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Verlust und Gewinn

Hermine hat einige Aufregung und Schicksalsschläge zu verdauen. Was hat Professor Snape damit zu tun und wie kann er ihr helfen? HGSS ?
von

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26. Kapitel

@Tarja: Ja, Sev kann auch mal lieb sein und wie Du bald feststellen wirst sogar mehrere Kapitel hintereinander weg. Aber das muss er ja auch, sonst wird das mit den beiden nie was. Zum vielen Schreiben: Ich kann immer und überall schreiben und ich habe ständig neue Ideen. Momentan komme ich aber auch überhaupt nicht dazu, denn ich bin arbeitsmäßig etwas seeehr überlastet und deshalb sehr dankbar, dass ich noch viele unveröffentlichte Kapitel hier habe. Bis ich die aufgebraucht habe, komme ich sicher auch wieder zum Weiterschreiben.
 

@Belly-chan: Das sieht nicht nur so aus, das ist auch eine Versöhnung. Obwohl man bei den Beiden ja nie weiß, wie lange die anhält.
 

26. Kapitel
 

Zu Hermines Erstaunen hatte Snape nach ihrer Aussprache die Couch nicht fluchtartig verlassen, sonder war einfach sitzen geblieben, hatte ins Feuer gestarrt und war irgendwann eingenickt. Ihr ging es wenig später nicht viel anders und auch ihr fielen die Augen zu. Sie gaben ein seltsam friedliches Bild ab, wenn man wusste, dass sie sich vor ein paar Stunden noch bis aufs Blut gestritten hatten.
 

Als Hermine erwachte war Snape schon aufgestanden und auf dem Weg zum letzten Unterricht dieses Jahres. Den hatte er in den Tagen seit Hermines Eintritt in sein Leben sträflich vernachlässigt und den Schülern immer nur Aufsätze zu schreiben gegeben, statt ihnen neue Tränke beizubringen. Nun musste das ein Ende haben und das würde es auch. Heute würde er ihr Wissen einem kleinen aber gemeinen Test unterziehen und anschließend hatte er dann endlich frei. Nach den Ferien wollte Dumbledore wieder da sein und somit nahm auch die Doppelbelastung als Lehrer und Vertretungs-Rektor ein Ende. Doch da war etwas, dass nicht einfach enden würde. In seinem Quartier lag eine junge Frau auf dem Sofa und die würde ab jetzt sein Leben teilen. Mehr oder weniger.
 

Eher weniger. Eines stand schon mal fest: Ihre Freunde würden niemals seine Türschwelle übertreten. Sie konnte sich seinetwegen treffen mit wem sie wollte und zu was auch immer, aber nicht bei ihm. Das gleiche galt für etwaige Liebhaber. Nun, dass würde sie sicherlich auch ohne große Worte verstehen. Bei diesen Überlegungen fiel ihm auf, dass sie durch pure Anwesenheit auch sein Sexualleben beeinflusste. Bisher hatte er an den Wochenenden fast immer mit Mira, Angelica oder irgendeiner namenlosen schönen Frau im Bett gelegen. Das konnte er nun vergessen. Seine Laune verschlechterte sich rapide. Dies würde kein guter Tag für seine Schüler werden. Sogar ganz und gar nicht.
 

Hermine hingegen verbrachte einen ganz passablen Tag. Sie schaute sich, als Snape zum Unterricht gegangen war, in Ruhe alle Räume an und wunderte sich, mit wie viel Geschmack sie doch eingerichtet waren. Als Schülerin hätte sie sicherlich niemals geglaubt, dass er eine gemütlich eingerichtete Wohnung besaß, hätte sie sich jemals Gedanken darum gemacht.
 

Den Vormittag verbrachte sie mit der Recherche über die Aufhebung des Bannes, um ihre Zauberkraft wiederherzustellen. Sie fand wenig, was auch nur in die richtige Richtung ging, gab aber nicht auf und wollte am Nachmittag in der Bibliothek weiterforschen. Snape hatte ihr am Morgen versprochen, ihr diesbezüglich behilflich zu sein, damit sie auch in die Verbotene Abteilung konnte. Auch zum Mittagessen würde er sie abholen und zurückbringen. Das schien im ersten Moment nur eine nette Geste zu sein, doch bald schon begriff Hermine, warum er es tat. Zu seinen Räumen gab es keinerlei Schlüssel. Sie waren nur mit dem richtigen Zauber zu öffnen. Hinaus wäre sie jederzeit gekommen, aber nicht wieder hinein.
 

Pünktlich nach der fünften Stunde betrat er seine Räume durch die Tür seines privaten Labors und ging mit ihr gemeinsam in die Große Halle. Dort warteten dutzende neugierige Augenpaare auf sie. Da waren nicht nur die Lehrer, die sie noch aus Schulzeiten kannten, nein es gab auch noch genug Schüler der nun oberen Jahrgänge, die wussten, wer sie war. Jeder von ihnen war neugierig, was sie hier wollte.
 

Snape hatte schon zuvor geahnt, dass dies ein Spießrutenlauf für sie werden würde und hatte bereits einen Plan. Er brachte sie mit an den Lehrertisch und blieb stehen. Sie begriff und tat es ihm gleich. Mit dem Sonorus-Spruch verstärkte er seine Stimme und sorgte für Ruhe. Er donnerte ein „Hören Sie zu!“ Durch den Raum und erklärte Lehrern wie Schülern, dass es sich bei der Frau an seiner Seite um Hermine Snape, seine Frau, handeln würde und sie sei mit ebensoviel Respekt zu behandeln, wie jeder Lehrer. Danach zog er Hermine den Stuhl zurück und sorgte wie ein Gentleman dafür, dass sie sich setzen konnte. Das war fast zuviel für sie. Weniger die Nettigkeit, sondern die Tatsache, dass sie das erste Mal ihren neuen Namen hörte und dass er gleichzeitig als seine Frau von ihr sprach. Es kam ihr vor, als redete er von einem anderen Menschen, aber nicht von ihr.
 

Die Schüler gaben es bald auf, sie anzustarren, aber bei den Lehrern war das etwas anderes. Die meisten von ihnen hatten sie als Schülerin gehabt, wussten auch, warum sie die Schule verlassen hatten und begriffen nun nicht, wie sie wieder hier sein konnte. Die neugierigen Blicke endeten einfach nicht und Hermine fühlte sich bei diesem Essen furchtbar unwohl. Nach ein paar Minuten zischte Snape ihr aus dem Mundwinkel heraus zu, sie solle einfach alle ignorieren, aber Hermine war diese Art der Aufmerksamkeit nicht gewöhnt. Sie wollte nur noch weg. Ihr Mann erfüllte ihr diesen unausgesprochenen Wunsch und beeilte sich mit seiner Mahlzeit ebenso, wie sie. Gemeinsam verließen sie die Halle und zogen die Blicke sämtlicher anwesender Lehrer mit sich.
 

Zusammen gingen die beiden frisch Vermählten in schnellem Schritt hinunter zum Kerker und vorerst war der Zugang zur Verbotenen Abteilung der Bibliothek vergessen. Hermine hatte dieses Theater oben in der Halle ganz schön zugesetzt und auch an Snape war es nicht spurlos vorbeigegangen, auch wenn er das niemals zugeben würde. Er hasste es, wenn er angestarrt wurde und dass es diesmal seine Kollegen waren, die da starrten, machte die Sache nicht besser. Wie kleine Kinder!
 

Snape ließ sich in einen Sessel fallen und zauberte sich einen Kaffee herbei. Hermine stand nahe der Tür und wusste wieder einmal nicht wohin sie gehen oder wo sie sich setzen sollte. Natürlich entging es ihm nicht und er hatte so etwas wie einen schwachen Moment. „Setzen Sie sich, Miss Granger und hören Sie endlich auf, sich hier zu fühlen, als seien Sie zu Besuch. Sie wohnen jetzt hier und bis auf mein Schlafzimmer haben Sie zu allen Räumen freien Zugang.“ Sein Tonfall war von einer ungewohnten Sanftheit geprägt. Irgendwie tat sie ihm leid, wie sie da so herumstand und sich ausgesprochen unwohl zu fühlen schien.
 

Hermine setzte sich auf einen Stuhl am Esstisch und blickte von dort ins lodernde Feuer. Sie hatte noch kein Wort auf seine letzte Bemerkung hin gesagt, als Snape plötzlich hinter ihr stand und ihr eine Tasse Kaffee hinhielt. Hermine ergriff sie dankbar und starrte nun nicht länger ins Feuer, sondern in das schwarze Getränk, als könne sie darin die Lösung all ihrer Probleme entdecken. Dies war wieder so ein Moment, in dem sie gar nicht wusste, was sie fühlte und auch nicht, was sie fühlen sollte. Es war doch alles so unwirklich. Sie konnte doch nicht ernsthaft hier bei Snape wohnen! Nicht, weil er früher ihr Lehrer gewesen war oder weil er das Todessermal trug, sondern weil es Snape war. Der unnahbare, fiese und dunkle Mann, der niemals lächelte und immer eine sarkastische Bemerkung auf den Lippen zu haben schien.
 

In diese Gedanken versunken nahm sie kaum wahr, wie Snape sich erhob und zum Nachmittagsunterricht ging. Erst ein paar Minuten später begriff sie, dass sie wieder allein war und irgendwie fiel ihr ein Stein vom Herzen. Seit er sie in der Großen Halle als seine Frau vorgestellt hatte, war sie in eine seltsam grüblerische Stimmung verfallen, die Snape sehr viel besser gestanden hätte, als ihr.
 

Den Nachmittag verbrachte sie mit dem Durchforsten seiner Bibliothek auf der Suche nach etwas, dass ihr half die Magie zurückzuerlangen. Es dauerte jedoch nicht lang, da war sie in ein Buch vertieft, dass nichts mit diesem Thema zu tun hatte, sondern sie einfach nur brennend interessierte. Es war ein Buch über die Verwendung von Kräutern in der Muggelwelt.
 

Als Snape am Abend seine Räume wieder betrat saß Hermine seit mittlerweile fünf Stunden auf dem Boden und blätterte gerade die letzte Seite um. Sie sah kurz auf und begrüßte ihn mit einem knappen „Hallo.“.
 

„Hallo Miss Granger. Haben Sie etwas gefunden, was helfen könnte?“ Er zog seine Robe aus und wartete keine Antwort ab, bevor er über den Kamin das Abendessen für sie beide bestelle. „Ich darf doch annehmen, dass Sie heute auch lieber nicht noch einmal in der Großen Halle speisen würden.“
 

„Besser nicht. Sonst sind wir danach von Blicken durchlöchert.“ Sie hatte jetzt deutlich bessere Laune, als nach dem Mittagessen. Nicht, weil sie etwas gefunden hatte, dass ihr bei ihrem Magie-Problem half, sondern weil sie erkannt hatte, dass ihr hier auch nicht langweilig werden würde, selbst wenn sie ihre Magie nicht wieder erlangen sollte.
 

Snape kannte sie inzwischen gut genug, um zu erkennen, dass dies ein guter Zeitpunkt war, um mit ihr über gewisse Dinge zu sprechen. Als das Essen von den Hauselfen gebracht wurde, setzten sie sich beide an den Tisch. Nach dem Essen erklärte Snape Hermine, dass Filch morgen kommen würde um den Umbau zu beginnen. Vermutlich würde sie schon am nächsten Abend ein eigenes Schlafzimmer haben.
 

Das ließ Hermine dankbar lächeln, doch danach trat ein Schweigen ein, welches schwer wie Blei zu sein schien. Snape lag noch etwas auf der Zunge und sie wusste es, war aber nicht bereit ihr Schicksal herauszufordern und nachzufragen, was es denn sei. Schließlich setzte Snape doch wieder zum Sprechen an. „Wir sollten bezüglich unseres Zusammenlebens einige Dinge klären, Miss Granger.“
 

„Was meinen Sie genau, Professor Snape?“ Hermine ahnte, dass es Regeln geben würde, die sie noch nicht kannte.
 

„Ich meine zum Beispiel, dass wir uns auf Dauer kaum so anreden können, schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Auch wenn das hier nur eine Scheinehe ist, sollte es doch nach außen hin nicht so wirken, als sei dies eine bloße Zweckgemeinschaft. Scheinehen sind verboten, aber ich nehme an, das wissen Sie.“
 

Hermine nickte. „Was genau schlagen Sie vor, Professor?“
 

Er zögerte einen Moment und innerlich sträubte er sich dagegen, aber es musste aus den von ihm selbst genannten Gründen sein. „Wir sollten uns bei den Vornamen nennen und duzen.“
 

Schweigen. Dann ein angedeutetes Nicken. Hermine fiel es nicht leichter als Snape, damit umzugehen. Das Siezen schuf eine Barriere zwischen ihnen, die keiner von beiden beseitigt sehen wollte und das Duzen würde eine Art Intimität zwischen ihnen herstellen, die sich weder Hermine noch Snape wünschten. Trotzdem blieb ihnen nichts anderes übrig.
 

Snape versuchte nicht zu sehr über die Situation nachzudenken und hielt ihr auffordernd die Hand hin. „Mein Vorname ist Severus.“
 

Zögernd griff sie nach der dargebotenen Hand. „Hermine.“ War alles was sie herausbrachte.
 

Schnell ließen beide einander wieder los.
 

TBC
 

Scheint, als wären wir einen Schritt weiter mit den Beiden. Oder doch nicht? Lasst euch überraschen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ayana
2006-04-25T20:03:02+00:00 25.04.2006 22:03
Sorry men letzter kommie war wohl etwas spät ^^
naja egal. Da hast du ja schon mal einen guten ANfang geschaffen auf dieser Grundlage kan man ja aufbauen. Bis jetzt herrscht ja noch freiden mal schauen wie es weiter geht.
Ayana


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