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Leben als Student Bachelor, Stu, Studenten, Universität

Autor:  Kataki
Es ist ein erhebendes Gefühl, wenn man den Kühlschrank öffnet und das Essen von vor sechs Tagen einen anlächelt und mit herzzerreißend niedlicher Stimme "Mama" schreit.
Das Leben eines Studenten ist nie einsam.
Und nie langweilig.
Tag für Tag darf man sich die Tatsache geben, dass jeder besser weiß wie man sein Leben zu meistern hat. Da sind die Alten die denken sie haben alles erlebt die aber einfach nur noch nicht gemerkt haben, dass der Fortschritt sie alle überholt hat.
Da sind die Geschäftsleute die den absoluten Überblick über die Technik haben und der Meinung sind sie haben etwas zu sagen und doch mit einem Großteil der Technik nichts anfangen können, weil sie nicht informiert genug darüber sind was eigentlich gesucht, gebraucht, genutzt wird in der heutigen Zeit.
Dann gibt es die Überflieger, die ignoriere ich. Bill Gates und andere reiche Idioten sind Roboter. Punkt.
Allem voran gibt es aber die die sich wichtig vor einem aufbauen, wahlweise bei einem Kaffee vor einem sitzen - gerne mit familiärer Bindung behaftet - einen starr ansehen und dann den Satz raushauen, den kein Student gleich welchen Semesters und welcher Fachrichtung hören möchte.
"Und was machst du damit später?"
Ich hätte eine Tonbandkasette mit meiner Antwort bespielen können - das sind übrigens diese kleinen netten Dingelchen bevor es digitalisierte Aufnahme gab, letztens lachte mich jemand dafür aus die Dinger mal benutzt zu haben. An dieser Stelle fühlt man sich auch als Student sehr alt.
Aber zurück zum Anfang, s.o.

"Und was machst du damit später?"

Ich weiß nicht was ich damit später mache, das hängt wahrscheinlich von der nächsten Weltwirtschaftskrise oder dem nächsten Weltkrieg oder von uns um die Ohren fliegenden Atomkraftwerken ab, möchte man als Pflichtbewusster Student antworten, der einfach keinen Plan hat. Manche geben es auch ehrlich zu und gestehen "Ich habe keine Ahnung" und haben einfach studiert aus Interesse und Wissensdurst an der Thematik - Böse Falle tiefes Loch. Sowas tut man doch nicht.
'Du musst x studieren weil du dann y arbeiten kannst und z-insert summ of money Geld verdienst'
Gut danke hab ich auch was gelernt. Das war vielleicht anno dazumal so, als man noch studierte um studiert zu sein und einen guten Job nebenher einzuheimsen.
In Zeiten des Bachelooors, eines Systems das laut einer unserer Hochschulgruppen, nur Chuck Norris in Regelstudienzeit bewältigen kann studiert man um fertig zu werden.
Alles auf einmal, am besten alles gestern und Bullimielernen sind angesagt.
Dinge die ich im ersten Semester 'gelernt' habe sind nicht mehr präsent; Dinge die ich für Hausarbeiten zusätzlich erarbeite werden nicht anerkannt und der Sinn des Studiums geht Stück für Stück verloren.
Aber gut, Hauptsache du bist fertig und aus dem System. Gute Idee liebes Deutschland.
Politische Blogs sind doof. Over and out.

Dann sitze ich lieber hier mit 200 Seiten Prüfungsvorbereitung und der Vorbereitung auf eine Hausarbeit und 300 Kanji die noch wiederholt werden wollen, ehe es ans klassische Japanisch geht. Das soll viel Arbeit sein? Lachen wir einmal alle gemeinsam :D

Und während ich mit Stu, meinem gekrönten Joghurt und neuem Familienmitglied hier sitze und er sich zärtlich an die mütterliche Brust schmiegt denke ich:
Was mache ich damit später?
Was würde Chuck Norris dazu sagen?


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Aus dem Leben eines Studenten. Bald: Das Essen und Ich.
Themenvorschläge werden gerne entgegen genommen, meldet euch Leidensgenossen.
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Datum: 05.10.2011 11:13
>Da sind die Alten die denken sie haben alles erlebt die aber einfach nur noch nicht gemerkt haben, dass der Fortschritt sie alle überholt hat.

Neben den Alten die mit der Zeit mithalten und wirklich viel erlebt haben. Oder den Jungen, die glauben die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.

>Dann gibt es die Überflieger, die ignoriere ich. Bill Gates und andere reiche Idioten sind Roboter.

Oh ja, vor allem Gates das alte Arschloch mit seiner wohltätigen Stiftung. Davon abgesehen: er war/ist ein ziemlich erfolgreicher Roboter der verdammt gut war in dem was er getan hat.

>das sind übrigens diese kleinen netten Dingelchen bevor es digitalisierte Aufnahme gab

Joa, und es hat einen Grund das sie abgelöst wurden, genau wie 8Bit Grafik und der Stummfilm. So viel zu "vom technsichen Fortschritt überholt".

>studiert man um fertig zu werden.

Also hast du dein Studium mit dem Gedanken BEGONNEN "Ich will fertig werden" anstatt mit dem Gedanken "Meine Interessen liegen bei X, ich studiere um später mal einen Beruf in Reichweite zu haben der X nahe liegt"? Irgendwas muss ich vor vielen Jahren meines Lebens falsch gemacht haben...

>Was mache ich damit später?

Wenn man Sprachen studiert, würde sich etwas sprachorientiertes anbieten </Captain Obvious>. Übersetzerin in einem Medium nach Wahl, Dolmetscherin etc.

Und jetzt geh ich wen fragen, warum er mir das hier empfohlen hat. Ich hatte ja gehofft das der Satire-Faktor irgendwann eintritt, aber darauf warte ich immer noch. Dafür schmerzen mir Stirn und Handfläche gleichermaßen. Aber ja... over and out.
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Datum: 05.10.2011 13:01
</profilneurose>

Ganz ehrlich? Lass den Leuten ihren Frust, der darf ruhig mal irrational und systemverneinend sein.

Das ist ähnlich wie das Hupen hinter einem Fahrschüler: Fährt der dadurch besser und schneller in eine Parklücke? Nein, natürlich nicht. Er wird gestresst und alles wird schlimmer.

Baust du Frust mit dem Kommentar ab und erwirkst eine rationalere Herangehensweise?
Nein. Du frustrierst noch mehr durch Spötteln und Dekontruktivismus.

Es ist schön, dass du Ahnung hast, aber sei so nett und vergiss das Menschliche dahinter nicht. Andere Menschen haben andere Beweggründe - ich zum Beispiel verstehe nicht, warum manche Personen sich berufen fühlen andere in ihrer Meinung abwerten und verurteilen müssen, statt entweder die Finger still zu halten oder konstruktive Ratschläge zu geben.
"Killing is bad. And wrong. In fact there should be a new word for it like... badong! Yes. Killing is badong!"
[oder so ähnlich - Kung Pow]
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Datum: 05.10.2011 15:35
Netter Satz meiner Mutter neulich: ich dachte immer du studierst für die Arbeitslosigkeit....
|D
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Datum: 05.10.2011 20:15
Als Sprachwissenschaftler muss man nicht zwangsläufig Dolmetscher werden. Man kann als Geisteswissenschaftler in ziemlich vielen Branchen arbeiten. In die Medienbranche gehen und als Journalist arbeiten, Lektorat/Archivarbeit machen, interkulturelle Trainings anbieten, als Consultant arbeiten (gerade mit Kenntnissen einer anderen Kultur wird man gerne von Beratungshäusern übernommen), eine diplomatische Laufbahn anstreben... wichtig ist, dass man vieles mal ausprobiert (z.B. in Form von Praktika) und sich seine Nische sucht. Und vor allem: nicht auf die ganzen Schwarzmaler in der Verwandtschaft und den Medien hört.
Cave: "Say goodbye, Caroline."
Caroline: "'Goodbye, Caroline!'"
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Datum: 06.10.2011 22:10
Ja, vieles davon kenne ich. Aber...
1) hoffe ich, dass ich nicht so ein Typ aus der Wirtschaft werde. Aber ich ende dafür vielleicht als Öko mit Pseudo-Wissen. Ist das besser? oO
2) ich habe immer noch zum 100. mal scheinbar den richtigen Studiengang gewählt. Ich habe im Bachelor wirklich nicht viel mehr als nötig getan. Trotzdem habe ich mit Gut abgeschlossen. Aber außer dem Monat vor den Prüfungen hatte ich keinen Stress im Studium. Auch ist ein Bachelor nach meiner einseitigen, subjektiven Meinung (habe ja nur einmal den Bachelor gemacht XDD) eindeutig in 6 Semestern schaffbar.
ABER so vielen geht es vollkommen anders! Wenn ich dir oder Charlie zuhöre, zweifle ich noch mehr als zuvor an Bologna. Wie kann es sein, dass einige Studiengänge, die am Ende alle "gleich viel wert sind", so unterschiedlichen Zeitaufwand verlangen? Wobei es auch bei mir viele Studenten im Dauerstress gab. Hm... vielleicht liegts auch an meiner "irgendwie klappts schon" Einstellung", dass ich gechillt war. xD

BLA.

Aber noch das hier: ALTER! Niemand will einen nach einem (Bachelor)Studium! Ey, ich habe allgemein Wirtschaft studiert und eigentlich braucht mich niemand. Außer die assozialen Ausbeuter. Was soll das? Warum nennt man es dann "berufsqualifizierenden Abschluss" und wer redet da ständig von "Wirtschaftshoch" und "überall gibt es Jobs"?`Meine Fresse, war das frustrierend.
Ich bin aber schon davor zu dem Schluss gekommen, dass heutzutage eh kaum jemand in dem direkten Arbeitsbereich seines Studiums einen Job findet. Meine Schwester ist Bio-Feinwerk-Mechanikerin-Ingeneurin... *sfz* Oder so. Und was macht sie? Qualitätsmanagement und Zulassung von technischen Geräten...
Das ist meine Antwort auf die Frage "und nach dem Studium". ;)
Toleranz ist die Ahnung, dass der andere recht haben könnte.


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