Das Leben danach von KenIchijoji ================================================================================ Kapitel 61: Eskalation ---------------------- Mimi bekam immer mehr Zweifel an der ganzen Therapie, als Tai nämlich an diesem Abend zurückkam, wirkte er noch niedergeschlagener und ausgelaugter, als zuvor. Er aß nicht, schlief nicht, wurde immer blasser und war teilweise vollkommen apathisch, sie war schon drauf und dran, ihn einfach mal zum Arzt zu bringen, irgendwas stimmte nicht, das spürte sie sehr deutlich. Zum Glück war nun das Wochenende, wo die Kids bei ihren Eltern waren und Mimi hatte sich entschieden, jetzt die Initiative zu ergreifen und Tai zu konfrontieren, egal ob dieser Dr. Shihito wollte, dass sie sich einmischte oder nicht, ihr Mann war nur noch eine wandelnde Leiche und das konnte sie nicht mehr mitansehen, scheinbar war er wohl doch nicht so ein kompetenter Psychologe, scheinbar sah er die Warnzeichen nicht. Mimi würde noch vom Glauben abfallen, wenn sie die Wahrheit erfuhr. Tai schloss sich mal wieder im Bad ein, Mimi hatte vorsorglich mal seinen Rasierer gegen einen mit Sicherheitsklingen ausgetauscht, sie glaubte ja immer noch, dass er sich vielleicht ritzte und es vor sich schämte, es zuzugeben, aber sie hatte sich was überlegt. Sie zog ihre heißesten Dessous an, jene, die sie zur Hochzeitsnacht getragen hatte und als Tai aus dem Bad kam, räkelte sie sich erotisch auf dem Bett, stand auf und drückte ihn quasi an die Wand, die hinter Tai war. Sie küsste seinen Hals entlang, strich mit der Hand über den Oberkörper, und schob die Hand schließlich unter sein Hemd. Was dann passierte, würde sie wohl noch eine Weile wie einen Film vor sich ablaufen sehen, wie einen ziemlich schlechten Film.   Mimi war ziemlich gerissen, das musste man ja zugeben, Tai wusste noch genau, wann sie diese Dessous das letzte Mal getragen hatte, aber mit ihr intim werden? Nein, das konnte er nicht, dann würde alles auffliegen und das durfte es doch auch nicht! Als sie ihm näherkam, machte sich Panik in ihm breit, die sich sogar bis hoch zu seinen Augen arbeitete, was sie aber wohl nicht sah, weil sie mit anderen Dingen beschäftigt war und er bekam immer mehr Panik, ganz besonders, als sie ihre Hand unter sein Hemd schob und das löste bei ihm fast eine reflexartige Reaktion aus und er schob sie, grober als beabsichtigt, von sich. „Nicht..., ich kann nicht“, erst als sie auf dem Bett zum Sitzen kam und er ihren Blick sah, wurde ihm bewusst, was er getan hatte, genau das, wovor er die ganze Zeit Angst hatte, es war wahr geworden, er hatte seine Frau verletzt und das sorgte gerade dafür, dass in ihm alles zusammenbrach er sah sie an, fast vollkommen gebrochen. „Ich …, es tut mir so leid Schatz..., ich wollte dir nicht wehtun..., ich habe die ganze Zeit alles getan um euch nicht wehzutun... und jetzt habe ich versagt und es doch getan...“ Jetzt in diesem Moment war er an einem Punkt, wo er kurz wohl sich von seinen Emotionen leiten ließ. „Ich will dir so gerne alles sagen..., aber ich darf es nicht..., nur wenn ich es selber nicht mitbekomme breche ich die Vereinbarung nicht“, danach verstummte er, er hatte ihr unterschwellig den Ball zugeworfen, nun blieb nur zu hoffen, dass Mimi den Wink verstand, denn sonst wäre vermutlich alles zu Ende.   Klar war Mimi gerissen, sie war nicht umsonst eine ausgezeichnete Therapeutin… zumindest, wenn es nicht um ihre Familie oder Freunde ging, da wurde sie auch Opfer von Selbsttäuschung und Verleumdung wie jeder andere. Tais Warnzeichen hatte sie ja schon eine Weile bemerkt, aber runtergespielt, genau das, wovor Masao sie gewarnt hatte. Eigentlich dachte sie, dass jetzt alles gut werden würde, aber sie hatte die Rechnung ohne ihren Mann gemacht, dessen Panik sie nach dem Wegstoßen nun deutlich in den Augen sah. Sie war entsetzt und das zeigte sich auch an ihrem Gesichtsausdruck. Aber nicht wegen Tais Reaktion, wie er das deutete, sie war entsetzt über sich selbst…, dass sie nicht bemerkt hatte, dass ihr eigener Mann Angst vor ihr hatte, Angst davor, ihr nah zu sein. Der Stoß war recht grob gewesen, aber sie hatte sich nicht ernstlich verletzt, nur den Knöchel etwas an der Bettkante angehauen und starrte Tai einfach nur an. Was stimmte denn verdammt noch mal nicht?! Sie hatte das Bedürfnis zu schreien, aber sie wusste, dass alles von ihr jetzt abhing. Tai war vollkommen gebrochen, er hatte die ganze Zeit mit sich kämpfen müssen und Mimi wurde schlagartig bewusst, dass irgendetwas ganz gewaltig schiefgelaufen sein musste. Tai…, Tai war fast wieder so wie damals, als sie sich kennengelernt hatten, es war, als hätte dieser Shihito alle ihre Erfolge zunichte gemacht, mit vier Stunden Therapie… alles was sie in unzähligen Sitzungen, hunderten von Stunden Mühe erarbeitet hatten… alles weg, ausgelöscht, als wäre es nie da gewesen. Sie schluckte die Tränen herunter, erhob sich vom Bett. Besänftigend hob sie die Hand, berührte seine Wange, in der Hoffnung, dass es dort okay war. „Liebling, beruhige dich, es ist nichts passiert, es geht mir gut.“ Was er dann sagte, ließ sie erstarren, in ihrem Kopf rotierte es und dann wusste sie genau, was sie zu tun hatte. Sie umfasste sein Gesicht mit beiden Händen und fixierte seinen Blick mit ihrem. „Schau in meine Augen Tai, nur in meine Augen“, sagte sie ruhig, monoton, sanft. „Sieh mich an, nur mich. Denk an nichts, lass die Gedanken einfach treiben. Und dann lass dich mit den Gedanken davon treiben, konzentriere dich auf meine Stimme, nur auf meine Stimme… was sie dir sagt, ist das, was du tun sollst. Tai… ich zähle jetzt bis drei und dann schläfst du ein. Und du wachst erst wieder auf, wenn ich es dir sage und mit dem Finger schnippe. Eins… zwei… drei…“ Sie hatte beim Sprechen sich mit Tai gedreht, sodass er bei drei rückwärts aufs Bett fiel und tatsächlich schlief. Erleichtert nahm sie ihr Telefon und rief Masao an. „Masao? Hier ist Mimi! Kannst du bitte vorbeikommen? Ich glaube, irgendwas ist bei der Therapie schiefgelaufen. Tai dreht völlig am Rad und ist nur noch apathisch, redet wirres Zeug und tut Dinge, die er niemals tun würde. Ich pack das nicht allein. Ich habe ihn jetzt erst mal unter Hypnose gesetzt!“ Als er meinte, dass er bei Matt sei, atmete Mimi erleichtert durch. „Bring ihn mit, vielleicht kann er uns eine Hilfe sein.“ Sie legte auf und ging ins Schlafzimmer zurück, wo sie Tai das Oberteil öffnete und auszog. Ritzwunden fand sie nicht, aber dafür die Einstichstelle am Arm. Aus Reflex schlug sie die Hände vor den Mund und begann zu schluchzen. Tai… ihr geliebter Tai war ein Junkie… das war das Erste, was ihr durch den Kopf schoss und sie sackte neben dem Bett zusammen und heulte, bis Masao und Matt klingelten.   Tai bemerkte sehr wohl das erste Mal seit Wochen, wie es Mimi zumute war und er musste sich zusammenreißen jetzt nicht selbst in Tränen auszubrechen, doch als Mimi ihn mit ihrem Blick fixierte, fügte er sich nach einigem Zögern und blickte sie direkt an und ließ sich auch auf die Hypnose ein und fiel schließlich rücklings auf das Bett und schlief auch sofort ein, auch dem geschuldet, dass er die Nächte zuvor ja so gut wie gar nicht geschlafen hatte. Masao und Matt waren gerade mit dem Essen fertig, denn Masao hatte heute endlich mal einen Tag frei und musste auch erst in zwei Tagen wieder arbeiten. Sie hatten es sich gerade auf dem Sofa gemütlich gemacht, als sein Handy klingelte und eine völlig aufgelöste Mimi ihn anrief. „Mimi, hey ganz ruhig... mach einfach nichts, bis ich da bin, ich komme mit Matt sofort und dann helfe ich dir, mach dir keine Sorgen“, und schon war aufgelegt. Er stand auf und sah Matt an „Planänderung, Mimi hat angerufen, irgendwas stimmt da nicht. Tai dreht vollkommen am Rad und sie weiß nicht mehr weiter, unter Hypnose schläft er jetzt, aber seit der Therapie baut er immer mehr ab, komm bitte mit, damit du Mimi zur Not auch etwas beistehen kannst, während ich mich um Tai kümmere“, im Prinzip ließ er Matt gar keine Wahl und so dauerte es nicht lange, bis sie bei Mimi und Tai waren und eine vollkommen aufgelöste Mimi vor ihm stand, er schloss sie in die Arme und versuchte sie zu beruhigen. „Shht, ganz ruhig, wir kriegen das hin Mimi, okay?“ Er ließ sie los und nahm seine Arztasche und ging mit Mimi und Matt noch oben, wo Tai lag und er sah wirklich alles andere als gut aus. Er machte sich sofort daran Tai zu untersuchen und fand die Einstichstellen am Arm, die ihm komisch vorkamen. Er schaute Mimi an. „Die Einstichstellen am Arm... die sind ganz sauber und perfekt..., das kriegt niemand bei sich selbst hin…, irgendwas stimmt da nicht..., die kommen nie und nimmer von ihm selbst.“ Dann untersuchte er ihn weiter, prüfte Puls, Blutdruck und hörte ihn schließlich auch komplett ab. „So an sich ist er okay, körperlich ist er eigentlich stabil.“ Dann ertastete er an Tais Hosentasche etwas und zog eine Dose hervor und überprüfte diese und ihm wurde sofort klar, dass hier was nicht stimmen konnte. „Diese Pillen werden eigentlich Patienten gegeben, die unter akuten Schlafstörungen leiden, um ihnen das Einschlafen zu erleichtern, die sind eigentlich harmlos, weil sie niedrig dosiert und auf pflanzlicher Basis sind..., aber diese Pillen in der Dose, die passen nicht zu der Verpackung, es fehlt das Stanzemblem und auch die Form und die Farbe der Pillen ist falsch…, diese Pillen bekommst du nur beim Arzt höchstpersönlich und in keiner Apotheke..., weil du dich in der Überdosierung auch mit einem Pflanzenpräparat umbringen kannst, an der ganzen Sache ist mächtig was faul.“ Er drehte sich zu Mimi um „Hör zu, ich möchte, dass du ihn gezielt fragst, warum hat er diese Einstiche am Arm hat, warum hat er diese Pillen nimmt und wie viel davon am Tag er eingeworfen hat. Und was hat der Arzt ihm aufgetragen zu tun, wir brauchen jetzt jede Information, die wir aus ihm herauskriegen können“   Matt hatte sich auf einen entspannten Abend mit Masao gefreut und erst gedacht, dass die Klinik ihn wieder rief, aber als er den Namen Mimi fallen hörte, spannte er sich an und sah Masao auch danach direkt an. Dass er mitkommen sollte, musste man ihm jedenfalls nicht zweimal sagen, sie schwangen sich aus der Türe und waren bald bei den Yagamis am Haus angekommen, wo Mimi sie aufgelöst begrüßte. Der Trost von Masao tat ihr gut und so gingen sie gemeinsam erst mal nach oben, wo Masao sich Tai ansah, während Matt Mimi beruhigend über den Rücken strich, die immer wieder murmelte, dass sie nicht glauben konnte, dass ihr Mann ein Junkie sein sollte. „Mach dir keine Sorgen, das wird schon wieder. Aber ich habe ihn Jahre nicht mehr so blass und abgemagert gesehen, aber ich glaube nicht, dass er Drogen nimmt, der Entzug damals war so hart für ihn, das würde er dir und den Kindern nicht antun Mimi, niemals.“ Gebannt schaute sie dabei zu, wie Masao sich Tai betrachtete und zuckte fast zusammen, als er zu sprechen begann. „Was? Aber… das heißt ja, jemand muss ihm was verabreicht haben. Aber wieso sagt er denn nicht, dass er beim Arzt war?“ Sie ließ Masao aber erst mal machen, wirkte ein wenig erleichtert, als er ihr versicherte, dass es Tai an sich ganz gut ging, aber als Masao die Pillen fand, schluckte sie. „Ich kenne dieses Medikament, aber du kennst mich ja, ich verschreibe aus Prinzip nichts… aber die kann er wohl kaum genommen haben, er hat sich doch nächtelang nur gequält und fast gar nicht geschlafen.“ Matt hatte die Dose entgegengenommen, um sie beiseite zu legen und schüttelte den Kopf. „Er muss sie genommen haben, die Packung ist fast leer… aber warum verheimlicht er dir ein Pflanzenpräparat?“ Das Ganze wurde immer merkwürdiger und Mimi hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen, aber sie blieb tapfer, hörte Masao genau zu. Sie war diejenige, die mit der Hypnose arbeiten konnte, also musste sie einen klaren Kopf behalten. „Weißt du was merkwürdig ist, Masao? Er meinte vorhin zu mir, dass er nur sprechen dürfe, wenn er dabei nicht anwesend ist, was mich auf die Idee mit der Hypnose gebracht hat. Ich glaube… irgendetwas setzt ihn unter Druck.“ Sie stand auf und sah den jungen Arzt an. „Warte einen Moment.“ Sie verließ den Raum und kam wenig später mit einem Camcorder wieder. „Den benutze ich, um meine Therapiesitzungen aufzunehmen, wenn ich sie später mit den Patienten analysieren will. Matt? Ich möchte, dass wir den ganzen Prozess auf Video aufnehmen, könntest du die Kamera führen?“ Er nickte, also zeigte Mimi ihm, wie das Gerät funktionierte. Als das Band startete, begann sie zu sprechen. „Wir haben den 7. Juni 2019, es ist 20:42. Wir befinden uns im Haus, dass ich mit meinem Ehemann Taichi und meinen drei Kindern bewohne. Anwesend sind Dr. Masao Watanabe, Arzt an der Uniklinik Tokyo, Yamato Ishida, Musiker und Manager, Taichi Yagami, der sich in diesem Moment unter Hypnose befindet und meine Wenigkeit, Mimi Yagami, Psychotherapeutin.“ Sie deutete Matt an, den Fokus auf sie zu halten und sie setzte sich neben Tai ans Bett, strich ihm über die Stirn, ehe sie leise zu sprechen begann. „Tai, ich möchte bitte, dass du aus dem Schlaf, aber nicht aus der Hypnose erwachst und mir dann als Zeichen, dass du mich verstanden hast, zwei Finger zeigst.“ Sie schnippte mit dem Finger, Tai wachte auf und tat, worum sie gebeten hatte. Das tat sie nur um auf Video festzuhalten, dass Tai wirklich weggetreten war. „Tai, hör mir jetzt genau zu. Ich möchte, dass du mir erzählst, wieso du Nadeleinstiche auf dem Arm hast, woher du die Tabletten hast und wie viele du davon genommen hast.“ Erneut schnippte sie und die Wahrheiten, die sie zu hören bekamen, würden Mimi noch schwer zusetzen.   Masao sah zu den beiden und seufzte. „Weil da mit Sicherheit keine Pflanzenpräparate drin sind Matt..., die Tabletten sehen anders aus, das weiß ich zu hundert Prozent, da ich sie auch schon verschrieben habe, irgendwas an der ganzen Sache ist faul und wir werden herausfinden was es ist.“ Davon war er auch komplett überzeugt, allerdings lag es jetzt an Mimi herauszufinden was in Wahrheit passiert war, wenigstens konnte er Mimi die Sorge nehmen, dass Tai ein Junkie war, denn das war er definitiv nicht, was allerdings gleich alles zutage kommen sollte, damit hatte selbst Masao nicht gerechnet und er hatte schon viel mit Patienten erlebt. Masao sah sie an „Normalerweise müssen Patienten keine Erklärung unterschreiben, der Arzt ist zum Schweigen verpflichtet, aber nicht der Patient selbst, das ist totaler Schwachsinn so etwas zu verlangen“, jetzt aber galt es aber erst einmal der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Tai wurde aus seinem Schlafzustand geholt, aber war weiterhin unter Hypnose und tat, was Mimi sagte und hörte ihre Frage an, auf die er auch wahrheitsgemäß antwortete. „Dr. Shihito hat mir seit der zweiten Sitzung immer eine Spritze gegeben, weil er sagte, es würde mir helfen zu entspannen, Baldrian mit Vitaminen und pflanzliches Zeug, jedes Mal, weil er sagte, ich muss das nehmen und dann ab der dritten Sitzung auch die Tabletten, sie sollten in Kombination mit der Spritze helfen. Erst drei pro Tag und danach sollte ich fünf Tabletten am Tag nehmen, ich nehme drei Tabletten seit der dritten Sitzung täglich und seit der vierten Sitzung fünf Stück am Tag, damit ich keine Gefahr mehr bin..., für Kari, für dich und die Kinder... der Doktor hat mich angewiesen, alles so einzunehmen und keine Fragen zu stellen.“ Masao zog die Augenbrauen hoch und sah Mimi an. „Er hat was? Die Dosis ist viel zu hoch! Auf Dauer führt das zum Herzstillstand, das sollte er aber als erfahrener Therapeut wissen! Und Spritzen gibt man nicht in Kombination mit Tabletten, das ist fahrlässig und super gefährlich, aber Gefahr für Kari, dich und die Kinder?“ Er überlegte kurz, dann sprach er weiter. „Mimi, frag ihn, was der Therapeut über Kari gesagt hat und seine Beziehung zu Kari“, er wählte bewusst erst das Thema Kari, auch weil Tai Kari zuerst genannt hatte.   Matt sah Masao an. „Das habe ich auch verstanden, aber trotzdem fehlen da jede Menge Tabletten, alles ziemlich surreal. Kann man das nicht untersuchen lassen, was da drin ist? Vielleicht wäre das gut.“ Er übernahm wie aufgetragen die Kamera und ließ die beiden Experten mal machen. Was Masao sagte, war auch das, was Mimi so störte. „Er meinte halt nach der ersten Sitzung, dass er nicht über die Therapie mit mir sprechen darf, weil ich den Verlauf gefährden könnte. Und das Patienten sowas normalerweise nicht unterschreiben, weiß ich ja auch, die unterschreiben bei mir höchstens eine Schweigepflichtentbindung oder die Einverständniserklärung für Ton- oder Videoaufzeichnungen.“ Sie runzelte die Stirn und gemeinsam lauschten sie der Antwort auf die Fragen, die Mimi ihm stellen sollte, ihr fiel bei der Erzählung alles aus dem Gesicht und sie schaute nur entsetzt die beiden Männer an. Unter Hypnose konnte man nicht lügen, was das Ganze noch viel schlimmer machte. „Wieso sollte er denn eine Gefahr für uns sein, ich verstehe das alles nicht!“, sie war den Tränen nahe und als sie hörte, was Masao sagte, schlich sich doch eine stumme Träne über ihre Wange. „Ich habe solche Angst um ihn, wenn mit den Tabletten schon was nicht stimmt, wer weiß, was er Tai gespritzt hat… kein Wunder, dass es ihm einfach nicht besser geht.“ Matt hatte die ganze Zeit geschwiegen, räusperte sich nun aber hinter der Kamera. „Ich bin kein Arzt und kann mich jetzt auch echt in die Scheiße reiten, aber… einige Symptome erinnern mich an damals, als man ihn mit den ganzen Psychopharmaka zugeschmissen hat… vielleicht war einer der Wirkstoffe ja versehentlich dabei? Wobei das doch eigentlich in den Akten vermerkt ist, Masao, oder nicht?“ Mimi seufzte, sie stellte Tai jetzt erst mal die nächste Frage, vielleicht lichtete das Thema Kari ja ein wenig die Schatten. „Tai, ich möchte jetzt, dass du mir erzählst, was ihr über Kari gesagt habt, vor allem, was der Therapeut über Kari gesagt hat und über eure Beziehung zueinander.“ Jetzt war sie gespannt, was dabei herauskommen würde.   Masao zog erneut die Augenbraue hoch „Ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass mit diesem feinen Dr. Shihito irgendwas nicht stimmt..., so handelt doch kein vernünftiger Therapeut, aber hören wir uns erstmal noch die anderen Dinge an.“ Er nickte Matt zu. „Mischt man verschiedene Psychopharmaka zusammen, dann können sie die jeweiligen Nebenwirkungen auslösen, die normalerweise so gar nicht hervortreten würden, ich werde ihm gleich Blut abnehmen und es untersuchen lassen und diese Pillen werden wir ebenfalls im Labor analysieren lassen.“ Tai hörte ihnen zu, bekam aber nur Bruchteile von Worten mit, was unter der Hypnose normal war und konzentrierte sich erst wieder, als Mimi ihm mit klarer Stimme die nächste Frage stellte und antworte darauf auch wahrheitsgemäß. „Zu jeder Sitzung lief immer ein Diktiergerät mit, er sagte, er brauche das für die Analysen, auch bei dem Gesprächsthema Kari..., ich habe ihm erzählt, was in unserer Kindheit passiert ist, die Krisen während ihrer Schwangerschaft und auch danach noch und unseren Streit, wo sie so eifersüchtig wegen Mimi war.“ Er hielt kurz inne, denn die nächsten Worte fielen ihm so unglaublich schwer „Dr. Shihito hat gesagt, dass alles meine Schuld ist... ich solle mehr Zeit mit Kari verbringen und die Kinder Mimi überlassen, um Kari zu zeigen, dass sie mir wichtig ist..., er sagte, ich habe sie überbehütet und sie abhängig gemacht von mir und dann, als Sora halt so in mein Leben trat, sie fallen gelassen und sie hätte Zuflucht bei Davis gesucht, weil er mir ja damals ähnlich war.“ Er schluckte. „All ihre Psychosen oder Traumata, die sie hat, sie sind alle meine Schuld..., weil ich sie immer wieder enttäuscht und verletzt habe und ihren Hass gegen andere Frauen geschürt habe..., ihre Depressionen während der Schwangerschaft und danach sind auch meine Schuld…, sie sähe Aiko als Störfaktor, einfach weil sie ein Mädchen sei..., wenn ich Distanz zu Kari aufbaue, damit sie sich mehr auf T.K. fokussiert, dann würde ich sie in den Tod treiben und dafür sorgen, dass sie sich und Aiko umbringt und all die Dinge, die Davis mit ihr getan hat..., die Vergewaltigung und alles..., das ist alles meine Schuld, weil sie ihm blind vertraut hat, weil er mir ähnlich war. Im Endeffekt hat er gesagt, dass alles Negative, was in ihrem Leben ist und war, meine Schuld sei und ich früher oder später auch Mimi und die Kinder in den Selbstmord treiben würde...“ Er schluckte den Kloß, der sich in seinem Hals bildete, hinunter. „Ich wollte das doch alles nicht..., ich wollte sie niemals ins Verderben stürzen oder sie so quälen..., aber Dr. Shihito meinte, ich habe alles, was in ihrem Leben schief ging zu verantworten, ihre Krise mit T.K. und alles andere, das ist alles meine Schuld, sie trifft da absolut null schuld, weil ihr Verhalten immer meine Schuld gewesen sei…, er meinte, er habe Masao eingeweiht in seinen Therapieplan, dass Kari sich nicht so abnabeln solle von mir…“ Masao fiel fast alles aus dem Gesicht. „Was zum Fick ist falsch mit dem Typen? Er hat nie auch nur ein Wort mit mir geredet und jetzt weiß ich auch warum mein Therapiefortschritt bei Kari für den Arsch ist!“, ja er war jetzt wirklich wütend wegen Junpeis Lügen und die Konsequenzen, die es für seine Therapie mit Kari hatte. „Tai hör zu, Karis Verhalten ist nicht deine schuld und dass Davis sie vergewaltigt hat ist erst recht absolut nicht deine schuld!“   Da konnte Mimi ihm nur beipflichten, das konnte es doch echt nicht sein und selbst Matt, der von der Materie keinen Plan hatte, verzog skeptisch das Gesicht. „Genau das haben sie ja damals mit Tai gemacht, mein Bruder hatte den ganzen Skandal damals aufgedeckt, als es Tai so dreckig ging, hat man ihm verschiedene Psychopharmaka gegen Psychosen, Schizophrenie und was weiß ich nicht alles gegeben und dann auch noch dafür gesorgt, dass er in eine Alkoholsucht abdriftet. Ich habe ihn damals zwangseinweisen lassen in die Entzugsklinik“, meinte er an Masao gerichtet und Mimi seufzte leise. „Ohne Matt würde er vermutlich gar nicht mehr leben, allein daran zu denken, weckt in mir das Bedürfnis mich einfach zu verkriechen… aber erst müssen wir Tai helfen.“ Sie atmete tief durch, ehe sie ihrem Mann die nächsten Fragen stellte. Zu hören, dass der Kerl alles aufgezeichnet hatte, spielte ihnen ja eigentlich in die Karten, aber nur, wenn sie an die Aufnahmen kamen, aber da hatte Mimi schon eine Idee. Sie sah Masao an. „Kannst du deine Kollegin anrufen, die mit Dr. Shihito zusammenarbeitet und sie bitten, sämtliche Diktiergeräte des werten Kollegen zu sichern? Dann kann ich sie an Ken weitergeben, sein Forensik Team wird die Aufnahmen sicherlich in kürzester Zeit so sichern können, dass wir sie gegebenenfalls bei einem Prozess oder ähnlichem als Beweismittel einreichen können. Wenn wir sie selbst holen, machen wir uns strafbar, aber sie hat ja freien Zugang zur Praxis.“ Das geklärt widmete sie sich weiter ihrem Ehemann, der Ungeheuerlichkeiten von sich gab. Was hatte dieser Arzt ihm da bitte eingeredet? So wie Masao austickte, würde Mimi gerade auch gern an die Decke gehen, aber sie durfte nicht, sie musste ruhig bleiben. Deutlich war aber zu sehen, dass Matt verächtlich schnaubte. „Und der Pisser soll Therapeut sein? Wenn ich das schon höre, er und Schuld an Karis Misere. Dann braucht sich Masao ja wirklich nicht wundern, dass bei Kari nichts passiert. T.K. hat uns ja letztens noch erzählt, dass die zwei dauernd wieder aneinanderkleben, meinem Bruder hat das auch nicht gepasst, weil Kari dadurch wieder launischer wurde.“ Er rollte mit den Augen und Mimi rieb sich die Stirn, das Ganze bereitete ihr höllische Kopfschmerzen. „Hör zu Tai, Masao hat Recht, das, was Kari widerfahren ist, das ist schlimm, aber ganz bestimmt nicht deine Schuld. Sie hat sich aus freien Stücken für Davis entschieden und er hätte sie auch um den Finger gewickelt, wenn du dabei gewesen wärst. Dann hätte er es sicher nur noch versteckter gemacht und wer weiß, was dann passiert wäre. An vielen Dingen ist Kari auch selbst schuld, sie hat sich darauf ausgeruht, immer bemuttert zu werden, sie ist unreif, kindisch und bequem gewesen, aber seit sie sich mit Davis konfrontiert hat, geht es doch bergauf, das hast du selbst gesagt Liebling. Du treibst niemanden in den Selbstmord, Kari nicht, die Kinder nicht und mich schon gar nicht. Ich stelle mich immer dem Leben egal wie hart es noch sein wird!“ Sie atmete tief ein und aus ehe sie seufzte. „Tai, bitte erzähl mir, was genau hat er über die Kids und mich gesagt?“   Masao sah zu Mimi „Ja der Plan klingt wirklich gut, ich werde Mika direkt anrufen“, er ging aus dem Raum und telefonierte mit Mika und erzählte ihr kurz was los war und Mika versprach sich direkt in die Praxis zu begeben und die Dateien zu sichern. Danach ging er wieder und nickte Mimi als Zeichen, dass alles in die Wege geleitet war. Tai hingegen hatte sich zwischendurch etwas verkrampft, über all das zu reden fiel ihm so verdammt schwer, er hörte aber Mimis Worten zu, doch war nicht in der Lage etwas dazu zu sagen, sondern redete erst wieder, als Mimi ihn fragte, was Junpei über sie und die Kinder gesagt hatte. Darüber zu reden fiel ihm noch einmal deutlich schwerer, als über Kari zu reden und schon zu Beginn war seine Stimme immer wieder brüchig. „Er sagte, dass ich mich auf Distanz halten muss..., dir mehr Aufgaben im Haushalt übergeben und auch die Kinder mehr dir überlassen muss... Er sagte, ich zerstöre die Kinder nur und treibe euch in den Tod, wenn ich weiter voll am Familienleben teilnehme..., dass ich unsere Kinder kaputt mache... ich anfangen würde, Sora in dir zu sehen... und Jess in Kazumi und sowas, aber das kann ich bis heute beim besten Willen nicht glauben, erst recht diese Sora Sache nicht! Ich musste mich emotional und körperlich abschotten, sonst hätte ich unbewusst irgendwann was gesagt und das hatte Dr. Shihito mir ja verboten. Nachdem er in der einen Sitzung mir eingeredet hatte, dass ich an Karis Misere schuld bin, da habe ich in die Wand geschlagen, weil ich nicht wusste wohin mit den ganzen Gefühlen. Da er hat mir noch gesagt, dass wenn ich mich von ihm nicht beruhigen lasse, er mich zwangseinweisen lassen müsse und dann das Jugendamt auf den Plan rufe... und ich die Kinder verlieren würde, weil er kein Gutachten ausstellen kann, dass mir einen Umgang mit den Kindern erlaubt..., er sagte, ich sei eine zu große Gefahr für dich und die Kinder und würde den Kindern was antun, weil ich mich nicht unter Kontrolle hätte. Ich habe immer getan, was der Dr. mir gesagt hat, weil ich dir versprochen habe das durchzuziehen, für uns und unsere Kinder... und ich habe wieder versagt. Er hat mir in jeder Sitzung eingetrichtert, ich müsse euch auf Distanz halten, weil ich eine Gefahr für meine Familie sei und dass die Kinder sich irgendwann wegen mir umbringen würden, weil sie mit dem Ganzen nicht klarkommen würden.“ Jetzt liefen ihm letztlich doch Tränen über die Wangen. „Ich wollte dir niemals so wehtun, wie ich es getan habe..., ich wollte einfach das Richtige tun..., es tat so unglaublich weh den traurigen Blick der Kinder zu sehen und ich musste mich zusammenreißen nicht einzuknicken..., seit er mir die Spritzen gegeben hat, wurde es immer schlimmer, ich habe nur noch Albträume und kann nicht mehr schlafen..., mir wird so oft schlecht und ich bilde mir Dinge ein, die dann plötzlich doch niemals da waren..., mit jeder Sitzung sind die ganzen Sachen immer schlimmer geworden und ich bin dir aus dem Weg gegangen, weil ich keine Antworten auf deine Fragen gehabt hätte... körperliche und emotionale Nähe hat mir Angst gemacht..., weil ich nicht der Mann sein konnte, den du brauchst... Ich liebe dich Mimi...und ich wollte diese Therapie wirklich durchziehen für dich und unsere Kinder..., aber ich habe es wieder nicht geschafft... Er hat mir immer wieder eingetrichtert, dass, wenn ich nicht auf das höre, was er sagt, ich dann euch in den Tod treiben werde... und ich hatte einfach so riesige Angst davor..., dass ich ihm das geglaubt habe.“ Masao konnte dazu erst mal gar nichts sagen..., das war einfach nur hart... und ihm wurde klar, dass Dr. Shihito ihn nur noch mehr zerstört hatte, als ihm tatsächlich zu helfen. Er atmete tief durch und ergriff dann doch das Wort. „Tai, zu diesem Typen wirst du nie wieder hingehen, hörst du? NIE WIEDER!“, ja er war immer noch voller Wut und das nicht zu knapp.   Während Masao telefonieren ging, hatte Mimi einen Moment Zeit durchzuatmen. Matt legte ihr eine Hand auf die Schulter und lächelte aufmunternd. „Das wird schon alles, lass den Kopf nicht hängen. Es ist schlimm, was da passiert ist, aber zum Glück haben wir noch rechtzeitig bemerkt, dass etwas nicht stimmt. Tai kommt schon wieder auf die Beine.“ Mimi seufzte leise, die Schuldgefühle nagten bereits an ihr, immerhin hatte sie Tai diese Therapie aufgeschwatzt. Dass sie nötig war, darüber waren sich Masao und sie einig gewesen, aber SO sollte das gewiss nicht laufen. Als der junge Arzt zurückkam und ihr ein Zeichen gab, setzte Mimi das Gespräch mit Tai fort, der trotz Hypnose sichtlich verkrampfte, was Mimi schlucken ließ, denn sie wusste, dass das nur passierte, wenn die Patienten emotional extremst aufgewühlt waren. Was Tai von sich gab, setzte das Puzzle zusammen, erklärte alles, was Mimi die ganzen Wochen über nicht begriffen hatte, aber jetzt ergab alles einen Sinn. Was er mit Tai gemacht hatte, war schrecklich, er hatte ihn manipuliert, seine Ängste nicht verbessert, sondern so sehr ausgereizt, dass der arme Kerl nicht mehr wusste wohin mit seinen Emotionen und deswegen auf eine Wand eingeschlagen hatte. Der letzte Satz allerdings war es, der Mimi endgültig brach, die Schuldgefühle in ihr ins Unermessliche steigen ließ. Es war ihre Schuld, dass er das mitgemacht hatte… ihr knickten die Beine weg und sie sank auf die Knie, Tränen strömten über ihre Wangen und sie schluchzte bitterlich. „Oh mein Gott… was habe ich bloß getan… warum habe ich das getan?!“ Sie schlug die Hände vors Gesicht und weinte und weinte, sie konnte sich gar nicht mehr beruhigen und Matt stand hilflos hinter der Kamera und wusste gar nicht, was er sagen sollte. „Mimi… Mimi beruhige dich!“, er war neben sie auf die Knie gegangen und legte die Arme um sie. „Niemand von euch beiden hat Schuld okay? Das ist alles die Schuld von diesem Dr. Shihito und von sonst niemandem. Es ist auch völlig egal, wer Schuld hat jetzt, wir müssen Tai helfen, das ist das Wichtigste.“ Sie hatten Tais weitere Schilderungen gehört und Matts Mimik wurde auf einmal sehr ernst. „Masao, es ist genau wie damals… ich glaube… nein ich bin mir absolut sicher, dieser Typ hat Tai die gleichen Mittel verabreicht wie damals, oder zumindest einige der Substanzen. Die Albträume, die Wahnvorstellungen… das passt alles!“ Mimi hatte sich inzwischen wieder ein wenig beruhigt und sah Matt entsetzt an, aber schaltete dann schnell. „Viele Medikamente sind nur eine gewisse Zeit lang nachweisbar. Der Termin war am Montag, das heißt, falls Shihito ihm was gespritzt hat, können wir es nur noch wenige Stunden nachweisen. Können wir ihn in die Uniklinik bringen, Masao? Für eine knappe Stunde kann ich ihn noch unter Hypnose behalten, aber danach muss ich ihn zurückholen und das möchte ich gern unter ärztlicher Aufsicht tun, ich weiß nicht, wie er nach dem Aufwachen reagieren wird…, die Kinder sind bei meinen Eltern das ganze Wochenende…, aber jemand muss Kari Bescheid sagen!“ Sie war aufgedreht und fast schon wie ein flattriges Huhn, was Matt leicht seufzen ließ, zum Glück schien wenigstens Masao einen halbwegs kühlen Kopf zu bewahren, mal von seiner Wut abgesehen.   Masao hatte definitiv genug gehört und es tat ihm auch weh, dass Mimi so litt, aber wenigstens war die Wahrheit jetzt herausgekommen und sie konnten anfangen entgegenzuwirken. Masao versuchte es auf die ruhige Art. „Okay, wir wissen jetzt, was vermutlich passiert ist und wir beruhigen uns jetzt alle, um Tai nicht noch mehr zuzusetzen. Mimi, du hast definitiv keine Schuld an dem Ganzen, niemand konnte wissen, dass der Typ so beschissen ist und wir werden auch seine Motive dafür herausfinden, wieso er das überhaupt gemacht hat. Wir fahren ihn jetzt in die Uniklinik und nehmen ihm Blut ab, danach kannst du ihn aus der Hypnose herausholen, das ist der sicherste Weg, denn ich weiß nicht, ob er sich Blut abnehmen lässt, wenn er aus der Hypnose aufwacht und die Zeit rennt gegen uns, um alles nachweisen zu können.“ Er wollte noch mehr sagen, als sein Handy vibrierte und er kurz danach Mimi ansah. „Mika hat mir gerade geschrieben, dass sie die Aufnahmen gefunden hat und die Diktiergeräte zur Polizei bringt.“   Es dauerte noch einige Minuten, jedoch schaffte er es mit Matts Hilfe, Tai irgendwie ins Auto zu verfrachten. „Matt hör zu, du musst Kari und T.K. Bescheid geben, keine genauen Details, ich muss das mit Kari zusammen aufarbeiten, sonst wird sie damit nicht klarkommen und anfangen sich Vorwürfe zu machen, womit wir dann in einem Teufelskreis landen... sag ihnen, dass die Therapie sabotiert wurde, dass es Tai nicht gut geht und dass der Therapeut ihm Sachen eingeredet hat, die nicht der Wahrheit entsprechen, Sag ihnen auch, dass er unter Drogen gesetzt wurde und jetzt in Behandlung ist, alles Weitere werde ich mit Kari dann besprechen.“ Also fuhr er gemeinsam mit Mimi und Tai ins Krankenhaus, während Matt sich auf den Weg zu Kari und T.K. machte, um ihnen die Nachricht zu überbringen. Im Krankenhaus angekommen bugsierten sie Tai in ein Behandlungszimmer und Masao nahm ihm Blut ab und lies es von der Schwester direkt ins Labor bringen, damit es direkt untersucht wurde und die Pillen ebenfalls. Er hoffte, sie waren noch in der Zeit, dass man die Substanzen, welche auch immer es waren, in Tais Blut noch nachweisen konnte. „Okay Mimi, du kannst ihn jetzt aus der Hypnose holen, aber langsam und bedächtig, ich denke nicht, dass er dir was tun wird.“ Tai bekam das alles nur so am Rande mit, durch die Hypnose war er eher darauf fixiert zu warten, dass Mimi ihre nächste Frage stellte, die er beantworten sollte.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)