Das Leben danach von KenIchijoji ================================================================================ Kapitel 11: Gemeinsamer Urlaub ------------------------------ Gut zwei Monate später hatte sich in Tais Leben schon viel getan, aus seiner Wohnung war er mittlerweile aus- und bei Mimi eingezogen, die von Anfang an von der Idee begeistert war. Vor Gericht hatte er gegen Sora ausgesagt und sie wurde für eine Zeit hinter Gittern verbannt, was ihr recht geschah und somit hatte er das Problem auch aus der Welt, seinen Job als Sozialarbeiter ging er nicht mehr nach, sondern unterstützte Matts Band als Songwriter und trat gelegentlich selber mit auf und solange er damit genug verdiente, sah er absolut keinen Grund, das zu ändern, er fühlte sich wohl in dem, was er tat und konnte Mimi durch seine flexiblen Arbeitszeiten eine Menge an Arbeit abnehmen, was den Haushalt und solche Dinge anging und das tat er auch immer wieder gerne. In Mimi hatte er sein Glück gefunden und wenn sein Tag scheiße war, brauchte er nur ihr Lächeln sehen und alles war wieder gut, seit dem letzten Mal am Meer der Dunkelheit hatte er keine Anfälle mehr gehabt, gelegentlich gab es Tage, an denen die Depressionen ihm doch noch zu schaffen machten, aber sie waren gut dabei, auch das in den Griff zu kriegen, die Hypnosebehandlungen, die Mimi mit ihm abhielt, halfen ihm dabei mehr, als er zu Anfang gedacht hatte. In ein paar Stunden würden sie mit Hikari und Takeru gemeinsam übers Wochenende in den Urlaub fahren, um mal abzuschalten, Matt konnte leider nicht mitkommen, da er zu viel Arbeit hatte, also hatten sie beschlossen, daraus einen Pärchen Urlaub zu machen und er war mit dem Packen natürlich mal wieder spät dran, weil er die Sachen, die er brauchte, nicht fand und wie ein orientierungsloses Eichhörnchen durch die Wohnung lief, sehr zur Belustigung seiner besseren Hälfte.     Auch Mimi dachte noch oft an den Abend in der Badewanne zurück, es war wirklich schön gewesen und sie hatte den Rest des Abends genossen. Seitdem war eine ganze Menge passiert. Ken hatte am folgenden Tag die Anzeige gegen Sora entgegengenommen, der Prozess war wegen der Dringlichkeit der Lage extrem beschleunigt worden und so wie es aussah, würde sie wohl wegen versuchten Mordes vermutlich mindestens fünf oder sechs Jahre einsitzen. Taichi war bei ihr eingezogen und arbeitete als Songwriter für Yamatos Band, während sie weiter an ihrer Abschlussarbeit schrieb, deren praktischen Teil sie dank ihres Freundes bald abschließen konnte. Sie fand es nicht schlimm, dass er nicht mehr als Sozialarbeiter tätig war, denn der Job als Songwriter tat ihm gut und brachte der Band einen völlig neuen Stil ein, der bei den Fans gut ankam. Tatsächlich war er auch ein guter Hausmann und oft überraschte er Mimi nach einem langen Arbeitstag mit einem leckeren Abendessen. Die Therapie verlief äußerst positiv, die Panikattacken waren komplett verschwunden, der Drang nach Medikamenten und Alkohol vollkommen beseitigt und die depressiven Episoden hatten sie gut im Griff, denn sie hatte mit Tai Bewältigungsstrategien entwickelt, damit er nicht wieder in ein tiefes Loch fiel. Die Beziehung zu seinen Eltern und Hikari hatte sich ebenfalls enorm verbessert und die beiden Geschwister standen sich nun noch näher als jemals zuvor. Mimi hätte glücklicher nicht sein können, sie lebte seit der Trennung von Michael das erste Mal wieder richtig bewusst und voller Lebensfreude. Sie war froh, dass sie Taichi von der Hypnose hatte überzeugen können, denn seitdem ging es noch mehr bergauf und bald würde er diese auch nicht mehr brauchen. Sie war schon ziemlich aufgeregt, denn bald würden Takeru und Hikari dazu kommen und sie würden zu viert einen kleinen Pärchen Urlaub abhalten. Bisher hatte sie noch keine Ahnung, wohin es gehen würde, aber sie freute sich darauf, denn sie hatte noch eine Überraschung und da kam ihr der Urlaub gelegen. Ihr Freund rannte kopflos durch die Wohnung und Mimi kringelte sich lachend auf dem Sofa, ehe sie sich schließlich erbarmte und ihrem armen, orientierungslosen Eichhörnchen zur Hilfe eilte. „Also wirklich, du bist und bleibst ein Chaot, aber du bist mein Chaot und deswegen liebe ich dich so sehr.“ Sie kramte mit ihm durch die Schränke und bald stand auch sein Koffer gepackt im Flur.     Letztlich erbarmte Mimi sich nach diversen Lachanfällen doch noch, ihm zu helfen und Tai wusste das zu würdigen. „Danke liebste Prinzessin für ihre großzügige Hilfe“, er grinste breit, sie hasste das wie die Pest und gleichzeitig fand sie das auch immer lustig, weswegen sie ihm das dann keineswegs böse nahm. Als er eine SMS von Kari bekam, grinste er. „Hey, die beiden sind schon da, ein Ferienhaus am Meer, perfekt, das Wetter ist ja wieder angenehm zum Baden gehen, wir sollten dann jetzt auch los, damit wir die Beiden nicht zu lange warten lassen.“ Entschlossen trug er die Koffer zum Auto und verstaute selbige im Kofferraum und hatte das Gefühl, er hatte etwas Wichtiges vergessen, was sich bestätigte, als er an sich heruntersah. „Mhmm, nur mit Boxershorts los ist irgendwie doch uncool“, er begab sich wieder nach oben in die Wohnung zog sich noch eine Jeans-Shorts über. „Ich wusste doch, irgendwas Wichtiges hatte ich noch vergessen“, er schlang die Arme um sie. „Hmm ein normaler Kerl wäre doch nun wirklich langweilig, oder nicht?“ seit der richtigen Therapie hatte er sich zu 100% ins Positive verändert und war wieder dieser unbekümmerte und vom Herzen fröhliche Taichi geworden, der gleichzeitig aber auch sehr einfühlsam und ernst sein konnte, er war mittlerweile einfach so wie er war. Er ging mit ihr runter zum Auto und beschloss ihr eine Pause zu gönnen und würde die gesamte Strecke selbst fahren, er hatte mitbekommen, dass sie die ganze Nacht durch noch für ihre Ausbildung gelernt hatte und so konnte sie sich im Auto etwas entspannen.      „Lieber Prinzessin als Chaoten Eichhörnchen!“ Lachend streckte Mimi ihm die Zunge heraus und grinste dann, als er meinte, dass die beiden anderen schon da wären. „Ist ja auch kein Wunder, deine Schwester scheint in eurer Familie wohl das volle Pünktlichkeitsgen geerbt zu haben und für dich ist nichts mehr übriggeblieben.“ Sie liebte diese Neckereien und knuffte ihn leicht in die Seite. Schließlich trug er die Koffer zum Auto und sie blieb mit einem erneuten Lachanfall zurück. Immerhin war ihm dann irgendwann selbst noch aufgefallen, dass er keine Hose trug und sie kringelte sich wieder auf dem Sofa. „Wenn dein Kopf nicht angewachsen wäre, würdest du den auch noch liegen lassen, wie?! Aber ja, normal ist langweilig, ich liebe dich so, wie du bist und ich will dich gegen niemand Anderen auf der Welt eintauschen!“ Mimi war zufrieden damit, wie Tai jetzt war, sie akzeptierte ihn mit all seinen Macken, wichtig war ihr nur, dass er mit sich selbst zufrieden war, dann war sie auch glücklich. Sie war dankbar, dass er fahren würde, denn im Moment lernte sie viel und war dauernd müde, so würde sie sich zumindest noch etwas ausruhen können. Sie schloss die Wohnung ab und setzte sich auf den Beifahrersitz, hatte sich ein weites, sommerliches Kleid übergeworfen, das man schnell ausziehen konnte und trug darunter bereits ihren Bikini, denn so wie der Wetterbericht sich angehört hatte, würde es heute wohl ziemlich heiß werden. Sie grinste, als ihr Freund den Motor startete und sie in ihren ersten, gemeinsamen Urlaub aufbrachen.     „Ach, wer pünktlich ist, ist doch Mainstream, aber ich freu mich wirklich auf dieses Wochenende, ausspannen und keiner der uns nerven kann, keine Arbeiten und kein Lernen, einfach nur entspannen und Spaß haben in mehreren Varianten“, auf seinen Lippen machte sich ein anzügliches Grinsen breit, sie wusste genau, wovon er sprach und er liebte es einfach sie damit immer in Verlegenheit zu bringen, dann sah sie nämlich immer so unglaublich süß aus. „Übrigens habe ich für Matts Band ein neues Lied fertig, das wir als neue Singleauskopplung rausbringen werden, das ist ein Lied, was die Stimmung ungemein hebt, ich habe den Beat im Radio eingespeichert, lieber singe ich für dich als das Radio laufen zu lassen.“ Den Beat hatte er schnell gefunden, es war ein angenehmer Mix mit Gitarren, Schlagzeug und leichten Pianoelementen, die alle zusammen ein Gute-Laune-Gefühl hinterließen. Während er sich weiter aufs Fahren konzentrierte, sang er für Mimi die Zeilen des neuen Liedes, das noch nie jemand gehört hatte außer der Band selber. „Ain't got a soapbox I can stand upon But God gave me a stage, a guitar and a song My daddy told me: "Son, don't you get involved in Politics, religions or other people's quarrels" I'll paint the picture, let me set the scene I know when I have children, they will know what it means And I'll pass on these things my family's given to me Just love and understanding, positivity We could change this whole world with a piano Add a bass, some guitar, grab a beat and away we go I'm just a boy with a one-man show No university, no degree, but Lord knows Everybody's talking about exponential growth And the stock market crashing in their portfolios While I'll be sitting here with a song that I wrote Saying: "Love could change the world in a moment, but what do I know?" Love can change the world in a moment, but what do I know? Love can change the world in a moment The revolution's coming, it's a minute away I saw people marching in the streets today You know we are made up of love and hate But both of them are balanced on a razor blade I'll paint the picture, let me set the scene I know, I'm all for people following their dreams Just remember life is more than fitting in your jeans It's love and understanding, positivity We could change this whole world with a piano Add a bass, some guitar, grab a beat and away we go I'm just a boy with a one-man show No university, no degree, but Lord knows Everybody's talking about exponential growth And the stock market crashing in their portfolios While I'll be sitting here with a song that I wrote Saying: "Love could change the world in a moment, but what do I know?" Love can change the world in a moment, but what do I know? Love can change the world in a moment I'll paint the picture, let me set the scene You know the future's in the hands of you and me So let's all get together, we can all be free Spread love and understanding, positivity We could change this whole world with a piano Add a bass, some guitar, grab a beat and away we go I'm just a boy with a one-man show No university, no degree, but Lord knows Everybody's talking about exponential growth And the stock market crashing in their portfolios While I'll be sitting here with a song that I wrote Saying: "Love could change the world in a moment, but what do I know?" Love can change the world in a moment, but what do I know? Love can change the world in a moment, but what do I know?”*   Er lächelte. „Und, wie findest du es?“     Mimi nickte, sie konnte gar nicht sagen, wie sehr sie sich darauf freute und sie grinste, während sie tatsächlich rot wurde. „Kannst du auch mal an was Anderes denken, als an Sex?! Du bist unmöglich, Schatz! Was sollen die anderen Beiden von uns denken, wenn das ganze Wochenende die Hütte wackelt!“ Sie lachte laut und ausgelassen und man merkte ihr an, dass sie wirklich versuchte, sich zu entspannen und nicht an die Arbeit zu denken. Als er sagte, dass er ein neues Lied geschrieben habe und es ihr vorsingen wolle, leuchteten ihre Augen und sie nickte wild. „Und wie ich das hören will!“ Der Song versprühte absolutes Gute-Laune-Feeling und irgendwann hatte Mimi beim Refrain mit eingestimmt und sang den Rest mit ihm. „Wow, das ist atemberaubend gut, ich wette die Jungs lieben es jetzt schon oder?“ Sie war so froh, dass sie vor drei Monaten den Stein ins Rollen gebracht und Tai seinen Platz im Leben mit der Musik gefunden hatte. „Ich bin immer wieder begeistert davon, wie du mit einfachen Worten so tolle Lieder schreibst, ich bin dein größter Fan!“ Nun ließ sie ihn aber wieder fahren und schloss etwas die Augen, sie war müde und auch etwas blass und versuchte daher zu schlafen.     „Aaaaalso, ich fände das äußerst befriedigend, wenn die Hütte wackelt, aber noch mehr das Bett“, Tais Grinsen wurde immer breiter, ja er liebte den Sex mit ihr wirklich, aber er dachte nicht nur daran, jetzt gerade zog er sie damit einfach nur auf. Dass ihr der Song so gut gefiel, steigerte seine Laune noch mehr. „Ja, ich denke, der Song wird gut ankommen, Matt findet ihn gut und die Band auch, wir haben auch geplant, ein Kollaboration-Album raus zu bringen, also mit Songs, wo nur Matt und ich zusammen singen, wir versuchen da gerade ein Richtung zu finden, die zu unseren Stimmen passt, wo wir beide uns komplett wohlfühlen, aber lange wird das sicher nicht mehr dauern, ich bin gespannt, wie das wird, ich hab da richtig Bock drauf. Das wird etwas komplett Neues, das es so noch nicht gab, zumindest nicht bei uns und wahrscheinlich wird es auch eine Menge Chaos, aber ich mag das, wenn nicht alles strikt nach Plan läuft.“ Der Rest der Fahrt verlief ruhig, denn Mimi war eingeschlafen und nach knapp drei Stunden waren sie am Haus angekommen. Mit einem sanften Kuss weckte er seine Prinzessin. „Aufwachen Prinzessin, wir sind jetzt da, Zeit für ein schönes Wochenende.“     Sie blies gespielt beleidigt die Backen auf. „Pass auf, dass gleich nicht was ganz Anderes wackelt, mein Freund!“ Sie lachte aus vollem Herzen, oh es war so schön, mit ihm zusammen zu sein und scheinbar freute er sich sehr, dass sie den Song so mochte. „Ich bin sehr gespannt, was ihr zwei noch vorhaben werdet, aber ich weiß nicht, irgendwie graut es mir auch davor, ihr beiden Chaoten in einem Raum, das kann ja nur Stress bedeuten.“ Sie zwinkerte und war dann schließlich eingeschlafen, bis Taichi sie an der Hütte wieder weckte und zwar mit einem sanften Kuss. Ja sie liebte ihren Prinzen. Herzhaft gähnend streckte sie sich und stieg aus dem Auto aus und begrüßte mit einem lauten Jubelschrei die Sonne. „Dann hol mal unser Gepäck aus dem Auto, das Wetter ist so herrlich, ich will unbedingt eine Runde schwimmen gehen! Und ich will deine Schwester und Takeru begrüßen, die warten bestimmt schon sehnsüchtig auf uns.“ Und damit stiefelte sie in Richtung Ferienhaus.     Während Mimi und Tai sich im Auto befanden, grinste der Blondschopf seine Freundin an, Kari versuchte sich seit Stunden an diesem Kuchen, aber okay bei ihr musste man keine Angst haben, dass man durch dieses Essen vergiftet wurde, das war die Kunst ihrer Mutter. „Schatz, du musst doch keine Riesentorte backen, es kommen doch nur Mimi und Tai, wir legen nachher entspannt was auf den Grill, ein Bier dazu und perfekt ist der Abend, quäl dich nicht so ab.“ Er legte von hinten die Arme um sie und gab ihr einen sanften Kuss auf den Nacken, sie war wirklich seine Traumfrau und das bemerkte er jeden Tag aufs Neue, sie war alles, was er sich je erträumt hatte und die letzten Monate verliefen einfach nur fantastisch, seit es Tai wieder so gut ging wie lange nicht mehr, war auch seine Liebste ausgeglichener, was wiederum ihn unheimlich freute, endlich war sie wieder unbeschwert und fröhlich, diese Seite an ihr liebte er so unglaublich. Er zog sie weg von diesem Backversuch und drückte leidenschaftlich seine Lippen auf Ihre. „Das ist doch viel besser, oder nicht?“  „Mah, Keru, du hast eben keine Ahnung von Kreativität und deren Auslebung. Ich will diesen Kuchen backen und basta.“ Hikari war gerade dabei, ein kleines Koromon aus Marzipan zu formen, den Kuchen hatte sie vor einer Weile schon mit Fondant überzogen und das Wappen des Mutes war auch bereits schon überall zu sehen. Sie wollte ihren Bruder mit der Torte überraschen und Takeru nahm sie einfach nicht ernst. Wieso verstand er denn nicht, dass ihr das wichtig war? Naja eigentlich wusste sie, dass er es schon verstand, aber er wollte wohl lieber mit ihr an den Strand, anstatt in der Küche von Yamatos Ferienhaus zu brutzeln. Er zog sie in seine Arme und sie ließ sich auf den Kuss ein, schüttelte dann aber den Kopf. „Mah, jetzt gib mir noch zehn Minuten, dann bin ich fertig und von mir aus kannst du dann mit mir machen, was du willst, aber ich will jetzt zu Ende backen.“ Sie boxte ihm in die Seite und streckte ihm die Zunge heraus. Sie liebte ihn so sehr, aber manchmal trieb er sie mit seiner Ungeduld zur Weißglut. Sie freute sich schon auf das Gesicht ihres Bruders, wenn der Kuchen erst fertig war. Sie genoss es, wie sich Takerus und ihre Beziehung entwickelt hatte und auch das Verhältnis zwischen Tai und ihr war so viel besser und stärker, als jemals zuvor. Sie lächelte leicht, als sie dem Koromon den letzten Schliff verpasste. Die Torte würde sie definitiv noch fotografieren, bevor irgendwer sie essen durfte. Der Blondschopf lächelte, wenn sie sich was in den Kopf gesetzt hatte, war sie halt so, sie hatten vorhin etwas getrunken und ihm stieg das irgendwie mehr zu Kopf als ihr, sie wollte ihn nicht unterhalten? Gut tat er das eben selber. Er verzog sich aus der Küche Richtung Wohnzimmer und machte sich Musik an, die zu seiner Stimmung passte und trank den Rest der Flasche aus, was er vielleicht hätte lassen sollen, aber was weg war, war weg und er hatte gut einen sitzen und wenn er getrunken hatte, war er viel offener und unerwachsener, als nüchtern. Und T.K. dachte zurück an einen Sommer vor ein paar Jahren, da war Tai noch gut drauf und von Sora getrennt schon. Er, Matt und Tai hatten einen Ausflug gemacht und dabei auch noch ordentlich gebechert und es existierte ein Video, was sich bis jetzt unter strengster Geheimhaltung befand, aber es war an der Zeit, es Anderen zu präsentieren, er war irgendwie in Partystimmung, aber Kari wollte lieber backen, also machte er eine Forever Alone Party mit Ballermann Mucke, das konnte er auch mit Alkohol noch verstehen, er trug ja eh nur eine Schwimmshorts, also brauchte er auch einen Schwimmreifen, den er auch schnell fand und sich umschnallte. Er tanzte damit zu den verschiedensten Liedern durchs Wohnzimmer und vergaß, dass Kari ihn vielleicht dafür töten würde, aber sie wollte ihn ja nicht beschäftigen, also selbst war der Mann. Als Mimi und Tai das Haus betraten sprang er vor die beiden. „Weeeeey ihr seid ja auch endlich in da hood. Ey Tai, ich habe grad das Video wiedergefunden, weißte noch? Du, Matt und ich in dem einen Sommer am See, das war das Geilste ever, das Video müssen jetzt auch mal Andere sehen, oder?“, er zog Tai mit sich ins Wohnzimmer, das war gerade eine Spaßzone, und tanzte wieder fröhlich mit seinem Schwimmreifen und nur in Badeshorts umher.     Tai würde sich vermutlich bald Packesel irgendwohin tätowieren lassen, aber für seine Herzensdame trug er doch gerne die Koffer und Shoppingtüten. Als sie das Ferienhaus betraten, stellte er die Koffer im Flur ab und traute seinen Augen nicht, vor ihm sprang ein vermutlich angetrunkener, halbnackter T.K. mit Schwimmreifen herum und er fragte sich, was Kari ihm wohl gegeben hatte, aber insgeheim feierte er das, das konnte er aber nicht zugeben, Mimi würde ihn ein Kopf kürzer machen, würde er ihm jetzt Unterstützung geben. Als er von dem Video anfing, wusste Tai, was er meinte und es hatte seinen Grund, dass er das Mimi nicht erzählt hatte… das war Jungs Doofsinn gewesen, den er heute noch feierte und wahrscheinlich würden sie es wieder tun, aber nun war er nicht mehr Single und da wäre das unangemessen. Bei dem Video waren er und Matt grad mal Anfang zwanzig und sie hatten gefeiert am See mit T.K. und viel Alkohol, bis sie auf die Idee kamen, sich wie die drei von der Tankstelle in Schwimmreifen zu werfen und über den See zu treiben mit einem Bier in der Hand und zu singen 'Ich bin Solo, ich bin Solo scheiß egal', das war damals quasi eine Hymne gewesen und er feierte dieses Lied auch heute noch. Er hielt sich zurück und sah Mimi achselzuckend an. „Jeder hat so seine Jugendsünden, nicht?“, er schaute sie lächelnd an und mit dem zurückhaltenden Grinsen sah das mal wieder ziemlich dämlich aus. Als T.K.  jedoch das 'Biste braun, kriegste Fraun' abspielte, musste er einfach mittanzen und er war nüchtern, wohl gemerkt. Aber er kannte den Tanz dazu und gesellte sich zu T.K., unterwegs hatte er sich ebenfalls seines Shirts entledigt und mit T.K. diesen Tanz getanzt und die beiden hatten dabei verdammt viel Spaß gehabt.     Hikari wollte schon durchatmen, als ihr Freund das Wohnzimmer aufsuchte und ihr die Küche überließ, als er einen auf Ballermann machte und die Musik bis zum Arsch aufdrehte. Genervt stöhnte sie und rollte mit den Augen, aber sie widmete sich vorerst weiter dem Kuchen, der endlich in den Kühlschrank musste. Daher bekam sie auch nicht mit, dass ihr Freund ordentlich einen trank und gut einen sitzen hatte. Sie hatte schließlich den Kuchen zu Ende dekoriert und war ins Wohnzimmer gegangen, als just in diesem Moment auch ihr Bruder und Mimi das Ferienhaus betraten und der Braunhaarigen fiel alles aus dem Gesicht. „Takeru, bist du denn verrückt geworden, dich am helllichten Tag so zu besaufen?! Idiot, also wirklich!“ Sie wurde nur selten wütend, aber da riss auch bei ihr die Hutschnur, sie trank auch gerne mal ein Glas, aber das war wirklich nicht nötig er benahm sich total albern. Und ihr Bruder schien auch noch darauf einzusteigen. Sie rollte mit den Augen und sah Mimi kopfschüttelnd an, als die zwei zum nächsten Hit abtanzten und scheinbar völlig abdrehten. „Männer...“, war Hikaris einziger Kommentar dazu, ehe sie sich umdrehte, ihre Handtasche nahm und aus dem Haus ging. Sie hatte sich so auf den gemeinsamen Tag gefreut und ihr Freund musste sich besaufen. Ihr war zum Heulen zumute und die gute Stimmung war dahin. Am liebsten würde sie auch den Kuchen für ihren Bruder in die Tonne kloppen. Schnurstracks lief sie zum Strand und lief an der Küste entlang, während sie sich vom Wind die Haare durcheinander wirbeln ließ und die angenehme Brise ihr hitziges Gemüt kühlte. In diesem Moment wünschte sie Takeru und ihren Bruder zum Mond. Mimi freute sich so darauf, Hikari zu sehen und mit ihr zu sprechen, doch die Wiedersehensfreude fand ein jähes Ende, als plötzlich Takeru halbnackt in der Türe stand, Partyhits sang und irgendetwas von einem Video verzapfte, bei dem Taichi nur mit den Schultern zuckte, es als Jugendsünde abtat und dann mit Takeru abspackte, während sie wie bestellt und nicht abgeholt im Flur stand. „Yagami, du bist ein Idiot!“, brüllte sie nur und drehte sich dann um, weil sie Hikari endlich begrüßen wollte, doch von der jungen Frau fehlte jede Spur. Resigniert nahm Mimi ihren kleinen Rollkoffer und machte sich auf die Suche nach Taichis und ihrem Schlafzimmer. So hatte sie sich das Wochenende nicht vorgestellt, sie hatte auf ein bisschen mehr Vernunft und auf ihren Freund bezogen auch auf mehr Romantik gehofft. Nachdem sie den Koffer abgestellt hatte, verließ sie ebenfalls das Haus und wanderte in Richtung Meer. Mal abwarten, wann den beiden Herren auffallen würde, dass ihre Frauen weg waren. Sie hatte nichts dagegen, wenn die beiden Spaß hatten, aber Hikari und sie einfach in die Ecke zu stellen ging in ihren Augen so gar nicht.     Der Blondschopf stellte die Musik aus und war wieder stocknüchtern. „Der Plan ist aufgegangen, nicht?“, auch wenn er sich Seitens Tai einen ziemlichen Tötungsblick fing, es lief alles nach Plan, die beiden Mädels waren ziemlich sicher Richtung Strand unterwegs und so war es auch geplant, dass was er und Tai vorhatten, war dafür einfach viel zu wichtig und die Mädels sollten das nicht mitbekommen, er war ziemlich nervös und Tai wahrscheinlich mindestens genauso. Tai jedenfalls hätte nicht gedacht, dass die Mädels so sauer sein würden, aber das war jetzt nicht mehr zu ändern, Takeru konnte verdammt gut einen auf betrunken machen und das war dann doch irgendwo gruselig. Heute war ein besonderer Tag, er zog sich tatsächlich einen Anzug an, auch wenn Mimi fand, dass so etwas nicht zu ihm passte, aber es war etwas Besonderes, denn sie hatte ihm diesen Anzug für eine Veranstaltung vor zwei Monaten geschenkt und seitdem trug er ihn nur zu besonders wichtigen Anlässen und dieser hier war einer. Auch Takeru ging hoch in sein Zimmer und zog sich ordentlich an und suchte alles zusammen, was er nun brauchen würde. Das war wohl mitunter der wichtigste Tag in seinem Leben und er fragte sich, wie es wohl ausgehen würde, er sah ein, dass seine Ablenkung etwas übertrieben war, aber er war eben auch nicht perfekt. Er wartete noch, bis der Ältere sich ebenfalls fertig gemacht hatte und gemeinsam waren sie auf dem Weg Richtung Strand, um zuallererst ihre Mädels zu finden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)