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Das Geheimnis um Vater

von

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Das Foto

Das Foto
 

Nachts schlief ich kaum noch. Dauernd las ich den Brief und versuchte irgendeine geheime Botschaft zischen den Zeilen zu entdecken. Ron und Hermine hielten mich schon für verrückt. Aber ich war sicher, Sirius hatte mir etwas wichtiges Sagen wollen.

Wenn ich nicht im Unterricht war, durchstöberte ich die Bibliothek nach Büchern, die mir vielleicht weiterhelfen konnten. Obwohl ich mir nicht vorstellen konnte, dass das, wovon Sirius da geschrieben hatte, in einem der vielen Bücher geschrieben stand. Ich brauchte irgendeinen Anhaltspunkt. Tagelang grübelte ich nach. Ron und Hermine vermochten mich kaum anzusprechen. Und dann, mitten in Zaubertränke fiel es mir wie Schuppen von den Augen.

"Ich hab`s!", stieß ich aus und sprang auf. Alle starrten mich an.

"Harry, setz dich.", zischte Hermine. Warum errötete sie, wenn ich stand?

"Harry mein lieber, was haben sie?" Verdattert blickte ich zu Slughorn.

"Äh, Professor.", begann ich aufgeregt. "Mir ist gerade etwas wichtiges für Verteidigung gegen die dunklen Künste eingefallen. Kann ich kurz zu Professor Lupin und ihn danach fragen, bevor es mir wieder entfällt?"

"Warum schreiben sie es sich nicht auf, mein Lieber.", fragte Slughorn freundlich. Hermine musterte mich empört, während sich Ron das Grinsen kaum verkneifen konnte. Von Malfoy spürte ich einen verächtlichen Blick im Nacken.

"Oh bitte, Professor. Es ist mir sehr wichtig. Ich verspreche auch, sofort wieder zurück zu sein, wenn das geklärt ist.", sagte ich und sah den korpulenteren Mann bittend an.

"Nun gut, gehen sie. Die Stunde ist eh gleich vorbei. Aber das sie mir nächste Stunde pünktlich auf ihrem Platz sitzen."

"Versprochen!", rief ich und rannte, meine Tasche umschmeißend aus dem Kerker.

"Harry... .", hörte ich Hermine mit entsetzter Stimme murmeln. Ich achtete nicht drauf.

Lupin! Warum war ich nicht gleich drauf gekommen. Er war doch wieder and er Schule. Er musste es wissen. Das Geheimnis.

Schlitternd kam ich vor seinem Büro zum stehen. Ich hoffte, flehte fast, dass er drin war. Mit pochendem Herzen klopfte ich. Nichts rührte sich. Dann... .

"Herein." Die freundlichen Stimme von Lupin drang gedämpft durch das Holz der Tür. Ich öffnete sie und trat ein. Lupin hockte in einem Sessel vor dem Kamin und las. Sein Büro sah aus wie im dritten Schuljahr auch. Auf einem Tisch in der Ecke stand ein Aquarium mit einem Grindeloh, im Schrank neben dem Kamin rüttelte es. Das musste der Irrwicht sein. Der Raum war gemütlich eingerichtet und im Kamin brannte sogar ein Feuer. Es wurde auch langsam kühl, denn es steuerte auf den November zu.

"Oh, Harry.", hauchte Lupin erschrocken. Er wirkte kränklich. Ging es schon wieder auf den Vollmond zu?

"Professor.", sagte ich atemlos und ließ mich auf`s Sofa fallen. Lupin lächelte. "Professor. Was... ." Ich zwang mich, ruhig zu atmen. Ich war so schnell hergerannt, dass es mir schwer fiel.

"Nun komm erst mal zu Atem.", sagte Lupin freundlich. "Möchtest du was trinken?" Einen Augenblick lang wollte ich nicken; aber nein, es gab wichtigeres.

"Professor.", wiederholte ich zum dritten mal. "Sirius hat angefangen, einen Brief an mich zu schreiben, bevor er...sie wissen schon." Ich brach ab und blinzelte kurz die aufsteigenden Tränen weg. "Jedenfalls habe ich den angefangenen Brief gefunden, als ich im Haus der Blacks war. Können sie mir vielleicht sagen, was das bedeutet?" Ich zog den Brief aus meiner Hosentasche (ich schlief praktisch schon mit dem Ding) und überreichten ihn ihm. Interessiert nahm er ihn entgegen und las. Bei jedem Wort weiteten sich seine Augen mehr. Hieß das jetzt, er wusste, worum es ging? Oder war er einfach nur erstaunt?

"Und?", drängte ich begierig.

"Nun.", sagte Lupin und faltete den angefangen Brief zusammen. "Ich habe keine Ahnung, wovon Sirius da gesprochen hatte. Was soll die drei auch schon verbinden bis auf die Tatsache, dass sie sich abgrundtief gehasst haben?" Enttäuscht sank ich tiefer in die Kissen des Sofas.

"Sie haben wirklich keine Ahnung? Nicht mal ne Vermutung?", wagte ich zu fragen. Lupin schüttelte den Kopf.

"Nein, aber ich verstehe, warum es dich interessiert. Was war so schrecklich, dass Sirius es nicht aussprechen konnte?" Lupin legte Daumen und Zeigefinger ans Kinn und starrte an die Decke. Ich fuhr mir durchs Haar. So kam ich nicht weiter.

"Haben sie vielleicht irgendwelche Sachen von Sirius oder meinem Vater?", fragte ich, glaubte jedoch kaum daran, es würde mir weiterhelfen. Lupin markierte die Seite, an der er gerade gelesen hatte, legte das Buch beiseite und stand auf. Aus einer Schublade an seinem Schreibtisch zog er ein kleines Kästchen hervor.

"Ich habe nur ein paar Kleinigkeiten aufgehoben. Wenn du sie sehen willst... ."

"Natürlich will ich!", rief ich und nahm das Kästchen entgegen. Ich entleerte es neben mir und wühlte in den Sachen. Es waren hauptsächlich alte Fotos, allesamt auf Muggelart gemacht.

"Warum sind das Muggelfotos?", wollte ich wissen und begutachtete eins, das James, Sirius, Lupin und Peter zeigte. Alle grinsten und winkten in die Kamera.

"Ich fand das schon immer schöner, wenn man einen Moment festhielt. Das dauernde Gewinke mochte ich noch nie.", antwortete Lupin. Ich gab ein Geräusch von mir, dass ich ihm zugehört hatte und griff nach dem nächsten Bild. Es zeigte James und Sirius. Sirius hatte den Arm um James gelegt und grinste breit. James war in Sirius` Halsbeuge gefangen, schaffte es trotzdem noch zu einer schrägen Grimasse.

"Das Foto wurde in Hogsmeade aufgenommen. Wir waren gerade auf ein Butterbier bei Rosmerta.", erklärte Lupin und deutete auf die Theke im Hintergrund. Ich betrachtete sie, doch mein Blick fiel plötzlich auf was anderes.

"Warum tragen mein Dad und Sirius Armbänder?" Lupin nahm mir das Foto aus der Hand. Er runzelte die Stirn.

"Um ehrlich zu sein: ich weiß es nicht. Das ist mir nie aufgefallen.", gab er zu und sah genauer hin. Ich nahm ihm das Bild wieder weg und strenge mich an, diese winzigen Dinger an ihren Handgelenken zu erkennen.

"Es sieht aus, als wären das Muggelfreundschaftsbänder.", murmelte ich vor mich hin.

"Was für Dinger?", wollte Lupin wissen. Ich sah auf.

"Muggel schenken sich oft gegenseitig das selbe Armband und lassen etwas reinsticken, den Namen des anderen zum Beispiel.", erklärte ich. Der Professor nickte.

"Und, haben Sirius und James was auf ihren stehen?", fragte er und ich hörte ihn noch murmeln, dass er es für unmöglich hielt, dass diese Armbänder ihm nie aufgefallen waren.

"Haben sie einen Lupe?"

"Sicher." Wieder stand er auf und ging zur Schublade. Mit der Lupe konnte ich erkenne, dass auf den Armbändern wirklich etwas draufstand - allerdings nicht in unserer Sprache. Ich reichte Lupin Foto und Lupe und wühlte unterdessen weiter in den Sachen aus der Kiste. Da waren noch Zeugnisse drin, Eintrittskarten für die Quidditchweltmeisterschaft 1978 und etliche Stifte.

"Was ist das für eine Sprache?" Lupin zog das Bild näher ran. "Ich kenne sie nicht." Ich seufzte. Hier war nichts, was etwas mit Sirius` letztem Brief zu tun hatte.

"Ist doch egal.", sagte ich träge.

"Also mich interessiert es. Ich werde es herausfinden. Ich sage dir, was raufsteht, sobald ich es weiß." Ich nickte und erhob mich.

"Danke Professor."

"Gern geschehen.", erwiderte Lupin. "Und sobald du mehr weißt, sag es mir. Sirius hat mir so was nie erzählt oder erwähnt." Er schüttelte ungläubig den Kopf.
 

Ich Gemeinschaftsraum ließ ich mich in einen der Sessel vor dem Kamin fallen. Der Raum war leer. Unterrichtsschluss war erst in zwei Minuten. Ron und Hermine würden also gleich da sein und mich fragen, wo ich denn so dringend hingemusst hatte. Ich würde es ihnen erzählen und genau wissen, dass sie sich wieder aufregen würden.

Wie wahr... .

"Harry, wo warst du?" Hermine hockte sich in den Sessel neben mich, ließ ihre Tasche zu Boden gleiten und blickte mich fragend an. Ron hatte sich sofort in einen der Sessel geschmissen und nur drauf gewartete, dass Hermine fragte.

"Ich war bei Lupin und habe ihn gefragt, ob er etwas über ein Geheimnis von Sirius und Dad weiß.", antwortete ich wahrheitsgemäß. Hermine bedachte mich mit einem ihrem vielen vorwurfsvollen Blicke. Ron schüttelte den Kopf.

"Mensch Harry, gib`s auf, du wirst nie erfahren, was Sirius dir hatte sagen wollen.", sagte Ron.

"Was soll denn das? Sonst wart ihr doch auch immer scharf drauf, irgendwelche Geheimnisse aufzudecken. Ihm ersten Jahr ging es um den Stein der Weisen. Im zweiten war es die Kammer des Schreckens...-und jetzt zieht ihr den Schwanz ein. Wieso?" Mir war klar, dass ich auf Rons einfach Aussage viel zu heftig reagierte, aber ich fand das Verhalten meiner Freunde halt merkwürdig. Hermine holte Luft.

"Harry-.", begann sie. "-wir finden-." Sie tauschte einen vielsagenden Blick mit Ron. "-wir finden, dass ähm...dass Sirius vielleicht nur deine Aufmerksamkeit erregen wollte."

"Was?!", brach es aus mir heraus. Wie absurd war denn das? Hermine zögerte, dann... .

"Na ja, sieh mal, er konnte nicht raus und treffen konntet ihr euch auch nicht. Ihr hattet überhaupt keinen Kontakt. Er hatte vielleicht gehofft, dass du dich wieder mehr für ihn interessierst, wenn er dir etwas von einem Geheimnis über deinen Vater und ihn erzählt... ."

Ich starrte sie an. Ron nickte. Die beiden hatten sie doch nicht mehr alle.

"Wieso bitte schön sollte Sirius mir solch eine Lüge erzählen? Und jetzt sagt nicht, er wollte meine Aufmerksamkeit. Denn die hatte er!" Hermine zuckte leicht zusammen.

"Ach Harry... .", sagte sie und klang dabei, als wäre ich sieben. "...meinst du nicht auch...? Ich meine, was soll dein Vater denn so schlimmes gemacht haben? Meinst du nicht, du siehst Gespenster?"

"Nein, meine ich nicht!", brauste ich auf. "Und Ron, hör endlich auf zu nicken!" Ich sprang auf, warf den beiden noch einen wütenden Blick zu und verschwand im Schlafsaal. Wie konnten sie Sirius nur vorwerfen, er hätte mich anlügen wollen. Er war tot und sie beleidigten ihn! Tränen brannten in meinen Augen, als ich mich ins Bett legte. Die Vorhänge zog ich fest zu.
 

"Harry!", hörte ich jemanden rufen. Ich drehte mich um. Ich stand mitten in der Eingangshalle und wollte gerade zum Frühstück. Da meine Wut auf Ron und Hermine noch nicht verraucht war, hatte ich nicht auf die beiden gewartet. "Harry!" Lupin kam atemlos vor mir zum Stehen.

"Professor.", sagte ich verwundert. "Guten Morgen."

"Guten Morgen Harry, guten Morgen." Er rang nach Luft. "Ich...ich habe die Schriftzeichen auf den Armbändern analysiert. Die ganze Nacht. Nach deiner Geschichte brannte ich darauf mehr zu erfahren - und stell dir vor, ich habe mehr erfahren." Ich riss die Augen auf.

"Echt! Was denn?"

"Harry, die Schrift auf den Armbändern ist Meerisch und da steht: >Unser Geheimnis liegt hinter der Braut.<"

"Hinter der Braut.", wiederholte ich. "Was soll das bedeuten?"



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Mara_Black
2007-05-07T13:43:15+00:00 07.05.2007 15:43
Wow!
Deine FF ist super toll geschrieben. Richtig spannend. Bin schon ganz erpicht daruaf ruaszubekommen, was hinter der Braut ist.
"Und Ron, hör endlich auf zu nicken!"
*gröhl*
Warum hab ich eigentlich so das vage Gefühl, dass die Story eventuell auf man pregnancy hinausläuft?
^^
Liebe Grüße

Mara
Von: abgemeldet
2006-03-03T12:48:27+00:00 03.03.2006 13:48
uuuuuuuuuuuhhhhhhhhh dreckige geheimnisse
ich liebe sowas
schreib ganz schnell weiter
Von:  Neko-chan720
2006-03-03T11:36:02+00:00 03.03.2006 12:36
ahhh wieso hörst du denn an so einer Stelle auf zu schreiben???
abba... die Ff ist einfach nur traumhaft geil!!!
mach weiter so und beeil dich bütte^^


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