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Das Leben danach

von
Koautor:  Teky95

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo und willkommen zum neuen Kapitel. Danke wie immer an die Kommentarschreiber, euch antworte ich im Laufe der nächsten Tage, aber danke auch an alle stillen Leser da draußen, die die Geschichte ebenfalls mitverfolgen, wir hoffen, dass sie euch gefällt! :) Hier noch eine Ankündigung: Da ich in der kommenden Woche vieles um die Ohren habe und noch Besuch für die DoKoMi kommt, wird es nächste Woche nur ein Kapitel geben und zwar am Mittwoch. In der Woche danach geht es wie gewohnt Dienstag und Freitag weiter. Ein schönes Wochenende :)

Zeitliche Einordnung:
Donnerstag, 3. März 2016
Meer der Dunkelheit
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Ein Ort der Finsternis

Tai dröhnte der Kopf, als er wieder zu sich kam, er wusste weder, wo er war, noch was kurz davor geschehen war, er sah sich um und er sah nur eine düstere Umgebung und hörte Wellen. //Wellen? Wie bin ich hierhergekommen? // Er kannte diesen Ort nicht, er war noch nie zuvor hier gewesen und der Ort behagte ihm nicht wirklich, weil er nicht wusste, was hier Sache war… aber er hörte Stimmen, die ihm sagten, er solle ihnen folgen und er würde bekommen, wonach er sich so sehr sehnte. Nicht ahnend, in welche Gefahr er sich begeben würde, lief er diesen Strand entlang und erblickte von Weitem eine Höhle, die bereits aus dieser Ferne schon im Inneren schwarz wie die Nacht wirkte, doch in die Nähe der Höhle kam er erst gar nicht, denn vor ihm tauchte jemand auf, den er nur allzu gut kannte.

„Jess?!?!“, er traute seinen Augen nicht, nein, das konnte nicht sein. „Du kannst nicht hier sein, du bist doch tot?“ War er nun auch tot und konnte sie deswegen vor sich sehen?

„Tai… lange ist es her, dass wir uns gesehen haben, ich habe gefühlt, was du getan hast, nachdem ich tot war, du warst auf meiner Beerdigung, das ehrt dich...“

„Niemals hätte ich dort gefehlt, Jess...das hätte ich mir nie verziehen, dich einfach irgendwo einäschern zu lassen“

„Aber du hast ihn doch überhaupt erst verursacht?! Meinen Tod...du hast versprochen, auf mich aufzupassen, du hast geschworen, mir würde nichts passieren und trotzdem bin ich tot! Es ist alleine deine Schuld, weil du mich nicht genug beschützt hast und ich habe dir versprochen, dass man im Leben immer das zurück bekommt, was man gibt, du gabst mir den Tod und den bekommst nun auch, du allerdings schmerzvoller als meiner je war“, sein Herz zog sich schmerzvoll zusammen, denn sie erinnerte ihn daran, dass er versagt hatte und sie nicht hatte retten können.

„Ich habe alles getan, was ich konnte, Jess....bitte vergib mir… ich habe alles gegeben, um dich noch zu retten, aber deine Absichten waren stärker als mein Wille“, gegen seinen Willen liefen ihm die Tränen herunter. „Du warst mir immer wichtig...“

„Tja, deine Worte, sie zählen jetzt nicht mehr…, wenn du wirklich was wieder gut machen willst, dann nimm das alles auf einmal vor meinen Augen“, sie hielt ihm eine Flasche Wodka und die Medikamente, die er damals bekam, entgegen.

„Dies ist der einzige Weg, deine Fehler bei mir wieder gut zu machen, Tai… hör nicht darauf, was die anderen sagen, in Wahrheit willst du nicht mehr leben und sie haben dich hier alleine zurück gelassen, ich habe es gesehen, sie haben dich hier abgelegt und sind einfach gegangen, sie machen weiter und zwar ohne dich als Ballast.“

 

 

Nachdem sie das Tor passiert hatten, sah Mimi sich um und hatte Gänsehaut am ganzen Körper. „Das ist ja unheimlich hier...“ Sie sah Hikari und Ken an, die beide hinter ihr standen. „Wie habt ihr zwei das bloß hier ausgehalten.“ Sie schaute sich um, aber weit und breit war nichts von ihrem Taichi zu sehen, sie fühlte sich schrecklich und hatte das Gefühl, ihn im Stich gelassen zu haben. Die Schuld nagte an ihr, doch Kens Stimme riss sie aus ihren Gedanken. „Stell die negativen Gedanken ab, sie werden dich hier Stück für Stück schwächen und um den Verstand bringen. Glaube an dich selbst.“ Sie erinnerte sich an die Liebe, die Tai ihr geschworen hatte und beschloss, sich auf dieses Gefühl zu konzentrieren.

Takeru kannte diesen Ort noch von damals, wo Kari hier war und er wusste, wie gefährlich dieser sein konnte, weswegen er Karis Hand ergriff und diese fest umklammerte. „Egal was ist, ich bin bei dir, Kari, mach dir keine Sorgen, wir holen ihn hier weg. Leute, wir sollten uns unter keinen Umständen aufteilen, das ist zu gefährlich, sondern zusammenbleiben, nur so sind wir stark“, er war entschlossen, dass sie Tai finden und retten würden, er glaubte an die Hoffnung, die er in das Ganze setzte und das machte ihn stark. Auch Daisuke sah sich um. „Aber wo fangen wir denn jetzt an zu suchen?“, er seufzte. „Das Gebiet hier ist ja riesig, ihn zu finden dauert ewig, hat vielleicht irgendwer einen Anhaltspunkt von euch, Kari oder Ken? Ihr wart ja schon einmal hier gewesen.“ Er war etwas angespannt, aber gefestigt genug, dass ihm das Meer der Dunkelheit nichts anhaben konnte, denn er war stärker als diese Gedanken.

 

 

In der einen Hand die Wodka Flasche, in der anderen die Pillen, starrte Tai Jess an. „Nein, bitte nicht.… du weißt nicht, was es tut… was es auslösen wird, Jess… zwing mich nicht dazu.“ //Ich muss widerstehen können, ich darf nicht rückfällig werden, aber der Drang ist hier so unglaublich stark//

„Tai, wir beide wissen, dass es das ist, was du wirklich willst, außer diesen Dingen hast du doch nichts mehr oder wo ist deine Geliebte? Hm? Nicht hier, sie hat dich genauso zurückgelassen wie deine ach so tollen Freunde.“

„Du kennst sie doch gar nicht… lass sie aus dem Spiel, Jess… sie würde… nein so ist sie nicht.“  „Also zwei Optionen Tai, du nimmst die Sachen von alleine oder ich zwinge dich, sie zu nehmen und töte deine liebe Freundin und deine nervige, kleine Schwester.“

Er musste schlucken, er kam da nicht mehr raus, er wusste nicht wie, dieser Ort, er zwang ihn in die Knie, durchbrach den letzten Restwiderstand, den er noch hatte. Aber er hatte kämpfen wollen, kämpfen für die Frau, die er liebte. „Nein Jess.… ich will das nicht… “

„Zeit vorbei, mein Lieber… “, ein boshaftes Lächeln erschien auf ihren Lippen. „Es macht viel mehr Spaß, dich zu quälen, als zu sehen, wie du aufgibst, das habe ich gerade so beschlossen.“ Er schluckte, denn er ahnte, was ihm jetzt drohen würde und er würde Mimi damit enttäuschen. Und das zerriss ihm das Herz, er hatte Mimi niemals enttäuschen wollen. Die Kontrolle über seinen Körper verlor er plötzlich und so sehr er sich auch wehrte, er konnte nichts dagegen tun.… dass er sich die ersten paar Pillen einschmiss und sie letztlich mit dem Wodka herunterspülte…er ließ die restlichen Dosen mit den Pillen zu Boden fallen und spannte sich so sehr an, dass die Flasche in seiner Hand zerbrach... Ja, Jess hatte ihn in die Knie gezwungen und das auf eine Art und Weise, die ihn mehr schmerzte, als alles andere. Er sank auf die Knie und hustete, er spürte die Wirkung der Tabletten wenig später und sah sie mit einem undefinierbaren Blick an, bevor er sie schon fast anschrie. „Ich habe alles getan für dich, alles...wieso tust ausgerechnet du mir das an?!“

 

 

Mimi hatte sich wieder einigermaßen gefasst und wollte gerade ebenfalls wie Daisuke fragen, wohin sie nun eigentlich sollten, als sie Taichis Schrei hörte. Sie nahm die Beine in die Hand und rannte los, doch was sie schließlich zu sehen bekam, ließ sie ebenfalls in die Knie sacken. Dort war ihr Freund, im Sand, auf den Knien und vor ihm stand ein Mädchen, vielleicht 15 Jahre alt. Taichi schrie sie an, warum gerade sie ihm das antäte, doch das Mädchen lachte nur gehässig. Vor Tai lag eine zerbrochene Glasflasche, dem Etikett nach zu urteilen Wodka und daneben lagen Pillendosen. „Du Miststück, was machst du mit meinem Freund?!“, brüllte Mimi los, als sie auch schon die Anderen hinter sich spürte.

Kari  konnte gar nicht glauben, was hier geschehen war und sie rannte Mimi einfach nur blind nach. Was sie erblickte, raubte ihr die Worte und ihre Augen wurden riesig. „JESS?! Aber wie kann das sein, sie ist doch tot?!“ Hikari konnte es nicht fassen, sie hatte das Mädchen nur einmal gesehen, aber sie erinnerte sich noch an ihr Gesicht. „Mimi, das ist Jess, Taichi hat sie damals betreut, als er noch als Sozialarbeiter tätig war, sie ist das Mädchen, dass er nicht retten konnte. Und ich wette, dahinter steckt auch diese Giftnatter. Aber wieso ist sie hier?“ Sie sah die drei Jungs hinter sich an.

Ken zögerte einen Moment, doch dann sprach er aus, was er dachte. „Vermutlich ist sie nicht wirklich hier, das ist eine Art Hologramm von Taichis Gedanken, ich weiß nicht genau, was mit ihm ist, aber vielleicht hat er einen Schizophrenie-Anfall oder so etwas… diese Welt reagiert auf starke Emotionen, insbesondere auf starke, negative Emotionen. Das hat aus mir damals den Kaiser gemacht. Wir müssen diese Illusionen irgendwie brechen, sonst werden sie ihn verschlingen und dann ist er verloren.“ Ken fröstelte bei dem Gedanken, was war aus dem mutigen, furchtlosen Taichi geworden? Er war nur noch ein Wrack und er konnte sehen, dass Daisuke erschüttert war, sein Idol so zu sehen.

 

 

Plötzlich war Jess verschwunden und Tai hatte keinen blassen Schimmer, wieso. Langsam stand er aus dem Sand auf und sah ins Leere. „Jess? Es tut mir so unfassbar leid, Kleine…“

Er sah auf seine blutende Hand und auf die Pillendosen, die am Boden lagen. Er beugte sich hinunter und nahm die Pillendosen in die Hand und betrachtete diese. Die Anderen hinter sich nahm er gar nicht so wirklich wahr, zu sehr war sein Fokus auf seinen Gedanken und seinen Gefühlen. Ihm war nicht bewusst, dass die anderen sehen konnten, wie es wirklich in ihm aussah, wie er sich fühlte und worunter er litt. „Nein, nicht noch einmal… ich hab’s Mimi versprochen… ich kann das nicht noch weiter brechen“, wenigstens für diesen Augenblick war er klar gewesen und warf die restlichen Pillendosen in die Weiten des Meeres, in der Hoffnung, sie würden nicht zu ihm zurückkommen. Als er sich wieder umdrehte, stockte ihm der Atem. //Nein nein nein//

„Nein, das kann nicht wahr sein… erst Jess… und jetzt du?“, es schmerzte ihn mehr als alles andere, seinen Sohn vor sich zu sehen, so alt wie er jetzt gewesen wäre, hätte er leben dürfen. Wie gerne hätte Tai ihn so aufwachsen sehen, aller Schmerz von damals, er kam wieder, nur war der Schmerz diesmal wesentlich stärker, als er es damals gewesen war und das gab ihm den letzten Rest. Sein kleiner Sohn sah ihn an.

„Du hast mich alleine gelassen! Wegen dir durfte ich nicht weiterleben, so wie ich es verdient gehabt hätte, du bist an allem schuld!“

„Nein, hör zu, ich hatte keine Wahl damals, ich wollte immer nur dein Bestes… “

Während er auf seinen Sohn sah, bemerkte er, dass Davis zu ihm getreten war und ihm sagte, er solle sich sein Kindheits-Ich einfach wegdenken und das nicht zu ernst nehmen, doch das war definitiv zu viel für ihn. Wutentbrannt, wie ihn noch nie jemand zuvor jemals gesehen hatte, drehte er sich um zu Davis und schrie ihn an.

„Was bildest du dir ein, urteilen zu können? Wag es dich nie wieder, auch nur je wieder ein Wort dazu zu sagen“, er schubste ihn an die Felswand und drückte ihm die Luft ab, bevor er ihm mit voller Wucht einen Schlag ins Gesicht verpasst hatte, niemand hatte das Recht, über seinen Sohn so zu reden, erst recht jemand, der keine Ahnung davon hatte. Davis ließ er dann wieder links liegen und drehte sich wieder zu seinem Kleinen um. Dieser sah ihn mit Tränen in den Augen an.

„Wieso? … Wieso hast du mich nicht gerettet, Papa? Ich wollte bei dir sein, Papa…“ Tränen liefen ihm über die Wangen und er weinte bitterlich.

„Taki… ich habe alles getan, was ich konnte, das musst du mir glauben, ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dich bei mir zu haben… das war immer mein einziger Wunsch, dich bei mir zu haben und dich aufwachsen zu sehen… aber ich musste eine Entscheidung treffen und hätte ich anders entschieden, hättest du nur unter Schmerzen gelitten, unfähig am Leben teil zu nehmen, ich wollte dir nur unnötiges Leid ersparen… ich hätte alles dafür gegeben, dich bei mir zu haben… Ich liebe Dich, Taki, das habe ich immer… Papa hat dich immer geliebt.“

„Papa, wieso hast du mich nicht gesund gemacht? Du hast mich im Stich gelassen.“

Es zerriss ihm das Herz zu sehen, wie ihn sein Sohn so weinend ansah. „Taki… du bist der beste Sohn, den ich mir hätte wünschen können, ich habe diese Entscheidung mit viel viel Schmerz getroffen, ich wollte das Beste für dich… es gab nichts mehr, das geholfen hätte… ich bin bis heute nicht darüber hinweg, dass du nicht bei mir bist und ich werde es auch nie sein… und niemand kann deinen Platz in meinem Herzen einnehmen… das musst du mir glauben, es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an dich denke“, seine Stimme zitterte, vor allem machten es seine Tränen nicht besser, aber er konnte nichts dagegen tun, Taki war sein Ein und Alles gewesen und es schmerzte ihn jedes Mal aufs Neue, dass er nicht mehr bei ihm war.

Taki ging auf seinen Papa zu und nahm in den Arm. „Ich hab dich lieb, Papa...“ dabei rollte ihm eine Träne die Wange herunter. Und er umarmte seinen kleinen Mann ebenfalls und es fühlte sich so echt an, er fühlte ihn. „Ich verspreche dir, Papa kommt zu dir zurück, Taki… ich habe es dir versprochen, irgendwann sehen wir uns wieder… aber jetzt… ich weiß, es ist hart und es zerreißt mir das Herz, aber… ich muss dich gehen lassen, damit du frei sein kannst... Ich liebe dich immer, Tag für Tag mein Sohn, das wird sich auch niemals ändern … ‚Spread your wings as you go and when God takes you back he'll say 'Hallelujah, you're home'*...“ Und damit ließ er Taki gehen schweren Herzens, er wusste, er musste loslassen, damit Taki nicht weiter in der Dunkelheit gefangen sein würde. Sein Sohn stieg somit zum Licht hoch in sein wahres Zuhause, jedoch mit Tränen in den Augen und weinerlich.

„Lass mich nicht alleine, Papa...“ und damit war er verschwunden und Tai definitiv am Ende seiner Kräfte, er wollte nicht mehr und er gab auf, er konnte nicht mehr kämpfen und das ließ nun Jess wiedererscheinen, sie war anscheinend noch nicht fertig mit ihm.

„Du hast deinen Sohn allein gelassen, dein Abschiedsgeschenk von mir wirst du gleich noch sehen“, und somit verschwand sie nun wieder. //Wann hört das denn endlich auf? // Er starrte auf den Boden, wo gerade noch sein Sohn war und weinte… unfähig zu sprechen oder zu reagieren.

 

 

Takeru hatte Jess von Erzählungen her gekannt, aber sie noch nie gesehen und jetzt war sie hier und machte Tai auf eine Art und Weise fertig, die grausam war. „Dämliches Miststück...“, was jedoch danach passierte, ließ ihm jegliche Farbe aus dem Gesicht weichen. Tais Kindheits- Ich war da und bereite ihm Vorwürfe und schon war auch Davis bei ihm aufgetaucht und hatte eigentlich harmlose Worte gesprochen, die Tai aber so aus der Fassung brachten, dass er dachte, er würde ihn gleich umbringen, aber das tat er glücklicherweise nicht. Er wollte Tai zur Rede stellen, aber ließ es und er hielt auch Hikari und Ken davon ab und das war goldrichtig, denn das, was danach folgte, war einfach herzzerreißend, niemand wusste es, dass Tai einen toten Sohn hatte und er verstand, wieso Tai Davis gegenüber so reagiert hatte.

Mimi war stolz gewesen, als ihr Freund aufstand und die Pillendosen wegwarf und sich an sein Versprechen zu ihr erinnerte. „Tai...“, flüsterte sie leise. Doch kaum war Jess verschwunden, erschien eine andere Gestalt und Mimi stockte der Atem. Die anderen hielten es für eine Kindheitserinnerung, doch sie wusste sofort, was Sache war und Tränen stiegen in ihren Augen auf, wenn sie an Shiori zurückdachte. Schweigend lauschte sie dem Austausch zwischen Taichi und seinem Sohn, ehe Daisuke dazwischen ging und sich eine fing. Sie war froh, dass Takeru schnell schaltete und Ken und Hikari davon abhielt, sich Taichi ebenfalls zu nähern.

Nachdem sich Taichi dann final von seinem Sohn verabschiedet hatte, war Mimi hinter ihn getreten, doch bevor sie Tai erreicht hatte, war Jess wiederaufgetaucht und hatte ihm Boshaftigkeiten an den Kopf geknallt. Mimi lief nun auf ihn zu, ließ sich zu ihm in den Sand fallen. „Liebling, bitte, komm zu dir. Taki weiß, wie sehr du ihn liebst und Jess hat dich auch immer geliebt, die Medikamente spielen dir einen Streich, die Einzige, die dir schaden wollte, ist Sora. Bitte sieh mich an, denk an unsere Liebe, denn sie ist alles, was hier wirklich echt ist. Bitte...“ Tränen rollten über ihre Wangen und sie hatte Angst, ihren Traummann an die Sucht zu verlieren.

Fassungslos verfolgte auch Kari, was geschah. Ihr Bruder hatte einen Sohn gehabt? Zu sagen, dass sie geschockt war, wäre die Untertreibung des Jahrhunderts gewesen. Sie wusste, dass ihr Bruder Geheimnisse vor ihr gehabt hatte, aber das? Mimi hingegen schien nicht überrascht, hatte er es ihr erzählt? Die folgenden Worte der Braunhaarigen bestärkten ihren Verdacht zumindest und auch ihr Freund Takeru schien mehr zu wissen, als es den Anschein hatte. Daisuke tat ihr irgendwie leid, aber er war mal wieder übers Ziel hinausgeschossen. „Was wird hier gespielt, Mimi?“, fragte Hikari schließlich mit zitternder Stimme. Ken versuchte sich einen Reim auf alles zu machen und hatte schon so einige Theorien im Kopf. Jedoch musste er sich jetzt vorrangig um Daisuke kümmern, der sich ordentlich eine von Tai gefangen hatte. Ken schüttelte nur mit dem Kopf. „Halt dich bei so was in Zukunft besser raus“, meinte er nur seufzend, ehe er ihm aufmunternd auf die Schulter klopfte. „Ich mein, du konntest ja nicht wissen, dass er einen Sohn hatte, war halt ein blödes Fettnäpfchen. Aber Tai muss hier weg und zwar dringend, sonst dreht er noch mehr ab!“

 

 

Tai sah Jess nach, was hatte das denn wieder zu bedeuten? Jetzt erst nahm er Mimi wahr, die ihn berührte und er sah sie an, bei ihr reagierte er vollkommen anders als bei Daisuke.

„Er war all die Jahre im Dunkeln gefangen, weil er sich nie richtig verabschieden konnte“, sein Blick ging Richtung Himmel. „Jetzt ist er im Licht und nicht mehr im Dunkeln, hier ist der Ort, wo ich mich meinen Dämonen, die mich quälen, stellen muss…, wenn ich mit dem Ganzen nicht abschließe, dann wird es mich auf ewig verfolgen“, seine Stirn lehnte er gegen ihre. „Deine Liebe war immer echt und ist es auch jetzt noch, das kann mir niemand nehmen, Mimi, du weißt mehr über mich, als jeder andere, wenn ich dich nicht hätte, hätte ich schon lange aufgegeben, ich kämpfe noch immer gegen das Dunkle, aber ich fühle mich stärker als vorher, besser… die Wirkung, sie lässt nach“, er war wieder ein Stück weit er selbst, der Tai, den Mimi kennen und lieben gelernt hat. Vorsichtig stand er mit ihr auf. „Dort drinnen sind Monster, ihre Stimmen sind noch immer präsent, erst wenn ich sie besiegt habe, kann ich hier weg Schatz, ich will dich und die Anderen nicht in Gefahr bringen“, er zog sie sanft in eine schützende Umarmung.

„Ich liebe dich mehr, als du dir vorstellen kannst,“

Mimi brach Tais traurige Stimme das Herz, wieso nur musste er immer so leiden, was hatte er denn bitte verbrochen? Sie sah mit ihm zum Himmel hinauf und lächelte. „Ja, jetzt ist er zu Hause und wird auf dich warten, bis du eines Tages bei ihm sein kannst. Du hast das Richtige getan und ihm unnötiges Leid erspart. Du wirst irgendwann ein wunderbarer Vater und auch wenn wir jetzt erst zusammen sind…“, sie senkte ihre Stimme zu einem Flüstern, „würde ich mir wünschen, dass du eines Tages der Vater meiner Kinder sein wirst. Und wir stellen uns deinen Dämonen, keine Sorge.“ Er lehnte seine Stirn gegen ihre Eigene und zum ersten Mal seit Stunden konnte sie wieder lächeln, denn er begann, zu sich selbst zurück zu finden. „Du brauchst die Medikamente und den Alkohol nicht, das war alles eingefädelt, du bist nicht krank und warst es auch nie, sie haben dich krank gemacht und ich werde dafür sorgen, dass du wieder gesund wirst!“ Gemeinsam standen sie auf, doch das was er dann sagte, passte ihr gar nicht. „Glaubst du ernsthaft, wir lassen dich jetzt hier allein? Dass ICH dich hier alleine lasse? Vergiss es, wo du hingehst, werde auch ich sein. Und es gibt keine Monster, das alles ist in deinem Kopf, du darfst nicht mehr auf sie hören, sie sind hier nur für uns sichtbar, weil die Welt es ermöglicht, uns kann nichts passieren. Also hör auf Selbstmordkommando spielen zu wollen, das finde ich überhaupt nicht gut!“ Sie zwang ihn, seinen Blick zu heben und in ihr wütendes Gesicht zu schauen. „Taichi Yagami, du bist die Liebe meines Lebens, aber gerade in diesem Moment könnte ich dir so was von eine reinhauen!“, knurrte sie, ehe sie ihre Lippen auf seine legte. Dieser Kuss sollte seine Heilung sein. Wenn negative Gedanken ihn schwächten, dann konnte nur die Liebe ihn noch retten. Die Liebe für immer und ewig.

Takeru bemerkte Karis Unsicherheit und legte ihr einen Arm um die Schulter. „Lassen wir es die Beiden sagen, wenn sie bereit dazu sind, Kari… wichtig ist erst mal wir haben ihn wiedergefunden und können ihn retten, meinst du nicht auch?“, er war ruhig geblieben und das strahlte er auch aus.

„Tai, du wirst nicht alleine da durchmüssen, weil wir alle, wir stehen dir zur Seite, komme da was wolle, das verspreche ich dir, du bist mutiger als jeder andere, den ich kenne, weil du nie aufgegeben hast.“ Die Braunhaarige verstand immer noch nicht so ganz, was da abging, aber sie ließ sich von Takeru in den Arm ziehen und nickte. Sie hatte akzeptiert, dass Mimi diejenige war, die Tai retten musste und nicht sie. „Ich denke, du hast Recht, Keru. Es wird sich schon alles zu seiner Zeit finden, aber ich frage mich, wie das alles überhaupt möglich ist. Warum sehen wir seinen toten Sohn und die ebenso tote Jess hier an diesem Ort?! Aber Tai, du gehst da nicht alleine rein, mein Licht wird dich auch hier beschützen, dafür sorge ich!“

Ken war froh, dass Daisuke den Mund hielt und er war ebenfalls der Meinung, dass Tai das nicht alleine durchstehen musste. Auf Hikaris Frage wusste er zwar auch keine wirklich hilfreiche Antwort, aber er wollte zumindest versuchen, es zu erklären. „Die Digiwelt ist eine Welt, die auf unseren Wünschen und Gedanken aufbaut. Die Welt, in der wir damals gegen MaloMyotismon gekämpft hatten, konnte das noch viel stärker umsetzen und weil Daisukes Wunsch nach dem Sieg groß genug war, erschienen alle Digitationsformen von Veemon. Hier ist es ähnlich, nur das sich hier dunkle Gedanken beziehungsweise negative Gedanken festigen und materialisieren. Was wir gerade sehen ist vermutlich das, was sich in Tais Kopf abspielt, es sind seine Ängste, seine Zweifel, seine Schuld, die er sich selbst zuschreibt. Wir sehen, wie er mit sich selbst kämpft, sein Sohn steht dabei sehr wahrscheinlich für das 'Gute' in ihm, das andere Mädchen für das 'Böse'. Wir bekommen also gerade einen exklusiven Einblick in die etwas vermurkste Psyche deines Bruders, vermutlich hervorgerufen durch die Medikamente und den Alkohol, die wir eben gesehen haben. Sofern er das nicht aus unserer Welt mitgebracht hat, sollte die Wirkung aber sofort nachlassen, sobald er wieder bei Mimi zu Hause ist.“ Ken hatte versucht, es so simpel wie möglich zu erklären, aber ein Blick in das Gesicht seines ehemals besten Freundes ließ ihn seufzen.

 

 

Tai hatte gedacht, das sei nun alles überstanden und in Mimis Kuss konnte er sich fallen lassen und wohlfühlen, nach einiger Zeit löste er jedoch den Kuss und sah sie an und flüsterte ebenfalls. „Ich könnte mir keine bessere Mutter für meine Kinder vorstellen als dich Mimi und ich weiß nicht wann, aber eines Tages heirate ich dich und versuche, dich zur glücklichsten Frau zu machen.“

Die Idylle dauerte nur kurz an, denn er bekam Kopfschmerzen und Flashbacks und ausgerechnet die, von denen er nicht wollte, dass sie erschienen, von dem Moment an, als Kari ihm an ihrem Geburtstag klar gemacht hatte, dass er sie nicht beschützen müsse, dort war für ihn eine kleine Welt zusammen gebrochen und diese Flashbacks sollten ein Zeichen sein ihn daran zu erinnern, was er Kari partout nicht hatte sagen wollen. Wie er sich in dem Moment fühlte und was danach zu Hause bei Mimi abging, jede einzelne Sekunde konnten die Anderen nun auch sehen und auch Mimi konnte nun sehen, was er gesehen hatte, bis zu dem Zeitpunkt, wo T.K. herein kam und ihn mit einem gezielten Schlag außer Gefecht gesetzt hatte. Er ging in die Knie, denn dies zwang ihn abermals nieder und er sah vor sich seine kleine Schwester in glücklicheren Zeiten, wo sie noch von ihm beschützt werden wollte und seinen Schutz gesucht hatte. Er musste sich jetzt eingestehen, dass er das überwinden musste und da konnte diesmal nicht Mimi ihm helfen, sondern nur Kari, denn es war eine Sache zwischen den beiden… 

Ein wehmütiges Lächeln machte sich in seinem Gesicht breit, als sie ihm nach einem gewonnen Kampf in die Arme sprang und die Zeit, wo er in der Kirche war mit Izzy und nach einem Medikament für sie gesucht hatte, wie verzweifelt er war und welche Schuldgefühle ihn damals schon geplagt hatten, als sie wegen ihm ins Krankenhaus musste, die Ohrfeige seiner Mutter, all das war für ihn präsent.

Dieser Umschwung blieb T.K. nicht verborgen und ihn durchfuhr es wie ein Blitz, was es brauchte, um Tai zu retten, nicht nur allein Mimi, sondern Kari ebenfalls, dass hatten sie bisher außer Acht gelassen. Er kannte die Sachen von damals nur zu gut, wie Kari so krank gewesen war und sie sich höllische Sorgen gemacht hatten, er richtete seinen Blick auf seine Freundin und gab ihr einen kurzen Kuss. „Du irrst dich meine Liebste… nicht Mimi alleine kann ihn retten, jetzt in diesem Moment musst du deinen Bruder retten… los geh zu ihm, es ist das einzig Richtige, wenn ihr beide an seiner Seite seid.“ Ja… jetzt verstand auch Mimi, was Tai so aus der Bahn geworfen hatte und ihr standen wieder die Tränen in den Augen. Sie flüsterte leise. „Kari war immer da, sie war es, die dich hier gesehen hat, du bist ihr nicht egal, du warst ihr nie egal, du wirst ihr nie egal sein...“ Verzweifelt schaute sie auf, als sich Hikari auf die beiden zubewegte. Mimi rutschte etwas von ihrem Freund weg, das hier war nicht ihre Schlacht, sondern die der beiden Geschwister.

Langsam setzte sich auch in Karis Kopf das Puzzle zusammen. Nie hätte siefür möglich gehalten, dass eine kleine Äußerung so etwas anrichten würde. Sie ließ Takeru los und stolperte zu ihrem Bruder, sie weinte und dicke Tränen rollten über ihre Wangen. Sie fiel vor ihm auf die Knie und zog ihn in seine Arme, legte diese fest um seinen Rücken und den Kopf an ihre Schulter. „Oh Gott, Tai, es tut mir so leid… ich wollte nicht, dass du dich so mies fühlst, so habe ich das doch gar nicht gemeint...“ Sie strich ihm über den Kopf und flüsterte ihm einige Dinge ins Ohr, die nur er hören konnte. „Tai, du bist mein großer Bruder und wirst es auch immer bleiben. Ich habe immer zu dir aufgesehen, dich immer für deine Stärke bewundert und selbst jetzt kämpfst du noch… ich könnte stolzer nicht sein. Ich liebe dich und ich werde immer zu dir aufsehen, egal wie alt ich auch werde. Die letzten Jahre haben uns beiden nicht gutgetan. Sora hat einen Keil zwischen uns getrieben und ich habe es nicht gemerkt. Ich war so dumm… kannst du mir verzeihen? Ich will wieder ein wichtiger Teil deines Lebens sein… und ich wünsche mir sehr, dass du auch wieder deinen Platz in meinem Leben einnimmst. Vielleicht musst du mich nicht mehr vor allem beschützen wie früher, aber ich brauche dich, Tai, zum Lachen, zum Weinen, zum Spaß haben, zum Herumalbern, zum Ernst sein, einfach zum Überleben. Ich hätte es mir nie verziehen, wenn du an diesem Ort umgekommen wärst. Es ist vorbei, hörst du? Mein Licht wird für immer da sein, um dein Leben zu erhellen, egal wie dunkel es auch um uns herum sein mag. Komm aus der Dunkelheit, kehre ins Licht zurück. Fehler sind da, um gemacht zu werden, aber du hast dich genug gequält. Es ist vorbei. Komm zurück, Taichi Yagami und lass den Schatten, der du warst, an diesem Ort zurück.“ Ken konnte zwar nicht hören, was Hikari sagte, aber er sah sehr wohl, was passierte und seine Augen weiteten sich. Um Hikari herum erschien ein blassrosa Licht und hüllte ihren Bruder und sie vollständig ein. „Es ist wie damals mit Miyako, da ist das auch schon einmal passiert, aber es war lange nicht so stark wie das hier, faszinierend…“ Seine Anspannung löste sich etwas und er lächelte leicht.

 
 

Tai bemerkte, dass Mimi sich von ihm entfernte und plötzlich Kari vor ihm kniete und ihn in ihre Arme schloss, er schloss seine Arme ebenfalls schützend um sie. Die Worte, die sie zu ihm sagte, waren wie Balsam für seine Seele, sie liebte und brauchte ihn noch immer, das ließ ihn wieder hoffen, dass er sie nicht endgültig verloren hatte. Sie war immer noch bei ihm, sie war seine kleine Schwester, die er abgöttisch liebte. Leise flüsterte ihr ebenfalls Dinge ins Ohr.

„Nie wieder wird jemals jemand einen Keil zwischen uns treiben, wir sind jetzt stärker als die Anderen glauben Kari, das hier ist der Beweis, du bist mir mit das Wichtigste im Leben, meine Kinder werden später stolz sein, so eine tolle Tante zu haben, ich werde dich trotzdem immer beschützen, egal was auch noch passieren wird, wenn du mich brauchst, ich werde bei dir sein, egal wo auch immer wir gerade sein sollten.“ Langsam stand er mit ihr auf und bemerkte das helle Licht, das sie umgab und es vertrieb den letzten Rest an Dunkelheit, der in ihm war. Seine Augen nahmen wieder eine normale Form an und sein Herz schlug deutlicher entspannter als noch zuvor. Und zum ersten Mal breitete sich über seine Lippen ein Lächeln aus, das aus dem Herzen kam. Er streckte die Hand aus und zog Mimi mit zu sich und Kari in die Umarmung.

„Ich werde euch beide immer schützen und lieben, egal was kommt, das verspreche ich euch, ihr Beide seid meine wichtigste Stütze und niemand wird jemals einen Keil zwischen uns treiben können, weil wir eine Familie sind“, fest zog er beide an sich und war einfach nur froh, dass die Dunkelheit ihn endlich losgelassen hatte, die beiden wichtigsten Frauen in seinem Leben hatten ihn gerettet und dafür war er mehr als dankbar.

 

Auch Mimi hatte das Licht bemerkt und ihr stiegen wieder die Tränen in den Augen auf. Sie wusste nicht, was Hikari gesagt hatte, aber sie sah, wie die Dunkelheit um ihren Freund herum sich langsam auflöste und seine Augen wieder klar wurden, seine ganze Haltung sich änderte. Vor ihr stand wieder der Tai, den sie so sehr liebte und der sie in eine feste Umarmung mit Hikari zog. Laut schluchzte sie: „Ich bin so froh, dass du endlich wieder da bist! Ich liebe dich und nichts und niemand wird daran etwas ändern können, verstanden?! Denn wie du schon sagtest, wir sind und bleiben eine Familie! Und jetzt lasst uns nach Hause gehen. Alles Weitere klären wir da, denn es gibt da noch ein paar Dinge die du wissen solltest.“ Mimi hatte sich lange darüber Gedanken gemacht, ob es gut wäre, wenn er das mit Sora erfuhr, aber es ihm zu verheimlichen fand sie schlimmer, als ihn der Wahrheit auszusetzen, denn Lügen würden nur wieder zu neuen Problemen führen.

Hikari wurde bei den Worten ihres Bruders ganz warm ums Herz. „Und ich freue mich auf den Tag, an dem du Mimi zu meiner Schwägerin machen wirst, ich weiß jetzt schon, dass sie dein Glück sein wird. Ich werde dich nie wieder aus meinem Leben ausschließen, wir haben so vieles zusammen erlebt und jede Sekunde davon ist mir heilig, es gibt Niemanden, der mir wichtiger ist als du und das wird sich für mich auch nicht ändern, weil ich jetzt Takeru habe, er ist eine weitere Stütze in meinem Leben, aber nicht meine Einzige.“ Gemeinsam mit Mimi wurde sie in Taichis Arme geschlossen und er gelobte, sie beide immer zu beschützen. Sie nickte, als Mimi sagte, sie sollten nach Hause gehen. „Das denke ich auch, ich hasse diesen Ort und ich will endlich wieder zurück in unsere Welt. Ich bin so froh, dass ich diese Vision hatte, dass du hier bist, sonst wäre alles noch viel schlimmer gekommen. Und Sora kann sich warm anziehen.“ Die sonst so liebenswerte Hikari hatte einen mordlustigen Ausdruck in den Augen.

 

 

Tai war heilfroh, endlich diese Last los geworden zu sein, er hatte seine beiden Liebsten bei sich und das reichte ihm vollkommen aus und er spürte, dass es das Richtige war, den Mut zu haben, nicht aufzugeben und in seinem Herzen begann sein Wappen des Mutes wieder zu leuchten, was jedoch nur für die beiden Mädels sichtbar war und er konnte nicht mehr aufhören zu lächeln.

„Der wahre, aufrichtige Mut, er ist zurückgekehrt, ich bin so unfassbar glücklich, nach all den Jahren diesen Ballast endlich von den Schultern zu haben. Und jetzt will ich einfach nur noch nach Hause und weg von diesem Ort hier“, damit begab er sich mit den beiden im Arm zu den Anderen und mithilfe von Ken verließen sie endlich diesen dunklen Ort, der ihn fast verschlungen hätte, vor Mimis Wohnung trennten sich dann letztlich auch die Wege von allen.

 

 

Er betrat mit Mimi alleine ihre Wohnung. „Das mit der Uhr tut mir so leid, das habe ich nicht gewollt… “ er seufzte. Er wusste wie viel ihr die Uhr bedeutet hatte. „Aber du wirktest so, als hättest du noch was auf dem Herzen, Schatz“ mit einem sanften Blick sah er in die Augen.

„Du kannst es mir sagen, aber erst, wenn wir in der warmen Badewanne sitzen, ich kann spüren, wie verspannt du bist“, und somit zog er sie schon mit ins Bad und ließ Badewasser ein, während er Badezeugs hinzu goss und sich seiner Sachen entledigte und sie dann kurzerhand ebenfalls auszog und in die Wanne trug, sie so bugsierte, dass er hinter ihr sitzen konnte und die Arme um sie legen konnte, während sie die Möglichkeit hatte, ihren Kopf an seine Brust zu lehnen und er genoss diese Ruhe und die wohlige Wärme, die die beiden umgab. Er verschränkte seine Finger mit ihren und lächelte, diese wahnsinnig tapfere Frau war wirklich seine und er liebte sie mehr als alles andere auf dieser Welt.

 

 

Mimi war ebenfalls erleichtert darüber, dass Taichi endlich wieder er selbst war und lächelte breit. „Dein Mut hat dich nie verlassen, er war nur verdeckt von all der Dunkelheit, die sich in dein Herz gefressen hatte. Aber es ist schön, ihn endlich wieder zu sehen.“

Sie war froh, als sie mithilfe von Ken diesen Ort wieder verlassen hatten und schließlich, nachdem alle nach Hause gefahren waren, wieder alleine in ihrer Wohnung standen. Wegen der Uhr winkte sie nur ab. „Ach papperlapapp, es gibt Schlimmeres, ich bin einfach nur froh, dass du wieder bei mir bist!“

Sie fühlte sich ertappt, als er meinte, sie habe noch etwas auf dem Herzen und willigte nur allzu gern in das heiße Bad ein. Er machte sich gar nicht die Mühe zu warten, bis sie sich ihrer Sachen entledigte, sondern erledigte das gleich für sie mit. Schließlich saßen sie eingekuschelt in der Badewanne und hatten ihre Finger miteinander verschlungen, ehe Mimi ansetzte, was sie eigentlich gar nicht sagen wollte. „Takeru und ich haben vorhin ein wenig recherchiert, während du außer Gefecht warst. Ihm tut es übrigens leid, aber er sah keine andere Möglichkeit mehr. Alles was du erlebt hast, Taichi, war geplant...“ Sie schluckte, ihre Hände zitterten. „Alles, was dir passiert ist, geht auf Soras Konto. Nachdem du den Unfall hattest und nicht mehr der Goldesel warst, standst du ihr im Weg, sich an Yamato heran zu machen, daher hat sie deine OP verpfuscht, dich in die Medikamentensucht getrieben und Takeru ist noch dran, ob sie eventuell auch an Jess Tod gedreht haben. Ihr Ziel war es, dass du dich selbst umbringst, aber im Grunde genommen war das ein eiskalt geplanter Mord. Ken wird morgen von Takeru die Einzelheiten bekommen. Ich konnte es nicht fassen, aber wir haben Schriftverkehr von Sora mit einigen Ärzten gefunden. Ihr Plan wäre aufgegangen, wenn ich mich nicht gegen sie gestellt hätte. Sie hat alle bestochen, deswegen ist ihre Firma auch so pleite. Sie hat alle Gelder benutzt, um die Kliniken zu schmieren. Es tut mir so wahnsinnig leid, dass dir so etwas schreckliches angetan wurde.“

 

 

Tai hörte jedes Wort genau, was sie sagte und eigentlich sollte er wütend werden, aber er tat es nicht. Beruhigend streichelte er über ihre Hand. „Weißt du, mittlerweile wissen wir doch, wie Sora ist und ich habe mir, glaube ich, lange genug den Kopf über sie zerbrochen, sie wird ihre gerechte Strafe bekommen und heute kann ich sagen, ich bin der, der ich halt bin, aber ich habe die letzten Wochen so hart für das Gute in mir gekämpft, soll sie ihr Leben fortführen, mich bekommt sie nicht mehr klein und sie gehört auch nicht mehr zu unserem Leben, mein Schatz“, ein sanftes Lächeln trat auf seine Lippen und er schloss die Augen und verwickelte sie in einen leidenschaftlichen Kuss, den er nach kurzen Atempausen immer wieder von Neuem beginnen ließ und schließlich liebten sie sich noch an dem Abend in der Wanne und glücklicher als mit ihr hätte er nicht mehr sein können.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Damit endet dann dieser Handlungsstrang der Geschichte, im nächsten Kapitel geht es dann in einer neuen Situation weiter :) Hoffentlich war das nicht alles zu verwirrend xD wir haben uns bemüht, es so umzuschreiben, dass nicht zu viele Gedankensprünge mehr vorhanden sind, wie es in der originalen RPG-Version der Fall war. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Satra0107
2019-07-28T19:07:19+00:00 28.07.2019 21:07
Ein tolles Kapitel. Es ist wirklich übersichtlicher, obwohl ja doch etliche Charaktere auf einmal da sind.

Tais Mut ist wieder da, wie stark.
Ihr habt das Meer der Dunkelheit toll mit eingebaut 👍
Ich bin gespannt wie es weitergeht

Lg Satra
Von:  Hallostern2014
2019-05-31T20:06:24+00:00 31.05.2019 22:06
Huhu ihr beiden.


Mal wieder ein richtig schönes Kapitel geworden. Mit viel Emotionen.

Ich bin so froh, dass sie es geschafft haben, dahin zu kommen.

Dass Tai es nicht gemacht hat was Jess in gesagt hat finde ich toll und zeigt auch wieder seine Stärke. Auch wenn's schwer war. Ich war so froh, dass er sein Versprechen Mimi gegenüber noch wahrgenommen.

Als sein Sohn erscheint, dachte ich er will genau das gleich wie Jess. Aber er wollte sich nur verabschieden richtig. Und nochmal den Grund erklärt haben. Er war ja damals noch ein Säugling. Das Gespräch war mit so viel Emotionen verbunden. Das Davis eine rein bekommen hat. Tja selbst schuld, aber vorher sollte er auch wissen, dass es sich nicht um Tai handelt sondern um seinen Sohn.

Als Mimi dazu kam und ihn gezeigt hat sie sehr ihn liebt, sie hat ihn nochmal das gesagt hat was er eigentlich weiß. Das Jess nichts böses will sondern ihn gerne hat. Und diese Scheiß Medikamente dafür sorgen sie Böse zu sehen. Auch das erneute Liebesgeständiss von ihr war eine Hilfe. Er weiß jetzt immer mehr, dass er nicht alleine ist. Das da er 2 auf jedenfall hat die Ihn lieben.

Dass nun die anderen sehen konnte wie Tai sich an Karis Geburstag gefühlt und was zu diesen Anfall geführt hat sehen konnte. War sehr gut. So fühlte sich jetzt auch Kari nicht überflüssig. Denn sie weiß jetzt wie sehr Tai sie braucht und hat ihn Gott sei dank auch klar gemacht wie sehr sie ihn braucht.

Zum Glück hat er sein Mut zurück..ich hoffe es bleibt. Denn einen Kampf haben die ja noch. Sora. Ich bin gespannt wie die weiteren Therapien laufen und vor allem wie die Klinik sich daraus reden will. Das beide nach dem Stress ihre Liebe ausleben kann man verstehen. Beide hatten diesen Tag viel erlebt und das wird beide helfen die Nähe des anders so zu spüren.

Wie ihr sieht hoffe ich. Das es doch nicht ganz zu Ende ist. Für mich bleiben ja noch viele fragen offen.🙈. Oder ich habe es flach verstanden. Dennoch bin ich gespannt welche Situation auf uns zu kommt. Freue mich schon sehr darauf.


Viel Spaß auf der DoKoMi. Und ein schönes Wochenende wünsche ich euch.
Ganz liebe Grüße und bis Mittwoch


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