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Das Leben danach

von
Koautor:  Teky95

Vorwort zu diesem Kapitel:
Zeitliche Einordnung:
Samstag, 8. Juni 2019
Haus von T.K. und Kari
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Grenzüberschreitung

[JUSTIFY]Im Hause Takaishi/Yagami war es die ganze Nacht über ruhig, ehe morgens jemand aus dem Schlafzimmer huschte. Es war Kari, die beschlossen hatte, sich über T.K. hinwegzusetzen und in die Klinik zu fahren. Sie sah es nicht ein, sich von ihrem Verlobten Vorschreibungen machen zu lassen und sie wollte ihren Bruder sehen. Sie nahm sich leise die Kleidung vom Vortag, die noch auf einem Hocker in der Nähe des Bettes lag und ließ die Türe zum Schlafzimmer einen Spalt angelehnt, weil sie immer quietschte, wenn man sie schloss. Welche Konsequenzen ihr Verhalten nach sich ziehen könnte, bedachte sie nicht, ihr Fokus war dank Shihito wieder so auf Tai eingespielt, dass ihre eigene Familie sie gerade nicht kümmerte. Aiko war bei Natsuko, also gab es keinen Grund, warum sie zu Hause bleiben sollte. Angezogen putzte sie sich noch die Zähne, ging dann in den Flur und wollte sich gerade die Schuhe anziehen, als sie hinter sich ein Räuspern hörte. Sie zuckte ertappt zusammen und drehte sich langsam um. „Oh äh guten Morgen Keru. Ich wollte dich nicht wecken, ich bin auch gleich weg, mich, ähm, mit einer Freundin treffen.“ Bei seinem Blick wusste sie sofort, dass es ein Fehler gewesen war, ihren Verlobten anzulügen, aber sie hatte so Sehnsucht nach Tai und machte sich einfach Sorgen. In ihren Augen hatte Mimi versagt, die ihn zu dieser beschissenen Therapie angeleiert hatte und das machte sie innerlich richtig wütend. Und je nachdem was ihr Verlobter gleich sagte, würde er diese Wut leider wieder abbekommen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Die Nacht verlief relativ ruhig für T.K. und Kari, von ihrem dämlichen Plan ahnte er absolut nichts, er registrierte im Halbschlaf, dass sie aufstand und sich fertig machte und er wunderte sich doch irgendwie, um diese Uhrzeit war sie normalerweise nie auf dem Sprung, also streckte er sich stand auf und zog sich was über und folgte den Geräuschen, die er aus dem Flur hörte. Als sie sich fertig machte im Flur, hatte er im ersten Moment noch nichts Böses gedacht, ihr Blick und ihre stotternde Erklärung jedoch sprachen dann irgendwie Bände. „Eine Freundin also, ja? Ich erinnere mich klar an deine Worte gestern Abend und wenn du dich mit einer Freundin treffen würdest, dann würdest du jetzt nicht so herumdrucksen und hier einen auf ‚Hoffentlich bemerkt er das nicht‘ machen.“ Dass sie ihn wirklich so dreist angelogen hatte, schmerzte, denn er hatte eigentlich gehofft, dass sie das überwunden hätten, aber anscheinend war dem nicht so. „Also, ich gebe dir die Chance, es selber zu sagen, wo willst du wirklich hin und wieso versuchst du heimlich abzuhauen?“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Der Konfrontation mit T.K. hatte Kari im Vorhinein eigentlich aus dem Weg gehen wollen, aber ihr Verlobter war halt einfach zu aufmerksam und merkte natürlich sofort, dass sie log. „Gestern Abend war gestern Abend“, meinte sie nur patzig, aber als er sie so unter Druck setzte, platzte ihr der Kragen allmählich, war sie seine Gefangene oder was? „Ich haue nicht heimlich ab, aber du warst spät im Bett, da wollte ich dich nicht wecken.“ Sie sagte immer noch nicht, wohin sie ging, aber da er sie immer weiter in die Enge trieb, platzte der Knoten schließlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weißt du was, Takeru?!“, sie sprach ihn nur beim vollen Namen an, wenn sie richtig wütend war, „in der Beziehung benimmst du dich genauso wie Daisuke, der hat mich auch immer nur nach seiner Pfeife tanzen lassen und versucht mir Vorschreibungen zu machen. Ihr Männer seid doch alle gleich, ihr könnt euch nur profilieren und männlich fühlen, wenn ihr jemandem zeigen könnt, dass ihr der Boss seid. Aber nicht mit mir, es ist mir scheiß egal ob‘s dir passt oder nicht, ich fahre jetzt weg und es geht dich einen Scheiß an, wo ich hinfahre oder mit wem ich meine Zeit verbringe. Ich bin nicht deine Gefangene, Sklavin, Haustier oder sonst was, ich bin ein Mensch mit einem freien Willen, der selbst seine Entscheidungen trifft!“ Während sie ihm das an den Kopf knallte, zog sie ihre Schuhe zu Ende an, T.K. konnte sie mal kreuzweise.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]T.K. war angepisst darüber, dass sie ihn angelogen hatte, dass sie allerdings jetzt so ausrasten und ihm sowas an den Kopf knallen würde, damit hatte er nicht gerechnet. Ihre Worte trafen ihn wie ein Schlag und verletzten ihn innerlich, dass sie ihn mit Daisuke verglich war weit, weit, weit unter der Gürtellinie. „Hast du sie noch alle, mich mit Davis zu vergleichen, Hikari? Du merkst absolut nichts mehr, ich will dich weder einsperren noch sonst was, aber du raffst es nicht, weil du nichts anderes als ihn im Kopf hast! Du hast sogar angefangen Aiko auf Tai zu fixieren, aber er ist nicht ihr Vater, sondern ich, falls du das vergessen haben solltest! Von morgens bis abends immer nur Tai hier und Tai da, lass ihm sein Leben und lebe du deins, hefte dich nicht 24/7 an ihn! Er muss jetzt erstmal durch den Entzug, um wieder sein Leben auf die Reihe zu kriegen, da können wir sowieso nichts großartig tun. Und wenn ich doch so scheiße bin, wieso hast du dann überhaupt vor mich zu heiraten?! Oder wieso hast du dich überhaupt auf mich eingelassen, wenn ich doch so wie Davis bin?“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Zwischen Kari und T.K. hatte sich ein handfester Streit entwickelt, der sich so schnell nicht legen würde. Giftig funkelte sie ihn an. „Wenn du dich wie ein Arschloch verhältst, kann ich dich auch mit einem vergleichen! Und dass Aiko lieber bei Tai ist, den Grund solltest du mal bei dir suchen, klar bist du ihr biologischer Vater, aber vielleicht solltest du dich auch mal mehr wie einer verhalten. Du verbietest ihr ja dauernd alles, dann musst du dich auch nicht wundern, dass sie lieber bei Tai ist!“ Als seine nächsten Worte kamen, hatte sie genau den gleichen, abfälligen Blick drauf wie knapp zwanzig Jahre zuvor, als er ihr das schon mal vorgeworfen hatte. „Er hat sein Leben und ich habe meins, aber dass wir zufälligerweise eine Familie sind, das kriegst du ja wohl nicht in den Kopf. Und spar dir diesen dämlichen Kommentar, wenn ich 24/7 nur bei ihm wäre, würde ich ja kaum meine Tochter großziehen und noch nebenbei arbeiten gehen! Und ja ich weiß, dass er in den Entzug muss und da will ich ihm eine Stütze sein, nachdem Mimi es so verkackt hat. Wäre sie nicht mit ihrer beschissenen, nutzlosen Therapie angekommen, wäre das gar nicht passiert. Und Masao hat sie darin ja auch noch bestärkt!“ Sie atmete tief ein und aus, aber als er sie ernsthaft nach dem Grund fragte, warum er sie heiraten wollte, reichte es ihr. „Weißt du, ich bin echt verliebt in dich gewesen und hab auch angefangen, dich zu lieben, aber seit wir zusammen sind, benimmst du dich nur noch wie ein Arsch, verbietest mir dauernd alles und willst mir mein Leben vorschreiben, das kotzt mich so an. Langsam glaube ich, dass ich ohne Aiko schon gar nicht mehr mit dir zusammen wäre. Dich kümmert es ja sowieso nicht, ob es mir gut geht! Und jetzt lass mich in Ruhe.“ Sie stand auf und ging Richtung Türe. Wenn T.K. sie nicht aufhielt, würde sie diese hinter sich zuknallen und zu Tai fahren.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]T.K.s Gefühle wechselten zwischen Wut, Enttäuschung und Gleichgültigkeit, immer im Wechsel, denn Kari trieb es gerade auf die Spitze und er war nicht gewillt, sich von ihr so bloßstellen zu lassen. „Jetzt halt verdammt noch mal endlich deine Klappe! Was glaubst du eigentlich, was du hier bezweckst? Ich reiße mir den Arsch auf für dich! Ich stecke jedes Mal zurück für Aiko und dich, damit es euch an nichts fehlt und es euch GUT geht! Und du wirfst mir so eine Scheiße an den Kopf?“ Ja, er war wütend. „Du verhältst dich wie ein egoistisches Miststück, das nur auf sich bedacht ist! Und dass man einem Kind nicht alles durchgehen lässt, das nennt sich Erziehung! Aber davon scheinst du keine Ahnung zu haben, dass Tai ein Teil deiner Familie ist, das ist mir schon klar, aber Teil der Familie heißt nicht ich klebe mich an seinen Arsch, in der Hoffnung Bestätigung in meinem Verhalten zu kriegen, das absolut scheiße ist! Du kannst ihm auch eine Stütze sein, das heißt aber nicht, dass du ihm am ARSCH kleben sollst, verdammt nochmal! Wenn du deinen Willen nicht kriegst, packst du genau die Sachen raus, von denen du weiß, dass sie mich innerlich kaputt machen und es ist dir egal, solange du deinen Willen kriegst! Ich bin nicht der Spielball. an dem du deine Launen auslassen kannst! Du siehst nur dich und deine Vorteile und bekommst du sie nicht, dann machst du ein riesiges Theater, ich habe lange genug nur zugesehen, es REICHT MIR jetzt! Wenn ich so scheiße bin und du mich anscheinend nicht liebst, dann sag ich diese Hochzeit ab und du bist mich los! Ich habe immer nur versucht dir zu helfen, damit du ein selbstständiges Leben führen kannst Tai versucht dich auf Distanz zu halten, damit du eigenständiger wirst, aber du klammerst immer und immer mehr an ihm! Er hat eine Frau und Kinder, er hat seine eigene Familie! Ihr seid Geschwister, ihr könnt euch ruhig nah stehen, aber er sollte nicht der Mittelpunkt deines Lebens sein!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er atmete tief durch „Ich habe dir alles verziehen, auch, als du mir das Herz gebrochen hast…, aber anscheinend reicht dir das alles nicht. Du willst deine Ruhe? Okay, die kriegst du, aber ich sage dir eins, wenn du jetzt durch diese Tür gehst, weiß ich ja, was dir etwas bedeutet.“ Und als sie tatsächlich durch die Tür gegangen war, war er fassungslos, wie eiskalt sie sein konnte und so rief er Masao an um ihn vorzuwarnen, falls Tai bei ihm sein sollte. Anschließend schrieb er sowohl Matt als auch Mimi eine WhatsApp. „Es wird wohl keine Hochzeit geben…, es ist alles kaputt, tut mir leid, dass eure Zeit damit verschwendet wurde“, damit schickte er ab und setzt sich aufs Sofa. Nie hatte er geglaubt, dass sie jemals wieder an so einen Punkt kommen würden, vor allem da es jetzt noch schlimmer geworden war…, er fühlte sich leer und sein Herz fühlte sich an, als hätte man es ihm rausgerissen… gerade wünschte er sich, er hätte niemals etwas von seinen Gefühlen gesagt und wäre damals einfach gegangen, so wie er es vorgehabt hatte…, aber jetzt brauchte Aiko ihn, sonst hätte er vermutlich sofort seine Tasche gepackt und wäre geflüchtet. Er wusste nicht, ob in dieser Beziehung überhaupt noch was zu retten war…, nach ihren Worten zu urteilen hegte sie keinerlei Liebesgefühle mehr für ihn und das tat ihm richtig weh, denn er liebte sie nach wie vor, mehr als er beschreiben konnte und deswegen schmerzte es ihn auch so sehr.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Samstag, 8. Juni 2019[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Haus von Mimi und Tai[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Büro von Masao[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Von Tais analen Schmerzen ahnte Mimi morgens nichts, dass es ihm wehtat war wohl kein Wunder, weil er so verkrampft gewesen war die ganze Zeit beim Sex, aber das war an seiner Frau vollkommen vorbei gegangen. Als sie wach wurde, packte er gerade seine Tasche und Mimi rieb sich verschlafen die Augen. „Guten Morgen Liebling, wieso bist du denn schon wach?“ Sie streckte sich etwas, ehe sie auf den Wecker schaute und dann quasi neben dem Bett stand. „Warum weckst du mich denn nicht eher, wir müssen in einer Stunde in der Klinik sein!“ Wie ein aufgescheuchtes Huhn rannte sie hin und her und trieb ihren Ehemann damit vermutlich am frühen Morgen schon in den Wahnsinn, aber letztendlich wurde es ruhiger und während sie ins Bad verschwand, schickte sie Tai schon mal zum Auto runter, fahren würde sie ja selbst.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie fuhren also entspannt zur Klinik, auch wenn Tai irgendwie immer mal wieder das Gesicht verzog. Beruhigend lächelte sie ihn an, da sie dachte, er hätte Angst vor dem Entzug. „Mach nicht so ein Gesicht, als würde man dir körperlichen Schmerz zufügen, das mit dem Entzug wird schon werden und ich komme dich so oft es geht mit den Kids besuchen!“, wenn sie später erfuhr, dass sie ihren Mann mindestens zwei Monate nicht sehen durfte, würde Mimi wohl noch einen leichten Zusammenbruch erleiden. An der Klinik angekommen nahm sie seine Hand und bald standen sie vor Masaos Büro. „Bereit?“, fragte sie, ehe sie anklopfte.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Tai sah seine Frau nur verwirrt an. „Ganz ruhig Schatz, mach dir mal keinen Stress, alles ist gut okay? Wir kommen schon nicht zu spät“, die Schmerzen verbarg er so gut es eben ging. Die Strecke zum Krankenhaus war zwischendurch etwas holprig und er verzog dabei jedes Mal leicht das Gesicht, denn das tat echt weh, aber Mimi bemerkte das nicht und ihr Spruch traf ihn irgendwo, aber das versuchte er sich nicht anmerken zu lassen. Letztlich standen sie vor Masaos Büro und er hielt ihre Hand. „Mir bleibt ja keine Wahl...“, schließlich traten sie ein und setzten sich, nachdem sie Masao gegrüßt hatten. Masao erklärte ihnen die Vorgehensweise die Mimi soweit bekannt war. „Es gibt bei der Therapieform nur einen Haken... Tai wird dich und die Kinder und alle anderen für mindestens zwei Monate nicht sehen dürfen, kein Telefon, Videochat oder sonstiges, ein Brief pro Monat ist erlaubt, mehr nicht, er soll sich vollkommen auf den Entzug fokussieren.“ Tai fiel dabei alles aus dem Gesicht. „Das kannst du nicht ernst meinen?“[/JUSTIFY]

 

[JUSTIFY]Mimi war natürlich bekannt, dass es Entzugsformen gab, bei denen der Kontakt zur Außenwelt komplett eingestellt werden musste, aber dass es ausgerechnet Tai traf, schockte auch Mimi sichtlich. Sie hielt noch immer Tais Hand, aber ihre eigene begann zu zittern. „Masao, gibt es denn keine andere Möglichkeit? Wie soll ich das denn den Zwillingen erklären?! Und wie soll ich zwei Monate ohne meinen Mann zurechtkommen, das geht nicht…“, Tränen sammelten sich in ihren Augen und sie sah ihn verzweifelt an. Zwei Monate… wie sollte sie das überleben. „In zwei Wochen ist Karis Hochzeit, in knapp zwei Monaten haben wir unseren Hochzeitstag… kann man da nicht irgendwas machen, wieso muss es so strickt sein, Tai geht doch freiwillig?! Wenn es eine Strafe wäre okay, aber er hat doch nichts Falsches getan!“ Voller Verzweiflung sah sie Masao an, sie war richtig fertig und ihr stand ja auch noch im Anschluss bevor, sich die Aufnahmen aus der Therapie anzuhören.[/JUSTIFY]

 

[JUSTIFY]Masao verstand Mimi und Tai, er selber hielt das auch für sehr strikt aber auf der anderen Seite war es für Tai auch gut. „Mimi, ich verstehe dich…, aber sieh es mal so, wenn du ihm sagst, dass zu Hause was ist, sei es auch nur eine Kleinigkeit, würde er sofort alles abblasen und seien wir ehrlich, ich will nicht, dass mir Kari dazwischen funkt, so fokussiert wie die wieder auf Tai ist… Matt hat mir gestern Abend erzählt, das sie Tai heimlich anrufen wollte und darauf bestanden hat, ihn heute Morgen zu sehen. T.K. war aber mal konsequent und hat ihr das Handy weggenommen und sie ins Bett geschickt, aber ich weiß nicht, wie sie sonst noch tickt und ich will Tais Genesung nicht gefährden, indem Kari anfängt ihn auch noch zu belagern. Ich werde sehen, dass ich dich immer auf dem Laufenden halten kann Mimi…, aber ich sehe sonst keine Möglichkeit schnelle Erfolge zu erzielen, er muss sich voll und ganz auf sich konzentrieren können, ohne Einwirkung von außen“, es fiel ihm auch nicht leicht, aber Tais Genesung hatte Priorität und da würde Mimi jetzt in den sauren Apfel beißen müssen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Tai schluckte, zwei volle Monate ohne Kontakt zu seiner Frau und seinen Kindern? Er drückte Mimis Hand fester und legte einen Arm um sie. „Wir kriegen das hin, Liebling… ich tue das für euch…, damit wir wieder eine Familie sein können…, wenn der Entzug scheitert wars das… und zwei Monate gegen das Ende des Lebens sind nichts… ich nehme lieber diese zwei Monate in Kauf… als das unsere Familie für immer zerbricht...“ Er küsste sie sanft auf die Stirn, im Hinterkopf hallten immer noch die Zweifel von letzter Nacht, die blendete er jedoch gerade in diesem Moment aus. Masao wollte was sagen, als sein Handy klingelte „Merkwürdig T.K. ruft doch sonst nie an“, er ging ran und hörte T.K. zu und seufzte „Okay, danke für die Warnung T.K.“, damit legte er auf und sah die beiden an. „Wir müssen Tai hier wegschaffen, T.K. war dran, Kari ist auf dem Weg und besteht darauf, Tai zu sehen… sie und T.K. haben sich gerade wohl so richtig ordentlich verkracht… und mal wieder ist T.K. ihre Zielscheibe… und Kari gibt Mimi und mir die Schuld an der ganzen Misere… ich zieh ihr jetzt die Ohren lang, es reicht.“ Er gab Mimi und Tai genaue Anweisungen, wo sie hinmussten und vertraute darauf, dass Mimi ihren Ehemann auch wirklich im Entzug ablieferte und konnte sie so rausschaffen, bevor Kari ihrem Bruder über den Weg lief.[/JUSTIFY]

 

[JUSTIFY]Mimi lauschte Masao schweigend, ließ ihn erst mal ausreden, ehe sie seufzte, da siegte dann doch die vernunftgesteuerte Therapeutin über die hysterische, emotionale Ehefrau, vor allem als Tai ihr auch noch mal versicherte, dass sie das hinkriegen würden. „Okay, okay, ihr habt beide Recht, je mehr er sich fokussieren kann, umso besser. Und den Störfaktor Kari hatte ich nicht bedacht, ich verstehe einfach nicht, warum sie das auf einmal nicht mehr gebacken bekommt, es war doch alles gut die letzten Monate? Aber gut, dass T.K. mal durchgreift, vielleicht wäre es gut, wenn ich ihm auch noch mal anbiete, sich bei mir Rat zu holen, das hilft ihm auch oft, einen klaren Kopf zu bekommen.“ Sie sah Tai an und lächelte dann. „Wenn du wieder draußen bist, dann fahren wir weg, okay? Nur die Kids und wir beide, sonst niemand. Keine Kari und nichts und dann stoßen wir an, auf unsere Zukunft. Ich liebe dich Tai und ich werde immer daran glauben, dass du es schaffst. Du hast Recht, diese zwei Monate werden uns so lächerlich kurz vorkommen, wenn wir alt und knackig am Strand sitzen und unseren Urenkeln beim Spielen zuschauen“, sie grinste, sie würde Tai niemals verlassen, egal was passierte. Sie hatte geschworen: In guten wie in schlechten Tagen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Masao wollte noch etwas sagen, als sich T.K. bei ihm meldete und noch während er telefonierte, hatte Mimi ein ganz komisches Gefühl, was sich kurz darauf auch bestätigen sollte. Mimi klappte einfach nur der Unterkiefer runter. „BITTE?! Ich glaube, ich habe mich wohl verhört! Sag mal… was ist denn falsch bei der da oben?! Okay Masao, ich bring Tai rüber in die Entzugsklinik und wenn du mit Kari fertig bist, gehen wir wie besprochen die Aufnahmen durch, die Ken uns gestern Abend gebracht hat.“ Sie stand auf. „Komm Liebling, wir müssen los.“ Sie folgten Masaos Anweisungen und bekamen in der Entzugsklinik in einem Besucherraum noch fünf Minuten für sich, um alles zu besprechen, was es zu besprechen gab. Mimi drückte Tais Hand, sie musste jetzt stark sein, für ihren Mann. Beim Rausgehen hatte nicht nur Masao Tais Humpeln bemerkt, sondern auch Mimi, die aber beschloss, das erst nach dem Entzug zu klären. „Mach dir meinetwegen bitte keine Gedanken, kümmere dich in erster Linie um dich okay? Ich bleibe mit Masao in Kontakt und bin sonst für die Kids da. Aufträge habe ich aktuell sowieso keine und werde auch keine annehmen und ich freue mich schon auf deinen Brief in vier Wochen.“ Sie beugte sich vor und küsste ihn zärtlich.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Trotz allem Optimismus ging Tai das Ganze sehr nah, er hatte auch etwas Angst und vor allem wusste auch er nicht, wie er das solange ohne seine Frau aushalten sollte, solange sie bei Masao waren hielt er sich zurück, aber spätestens wenn er sich von Mimi verabschieden musste, würden ihm Tränen laufen, in den letzten Tagen war eine Menge passiert und er hatte ständig unter Strom gestanden, dann tickte jetzt auch Kari noch komplett durch und er wusste nicht mehr, wo ihm der Kopf stand. Also ging er mit Mimi hinüber in die Entzugsklinik und sie bekamen gerade noch fünf Minuten miteinander und je mehr Zeit verging, desto mehr Herzschmerz hatte er, solange war er noch nie von seiner Frau und seinen Kindern getrennt, ohne etwas voneinander zu hören. Er hielt sie die ganze Zeit fest im Arm und spätestens beim Kuss liefen ihm Tränen „Du fehlst mir jetzt schon so unglaublich, ich liebe dich Mimi, egal was kommt… dich und unsere Kinder.“ Schließlich kam ein Pfleger zu ihnen und sagte, dass die Zeit jetzt um wäre. Tai wollte sich nicht von Mimi trennen müssen, doch schweren Herzens ließ er ihre Hand los und sah sie an. „Ich liebe dich, bitte vergiss das nie, meine Prinzessin“, und schließlich schloss sich dann die Tür vor ihm und er sah Mimi nicht mehr. Er fühlte sich so unfassbar schlecht, hier war ihm alles fremd und unbehaglich, er war sich gar nicht mehr sicher, ob er das so durchstehen würde, wie er sich das wünschte.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Vermutlich ging es Tai sogar noch näher als Mimi, wenn man es so betrachtete, hatte er das schwerste Los von allen. Mimi hatte ihre Eltern, Masao und auch ihre Freunde, mit denen sich reden konnte, wenn es ihr schlecht ging, aber Tai war vollkommen auf sich allein gestellt. Dieser Gedanke war für Mimi das Schlimmste dabei, ihn jetzt zwei oder drei Monate nicht sehen zu können. Dass ihm die Tränen flossen, war klar, auch Mimi weinte, aber sie versuchte sich zusammenzureißen, um es ihrem Mann nicht noch schwerer zu machen. Die fünf Minuten waren schneller rum, als sie gucken konnten und sie sagten sich die letzten Worte für eine Zeit, die sie noch nie voneinander getrennt waren, seit Tai dreieinhalb Jahre zuvor in das Therapiezentrum gekommen war. Sie lächelte ihn an. „Ich liebe dich auch Tai, für immer und ewig und ich warte auf dich. Werde wieder gesund, das ist das Wichtigste, den Rest schaffen wir dann.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als die Türe sich schloss, weinte Mimi immer noch, aber sie musste dann auch die Klinik verlassen, jetzt lag es an den Menschen dort, ihrem Mann zu helfen, sie hatte jetzt eine andere Aufgabe. Eine Schwester teilte ihr mit, dass Masao noch im Gespräch war, deswegen ging sie in die Cafeteria und rief ihre Eltern an, denn die wussten ja auch noch nichts von der Eskalation und Mimi bat sie, die Kinder noch ein oder zwei Tage länger zu nehmen, bis sie alles geregelt hatte. Nun drückte sie Masao die Daumen, dass er mit Kari irgendwie zurande kam. Sie verstand nicht, woher der ganze Hass schon wieder herkam, eigentlich hatten sie das doch schon vor zwei Jahren überwunden gehabt. Seufzend bestellte sie sich ein Stück Schokoladenkuchen und einen Latte Macchiato, sie musste sich jetzt ein wenig stärken, bevor sie sich mit Masao diese Aufnahmen anhörte. Allein von den Andeutungen her war sie sich sicher, dass es hart werden würde, das alles durchzugehen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Unterdessen war es bei Kari und T.K. zu Hause ja komplett eskaliert, wobei die zweite Schimpftriade nur an Kari abprallte, sie in Gedanken schon bei Tai war und innerlich mit den Hufen scharrte, wann sie endlich hier wegkonnte. Ihre Mimik war gezeichnet von Genervtheit und sie hörte ihrem Verlobten gar nicht richtig zu. Als T.K. dann irgendwann endete, nahm sie ihre Handtasche, die Autoschlüssel, drehte sich wortlos um und ging aus der Türe. Der würde sich schon wieder einkriegen, das war immer so gewesen. Also fuhr sie gemütlich in die Klinik, Masao hatte der Schwester am Empfang aufgetragen, Kari zu ihm zu schicken unter dem Vorwand, dass Tai in diesem Zimmer wäre und so klopfte sie an und war ein wenig überrumpelt, dass sie Masao gegenüberstand. „Oh, entschuldige, die Schwester hat mich wohl falsch geschickt. In welchem Zimmer liegt Tai denn jetzt, ich wollte ihn gern besuchen kommen.“ Zu diesem Zeitpunkt aber war es bereits zu spät, Tai hatte den Bereich der Entzugsklinik betreten, den er nun die nächsten acht bis zehn Wochen nicht mehr verlassen würde.[/JUSTIFY]

 



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