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Frostliebe

von

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Verwelken

Heute war einer dieser seltenen Tage, an dem es Naruto nicht gut ging. Sein sonst so freundliches, offenes und herzliches Naturell verschwand fast komplett hinter einer Maske aus Trauer, Wut und Selbsthass. 

 

Die Gefühle, sich selbst zu verachten, hatte er seit dem Unfall seiner Eltern. Er hatte so starke Schuldgefühle, dass er es zwischenzeitlich nicht mal mehr in seinem eigenen Körper aushielt. Es war, als würde er versuchen, aus einem Gefängnis auszubrechen, bei dem es kein Entkommen gab. 

Wie konnte er nur denken, dass die Zeit seine Wunden heilen würde? Wie konnte er seinen Freunden und seiner Familie glauben, die ihm dies immer wieder versichert hatten? Er fragte sich, wie er dem ganzen sonst entfliehen könnte. Drogen waren eine Option, aber Naruto hatte dies nie in die Tat umgesetzt. Wusste er doch aus seinem Studium, was es aus einem Menschen machen konnte. 

Sich selbst zu verletzten, hatte er nie in Erwägung gezogen, denn seine Grosseltern auf seitens seines Vaters waren sehr religiös gewesen und hatten ihn doch einige Werte und Prinzipien mit auf dem Weg gegeben. Also hatte Naruto Uzumaki sich ins Lernen gestürzt und ist so zu einem der Jahrgangsbesten aufgestiegen. Nun, dieser Art des Copings war sicherlich nicht die schlechteste, aber sie reichte bisweilen einfach nicht mehr. 

Naruto hatte schon so viel voraus Gelernt, dass er zu wenig Schlaf bekommen hatte und wenn es dann endlich soweit war, wurde er von Albträumen heimgesucht. Es gab also kein Entrinnen mehr und Naruto wusste nicht, wohin mit sich. 

Der viele Sex der daraufhin mit den verschiedensten Menschen folgte, war auch nicht förderlich gewesen. Da dann zum Selbsthass auch noch Selbstekel dazukam.

 

Draussen vor dem Fenster tobte der Schneesturm und der blonde versuchte sich abzulenken. Er kippte sein Fenster und zog sich aus. Unter der warmen Dusche hiess er die Kälte, die vom Fenster zu ihm kam, willkommen. Eine Gänsehaut überkam seinen ganzen Körper und seine Tränen konnten endlich ausbrechen. Es tat gut sie laufen zu lassen und Naruto genoss es, sich endlich den Gefühlen hinzugeben, die ihn so verändert hatten. Die letzten Monate waren wirklich die Hölle gewesen und er hatte sich der Versuchung, seine Tränen laufen zu lassen nie hingegeben. Nicht einmal als er vor dem Familiengrab stand. Zu geschockt war er gewesen. Er hatte alles verloren, seine ganze Familie, seine Vergangenheit und seine Zukunft, so kam es ihm jedenfalls vor. Er ist jetzt eine Weise. Offiziell ganz alleine auf der Welt und ohne jeglichen Rückhalt. Was sollte er also tun? Was, fragte er sich, konnte ihm das Leben noch bieten? 

 

Plötzlich tauchte das Bild von Sasuke vor seinem inneren Auge auf. Es war so plötzlich da, dass Narutos Tränen versiegelten. Was hatte das zu bedeuten? Wieso kam der schwarzhaarige Naruto den in diesem Moment zur Hilfe? 

 

Apropos, welche Hilfe den? Er hatte gar nichts getan, als sich mit Naruto anzufreunden. Sie hatten jetzt schon eine so enge Bekanntschaft geschlossen in der kurzen Zeit, die sie sich kannten, dass es fast unheimlich war. Sie verbrachten praktisch jeden freien Tag, den sie hatten miteinander und Naruto konnte nicht verschweigen, dass es ihm Freude machte. Die letzten Wochen mit dem hübschen Jungen waren eine gewollte Ablenkung gewesen, aber auch diese hielt nur kurz an. Sobald Sasuke sich verabschiedete, kam die Trauer wieder über Naruto und er wollte sich am liebsten abermals im Bett unter seiner Decke verkriechen und nie mehr rauskommen. 

 

Wen der blonde aber wieder an dieses Wort dachte… 

Ablenkung.

Was hiess das schon? Sasuke hatte nicht einmal das Bett mit Naruto geteilt und trotzdem bezeichnete Naruto ihn als Zerstreuung. 

 

Er wusste, dass der schwarzhaarige Interesse an ihm hatte, auch wenn dieser versuchte, es hinter einer Maske aus Emotionslosigkeit zu verstecken. Wobei er zugeben musste, dass diese Maske durchaus Wirkungsvoll war. Naruto wäre nämlich selbst nie auf die Idee gekommen, dass sein neuer Freund mehr von ihm wollte als nur Freundschaft. 

Zu Sasukes Pech aber, hatte sein Cousin Suigetsu eine verdammt grosse Klappe und dabei ist ihm bei einem Familienessen Naruto gegenüber ausgerutscht, dass Sasukes Interesse viel physischer war als er denken würde. Und von diesem Zeitpunkt an beobachtete Naruto seinen Freund bei ihren Treffen aufs genauste. 

 

Ihm sind dabei viele kleine Dinge aufgefallen, für die er vorher kein Auge gehabt hatte. 

 

Beispielsweise hatte Suasuke schon zweimal seine Hand ausgestreckt, wenn sie nebeneinander herliefen und einmal kurz sogar Narutos Finger gestreift, als ob er mit ihm Händchen halten wolle. Als Naruto damals stutze, zog der schwarzäugige seine Hand blitzschnell wieder weg und eine leichte röte umgab seine bleichen Wangen. Danach war eine anständige Konversation zwischen ihnen unmöglich gewesen. Sasuke antwortete nur noch einsilbig und vermied es strikt, Naruto in die Augen zu sehen. 

 

Ein anderes Mal, da hatte sich der blonde entschieden, sich ein Piercing stechen zu lassen und da er nun mal Feuer und Flamme für diese Idee war, nahm er Sasuke bei der Hand und zog ihn ins entsprechende Geschäft. Der Uzumaki wusste aber noch nicht, wo er sich genau stechen lassen wollte, also warf er den Gedanken in die Runde, dass er sich ja die Lippe oder die Nase Piercen lassen könnte. Kaum hatte er diese Idee ausgesprochen, flippte Sasuke praktisch aus. Er hatte ihm gesagt, dass er es im Gesicht nie schön fand und es zu Naruto auch sicherlich nicht passen würde. Zudem würde es nur sein schönes und reines Gesicht verunstalten und das würde er, Sasuke, niemals zulassen, solange sie miteinander befreundet waren. Naruto war damals von dieser leidenschaftlichen Rede so gefangen gewesen, dass er sich gar nicht erst hatte stechen lassen. Und als Sasuke klar wurde, was er da eben genau ausgesprochen hatte, lief er so Rot an wie seine Lieblingsfrucht. Aber er schien trotzdem stolz auf sich zu sein und lief den ganzen Tag mit unverschämt (für seine Verhältnisse jedenfalls) guter Laune durch die Gegend. 

 

Naruto wusste nicht, wieso ihm gerade diese Geschichte in dem Sinn kam, aber er interpretierte es als eine Art Selbstwarnung. Er wusste um die Gefühle von Sasuke Bescheid und musste sich nun entscheiden, wie er weiter vorging. 

 

Hielt er die Freundschaft zu dem hübschen Jungen aus purem Egoismus aufrecht, weil er ihm eine Art Ablenkung in dieser schweren Zeit war, würde es Sasuke auf kurz oder lang schaden. Andererseits kann er aber auch nachgeben, ihn zu sich ins Bett holen und gewisse Bedürfnisse befriedigen, die beiden sicher gelegen kam?

 

Aber Naruto wusste, dass es nur für ihn selbst eine Art Bedürfnis-Befriedigung war, für Sasuke hiess es vielleicht mehr und dies konnte der blonde nicht riskieren. Er konnte ihn nicht verletzen. Auch wenn er ihn gerne in Adams Kostüm gesehen hätte. Das er in Narutos Augen wunderschön war, war vom ersten Augenblick an klar. Aber er wollte nichts Festes und so entschied Naruto, die Freundschaft zu Sasuke aufzugeben.

 

Es war eine Art selbst Opferung, die der blonde machte, denn er verzichtete auf Sasukes Trost und gleichzeitig beschützte er ihn somit. Diese Erklärung gefiel ihm. 

 

Ja, genau so würde er es machen.

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Scorbion1984
2019-02-19T13:11:57+00:00 19.02.2019 14:11
Hoffentlich schafft er seinen Selbsthass zu bezwingen !
Er kann doch nichts dafür ,das er jetzt eine Waise ist !


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