Frostliebe von KatanaYuki ================================================================================ Kapitel 3: Die zarten Blüten ---------------------------- Kopfschmerzen. Kater. Reue.   Das sind die drei Hauptwörter, die Narutos aktuellen Zustand am besten beschreiben. Der Tag nach der Party bei Suigetsu brachte für Naruto soweit nichts Gutes. Sein Kopf fühlte sich an, als würde er jeden Moment einen Schlaganfall erleiden, da der Druck, der von innen kam, ihn drohte umzubringen. Das schlimmste war, auch mit Kopfschmerztabletten und genügend Wasser, musste er praktisch den ganzen Tag die Schmerzen aushalten.    Nie wieder.    Aber wie viele haben das schon vor ihm gesagt? Naruto selbst tat es zum ersten Mal, da er mit Alkohol nie über die Stränge schlug. Aber es gab für alles bekanntlich das erste Mal. Und nun durfte auch ein Naruto Uzumaki diese Erfahrung machen.   Die Gliederschmerzen, die er dazu noch hatte, waren ein Witz dagegen. Er hatte einen Kater, konnte sich aber seltsamerweise noch an alles erinnern, was gestern geschehen war.    Er wusste noch, wie er vor dem Fenster stand und dem Schnee zusah. Er wusste noch, wie er sich mit Kiba und Hinata amüsiert hatte. Er wusste noch alles vom  beinahe Unfall und er konnte sich noch genau daran erinnern, wie der Autofahrer ihn identifiziert hatte und dessen Entschuldigung, die daraufhin folgte.  Obwohl sich Naruto in diesem Moment hätte entschuldigen müssen. Auch konnte er sich an den sanften Blick erinnern. Oder hatte er Mitleid darin gesehen? Konnte es sein, dass der Typ ihn irgendwoher kannte und über den Autounfall seiner Eltern Bescheid wusste? Fragen über Fragen, die seine Kopfschmerzen nicht unbedingt linderten.   Aber vor allem wusste er noch, wie es war, in die Augen des jungen Mannes auf der Party zu sehen.  Er wollte  ihn sehen. Sich mit  ihm unterhalten und wenn sein Plan aufgehen würde, würden sie bestenfalls Freunde werden. Naruto musste seine Neugierde befriedigen, dass musste so sein.  Wenn er an  ihn. dachte, verspürte er neben seinen Schmerzen und dem Kater, auch Reue. Wie konnte er ihn einfach so stehen lassen? Er hatte eine super Basis gehabt, sich mit dem Jungen zu unterhalten und was tat er? Er machte einen auf “cool“ und ging einfach weg. Man, was war Naruto nur für ein Trottel! Das Schlimmste an der ganzen Sache war, dass er nicht wusste, ob er ihn wiedersehen würde. Aber bevor er sich noch mehr verunsichern liess, ging er erstmals unter die Dusche, sein Cousin Suigetsu erwartete ihn nämlich.                                                                          COCOC   Es überraschte Naruto nicht, dass sein Cousin mit  dem schwarzhaarigen befreundet war. Aber es überraschte ihn, dass er ihn doch so schnell wiedersah.    Suigetsu hatte schon immer ein Händchen für aussergewöhnliche Freunde gehabt. Er war sozusagen das Licht und die befremdenden Menschen waren die Motten. Narutos Nachbarin zum Beispiel. Karin war ein richtiger Wildfang, nicht zu bändigen, sehr besitzergreifend und Sugetsu total verfallen. Ihre Eifersucht konnte alles und jedem abschrecken. Ein Glück für Suigetsu, er war nämlich genauso bizarr wie seine ausgesuchten Freunde. Einer seiner besten Freunde aus Kindertagen, Juugo, war ein zurückgezogener, in Vögel vernarrter grosser und Muskelbepackter Typ, der unter Kontrollverlust leidet und ab und zu Aggressionsprobleme hatte. Der hübsche Junge, der den Namen Sasuke trug, hatte also doch einen Fehler. Irgendetwas musste er haben, eine Art Handicap. Die Tatsache, dass er mit Suigetsu befreundet war, sprach für sich. Keiner konnte so perfekt sein. In Narutos Augen zumindest.     Als Sasuke ihn zum ersten Mal nach der Party in Suigetsus Zimmer sah, konnte er seine Überraschung nicht verbergen. Naruto sah es in seinen Augen, die sich leicht weiteten und in der sich ein gewisses Erstaunen und – wenn Naruto sich nicht irrte -  auch eine kleine, kaum wahrnehmbare Freude zeigte. Er war sich sicher, dass diese kleine Gefühlsregung nur von ihm beobachtet werden konnte. Er konnte es sich auch nicht erklären und heute war er auch nicht betrunken, also musste er doch etwas verrückt geworden sein.    Trotzdem, Naruto wollte unvoreingenommen an die Sache gehen, es bedurfte nur noch einen geeigneten Plan.  Aber Pläne schmieden war nie seine Art gewesen, von seinen Stärken mal abgesehen. Er würde sich wohl oder übel auf sein Bauchgefühl verlassen müssen und seiner Intuition folgen.    «Also Sausuke, machst du eine Ausbildung oder gehst du mit Suigetsu zur Schule?» Der blonde versuchte mit dieser Frage das Eis zu brechen, dass sich seltsamerweise seit ihrer kleinen Korrespondenz aufgetan hatte. Eigentlich war nichts Erwähnenswertes passiert. Sasuke hatte sich bei ihm für gestern bedankt und danach waren sie in ein peinliches Schweigen geraten, als Suigetsu sich seinen Kommentar nicht zurückhalten konnte. Naruot konnte nicht jeden und jede um seinen Finger wickeln! Nur manche eben. Aber das war doch nichts Verwerfliches? Immerhin war er eine offene und freundliche Person, der gerne mit allen Freundschaften schloss.  «Nein, ich mache gerade mein Abitur und werde kommenden Herbst mein Studium in Jus beginnen.» «Na, das kann ich mir gut vorstellen! Du wärst sicher ein guter Anwalt.» gab Naruto von sich und lächelte Sasuke an.    Dieser verdrehte ab dieser Aussage nur die Augen und liess ein Schnauben von sich. Woher will denn dieser Typ wissen, ob Sasuke ein guter Anwalt werden würde? Aber der schwarzhaarige wusste ja schon, dass seine Sonne nur auf Eroberung aus war. Wie sein bester Freund vorhergesagt hatte, er kriegte ja jeden und jede rum. Bei diesen Gedanken musste sich Sasuke auf die Zunge beissen. Er bildete sich zu viel ein. Natürlich wusste er um seine Vorzüge aber das hiess ja nicht, dass seine Sonne direkt was von ihm wollte. Er musste also wieder einen Gang zurückschalten. Sasuke konnte allerdings nicht abstreiten, dass er ihn selbst gerne erobern würde.    Nachdem sie wie Stunden lang gegeneinander gezockt hatten, stand Sugetsu auf, um scheinbar die Toilette zu besuchen. Dies war die Chance, dachte sich Sasuke.  «Ich geh nachher mal runter und hol uns was Kleines zum Essen. Also Jungs, macht nix was ich nicht auch machen würde!» waren Suigetsus Abschiedsworte und dabei zwinkerte er noch anzüglich. Er wusste nämlich ganz genau, dass Sasuke auf seinen Cousin stand. Er war heute um einiges weniger zickig als sonst und hat sogar ab und an mal einen Witz rausgehauen. Zwar gingen diese alle auf sein Konto, aber sie waren Freunde und deswegen war es schon in Ordnung. Er gab ihnen die Zeit, sich mal etwas ohne ihn zu unterhalten.   In der Zwischenzeit hat auch Naruto seinen Kontroller weggelegt, sich gestreckt und aufs Bett gelegt. Dabei ist sein Shirt etwas hochgerutscht und Sasuke konnte nicht abstreiten, dass ihm gefiel, was er sah. Gebräunte Haut, definierte Bauchmuskeln und ein Flaum blonder Haare. Naruto bemerkte zwar, dass er gemustert wurde, aber aus einem ihn undefinierbaren Grund, wollte er sein Shirt nicht runterziehen. Es käme ihm irgendwie unfreundlich vor.    «Also Sauke, was tust du denn sonst so ausser Zocken, Party und lernen?» Mit dieser Frage ries der Uzumaki den schwarzhaarigen aus seinen Gedanken. «Ich schreibe gerne und lese sehr viel. Also, nicht nur für die Schule. Ich meine für die Schule natürlich auch aber so im Großen und Ganzen, schreibe ich gerne Geschichten. Von mir erfundene versteht sich. Aber ich bin nicht gut darin, ist halt nur ein Hobby.» Gott, was war nur los mit ihm? Was sollte das? Er klang nach einem kleinen Schulmädchen, das sich nicht richtig artikulieren konnte! Plötzlich hörte er ein Glockenhelles Lachen und bekam schlagartig eine Gänsehaut, als er Naruto so Lachen sah und hörte. Allein diese Kombination machte ihm weiche Knie. Aber Sasuke würde sich nicht von irgendjemanden Auslachen lassen! Auch nicht, wenn es seine Sonne höchstpersönlich war.    Zwar hatte Naruto aufgehört zu Lachen, aber ein Grinsen blieb und er strahlte Sasuke nur so an. Dieser warf ihm einen bösen Blick zu, zuckte mit den Schultern und startete eine Gegenfrage. «Na, wenn du fertig damit bist, mich auszulachen, könntest du mir ja sagen, was du denn sonst so machst? Ausser fremde Leute aus Partys zu jagen, Zocken und Lachen versteht sich!» Es war viel weniger eine Frage, als er dachte. Mehr ein Vorwurf, aber Sasuke besass halt auch seinen Stolz. Und so konnte er seinen Unmut Luft machen.   «Na, ich würde dich doch nicht auslachen, aber du sahst wirklich süss aus bei deiner Antwort und deswegen habe ich gelacht. Ich könnte dich doch nicht auslachen Sas. Man kann mit vieles vorwerfen, aber Lebensmüde bin ich nicht», antwortete Naruto und brachte Sasuke damit in Verlegenheit. Er hatte doch tatsächlich gesagt, dass er ihn süssfand! Und seit wann nannte ihn die Sonne Sas?  «Aber um deine Frage zu beantworten; habe ich a) keine Menschenseele aus irgendeiner Party vertrieben. Ich habe dir gestern bloss diesen Typen vom Hals geschafft, der dich eindeutig bedrängt hat. Und wenn sich jetzt alle aufgrund von Zivilcourage rechtfertigen müssen, wo wären wir dann?» Mit dieser Antwort unterbrach er Sasukes Gedanken und der Uchiha kam sich auf einmal wie ein ungezogener, undankbarer Bengel vor. «Also, wo waren wir? Ja genau, b) ich zocke wirklich gerne, aber nicht so viel wie mein Cousin, da mein Studium doch sehr viel von meiner Zeit nimmt. Ich boxe nur noch, also eher Training als kämpfe, weil eben keine Zeit da ist und treffe mich gerne mit Freunden!» Oh, ein Sportler also? Diese Antwort gefiel Sasuke, es erklärte Narutos muskulösen und männlichen Körper.    Da Naruto das peinliche Schweigen gebrochen hatte, hatten sie zusammen noch einen sehr spassigen Abend. Sasuke fand schnell heraus, dass er sich mit ihm gut unterhalten konnte und sie auf einer Wellenlänge waren. Es gab für ihn immer weniger Gründe, den Uzumaki auf Abstand zu halten. Er wollte seine Nähe und genoss sie auch. Sie hatten, soweit es Sasuke betraf, Freundschaft geschlossen und so konnten sie sich in Zukunft auch öfter treffen. Rein Freundschaftlich versteht sich.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)