“
 

Sich gleich in einen anderen Studiengang einschreiben?

So kurzentschlossen ist Tea nicht. Dazu bräuchte sie mehr von Joeys Anarchismus. Aber wer weiss. In der Nähe ihrer Wohnung gibt es eine kleine psychologische Beratungsstelle für Jugendliche. Vielleicht haben die mal ein Praktikum für sie. Und es gibt ja bestimmt noch andere Berufe auf dem Gebiet, die nicht unbedingt verlangen, dass man noch mal jahrelang im Hörsaal vor sich hin döst.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  apricotic_narcotic
2010-08-26T22:17:57+00:00 27.08.2010 00:17
Hach, du schreibst wirklich wunderschön! Ich könnt direkt ein ganzes Buch von dir verschlingen dein Schreibstil ist einfach einmalig!
Ich weiß nicht genau, was es ist -die Detailtrteue, ohne langweilig zu werden, oder die Mischung aus Witz und Ernsthaftigkeit, vielleicht auch die Tatsache, dass du allgemeine Situationen so interessant und lebhaft darstellst- es ist einfach wunderbar!

Anfangs, die Sache mit der Trosttasche erinnert mich an Anne Hertz "Trostpflaster". Schon gelesen? Naja, auf jeden Fall mag ich es, wie du sachte mit den Lieblingssüssigkeiten anfängst und dann über Musik, Job und Wohnung ihren Charaker beschreibst. Es ist vor allem schön, dass du mal ein wenig aus dem Rahmen fällst und jedem Charakter irgendwie eine ganz spezielle Note verleist. Eben nicht so klischeehaft, sond richtig individuell und neu. Mich hat vor allem fasziniert, wie du Seto dargestellt hast (also mich ha ja jeder fasziniert, aber er hats mir besonders angetan)
Vor allem, dass du ihn als Menschen darstellst, der auch normale Bedürfnisse hat, also Lust auf weibliche Gesellschaft und so. Find ich ganz ausgezeichnet. Die Charaktere wirken bei dir richtig menschlich, nicht nur wie aus einem Anime.

Und ich finde es auch toll, dass Joey sozusagen Tea ein wenig Hilfe gibt. Immerhin hat Tea es auch mal verdient, dass man ihr ein wenig zuredet und ihr hilft. Ihre Probleme anhört. Find ich klasse.

Allerdings gibt es trotzdem noch zwei Kritikpunkte. Erstens, bei dem Dialog ganz unten bin ich ein wenig durcheinander gekommen, vielleicht solltest du das noch klarer gestalten (vielleicht bin ic aber auch scon zu müde...)
Zweitens, die Überschrift finde ich jetzt nicht ganz so passend. Aber das macht den Kohl auch nicht fett. Auf jeden Fall einmalige Arbeit, ich hoffe da kommt noch mehr!

Glg, Apricot <3
Von: abgemeldet
2008-05-04T10:56:52+00:00 04.05.2008 12:56
hallo!!

also ich finde die idee klasse, mal genauer auf tea's verhältnis zu ihren freunden einzugehen.
vor allem finde ich es interessant wie du deren lebensstil und charakterzüge beschreibst.
auch wenn es vielleicht nicht bei jedem ins schwarze trifft, finde ich die vorstellung allein schon ziemlich lustig. *gg*
tja, ich bin dann schon mal aufs nächste kapitel gespannt. :-)

glg Heli
Von:  Jien
2008-05-03T14:05:47+00:00 03.05.2008 16:05
Yeah, ich hab ne Widmung!!! *Keks drauf backt*
Ansonsten weißte ja schon Bescheid, ne? ;)
Wollte mich hier nur nochmal profilieren :P


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