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Das Geheimnis um Vater

von

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Wasser

Wasser
 

"Würdest du töten um deine Familie zu retten?!"

Ein kurzes Zögern... . "Ja."

"Dann geh und töte."

"Wen?"

"Harry Potter."
 

"Wo kann er nur sein?" Laut keuchend hielt Ron neben Hermine. Er hielt sich die Seiten.

"Ich weiß es nicht. Seit gestern Abend ist er weg. McGonagall meint, wir werden ihn schon finden...aber ich glaube irgendwie nicht wirklich dran.", sagte Hermine und blickte besorgt den Gang entlang.

"Lupin und Tonks sind immer noch im Krankenflügel, oder?"

"Ja, ich war bei ihnen. Sie wissen nur noch, dass jemand sie von hinten niedergeschlagen hat."

"Und das Bild?", fragte Ron. "Das, wo die drei waren."

"Es wurde verzaubert, damit die dargestellte Braut nicht flüchten konnte und dann hat wurde es zerschlitzt." Hermine erschauderte. "Da hat jemand gründliche Arbeit geleistet." Ron legte ihr die Hand auf die Schulter.

"Komm Hermine, lass uns noch ein Bisschen suchen?" Sie nickte zögerlich.

"Meinst du wirklich, er ist in Hogwarts... ?"

"Lass es uns herausfinden."
 

Ich spürte, wie die Kette an meinen Handgelenken scheuerte, als ich mich zu Malfoy wandte.

"Was soll das?" Der blonde grinste und ging ein paar Schritte auf mich zu. Gerade so viele, dass ich ihn unmöglich erreichen konnte.

"Der große Potter - angekettet und vollkommen wehrlos." Er lachte gehässig. "Tja, wer hätte gedacht, dass ausgerechnet ich dich in solch eine Lage bringe." Na ich nicht, dachte ich bitter.

"Also ich finde, du machst eine richtig gute Figur als Wandbehang."

"Lass mich frei.", forderte ich, wobei ich eigentlich wusste, dass dies völlig zwecklos war. Er lachte kurz auf.

"Aber sicher...sonst noch Wünsche. `Nen Tee vielleicht?" Wütend spuckte ich ihm vor die Füße.

"Na na.", sagte er. "Verscherz es nicht mit mir, immerhin wirst du die nächsten Wochen mit mir verbringen."

"Was?" geschockt sog ich die staubige Luft ein. Er warf seine Haare in den Nacken.

"Du hast richtig gehört Potter.", sagte er. "Dass du es auch nicht lassen kannst und dich in alles einmischen musst... ." Was hatte Malfoy mit Dads Geheimnis zu tun?

"Ich habe mich in gar nichts eingemischt. Du warst es doch, der mich daran gehindert hat, das Geheimnis hinter der Braut zu lüften!", rief ich aufgebracht und begann zu zappeln. Keine zwei Sekunden später bereute ich es schon. Durch die Haltung, in der ich mich befand, war jede Bewegung eine Tortur. Meine Beine wurden mit jedem Zucken schwerer.

"Du meinst die Fotos?", fragte Malfoy gehässig. "Die, die hinter dem Bild waren." Ich riss die Augen auf. Fotos?!

"Zeig sie mir!"

"Ts ts ts.", machte Malfoy und bewegte den Zeigefinger vor meiner Nase. "Also wirklich Potter, eigentlich solltest du wissen, wie man jemanden um etwas bittet. Aber davon mal abgesehen - ich habe sie verbrannt."

"Verbrannt?!", wiederholte ich schreiend. "Hast du sie noch alle?!"

"Nicht in diesem Ton!", rief er gebieterisch. Dann wandte er sich ab. "Sieh`s ein Potter, das Geheimnis, welchem zu hinterher jagst, wirst du nie erfahren!" Lachend verschwand er und mit ihm die einzige Lichtquelle. Nun war ich wieder in Dunkelheit getaucht. Mein Herz schlug hart gegen meine Brust. Malfoy hatte mich hergebracht. Warum? Natürlich im Auftrag Voldemorts. Von wegen, er wurde verstoßen. Wahrscheinlich wollte er mich hier verrotten lassen. Und wenn ich mich hier so umsah, hatte er direkt eine Chance, das hinzukriegen.

Da waren Fotos hinter >der Braut<! Und ich hatte sie nicht gesehen. Schon wieder war meine einzige Spur flöten gegangen.

Meine Gedanken schweiften ab und verloren sich wieder in abstrakte Verstrickungen um das Geheimnis meines Vaters.

Ich fragte mich, ob mich jemand suchte und ob es Lupin und Tonks gut ging. Wahrscheinlich besser als mir. Grimmig sah ich hoch zu meinen Fesseln. Die schwere Eisenkette war fest um meine Handgelenkte gezurrt und ich fühlte etwas nasses.

"Blut.", hauchte ich und es erschreckte mich nicht wirklich.

Meine Beine taten so fürchterlich weh. Ich verspürte den Drang, mich auf den Boden zu setzen, aber es ging nicht. Würde Malfoy je wieder herkommen? Wenn er mich hier verrotten lassen sollte, dann wohl eher nicht. Wo war ich hier überhaupt. Wenn Malfoy hier einfach so reinkonnte, dann musste ich irgendwo in oder um Hogwarts sein. Nur wo? Würde jemand meine Schreie hören. Nein, beantwortete ich meine Frage selbst. Um so was würde Malfoy sich wohl als erstes gekümmert haben.

Keuchend lehnte ich mich gegen die harte, kalte Seinwand hinter mir und schloss die Augen. An Schlaf war nicht zu denken; nur ein Wenig ausruhen. Einen Augenblick lang vergessen, in was für einem Alptraum ich mich gerade befand.
 

Wie lange war ich schon hier? Meine Kehle war staubtrocken. Eine halbe Ewigkeit, so schien es mir, hatte ich schon nichts getrunken, geschweige denn gegessen. Das Knurren meines Magens ignorierte ich mittlerweile gekonnt. Mein Mund war wie ausgedörrt. Kein Tropfen Flüssigkeit schien sich in ihm zu befinden. Man wollte mich hier wirklich vergammeln lassen. Es tat weh, sich einzugestehen, dass man hier wahrscheinlich nie wieder rauskommen würde. Dass man seine besten Freunde nie wieder sehen würde.

Ich dachte an Ron und an Hermine. Was sie jetzt wohl taten? Ob sie an mich dachten? Was hatte ich als letztes zu ihnen gesagt? >>Ich geh noch zu Lupin!<< habe ich gesagt? Ein bitterer Schmerz breitete sich in meiner Brust aus. Ich wollte zurück zu ihnen. Wieder Hausaufgaben machen und mich über Snape beschweren. Snape...mir stockte kurz der Atem. Er hatte Malfoy bestimmt geholfen. Mir war nie klar gewesen, warum McGonagall und die anderen ihm abnahmen, dass er unter dem Imperius gestanden hatte, als das mit Dumbledore passierte. Natürlich! Er und Malfoy wurden damit beauftragt, mich umzubringen. Oder mich so zu schwächen, dass Voldemort leichtes Spiel mit dir hatte. Das musste es sein. Aber warum hatte Malfoy die Fotos hinter der Braut verbrannt. Was hatte Dads Geheimnis mit Voldemort zu tun? Es passte nicht zusammen.

"Hallo Potter.", hörte ich wieder die kalte Stimme sagen. Ich erschrak so dermaßen, dass ich sehr schnell einatmete und durch den vielen Staub zu husten begann.

"Willste etwa jetzt schon abkratzen? Wie langweilig wäre das denn?", höhnte er. "Der große Potter; gestorben nach gerade mal fünf Tagen ohne Wasser und Brot."

"Fünf Tage?", echote ich und mich schauderte es. So lange war ich schon hier? Ron und Hermine mussten fast umkommen vor Sorge.

"Fünf Tage.", bestätigte der Slytherin. "Du siehst etwas...mitgenommen aus." Schlurfend ging er an mir vorbei und begutachtete mich von oben bis unten. "Durst?" Ich konnte nicht anders, als wie verrückt zu nicken. Der Durst brachte mich fast um. Mein Hals fühlte sich so rau und trocken an.

"Bettle drum?", befahl Malfoy. Er schien sich in seiner Rolle als über mir stehender sehr wohl zu fühlen.

"Nein.", krächzte ich entschlossen. Ein Grinsen huschte über das Gesicht meines Gegenüber.

"Wie du willst... ." Er hob den Becher, den er in der Hand gehalten hatte (war mir gar nicht aufgefallen) und kippte ihn auf den Kopf. Ein stummer Schrei entwich meinen Lippen, als ich die klare Flüssigkeit im Staub versickern sah.

"Nein, bitte nicht... .", flüsterte ich kaum hörbar. Malfoy hielt inne.

"Was? Ich kann dich nicht hören." Es machte ihm sichtbar Freude, meine Lage auszunutzen. Ich lehnte mich gegen die Wand und schloss kurz die Augen.

"Bitte.", hauchte ich, öffnete sie wieder und sah direkt in seine.

"Geht doch. Aquamenti." Der Becher füllt sich von neuem mit Wasser. Ich drängte mich dem herannahendem Gefäß entgegen. Kurz vor meinen Lippen blieb er stehen.

"Ich will dich noch einmal betteln sehen.", zischte er und wartete drauf, dass ich was sagte. Nein, nicht schon wieder...aber...das Wasser, es war direkt vor meiner Nase...und meine Kehle war so trocken. Ich wollte nicht zu Malfoys Füßen kriechen, aber wenn ich noch etwas länger leben wollte, hatte ich keine Wahl.

"Bitte, lass mich trinken." Wie erbärmlich, dachte ich verbittert. Aber kaum berührte das kalte, klare Wasser meine Lippen, vergaß ich für einen Augenblick, wie ich es bekommen hatte. Die Hälfte rann mir über`s Kinn und tropfte auf den Boden. Aber das war egal. Es fühlte sich herrlich an. Ich hatte noch nie etwas besseres gekostet. Ich spürte neues Leben in mir.

"So, das reicht erst mal.", sagte Malfoy und senkte den Becher. "Weißt du, ich hätte gern ein Dankeschön." Ich sah zu ihm hoch. Was sollte der Unterton? Ein leichtes Zittern durchfuhr mich. "Du musst wissen, dass der dunkle Lord mir erlaubt hat, mit dir zu tun, was immer ich möchte, solange du noch lebst." Ich lehnte mich so weit wie möglich an die Wand. Was hatte er vor? Wollte er mich etwa foltern oder was? War das, was ich mitmachte nicht Folter genug?

"Was will Voldemort verbergen?", fragte ich. Strategie >rede mit ihm, damit er nichts mit dir machen kann< begann. Ich war mir sicher, ein kurzes Flackern in Malfoys Augen zu erkennen.

"Nichts, was du wissen musst." Er zog seinen Zauberstab.

"Du weißt es doch selber nicht.", behauptete ich und sah auf das Stück Holz in seiner rechten Hand. Lenk ihn ab, lenk ihn ab, sagte ich mir.

"Natürlich weiß ich es... ." Er lächelte böse. "...aber du solltest diesen lächerlich Versuch mich abzulenken lieber lassen. Er ist nicht besonders gut."

"Dich ablenken... .", wiederholte ich. "Das wollte ich doch... ."

"Aber sicher.", unterbrach er mich. "Glaubst du, ich bin blöd? Ich sehe doch, wie du verzweifelt versuchst, dich an jeden Strohalm zu klammern, weil du Angst hast." Dieser Erkenntnis bereitete ihm offenbar viel Vergnügen. Schwer atmend drängte ich mich nach hinten. Ich wusste nicht, was er vorhatte, aber ich konnte mir vorstellen, dass es nichts nettes war.

"Wusstest du eigentlich-.", begann er und drehte den Zauberstab zwischen seinen Fingern. "-dass ich eine kleine Schwäche für dich habe."

"Was?", rutschte es mir heraus. Eine Schwäche? Wollte der mich verarschen? Seine einzige Schwäche mir gegenüber war die Tatsache, dass es ihm ungemein viel Freude bereitete mich zu quälen.

"Na ja, sagen wir mal, jeder hat mal eine Phase, wo er gerne... ." Er dachte kurz nach. "...rumprobiert." Ich sollte sein Versuchkaninchen sein? Niemals.

"Lass deine Finger von mir!", rief ich.

"Da mach die mal keine Sorgen.", er lächelte zuckersüß und richtete den Zauberstab auf meine Brust. "Du wirst dir Finger nicht von mir lassen."



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Mara_Black
2007-05-07T14:20:17+00:00 07.05.2007 16:20
*grins*
Das klingt vielversprechend....
Und Voldemort steht hinter dem ganzen?
*erstaunt ist*
Ich hätte höchstens einen ziemlich wütenden Snape vermutet.
*weiterlesen geht*
Von: abgemeldet
2006-05-04T16:51:11+00:00 04.05.2006 18:51
uhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh
das klingt ja spannend^^
schreib ganz schnell weiter


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