Das Leben danach von KenIchijoji ================================================================================ Kapitel 47: Mimis Gefühle ------------------------- Schweigend hatte Mimi hinter der Palme gestanden und dem Song gelauscht, aber die Worte, die er sang, trieben ihr die Tränen in die Augen, sie hatte das doch gar nicht verdient, so von ihm geliebt zu werden. Warum gerade sie? Sie war doch überhaupt nicht gut genug für ihn und weil sie nicht mehr gewusst hatte, wie sie damit umgehen sollte, hatte sie selbst auch einen Text geschrieben. Sie hatte zwar keine wirkliche Melodie im Kopf, aber zumindest den Text.  Sie wollte sich gerade umdrehen und zum Haus zurück gehen, als er mit ihr zu sprechen begann. Mist aber auch. Sie seufzte leise und ging einen Schritt auf ihn zu. „Natürlich erinnere ich mich daran. Und ich sehe, dass sich für dich nichts geändert hat Tai, aber… ich habe mich verändert und egal wie sehr du mich auch liebst, ich bin einfach nicht gut genug für dich. Erinnerst du dich an den Sex am Strand vor zwei Tagen? Ich hatte mich so darauf gefreut, aber als du dann endlich in mir warst… nichts, ich habe mich so leer gefühlt und nichts empfunden. Ich musste sogar meinen Höhepunkt vortäuschen… ich bin nicht gut genug für dich und seit ich diesen Unfall hatte, tauge ich überhaupt nichts mehr… stattdessen drehe ich dir jetzt noch ein weiteres Kind an.“ Inzwischen stand sie bei ihm und starrte auf das Wasser, ehe sie sagte: „Ich hatte auch viel Zeit, mir Gedanken um meine Gefühle zu machen und vielleicht sollte ich dir endlich zeigen, wie es in mir aussieht.“ Sie nahm Tai die Gitarre aus der Hand und legte sie sich selbst auf den Schoß. Sie hatte es ihrem Mann nie gesagt, aber die Gitarre, die damals in ihrem Büro beim Sportbund gehangen hatte, war ihre eigene gewesen. Aber sie hatte sich nie getraut, vor jemandem zu spielen, weil sie sich häufiger mal verspielte. Aber trotzdem tat sie es jetzt und begann zu singen. „Ich kann nicht schlafen Mein Kopf ist so randvoll von dir Kein Mond für uns Schwarz ist die Nacht Und du träumst neben mir Ich bekomm kein Auge zu Ich hab solche Angst dich sonst zu vermissen Ich will nicht träumen Kein Traum kann so schön sein wie dieser eine Moment Womit hab ich dich verdient Bin ich dich wirklich wert Wer bin ich Dass gerade ich in deinem Herz bin - warum Wer bin ich Dass gerade ich die eine bin die du liebst – warum Darf ich hier neben dir sein Warum willst du mich Vor dir war jeder Tag zu lang Und jetzt erleb ich jede Sekunde - mit dir In mir gehn tausend Sonnen auf Ich bete dass sie niemals untergehn ohne dich Womit hab ich dich verdient Bin ich dich wirklich wert Wer bin ich Dass gerade ich in deinem Herz bin - warum Wer bin ich Dass gerade ich die eine bin die du liebst – warum Darf ich hier neben dir sein Warum willst du mich Warum bin ich die eine Warum sagst du mir Ich liebe dich Wer bin ich Dass gerade ich in deinem Herz bin - warum Wer bin ich Dass gerade ich die eine bin die du liebst – warum Wer bin ich Dass gerade ich in deinem Herz bin - warum Wer bin ich Dass gerade ich die eine bin die du liebst – warum Warum bin ich die eine Warum bin ich die eine Warum bin ich die eine Warum liebst du mich“*   Damit zeigte Mimi ganz deutlich, wie sie zu Tai stand. Sie liebte ihn, oh wie sie ihn liebte, aber sie fühlte nicht, dass sie es wert wäre, von ihm geliebt zu werden. Er hatte eine bessere Partnerin verdient als sie, das zumindest war was sie sich einredete. Tai war doch überrascht, dass sie sich zu ihm gesellte, er hatte eher damit gerechnet, dass sie sich aus dem Staub machen würde. Stattdessen redete sie endlich, dass mit dem Höhepunkt vortäuschen traf ihn irgendwie tief... er hatte kurzzeitig das Gefühl, sie zum Sex gezwungen zu haben.... aber das schluckte er runter, das war jetzt nicht wichtig. Viel wichtiger waren ihre anderen Worte und vor allem das Lied, bei dem ihm die Tränen kamen, wie kam sie nur auf die Idee, sie wäre nicht genug für ihn? Das war doch absoluter Schwachsinn. Er nahm ihr die Gitarre nach dem Song aus der Hand und legte diese beiseite und hob mit zwei Fingern ihr Kinn an, sodass sie ihn ansehen musste und den Kopf nicht einfach wegdrehen konnte. „Womit du mich verdient hast? Ich sollte mich eher fragen, womit ich so eine wundervolle Frau wie dich verdient habe. Bist du mich wirklich wert? Ja verdammt, du und niemand anderes. Du fragst dich, warum gerade du in meinem Herzen bist? Weil du mein Herz bist, ohne dich ist alles leer und schwarz, du bringst mir die Sonne im Leben zurück, mit jedem kleinen Detail, das du tust und fühlst. Wieso ich dich liebe? Es gibt zu viele Gründe, um sie alle aufzuzählen. Du bist die taffste Frau, die ich kenne, du hast so viel Scheiße durch, aber du hast an mich geglaubt, mich niemals aufgegeben, das hast du schon damals in der Digiwelt getan, aber ich Idiot habe dich damals gehen lassen, weil es einfacher war als zu kämpfen. Mit jedem deiner Worte berührst du mein Herz, wie niemand anderes es kann, deine Stimme ist wie Balsam für meine Seele und mein Herz. Alles was mich heute ausmacht das bist du, ohne dich gäbe es mich nicht.“ Er atmete tief durch. „Ich liebe es, morgens aufzuwachen und als Erstes in dein wunderschönes Gesicht zu sehen, zu sehen wie du lächelst, wenn ich dich mit einem Kuss wecke, deine Liebe zu spüren bei jedem deiner Küsse. Ich liebe es, dich im Arm zu halten und deine Nähe zu spüren, wenn du nicht in meinen Armen liegst, kann ich nicht schlafen. Ich vermisse dich auch, wenn du nur fünf Minuten weg bist,  du bist meine Muse, ohne dich würde ich heute nicht auf der Bühne stehen, du hast mein Leben verändert auf eine positive Art und Weise, wie es niemand anderes kann, dir ist es egal was in meiner Vergangenheit passiert ist, du liebst mich einfach ohne dir Gedanken darüber zu machen wieso. Deine Liebe ist so ehrlich und so erfüllend für mich, ich bin dankbar für jeden Tag, an dem ich so eine tolle Frau an meiner Seite haben darf, ich will niemand anderen neben mir liegen haben als dich, egal ob es beim Sex ist, abends im Bett kuscheln oder auf dem Sofa entspannen. Ich will nur dich neben mir haben und niemand anderen, ich habe dich geheiratet, nicht weil ich dachte ich muss oder weil du schwanger warst, sondern weil ich dich liebe und weiß, dass es in meinem Leben nie wieder eine andere Frau für mich geben wird, denn keine Frau ist wie du. Du bist die einzige Frau für mich, ich will nie wieder irgendwen anderes an meiner Seite als dich, ja manchmal bist du vielleicht auch zickig, aber ich mache auch nicht immer alles richtig, aber ich liebe auch deine Macken, sie machen dich zu dem wundervollen Menschen, der du bist.“ Er lächelte. „Du bist meine Frau, das was ich brauche, mein Ein und Alles und ich könnte nicht glücklicher sein, als mit dir eine Familie gegründet zu haben, unsere Kinder haben die wundervollste Mutter, die sie nur haben können, du hast mir kein Kind angedreht, ich freue mich wenn wir unsere Kleine auf der Welt begrüßen dürfen, weil ich weiß sie wird genauso ein wundervoller Mensch werden wie ihre Mama. Ich bin so in dich verliebt Mimi, dass ich es schon nicht mehr erklären kann, andere Frauen und all das das interessieren mich nicht, ich bin glücklich, wenn ich bei dir und unseren bald drei Kleinen sein kann, ich liebe dich bis zu meinem letzten Atemzug und noch darüber hinaus. Du denkst, du genügst mir nicht? Du bist die perfekte Frau für mich, du genügst mir immer, zu jeder Zeit, es gibt keine Frau, die dir auch nur annähernd das Wasser reichen kann und wenn Kazumi später mal so eine wundervolle Frau wird, wie du es bist, dann könnte ich stolzer nicht sein.“ So offen war er ihr gegenüber vermutlich noch nie gewesen, aber das war das, was in seinem Inneren war, er war nicht bereit, Mimi aufzugeben, er würde kämpfen. Solange er lebte, würde er um seine Frau kämpfen und das sollte sie auch spüren, für ihn gab es nur sie und niemand anderen, er liebte diese verrückte Frau und das aus tiefstem Herzen. „Ich hoffe, der nächste Song kann dir noch einmal verdeutlichen, wie ernst es mir mit dir ist Mimi und ich bete und hoffe, ich kann deine Gefühle irgendwie zurückholen..., ich werde niemals aufgeben und darum kämpfen, dich wieder glücklich zu machen“, man sah ihm an, dass er die ganze Zeit selbst immer den Tränen nah war. Er nahm die Gitarre und ging vor ihr auf die Knie und begann zu spielen und zu singen. „I met you in the dark You lit me up You made me feel as though I was enough We danced the night away We drank too much I held your hair back when You were throwing up Then you smiled over your shoulder For a minute, I was stone cold sober I pulled you closer to my chest And you asked me to stay over I said, I already told ya I think that you should get some rest I knew I loved you then But you'd never know Cause I played it cool When I was scared of letting go I know I needed you But I never showed But I wanna stay with you Until we're grey and old Just say you won't let go Just say you won't let go I wake you up with some breakfast in bed I'll bring you coffee With a kiss on your head And I'll take the kids to school Wave them goodbye And I'll thank my lucky stars for that night When you looked over your shoulder For a minute, I forget that I'm older I wanna dance with you right now, oh And you look as beautiful as ever And I swear that everyday you'll get better You make me feel this way somehow I'm so in love with you And I hope you know Darling your love is more than its worth in gold We've come so far my dear Look how we've grown And I wanna stay with you Until we're grey and old Just say you won't let go Just say you won't let go I wanna live with you Even when we're ghosts Cause you were always there for me When I needed you most I'm gonna love you till My lungs give out I promise till death we part Like in our vows So I wrote this song for you Now everybody knows Cause it's just you and me Until we're grey and old Just say you won't let go Just say you won't let go Just say you won't let go Oh, just say you won't let go”**   Er kämpfte nun darum nicht los zu weinen, er hatte alles gegeben ihr zu zeigen, dass sie ihm mehr als nur genügte.   Jedes einzelne Wort Tais traf sie wie ein Stich ins Herz und sie begann zu begreifen, dass Tai trotz seiner Liebe zu ihr auch mit Selbstzweifeln zu kämpfen hatte. Und trotzdem schüttete er ihr nun sein Herz aus und sagte ihr auf gefühlt tausend verschiedene Weisen, wie sehr er sie liebte und brauchte. Und Tai nannte etwas Entscheidendes, etwas, dass Mimi nachdenken ließ. Sie hatten beide ihre Zweifel, ihre Macken, sicherlich auch eine Seite, die dem anderen nicht so gefiel, aber Tai akzeptierte das, sowohl für sich selbst, als auch in Bezug auf sie. Und dann verstand Mimi: alleine würden sie beide ihre Zweifel niemals beseitigen können, aber gemeinsam konnten sie an sich arbeiten. Mimi liebte Tai aus tiefstem Herzen, sie hatte nie an ihrer Liebe gezweifelt, sondern nur an sich selbst. Und vermutlich hatte sie auch deshalb nichts beim Sex gefühlt: weil sie sich selbst fremd geworden war. Etwas, dass nach schlimmen Unfällen wie dem ihren häufiger vorkam. Dazu die Schwangerschaft, die ihren Körper zusätzlich belastete. Warum nur hatte sie nicht mit Tai darüber gesprochen? Sie schämte sich nun dafür und es tat ihr so weh zu sehen, dass Tai den Tränen nah war. Aber alles was er sagte, dass berührte sie und gab ihr Stück für Stück wieder das Gefühl, ihm eine Stütze statt einer Last zu sein, dass er sie liebte, weil sie einfach Mimi war, dass sie sich nicht verstellen musste sondern ehrlich sein konnte. Mimi hatte ihre Aufrichtigkeit verloren, aber Tais Mut, ihr all diese Dinge zu sagen, hatte diese wieder geweckt. Der Song, den er nun spielte, war wunderschön und seine Worte, er hoffe ihre Gefühle zurückholen zu können, trafen sie. Dachte er wirklich, sie würde ihn nicht mehr lieben? Da musste dringend etwas klargestellt werden. Nachdem der Song geendet hatte, kniete Mimi sich ebenfalls hin und zog ihn in die Arme. „I won't let go“, sagte sie leise in sein Ohr und hielt ihn eine Weile einfach nur fest, während sie weinte. Nachdem sie sich beruhigt hatte, löste sie sich von ihm und legte eine Hand an seine Wange, ehe sie ihn anschaute. „Es tut mir leid, dass du das alles so aufgefasst hast. Tai, ich habe nie aufgehört, dich zu lieben… ich will mir ein Leben ohne dich doch auch nicht ausmalen, ich liebe unsere kleine Familie und jedes einzelne unserer Kinder. Aber Tai, ich konnte mich nach diesem Unfall einfach nicht mehr lieben und hatte das Gefühl, es nicht wert zu sein, an deiner Seite zu stehen. Und weil ich dich so sehr liebe, habe ich gedacht, es wäre besser, dich freizulassen. Aber ich habe mich geirrt und ich hoffe, dass wir gemeinsam daran arbeiten können, uns selbst so zu akzeptieren, wie wir sind, weil wir das füreinander doch sowieso schon tun. Ich liebe dich und es gibt keinen Ort, an dem ich jetzt lieber wäre als hier.“ Damit schloss sie die Augen und küsste ihn ganz sanft und liebevoll.   Und nun schien endlich angekommen zu sein, was er sagen wollte, sie begann wieder richtig zu fühlen und er musste zugeben, dass er verdammt erleichtert war, denn er hatte alles was er fühlte offengelegt und gehofft, es käme bei ihr an. Als sie sich zu ihm kniete, lächelte er und hielt sie tröstend im Arm, während sie weinte, immer wieder küsste er sie sanft auf den Kopf. „Es ist okay Liebling, ich liebe dich über alles. Wir kriegen das alles zusammen hin, ich liebe dich so wie du bist und zusammen schaffen wir es, das alles aufzuarbeiten, wir haben immer alles zusammen geschafft, also schaffen wir auch das zusammen, wir arbeiten alles auf und es wird uns besser gehen, mein Engel.“ Er genoss es, dass sie endlich wieder seine Nähe suchte. Liebevoll und voller Gefühl erwiderte er ihren Kuss und vertiefte diesen noch etwas und in dem Moment war er nun endlich wieder glücklich. Mimi hielt Tai noch eine Weile im Arm, während sie sich küssten. Ihr Mann hatte Recht, sie hatten bisher alle Hindernisse gemeinsam überwunden und so würden sie auch diese Zeit des Zweifelns gemeinsam meistern. Irgendwann kehrten sie ins Haus zurück und in dieser Nacht schliefen beide zum ersten Mal wieder richtig gut. Die restliche Zeit bis zum Eintreffen von Kari und T.K. genossen sie zusammen mit ihren Kindern und kamen sich auch ohne Probleme wieder näher.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)