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Frostliebe

von

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Der Nachthimmel voller Sterne

 

Vom Fenster aus beobachtete Naruto Uzumaki wie der Schnee leise über Konoha fiel. Das Bier in der Hand, dass schon längst vergessen war, hatte mittlerweile Zimmertemperatur angenommen. 

Vergessen war die Party von seinem Cousin Suigetsu, seine Gedanken waren von dem Trauerspiel, die seine Familie vor einigen Monaten durchmachen musste, wieder einmal vollkommen eingenommen. Er konnte es sich selbst nicht erklären, weshalb er überhaupt in diesem Wohnzimmer stand, wäre er doch am liebsten bei seinem Onkel Jirayah geblieben.

Das gute an der ganzen Situation war, dass er jetzt seine Onkel und Tanten sehen konnte. Genauso verhielt es sich auch mit seinen Cousins und Cousinen. 

 

Naruto mochte beispielsweise Suigetsu schon immer, da er vom Typ eher aufgedreht war und man mit ihm, wie man so schön sagte, Pferde stehlen konnte. 

Er hatte seine Familie vermisst. Nur war der Tausch dafür ein ziemlich grosser gewesen. Er hatte bis zu dem schrecklichen Unfall mit seinen Eltern weit weggelebt, da sein Vater ein wichtiger Mann in der Politik war und so in der Hauptstadt präsent sein musste.

 

Damals war Naruto noch sehr jung gewesen, aber er wusste noch genau, wie schwer es ihm gefallen war, seine Grosseltern du die ganze restliche Familie verlassen zu müssen. Trotzdem hatte er es schön gehabt, auch wenn sie zu dieser Zeit nur zu dritt waren. Eine glückliche Kindheit und liebende Eltern.

Hier liegt die Betonung bei gehabt undwaren- die Vergangenheitsform. Er würde seine Eltern nicht mehr sehen, dafür hatte das Schicksal wohl andere Pläne mit ihm.

 

Aber er wollte sich jetzt nicht weiter von trüben Gedanken die Stimmung verderben lassen. Naruto musste seinem anderen Onkel Kakashi nämlich versprechen, dass er wenigstens versuchen würde sich zu amüsieren. Einfacher gesagt als getan.

Er brauchte einfach noch Zeit, da würde auch eine Party nichts bringen. 

 

Zerstreuung bei anderen hatte er schon so viel gehabt, dass er zu allem anderen auch noch in Selbstekel versunken war. Sich einfach treiben und den Dingen ihren Lauf zu lassen, darauf hatte er keine Lust mehr. Aber er würde definitiv noch eine Weile brauchen, um seine Wunden zu lecken. 

Die Zeit heilt alle Wunden, so hiess es und Naruto war selbst nicht so sicher, ob das bei ihm je zutreffen würde. 

 

Er wand sich vom schönen Naturschauspiel ab und sah seine beste Freundin aus Kindertagen auf ihn zugehen. Ihr schüchternes Lächeln sorgte dafür, dass sich Naruto etwas besänftigt fühlte. 

 

 «Hallo Naruto», sprach Hinata ihn leise an und sah zu Boden. «Ich wollte dich um einen Gefallen bitten.» Na das kam für den Blonden jetzt wirklich überraschend. Hinata hatte ihn nämlich noch nie um einen Gefallen gebeten, soweit Naruto sich erinnern konnte. Dementsprechend war er sehr gespannt, was sie zu sagen hatte.

 

«Hinata, ich würde dir das Blau vom Himmel herunterholen, wenn ich könnte. Also schiess los, was kann ich den für dich tun?» Bei seinen Worten lief Hinata rot an und brauchte einige Anläufe, um wieder richtig Wort fassen zu können. 

Die beiden kannten sich jetzt schon seit Jahren, hatten auch Kontakt miteinander gehabt, als Naruto weit weg lebte. Aber es gab halt einfach Dinge, die sich nie änderten. Und Hinatas introvertierte und schüchterne Art war eins davon. Aber so hatte er sie liebgewonnen. 

Für Naruto war sie eine Schwester, die es zu beschützen galt.

 

«Ich will dich bitten, Kiba zu sagen, dass er heute nicht so viel Trinken soll. Auf mich hört er nämlich nicht und du hast grösseren Einfluss auf ihn.» 

Mit diesen Worten bat sie Naruto um ein schwieriges Unterfangen, aber er würde es versuchen. In einem Punkt hatte Hinata recht, er hatte einen grössere Einflussnahme auf seinen besten Freund. Aber das nur, weil er mit unschlagbaren Karten spielte. 

«Versprochen, ich werde es versuchen. Aber du weisst ja, dass wir eine ziemlich lange Woche gehabt haben und wir froh sind, endlich ausschalten zu können», sagte Naruto mit einem echten Lächeln an Hinata gewandt. 

 

Er war jetzt mit dem dritten Semester seines Medizinstudiums und die Prüfungen waren wirklich anstrengend gewesen. Auch deswegen wollte er bei seinem Cousin Suigetsu abschalten. 

Als sich Hinata bedankte, ging Naruto in die Küche und holte sich selbst was Neues zu trinken. Sein Bier war lauwarm und hatte keine Kohlensäure mehr. 

 

Die Sache mit Kiba hatte sich eigentlich schon geklärt, es bedarf bei ihm nicht viel ausser das signalisieren, dass sich seine Freundin Sorgen machte. Er wirkte zwar nicht erfreut, stieg aber von Whiskey auf Bier um. Nun, unter besten Freunden funktionierte eben auch die Nonverbale Kommunikation.
 

Als Naruto wieder zurück ins Wohnzimmer wollte, hörte er, wie zwei Typen wohl eine hitzige Auseinandersetzung hatten. Er wollte sich eigentlich nicht einmischen, aber als er sah, dass es der Junge mit den unglaublich schönen Augen war, wollte er ihn sofort in Schutz nehmen. 

Der grauhaarige, der sich ihm ziemlich offensichtlich aufdrängte, liess sich wohl nicht anders abwimmeln.
 

Der Junge selbst war Naruto schon aufgefallen, als er den ersten Schritt in diesem Haus gemacht hatte. 

Noch nie, wirklich noch nie war Naruto in seinem Leben sprachlos gewesen. Bis zu diesem Moment.
 

Den als er das erste Mal in seinem noch jungen Leben in den Augen dieses Jungen sah, wurde ihm bewusst, dass es mehrere Nuancen der Farbe Schwarz gab. Es kam ihm so vor, als würde er in tiefes, unbegrenztes etwas sehen, da das schwarz dieses Jungens kein Ende zu nehmen schien. Gleichzeitig dachte er aber, dass er irgendwo in den Bergen war, auf dem weichen Boden lag und in die Sterne sah. 

 

Die Sterne, die zwar eine gewisse kälte ausstrahlen, aber gleichzeitig auch zerbrechlich waren. Seine Augen waren wie der Nachthimmel, der Naruto in diesem Moment eingenommen hatte. Unglaublich schön.

 

Diese Irden versuchten so viel zu verbergen, genau wie die Sterne. Woher diese Gedanken kamen, konnte er sich selbst nicht erklären, aber irgendwas zog ihn zu diesem Jungen Mann. Naruto konnte von sich selbst sagen, dass er kein Philosoph war, er war einfach nur beschwipst.

 

Er versuchte, ihn nicht zu lange anzustarren, aber als sich ihre Blicke trafen, da gab es kein Zurück mehr.  

 

Er schluckte.

 

Es kam ihn so vor, als würden Minuten vergehen, obwohl es nur Sekunden waren, bis Naruto seinen Blick schliesslich senkte und anschliessend wegsah. Er konnte sich einfach nicht erklären, was mit ihm los war. 

 

Er hatte plötzlich das lächerliche Gefühl, ihn beschützen zu müssen. Es war nicht so wie bei Hinata, aber seine Instinkte wurden geweckt. 

 

«Er hat gesagt, du sollst verschwinden. Wenn ich du wäre, würde ich auf ihn hören», sprach er den grauhaarigen auch schon an. Er stellte sich schützend vor dem schwarzhaarigen, denn seine Augen und seine gesamte Erscheinung würde ihn nur ablenken. 

 

Naruto gebot sich selbst, nicht laut zu werden und eine Prügelei wäre in seinem Zustand sowieso nicht drin gewesen. Es bestand nämlich die Gefahr, dass er sich dann nicht bremsen konnte, hätte er doch endlich ein Ventil für seine Trauer und Wut gefunden.

 

«Misch dich nicht ein Blondie, dieser Goldjunge gehört zu dieser Sorte Mensch, die einen ablehnen und sich dann an dessen Eifer aufgeilen. Das ist seine Masche und meine Geduld für dieses Spiel ist langsam vorbei.» 

 

Blondie?

Dieser Typ hatte ja nerven. Naruto fand diese Bezeichnung nicht unbedingt gut, aber richtig wütend wurde er, als er die abfälligen Worte hörte, die diese Brillenschlange dem schwarzhaarigen entgegenwarf. Das mit der Prügelei würde der Blonde wohl nochmals überdenken müssen. Woher dieses starke Gefühl der Wut kam, konnte er sich auch nicht erklären.

 

«Ist das so? Komm, verzieh dich! Lass uns in Ruhe, ich habe mich heute nämlich mit ihm verabredet. Und bei mir verfolgt er offensichtlich eine andere Strategie. Ich musste ihm nur kurz zuzwinkern und sofort hatten wir ein super tiefes und langes Gespräch.» 

Naja, er musste sich spontan was einfallen lassen. Er war generell kein Mensch der Lügen austischte, aber die Not machte erfinderisch und es diente einem guten Zweck. 

 

Da der Junge mit der Brille nicht betrunken war, konnte er in den Augen Narutos wohl sehen, dass er es ernst meinte. Er verzog sich nämlich ziemlich schnell mit leise gesprochenen Flüchen und so konnte sich der Uzumaki der Person hinter sich widmen. 

 

Als er ihn sah, konnte er leichtes erstaunen in den Augen dieses Jungens sehen. Er war vielleicht ein oder zwei Jahre jünger als Naruto und wohl auch etwas kleiner. Es reichte aber, dass er seinen Kopf leicht in den Nacken legen musste, um ihm in die Augen sehen zu können. 

 

Süss, war der Gedanke den Naruto just in diesem Moment kam. Er müsste sich wohl auf die Zehenspitzen stellen, um Naruto küssen zu können. 

 

Aber halt, was waren das für Gedanken?

 

Naruto schüttelte leicht seinen Kopf, er hatte wohl genau wie Kiba doch schon zu tief ins Glas gesehen. Ansonsten konnte er sich nicht erklären, woher diese ganzen wirren Gedanken heute Abend kamen. 

 

Er musste schnell was sagen um sich selbst abzulenken. 

«Ist alles Okay bei dir?»

 

Zu mehr war er nicht fähig, seine Sprachvermögen schien sich rapide verschlechtert zu haben.

«Ja, aber das wäre nicht nötig gewesen, ich hätte ihn auch alleine geschafft», antwortete der hübsche Junge. Naruto musste sich im Stillen eingestehen, dass nicht nur die Augen schön waren, sondern seine ganze Erscheinung. Irgendwie fesselnd, dachte sich der blonde. 

 

«Ein einfaches Ja hätte auch gereicht.» Seine Antwort, so hoffte Naruto jedenfalls, sollte gelangweilt klingen, denn irgendwie hatte der blonde das Gefühl, als würde der hübsche Junge in seinen Augen sein Interesse erkennen können. 

Als könnte er mit seinen schwarzen Irden alles von Naruto sehen, was er wollte. Für ihn würden sich unbegrenzte Möglichkeiten auftun und ihm eine grosse Macht geben, die Naruto selbst nicht bereit war abzugeben. 

 

Und da dem Uzumaki diese Gedanken peinlich waren und er sie seinem heutigen Alkoholkonsum zuschrieb, ging er lieber, bevor ihm noch was Peinliches passierte. Präventives-abhauen-von-einer-potentiell-Gefährlichen-Situation sozusagen. Er drehte sich also wieder um und ging auf Hinata zu, die ihn mit ihren grossen Fliederfarbenden Augen gespannt ansah. 

 

«Naruto, ich glaube, es ist besser, wenn du langsam nach Hause gehst. Kiba wollte auch weg und wir haben beide auf dich gewartet.» 

 

Ja, dass wäre wohl das Beste. Einfach nach Hause und sich dort mit Games ablenken. Er nickte ihr zu, um ihr seine Zustimmung zu signalisieren und suchte mit den Augen in der Menschenmenge nach Kiba. Er fand ihn relativ schnell und so machten sie sich auf dem Weg zurück. Hinata wollte sie wieder Heim fahren, da sie als einzige nicht getrunken hatte, also sind sie zu ihrem Audi A1 und auf dem Parkplatz wurde Naruto fast überfahren. 

 

Ein dunkler Mercedes kam ihn so nahe, dass seine Stossstange Narutos Knie berührte. Er konnte aber rechtzeitig abbremsen, denn ansonsten wäre der Blonde wohl nicht unversehrt geblieben. 

 

«Verdammt nochmals, pass auf wo du hinfährst du Idiot! Wer hat dir deinen Führerschein gegeben, he?», holte er aus und schrie um sich. Dieses verdammte Arschloch, dachte Naruto in diesem Moment, wird sich in Zukunft nach einer Lektion von ihm umsehen, bevor er mit seinem Macho-Auto die Strassen unsicher macht.

 

Der Fahrer des Autos stieg aus, liess sich alle Zeit der Welt und sah Naruto mit einem undurchdringlichen wie auch kaltem Blick an. 

 

Irgendwie, kam der Mann Naruto bekannt vor, er wusste nur nicht woher. 

 

«Beruhige dich. Es ist nichts passiert. Du bist mir vor mein Auto gelaufen, obwohl ich gehupt habe. Ich bitte dich in Zukunft, umsichtiger zu sein und deine Mitmenschen nicht zu gefährden.» 

Auch die Sprechweise des Mannes war ruhig und fast schon monoton. Als seine Worte bei Naruto ankamen, schämte er sich seines Verhaltens wegen. Hatte er wirklich so viel getrunken, dass er nicht einmal eine Auto hupe gehört hatte?

 

Plötzlich spürte er seine Hand auf seine Schulter und als er sich umdrehte, sprach Kiba ihn auch schon leise und eindringlich an. «Komm schon Naruto. Machen wir keinen Stress. Es war für uns alle eine lange Woche.» 

Sein Freund wollte, dass er also auch einfach seines Weges ging? Aber er musste sich doch von dem langhaarigen jungen Mann entschuldigen. Seine Mutter hat ihn immerhin als einen anständigen Jungen Mann erzogen. Gerade, als er seinen Mund aufmachen wollte, wurde er von dem Autofahrer unterbrochen.

 

«Naruto? Naruto Uzumaki?» Überrascht blickte der blonde ihn an, woher kannte er seinen Namen? Als er seinen Kopf leicht zustimmend bewegte, änderte sich der Blick des schwarzhaarigen. Naruto dachte für einen Moment, dass er sanfter wurde. 

Aber wieso, er kannte ihn doch gar nicht!

 

«Tut mir leid. Ich hätte trotzdem besser aufpassen müssen. Ich hätte damit rechnen müssen, dass es Jugendliche gibt, die getrunken haben und ihre Sinne nicht alle beisammenhaben», entschuldigte sich der falsche beim falschen. 

 

Okay, irgendwas hatte der Blonde in den letzten Minuten verpasst. Er konnte nicht mehr antworten, da Kiba und Hinata ihn schon zum Wagen zogen. 

 

Was war geschehen? Was würde noch passieren? Fragen über Fragen, die den Uzumaki klar machten, dass er diesen Autofahrer nicht das letzte Mal in seinem Leben gesehen hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Scorbion1984
2019-01-11T09:57:33+00:00 11.01.2019 10:57
Gutes Kapitel ! Der Grauhaarige war wohl Kaputo !
Bin gespannt wie es weiter geht !
Antwort von:  KatanaYuki
13.01.2019 16:52
Stimmt genau! Danke für deinen Kommentar..
Von:  naruhinaxXx
2019-01-10T18:54:07+00:00 10.01.2019 19:54
Super Kapitel
Finde es toll das die sichten zwischen sasuke und naruto hin und her wechseln in den Kapiteln
Antwort von:  KatanaYuki
13.01.2019 16:52
Danke..;D
Von:  Onlyknow3
2019-01-10T13:33:18+00:00 10.01.2019 14:33
Das war sicher Itachi, der Bruder von dem jungen Mann den Naruto kurz davor Beschützt hatte.
Sasuke hat wohl seinen Bruder gebeten ihn abzuholen.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  KatanaYuki
13.01.2019 16:53
So isses..


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