Das Leben danach von KenIchijoji ================================================================================ Kapitel 42: Familienzeit ------------------------ Lange hatte die Nachtruhe für Mimi leider nicht gehalten, denn Kazumi hielt sie fast die gesamte Nacht auf Trab. Taichi schlief tief und fest, sodass sie die Kleine schließlich mit nach unten nahm und sie dort zum Schlafen hinlegte, wo sie normalerweise schon mal ein Nickerchen machte. Mimi legte sich aufs Sofa und nach etwa einer halben Stunde waren sowohl Kazumi als auch Mimi beim Warten darauf, dass sie zur Ruhe kam, wieder eingeschlafen. Sie hatte sich auf dem Sofa zusammengerollt und schlief auch noch, als ihr Mann am nächsten Morgen wach wurde. Die Nacht hatte Tai komplett durchgeschlafen und den Schlaf hatte er vermutlich auch wirklich gebraucht. Als er dann morgens aufwachte, bemerkte er sofort, dass Mimi nicht da war und das Erste, was sich in ihm breit machte, war Panik, ob sie vielleicht nach gestern doch gegangen war. Er stand aus dem Bett auf und zog sich seine Jogginghose und ein Shirt über, bevor aus dem Schlafzimmer ging. Da er hörte, dass Mako mittlerweile auch wach war, ging er zu ihm hin und hob ihn aus seinem Bettchen direkt auf die Wickelkommode, wo er ihm erstmal eine frische Windel und saubere Sachen anzog. „Guten Morgen mein kleiner Prinz“, er lächelte sanft, verschlafen sahen die Kinder immer total süß aus. Mit Mako auf dem Arm ging er schließlich die Treppen runter, wo er Mimi und Kazumi im Wohnzimmer vorfand. Er setzte Mako in den Laufstall und nahm auch Kazumi mit, um sie zu wickeln und ihr frische Sachen anzuziehen. Schließlich schnappte er sich wieder Mako und ging mit beiden Kindern in Richtung Küche, wo er sie in den Hochstuhl setzte und sich dann daran machte, das Frühstück für die beiden fertig zu machen und nebenbei auch die Kaffeemaschine anschmiss. Für die Kinder machte er frischen Haferbrei mit kleinpürierten Früchten, ehe er sich mit den Schüsseln vor die beiden setzte und sie abwechselnd fütterte. So langsam machte sich schon bemerkbar, dass beide immer mehr anfingen zu zahnen und das würde noch sehr anstrengend werden, das wusste er, aber bisher hatten sie das ganz gut im Griff gehabt. Nach dem Frühstück hob er beide aus den Stühlen raus und setzte sie in den Laufstall zum Spielen, so konnte er in Ruhe für sich und Mimi Frühstück machen, ohne ständig auf die Kinder fixiert sein zu müssen. Er machte frische Pancakes und Brownies, da ihm heute Morgen nicht nach überaus gesunder Ernährung war, da aber in den Brownies und Pancakes Eiweißpulver drinnen war, war es zumindest alibimäßig sportliche Ernährung. Er füllte den Kaffee in eine Tasse mit einem Schuss Milch, ehe er zu Mimi ging und den Kaffee neben ihr auf dem Couchtisch abstellte, bevor er zu ihr auf die Couch krabbelte und sie liebevoll auf die Wange küsste.   Mimi hatte geschlafen wie ein Stein, nachdem sie die halbe Nacht von Kazumi auf Trab gehalten worden war und bekam nicht mal mit, wie Tai aufgestanden war. Während er sich also liebevoll um die Kleinen kümmerte, rollte Mimi sich auf dem Sofa hin und her. Irgendwann nahm sie den Duft von frischem Kaffee wahr und seufzte wohlig. Es dauerte nicht lange und Taichi krabbelte zu ihr, um ihr einen Kuss zu geben. Sie öffnete die Augen, gähnte und lächelte dann. „Guten Morgen, mein Liebling.“ Sie setzte sich auf und erst jetzt fiel ihr auf, dass sie im Wohnzimmer lag. Entschuldigend sah sie ihn an. „Oh ich muss wohl hier unten eingeschlafen sein, Kazumi war die ganze Nacht so unruhig und ich wollte nicht, dass Mako und du auch noch wach werdet, also bin ich mit ihr hier runter.“ Sie schaute auf den Tisch und als sie sah, dass er Brownies und Pancakes gemacht hatte, strahlte sie bis über beide Ohren, denn sie liebte Pancakes. Brownies mochte sie nicht so gerne, die waren ihr zu klebrig. „Hast du das etwa heute Morgen alles gemacht? Du bist ja verrückt, danke!“ Sie fiel ihm um den Hals und sah aus dem Augenwinkel auch, dass die Kinder schon fertig waren. Draußen strahlte die Sonne vom Himmel und Mimi hatte eine Idee. „Was hältst du davon, wenn wir nach dem Frühstück die Kinder schnappen und einen Familienausflug machen? Wir haben so lange schon nichts mehr zu viert unternommen!“ Seit Mimi das Gespräch mit Tai im Urlaub geführt hatte, konnte sie sich selbst und ihren Körper viel besser akzeptieren und so würde sie die Pancakes nachher auch ohne schlechtes Gewissen verdrücken können.  „Ist doch okay Liebling alles gut du hast dir auch Schlaf verdient“ Ein sanftes lächeln umspielte Tais Lippen, bevor den Kopf beugte und sie als Begrüßung innig küsste. Er löste den Kuss nach einer Weile sanft und lächelte zufrieden. Mako währenddessen unterhielt sich lautstark mit Kazumi auf Babysprache über politisch ernste Themen. Und die Lage war ernst, denn er war im Inbegriff diese Diskussion gegen Kazumi zu gewinnen. Tai kam aus dem Grinsen nicht mehr raus, als er die beiden Kleinen brabbeln hörte. „Die Lage bei den beiden scheint echt ernst zu sein...“, die beiden waren manchmal wirklich goldig, wenn sie so herumbrabbelten. „Das mit dem Ausflug klingt wirklich gut Liebling“, er legte ebenfalls die Arme um sie und lächelte. „Das sind Protein Pancakes, also alibimäßig für sportliche Ziele geeignet, genauso wie die Brownies, also alles gut“, er reichte ihr erst einmal den Kaffee, damit sie wacher werden würde. „Was sollen wir denn unternehmen? In die Stadt gehen oder schwimmen oder sowas?“   Mimi schmiegte sich an ihren Ehemann und beobachtete die Kinder mit einem Lächeln. „Die zwei haben sich echt gemacht und sie kommen super miteinander aus. Darüber bin ich wirklich froh, das kannst du mir glauben.“ Makoto war deutlich überzeugender als seine Schwester und so schien er die Diskussion für sich entschieden zu haben, was Taichi gar nicht passte. Typisch Papa eben, sein kleines Mädchen durfte doch nicht besiegt werden, Mimi musste grinste. Als Taichi ihr wegen des Ausflugs zustimmte, lächelte sie. „Hmm ich hatte gedacht, dass wir vielleicht in die Präfektur Kanagawa fahren könnten, da gibt es einen kleinen Bauernhof speziell für kleine Kinder, mit Streichelzoo und allem Drum und Dran, ich glaube das würde den zwei gefallen und Kontakt mit Tieren stärkt die Sozialkompetenz und verringert das Risiko für Allergien. Und der wichtigste Punkt ist wohl, dass sie daran Spaß haben dürften.“ Sie nahm ihre Tasse Kaffee und trank einen großen Schluck. „Ahhh, das tut gut. Na dann lass mal deine Protein Pancakes hier rüber wandern, ich bin hungrig wie ein Bär“, sagte sie lachend und freute sich jetzt schon auf einen entspannten Tag mit ihrer Familie. Mako war siegessicher, denn Kazumi würde bald einknicken, jedoch hatte Kazumi am Ende das überzeugendere Argument, als sie ihrem Zwillingsbruder den Kuschelaffen über den Kopf zog, er warf sich nach dem Angriff kapitulierend auf den Boden und beendete damit die Diskussion. Tai musste grinsen und sah seine Frau an. „Du bist gerade wieder die psychologische Diplomatin, mein Liebe“, er stand auf und begab sich in die Küche und kam kurze Zeit später mit den Pancakes wieder, die er auf dem Tisch abstellte. „So dann wünsche ich dir guten Appetit mein Schatz“, er selber nahm sich schon einen Pancake und verputzte den in kurzer Zeit, denn er selbst hatte auch Hunger und sie wurden dabei gebannt von Kazu und Mako beobachtet.   Mimi konnte über ihre Kinder nur den Kopf schütteln. „Makoto und Kazumi sind mir schon zwei. Dass sie ihm den Affen über den Kopf zieht, das hatte ich nicht erwartet.“ Als er meinte, sie wäre wieder die psychologische Diplomatin, zog Mimi eine Augenbraue hoch. „Hey, was soll denn das wieder heißen, mein Freund?“, sagte mit ernstem Gesichtsausdruck, aber ihre Mundwinkel zuckten schon verdächtig, sie wusste genau, wie er das meinte. Als er das Essen hereinbrachte, machten sie sich beide darüber her, aber Mimi musste bereits nach dem zweiten Pancake und einem Stück Brownie kapitulieren, denn durch das Eiweiß sättigte beides extrem. „Puh, das hat gutgetan, aber ich staune immer wieder, was du in dich reinschaufeln kannst!“ Denn Tai war bereits beim vierten Pancake angekommen und aß zwischendurch auch noch von den Brownies. Mimi räumte schon einmal den Tisch soweit ab, trank ihren Kaffee aus und ging dann nach oben, duschte sich und zog sich soweit an. Als sie wieder unten ankam, war Tai bereits mit allem fertig, hatte die Tasche für den Ausflug gepackt und musste sich nur noch selbst fertig machen. „So, geh dich anziehen, ich kümmere mich darum, dass die Kleinen bereit für den Ausflug sind.“ „Nun ja, vielleicht will sie ihm damit auf ihre Art und Weise sagen, dass er ein Affe ist?“, kommentierte Tai die Diskussion der Kinder, die Vorstellung alleine ließ ihn wieder grinsen. Nachdem Mimi leider alleine duschen gegangen war, hatte er die restlichen Sachen weggeräumt und war gerade mit dem Sauber machen fertig, als sie fertig angezogen und geduscht nach unten kam. Und prompt schickte sie ihn auch nach oben, doch bevor er hoch ging, breitete sich ein anzügliches Grinsen auf seinen Lippen aus „Also mir gefällt das doch schon mehr, wenn du mich ausziehst, anstatt das ich mich anziehen soll. „Mit diesen Worten verschwand er dann nach oben, um sich umzuziehen. Er entschied sich dazu, es schlicht zu halten und zog eine ausgewaschene Jeans und ein Blau-Weiß kariertes Hemd an, wozu er nachher seine weißen Chucks trug und dann würde das ausgehtauglich genug sein. Er steckte sich noch seinen Ehering an den Finger und machte sich das Armband um, das Mimi ihm zum Geburtstag noch geschenkt hatte und legte etwas Parfum auf, ehe er sich wieder zu den Dreien gesellte. „So, fertig.“   Mimi schaute Taichi empört an. „Was erzählst du da über deinen Sohn. Tss, Kazumi kommt charakterlich wirklich vollkommen nach dir, auch wenn sie äußerlich wohl mehr nach mir und meiner Mutter kommen dürfte. Und bei Makoto ist es umgekehrt. Wir haben schon zwei verrückte Kinder!“ Dass Mimi alleine duschen gegangen war, hatte schon seinen Grund, denn sonst wäre aus der Dusche vermutlich eine Runde heißer Sex geworden und dann hätten sie schon nicht mehr fahren brauchen. Sie konnten ja heute Abend noch mal eine Runde in den Whirlpool steigen, wenn Kazu und Mako endlich mal Ruhe gaben. Sein Spruch, den er vom Stapel ließ, als sie zurückkam, ließ sie auflachen. Richtig getippt, was seinen Hormonspiegel an diesem Morgen betraf. „Wenn du bei drei nicht oben bist, komm ich mit der Bratpfanne hinterher. Los, aber dalli jetzt. Ich zieh dich heute Abend aus, ich hatte gerade schon darüber nachgedacht, dass ich nach dem langen Tag auf dem Bauernhof bestimmt eine intensive Runde Mama und Papa Zeit im Whirlpool brauchen werde!“, sagte sie mit einem Zwinkern und Tai verschwand nach oben. Während Tai sich anzog, brachte Mimi die Kinder in ihrem Zwillings-Maxi-Cosi schon mal ins Auto und schnallte sie auf der Rückbank ordentlich an, verstaute die Tragetücher im Kofferraum, denn immer, wenn sie mit den Kindern einen Ausflug machten, war es einfacher, sie vor dem Körper zu tragen, als sie im Kinderwagen herumzuschieben und es war auch persönlicher, davon abgesehen, dass der Zwillingskinderwagen echt viel Platz im Kofferraum wegnahm. Die Vorräte packte sie ebenfalls ein und als sie ins Haus zurückging, um noch etwas zu holen, kam Tai bereits wieder runter. Sie grinste. „Du siehst so gut aus, da bin ich wirklich glatt versucht, dich wieder aus den Klamotten raus zu holen, aber das machen wir heute Abend. Die Kinder sind im Auto, alles andere auch, ich hab nur noch schnell den Reisewärmer geholt, damit wir den beiden nachher das Fläschchen aufwärmen können. Auf der Hinfahrt würde ich fahren, fährst du dann auf dem Rückweg?“, fragte sie, während sie hinter sich die Türe zuzog und abschloss. Mimis Outfit war für Tai vermutlich ziemlich heiß. Sie trug hohe Stiefel, eine hellblaue Jeans und ihr Lieblingsoberteil. Die Haare hatte sie sich zu einem Pferdeschwanz gemacht und sie trug die sternenförmigen Ohrringe und die Kette, die sie letztes Jahr von Kari zum Geburtstag bekommen hatte. Dass sein Hormonhaushalt etwas verrücktspielte, war für Tai wenig verwunderlich, das letzte Mal war schließlich schon länger her, noch vor ihrem Urlaub und seitdem war schließlich nichts mehr zwischen den beiden gewesen, was sexuelle Aktivität betraf. Und so langsam machte sich das bei ihm bemerkbar, vor allem, wenn er Mimi in ihrem heißen Outfit sah, stand ihm der Sinn nach etwas komplett anderem als einem Besuch auf dem Bauernhof, aber das musste er vorerst verdrängen. „Ja ist in Ordnung, ich fahre zurück“, auf den Whirlpool ging er nicht ein, Mimi würde sowieso an seinem Blick erkennen, dass er da absolut nichts gegen hatte und somit stieg er dann auch ins Auto ein und stellte schon einmal das Navi richtig ein. „Ich bin gespannt, wie es den beiden gefällt, für die zwei wird es mit Sicherheit schön werden“, er lächelte während der Fahrt und spielte ein paar seiner Anfangslieder ab, vor allem ‚Strip that down‘ passte zu seiner momentanen Stimmung auch sehr gut, also war das zufriedenstellend für ihn. Er sah aus dem Fenster hinaus und lächelte noch mehr, auf diesen Familientag freute er sich wirklich.   Der Mangel an sexueller Aktivität war ja unter anderem auch der Tatsache geschuldet gewesen, dass sich Mimis Zyklus nach dem Abstillen langsam wieder eingependelt hatte und sie jetzt wieder regelmäßig ihre Periode bekam. Auf Verhütung hatten sie jedoch bereits nach Verheilen des Geburtskanals geachtet, da Mimi nicht vorhatte, in nächster Zeit wieder schwanger zu werden, sie wollte schließlich genießen, ihre Zwillinge aufwachsen zu sehen. Provokativ hatte Mimi das Outfit nicht gemeint, aber sie war schon stolz darauf, dass man ihrem Körper die Schwangerschaft trotz Zwillingen kaum ansah. Tais Blick hatte sie gesehen, er zog sie quasi mit den Augen schon aus, das würde definitiv mehr als eine Runde im Pool werden. Sie grinste innerlich, sie hatten ja inzwischen genügend Stellungen drauf. Als Tai meinte, dass es den Kindern sicher gefallen würde, lächelte sie warm. „Ich glaube, uns beiden wird es da auch gefallen, Angst vor Tieren hast du ja soweit ich weiß nicht“, meinte sie, als sie sich hinters Steuer setzte, den Zündschlüssel drehte und sie dann losfuhren. Im Rückspiegel schaute sie immer mal wieder nach den Kindern. Kazumi quiekte fröhlich vor sich hin und Makoto machte irgendwie den Eindruck, dass er beleidigt war wegen der Affenaktion und so hielt er seinen kleinen Plüschdinosaurier fest umklammert. Mimi musste dabei immer ein bisschen an Agumon denken, ihre Freunde waren längst wieder in der Digiwelt, aber dank Kens Hilfe und dessen IT-Wissen kamen sie inzwischen auch jederzeit wieder dorthin. Irgendwann würden sie ihren Kindern auch die Digiwelt zeigen. Bei einigen Songs von Tai sang Mimi mit und nach etwa zwei Stunden Fahrt hatten sie ihr Ziel erreicht. Mimi streckte sich ordentlich und dann verpackten sie die Kinder. Tai bekam Kazu umgeschnallt, Mimi trug Makoto und Tai hatte außerdem noch den Rucksack mit dem Proviant. Sie freute sich riesig darauf was jetzt kommen würde. Tai musste zugeben, dass er den Sex mit Mimi schon vermisst hatte, aber das hatte er nie offiziell verlauten lassen, auch weil er einfach nicht der Typ dafür war, dass er es direkt sagen würde, aber so wie er sie kannte, hatte sie das schon längst geblickt. Als sie ankamen und ausstiegen, streckte er sich ebenfalls, bevor er Kazumi und den Rucksack umgeschnallt bekam. „Ich bin mal gespannt, wie der Tag heute so wird und nein, Angst vor Tieren habe ich nicht, das stimmt.“ Makoto hatte mittlerweile seine Aufmerksamkeit weg von dem Dino auf den Reißverschluss von Mimis Sweatshirt-Jacke gelenkt, denn er griff solange danach, bis er drankam und versuchte mit aller Macht, diesen auch runter zu ziehen. Tai war das nicht entgangen und er grinste „Jap, das ist definitiv mein Sohn, kommt eindeutig nach mir“, er musste doch etwas lachen, ehe er für alle den Eintritt bezahlte und dann mit Mimi und den Kindern den Weg entlang ging. „Wenn man bedenkt, dass die meisten Kinder heutzutage nur noch vor den Fernseher gesetzt werden, bin ich froh, dass wir außerhalb der Stadt leben und unsere Kinder so aufwachsen können, dass sie auch überleben können, ohne Nonstop am Tablet oder sonst etwas zu hängen, oder?“   Natürlich hatte Mimi längst geblickt, dass Tai bestimmte Bedürfnisse hatte und es tat ihr leid, dass sie ihm diese so lange nicht hatte erfüllen können, aber der Tag war noch jung und würde mit Sicherheit zur Zufriedenheit aller Beteiligten enden, sofern nicht wieder irgendetwas Unvorhersehbares passierte. Sie musste allerdings schnell feststellen, dass ihr Sohn wohl schon mal Vorarbeit für Papa leisten und sie ausziehen wollte und so konnte sie sich ein Lachen nicht verkneifen. Eigentlich hatte sie eher das Gefühl, dass Kazu mehr nach Tai kam, aber ihr Sohn war auch mit allen Wassern gewaschen. Nachdem sie den Eintritt bezahlt hatten, lauschte Mimi den Worten ihres Mannes. „Ja, da kann ich dir nur zustimmen, wir sind ja auch ohne diesen ganzen Kram groß geworden und geschadet hat es uns nicht. Die Kids von heute würden keine Nacht allein in der Digiwelt überleben!“, meinte sie lachend. „Ich finde, dass sie heute in den Grundschulen schon Tablets einsetzen, ist viel zu früh, aber das ist nur meine subjektive Meinung, ich bin schließlich keine Pädagogin, aber ich bin mir sicher, deine Schwester würde mir da zustimmen.“ Ihr Handy hatte sie auf stumm gestellt, das hatte sie nur für Fotos oder für einen Notfall dabei, denn sie war auch kein Social Media Junkie. Wenn sie an Tessa dachte, die hatte ihr Handy damals immer nur zum Schlafen aus der Hand gelegt. Jeder Tag begann und endete mit dem Blick aufs Smartphone. „Wo wollen wir zuerst hin? Zu den Kaninchen oder zu den Schafen?“ Mako war wirklich hochkonzentriert dabei und schaffte es auch irgendwann, den Reißverschluss nach unten zu ziehen und guckte seine Mama danach voller Stolz an. Tai musste grinsen „Mako ist dann wohl jetzt mein Verbündeter.“ Er sah sich um und genoss die frische Luft, während Kazumi in ihrem Tragetuch begann zu zappeln und faxen zu machen, weil sie das anscheinend alles so aufregend fand, während Mako immer noch überwältigt von seinem Erfolg war. „Nein... du bist nur eine ausgebildete Psychotherapeutin, natürlich redest du Stuss, Liebling“, er grinste breit. „Ich finde, Tablets haben in der Grundschule einfach nichts verloren, ich mache auch gerne Social Media Zeugs, aber ich finde, man muss sich bewusst sein, was man postet. Ich würde niemals Bilder posten, auf denen Mako oder Kazu deutlich zu erkennen sind oder unbekleidet, so etwas ist unverantwortlich.“ Er überlegte kurz „Vielleicht erst einmal zu den Kaninchen, damit die Kleinen nicht sofort einen riesigen Schreck bekommen und sich langsam an Tiere gewöhnen können oder was meinst du?“, schließlich wollt er die Kleinen nicht überfordern.   Mimi musste sich über ihren Sohn wirklich köstlich amüsieren. „Ich glaube, der Kleine wird uns noch auf Trab halten, aber Kazumi ist auch ziemlich aufgeweckt. Wenn das so bleibt, müssen wir die beiden an die Leine nehmen, sobald die krabbeln und laufen können, Makoto beginnt ja jetzt schon damit, sich von alleine aufzusetzen, Kazumi zwar noch gar nicht, aber Masao meinte, dass Kazu noch voll im Rahmen sei.“ Als Tai meinte, sie sei ja nur eine ausgebildete Therapeutin, lachte sie. „Damit bin ich immer noch nicht allwissend und ich glaube, das ist es, was mich von den Quacksalbern unterscheidet. Die halten sich immer für gottgleich.“ Sie kicherte etwas und boxte Tai gegen den Arm. „Ich stimme dir zu Liebling, unsere Kinder haben nichts im Internet zu suchen, da rennen so viele Perverse rum und du bist ja auch noch recht berühmt landesweit… du machst schon alles richtig. Es war denke ich auch gut, dass wir für unser Grundstück in so ein umfassendes Sicherheitssystem investiert haben, Yamato hat wohl häufiger Mal mit Paparazzi zu kämpfen.“ Als ihr Mann meinte, die Kaninchen wären erst mal besser, stimmte sie zu. „Ja, die Schafe sind schon recht groß, fangen wir bei den Häschen an.“ Sie kaufte neben dem Gehege zwei Tüten Futter und gab die eine Tai in die Hand. Sie riss ihre eigene auf, hielt den Kaninchen auf der Handfläche etwas hin und machte es dann mit Makoto zusammen, der einen Heidenspaß hatte, allerdings eher daran, Mimi das Futter dauernd an den Kopf zu werfen. Ihr Sohn schien wohl wirklich einen Narren an ihr gefressen zu haben. Aber Kazumi war noch besser, denn sie schlug in ihrem Übereifer Taichi die Tüte direkt ganz aus der Hand, sodass sich das Futter über die ganze Kaninchenwiese verteilte und hatte ihm obendrein noch gegen die Nase geboxt. Mimi konnte nicht anders, als brüllend loszulachen, das war einfach zu herrlich. Mako verstand das Verhalten seiner Mama nicht, denn er hatte doch Großes vollbracht und sie schien lustig zu sein, soll da einer die Frauen verstehen, verrückte Welt. Tai hingegen war natürlich absolut stolz auf seinen kleinen, aber das stand auf einem anderen Blatt. Er genoss diesen Tag schon jetzt, das schöne Wetter und die frische Luft tat auf jeden Fall allen vieren gut. „Meinst du an die Leine legen ist eine gute Idee? Ich glaube selbst das wird die beiden kaum bremsen, die wissen ja jetzt schon, was sie wollen und Mako ist eindeutig meiner Meinung was dein Outfit betrifft“, er hatte wieder dieses anzügliche Grinsen auf den Lippen, sein Sohn kam in einigen Punkt dann doch nach ihm, auch wenn er sonst eher wie Mimi war. Bei den Kaninchen angekommen, versuchte er mit Kazumi in Ruhe die Kaninchen zu füttern, diese war jedoch viel zu hibbelig und aufgeregt, sodass sie in ihrem Übereifer einfach mal das ganze Futter in die Runde warf und ihm einen gegen die Nase verpasste. Er schüttelte den Kopf und dann war auch wieder gut, ehe er grinste. „Jap, das hat sie eindeutig von der Mama“, das würde noch ein spannender Tag werden. Mako hatte gesehen, wie Leute das Futter hinwarfen und wusste nicht. warum seine Mama das nicht auch essen wollte, schließlich war er so sozial es mit ihr zu teilen. Er sah seine Mama mit einem fordernden Blick an, den er sich von seinem Papa abgeschaut hatte und wartete darauf, dass sie seine soziale Geste auch würdigte, jedoch dauerte ihm das zu lange und er begann, Kazumi mit dem Futter abzuwerfen, was ihm eindeutig noch mehr Spaß machte.   Mimi belächelte Makoto weiter, ehe sie auf Tais Frage antwortete. „Ich fürchte allerdings, dass du da recht behalten wirst, die zwei sind schon eine Nummer für sich.“ Bei der Aussage über ihr Outfit stemmte Mimi die Hände in die Hüften. „Noch so ein Spruch und dein kleiner Freund kann bis Ende des Jahres Siesta machen. Kapiert?“, sagte sie, aber sie grinste dabei so breit wie ein Honigkuchenpferd. Sie liebte es, ihren Mann aufzuziehen und der hatte daran genauso viel Spaß. Kazumi schien sich richtig zu freuen, dass sie das Futter überall verteilt hatte und Taichi kommentierte das dann auch noch, sodass Mimi erneut lachte. Makoto wollte ihr auch das Futter anbieten, aber sie schüttelte den Kopf. „Nein Mako, das ist für die Häschen, nicht für die Mama.“ Das schien er aber nicht verstanden zu haben, denn nun bewarf er Kazumi damit, die ihren Bruder mit großen Augen anschaute… und doch tatsächlich zu lachen begann. Mimi brach ebenfalls in schallendes Gelächter aus. „Die beiden machen mich fertig, erst das mit dem Affen und jetzt das. Wie hältst du das nur jeden Tag alleine mit den beiden aus, mein strahlender Held?“, fragte sie theatralisch, während sie immer noch bis über beide Ohren grinste. Sie nahm Makoto das restliche Futter weg und steckte es in ihre Hosentasche, dann verließen sie das Hasengehege wieder und Mimi setzte sich erst mal auf eine Bank, um etwas zu trinken. „Wir haben zwei sehr lebhafte Kinder. Ich bin dafür, dass wir sie in einem Sportverein anmelden, wenn sie größer sind, das wird den beiden und ihrer unbändigen Energie sicherlich guttun. Wir können ja beobachten, wofür sie sich interessieren und mit ihnen sprechen, was sie machen wollen. Es gibt ja auch immer Schnupperangebote, die sollten wir dann nutzen. Es bringt ja nichts, wenn sie dann keinen Spaß daran haben. So wie ich damals, als Mum es cool fand, mich zum Volleyball zu schicken, weil alle meine Kindergartenfreundinnen das auch gemacht haben.“ Sie stöhnte. „Ich sag’s dir Tai, ich bin nachher sogar da abgehauen, weil ich es so ätzend fand. Meine Erzieherin aus dem Kindergarten kam dann irgendwann mal auf die Idee mich zu fragen, wozu ich Lust hätte und dann bin ich beim Ballett gelandet. Das hat mir viele Jahre Freude gemacht und als ich nach Amerika umzog und in die High-School kam, habe ich dann mit dem Cheerleading angefangen. Daher weiß ich, wie wichtig es ist, dass man die Kinder immer partizipieren lässt. Deine Schwester würde mir da sicherlich zustimmen.“ Dass Makoto Kazumi mit dem Futter dann bewarf, war auch für Tai eine Überraschung, denn damit hatte er nun nicht gerechnet. Aber an sich fand er es schon lustig und Kazumi schien ja auch einen Heidenspaß dabei zu haben. Er würde seine Kinder vermutlich vorerst nie verstehen, bis sie zu sprechen begannen. „Die beiden sind echt der Brüller manchmal, was die so machen oder von sich geben ist echt nicht von dieser Welt“, er setzte sich zu ihr und trank ebenfalls etwas. „Ein Sportverein? Ich bin mir nicht mal so sicher, ob es was für die beiden ist, ein Sportverein, ich denke Mako wird eher so jemand werden, der pumpen geht glaube ich und Kazumi vielleicht auch wie du Cheerleaderin, wer weiß“, das Thema Fußball ließ er bewusst unter den Tisch fallen. Aber du hast mal Volleyball gespielt, wirklich? Das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass du Volleyball spielst“, was in keiner Weise böse gemeint war.  Mako machte sich über seine Nuckel Flasche her, denn seine Veranstaltungen vorhin waren richtig anstrengend gewesen und beim Trinken sah er seine Mama an und setzte seinen allerliebsten Blick auf, den er hatte, um sie so um den Finger zu wickeln. Ja, er war ein Charmeur.   Mimi kicherte, während sie aus ihrer Wasserflasche trank. „Unsere Kinder sind schon außergewöhnlich, aber ich liebe unsere kleine, verrückte Familie so sehr. Und ich habe gewiss auch nichts dagegen, sie in ein paar Jahren noch mal zu vergrößern. Und vielleicht nicht unbedingt ein Verein direkt, aber etwas sportliche Betätigung tut den beiden bestimmt gut. Mal abwarten, wie die Kleinen sich entwickeln. Und ich habe Volleyball gespielt, als ich vier war, kein schöner Anblick, das kann ich dir sagen.“ Als Mimi Makotos Blick sah, schmolz ihr Herz nur so dahin, er hatte genau den gleichen Blick drauf wie ihr Mann und diesen Augen konnte sie einfach nicht widerstehen. Sie legte ihre Arme um den Kleinen und drückte ihn leicht an ihre Brust. „Du bist mir schon ein kleiner Rabauke, aber ich liebe dich einfach.“ Kazumi dagegen klammerte fast schon an Tai, sie war ein richtiges Papakind. Nachdem sich Mimi von der Hasenaktion erholt hatte, zog die kleine Familie weiter zu den Schafen und Mimi malte sich innerlich schon aus, welche Katastrophe die beiden jetzt wohl verursachen würden. Tai unterdessen grinste „Ich freue mich aufs Training zur Vergrößerung der Familie“, wenn sie ihm so eine Vorlage gab, da konnte er einfach nicht anders. Er war schon hin und weg, als Kazu sich so an ihn klammerte und der schmuste sanft mit seiner kleinen Prinzessin, Mimi müsste er in Königin umbenennen, denn Kazumi war wirklich seine kleine Prinzessin, er würde ihr auch keinen Wunsch abschlagen können, was wohl vor allem Mimi missfallen würde. Mako hingegen wusste ebenfalls genau, wie er seine Mama um den Finger wickeln konnte und das nutzte er auch wirklich aus. Er kuschelte sich eng an seine Mama und streckte sich nach oben und gab seiner Mama das erste Mal ein Bussi und lächelte sie dann zuckersüß an. Tai musste schmunzeln, der Kleine schaffte es wirklich immer wieder, Mimi voll und ganz um den Finger zu wickeln, aber dasselbe schaffte Kazumi auch bei ihm, deswegen würde er sich hüten, das zu kommentieren. Auf dem Weg zu den Schafen überlegte er, wie sie ein erneutes Fiasko umgehen konnten, er würde Kazumi vermutlich bewegungsunfähig machen müssen.   Mimi lächelte verschwörerisch. „Heute Abend Liebling, heute Abend!“ Ein breites Grinsen zierte ihre Lippen, sie ahnte schon, dass sie bald mal intervenieren musste, damit Taichi nicht anfing, Kazumi zu verwöhnen, denn sie hatte das dumme Gefühl, dass er da durchaus zu neigen könnte, wenn er die beiden so anschaute. Wobei das bei ihr ja mit Makoto nicht anders war, er war eben ihr kleiner Sonnenschein und das würde sich wohl auch so bald nicht mehr ändern. Als er ihr dann das Küsschen gab, war es um Mimi geschehen, sie quiekte freudig auf und man konnte von Glück sagen, dass Mimi so schlank war, sonst wäre Mako jetzt platt wie ein Pfannkuchen, so eng wie sie ihn an sich presste. Ja, Mimi und Tai waren beide schon so Kandidaten für sich, aber das machte ihre Familie so einzigartig und besonders. Bei den Schafen angekommen ging sie in die Hocke um eines zu streicheln und schaute zu Makoto. „Mako, mach mal ‚ei, ei‘ beim Schäfchen. Schau mal, so wie Mama das macht, ‚Ei ei ei‘.“ Jeder, der Kinder hatte, wusste, dass es auf Außenstehende immer vollkommen bescheuert wirken musste, aber ihren Kindern gefiel es, denn Makoto patschte mit seinen Händen wie wild auf das Schaf ein. Wie gut, dass die Tierchen das gewohnt waren und ruhig blieben. Tai hatte irgendwie jetzt noch mehr Vorfreude auf den Abend und als Kazumi ihn dann schließlich auch noch mit Engelsaugen ansah, war er komplett hin und weg von ihr und hätte ihr vermutlich jeden Wunsch erfüllt, den sie haben würde. Mako dagegen war konzentriert darauf, den Schafen zu zeigen, wer hier der Boss war und seine Mama feierte das ja auch, also war er hier eindeutig der Coolste in der Gegend. Und Mako hatte diesen Blick drauf, den Tai drauf hatte, wenn er das Wort ‚Baby‘ in ‚Strip that down‘ sang und in dem Moment hätte Tai sich vor Lachen wegschmeißen können, hätte er nicht Kazumi auf dem Arm. Jap, das war definitiv sein Sohn, kein Vaterschaftstest nötig. Und Tais Grinsen wurde einfach immer breiter, weil Mako nicht vorhatte, damit aufzuhören. Er würde Mimi wohl erneut um den Finger wickeln, während Tai Kazumi zeigte, wie man die Tiere sanft streichelte und nicht verprügelte.   Ihre Kinder waren wirklich mit allen Wassern gewaschen, Mimi hatte letztendlich Mitleid mit den armen Schäfchen und stand mit Makoto wieder auf, was dieser mit dem ‚Strip that down‘ Blick von Tai quittierte. Jeder, der sie sah, musste sie wohl für bekloppt halten, aber Tai und Mimi hatten ihre Kids gut im Griff. Kazumi zeigte den Schäfchen wohl ihre Engelsseite und Mimi stöhnte lachend auf. „Ich glaube, spätestens, wenn die beiden anfangen zu sprechen, lieg ich jeden Tag irgendwo abgebrochen in der Ecke, weil die beiden mich so zum Lachen gebracht haben, dass ich daran zugrunde gehe.“ Sie beobachtete Tai und Kazu mit den Schafen, während sie mit Makoto auf Sicherheitsabstand blieb, der nun seinen Schmollblick aufgesetzt hatte, der so an Tai erinnerte, wenn er Sex wollte, aber Mimi arbeiten musste. Was eine Familie, aber Mimi ließ Makoto schmollen, das musste er jetzt auch mal abkönnen. Sie nannte das ‚Frustrationstoleranz stärken‘, sorgte dafür, dass ihnen die Kinder später nicht auf der Nase rumtanzten. Es war immer wieder schön zu sehen, dass Kinder an jeder Kleinigkeit so viel Freude hatten und Mako schien schon mal das Revier abzustecken, allerdings holte Mimi dann ihre erzieherischen Maßnahmen hervor. Mako passte das absolut gar nicht, also drehte er den Kopf weg und würde ab jetzt seine Mama als Strafe ignorieren, weil sie ihn links liegen ließ. Tai war froh, dass Kazumi heute relativ handzahm war und er mit ihr keine wirklichen Probleme hatte. „Ich glaube, dann brauchst du kein Bauchmuskeltraining mehr, weil du das durch das ganze Lachen schon hast und ich wahrscheinlich genauso“, jetzt musste er doch grinsen, das könnte eine witzige Angelegenheit werden. „Wo sollen wir als nächstes hin? Oder sollen wir erst einmal eine Essenspause machen?“   Mimi blieb diplomatisch, da musste Makoto jetzt eben durch und schmollen. Spätestens wenn es was zu essen gab, würde er sie eh wieder beachten, denn er war genauso verfressen wie sein Papa. Kazumi hatte in der Zwischenzeit wohl genug von den Schafen und sich wieder an Tai gekuschelt, ehe ihr die Augen zufielen und sie einpennte. Mimi lächelte sanft. „Allerdings, die beiden werden unsere Bauchmuskeln noch ganz schön strapazieren. Und ich bin ehrlich, ich brauch was zu essen, ich habe echt Hunger und Kazumi braucht wohl ihr Nickerchen, wenn ich das so sehe. An den Bauernhof grenzt ein Gasthof an, da können wir uns etwas zu essen bestellen, für Mako und Kazu habe ich Breigläschen eingepackt.“ Tai war wieder hin und weg, als Kazumi angekuschelt an ihn einschlief, das fand er total süß. „Ja, das klingt gut, ich habe auch so langsam etwas Hunger, dann schauen wir mal, was es da in dem Gasthof so gibt.“ Mako war immer noch bei dem Standpunkt geblieben, seine Mama zu ignorieren, würde er laufen können, hätte er sich vermutlich aus dem Staub gemacht, aber das ging ja nun nicht so leicht. Tai stand auf und nahm Mimi an der Hand, ehe er gemütlich mit ihr zum Gasthof schlenderte und sich mit ihr an einen freien Tisch setzte, der in einer etwas ruhigeren Ecke stand. Er nahm die Speisekarte und schaute was es so gab „Das klingt alles so lecker, da kann man sich gar nicht entscheiden.“   Mimi streichelte Makoto zwischendurch mal über den Kopf, aber der Kleine war wohl wirklich eingeschnappt, da würde sie sich jetzt in Geduld üben müssen. Im Restaurant angekommen stöberten sie in der Karte und grinste ihren Mann an. „Ja stimmt, die Karte ist echt vielfältig, aber ich glaube, ich esse ein Schnitzel und Bratkartoffeln.“ Sie bestellte außerdem noch eine Flasche Wasser dazu und reichte Tai dann das Gläschen für Makoto und setzte ihm den Kleinen im Hochstuhl neben seinen Platz. „Fütterst du ihn schon mal, ich wollte noch kurz auf die Toilette gehen?“ Mako hatte sich nicht geändert, er war nach wie vor stinkig und ignorierte alles um sich herum, auch, dass er jetzt im Hochstuhl saß. Tai nickte Mimi zu. „Ja mache ich Liebling, geh du nur.“ Er selbst bestellte für sich einen Grillteller mit doppelter Portion Pommes und eine große Cola, da hatte er gerade wirklich Lust drauf. Er wand sich dann Mako zu und wollte ihn füttern, der Kleine jedoch verweigerte das Gläschen, er war wirklich eingeschnappt, also ließ Tai es erst einmal bleiben, denn zwingen konnte er ihn auch nicht und Mako würde sich schon wieder beruhigen. Als Mimi von der Toilette wiederkam, schaute sie erstaunt zwischen Makoto und Tai hin und her. „Jetzt sag bloß nicht, der ist immer noch eingeschnappt? Ist ja nicht zu fassen, der ist ja sturer als wir beide zusammen.“ Sie lachte, Mako würde nachgeben, wenn er hungrig wurde. Sie setzte sich wieder hin und begann wenig später ihr Schnitzel zu essen, während sie lächelnd ihren Mann beobachtete. „Kazu sieht so süß aus, wenn sie an deiner Brust schläft, das ist echt unfassbar.“ Mako hingegen war wirklich sauer und würdigte seine Eltern keines Blickes, sondern starrte einfach nur sein Kuscheldino an. Tai zuckte mit den Schultern „Ich weiß auch nicht, aber er scheint ziemlich sensibel zu sein und ja, auch verdammt stur.“ Das Essen, was sie dann bekamen, sah wirklich lecker aus und er fing auch an zu essen, so gut es mit Kazumi vor der Brust ging. „Sie wirklich meine kleine Prinzessin, sie sieht so genauso hübsch aus wie du, Liebling“, er schenkte Mimi einen verliebten Blick und lächelte dabei, er hatte recht behalten, er war wirklich von Tag zu Tag mehr verliebt in seine Frau.   Mimi versuchte unterdessen weiterhin, Makoto aus der Reserve zu locken. „Na Makolein? Wollen wir gleich zu den Pferdchen gehen? Du wolltest doch bestimmt schon immer mal reiten, hmm?“ Dass er sensibel war, ließ sich wirklich nicht leugnen. Als ihr Ehemann Kazumi als Prinzessin bezeichnete, blies sie die Backen etwas auf. „Püh, ich dachte, ich bin deine Prinzessin. Aber na gut, Kazumi ist unsere kleine Prinzessin, das lasse ich durchgehen.“ Sie aß weiter von ihrem Essen und sie entschied sich, gleich auch noch ein Dessert zu bestellen, sie brauchte jetzt unbedingt was Süßes. Mako war vollauf mit seinem Dino beschäftigt und ignorierte Mama und Papa weiterhin, jetzt brauchten sie auch nicht ankommen. „Hmm, ich glaube, der ist wirklich sauer, na gut soll er sein“, Tai zuckte mit den Schultern und aß seinen Teller dann mal leer. Und das Essen war wirklich super lecker gewesen. Nachdem sie gezahlt hatten haben sie sich doch auf den Weg gemacht um noch die Pferde zu sehen, doch es half nichts, Makoto blieb stur und so machten sie sich abends relativ spät wieder auf den Rückweg und diesmal fuhr er nach Hause und er war tatsächlich auch etwas müde. Als sie zu Hause ankamen, brachten sie erstmal die Kleinen ins Bett, ehe sie den Abend zu zweit im Whirlpool noch genossen.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)