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Verlust und Gewinn

Hermine hat einige Aufregung und Schicksalsschläge zu verdauen. Was hat Professor Snape damit zu tun und wie kann er ihr helfen? HGSS ?
von

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62. Kapitel

Heute kommt das lange ersehnte Gespräch mit Draco. Ob es wohl was bringt? Nun ja, mehr als schiefgehen kann es ja nicht und wenn Hermine etwas in die Hand nimmt, beißt sie sich ja normalerweise fest.
 

@Noir001: Na gut, extra für Dich geht es ganz schnell weiter.
 

62. Kapitel
 

Der Vormittag verging für Hermines Geschmack viel zu schnell. Severus ging es nicht viel anders. Beide wünschten sich insgeheim, sie müssten nicht nach Askaban, aber letztlich war es die einzige Möglichkeit das Thema Entführung ein für alle mal hinter sich zu lassen. Sowohl für Hermine, wie auch für Severus.
 

Gemeinsam aßen sie in seinen Räumen zu Mittag und schon kurz darauf verabschiedete sich Hermine. Draco würde zu ihrer Wohnung auf den Campus kommen und sie wollte ihn nicht warten lassen.
 

Erstaunlicherweise stand er schon vor ihrer Tür. Irgendwie sah er aus, als wolle er alles so schnell wie möglich hinter sich haben.
 

Die Begrüßung fiel knapper aus, als angenommen. Dracos Unmut über dieses Gespräch war beinahe greifbar. Ohne Unschweife kam er direkt zum Thema.
 

„Hallo Hermine, Ginny hat mir gesagt, dass Du mit mir sprechen willst. Also, um was geht es?“
 

„Hallo Draco, ja ich will Dich sprechen und ich denke Du weißt auch warum. Komm rein und dann reden wir.“
 

„Ach komm schon, was gibt es da noch groß zu reden? Ginny ist unglücklich, weil ich unsere Beziehung beenden will. Daran wird sich auch nichts ändern, wenn wir darüber sprechen.“ Seine Stimmlage schwankte irgendwo zwischen aggressiv und hoffnungsvoll. Letztlich schienen aber die Aggressionen zu überwiegen.
 

Hermine kämpfte den Drang nieder, Draco zu schütteln, bis sein Verstand zu ihm zurückkommen mochte und bat ihn stattdessen noch einmal zu sich hinein. Drinnen servierte sie erst einmal Draco und sich selbst Kaffee, bevor sie endlich auf das einging, was er gesagt hatte. In den letzten Minuten war ihr klar geworden, dass dies hier viel schwieriger werden könnte, als ursprünglich angenommen.
 

„Draco, ich denke wir müssen aus mehr als einem Grund miteinander reden. Weißt Du ich habe Dich zwar gesehen, am Morgen nachdem ich aus dem Koma erwacht bin, aber danach nicht mehr. Was ist los? Magst Du mich nicht mehr?“ Ihn zum reden zu zwingen schien ihr derzeit die einfachste Möglichkeit an ihn ranzukommen.
 

Draco machte ihr aber einen Strich durch die Rechnung und brummte nur. „Doch, natürlich. Hatte keine Zeit.“ Nicht gerade das, auf was Hermine gewartet hatte.
 

„Hm, mag sein, ich hatte ja selbst auch wenig Zeit, aber ich denke doch, das war nicht der einzige Grund.“ Hermine kam sich jetzt so ein bisschen vor, wie Doktor Bloomstock und der tat ihr auf einmal entsetzlich leid. Wenn es immer so öde war, bis ein Mensch etwas selbst erkannte, was man schon lange wusste, dann war das ganz sicher kein lustiger Job. „Komm schon, Draco! Rede mit mir!“
 

„Es gibt nichts zu reden!“, antwortete er noch brummiger als zuvor und machte schon Anstalten, sich zu erheben.
 

Hermine war aber schneller, setzte sich jetzt direkt neben ihn und ergriff seine Hand. „Hör doch auf so zu tun, als wäre bei Dir alles in bester Ordnung! Ich weiß, dass Du das Gefühl hast, Deinem Vater ähnlich zu sein. Dabei ist das ganz und gar nicht so. Los jetzt! Rede doch mit mir!“
 

Doch statt zu sprechen, brach ein lauter und wohl auch für ihn unvermuteter Schluchzer aus ihm heraus und gleich danach entriss er Hermine seine Hand, um sie dann, gemeinsam mit der anderen, vor sein Gesicht zu halten, damit sie seine Tränen nicht sehen konnte.
 

Für einen Moment saß Hermine einfach nur geschockt da, legte aber dann einen Arm um seine Schulter und flüsterte tröstende Worte.
 

Irgendwann, nach langer Zeit, beruhigte Draco sich ein bisschen und Hermine hatte das Gefühl, sie müsse ihm jetzt sagen, was es zu sagen gab, bevor er einfach aufstand und wegginge.
 

„Hör mal, Draco, ich weiß, das was passiert ist, belastet Dich, aber dafür gibt es doch gar keinen Grund. Du hast mit den anderen nach mir gesucht. Du bist nicht wie Dein Vater! Und noch wichtiger: Du wirst nie so sein wie er.“
 

Ihr Ton war ruhig und vielleicht war es das, was half, denn er sah sie jetzt aus rot geräderten Augen an und fragte: „Wie kannst Du das wissen? Er war doch auch nicht immer so. Wie willst Du denn wissen, dass ich nicht auch so werde?“
 

„Bist Du ein jemals ein Todesser gewesen? Hast Du Freude daran, wenn andere Schmerzen haben? Spielst Du Psychospielchen mit Frauen, um sie Dir hörig zu machen? Erregt es Dich, wenn jemand Dir hilflos ausgeliefert ist?“ Ihre Fragen kamen so schnell herausgeschossen, dass Draco keine Möglichkeit zur Antwort hatte und so schüttelte er nur stumm den Kopf.
 

„Siehst Du, deshalb bin ich mir sicher, dass Du nicht wie er wirst. Ich kenne Dich viel zu lange und zu gut, als dass ich glauben könnte, Du und Dein Vater, ihr hättet mehr als die Haarfarbe und den Nachnamen gemeinsam. Und wenn Du es mir nicht glaubst, dann frag Ginny. Sie kennt Dich noch viel besser, als ich.“
 

„Ginny …. Ginny ist … sie ist so wichtig für mich. Ich will doch nur, dass ihr nichts passiert, weißt Du?“ Draco war kleinlaut geworden. Vielleicht hatte Hermines Worte doch schon ein klein wenig geholfen, in Dracos Gehirn ein Umdenken zu bewirken.
 

Hermine seufzte. Offenkundig hatte Ginny ihm noch immer nichts von ihrer Schwangerschaft erzählt. Sie wusste, dass würde Draco beeinflussen. Trotzdem schien es ihr, es sei Ginnys Aufgabe, ihm klarzumachen, dass er Vater wurde. „Bitte Draco, hör mit diesem Quatsch auf und benimm Dich nicht wie ein Idiot. Ginny wird nichts passieren, weil Du nicht wie Dein Vater bist. Bitte geh zu ihr, entschuldige Dich für Dein dummes Benehmen und frag sie, ob sie Dir nicht was sagen möchte.“
 

Draco sah sie direkt an. Traurigkeit lag in seinem Blick. „Selbst wenn ich glauben könnte, dass Du Recht hast. Ich denk nicht, dass mir Ginny noch zuhört. Sie redet nicht mehr mit mir und ich kann’s verstehen.“
 

Genervt seufzte Hermine. „Ach und dann glaubst Du wohl, sie hat Dich zu mir geschickt, damit sie daheim in aller Ruhe die Schlösser austauschen kann, oder wie?“
 

„Nein. Wohl nicht, aber es wird schwer. Sie … ich hab sie vor den Kopf gestoßen.“ Nervös gemacht von dem Gedanken Ginny um Verzeihung bitten zu müssen, fuhr er sich durchs Haar.
 

„Oh ja und Du weißt noch gar nicht wie sehr, aber mal ehrlich: Sie wartet auf Dich und darauf, dass Du wieder zu Verstand kommst. Glaub mir, wenn Du Dich entschuldigst, wird sie Dich nicht wegschicken.“
 

„Meinst Du wirklich?“ Wie ein kleiner Junge saß er da auf der Couch und bildete mit seiner Unsicherheit so ziemlich das komplette Gegenteil von Lucius Malfoy, in all seiner Arroganz und Selbstsicherheit. Beinahe musste Hermine schmunzeln, wenn sie daran dachte, welche Zweifel Draco bedrückten.
 

„Ja, meine ich wirklich und weißt Du was? Wenn Du jetzt zu ihr gehst, dann wird sie Dich überraschen. In mehr als einer Hinsicht. Glaub mir!“
 

Draco schloss die Augen, lehnte sich für einen Moment an die Couch und atmete ein paar Mal tief durch. „Okay, ich werde mit ihr reden. Aber ich weiß nicht, ob es was hilft. Ich denke immer noch, ich könnte werden …“
 

Abrupt wurde er in diesem Moment von Hermine unterbrochen. „Wage es ja nicht, dass auch nun noch mal zu denken, Draco, denn sonst sind wir die längste Zeit Freunde gewesen!“ Sie sprang auf und verschwand für einen Moment. Verwirrt sah Draco ihr hinterher. Nach ein paar Sekunden stand Hermine aber schon wieder in der Tür ihres Schlafzimmers und hielt etwas in der Hand.
 

„Hier, das ist der Name und die Adresse meines Psychiaters. Er ist wirklich gut und er kennt ja im Prinzip sogar den Fall schon. Geh hin und erkläre ihm Dein Problem. Er wird Dir helfen, diesen komischen Komplex zu überwinden.“
 

„Das ist nicht Dein Ernst, Hermine! Ich geh doch nicht zu einem Muggel!“ Empört starrte Draco die Freundin an.
 

Hermine verschränkte ihre Arme vor der Brust und ihre Augen funkelten vor Wut. „Hast Du etwa irgendwelche Vorurteile gegen Muggel und Muggelgeborene? Wenn ja, dann hast Du ja vielleicht doch Recht und Du wirst Deinem Vater ähnlich.“ Hermine wusste, welche Gefahr ihre letzte Bemerkung barg, doch sie hoffte, dieser verbale Schlag auf den Hinterkopf würde helfen.
 

Und sie behielt Recht.
 

Draco war empört. „Ach hör doch auf, Hermine! Du weißt genau, dass ich keine Vorurteile habe. Es ist doch nur, dass ich nicht weiß, wie der Mann verstehen soll, wovon ich rede. Und unterstell mir nicht noch mal, dass ich wie …“ In diesem Moment verstand Draco auf einmal sehr genau, was Hermine gerade getan hatte und ein Lächeln erreichte seine Augen, bevor er es verhindern konnte. „Weißt Du, Mine, Du bist wirklich gut in solchen Dingen.“
 

Sie sah ihn ganz unschuldig an, lächelte nun aber auch. „Was meinst Du denn?“
 

Draco sprach kein Wort mehr, ging nur auf sie zu, drückte sie kurz fest an sich und nahm ihr dann die Karte aus der Hand. „Na sag schon! Wie hast Du ihm die Zauberei erklärt? Ich will da ja nicht in ein Fettnäpfchen treten und ihm hinterher das Gedächtnis nehmen müssen.“
 

In den nächsten Stunden erklärte sie Draco, was sie dem Doktor erzählt hatte und ohne es verhindern zu können oder zu wollen, glitten sie weg vom Thema Psychiater, hin zu der Qual, die Hermine erlebt hatte. Draco war entsetzt, aus ihrem Munde zu hören, was sein Vater alles getan hatte und wollte so manches Mal gern vor Scham im Boden versinken, doch letztlich war es gut, miteinander geredet zu haben. Beide, sowohl Draco, aber auch Hermine, fühlten sich nach dem Gespräch erleichtert und irgendwie befreit. Es war die Wahrheit: Geteiltes Leid war halbes Leid.
 

Als sie sich verabschiedeten, versprach Draco noch einmal, Dr. Bloomstock wirklich aufzusuchen und was noch viel wichtiger war, mit Ginny zu reden. Zu Beginn des Gesprächs hatte Hermine nicht zu hoffen gewagt, so viel zu erreichen und so war sie mehr als froh, über den Verlauf des Nachmittags.
 

TBC
 

So, am Ende des Kapitels noch eine kleine schlechte Nachricht: Das nächste Kapitel gibt es erst am Donnerstag und das letzte zusammen mit dem Epilog dann am kommenden Montag. Im nächsten Kapitel lässt sich der Besuch in Askaban dann endgültig nicht mehr aufschieben



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Noir001
2006-08-02T11:58:44+00:00 02.08.2006 13:58
juhu erste

Das kapitel war sehr,sehr Cool

schreib schnell weiter


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