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Das Leben danach

von
Koautor:  Teky95

Vorwort zu diesem Kapitel:
Huhu ihr Lieben und willkommen zum neuen Kapitel :)
Entschuldigt die späte Uhrzeit, aber aktuell steht vor allem bei mir viel in der Uni an und daher kam ich nicht eher dazu. Deswegen bleibt der Rhythmus auch bei einmal wöchentlich vorerst. Aber als kleine Entschädigung gibts heute ein extra langes Kapitel. Irgendwie wollte ich es inhaltlich nicht auseinander reißen, es hätte auch nicht wirklich gepasst, daher gibts dann eben heute mal ein sehr langes Kapitel, viel Spaß beim Lesen. Danke an Hallostern2014 für die Kommentare, wir freuen uns immer riesig darüber, aktuell komme ich einfach nur nicht dazu, darauf zu antworten. Aber gelesen werden sie immer fleißig! Danke auch an 20 Favoriten ♥

Zeitliche Einordnung zum Kapitelbeginn:
Samstag, 14. Mai 2016
Yamatos Ferienhaus
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Besuch in Amerika

Im Whirlpool konnte Mimi nicht anders, als große Augen zu machen, was ihr Verlobter da vom Stapel ließ. „Du redest gerade nicht ernsthaft über das Sexleben von dir und deiner Ex mit mir, oder?!“ Gespielt empört blies sie die Backen auf und es wurde nicht besser, als er meinte, dass sie seinetwegen ruhig nackt bleiben könne. „Na warte, bis wir zu Hause sind, mein Freundchen, dann erlebst du dein blaues Wunder. Lege dich niemals mit den abgedrehten Hormonen einer Schwangeren an!“ Sie boxte ihm in die Seite und vermutlich würde er dadurch sogar einen leichten, blauen Fleck bekommen. So viel zum Thema markieren. Schließlich war sie vollkommen angezogen und musste lachen, als er anbot, einen Kuchen zu backen. „Lieber nicht, wer weiß, ob du nicht das unfassbare Talent deiner Mutter geerbt hast, alles zu vergiften, was du anrührst!“, meinte sie lachend. „Dann doch lieber die Tankstelle.“ Schließlich gingen sie hinunter in die Küche und trafen dort auf Hikari und Takeru. Sie hatte den Blick gesehen, den Tai Takeru zugeworfen hatte und stupste ihn unter dem Tisch mit dem Fuß an, er solle sich ja benehmen, immerhin hatte sie noch etwas zu sagen. Sie räusperte sich. „Schön, euch zwei zu sehen, nehmt euch was zu trinken und dann setzt euch hin, ich möchte euch gerne noch etwas mitteilen.“ Die beiden sahen ziemlich glücklich aus und Mimi konnte sich schon denken, dass sie in den vergangenen Stunden wohl Ähnliches getan hatten, wie Taichi und sie. Sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

 

 

Unterdessen konnte Kari am Strand nicht anders, als innerlich mit den Augen zu rollen, Männer waren einfach blind für sowas. „Warte es ab“, meinte sie nur trocken und hatte sich inzwischen komplett angezogen, ehe sie zum Haus zurückliefen und dort auf Mimi und Taichi in der Küche trafen. Ihr Bruder saß mit einem Getränk am Tisch und Mimi hatte sich gerade auch dazu gesetzt. „Guten Abend, ihr zwei“, sagte sie mit leichtem Rotschimmer auf den Wangen und ihr war der Blick, mit dem Taichi ihren Freund durchlöcherte nicht entgangen und sie seufzte leicht. Darüber würde sie mit ihrem Bruder noch sprechen müssen. Genauso wie er Sex mit Mimi hatte, hatte sie diesen mit Takeru, basta. Mimi meinte dann, sie wolle ihnen noch etwas sagen und Hikari schmunzelte innerlich. Also doch? Sie hob die Hand etwas, sodass man ihren Verlobungsring sehen konnte und den an Mimis Hand hatte sie bereits auch erspäht. Also würden sie beide bald unter die Haube kommen.

Sie ging zum Kühlschrank, verteilte ein Bier an Takeru und nahm sich selbst auch etwas, ehe sie mit dem Kuchen, den sie für ihren Bruder gemacht hatte, zum Tisch zurückkam und breit lächelte. „Ich wollte dir eine kleine Freude machen und habe den für dich gebacken. Ich hoffe, er wird dir schmecken und ich habe auch nichts dagegen, wenn du ihn mit uns teilst.“ Sie setzte sich und schaute dann zu Mimi. „Und jetzt raus mit der Sprache, was hast du uns zu sagen?“ Sie lächelte warm und hatte die Hand ihres Verlobten gegriffen, der sein Bier trank.

 

 

Tai hatte das Gefühl, dass er zu Hause womöglich sterben würde, er müsste mal aufzählen, wie Mimi ihn hier so zurichtete, das ging ja mal gar nicht… aber sie war schwanger, also schob er es darauf das wiederum endete in einem Freifahrtschein. Ihm schmeckte das so gar nicht, dass T.K. mit Kari schlief und Mimi das womöglich noch unterstützte, innerlich würde er den Blonden grad am Liebsten erwürgen, aber das würde nur Ärger nach sich ziehen, also verzichtete er darauf. Als Kari den Kuchen herausholte, strahlte er. „Wow, der sieht wirklich toll aus… aber der ist doch viel zu schade zum Essen, du hast dir so viel Mühe damit gemacht, das kann man gut sehen“, er umarmte sie und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich hab dich lieb, Kleines“. Dann wandte er sich jedoch wieder seiner Verlobten zu und legt von hinten die Arme um sie, während er ihr einen sanften Kuss auf die Wange gab. Ja, er liebte sie und das sah man jedes Mal deutlich in seinem Blick, wenn er sie ansah, schon fast unbewusst legte er sanft eine Hand auf ihren Bauch, wo sein kleines Wunder heranwuchs.

 

 

Takeru raufte sich die Haare, er würde sie nie ganz verstehen, aber das brauchte er auch nicht, schließlich reichte es vollkommen aus, dass er sie so liebte, wie sie war. Und wenn er ehrlich war, brauchte er auch nicht mehr.

In der Küche entging ihm Taichis Blick natürlich nicht und einen Moment lang hatte er überlegt, ob er Taichi herausfordern sollte, aber das würde ihm Prügel seitens Kari einbrocken und das wollte er nicht noch einmal, sie hatte sich schon deutlich auf ihm verewigt. Entspannt setzte er sich an den Tisch, da Mimi was zu verkünden hatte und betrachtete die Flasche Bier, die Kari ihm gereicht hatte, sie war mutig, ihn und Alkohol in Verbindung zu bringen. Er nahm es als Freifahrtschein und trank genüsslich etwas von dem Bier. Er entzog sich ihrer Hand und legte ihr einen Arm um die Schulter und ließ ganz ausversehen seine Hand zwischen ihren Brüsten ruhen, einfach um ihren Bruder etwas zu provozieren und zu ärgern und es schien nur kurzzeitig zu klappen, da er sich wohl lieber Mimi zuwandte, als ihn mit Blicken zu erdolchen, Schade eigentlich, er hatte sich gefreut.  „Okay Mimi, dann erzähl, was gibt es?“, er lächelte sanft, den Verlobungsring hatte er schon erkennen können, sie schien wohl ebenfalls ja gesagt zu haben, das freute ihn für die Beiden.

 

 

Mimi beobachtete ihren zukünftigen Ehemann noch eine Weile und seufzte innerlich. Sie sah genau, wie er die Beiden anschaute und darüber würde sie mit ihm noch mal reden müssen, aber nicht mehr heute. Erstaunt sah sie auf den Kuchen, den Hikari aus dem Kühlschrank zauberte. „Wann hast du den denn gemacht, das ist ja der Wahnsinn! Und das Koromon erst, meine Güte ist das süß!“ Sie zückte ihr Handy und machte ein Foto, bevor irgendwer den schönen Kuchen zerstören würde. „Der ist wirklich zu schade zum Essen, dabei habe ich sooo Lust auf Kuchen.“ Sie seufzte leicht und dachte an ihre sauren Gurken. „Schaaatz, vergiss nicht, mir meine Gurken zu besorgen!“, meinte sie schmunzelnd, was ihr einen Lacher und einen wissenden Blick von Hikari einbrachte.

Sie entspannte sich, als Tai sie von hinten umarmte und seine Hände auf ihrem Bauch spürte. Noch sah man zwar nicht viel, aber sie spürte, dass ihr kleines Wesen seinen Platz hatte. „Nun ja, was ich euch sagen wollte, oder besser, was wir euch sagen wollten...“, eine leichte Röte überzog ihre Wangen und sie strahlte, „Erstens: Ich habe ja gesagt. Zweitens: Ich bin im dritten Monat schwanger.“ Sie lächelte ihre zukünftige Schwägerin und deren Verlobten mit einem breiten Lächeln an.

 

 

Hikari entging auch nicht, wie ihr Bruder Takeru quasi erdolchte, aber das konnten sie auch später noch klären und Takeru machte es nicht besser, also ließ sie ihn links liegen und tischte stattdessen die Torte auf und Tais Reaktion freute sie ungemein. „Ich wäre beleidigt, wenn ihr sie nicht esst, ich habe mir so viel Mühe damit gegeben und Takeru fast zur Weißglut getrieben, aber dein Blick Brüderchen, der ist die ganze Mühe wert gewesen!“ Als Mimi ihren Verlobten daran erinnerte, dass er ihr noch Gurken holen wollte, brach Hikari in schallendes Gelächter aus und warf Mimi einen wissenden Blick zu. Sie hatte es die ganze Zeit gewusst, aber Mimi hatte die ganze Zeit gemeint, dass das wohl kaum sein könne. Als sie dann die Bombe platzen ließ, fiel Hika ihr vor Freude um den Hals. „Oh mein Gott, wir werden beide heiraten, ich freue mich ja so darauf. Und ich wusste, dass du schwanger bist, ich hab’s die ganze Zeit gewusst, oh Mimi, ich freue mich so für euch!“ Sie fiel nun auch ihrem Bruder um den Hals. „Mein Bruder wird Vater, ich kanns kaum glauben.“ Sie grinste ihren Verlobten an. „Keru, du wirst Onkel!“ Sie grinste und schmiegte sich an ihn. Sie liebte ihre Familie und bald würden Mimi und Takeru auch dazu gehören. „Und wisst ihr schon, was es wird?“ Hikari hoffte ja, dass ihr erstes Kind ein Mädchen werden würde, auch wenn sie jetzt schon wusste, dass sie Takeru mit all dem Pink und Rosa vermutlich in den Wahnsinn treiben würde. Aber vom Kinderkriegen waren sie noch ein Weilchen entfernt.

 

 

Tai lächelte, sie war wirklich süß, wenn sie so redete und er könnte ihr so oder so keinen Wunsch abschlagen. Er streichelte mittlerweile schon unbewusst sanft ihren Bauch, er war einfach überglücklich, was da auf sie zukommen würde und er hatte alles, was er je wollte, seine eigene, kleine Familie und eine Frau, die er mehr als sein Leben liebte und ihr das so oft es ging versuchte auch zu zeigen. Irgendwann musste er sich schweren Herzens von Mimi lösen, weil die auf die Torte und dann auf seine Schwester fixiert war, aber das war okay, damit konnte er umgehen. Sanft erwiderte er ihre Umarmung. „Danke sehr, Kleines, ich kann es auch kaum glauben, aber ich freue mich so unendlich, damit hat sie mir mit eines der schönsten Geschenke im Leben gemacht“, ja er war wirklich stolz auf das, was die Beiden die letzten Monate zusammen erreicht hatten und ihr gemeinsames Kind sah er als eine Art Belohnung für den harten Weg, den sie gehen mussten, aber diesen Weg würde er jedes Mal wieder gehen, wenn es zum Glück führte.

„Nein, noch wissen wir es nicht, aber ich denke, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis wir wissen, was es ist, aber verratet den Anderen noch nichts davon, wir wollen es ihnen selbst sagen“, ein Lächeln umspielte seine Lippen, wenn über seine Verlobte und sein Kind gesprochen wurde, war für ihn alles Andere nebensächlich, außer Mimis Gurken, die waren wichtig, das war ihm klar.

„Keine Sorge Schatz, wir haben saure Gurken da.“ Sein Blick wanderte zum Fernseher, der in der Küche stand und seit heute Nachmittag lief dort der Musiksender, das war fast immer so, besser als einfach nur Radio.

Bis dort das neue Musikvideo von ihm und Matt angepriesen wurde, hatte er es geheim gehalten, das war ne neue Richtung, die sie als Musiker und beste Freunde hatten gehen wollen und sie hatten überraschend gut harmoniert, ohne Streitereien. Da der Text von Taichi selbst stammte, hatte Matt darauf bestanden, dass er sowohl einen Part und den Chorus sang und dieser Bitte war er nachgekommen. Sie hatten fair aufgeteilt, Matt sang den ersten Part und Tai den zweiten und den Chorus, das Musikvideo dazu hatten sie am Strand und in Naturparks bei Sonnenuntergängen gedreht, was bewusst gewählt war, weil beide fanden es würde passen. Ein bisschen stolz war er schon darauf, was sie auf die Beine gestellt hatten und sah sich deshalb die Premiere des fertigen Musikvideos mit seinen beiden liebsten Frauen und dem Chaoten am Tisch nur zu gerne an.

 

„Die Models posten Pics aus der Karibik

Doch Sonnenstrahlen gibt's nicht in 'nem Ibis

Du mischst mit ALDI Cola Cuba Libre

„Und warum grade du?“, fragt dich der Spiegel, ey, ey

Siri, sag mir, wie das Wetter in Paris ist

Sie sagt, es ist perfekt, wenn du verliebt bist

Ja, alles ist perfekt, wenn du verliebt bist

Nur schade, dass du grade nicht verliebt bist, ey, ey
 

Sag, warum du dich versteckt hältst

Schon ein Leben lang

Pack dir den Mut ins Gepäck jetzt

Und erleb ma' was
 

Und jeder will dir irgendwas erzählen,

was Sie alle schon irgendwo gesehen haben

Und immer, wenn sie reden,

denkst du, fehlt dir was

Fehlt dir was? Oh-oh, ey

Du siehst nur zu, wie jeder seine Pläne macht

Doch du hast die Ideen, die nicht jeder hat

Und vielleicht fängst du irgendwann zu Leben an

Irgendwann, oder jetzt
 

Du träumst von deinem Haus mit der Familie (yeah)

Doch brauchst dafür Vertrau'n in deine Ziele

Ey, Tausende da draußen sind zufrieden

Mit Grauburgunder kaufen aus dem Lidl, ey, ey

Alle sind wie taub und niemand sieht es

Doch du glaubst deinen Augen, nicht der Bibel

Und weil für dich die Hauptstadt nicht Berlin ist

Wärst du gerne raus, doch du verschiebst es mal wieder, ey
 

Sag, warum du dich versteckt hältst

Schon ein Leben lang

Pack dir den Mut ins Gepäck jetzt

Und erleb ma' was
 

Und jeder will dir irgendwas erzählen,

was Sie alle schon irgendwo gesehen haben

Und immer, wenn sie reden

denkst du, fehlt dir was

Fehlt dir was? Oh-oh, ey

Du siehst nur zu, wie jeder seine Pläne macht

Doch du hast die Ideen, die nicht jeder hat

Und vielleicht fängst du irgendwann zu Leben an

Irgendwann, oder jetzt"*
 

Und er hatte so das Gefühl, dass dieses Lied ziemlich gut ankommen würde. Das Lied basierte etwas auf ihm selbst, zu dem Zeitpunkt, wo Mimi wieder in sein Leben getreten war und anfing, ihm zu helfen wieder ins Leben zurück zu finden.

 

 

T.K. verstand es einfach nicht. Wie kam man denn von Kuchen auf saure Gurken? Das war ihm in diesem Moment ein Rätsel und noch mehr, als seine Verlobte in Gelächter ausbrach, da überlegte er kurzzeitig, ob der Sex für sie wie Drogen wirkte, das war auf einer Weise ziemlich beunruhigend.  Jedoch wurde kurz darauf sein verbauter Weg frei gemacht und Mimi gab bekannt, dass sie schwanger war und jetzt machten Hikas Anspielungen auch endlich Sinn, sie hatte das wohl schon geahnt ihrer Reaktion nach zu urteilen. „Glückwunsch euch Zwei, das freut mich wirklich“, ja auch er konnte mal eine Minute nicht provozieren, Kari war sicher stolz auf ihn. Schließlich warf sich seine Verlobte wieder ihm an den Hals und er legte auch die Arme um sie und küsste sie liebevoll auf die Stirn. Sie war und ist seine große Liebe, das war ihm damals schon klar und es hätte auch nie eine Andere für ihn geben können, das bewies ihm der heutige Tag noch einmal umso mehr.

„Ja ich werde Onkel, unfassbar nicht? Kann man immer viel Quatsch machen“, auf seinen Lippen breitete sich ein breites Grinsen aus, vermutlich würden Kari und Mimi ihn erhängen, wenn er dem Kind nur Mist beibrachte.

Seine Aufmerksamkeit richtete sie auf den Musiksender, sein Bruder hatte zwar erwähnt, dass er an was an Neuem arbeitete, aber nicht, was es war und die Beiden waren verdammt gut gewesen, es geheim zu halten. „Das war also euer angeblicher Männertrip, den Matt meinte, jetzt macht das auch Sinn, ihr könnt Sachen wirklich gut unter Verschluss halten, das muss man euch beiden lassen, aber mir gefällt es, was ihr da fabriziert habt.“

 

Den Rest ihres Urlaubs verbrachten die vier noch in Harmonie, trotz dessen, dass Tai seinen Schwager in Spe immer noch dafür erdolchen könnte, dass er mit seiner Schwester schlief, aber beide waren erwachsen, sodass er sich damit wohl würde abfinden müssen. Die Zeit verging danach wie im Flug und es vergingen wieder gute zwei Monate im Leben der beiden.

 

 

Ende Juli 2016

Haus der Tachikawas, New York

 

Mimi hatte das Wochenende mit ihrem Verlobten, Hikari und Takeru genossen. Taichis Musikvideo war bei ihnen auf große Zustimmung gestoßen und die beiden Verliebten hatten sich an diesem Wochenende noch einige Male im Whirlpool geliebt, während die anderen Beiden immer wieder zum Strand verschwunden waren. Die Zeit danach verging wie im Flug und wieder waren fast zwei Monate vergangen. Mimi war inzwischen im fünften Monat und hatte schon einen ordentlichen Babybauch, was auch nicht verwunderlich war, denn ihr Frauenarzt hatte dem Paar eine Woche nach ihrer Verlobung bereits die nächste Überraschung beschert: Mimi erwartete Zwillinge, einen Jungen und ein Mädchen, und die werdende Mama konnte ihr Glück kaum fassen.

Ihre Hochzeit würde in etwa zwei Monaten stattfinden und daher war es nun an der Zeit, dass nach Taichis Familie auch die Tachikawas von ihrem Glück erfuhren. Daher hatten sich Tai und Mimi in den Flieger gesetzt und zum ersten Mal seit ihrer Trennung von Michael war Mimi wieder in den Staaten. Sie hatte oft mit ihren Eltern geskypt und die Beiden wussten auch, dass sie wieder in einer Beziehung war, aber von der Verlobung und Schwangerschaft hatte sie nichts erzählt, das wollten sie lieber vor Ort machen. Nach dem fast zwölf Stunden Flug von Tokyo nach New York war Mimi vollkommen erledigt und einfach nur froh, wenn sie sich endlich in ein Bett packen und schlafen konnte. Der Jetlag lag ihr noch in den Knochen und sie fühlte sich hier in Amerika ziemlich unwohl. Zu viele Erinnerungen hingen an dem Ort. Ihre Eltern besaßen ein Haus am Rand von New York, mitten im Grünen und nachdem das Taxi sie dort abgesetzt hatte, stand Mimi nun mit Taichi an der Hand vor ihrem alten Zuhause und hielt den Schlüssel in der anderen Hand.

„Ich bin so verdammt nervös, Liebling, das glaubst du gar nicht. Ich hoffe, Mama rastet nicht total aus, wenn sie erfährt, dass wir sie zur zweifachen Oma machen.“ Ihre Hand zitterte etwas in der von Taichi und sie lächelte schwach. Die schlimmste Phase hatte sie wohl überstanden, der Heißhunger hatte aufgehört und die Kotzerei am Morgen war ihr Gott sei Dank generell erspart geblieben. „Dann mal auf in den Kampf!“ Sie steckte den Schlüssel in die Türe und öffnete diese, sodass sie in den geräumigen Flur eintreten konnten. Man hörte Tritte auf den Treppenstufen und schließlich hörte man ein fröhliches: „Willkommen Zuhause, mein Schätzchen, ich habe dich so vermisst!“ Frau Tachikawa stand auf der Treppe, schaute auf das Paar vor sich… und erstarrte.

 

 

Dieses Wochenende würde für immer eines der Schönsten bleiben, die sie als Paar erlebt hatten, auch wenn sie vermutlich den Sex der vorangegangenen Monate nachgeholt hatten, waren sie nach diesem Wochenende mehr als ausgeglichen und wieder voller Energie, sich mit der Hochzeitsplanung zu befassen. Zwei Monate später waren sie auf dem Weg zu Mimis Eltern, die bisher nur wussten, dass er ihr Freund war, aber mehr auch noch nicht und sie hatten zwei frohe Botschaften im Gepäck, die Verlobung und die Zwillinge, die Mimi erwartete. Er selber konnte es bei dem Arztbesuch auch zuerst nicht glauben, was der Arzt erzählt hatte, bis sie ein Ultraschallbild in Händen hielten, was sowohl bei ihr als auch bei ihm Tränen des Glücks verursachte. Er war schon überglücklich mit einem Kind, aber dass es Zwillinge wurden, machte ihn irgendwie noch glücklicher, er wusste, dass es viel Arbeit werden würde, aber das war es ihm mehr als nur Wert.

Bald würde er Vater zweier wundervoller Kinder sein und der Ehemann einer wundervollen und liebevollen Frau, die ihm jeden Tag aufs Neue den Kopf verdrehte.

Er bemerkte ihre Anspannung, als sie im Taxi saßen und hatte ihre Hand seitdem nicht mehr losgelassen, er wusste um die negativen Erinnerungen hier, aber er war entschlossen, eigene Erinnerungen mit ihr hier entstehen zu lassen, an die sie immer gerne zurückdenken würde.

Er selbst war auch etwas nervös, dass er jetzt ihre Eltern treffen würde, denn von den Zwillingen und der Verlobung wussten sie nichts, das wollten er und Mimi ihnen lieber persönlich sagen. „Hab keine Angst Schatz, egal wie sie reagieren, ich bin immer bei dir und gehe auch nicht weg“, er lächelte sie noch ermutigend an, ehe sie die Tür aufschloss und mit ihm an der Hand das Haus betrat, es war wirklich groß und erinnerte ihn daran, dass es den Tachikawas wirklich nicht schlecht ging. Die Schritte vernahm er ebenfalls und richtete seinen Blick Richtung Treppe, wo er eine Frau Tachikawa sah, die in einer Art Schockstarre war. //Überraschung..// Diese war ihnen wohl definitiv gelungen.

Mimis Vater war seiner Frau direkt gefolgt, als sie die Haustür gehört hatten, endlich würden sie ihre Kleine mal wieder zu Gesicht bekommen, das letzte Mal war wirklich schon viel zu lange her gewesen. Er blieb auf der Treppe stehen, als er seine Tochter erblickte und was er da sah, haute ihn förmlich um. „Mimi… du hast uns wohl einiges zu erzählen?“

 

 

Mimi schaute noch einen Moment zu ihrer Mutter, doch dann kam diese auf sie zu und sie umarmten sich herzlich. „Oh Mum, es ist so schön dich endlich wieder in den Arm nehmen zu können.“ Noch eine Weile hielten sie sich fest, dann ging Mimi auch zu ihrem Vater und drückte ihn kurz an sich. „Hallo Dad, ja ich glaube, wir haben Einiges zu besprechen.“ Sie trat neben Tai, griff seine Hand und lächelte. „Mum, Dad, ich möchte euch gerne endlich jemanden vorstellen. Vielleicht erinnert ihr euch noch an ihn, das ist Taichi Yagami, mein Verlobter.“ Stille…

Doch dann löste sich die Starre aus Frau Tachikawas Haltung und sie umarmte ihre Tochter wieder. „Ich freue mich ja so für dich, mein Kleines!“ Dann ging sie auf Taichi zu, reichte ihm die Hand und zog ihn in eine kurze, mütterliche Umarmung. „Es freut mich, endlich den Mann kennenzulernen, der meiner Tochter in den letzten Monaten so viel Glück geschenkt hat! Wann immer ich sie gesehen habe beim Telefonieren, ihre Augen haben gefunkelt wie tausend Sterne, das ist nur dein Verdienst, junger Mann!“ Schließlich wurden die beiden hereingebeten und durften sich im Wohnzimmer auf dem großen Ledersofa niederlassen. Sie wurden mit Tee und Kuchen umsorgt, ehe sie alle saßen und Mimis Mutter wieder auf den Bauch ihrer Tochter schaute, den sie etwas mit ihren Händen stützte. „Ich nehme an, es ist das, wonach es aussieht?“ Die Braunhaarige nickte leicht und griff die Hand ihres Verlobten, der ihr Sicherheit geben sollte. „Ja Mum, wir bekommen Zwillinge.“

 

 

Er wusste erst nicht, wie er das Verhalten ihrer Eltern einordnen sollte, als er jedoch von ihrer Mum in den Arm genommen wurde, war er erleichtert, sie schien sich zu freuen und das machte es ihm um ein Vielfaches leichter. Er lächelte. „Ich versuche zumindest, mein Bestes, dass sie glücklich ist.“ Als sie dann alle auf der Couch saßen, entzog er sich Mimis Hand und legt ihr stattdessen einen Arm um die Schulter und küsste sie sanft aufs Haar, weil er wusste, dass sie das fast immer beruhigte. Ein strahlendes Lächeln lag auf seinen Lippen, wann immer sie bei ihm war und noch mehr, wenn sie über die gemeinsamen Kinder sprachen. „Ja, der Arzt hat gesagt, ein Junge und ein Mädchen, wir sind schon ziemlich aufgeregt, dass wir dann Weihnachten schon zu viert sein werden und vor der Geburt steht ja auch noch die Hochzeit an, das werden ein paar ereignisreiche Monate werden dieses Jahr.“

Ihr Vater beäugte den Verlobten seiner Tochter mit Vorsicht, so ganz über den Weg traute er ihm nicht, nach dem Ganzen, was sie mit Michael durch hatte, war er skeptisch, was den jungen Mann anging, aber irgendwas an ihm sagte ihm, dass er nicht wie Michael war, sondern ernste Absichten mit seiner Tochter hatte, jedoch würde er ein Auge darauf haben. „Sie können tun, was Sie wollen, solange Sie meiner Tochter nicht das Herz brechen, aber ich freue mich darauf, Großvater zu werden“, dies sagte er dann mit einem bestimmten Tonfall, damit ihr Verlobter auch direkt wusste, woran er war.

 
 

Frau Tachikawa strahlte Tai an. „Das sehe ich mein Junge, da brauche ich nur in die leuchtenden Augen meiner Kleinen zu schauen! Nach Michael waren wir allerdings ziemlich skeptisch, wenn jemand Neues in ihr Leben trat, aber die Sache ist jetzt fast vier Jahre her und ich denke, die Zeit heilt irgendwann die Wunden. Mimi sah ihren Vater an. „Mach dir keine Sorgen, Dad. Tai ist ein wunderbarer Mann und er trägt mich fast schon auf Händen, obwohl ich das gar nicht immer für nötig befinde, er wird mir nicht das Herz brechen, er weiß selbst wie das ist. Ihr erinnert euch noch an Sora? Die hat was Ähnliches mit ihm gemacht, wie Michael mit mir, daher wird er sich hüten, meine Gefühle auszunutzen!“, sagte sie sehr fest und sah ihren beiden Elternteilen ins Gesicht. Ihre Mum schloss sie in die Arme. „Ich freue mich so auf unsere Enkelkinder und ich bin froh, dass dir dieses Glück noch einmal vergönnt ist. Ich weiß, wie schlimm das alles war, Herzchen.“

Schließlich verteilte sie Tee und Kuchen an alle Anwesenden und sah dann wieder ihre Tochter an. „Was macht die Arbeit, Liebes?“

„Es läuft wirklich gut, ich habe eine feste Klienten Basis und werde mich selbstständig machen, sobald unser kleines Häuschen fertig ist, dann kann ich zu Hause arbeiten und gleichzeitig für die Kids da sein, wenn Tai beruflich mal unterwegs ist. Wir haben uns entschieden, dass wir uns die Elternzeit teilen wollen, damit unsere Kinder mit beiden Elternteilen groß werden.“

Sie nickte lächelnd und sah dann Taichi an. „Und du junger Mann, was machst du beruflich außer mit Ishida Yamato Musik zu machen? Und ja, auch hier in Amerika laufen eure Musikvideos und Singles.“ Sie zwinkerte leicht und grinste, sie wollte ihn ein bisschen aufziehen und hoffte, ihn auch verlegen machen zu können. Sie konnte es spüren, er war der Richtige für ihre Tochter.

 

 

Die Aussage von Mimis Vater konnte er irgendwo nachvollziehen, mit Kari ging es ihm genauso, würde T.K. ihr das Herz brechen, würde dies sein Untergang sein.

„Ich kann Ihre Sorge verstehen, mir geht es mit meiner kleinen Schwester genauso, ich bin ehrlich gesagt nicht wirklich glücklich darüber, dass sie einen Mann an ihrer Seite hat, aber ich musste es akzeptieren, eine Wahl blieb da nicht und solang er sie gut behandelt, ist es okay, aber würde er ihr jemals das Herz brechen, würde er seines Lebens nicht mehr froh werden, das Gleiche gilt für Mimi und unsere Kinder, wenn jemand versucht, ihnen zu schaden, wird diese Person ihren schlimmsten Albtraum erleben, da können Sie absolut sicher sein, mir ist es egal, ob Leute mich angreifen oder beleidigen, aber sobald es gegen meine Familie geht, verstehe ich da absolut keinen Spaß mehr.“ Wenn es um seine Liebsten ging, war er wie er war, todernst und beschützend, er würde niemals zulassen, dass Mimi und den Kleinen jemand zu nahekommen würde.

„Verstehen Sie mich nicht falsch, ich kann Ihre Sorgen gut nachvollziehen nach dem, was sie durchgemacht hat, aber ich bin nicht er, ich bin immer noch ich und daran wird sich auch nichts ändern und auch wenn sie gegen diese Beziehung wären, es wäre mir egal, ich würde immer für Diejenigen kämpfen, die ich liebe und wir mussten die letzten Monate oft um unsere Beziehung kämpfen, um heute da zu stehen, wo wir jetzt sind“, er hoffte einfach, dass es ihren Eltern jetzt ausreichen würde, was er gesagt hatte, denn jedes Wort davon meinte er todernst. Er vergaß dabei ausversehen, auf die berufliche Frage einzugehen, weil ihm das Thema jetzt auch einfach wichtiger war. Er hatte während der ganzen Zeit Mimi nicht einmal losgelassen, sondern hielt sie weiterhin in seinem Arm.

Mimis Vater hob anerkennend eine Augenbraue. „Ich bin stolz auf dich, Kleine, du scheinst dir wirklich den richtigen Mann an deine Seite geholt zu haben und ich glaube dir auch, dass er Derjenige ist, der dich glücklich machen wird.“

 

 

Mimi war stolz darauf, wie ihr Verlobter versuchte, gegen ihren Vater standzuhalten und zu beweisen, dass er sich immer ehrlich um sie kümmern würde, dass rührte sie wirklich sehr und er zeigte ihr damit auch noch einmal mehr, warum sie froh war, dass er an ihrer Seite stand.

„Dad, mach dir keine Sorgen um mich, ich habe aus der Sache damals eine Menge gelernt und ich weiß inzwischen, wem ich vertrauen kann und wem nicht.“ Ihre Mutter nickte ebenfalls. „Keisuke, ich denke unsere Tochter ist jetzt alt genug, um zu wissen, was sie will. Ich weiß, du willst sie immer vor Allem beschützen, aber schau doch, was für eine bildhübsche und vor allem intelligente, junge Frau aus ihr geworden ist.“ Mimi war etwas rot geworden und lachte. „Mum, übertreib doch nicht immer so.“ Sie schmiegte sich etwas enger an Taichi und schob seine Hand auf ihren Bauch. „Fühl mal, unsere beiden Kleinen sind gerade ganz schön aktiv. Schwanger sein schön und gut, aber ich will die Beiden endlich im Arm halten können.“ Sie lächelte ihn verliebt an und gab ihm einen sanften Kuss. Ihr Lächeln zeugte von purer Glückseligkeit.

 

 

„Meine Kleine, ich bezweifle auch nicht, dass du das Richtige tust… trotzdem werde ich immer ein Auge auf dich haben, schließlich bin ich dein Vater, auch wenn du da wen jetzt an deiner Seite hast und außer mir kann dich auch niemand so beschützen, wie ich es damals immer getan habe“, antwortete mit einem etwas schärferen Unterton.

So langsam wurde Tai doch etwas sauer, denn irgendwas sagte ihm, dass Herr Tachikawa ganz und gar nicht mit ihm einverstanden war. Dennoch entschloss er sich, dass Ganze ruhig und sachlich anzugehen.

„Hören Sie, ich verstehe ihre Angst, die sie um Mimi haben und auch, dass Sie so denken aufgrund dessen, was passiert ist und weil sie Ihre Tochter ist. Aber ich bin nicht gewillt zuzulassen, dass ihr etwas passiert. Sie kennen meine Vergangenheit nicht und ich schätze auch, dass Sie es nicht verstehen würden, aber Mimi kennt es, sie kennt meine schlimmsten Seiten und wäre sie nicht damals gewesen, würde ich heute hier nicht stehen, sie hat um mich gekämpft und mich nicht aufgegeben und ich habe Selbiges bei ihr getan, eine Beziehung oder Ehe ist nie etwas, das von alleine läuft, es bleibt nicht aus, dass wir uns in die Haare kriegen, das hat jedes Paar, aber ich kenne Mimi jetzt schon verdammt lange und wusste von Anfang an, dass sie ein gutherziger Mensch ist. Was Michael ihr angetan hat, ist mit Worten nicht zu beschreiben und ich würde ihm auch am Liebsten den Kopf abreißen, aber seien wir ehrlich, was bringt es? Es ist vorbei, passiert ist nun einmal passiert und wir können es nicht mehr ändern, das Einzige, was wir jetzt noch tun können, ist es, das Beste aus dem zu machen, was da ist und ich war nie jemand, der gut seine Gefühle in Worte fassen konnte, also lasse ich die Musik sprechen, das habe ich auch getan, als ich Mimi meine Gefühle gestanden habe, vor tausenden Leuten, es war mir egal, es kann jeder wissen, dass sie meine große Liebe ist, aber eines ist sicher, mein Familien und Privatleben findet nicht öffentlich statt, weil es niemanden was angeht. Ein richtiger Mann ist jemand, der die volle Verantwortung für seine Familie trägt, diese beschützt und alles für die Familie tut. Und Mimi und unsere beiden Kleinen sind jetzt meine Familie, für die ich alles tun würde.  Sie können mich an ihrer Seite akzeptieren oder Sie lassen es, das ist Ihre Entscheidung, aber ich weiß, wer ich bin und ich weiß, dass unsere Liebe echt ist und das alleine zählt. Ich liebe sie mehr als sich jemand vorstellen kann und das gebe ich nie im Leben auf, aber sie wird immer Ihre Tochter bleiben und Sie lieben, ganz egal, ob sie vergeben oder verheiratet ist, aber geben Sie uns die Chance, unsere eigene Familie zu haben und Ihre Enkel werden Sie ebenfalls bedingungslos lieben.“ Schließlich ließ er seine Hand auf Mimis Bauch ruhen und streichelte sanft darüber.

 

 

Mimi seufzte etwas, ihr Vater ließ einfach nicht locker und auch ihre Mutter schien wohl nicht so recht zu ihm durchzukommen. Sie hörte aber erst mal schweigend zu, was ihr Verlobter dazu zu sagen hatte. „Dad, Taichi hat recht, ich weiß, dass du es gut meinst, aber es wird Zeit, dass du auch Vertrauen darin aufbaust, dass mein Ehemann schon in der Lage sein wird, mich zu beschützen. Er ist kein kleiner Junge mehr, so wie es Michael war, er ist ein erwachsener Mann von 29 Jahren und ich finde, dass er mir schon genügend bewiesen hat, dass er auf mich und auf unsere Kleinen aufpassen wird. Und wir werden euch natürlich so oft es geht einladen oder besuchen kommen, ich will Mum und dich nicht aus meinem Leben ausschließen, aber es wird Zeit, dass ich auch endlich mein eigenes Leben aufbauen darf oder meinst du nicht?“

Ihre Mutter sah nur zwischen den Dreien hin und her und seufzte leicht, nickte Mimi und Taichi aber ermunternd zu. „Keisuke, ich denke es ist jetzt genug. Wir sollten den Beiden jetzt ein paar schöne Tage hier bereiten und dann haben wir auch genug Zeit, uns gegenseitig kennen zu lernen und uns eine Meinung über Taichi zu bilden.“

 

 

Tai fiel ein riesiger Stein vom Herzen, als er sah, dass ihr Vater sich anscheinend nun doch endlich beruhigt hatte und ein kleines Grinsen schlich sich auf seine Lippen. „Würde ich Ihnen was Böses wollen, würde ich Ihnen Essen von meiner Mutter mitbringen“, Mimi würde sofort wissen, was Sache war. Ihr Vater atmete tief aus „Okay okay, ihr habt ja recht, lassen wir es fürs Erste gut sein. Ihr seid sicher müde und wollt euch bestimmt erst einmal hinlegen, oder? Wir wollten nachher den Grill anschmeißen, das Wetter ist ja schön heute.“ Der Braunhaarige nickte. „Ja, der Flug war anstrengend und gerade für Mimi, ein bisschen Schlaf wird da nicht verkehrt sein und Grillen klingt auch gut oder was meinst du, Prinzessin?“, er warf ihr ein liebevolles Lächeln zu, bevor er sie sanft auf die Stirn küsste und ihren Duft einatmete.

 

 

Als Taichi vom Essen seiner Mutter anfing, brach Mimi in schallendes Gelächter aus. „Schatz, du bist unmöglich. Aber Mum, Dad, die Warnung würde ich ernst nehmen, das Essen seiner Mum ist echt ungenießbar, ich frage mich immer wieder, wie sie das hinbekommt, aber selbst seine Schwester, deren Verlobter und dessen Bruder haben Albträume davon.“ Sie grinste breit. „Ich bin froh, dass du anständig kochst, Mum.“ Als ihr Vater meinte, dass er später grillen wollte, nickte sie freudig. „Das klingt fantastisch, ich habe so großen Hunger, das glaubt ihr nicht, aber ich glaube, dass liegt an den zwei Süßen hier drin.“ Sie legte die Hand auf ihren Bauch und lächelte ihre Eltern an, ehe sie auch Taichi zunickte, sich wieder etwas an ihn schmiegte und ihn sanft auf den Mund küsste. „Ich denke, es wäre ganz gut, wenn ich mich oben eine Weile in meinem Zimmer hinlege. Wollt ihr Tai noch weiter ausfragen, oder darf ich meinen Fast-Ehemann mitnehmen?“

 

 

Ihr Vater sah beide erstaunt an. „Also so schlecht kann doch wirklich niemand kochen, oder? Ihr übertreibt doch bestimmt…“ Taichi musste noch mehr grinsen, als Mimi lachte. „Sie mussten das ja bisher auch noch nicht Essen… ich bin froh, dass weder Kari noch ich das Kochtalent meiner Mum geerbt haben.“ Keisuke warf einen Blick auf seine Frau „Du kannst ihn mit nach oben nehmen Mimi… wir werden auch erst später mit dem Essen anfangen, also werdet ihr auch nichts verpassen.“ Taichi nickte „Okay in Ordnung, allzu lange werden wir sicher auch nicht schlafen“, lächelnd erwiderte er ihren Kuss, bevor er sich noch mal ihren Eltern zuwandte. „Dann sehen wir uns später“, er drehte sich herum und beschloss, Mimi kurzerhand die Treppen hoch zu tragen, sie müsste ihm nur noch sagen, welche Zimmertür oder er würde sie erkennen, weil sie vielleicht pink strahlte.

 

 

Mimi nickte. „Oh doch Dad, glaub mir, Frau Yagami kann das und ich stimme Tai zu, wenn er oder Hikari das Talent geerbt hätten, dürften die bei mir einen riesigen Bogen um die Küche machen, glaub mir. Aber wenn ihr so scharf darauf seid, sagen wir ihr, dass sie euch Kekse oder so schicken soll zu Weihnachten.“ Sie brach in Gelächter aus und nahm ihren zukünftigen Ehemann an der Hand. „Mum, Dad, wir sehen uns dann beim Essen.“ Mimi wollte gerade losgehen, als sie von Taichi auch schon auf die Arme gehoben und die Treppe hinaufgetragen wurde. Sie lächelte und meinte gespielt verärgert. „Aber Tai, ich bin doch viel zu schwer mit dem dicken Babybauch.“ Ihre Zimmertüre war nicht pink, aus dem Alter war sie heraus, aber sie hatte ein Schild an der Türe, auf dem ihr Name stand. Neben dem Schild klebte auch ein Foto von Lilymon und Mimi dachte voller Sehnsucht an ihren Digimonpartner. Ihr Zimmer war nur noch schlicht eingerichtet, die meisten persönlichen Sachen waren inzwischen in Japan, nur ein paar Fotos erinnerten an die einstige Bewohnerin. Das Bett war etwa 1,40m breit und würde für einen kurzen Schlummer der Beiden reichen. „Also dann Tai, willkommen in meinem alten Zimmer.“

 

 

„Ach du bist doch nicht zu schwer, Liebling… nur wenn du vor mir die Treppe hochgehst, muss ich dir dauernd auf den Po starren und dann krieg ich untenrum noch mehr Probleme, als ich so schon habe“, er grinste, er schämte sich mittlerweile auch nicht mehr vor ihr dafür. Ihre Schwangerschaft hatte auch seinen Körper irgendwie verändert, so oft Lust auf Sex zu haben kannte er von sich vorher nicht, aber seit ihr Bauch wieder mehr gewachsen war, spielten auch seine Hormone komplett verrückt. Als sie schließlich in ihrem Zimmer standen, musste er lächeln, er hatte mit einer Bombardierung aus verschiedenen Pink- und Rosatönen gerechnet. „Es ist schön und schlicht, das Nötigste, was man noch braucht, ist auch da“, sein blick fiel auf die ganzen Cheerleader Fotos.

„Reiß mir nicht den Kopf ab… aber ich finde Ende zwanzig steht dir viel besser als Anfang zwanzig, ich weiß nicht, ich finde dich jetzt unglaublich sexy… und nein, nicht nur wegen der Schwangerschaft… das Natürliche steht dir um Längen besser, als dieses übertrieben Geschminkte… aber selbst wenn du dir 2 kg Make-Up drauf klatschen würdest, würde ich dich weiterhin über Alles lieben, meine Prinzessin.“ Er drückte ihr einen sanften Kuss auf die Wange, bevor er sich auf das Bett legte und die Arme ausstreckte, damit sie sich in seine Arme legen konnte.

 

 

 „Aha, so läuft hier also der Hase. Pass auf, dass ich mit meinem Po nicht gleich noch ganz andere Dinge mache.“ Sie grinste verführerisch und wusste, dass sie ihn damit necken konnte. Seit sie schwanger war, hatte sich die Häufigkeit in der Auslebung ihres Sexuallebens deutlich gesteigert, aber Mimi gefiel das durchaus. Es schmeichelte ihr, dass er sie trotz Babybauch noch attraktiv fand. Als er schließlich in ihrem Zimmer auf die Fotos deutete, musste sie lachen. „Nein, ich reiße dir nicht den Kopf ab, denn du hast vollkommen recht, ich frage mich selbst manchmal, was mich damals geritten hat. Vermutlich schlechter Einfluss von Anderen. Ich frage mich auch immer noch, wer mich damals dazu geritten hat, mir die Haare pink zu färben, es sah so scheußlich aus. Ich finde mich jetzt gut so, wie ich bin und 2 kg Make-Up wirst du bei mir nie wieder auf dem Gesicht finden, versprochen!“ Schließlich lag sie in seinen Armen auf dem Bett und kuschelte sich an, ehe sie etwas gähnte und die Augen schloss. „Ich liebe dich, mein Schatz.“ Und dann war sie auch schon eingeschlummert.

 

 

 „Die Dinge würde ich zu gerne sehen, Prinzessin“, er grinste, dieses Spielchen spielte er liebend gerne. „Da bin ich froh, dass du diese Phase überwunden hast Schatz, pinke Haare wären irgendwie gar nicht angebracht, finde ich, also so in dem Alter nicht mehr“, er genoss es, dass sie sich an ihn schmiegte, er mochte das gerne, mit ihr zu kuscheln und ihre Wärme zu spüren. Er war stolz, ihren Bauch weiter wachsen sehen zu können. „Ich liebe dich auch, mein Schatz“, bevor er ebenfalls einschlummerte, zog er noch die Bettdecke über beide und holte sich den Schlaf, den er brauchte.

 

 

Etwa drei Stunden später wachte Mimi auf und wusste erst nicht, wo sie war, bis sie ihre alten Fotos entdeckte und bemerkte, dass Tai sie immer noch fest im Arm hielt. Sie seufzte wohlig und schnupperte etwas. Ihr Vater hatte den Grill scheinbar schon angeheizt, denn sie konnte den Geruch bereits wahrnehmen und sie war am Verhungern. Sie drehte sich um zu Tais Gesicht und küsste ihn sanft auf die Stirn. „Hey Liebling, Zeit zum Aufstehen. Ich glaube es gibt was zu essen!“ Sie grinste, wenn’s ums Essen ging, war ihr Verlobter eigentlich immer fix munter. Vor Allem bei einem guten Steak.

Die Stunden Schlaf hatten wirklich gutgetan und Tai war immer noch tief und fest am Schlafen. Langsam wach wurde er erst, als er sanfte Lippen an seiner Stirn spürte und Mimi mit ihm redete. Er grummelte und dreht sich wieder rum und legt die Arme erneut um sie. „Schlafen… müde… “, mehr brachte erst einmal nicht zustande, dafür war er noch zu verschlafen.

Mimi stand inzwischen neben dem Bett und hatte die Hände in die Hüften gestemmt. „Taichi Yagami, du schwingst sofort deinen Hintern aus meinem Bett oder du bekommst nichts zu essen. Unfassbar.“ Sie blies die Backen etwas auf und schüttelte den Kopf. Wie konnte man nur so verschlafen sein, sie konnte es einfach nicht fassen. Kurz überlegte sie, ob sie ihm einfach die Decke wegziehen sollte.

 

 

Tai seufzte, sie ließ wirklich nicht locker, dabei war ihm wirklich nicht nach aufstehen. Schließlich zwang er sich, aufzustehen, sonst würde es wohl nur Streit geben und das wollte er absolut nicht. Die letzten Tage hatte er viel Zeit gehabt zum Nachdenken, da Mimi oft auf Fortbildungen war tagsüber und er hatte mittlerweile Zweifel an dem, was er tat. Er sah sie an und legte beide Hände an ihre Wangen. „Ich werde in naher Zeit aufhören mit Auftritten… ich habe einfach gemerkt, dass mir das zu viel Rummel um meine Person wird und ich will dich und unsere Kinder schützen, unser normales Leben nicht gefährden“, ein sanftes Lächeln trat auf seine Lippen. „Würde ich weiter machen, müsste ich wochenlang mit der Band auf Tour gehen und das will ich nicht, ich will nicht so lange getrennt von euch sein… ich werde weiter Songs schreiben, aber nicht mehr öffentlich auftreten und singen, das bin einfach nicht ich, es ist im Prozess, dass sie versuchen, mich zu vermarkten und dem will ich entgegen gehen… ich hoffe, du bist jetzt nicht enttäuscht von mir oder sauer auf mich… weil ich das nicht durchziehe.“

 

 

Als Tai ihr offenbarte, dass er nicht mehr auftreten wollte, schwieg sie erst einmal. Sie hatte gesehen, dass er das alles liebte und es ihm half, aber sie konnte auch seine Sorgen und Ängste verstehen. „Schatz, du musst das nicht meinetwegen aufgeben. Wenn du dir selbst absolut sicher bist, dass du das nicht mehr willst, dann ist es für mich in Ordnung, ich bin bestimmt nicht enttäuscht von dir oder halte dich für einen Versager. Aber ich will mir selbst hinterher nicht vorwerfen müssen, dass ich dir etwas genommen habe, dass dir wichtig ist. Ich stehe immer hinter dir und wenn du doch den Durchbruch haben willst, dann bin ich auch damit einverstanden. Es wäre schwer, wenn wir uns wochenlang nicht sehen, aber Tai, vielleicht kommt auch mal der Zeitpunkt, an dem ich mich dazu entscheide, eine neue Fachrichtung anzustreben und mich wochenlang fortbilden lasse, du würdest dann doch auch nicht wollen, dass ich das nicht tue, weil wir uns dann nicht sehen. Unser normales Leben wird nicht gefährdet, selbst wenn du Fans bekommst. Jeder weiß, dass du heiraten wirst und das ist für mich auch in Ordnung so. Ich akzeptiere jede deiner Entscheidungen, Liebling, aber nur dann, wenn du auch dahinterstehst, okay?“ Sie umarmte ihn und küsste ihn sanft auf die Wange. „Denk in Ruhe darüber nach, was du tun willst.“

 

 

Er legte die Arme sanft um sie und genoss es, ihre Nähe zu spüren. „Ich würde dir niemals in etwas reinreden, was dich in deinem Beruf weiterbringt, solange es das ist, was du auch wirklich willst Mimi… ich hab einfach nur Angst… weil ich dich dann wochenlang nicht sehe und dich alleine lasse mit den Kindern… das ich nicht das, was ich mir wünsche, ich will jeden Tag für meine Familie da sein, das habe ich mir geschworen und wenn ich mich entscheiden müsste, wärt immer ihr meine Wahl, ihr seid das, was ich niemals in Frage stellen würde, keine Geld oder Erfolg ist es wert, euch alleine zu lassen….“ Sanft küsste er sie auf die Stirn. „Ich liebe es, zu schreiben und zu singen, aber nur, wenn ich will und nicht, weil ich muss… ich habe es Matt auch schon gesagt, ich mache keine Auftritte, die ich nicht machen will und meinetwegen soll es die ganze Welt wissen, an dich kommt keine andere Frau heran Mimi, du bist und bleibst meine Traumfrau, die ich über Alles liebe, egal was da noch alles kommt, dessen kannst du dir immer sicher sein, Matts Manager hat mir zu einem Ehevertrag geraten, aber so einen Mist will und brauche ich nicht, eine Beziehung und Ehe wird nicht auf Verträgen gebaut, sondern auf Liebe und Vertrauen und Geld war mir schon immer egal und ist es immer noch, das Wichtigste für mich ist zu wissen, dass du mich liebst und dass du weißt, dass ich dich über Alles liebe, dich und unsere beiden Kleinen da drin.“ Langsam konnte er doch wieder lächeln. „Aber wir sollten wohl raus, es riecht nach Essen.“

 

 

Mimi lächelte ihn an und wurde von ihm in den Arm genommen. „Ich sehe das genauso wie du, mein Schatz, Geld ist nicht alles und ich würde dich auch ungern wochenlang hergeben, ich wollte nur sicher sein, dass du es nicht bereust, dich für uns entschieden zu haben. Aber nach deinen Worten schäme ich mich, dass ich das überhaupt in Frage gestellt habe. Und Yamatos Manager hat es nach der Sache mit Sora sicher nur gut gemeint, aber eins solltest du wissen, sollte ich, warum auch immer, dich eines Tages nicht mehr lieben, was ich eigentlich für unmöglich halte, denn du bist mein Traummann, dann würde ich selbst auch keinen Cent von dir wollen. Mir wäre nur wichtig, dass unsere Kinder darunter nicht leiden müssten und dass sie zusammenbleiben können, nicht so wie Yamato und Takeru. Sie sollen so aufwachsen dürfen wie Hika und du, Tai.“ Sie küsste ihn noch einmal sanft und stand dann auf. „Ja, ich habe richtig Kohldampf und ich hoffe Mum hat ihren Kartoffelsalat gemacht, der ist ein Gedicht!“ Ihre Augen leuchteten, als sie die Beine über das Bett schwang, wieder in ihre Sandalen schlüpfte, die sie zuvor ausgezogen hatte und dann mit Tai an ihrer Hand nach unten ging.

Ihr Vater stand bereits am Grill und hatte die ersten Sachen aufgelegt und ihre Mutter deckte den Tisch. "Na ausgeschlafen, ihr Beiden?", fragte Satoe Tachikawa ihre Tochter und ihren Verlobten und drückte Tai kurzerhand erst mal Sachen in die Hand. „Sei so gut und bring das meinem Mann herüber, bevor wir noch Kohlewürstchen haben.“

 

 

„Auch wenn ich zu 100% davon ausgehe, dass wir uns niemals trennen werden… sollte es doch dazu kommen, werden sie natürlich zusammenbleiben, sie werden aufwachsen wie normale Kinder, ohne dass Mama und Papa sich dauernd streiten, das verspreche ich dir, Schatz“, sanft lächelte er, als sie ihn noch einmal küsste und musste dann grinsen, sie war fast so verfressen wie er. „Lieber Kartoffelsalat als Kartoffelsaft...“, schon wurde er an die Hand genommen und von ihr mit in den Garten gezogen, wo die Vorbereitungen schon im Gange waren. „Ja, der Schlaf tat gut, ich fühle mich nicht mehr ganz so gerädert wie vorhin“, er ließ dann Mimis Hand los, um die Sachen entgegen zu nehmen die Frau Tachikawa ihm reichte und brachte diese dann auch direkt zu Mimis Vater. „Lässt meine Frau dich also direkt schon schleppen, Junge?“, sagte er so nebenbei, weil seine ganze Konzentration dem Grillen galt, das war mit sein Heiligtum.

 

 

„Yagami, ich töte dich, wenn du noch einmal von Kartoffelsaft sprichst!“, schimpfte sie los. Sie wusste jetzt schon, zu ihrer Hochzeit mussten sie dafür sorgen, dass von Yuuko Yagami keine Speisen mitgebracht wurden, wenn sie vermeiden wollten, dass ihre Hochzeitsgäste nachher anschließend alle in der Notaufnahme saßen. Unten angekommen wurde Tai auch direkt von ihrer Mum in Beschlag genommen, ein Zeichen dafür, dass sie ihn als Teil der Familie betrachtete. Mimi musste sich echt ein paar Tränen verkneifen. „Mum, hast du Kartoffelsalat gemacht?“, fragte sie und Satoe brach in Gelächter aus. „Ja, habe ich, mit extra viel sauren Gurken.“ Mimis Augen leuchteten und ihre Mutter schüttelte lachend den Kopf. „Du kommst wirklich sehr nach mir, als ich mit dir schwanger war, habe ich mich oft tagelang nur von diesen Gurken ernährt, weil mir von allem Anderen schlecht wurde.“ Mimi seufzte erleichtert auf. „Die Morgenübelkeit blieb mir größtenteils erspart, aber ich nehme echt ordentlich zu, aber bei Zwillingen wohl kein Wunder. Wie gut, dass es ein Fitnessstudio gibt, da werde ich definitiv noch öfter vorbeischauen, wenn die Geburt vorbei ist.“ Sie setzte sich an den Tisch und wartete, bis Tai das erste Fleisch bringen würde. Vorher jedoch schaufelte sie sich schon mal eine ordentliche Portion Kartoffelsalat auf den Teller.

 

 

 „Du würdest mich doch niemals töten“, sein Grinsen wurde mehr als breit, sie war zu süß, wenn sie so zickig wurde. Letztlich stand er mit Mimis Vater am Grill, der anscheinend keine Ahnung davon hatte, also schickte Taichi ihn kurzerhand zu den Frauen den Tisch, bevor der das Fleisch noch verhunzen würde. Grillen war eine Ehrensache und Mimis Vater hatte leider keine Ahnung vom Grillen. Seufzend setzte Keisuke sich zu seinen Beiden an den Tisch. „Dein Verlobter hat mich vom Grill verbannt.“ Nachdem das Fleisch perfekt gegrillt war, stapelte er es auf einen Teller und brachte es zum Tisch, wo er sich dann neben Mimi setzte und ihr sanft einen Kuss auf die Wange gab.

„Taichi, fordere es besser nicht heraus“, sagte sie in zuckersüßem Ton, den er besser nicht näher kennenlernen sollte. Als Taichi ihren Vater vom Grill verbannte, musste sie laut auflachen. „Ach Dad, nimm es ihm nicht krumm, aber er mag sein Steak einfach nicht kohlefarben.“ Auch ihre Mutter musste nun lachen, Keisuke grillte toll, aber er war heute so durch den Wind wegen Mimi, dass er alles anbrennen ließ. Schließlich kehrte ihr Verlobter auch zurück und Mimi schnappte sich direkt ein Hähnchenschnitzel, ehe sie auch schon zu essen begann. Seit sie schwanger war, aß sie fast das Doppelte ihrer sonstigen Rationen und trotzdem hatte sie bisher nur etwa 5 kg zugenommen. 2 kg davon alleine waren nur die beiden Kinder, der Rest setzte halt etwas an Mimi an, aber das war ihr herzlich egal, nach der Schwangerschaft trieb sie Sport und gut war es.

 

 

Er konnte sie förmlich denken hören und er verstand nicht, wieso sie sich immer so einen Kopf um ihre Figur machte, das Schwangere stand ihr verdammt gut und ließ ihre weiblichen Rundungen noch mehr zum Vorschein kommen und das fand er unheimlich sexy. Es gefiel ihm insgesamt, wie ihr Körper sich verändert hatte, er fand sie sexy, schwanger oder nicht schwanger und sie machte sich unnötigerweise Gedanken, wie sie die Pfunde nach der Schwangerschaft am Schnellsten loswerden konnte, das verstand er absolut nicht, er liebte sie so, wie sie war und er hatte in letzter Zeit wirklich nicht die Finger von ihr lassen können und er war froh, dass es ihr ähnlich ging, denn so musste er sich nicht in ganz so viel Zurückhaltung üben, aber es hatte noch mehr verändert, er war eifersüchtiger als normal und sie war es ebenso, aber da beide sich dessen bewusst waren, hatten sie einen Weg gefunden, damit umzugehen. Lächelnd begann er ebenfalls zu essen, er hatte mittlerweile richtig Hunger bekommen und machte sich über sein Essen her und er konnte wirklich verdammt gut essen. „Der Kartoffelsalat ist wirklich hervorragend.“

Mimi strahlte ihn an. „Siehst du, ich habe es dir doch gesagt! Und Mum hat extra viele Gürkchen reingetan, ich glaube unsere Kinder werden diesen Salat auch lieben, wenn sie mal alt genug sind, um den zu essen!“ Irgendwann hatte Mimi ihren Kopf ausgestellt und aß einfach nur noch, bis sie nicht mehr konnte. „Puh, bin ich aber satt!“ Ihre Mutter lachte. „Ich hoffe, du hast noch Platz, ich habe Erdbeereis gemacht, zur Feier des Tages. Habt ihr schon konkrete Hochzeitspläne gemacht? Findet die Trauung vor oder nach der Geburt statt?“ Mimi sah ihre Mutter an. „Heiraten wollen wir noch vor der Geburt, aber genaue Pläne haben wir noch nicht. Zuerst steht noch der Umzug an, Taichi hat ein kleines Haus in einem Vorort von Tokyo, direkt am Strand, gekauft, ein kleiner Strandabschnitt gehört ebenfalls dazu. So können unsere Kleinen fernab des Medienrummels und in freier Natur aufwachsen und ich kann ja später, wenn die beiden größer sind, von zu Hause aus arbeiten. Im unteren Teil des Hauses werde ich eine eigene Praxis eröffnen und Tai bekommt dort sein Musikzimmer. Geplant hatten wir die Hochzeit so etwa in zwei bis drei Monaten.“

 

 

„Eine hundertprozentige Planung gibt es noch nicht, aber wir wollen nichts Großes, Familie und enge Freunde, das wars, keine hundert Leute, mit denen man so nichts zu tun hat“, er lehnte sich in seinem Stuhl zurück „Ich persönlich würde auch nicht in einer Kirche oder so heiraten wollen, wenn es nach mir ginge, würden wir am Strand heiraten, ganz einfach und schlicht, irgendeinen herholen, der sich ums Essen kümmert, zum Beispiel bei schönem Wetter grillen am Strand nach der Trauung und die Zeit genießen, natürlich wäre es mir das auch Wert, mehr auszugeben aber ich sehe da nicht so viel Sinn, teures Essen zu haben, das beschissen schmeckt, um ehrlich zu sein, Kaviar und so ein Mist. Ein Barbecue nach der Trauung am Strand, Familie und enge Freunde dabei, eine Torte und alkoholfreien Sekt zum Anstoßen, mehr brauche ich gar nicht… aber ich denke, da müssen Mimi und ich uns noch einmal zusammen setzen, wie es letztlich aussehen sollte, aber ich würde mich freuen, wenn Sie die Torte backen würden und ihr Mann vielleicht abends am Grill steht und den Leuten zeigt, wie gut gegrilltes Fleisch schmeckt.“

 

 

Mimis Mutter nickte. „Das finde ich auch sehr vernünftig, dass ihr kein großes Brimborium haben wollt, man bedenke auch Mimis Verfassung.“ Mimi lächelte ihren zukünftigen Mann warm an. „Weißt du was Schatz, so machen wir das. Vielleicht noch mit ein paar mehr Details, aber das klingt traumhaft schön. Ich brauche auch keine Kirche oder eine Trauung in einem japanischen Schrein. So gläubig bin ich nicht, aber ich würde mir auch wünschen, wenn du die Torte machst, Mama. Wir hatten gedacht, dass ihr beide kommt, die Eltern von Taichi, seine Schwester und die Familie von Takeru und Yamato, da die beiden uns am Nächsten stehen. Mehr brauchen wir nicht, um glücklich zu sein.“ Sie schmiegte sich an Tai und lächelte ihn strahlend an. Satoe klatschte begeistert in die Hände. „Aber natürlich werde ich eure Torte backen und ich bin mir sicher, dass Keisuke auch für euch grillen wird! Aber dann solltet ihr bald heiraten, sonst wird es zu kalt werden. Immerhin ist euer Kind ja für Dezember geplant, wenn sie jetzt im fünften Monat ist.“ Mimi musste leise lachen. „Mama, in Tokyo wird es selbst um Weihnachten herum gerne mal an die zwanzig Grad, das ist nicht zu vergleichen mit hier. Aber ich denke, im Oktober oder November wäre auch nicht schlecht. Da ist es wahrscheinlicher, dass es nicht so kalt wird.“

 

 

 „Das Einzige, wo wir uns noch unsicher sind, ist die Nachnamensfrage, aber das wird sich auch noch klären mit Sicherheit“, Tai lächelte, er freute sich immer mehr, Mimi bald zur Frau nehmen zu dürfen. Er lächelte „Noch schöner hätte ich den ersten August gefunden, aber das ist ja leider nicht mehr möglich, dafür ist die Zeit viel zu knapp, aber schön wäre dieses Datum allemal gewesen“, sanft legte er einen Arm um Mimi. „Satoe, du unterschlägst gerade einen deiner Enkel, es sind immer noch zwei“, er grinste, das würde ja noch was werden.

„Ja seit Mimi schwanger ist, passe ich auf, dass Mum ihr nichts zu essen gibt, ich will ja nicht meine Familie vergiften.“ Sanft legte er seinen Kopf auf ihren. //Wie sehr wünschte ich mir, dass Agumon das alles miterleben könnte… der kleine Fresssack fehlt mir so unheimlich… //

 

 

Mimi sah ihn an, dass er am ersten August feiern wollte, hatte sie nicht gewusst. Sie überlegte kurz, sie hatten Ende Juli, wenn sie sich beeilten, würde das noch etwas werden. Fest sah sie ihrem Verlobten in die Augen. „Taichi, wir haben bis zum ersten August noch knapp anderthalb Wochen. Wenn du am ersten August heiraten willst, dann heiraten wir am ersten August! Mama, Papa, ihr fliegt einfach mit uns nach Japan und übernachtet mit bei mir, das passt schon irgendwie!“ Sie war jetzt wild entschlossen, sie wollte die Hochzeit an diesem Tag und an keinem anderen. //Dieser Tag hat uns alle zusammengeschweißt, zu einem Team gemacht. Diesem Tag verdanke ich meinen Mann..., wenn doch nur Palmon dabei sein könnte... ich wäre so glücklich, wenn sie mich im Brautkleid sehen könnte. // Mimis Eltern sahen ihre Tochter nur entgeistert an.

 

 

 „Ja, der erste August ist immer noch etwas Besonderes, der Tag, an dem alles anfing“, er lächelte, dieses Datum hatte ihm schon immer viel bedeutet. Er lächelte, sie schien die Idee ebenfalls gut zu finden. „Meinst du echt?“, ein Strahlen machte sich in seinem Gesicht breit. „Es wäre ein Traum, am ersten August heiraten zu können und ich bin mir sicher, wir kriegen das irgendwie hin, ich schicke direkt eine Nachricht an die Anderen, die eingeladen sind.“

Gesagt getan hatte er in einem Gruppenchat Matt, T.K. und Kari direkt Bescheid gegeben, seine Eltern würden es dann noch vor Ort erfahren. „Tja, dann sollten wir mit der Planung so schnell wie möglich loslegen, oder was meint ihr?“, er grinste und drückte Mimi einen liebevollen Kuss auf die Lippen, sie war einfach eine Weltklasse-Frau. Mimi hob die Faust in die Luft. „Dann mal frisch ans Werk, würde ich sagen! Ich freue mich jetzt schon wahnsinnig darauf.“ Sie sprang auf und holte den Laptop ihrer Mum und buchte die Rückflüge. „Ist es okay, wenn wir morgen früh direkt fliegen? Wir müssen auch noch das Haus herrichten bis zur Hochzeit, sodass wir dort zumindest feiern und übernachten können.“ Sie sah Tai und ihre Eltern an. „Mach du dir Gedanken um ein paar andere Dinge, mein Schatz. Ich habe immer noch kein Kleid und du keinen Anzug. Treib einen Laden oder eine Schneiderin auf. Ich brauche keine Prinzessinnen-Hochzeit, aber schon ein anständiges Kleid!" Tai war überrascht, wie zielstrebig sie war, wenn sie was wollte. Aber er in einem Anzug? Bisher fand sie ja immer, ein Anzug passe nicht zu ihm… „Schatz, einen Gang runter, ja? Vielleicht solltest du, wenn wir zurück sind, mit Kari ein Kleid shoppen gehen, das ist doch so ein Frauending“, er lächelte. „Es wird eine chaotische, unperfekte Hochzeit, aber dafür die Beste unseres Lebens, das schwöre ich dir“, er grinste, er hatte schon die eine oder andere Idee und außerdem auch noch eine Überraschung für Mimi in petto, die er ihr offenbaren würde, wenn sie zurück in Japan waren. Er legte die Arme um sie „Ich heirate dich, egal was du anhast, du wirst sowieso die schönste Frau bei dieser Hochzeit sein, das weiß ich, weil du für mich immer die schönste Frau bist.“

 

 

Mimi lief rot an und funkelte ihn an. „Tai also wirklich, lass das Süßholzraspeln vor meinen Eltern, das kannst du im Bett machen.“ Sie boxte ihn in die Seite und stand auf. „Okay die Flüge sind gebucht, wir gehen dann nach oben. Mum, Dad, gute Nacht.“ Sie schnappte sich ihren Verlobten und war froh, als sie endlich oben im Zimmer waren. Sie schloss die Türe und schubste Tai aufs Bett, ehe sie über ihn krabbelte und ihn innig küsste. „Du bist wundervoll, mein Schatz, aber jetzt will ich dich für mich alleine haben. Das wird die schönste Hochzeit von Allen werden, egal wie chaotisch sie ist. Aber bitte, bitte verhindere, dass deine Mutter Lebensmittel beisteuert. Ich will unsere Gäste nicht in der Notaufnahme aufsammeln müssen.“

Tai lachte, sie war wirklich unverbesserlich. „Gute Nacht“, wenigstens das gute hatte er noch sagen können, bevor Mimi ihn mit nach oben zog und schnurstracks in ihr Zimmer beförderte. Bevor er überhaupt etwas machen konnte, war er schon auf ihrem Bett gelandet und es dauerte nicht lange, bis sie auf ihm lag und ihn innig küsste, nur allzu gerne erwiderte er ihren Kuss. Er liebte es jedes Mal aufs Neue, wenn sie einfach nur normale Pärchen Dinge machen konnten und vor Allem wenn er sie küssen konnte, denn das war definitiv eine seiner Lieblingsbeschäftigungen. „Also würden da Leute kommen, die ich nicht mag, dann würde ich Mama bitten, was zu machen, aber da nur Leute kommen, die wir mögen, werde ich davon absehen“, er lachte, seine Mutter war echt mies im Kochen, aber das sah sie irgendwie nicht. „Wir finden für Mama schon eine andere Beschäftigung, damit sie sich eingebunden fühlt, mein Dad wird sich auf der Feier vermutlich ins Koma essen. Ich liebe dich, Prinzessin, dich und unsere beiden Kleinen, mehr als alles andere auf der Welt“, sanft strich er ihr über die Wange und lächelte. „Du bist das Beste, was mir je passieren konnte.“

 

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Songs:
*Kayef – Irgendwann jetzt

Nächstes Kapitel dann am 26. Juni :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Satra0107
2019-08-01T07:13:47+00:00 01.08.2019 09:13
Ein schönes Datum, dass sich Tai da überlegt hat aber das hätte er doch schon vor 2 Monaten sagen können, dann wäre es nicht so stressig. 😆
Eine riesengroße Überraschung für Mimis Eltern, gleich doppelt Großeltern werden und auch bald einen Schwiegersohn haben. Klar das der Papa da skeptisch ist
Von:  Hallostern2014
2019-06-25T19:27:15+00:00 25.06.2019 21:27
Huhu ihr Lieben.

Mal.wieder ein tolles Kapitel.

Erstmal finde ich es toll, dass Tai sich zusammen reißen konnte. Er sollte T.K. Mal wirklich in Ruhe lassen. Er tut Kari gut und das will er ja nur.

Es war mir Klar, dass Tai die Torte gefällt. Die Songs Auswahl beim Duett war wieder mal sehr passend. Ich kann Tai zwar verstehen. Dennoch sollte er es nicht aufgeben. Wie Mimi es auch schon sagte. Er soll seine Träume alle erfüllen. Er muss ja nicht auf Tour gehen. Aber er kann auch seine Familie einfach mit nehmen. Mimi macht das alles Richtig. Sie sagt er ist kein Versager wenn er aufhört. Das zeigt nur wie viel Verantwortungsbewusstsein er doch hat.

Ich bin froh, das Mimi nicht mehr so wie früher rumläuft. Tai würde sie zwar dennoch lieben, aber es wäre ich Mimi. Sie ist von Natur aus Schön.

Hehe, jetzt müsste Tai eigentlich wissen wie T.K. sich fühlt, Aber Väter sind meistens die Schlimmsten, jedenfalls etwas. Aber Mimi's Mama und Mimi haben ihn ja gut im Griff. Und Hauptsache ist ja er macht Mimi glücklich. Und das die Eltern geschockt waren konnte ich sehr gut verstehen. Erst sehen sie ihr Mädchen nach einer Langerzeit wieder, dann ist sie Schwanger mit 2 Kinder. ( wo rüber ich mich sehr freue, auch das es ein Mädchen und ein Junge wird. So habe beide gleich es beides da ). Beide haben dieses Glück so verdient nach der Vergangenheit.

Das beide am 1.8 Heiraten wollten finde ich Klasse. Hoffe die schaffen es wirklich bis dahin. Und hoffentlich kommt da wirklich nichts von Tais Mutter an den Tisch. Die arme Gäste. Aber da wird wohl extrem aufgepasst.

Ich bin schon sehr gespannt auf neue Kapitel und freue mich auf Morgen. Und lass dich nicht so doll stressen bei der Uni, und wenn das Kapitel mal einen Tag später oder paar Tage später kommt sie es auch nicht so schlimm. Genießt noch das Schöne Wetter und nutzt es aus soweit es bei euch geht.

Ganz liebe Grüße


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