Das Leben danach von KenIchijoji ================================================================================ Kapitel 16: Familienstreit -------------------------- So langsam normalisierte sich Takerus Atem wieder und er hatte ihren Kopf an ihre Brust gebettet. „Wenn du möchtest, können wir gleich duschen ja…“ Vorsichtig legte er eine Hand auf ihren Bauch und streichelte sanft drüber. Angst machte sich in ihm breit… was, wenn er nicht besser sein würde als seine Eltern es waren? Sein Kind ohne Mama oder Papa aufwachsen müsste? Jedoch wurde er durch das Klingeln an der Tür aus den Gedanken gerissen. „Schätze, das Duschen wird warten müssen“, sanft gab er ihr noch einen Kuss und zog sich seine Jogginghose und sein Shirt über, bevor er zur Haustür ging, so würde Kari noch genug Zeit haben sich anzuziehen. Hikari schnappte sich ihre Sachen und huschte ins Badezimmer, als sie auch schon Stimmen im Flur hörte. Sie warf sich hastig das Kleid über und zog wieder ihre Unterhose an, den BH ließ sie weg. Kurzerhand öffnete Takeru die Wohnungstür und erblickte seinen großen Bruder. „Ach du bist es… komm rein“, langsam trat er einen Schritt zur Seite, um seinen großen Bruder herein zu lassen. Der blonde Sänger musterte seinen Bruder. "Lang nicht gesehen, Kleiner, du siehst gut aus." Im Wohnzimmer kam dann auch Hikari dazu, die ziemlich durch den Wind aussah. "Yamato! Wie schön, dich mal wiederzusehen." Sie umarmte ihn lachend und setzte sich neben ihren Verlobten. "Was führt dich denn hierher?!“ "Hallo, auch schön dich zu sehen. Mein Bruder meinte, er müsse mir was Wichtiges erzählen, deshalb bin ich da. Komme ich ungelegen?" Takeru, der die Türe geschlossen hatte und sich zu den beiden ins Wohnzimmer gesellte, schüttelte den Kopf. „Nein, du kommst nicht ungelegen.“ Er setzt sich zu Hika aufs Sofa und sah ihn an. Irgendwie wusste er nicht, wie er es ihm sagen sollte, aber eigentlich ging er davon aus, dass Matt da kein Drama raus machen würde. Er wendete den Blick zu seiner Verlobten. „Willst du es ihm sagen oder soll ich?“ Hikari sah ihren Verlobten an, der ziemlich unsicher zu sein schien und Yamato beäugte sie schon skeptisch, also schluckte sie. Das wollte er also... "Naja weißt du Yamato, der Grund wieso er dich hier haben wollte, ist..." Sie kniff die Augen zusammen. "Ich... bin in der achten Woche schwanger." Sie ging davon aus, dass Yamato es gelassen nehmen würde, aber man wusste ja nie. Yamato unterdessen sah erwartungsvoll zwischen den beiden hin und her, ehe Hikari die Bombe platzen ließ. Er sah, wie ängstlich die zwei aussahen und begann zu lachen. "Na, da habt ihr beiden es aber ordentlich krachen lassen, meinen Glückwunsch, ich freue mich sehr für euch. Dann bekommen Mama und Papa ja doch noch ihr Enkelkind." Er umarmte erst seinen Bruder und dann Tais Schwester. "Aber lasst mich raten, der andere Yagami samt Verlobter weiß es noch nicht? Keine Angst, meine Lippen sind versiegelt." Er grinste. "Ich glaubs nicht, mein kleiner Bruder wird Papa. Ich freue mich riesig mit euch." Takeru war erleichtert, dass sein Bruder sich freute, aber irgendwas in seinen Worten missfiel ihm… Und dass Yamato sich über ihn und Kari lustig machte, schmeckte ihm überhaupt nicht. Er zog eine Braue hoch. „Willst du denn keine Kinder haben? Irgendwann wirst auch du noch mit jemanden das Leben verbringen, da bin ich mir sicher… Onkel zu werden wäre auch cool.“ Auf Tai angesprochen seufzte er… „Wir kommen in letzter Zeit nicht sonderlich gut miteinander aus… das ist etwas schwierig derzeit.“ "Weißt du, Yamato, ich glaube, Tai ist im Moment etwas, sagen wir es mal, übervorsichtig, was mich betrifft und wenn er jetzt erfährt, dass ich schwanger bin, weiß ich nicht, wie er darauf reagieren wird. Wir sagen es ihm, wenn die beiden von ihrem Besuch bei Mimis Eltern in Amerika zurück sind nächste Woche. Das mache ich nicht übers Telefon." Bei seiner Aussage wegen der Kinder grinste Hikari etwas, sie hatte da so eine Vermutung, war sich aber nicht ganz sicher diesbezüglich. Yamato nickte, er verstand schon, was die Beiden meinten. Auf die Frage nach Kindern lachte er etwas. "Irgendwann vielleicht mal, aber definitiv keine Eigenen, das wird nicht möglich sein. Deswegen bin ich froh, dass du wenigstens die Gene der Familie Takaishi/Ishida weitergibst." Er zwinkerte ihm etwas zu. "Und macht euch wegen Tai keinen Kopf, der wird vielleicht am Anfang nicht so begeistert sein, aber der hat mit seiner eigenen Familie genug zu tun, als dauernd den Babysitter für Kari zu spielen." Er war gespannt ob sein Bruder es verstand, Hikari zumindest kicherte schon wieder, sie hatte wohl die Nachricht zwischen den Zeilen gelesen. T.K. sah ihn verwirrt an. //Hat er zu viel gefeiert und eingeschmissen? // „Bist du zeugungsunfähig?“, das war für ihn die einzige, logische Erklärung. „Nun ja, es gibt Sachen, die du, glaube ich, noch nicht weißt… “, er sah ihn an, er wollte es Matt nicht länger verheimlichen. „Wir waren vor fünf Monaten am Meer der Dunkelheit… um Tai dort raus zu holen… “, er seufzte vielleicht würde Kari ihm dafür nicht den Kopf abreißen. „Er wollte nicht, dass es jemand weiß, aber ich finde, du als sein bester Freund solltest es wissen, immerhin hast du damals ja auch mehr als genug mitbekommen… und wir wissen jetzt auch, wieso er so war die letzten Jahre, wie er halt nun einmal war.“ Er atmete tief durch. „Nach Karis Geburtstag hatte er zu Hause einen schizophrenischen Anfall gehabt… und halluziniert, du weißt doch… die Sache mit Agumon und dem Digimon Kaiser damals, er hat geglaubt, es wäre wieder passiert und ist total ausgeflippt.“ Hikari sah ihren Verlobten an und brach in schallendes Gelächter aus. "Keru, deine Leitung ist länger als die Polizei erlaubt, also ehrlich. Ich glaube, selbst ich habe es gerafft." Sie beugte sich zu Yamato, flüsterte ihm etwas ins Ohr und er nickte. Sie sah zufrieden aus, ihn deshalb verurteilen würde sie nicht, er war ja nicht der Einzige. Doch als Takeru dann anfing, die Geschichte auszugraben, seufzte sie etwas. Sie fand aber auch, dass Yamato ein Recht hatte, es zu erfahren. "Genau, es war an meinem Geburtstag. Du bist ja schon um kurz nach Mitternacht gegangen, weil du am nächsten Morgen den wichtigen Gig hattest. Tai war schon den ganzen Abend komisch gewesen und kurz nachdem Mimi und er zu Hause waren, hatte er den Anfall. Sie hat dann Takeru angerufen, weil sie mich nicht verunsichern wollte und Keru damals bei der Sache mit dem Kaiser dabei war. Kurz nachdem Keru angeblich zur Arbeit ist, bin ich schlafen gegangen und hatte eine Vision davon, dass mein Bruder am Meer ist. In der Zwischenzeit haben Mimi und Takeru etwas recherchiert und ein paar Details herausgefunden, aber das sagt dir dein Bruder besser. Jedenfalls haben wir dann Ken aus dem Bett geholt und er hat mit Daisuke geholfen, dass wir Tai gefunden haben." Danach machte sie erst mal eine Pause, denn sie zitterte ganz schön bei den Erinnerungen. Yamato brach ebenfalls in Gelächter aus, Hika hatte es gerafft, aber sein eigener Bruder war doch echt köstlich. "Nein Takeru, ich bin nicht zeugungsunfähig, aber ich bekomme bei Frauen keinen hoch. Ich bin schwul." Das ließ er dann erst mal so im Raum stehen, als sie auf die Sache mit Tai zu sprechen kamen, ihm klappte der Kiefer runter. "Ihr seid mir ja schöne Freunde, warum habt ihr mich an dem Abend nicht angerufen. Ich wäre doch sofort gekommen und hätte geholfen. Aber erzähl Brüderchen, was habt ihr herausgefunden?" „Hattest du mal was mit Tai? Du hast ihn immer so merkwürdig angeguckt“, fragen durfte er ja wohl. „Naja, du hattest doch deinen Gig und Mimi wollte dich nicht wecken, wir wussten ja erst einmal selber nicht, was los war“, er nahm Karis Hand und hielt diese fest. „Seine Verletzung damals hätte problemlos verheilen können, aber die Ärzte haben absichtlich gepfuscht und somit seine Karriere zerstört… aber das hätte ihn niemals so aus der Bahn geworfen, dass er so abrutscht… heute wissen wir, warum… Sora ist der Kern der Sache, sie hatte es von Anfang an geplant, sie hatte gehofft, wenn sie dir weismachen kann, dass sie die Sache mit Tai so mitnimmt, bekommt sie deine Zuwendung, also hat sie absichtlich sein Leben zerstört, damit du ihr Aufmerksamkeit schenkst, Tai war nur Mittel zum Zweck gewesen, von Anfang an... sie hat ihn nie geliebt, sondern immer nur ausgenutzt, nur leider hat das damals niemand von uns erkannt, sie haben ihn mit Medikamenten zu gepumpt, die er nie gebraucht hatte, Sora hat die Ärzte dafür bezahlt, sie wollte ihn in den Selbstmord treiben und war eigentlich auch schon fast am Ziel, nur kam Mimi ihr da in die Quere, dass sie den Fall übernommen hat, war natürlich worst case, denn sie wusste, dass Mimi bei sowas nicht mitmachen würde, also hat sie die ganze Gewaltsache erfunden, in der Hoffnung, Mimi würde Tai auch verurteilen, nur wissen wir ja, es lief alles anders, es wäre ihm besser und schmerzfreier ergangen, aber diese Medikamente, die er bekam, die haben ihn erst krank gemacht und Mimi sagt auch, dass sie das zwar im Griff haben, aber er niemals vollständig davon geheilt sein wird, er hat wohl nachts ab und an immer noch schlimme Alpträume mit Herzrasen und sowas, daran arbeiten sie wohl derzeit, das in den Griff zu kriegen, aber seit sie schwanger ist, ist es weniger geworden, weil seine Gedanken jetzt woanders liegen, die Schwangerschaft lenkt ihn von diesen Dingen ab… nur kann ich persönlich ihn schwer einschätzen. Manchmal verhält er sich so abweisend und kühl Kari oder mir gegenüber und nachher tut es ihm dann wieder leid, wo das herkommt, kann allerdings selbst Mimi nicht beantworten… “ Hikari tadelte ihren Freund. "Also wirklich, wie kannst du sowas fragen, mein Bruder hatte nie Interesse an Männern. Naja, jedenfalls ist das der Grund, warum Sora ins Gefängnis gewandert ist, Ken hat uns damals dabei geholfen, die Beweise so zu sichern, dass sie vor Gericht als Beweismittel zugelassen sind. Ich meine, sie hat wegen schwerer Körperverletzung und versuchten Mordes acht Jahre bekommen. Von denen muss sie mindestens sechs absitzen, danach kann sie möglicherweise bei guter Führung eher rauskommen auf Bewährung. Zumindest habe ich deswegen etwas Angst, es ihm zu sagen, weil es ihn wieder aus der Bahn werfen könnte." Yamato sah seinen Bruder entsetzt an. "Nein, ich hatte nichts mit Tai… aber ich war mal in ihn verliebt, aber das weiß er nicht und ich habe auch nicht vor, es ihm jemals zu sagen, es ist lange vorbei und ich hege kein Interesse in dieser Hinsicht mehr an ihm, bitte schweigt darüber." Was sie dann offenbarten, schockierte ihn zutiefst. "Das ist nicht euer Ernst. SORA?! Ich fasse es nicht... und ich habe es all die Jahre nicht bemerkt... oh Gott, was hat sie ihm nur angetan." Yamato konnte nicht begreifen, dass ein Mensch so bösartig sein konnte. "Und das alles hat sie nur getan, weil sie mich wollte?" Er war blass geworden, er wusste, dass er auf Männer stand, seit er 15 war. Hätte er es irgendwie preisgegeben, vielleicht wäre das Ganze dann nie passiert? "Ich danke euch, dass ihr so offen zu mir wart, dadurch kann ich Tai auch ein bisschen besser verstehen wieder. Ich werde es für mich behalten, keine Sorge!" „Ich entdecke Parallelen zu mir und Hika… das ist merkwürdig, oder? Und nein, er wird es nicht erfahren, aber du solltest ihm sagen, dass du schwul bist, finde ich…. Matt nein, hör zu, du hast keine Schuld daran, Sora war und ist ein falsches Stück, aber sie hat uns alle unterschätzt, vor Allem aber denke ich, sie hat Mimi unterschätzt, Mimi hat sich sehr verändert im Gegensatz zu damals, sie und Tai haben dasselbe Schicksal erlitten und ich glaube, das ist mit ein Grund, warum sie sich so gut in den Anderen hineinversetzen können und ich glaube, heute geht es ihnen blendend, zumindest wirkt Mimi absolut glücklich, wenn Tai bei ihr ist und umgekehrt genauso. Aber sag mal, wie ist das eigentlich mit euch beiden? Also das Zusammenarbeiten mit Tai, ich habe eher gedacht, dass ihr nur Quatsch macht… aber was man so im Fernsehen sieht, kommt professionell rüber, aber bei Tai kreischen die alle mehr“, er grinste, er liebte es einfach so sehr, seinen Bruder aufzuziehen. „Niemand von uns hätte je gedacht, dass Tai überhaupt singen kann, ich bin fast hinten rüber gekippt, aber jetzt hat unser Kind zwei coole Onkel… und das feiere ich irgendwie total, ich weiß nur noch nicht, wie ich es Mum sagen soll… “ Hikari nickte. "Wenn sie gewusst hätte, dass du schwul bist, Yamato, dann hätte sie dich auch fertig gemacht und dann wäre nicht nur Tais Karriere, sondern auch Deine den Bach runter gegangen. Und du warst meinem Bruder die allergrößte Stütze, denn irgendwann kam ich ja auch nicht mehr an ihn heran, Yamato, ohne dich wäre Tai vor die Hunde gegangen. Deswegen bin ich ganz froh, dass du es nicht öffentlich gemacht hast. Und ja, ich stimme dir zu, Schatz, Mimi ist für Tai ein absoluter Segen gewesen, ohne Mimi weiß ich nicht, ob wir heute da wären, wo wir jetzt sind, sie hat Tai ja auch zur Musik ermutigt. Und keine Sorge mit deiner Mum reden wir, sobald es Tai weiß. Sonst weiß er es, noch bevor wir die Chance haben, auch unsere Mütter haben sowas wie einen Buschfunk." Sie grinste etwas. Yamato schüttelte lachend den Kopf. "Das brauche ich ihm nicht mehr sagen, das weiß er seit fast fünfzehn Jahren, er war der Einzige, dem ich es jemals erzählt hatte. Ich wollte es nicht an die große Glocke hängen. Und die Zusammenarbeit mit Tai macht mir wirklich viel Freude, er hat tolle Ideen und setzt sie klasse um, aber ich denke, dass er wegen der Kinder kürzer treten wird, er hat es noch nicht gesagt, aber ich kenne ihn, für ihn geht Familie immer vor, das sieht man ja auch daran, wie er Kari behandelt. Und mach dir wegen Mum keine Sorgen, du bist 24, Takeru, sie wird dir nicht den Kopf abreißen und ihr beide seid verlobt. Was spricht denn dagegen. Ihr habt eure festen Jobs, eine eigene Wohnung, euer Baby wird schon nicht am Hungertuch nagen." Er schlug seinem Bruder freundschaftlich auf die Schulter. "Und ich bin auch immer für euch beide da und springe gerne als Babysitter ein." Mehr als ihn erst einmal nur ansehen konnte T.K. nicht… er war nicht einmal wirklich sauer, sondern eher enttäuscht und verletzt, dass Matt anscheinend Tai mehr vertraute als ihm… seinem eigenen Bruder. Er stand von der Couch auf und sah seinen großen Bruder an. „Wirklich? So viel vertraust du mir? Dass du mich fast fünfzehn Jahre anlügst und dich lieber Anderen anvertraust als deinem eigenen Bruder? Ich dachte mit der Zeit, wir stünden uns näher… eine fatale Fehleinschätzung.“ Er wusste nicht, wohin mit all dem, sein Bruder vertraute ihm nicht… und das war mit das Schlimmste, was er ihm angetan hatte. „Du wirst schon immer mehr wie Dad… ich fass es nicht, ich muss raus hier“, sanft drückte er Karis Hand. „Bis später, Schatz“, somit schnappte er sich seine Jacke und verließ die Wohnung und schließlich das Gebäude und lief ziellos in eine Richtung… er war bitter enttäuscht worden und in ihm machte sich das Gefühl breit, dass er wohl außer Kari niemandem wirklich trauen konnte. Hikari sah zwischen ihrem Verlobten und Yamato hin und her, damit hatte Yamato die Beziehung zu seinem Bruder nicht unbedingt verbessert. Als er ihre Hand drückte und sagte, er müsse gehen, sagte sie einen Moment nichts, aber als er weg war, funkelte sie Yamato an. "Also… das war jetzt nicht unbedingt eine Glanzleistung, Yamato. Wie kannst du ihm denn sagen, dass du es nur Tai erzählt hast und er steht da wie ein Trottel? Los, lauf ihm hinterher. Ich bin zu müde, ich muss mich hinlegen." Damit stand sie auf und ging ins Schlafzimmer. Yamato saß da wie ein begossener Pudel. Auch ohne Karis Standpauke hatte er gerafft, dass er Mist gebaut hatte. "Ich bin so ein Vollidiot...", murmelte er, ehe er aufsprang, sich ebenfalls seine Jacke schnappte und dem Blonden nachlief. Er hatte auch schon so eine Vermutung, wo er langgelaufen sein könnte. Und tatsächlich fand er seinen Bruder am Flussufer. Er trat näher und legte ihm sanft eine Hand auf die Schulter. "Hey Kleiner... es tut mir leid, ich bin ein Idiot." Mehr sagte er erst einmal nicht, sondern starrte aufs Wasser hinaus. Takeru hatte sich ganz schön verändert, irgendwie hatten sie sich auseinandergelebt. "Es tut mir leid, was ich gesagt habe. Natürlich hätte ich es dir auch sagen müssen, aber... ich hatte Angst davor, wie du reagierst... du warst mir immer das Allerwichtigste und ich wollte meinen kleinen Bruder nicht verlieren. Tai weiß es auch nur, weil er mitbekommen hat, wie ich nach einem Gig im Backstage Bereich einen Typen geküsst habe, während ich betrunken war. Eigentlich wollte ich es ja einfach für mich behalten." Er seufzte leicht und ließ sich auf das warme Gras sinken, ehe er weiter aufs Wasser schaute. Sein Blick war traurig und wie immer, wenn er nicht weiterwusste, zog er seine Mundharmonika aus seiner Tasche und begann leise zu spielen. Unten am Fluss hatte T.K. gehofft, seine Ruhe zu haben und das Ganze zu verdauen, jedoch wurde er nach einiger Zeit von seinem Bruder gefunden und seine Worte machten die Situation keinen Deut besser. „Du hattest Angst vor meiner Reaktion? Ich war zehn verdammt Matt, zehn! Was glaubst du denn, wie ich reagiert hätte? Denkst du, es wäre was Schlimmes für mich gewesen? Ich hätte dich nicht verurteilt dafür, aber schön zu sehen, wie du wirklich über mich denkst… weißt du… dann lass es doch einfach und versuch nicht plötzlich den fürsorglichen Bruder zu mimen… da ich ja anscheinend nicht vertrauenswürdig für dich bin…“ Langsam erhob er sich aus dem Gras, als Matt dann anfing auf der Mundharmonika zu spielen, was typisch für ihn war, um weiterer Konfrontation aus dem Weg zu gehen, aber dieses Mal würde er ihm das nicht durchgehen lassen. „Ich sehe jemanden vor mir, der aussieht wie mein Bruder, aber ich weiß nicht, wo mein Bruder wirklich ist… wir sind hier fertig…“, mit diesen Worten wendete er sich dann ab von Matt und ging zurück nach Hause zu seiner Verlobten, der einzigen Person, die ihn wirklich bedingungslos liebte und vor Allem ihm hundertprozentiges Vertrauen schenkte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)