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Geschichten aus dem Land von Breath

von

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Kapitel 1

Shinichi saß auf einem prunkvollen, goldverzierten Stuhl. Er leckte sich die Lippen. Um ihn herum war nichts als niederes Volk, Priester und ein paar Gesandte aus den Koenigreichern. Sein Blick schweifte umher. Er saß seit Stunden so da und blickte auf die Untergebenen.
 

Er biss in einen roten Apfel und genoss den süßlichen Zuckersaft der an seinen Wangen hinunterglitt. Etwas regte sich im Volk. Die Stimmung war angespannt. "Prinz... Prinz Shinichi?". Der Prinz reagierte nicht, er biss in seinen Apfel. "Majestät...", Shinichi leckte an der Stelle an der er abgebissen hatte. "Majestät... es ist nicht mehr lang genug... die Zeit verstreicht."
 

Der junge Mann aus den Reihen der Priester zog eine dürre kleine Sanduhr aus seinem Mantel. Sie hing an einem Faden seines Priesterrocks. Er starrte auf die Sanduhr und errötete. Shinichi drehte sich zu dem älteren Priester und schloss die Augen bis zur Hälfte. Sein Blick war furchtbar eitel, des spürte jeder der ihn sah, auch wenn seine Augen stets von seinem goldblonden Haar verhüllt waren.
 

"Ich weiß das. Siehst du nicht dass ich bereits angestrengt darüber nachdenke." Shinichis Stimme war matt und desinteressiert. Der ältere Mann stand auf. Sofort blitzten Klingen auf die an den Hals des Mannes angelegt wurden.
 

"Majestät. Ich lehre sie jetzt seit 18Jahren die Künste der Magie der Priester... Ich gab euch eure erste Lektion am Tag eurer Geburt. Ich kenne seither jeden Atemzug den ihr gemacht habt... mit Verlaub, glaubt ihr ich kann es nach 18Jahren Observierung ihrer nicht erkennen ob ihr an die Zukunft unseres Landes oder an die Gesichter der Dorfjungen denkt?!"
 

Noch bevor Shinichi den Befehl dazu geben konnte jagte eine der silbernen Klingen tief in den Hals des Mannes. Er sank zu Boden. "Shi-ni..." ...ein Tritt in die Nieren beendete den Satz des Mannes. "Schon gut Heiji... mein äußerst ... blutrünstiger General."
 

Shinichi blickte auf seinen Apfel und hob eine Augenbraue. Genüssliche knabberte er an den letzten Fetzen der süßen Frucht. Er grinste. Soldaten trugen den Körper aus dem Raum und wischten den blutigen Überrest weg. Shinichi warf den spärlich abgenagten Apfel hinter sich und traf einen Soldaten am Kopf.
 

"Mir ist langweilig". Ein paar der Priester zuckten zusammen, die Gesandten schüttelten ihre Köpfe, lediglich die Soldaten standen still. Shinichi stand auf. Er ging mitten durch die Menschen hindurch, sie machten Platz vor ihm als würde man sich vergiften würde man zu nah an ihn herantreten.
 

Er riss die Türen auf und ging auf einen riesigen Balkon. Sein Palast überschaute die ganze Stadt. Die ärmeren, und die reicheren Viertel. Er blickte hinab zum Fluss. Er ließ seine zarten blassen Finger über das Geländer gleiten und verspürte eine gewisse Erregung.
 

Er ging über den Balkon und verschwand in einem anderen Zimmer. Manche steckten ihre Köpfe hinaus und versuchten ihn zu beobachten, doch er war verschwunden. Er ging durch ein paar Räume, schüttelte alle ab die er jetzt nicht gebrauchen konnte und betrat den wohl hässlichsten Raum des Palastes.
 

Er öffnete einen Schrank und zog sich eine Kapuze und ein paar ärmliche Gewänder über. Er wirkte jetzt wie ein harmloser Dorfjunge. Er verließ das Schloss durch einen Geheimgang. Nur er kannte ihn, denn niemand sonst betrat freiwillig diesen Raum, dort, wo die Soldaten ihre Zivilkleidung aufbewahrten. Er zwängte sich in einen Spalte hinter dem Schrank und hinkte durch ein paar Enge Steinkorridore.
 

Heraus kam er an einer bewaldeten kleinen Lichtung. Er griff nach dem Boden und hob etwas Dreck auf, schmierte es sich ins Gesicht, über die Schminke und über die Duftenden Mittel der Reichen. Als hätte er noch nie ein Schloss von innen gesehen marschierte er hinab in die Stadt. Er erreichte die ersten stinkenden Häuserreihen. Die Dorfweiber blickten verächtlich auf ihn. Er war die Blicke von den Leuten im Palast gewohnt, er spürte sie schon gar nicht mehr, auch wenn er wusste dass sie sich sofort für ihn in den Dreck werfen würden wenn sie wüssten dass er der Prinz des Landes Breath war.
 

Es dauerte wenige Minuten und er erreichte den Fluss. Er wusste dass er ihn hier finden würde. Er wusste es, denn es war immer so. Alles in seinem Leben fügte sich so wie er es wollte - anders war es nicht gewohnt. Er legte seine Hände auf Kaitos Schultern. Kaito war eingenickt. Er hatte seine Angel in den Fluss geworfen und der Arbeit "Ade" gesagt. Er zuckte zusammen als er die kalten, zarten Finger des Jungen auf sich spürte.
 

Er zog seinen Hut und die dunklen Haare zurück um ihn besser zu erkennen. "Oh mein Gott..." "Nein, nicht Gott, aber fast. Ich bin's!" "Du hast mich erschreckt..." "Ich weiß... aber ich hab es nicht mehr ausgehalten." "Verstehe." Kaito konzentrierte sich auf seine Angel. "Beachte mich gefälligst wenn ich mit dir spreche!" "Wieso sollte ich? Du bist hier nicht in deinem Schloss..."

"Na und? Ein Wort von mir und dein Kopf hängt an der Schlossmauer..." "Aha... na dann ist ja gut."
 

Erneut wandte sich Kaito ab. "Ach Schatz... was ist denn los." "... ... Man könntemeinen du hast nichts Besseres zu tun." "Ich verbitte mir diesen T... Ach... du bist der einzige der so mit mir reden darf, weißt du das eigentlich?" Shinichi rang hinab zu Kaito und wickelte dabei seine Arme um ihn. "Ich liebe dich!" "Shinichi..." "Hast du deine Tage oder was?!" "Nein! Aber... gerade weil ich der einzige bin der so mit dir Reden darf sehe ich es als meine Pflicht dir zu sagen..." "Pssst... ich weiß... Ich weiß."
 

"Ach Shinichi...", Kaito legte seinen Kopf auf Shinichis Schulter. "Die Zeiten sind scheiße... und wir ... wir sind bereit zu kämpfen, weißt du?" "Jaahjah blabla Bauerngerede. Wenn nur alles so einfach wäre wie in euren Köpfen..." "Ach... tun nicht so als würdest du dich sorgen." "Was denkst du denn. Alle halten mich für blöd oder so...", "Ehem..." "Kaito... ich werde seit 16Jahren durch die Lehren der Priester geprügelt... denkst du wirklich das geht spurlos an einem vorbei?"
 

"Mhhhh..." "Ich kann im Moment nicht handeln." "Und wieso nicht wenn ich fragen darf?!" "Uff... Kaito... es sind Spitzel in meinem Schloss. Jeder Schritt den ich tue wird überwachten und den dunklen Fürsten gemeldet. Ich kann nichts tun als zu warten. Glaub mir! Wenn ich jetzt reagiere... ist das der Untergang. Denn bevor ich die Truppen aussenden könnte, stünden die Armeen unserer Feinde bereit." "Shinichi! Das klingt ja... furchtbar! Hast du mit jemandem darüber geredet? Und woher weißt du das überhaupt?!" "Nun... ich spüre es. Nicht jeder der zutritt zu meinen Gemächern hat steht mir wohlgesonnen gegenüber... Ich sehe ihre Gedanken." "Oha... Und du hast es niemandem erzählt?" "Natürlich nicht... nicht bevor ich nicht weiß wer der Verräter ist... wer weiß schon wie viele es sind..." "Und... mir hast du es erzählt... einfach so?" "Ja... nennen wir es mal... eine gewisse Intuition."
 

Shinichi legte seine Lippen locker auf Kaitos und umklammerte ihn mit seinen Armen. "Dann... erträgst du dieses Image als fauler, genusssüchtiger Narr ohne Grund..." "Ich weiß... sei jetzt still..." Kaito erwiderte seinen Kuss. Sie ließen ihren Zungen miteinander spielen, während Shinichi langsam seinen Griff verstärkte. Er ließ seine Hände unter Kaitos Kleider gleiten und massierte ihn mit Streicheleinheiten.
 

"Ich liebe dich... du... würdest für mich kämpfen, Kaito, nicht wahr?" "Wir alle wären bereit dazu... keiner so sehr wie ich. Keiner kann hier mit einem Schwert so umgehen wie ich, glaub mir das." "Haha... du meinst also du kommst besser damit zurecht als ein Soldat meiner Leibgarde?" "Mh... mit Sicherheit. Die nehme ich mit verbundenen Augen!" "Und wo hast du diese Fähigkeiten erworben du Trottelchen?" "Nenn mich nicht so! Musstest du schon mal um dein Leben rennen?" "Rennen? Was ist das? Haha, war ein Scherz!" "Uff... also diese Penner von der Leibgarde können einem ganz schön auf die Pelle rücken." "Was hast du denn gemacht?" "Na ja... ich hab hier und da mal ein paar Sachen mitgehen lassen. Nichts Schlimmes... nur Kleinigkeiten" "Verstehe.
 

Und wie kommst du an ein Schwert?" Kaito griff nach seinem Rücken. Er zog eine alte Schwerthülse hervor die unter seinem Mantel versteckt war. Er holte die Klinge aus der beschämenden Hülle und hielt es vor Shinichis Gesicht. "Hier! Von meinem Vater!" "Dein Vater war in der Garde, nicht wahr?" "Jub." "Willst du nicht auch lieber der Leibgarde beitreten wenn du dich für gut genug hagelst?" "Nein."
 

Kaito steckte das Schwert zurück "Wieso nicht? Dann wäre ich viel näher bei dir! Weißt du das ich jedes mal meinen Ruf aufs Spiel setze wenn ich hier her zu dir komme?" "Ich zwinge dich doch nicht dazu..." "Verstehe. Na dann spiel schön weiter mit deinem dämlichen ... Ding! Ciao!", Shinichi stand auf und drehte sich weg. "Shinichi! Warte doch bitte!"
 

... doch Shinichi war bereits auf dem Weg zurück ins Schloss. Er weinte. Seine Situation war ausweglos. Er konnte nichts weiter tun als sich zurück zu lehnen und zu warten. Warten. Auf den Untergang, so schwer es seinem Herzen fiel.



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