Träume der Erinnerung von KimAnn ================================================================================ Kapitel 37: Ein Déja-vu ----------------------- Im Schloss trennen sie sich kurz, denn er wollte sich umziehen und seine Waffe holen. Ohne diese könnte er nämlich kein Schwerttraining machen. Sie würde schon einmal vor gehen und auf dem Trainingsplatz auf ihn warten. Kagome selbst konnte nicht kämpfen, auch wenn sie einiges gelernt hatte, um sich im Ernstfall verteidigen zu können, aber sonst war sie eher behütet aufgewachsen und verabscheute Gewalt. Ihr war klar, dass es manchmal nicht anders ging und doch hielt sie sich da lieber raus. Ihrem Bruder schaute sie aber gerne beim Training zu. Auf dem Platz angekommen, setzte sie sich an den Rand und wartete. Lange hatte es nicht gedauert und sie konnte Toru sehen. Dieser hatte sich eine lockere Hose angezogen und sein Schwert dabei, doch mehr trug er nicht. Dies störte Kagome absolut nicht. Schließlich war er ihr Bruder und daher war nicht schlimm ihn ohne Oberteil zu sehen. Ohne Umschweife fing der Schwarzhaarige an zu trainieren und Kagome schaute einfach zu. Langweilig wurde ihr nicht und gespannt beobachtete sie die verschiedenen Übungen, die er absolvierte. Bis zum späten Nachmittag saß die junge Frau nur da und hing ihren Gedanken nach. Noch immer wusste sie nicht, wie sie ihr Anliegen in die Tat umsetzen sollte, weshalb sie ihren Bruder weiter beobachtete. Ihr fiel auf, wie ehrgeizig und anmutig ihr Bruder war, was sie nicht sonderlich erstaunte. Nichts anderes hatte sie erwartet. So war Toru nun mal. Er wusste, was er konnte und genoss was er tat. Durch nichts ließ er sich aus der Ruhe bringen. Da Toru in seinem Element war und nichts von seiner Außenwelt mit bekam, nahm er auch nur am Rande wahr, wie Kagome den Schauplatz verließ. Einen kurzen Moment wunderte er sich, wo sie denn hin gehen wollte, wurde aber aus seinen Gedanken gerissen, als jemand anderes ihm Gesellschaft leistete. Sesshomaru war gekommen. "Lust auf einen Kampf?", fragte dieser und Toru musste nicht lange überlegen und willigte sofort ein. Kurz darauf brachten sich beide in Position und stürmten auf einander zu. Immer wieder trafen sich ihre Schwerter. Keiner war gewillt diesen Kampf zu verlieren, auch wenn es kein echter war. Und doch gab Toru irgendwann auf. Er konnte einfach nicht mehr, schließlich war er schon seit Stunden am Trainieren und seine Kraft ließ irgendwann nach. Keiner von ihnen bekam mit, wie sich eine Person ihnen näherte. Kagome kehrte zurück. In ihrer Hand befand sich ein Tablett mit Gläsern und einer Kanne, die mit Wasser gefüllt war. Als sie den halben Weg geschafft hatte, hörte sie Geräusche, welche nicht nur von ihrem Bruder stammen konnte. Es klang nach einem Kampf, was bedeuten musste, dass noch jemand dort war und mit Toru trainierte. Doch wer war es? Wer war bei ihrem Bruder? Vielleicht einer der Soldaten? Kagome kam immer näher und konnte von weitem nicht viel erkennen, aber umso kürzer die Entfernung war, umso mehr konnte sie sehen, wer noch dort trainierte. Und dann war sie da und sah, wie die zwei Dämonen den Kampf beendeten und sich freundschaftlich die Hand gaben. Weder Toru noch Sesshomaru hatten bemerkt, dass sie nicht mehr alleine waren und jemand sie beobachtete. Diese erstarrte in ihrer Bewegung, als sie die beiden Älteren erblickte. Denn sie hatte nicht mit dem Silberhaarigen gerechnet. Beide waren sie nur halb bekleidet und völlig verschwitzt. Doch ihr Blick hing nur an einer bestimmten Person. Sie konnte ihren Blick einfach nicht von ihm nehmen. Von seinem Körper. Ihr Bruder war ja schon gut gebaut und muskulös, aber Sesshomaru übertraf ihn im Weiten. Er war perfekt. Wie gern sie diesen Körper berühren würde, dachte sie und schlug sich im nächsten Moment gedanklich selber ins Gesicht. Wie konnte sie nur so was denken? Dieser Mann hatte sie bedrängt und ihr Angst gemacht und sie konnte nicht anders als ihn an zu schmachten. Aber was sollte sie auch tun? Bei ihm konnte man einfach nicht weg schauen, weshalb sie seinen Körper näher betrachtete. Seinen schweißnassen Körper. Überall waren Tropfen, die ihm mehr und mehr hinunter liefen. Einen von diesen hatte sie genau im Blick, wie der Schweißtropfen seinem Oberkörper hinunter kullerte. Zuerst an seiner Brust und immer tiefer wanderte, bis dieser in dem Bund seiner Shorts endete und Kagome nicht anders konnte, als einen ersticken Laut von sich zu geben. Ein Laut, welcher einem Keuchen sehr ähnlich war. Nach diesem Geräusch wurden auch die beiden Männer auf sie aufmerksam und schauten in ihre Richtung. "Alles in Ordnung Kagome?", fragte Toru plötzlich, doch die Schwarzhaarige zuckte nur zusammen, weshalb ihr das Tablett aus der Hand fiel und mit einem lauten Knall auf dem Boden aufschlug. Sofort zersprang alles, was sie auf diesem hatte auf dem Boden. Überall um sie herum lagen Scherben. "Mist", fluchte diese lautstark und wollte das Chaos beseitigen. Auf die Worte der anderen hörte sie gar nicht. Diese wollten nicht, dass Kagome sich darum kümmerte. Sie war schließlich ein Mensch und könnte sich ernsthaft verletzen. Doch entweder hatte sie die beiden nicht gehört oder wollte nicht hören, da sie sich bückte und alles weg räumen wollte. Doch im nächsten Moment war es schon passiert und Kagome zischte vor Schmerz. Sie hatte sich auf einer Glasscherbe abgestützt und diese hatte sich direkt in ihre Hand gebohrt. Die Jüngere wollte was sagen, doch nur ein Wimmern kam aus ihrem Mund. Es hat höllisch weh. Sofort war Sesshomaru, wie auch Toru zu ihr geeilt, um ihr zu helfen. Erneut zuckte die Prinzessin zusammen, als der Silberhaarige ihre verletzte Hand umfasste. Diese fing sofort an zu kribbeln, was ein seltsames Gefühl in ihr auslöste. Es kam ihr so bekannt vor. So vertraut war diese Wärme, die er ausstrahlte. Kurz darauf rückte ihr Kopf hoch und sie blickte direkt in die Augen von Sesshomaru und es traf sie wie der Blitz. Sie erlebte ein Déjà-vu. Das war ihr schon einmal passiert. Im nächsten Moment verschwamm ihr Blick und sie konnte ihn nur mit starrem Blick ansehen. Sie war nicht ohnmächtig und doch war sie nicht mehr im Hier und Jetzt. Eine Erinnerung kam zum Vorschein. Es war lange her gewesen und doch fühlte es sich an, als wäre es erst gestern gewesen. Sie war noch nicht volljährig gewesen, aber ein kleines Mädchen war sie auch nicht mehr. Bei Menschen würde man sie wohl auf 14 oder 15 Sommer schätzen. Beginn der Erinnerung : Kagome war gerade auf dem Weg in den Garten gewesen, als sie auf halber Strecke nach unten auf einer nassen Stufe aus rutschte und ihr Gleichgewicht verlor. Mit einem lauten Schrei fiel sie die Treppe hinunter und schlug unten mit dem Kopf auf. Sofort krümmte sie sich schmerzerfüllt am Boden zusammen. Kagome roch und sah das Blut, welches an ihrer Schläfe hinunter lief. Sie hatte sich eine Platzwunde zu gezogen. In ihrem Schmerz bemerkte sie gar nicht, wie sich ihr jemand schnellen Schrittes näherte, weil dieser ihr Blut gerochen hatte, wie auch ihren Schrei mit bekommen hatte. Erst als sich jemand direkt vor ihr hin kniete, schaute sie auf und blickte in die Augen ihres Gegenübers. Blau traf auf Gold. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)