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Das Leben danach

von
Koautor:  Teky95

Vorwort zu diesem Kapitel:
Zeitliche Einordnung:
Montag, 6. Mai 2019
Masaos Büro Komplett anzeigen

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Mimis Sorgen, Teil 2

Mit Masao war Mimi komplett auf einer Wellenlänge; spätestens seit dem Drama im Hause Takaishi waren die zwei wirklich eng zusammengewachsen und inzwischen neben guten Kollegen auch Freunde geworden, was es natürlich einfacher machte, offen über bestimmte Dinge zu sprechen. Nachdenklich lauschte Mimi ihm und nickte dann. „Ja, so wie du das zusammenfasst, ist Verlustangst wohl wirklich das Offensichtlichste, wieso ich da selbst nicht drauf gekommen bin kann ich mir wohl nur durch den ganzen Schwangerschaftsstress erklären“, meinte sie ein wenig lachend, wurde aber sofort wieder ernst. „Das, was Tai erlebt hat, hat schon viele Menschen in den Suizid getrieben, wir können wirklich froh sein, dass mein Schwager in Spe damals dieses ganze Sora-Drama aufgedeckt hat und wir ihn von den Medikamenten losbekommen haben. Ich halte ja von medikamentös gestützten Therapien sowieso nichts, solange es noch Alternativen gibt, einzig bei schweren Psychosen und Persönlichkeitsstörungen oder Schizophrenie ist es oft sinnvoll, damit sich die Patienten nicht selbst gefährden. Und dass ihm Jess am Herzen lag, weiß ich, wir haben sie ja damals alle kurz gesehen an diesem Meer, ich hatte dir die Geschichte ja erzählt.“

[JUSTIFY]Als Masao ihr das Foto reichte, stockte Mimi der Atem, damals hatte man es nicht so gut erkennen können, aber Jess war Kari fast wie aus dem Gesicht geschnitten. „Das ist uns damals gar nicht aufgefallen, dass sie seiner Schwester so ähnlichsieht, aber wir haben sie auch nur aus der Ferne gesehen und sie war mehr eine geisterhafte Erscheinung, als wirklich ein Wesen aus Fleisch und Blut.  Ich weiß ja, was für einen Geschwisterkomplex Kari und Tai haben, daran arbeiten wir beide ja jetzt auch schon gut zwei Jahre. Dass man Jess nicht mehr helfen konnte, habe ich Tai auch versucht immer und immer wieder klar zu machen, aber irgendwie kam er nie so richtig darüber hinweg, das ist schlimm. Und ich weiß, dass ich mir eigentlich keine Vorwürfe machen muss, aber ich ärgere mich richtig darüber, dass ich es nicht bemerkt habe, dass ich nicht mehr objektiv sein konnte. Ich habe mir die ganze Zeit eingeredet, dass ich die Distanz wahren kann, aber da habe ich mir selbst etwas vorgemacht. Ob er mit einem anderen Therapeuten reden wird, kann ich nicht sagen, aber wenn ich ihm klar mache, dass das Wohl seiner Familie daran hängt, dann wird er hoffentlich wenigstens den Versuch wagen. Ich weiß, dass er nach allem, was passiert ist, nur noch wenigen Menschen vertraut, in diesem Zuge wiederum kann ich auch verstehen, warum es diesen heftigen Streit mit Matt damals gab. Aber bei den beiden herrscht auch Funkstille im Moment, wir wissen auch immer noch nicht, warum er im Dezember seine Band aufgelöst und seine Musikkarriere an den Nagel gehängt hat, aber das soll jetzt nicht weiter vertieft werden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mimi atmete einmal tief ein und aus, ehe sie Masao lauschte, was Kari betraf. Zum Glück sah die kleine Schwester ihres Mannes sie nicht mehr als Staatsfeind Nummer eins, sondern war mit Mimi doch wieder enger geworden, sodass T.K. und Kari auch Masao und Mimi jeweils von ihren Schweigepflichten entbunden hatten, sodass die beiden sich immer mal wieder austauschen konnten, da Mimi ja nach wie vor auch T.K. beratend zur Seite stand, wenn dieser mal wieder mit einem Problem bezüglich Kari nicht weiterkam. Sie nickte ein wenig, von den Konflikten wusste auch sie. „T.K. hat mit mir da auch drüber gesprochen, die Konflikte sind nicht mehr so dramatisch wie früher, aber hin und wieder fliegen bei den beiden doch noch die Fetzen. Aber sie achten darauf, es nicht vor Aiko auszutragen, damit die Kleine nicht auch noch traumatisiert wird. Aber wenn ich so darüber nachdenke, war Kari in der letzten Zeit ziemlich oft bei uns, obwohl Tai kaum geschlafen hatte wegen der Kleinen. Ich stimme dir aber zu, dass diese Fixierung von Aiko auf Tai aufgehoben werden muss, T.K. schmeckt das sicherlich auch nicht, wenn er merkt, das sich mein Mann in die Erziehung einmischt, das würde ich ja umgekehrt auch nicht wollen, ich hab mit Kari auch schon mal Streit gehabt, weil sie die Kinder zu sehr verwöhnt mit Süßigkeiten und immer direkt nachgibt, wenn Makoto mal quengelt, das kann er nämlich gut, den Sturkopf hat er wohl von seinem Vater geerbt.“ Mimi rollte ein wenig mit den Augen, ehe sich Erkenntnis in ihren Blick legte. „Da fällt mir noch was ein, sie hatte auch unbedingt darauf bestanden, der Kinder wegen in unsere Nähe zu ziehen, aber ich finde, seit sie und T.K. umgezogen sind, steht sie noch öfter auf der Matte als vorher… ich glaube, ich muss mir ihren Verlobten auch noch mal zur Brust nehmen, ich glaube er lässt, wie ich wohl auch bei Tai, Kari immer noch zu viel durchgehen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie trank den Kaffee leer und seufzte ein wenig, blickte nachdenklich Masao an. „Ich weiß, dass er das nicht bewusst macht, das ist einfach ein psychischer Schutzmechanismus, um sich vor Verletzungen zu schützen. Ich weiß, dass er mir bedingungslos vertraut, wir sind auch wirklich ein Dreamteam und ziehen eigentlich so gut wie immer auch an einem Strang. Wir haben beide so viel durch, wir sind einfach dankbar für das Leben, was wir jetzt miteinander teilen können. Und das ist gut, dass du jemanden kennst bzw. deine Kollegin, versuchen wir es einfach, wenn es nicht klappt, müssen wir uns etwas anderes überlegen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als Masao ihr jedoch die letzte Frage stellte, biss sie sich schuldbewusst auf die Unterlippe und senkte den Blick auf ihre Hände. „Also, wenn ich ehrlich bin, ganz am Anfang unserer Ehe, als die Kinder gerade auf der Welt waren, hatte ich ein wenig Zweifel, ob er mit den Kindern nicht überfordert ist. Dass er alles für sie tun würde, das wusste ich, ich werde nie das Strahlen in seinen Augen vergessen, als ich ihm gesagt hatte, dass ich schwanger bin von ihm. Die Zweifel habe ich aber nie ausgesprochen, möglicherweise hat er es dennoch an meinem Verhalten, meiner Blicke gemerkt, dass ich verunsichert war. Mit der Zeit verflogen diese Zweifel und heute würde ich unsere Kinder jederzeit in Tais Obhut lassen, aber damals war ich halt unsicher, ob er das wirklich packt… Manchmal frage ich mich, ob er sich deswegen selbst hinter mich und die Kinder anstellt, weil er glaubt, mir beweisen zu müssen, dass er es packt…“ Sie legte nachdenklich einen Finger ans Kinn und überlegte. „Ich weiß nicht Masao, aber je länger ich diesen Gedanken durchspiele, desto mehr habe ich das Gefühl, dass ich da gar nicht so daneben liegen könnte. Wie siehst du das?“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Masao nickte zustimmend. „Medikamente an sich sind nicht verkehrt es gibt auch vieles auf pflanzlicher Basis, die Dosis ist wichtig und dass es richtig eingestellt ist, jemanden der depressiv ist, dem brauch ich keine Tabletten geben, die gegen Schizophrenie wirken, es gibt auch tödliche Kombinationen, Xanax zum Beispiel wird gerne mal mit Hustensaft gemischt und als Droge eingenommen, weil man dann eine Art Trip bekommt, nur macht das abhängig und diese Trips können einen auch in den Tod stürzen, bei Tai zum bespiel wäre Xanax niemals nötig gewesen, Anti-Depressiva in geringen Dosen wären wirkungsvoller gewesen. An Tagen, wo er motivationslos war, hätten die ihm helfen können weiterzumachen, aber nur, wenn er sie wirklich benötigt. Ich denke dadurch, dass ihr euch wiedergetroffen habt, das wird ihn beflügelt haben, weil endlich jemand da war, der ihn verstand, der nicht verändern wollte, wer er war und ist, er konnte alles was sich angestaut hat rauslassen, du hattest immer den richtigen Ansatz gehab. Ich glaube ehrlich gesagt auch, dass er dich nicht erst seit diesem Zeitpunkt geliebt hat..., so lange wie ihr euch schon kennt, hätte er dir nie vertraut, wenn er dich nicht schon länger lieben würde. Ich denke selbst die Gefühle für Sora sind an das nicht mal ansatzweise herangekommen, was er für dich fühlt ist tiefe Liebe, du vervollständigst ihn, aber seine inneren Dämonen kommen immer wieder hoch, weil er es selbst verleugnet, dass sie da sind.  Er will beweisen, dass er das kann, dass er es bewältigen kann. Ich hatte mal etwas recherchiert und im Internet ein Video gefunden von ihm dabei, ob du es kennst weiß ich nicht, aber vom Zeitraum her müsste es kurz nach dem Punkt gewesen sein, an dem ihr zusammengekommen seid.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Masao zeigte ihr er erst das Video bevor er weiterredete.* „Ich war wirklich überrascht, aber das erklärt vieles denke ich, doch das ist jetzt nun mal wie es ist. Jess ist nicht mehr da und ich glaube es ist nicht so verkehrt, dass er nicht mehr an sie denkt, dass er immer wieder an Taki denkt das ist denke ich normal, er ist immerhin sein Fleisch und Blut, dir wird es da mit Shiori nicht anders gehen, aber es zählt die Art und Weise, wie man dann damit umgeht. Aber Mimi, es ist unmöglich für dich, die erforderliche Distanz zu wahren zu ihm, er ist dein Mann, der Mensch den du liebst, würdest du Distanz wahren wollen, müsstest du dich praktisch von ihm trennen und dann ist alles vorbei bei euch beiden... ich denke wenn du ihn nicht mehr hättest, würdest du in ein Loch fallen, wo dich keiner mehr rausbekommen würde, du würdest stark bleiben für die Kinder, aber innerlich leer, es nichts Verwerfliches, es ist schön zu sehen, wieviel Liebe ihr euch gebt und auch euren Kindern. Das zwischen Matt und Tai ist wesentlich komplexer, Matt war jahrelang sein engster Vertrauter und das ist mit diesem Geständnis zerbrochen, nur hat Matt das bis heute auch nicht ganz begriffen, für ihn führt Tai sich auf wie ein trotziges Kind, aber Matt wird das erst realisieren, wenn er mal an den Punkt kommt, an dem er der ist, der er sein will , aber das ist unwichtig, der Fokus liegt auf etwas Anderem.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Masao seufzte nun leicht. „Die Konflikte von T.K. und Kari werden harmloser, weil T.K. mittlerweile weiß, wie er Situationen entschärfen kann, er weiß wie er eingreifen muss. Wenn Kari droht aus der Spur zu fallen, holt er sie zurück, bevor sie am Rand angekommen ist und das hilft, Kari kann das mittlerweile bei T.K. ebenfalls, sie lernen sich immer besser kennen und lernen auch mit den Reaktionen des jeweils anderen immer besser umzugehen und das wichtigste ist, sie fangen auch an immer öfter über Probleme zu Reden. T.K. hat wohl schon mal gesagt, dass sie nicht so oft zu Tai muss und wenn Kari begreift, warum sie das tut, kann sie daran auch arbeiten und sie ist auch auf dem Weg das zu begreifen, mehr als Tai es tut, weil ich ihr immer wieder vor Augen führe, dass sie jetzt ihre eigene Familie hat. Es gibt nicht mehr nur Tai, jeder von beiden muss ein eigenes Leben führen, unabhängig voneinander, wenn wir dieses Verständnis bei Tai auch erreichen, dann wird Karis Prozess nicht mehr so zäh sein, denn momentan bremst Tai sie aus, tatsächlich auch mehr als Kari ihn.  Sie denkt jetzt sie muss auf ihn aufpassen, weil sie damals nicht für ihn da war und er denkt anders herum, wir müssen schauen, dass wir sie mehr voneinander fernhalten. T.K. ist manchmal leider sehr inkonsequent, Kari hat mir auch gebeichtet, dass sie ihn um den Finger wickelt, wenn er Dinge anspricht die zutreffen, sie weiß genau, wie sie ihn von diesen Themen wegbringen kann. Kari hat mir versprochen, dass sie versucht, es nicht mehr zu tun, auch etwas, woran wir arbeiten, aber T.K. solltest du da auch nochmal einweihen, dass er merkt er muss sich mehr durchsetzen, auch wenn sie dann zickig wird, aber es muss sein.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nachdenklich sah er Mimi an. „Manchmal muss man Zweifel nicht aussprechen, damit das Gegenüber sie bemerkt, ihr steht euch so nah, dass er es gespürt haben wird. Als es dir nach der Geburt so extrem schlecht ging, war Tai derjenige, der ruhig geblieben ist und sich um Makoto und Kazumi im Krankenhaus gekümmert hat, als du es nicht konntest. Er war ja quasi 24/7 an deiner Seite und an der der Kinder und das war in den Momenten auch genau richtig und sehr wichtig für die Kinder. Makoto lag viel auf seiner Brust, um die Wärme zu spüren, dass er jetzt mamafixierter ist, das ist normal, genauso dass Kazumi ein Papa Kind ist, Kazumi ist Tai vom Charakter her sehr ähnlich, während Makoto dir mehr ähnelt, er erkennt Sachen oft schon sehr gut und kann sogar zum Teil Gefahren einschätze. Viele unterschätzen ihn, weil er ein relativ ruhiges Kind ist, aber wenn es darauf ankommt wette ich, würde er an der Stelle von Tai auch Kazumi beschützen, ihr müsst nur aufpassen, dass Makoto sich Misaki gegenüber nicht so verhält wie Tai damals Kari gegenüber. Wir können das jetzt schon steuern, die ‚großer Bruder Rolle‘ ist okay, aber wir dürfen nicht Misaki unselbstständig werden lassen. Ich denke aber Tai hat gespürt, dass du ihm das nicht wirklich zutraust mit den Kindern und deswegen will er dir seitdem Tag für Tag beweisen, dass er das kann, dass du ihm vertrauen kannst. Er hat Angst dein Vertrauen zu verlieren, vermutlich will er sie deswegen auch am liebsten in Watte packen, denn er will nicht versagen nicht schon wieder, das wird sich bei ihm eingebrannt haben, ich denke auch einfach dass er will, dass du stolz auf ihn sein kannst, dass du ihm vertrauen kannst dass die Kinder bei ihm gut aufgehoben sind. Er versucht dir vermutlich auch alles an Arbeit abzunehmen, auch wenn es ihm zu viel ist eigentlich, damit du nicht überbelastet wirst, am besten teilt ihr euch zum Beispiel Haushaltsaufgaben fest auf, sodass es Dinge gibt, die nur du machst und Dinge die nur er macht, dann lauft ihr nicht so die Gefahr, dass er alles macht, verstehst du? Nehmt euch einen Tag in der Woche, der auch nur euch als Familie gehört, nur ihr beide und die Kinder niemand anderes an dem Tag das wird euch auch guttun“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Da konnte Mimi ihm nur zustimmen, bei Tai war da ja auch so einiges schiefgelaufen. „Meinem Mann wurden ja bewusst die falschen Medikamente untergejubelt, damit er sich das Leben nimmt, das war ein perfider Mordplan, den sie als Selbstmord vertuschen wollten, aber leider haben sie da die Rechnung ohne T.K. und mich gemacht. Dass Tai leichte Depressionen hat, weiß ich, aber bisher hat ihm die Musik da ganz gut rausgeholfen, weswegen ich Medikamente nicht für nötig hielt. Und was die Gefühle betrifft, Tai hat mir schon vor einer ganzen Weile gestanden, dass er schon in mich verliebt war, als wir noch Kinder waren, er dachte aber genau wie ich, dass wir füreinander eh unerreichbar bleiben, also haben wir unsere Gefühle auf einen anderen Partner projiziert, er auf Sora, ich auf Michael, aber als wir uns vor drei Jahren wieder sahen, kam das alles wieder hoch. Ich weiß, dass er seine inneren Dämonen verleugnet, statt sie zu bekämpfen, vielleicht hätte ich ihn dazu mehr ermutigen müssen, aber ich hatte auch ein Stück weit Angst, ihn zu verlieren, wenn ich ihn in die Ecke dränge. Ich hätte damals schon mit der Therapie aufhören müssen, als er und ich ein Paar wurden, spätestens aber nach der Verlobung, als ich schwanger wurde. Da war ich auch ein bisschen zu ehrgeizig, aber ich beginne langsam zu verstehen, dass man den Partner niemals therapieren kann, generell eigentlich die Familie nicht. Mit T.K. führe ich ja hauptsächlich Gespräche, keine wirkliche Therapie, deswegen geht das.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als er ihr das Video zeigte, schaute sie es sich schweigend an und sah danach wieder Masao in die Augen. „Das kannte ich noch nicht, danke, dass du es mir gezeigt hast. Zu dem Zeitpunkt hat er sich eigentlich so gut wie alles musikalisch von der Seele geschrieben, nachdem ich ihn dazu ermutigt hatte. Und was Jess betrifft, an ihrem Ableben können wir wirklich nichts mehr ändern, aber jetzt wo du es sagst, er hat in letzter Zeit eher über seine Oma und seinen Sohn gesprochen, als über Jess, das ist ja schon mal nicht schlecht. Und klar denke ich auch immer wieder an Shiori, aber ich habe im Gegensatz zu Tai von Profis gelernt, wie ich damit am besten umgehen kann. Ich habe bei Tai lange Zeit Hypnose angewendet, um ihm die Panikattacken zu nehmen, das hat ganz gut funktioniert. Weißt du, ob der Therapeut, den deine Kollegin empfehlen würde, auch Hypnose anbietet? Ich glaub, im Trancezustand kann er sich besser mitteilen, weil er dann ja nicht nachdenken kann.“ Als er ihr noch mal klar machte, dass sie die Distanz nicht wahren konnte, nickte sie ergeben, er hatte ja Recht. „Ich sehe ja ein, dass du Recht hast Masao. Trennen will ich mich bestimmt nicht von ihm, das würde uns beide in ein Loch stürzen, ich weiß noch wie Tai gelitten hat, als ich im Koma lag nach dem Unfall, er hat Wochen gebraucht, um sich wieder richtig zu fangen, dazu noch unsere Ehekrise im Urlaub, das war keine einfache Zeit, aber wir lieben uns genug, um das alles zu meistern. Trotzdem will ich, dass ihm die bestmögliche Hilfe geboten wird, die er bekommen kann und wenn ich ihm da nicht helfen kann, dann muss es ein Experte machen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Was Masao über Kari und T.K. erzählte, ließ sie erleichtert durchatmen. „Das ist gut, dass die beiden weniger heftige Konflikte haben, T.K. und ich hatten in den letzten Wochen keine wirklichen Gespräche mehr, da ich mich ja auf die Geburt meiner Tochter konzentrieren musste und es bei den beiden auch gerade recht harmonisch lief. Aber ich werde mir deinen Rat zu Herzen nehmen und da auch noch mal mit T.K. drüber sprechen, dass er Kari weiter Kontra bieten muss, ich halte Kari inzwischen für so erwachsen, dass sie begreifen wird, was du ihr mitteilen willst und ich werde mich an die freudige Aufgabe begeben, meinem Mann mitzuteilen, dass er zu einem Trauma Therapeuten kommt. Dann hat er auch weniger Zeit für Kari und ich werde T.K. stecken, dass er seine Frau auch mehr in andere Prozesse einbinden sollte, damit sie nicht dauernd ihre Freizeit dazu aufwendet, meinen Mann aufzusuchen. Und dass sie zickig wird, muss er dann wohl aushalten, aber Kari liebt ihn, das merkt man und ich glaube, dass T.K. damals nach Thailand abgehauen ist, hat sie wachgerüttelt, so etwas Dummes wie damals wird sie nie wieder tun.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nachdem sie Masao die Frage nach den Zweifeln beantwortet hatte, hörte sie ihm erst einmal schweigend zu, ehe sie schließlich leicht seufzend nickte. „Dass Makoto keinen Geschwisterkomplex bekommt, darauf werde ich achten, keine Sorge, vielleicht können wir gemeinsam da noch über ein paar Strategien sprechen, wie wir das am besten angehen können, den Schubser in die richtige Richtung werde dann wohl auch eher ich geben müssen statt Tai, einfach weil Mako eben mehr auf mich fixiert ist. Und es war nicht meine Absicht, ihn so unter Druck zu setzen, vielleicht sollte ich das mit ihm auch noch mal offen und ehrlich besprechen, dass er sich nicht so unter Druck zu setzen braucht, ich liebe ihn und bin immer stolz auf ihn, egal was ist, aber das mit dem Haushaltsplan ist eine gute Idee. Ich mache mir dazu auf der Heimfahrt mal ein paar Gedanken.“ Sie blickte auf die große Wanduhr, es war schon recht spät und Mimi wirkte einigermaßen erleichtert. „Danke, dass du dir Zeit für mich genommen hast, Masao, das hat mich wirklich weitergebracht. Aber ich muss so langsam los, es ist schon echt spät und ich will Tai auch noch etwas Arbeit abnehmen, er hat die letzten Tage kaum geschlafen.“ Sie lächelte ihn dankbar an, mithilfe des neuen Therapeuten würde hoffentlich alles besser werden. „Lässt du mir die Kontaktdaten des Psychologen noch zukommen? Dann werde ich mich um einen Termin für Tai kümmern und vielleicht schauen, dass ich ihn zum Ersttermin begleiten kann. Sicherlich nimmt ihm das etwas Angst.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Masao nickte leicht. „Das meine ich ja, in der richtigen Zusammensetzung und Dosierung sind solche Medikamente wirkungsvoll, aber das was da mit Tai gemacht wurde, das geht absolut gar nicht, aber das ist ja zum Glück vorbei und Hut ab, dass er da lebend rausgekommen ist, das schaffen wahrlich nicht viele.  Und vielleicht wäre es anders gelaufen, wenn ihr eher zueinander gefunden hättet, aber wer weiß das schon? Alles was ihr erlebt hat, hat euch zu den Menschen gemacht, die ihr heute seid und ihr könnt stolz sein auf das was ihr erreicht habt Mimi, das kann euch keiner mehr nehmen.“ Er lächelte nun sanft. „Mach dir keine Vorwürfe, du wolltest ihm helfen, heute weißt du es besser, du hast ihm schon eine Menge geholfen Mimi, glaub mir ohne dich wäre er nicht mehr am Leben, du hast seine innere Leere mit Liebe gefüllt, ich weiß aus sicherer Quelle, dass Sora damals wohl darum gebettelt hat, dass er sie heiratet, aber er hat nie auch nur die Anstalten gemacht, ihr einen Antrag zu machen, überleg mal wie schnell es bei euch ging mit der Verlobung und ihr habt alles richtig gemacht. Ich denke er versteckt seine inneren Dämonen auch etwas aus Scham, er will nicht schwach wirken, nicht vor dir und den Kindern, er will stark sein, aber das kann er so auf Dauer nicht durchziehen. Wenn du dich deiner Familie nicht anvertrauen kannst ist es schwierig, seine Oma war seine seelische Stütze, die plötzlich einfach weg war dann, wäre sie noch am Leben gewesen, hätte er Takis Tod mit Sicherheit verarbeiten können, aber leider war das Schicksal da anders gesinnt. Hypnose ist eine gute Idee gewesen, so konnte seine Psyche sich ein Stück weit stabilisieren und erholen, aber für Hypnose braucht man richtiges Vertrauen und ich denke nicht, dass er bei Fremden da zustimmen würde, aber ein Versuch wäre es auf jeden Fall schon mal wert. Und ich kann mir bei euch auch eine Trennung nicht vorstellen, ihr habt so viel durchgemacht zusammen, ich sehe eure Liebe als gefestigt an und mit den Kindern seid ihr komplett und als Paar dort angekommen, wo ihr hin wolltet, ihr habt drei gesunde Kinder und dass ist das wundervollste Geschenk, was man bekommen kann.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nachdenklich sah er Mimi an. Bei Kari und T.K. kam alles zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt, die Schwangerschaft mit Aiko kam viel zu früh, denn die Beziehung war dazu noch nicht bereit, dazu ihre psychischen Probleme… und deswegen ist da alles so eskaliert, T.K. opfert sich auch auf, aber im Gegensatz zu Tai weiß er, wann Schluss ist, Tai kennt kein Maß, er geht über seine Höchstgrenze hinaus dabei. Aber dennoch, T.K. und Kari werden einen Weg finden alles zu bewältigen genauso wie Tai und du.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jetzt lächelte er wieder. „Klar, wir besprechen da Beizeiten noch mal ein paar Strategien, was das mit den Kindern angeht, aber alle drei entwickeln sich prächtig, heute kamen die Ergebnisse der letzten U-untersuchungen rein, also da ist alles Tipp Top, Und sage Tai offen und ehrlich, dass du Zweifel hattest, erkläre es ihm und erkläre ihm auch, wieso diese Zweifel nicht mehr da sind, dann wird er es verstehen und hoffentlich sich selbst diese Last nehmen können, ich denke wenn er feste Aufgaben hat, die er machen kann, dann ist er ausgeglichener, weil er eine Aufgabe hat. Ich denke, wenn er kein Ziel vor Augen hat, dann ist er verunsichert, was er tun soll. Und sorgt bei euch beiden vor allem für genügend Schlaf, das ist wichtig, nicht nur für die Kinder, sondern auch für euch.“ Er stand auf und kramte eine Visitenkarte aus der Schublade hervor und reichte Mimi diese. „Hier, da stehen die Kontaktdaten drauf, ich drücke dir die Daumen, dass alles gut läuft und wenn was ist bin ich da“, lächelnd verabschiedete er sich von Mimi.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Mimi nickte, Masao hatte da nicht ganz unrecht, Tai hatte wirklich eine Menge Scheiße durch und manch anderer hätte vielleicht vorher schon aufgegeben, aber ihr Mann war ein Kämpfer, das wusste sie. Das was wäre, wenn hatten Tai und sie auch schon einige Male durchgespielt, aber damals hätte es vermutlich nicht gepasst, weil Mimi als junge Erwachsene vom Typ her noch anders gewesen war. Der Verlust ihrer Tochter hatte sie nachhaltig geprägt und verändert, ihre Sicht auf das Leben komplett auf den Kopf gestellt. Sie lächelte leicht, schüttelte dann den Kopf. „Du hast Recht, ich werde mir keine Vorwürfe mehr machen deswegen, ich bin froh, dass es so kam wie es kam. Dass Sora ihn heiraten wollte, wusste ich auch, zu dem Zeitpunkt waren wir noch recht gut befreundet und sie hat mir in Skype immer die Ohren vollgejammert, weil er noch warten wollte. Im Endeffekt bin ich aber jetzt froh darum, dass er es nicht getan hat. Manchmal glaube ich, er war nur mit Sora zusammen, um die Einsamkeit zu bekämpfen. Und ja, Tai will immer beweisen, dass er stark ist, aber irgendwann bricht das alles in sich zusammen, davor habe ich ein bisschen Angst, wenn ich ehrlich bin. Deswegen müssen wir etwas tun, bevor es soweit kommt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schweigend lauschte sie Masao, nickte hin und wieder mal, das was er da erzählte, dessen war Mimi sich mehr als nur bewusst. Ob das mit der Hypnose klappen würde, das zeigte sich dann, aber sie sollten es zumindest ausprobiert haben. Was T.K. und Kari betraf, seufzte sie ein wenig, es war wirklich ein schlechter Zeitpunkt gewesen, aber die zwei bekamen das jetzt auch hin. Allerdings begann sie zu lächeln, als Masao von den Untersuchungsergebnissen sprach. „Das freut mich wahnsinnig zu hören und Tai wird auch überglücklich sein, er macht sich ja immer noch ein bisschen Sorgen wegen Kazu, aber die Kleine ist quicklebendig. Und vielleicht hast du Recht, ich werde heute Abend mal in Ruhe mit ihm alles besprechen, sobald die Kinder im Bett sind. Nach seinem Papa-Tag ist er eigentlich immer ziemlich entspannt und offen für ein Gespräch.“ Sie nahm die Visitenkarte entgegen, umarmte ihn flüchtig und verabschiedete sich ebenfalls mit einem Lächeln, ehe sie dann nach Hause fuhr.[/JUSTIFY]

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Video, welches Masao Mimi zeigt:
*https://www.youtube.com/watch?v=ZJ-QfgXk-4U Komplett anzeigen

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