Träume der Erinnerung von KimAnn ================================================================================ Kapitel 24: Unerklärliche Gefühle --------------------------------- Kagome hatte einen sehr tiefen und erholsamen Schlaf gehabt und wachte erst auf, als die Sonne ihren höchsten Punkt erreicht hatte. Genüsslich streckte sie sich erst einmal, richtete sich langsam auf und blieb einem Moment auf der Bettkante sitzen. In diesem Moment fiel auch ihr auf, dass anscheinend der halbe Tag vorüber war. "Mist", fluchte sie daraufhin leise und huschte ins angrenzende Bad. "Warum hat mich denn keiner geweckt?!" So schnell sie konnte wusch sie sich und zog sich an. *Zum Glück habe ich was zum Anziehen*, dachte sie erfreut, als sie fertig war. Man hatte ihr etwas zurecht gelegt, als sie geschlafen hatte und da sie in ihren alten Räumen war, besaß sie ein Ankleidezimmer, welches randvoll mit wundervollen Kleidungsstücken bestückt war. Einerseits war es für sie sehr beängstigend gewesen, als sie nach ihrer Morgentoilette ins Zimmer zurück kam und die Sachen zum Anziehen vor fand. Sicherlich war es früher normal für sie gewesen, doch nun war es das nicht. Selbst bei Sesshomaru im Schloss war es nicht so gesehen, doch hier war ihr Zuhause. Hier war alles anders. Sie war die Prinzessin dieses Landes. Bei dem Gedanken an den Silberhaarigen wurde ihr kurz schwer ums Herz und sie fühlte Sehnsucht. Erklären konnte sie sich das aber nicht und darum atmete sie einmal tief durch und überlegte was sie nun machen könnte. Ihre Gedanken schweiften darauf hin zu dem gestrigen Tag und was alles geschehen war. Es war wirklich nicht leicht für sie, was sie am Abend gemerkt hatte. Auch da dachte sie viel darüber nach und war irgendwann in einem tiefen Schlaf gefallen. Die ganzen neuen Eindrücke und das Erlebte an diesem Tag gingen nicht spurlos an der jungen Schwarzhaarigen vorbei, doch das war ihr klar. Es wäre schon seltsam gewesen, wenn es anders wäre. Man lernt nicht jeden Tag seine Eltern neu kennen, besonders wenn man sie eigentlich gar nicht kannte. Und wenn, dann nur aus einem Traum und einer Erinnerung, was schon sehr komisch war. Nur in ihrem Fall war es das nicht, da sie ihr ganzes Leben vergessen hatte, welches langsam zurückkehrte, auch wenn dies wohl noch lange Zeit dauern würde. Doch damit hatte sie sich abgefunden, denn ändern könnte sie es leider nicht. Wenn die Zeit reif war, würde sie sich erinnern und bis dahin konnte sie ihr altes Zuhause neu erkunden, besonders um sich zurecht zu finden und vielleicht erinnerte sie sich auch ohne etwas zu träumen. Bei ihrem Vater klappte das doch auch. Warum sollte es also nicht ein weiteres Mal funktionieren. Der restliche Tag verlief sehr schleichend für die Schwarzhaarige, denn es war ihr alles fremd, auch wenn Toru ihr das Schloss und die Gärten gezeigt hatte. Jedoch kannte sie hier niemanden, zumindest im Moment nicht. Oder besser gesagt nicht mehr. Sie wusste einfach nicht was sie tun soll. Es war schon schön wieder Zuhause zu sein, aber erstmal musste sie sich einleben und ihren Platz finden. Das brauchte seine Zeit. So wie alles andere. Es dauerte lange bis Kagome sich wirklich zurecht finden konnte und das ganz ohne Hilfe, doch nun war sie schon einige Wochen hier. Es könnte also nur noch besser werden. Der Nachteil daran, eine Prinzessin zu sein, war einfach, dass sie alles neu lernen musste. Ihre Tage waren gefühlt unendlich lang und tierisch langweilig. Jedes Mal auf das Neue fragte sie sich, wie sie diese Prozedur des Lernens schon einmal ertragen hatte. Beim ersten Mal hatte sie jedoch Jahre dafür gehabt und diesmal nicht. Sie musste alles nach holen. Und das schlimmste an allem war das sie sich bald vor allen beweisen musste, denn ihr Vater veranstaltete einen Ball. Zu ihren Ehren, denn die verschollene Prinzessin war zurück gekehrt. Dieses Wissen machte ihr wirklich Angst. Immer wieder hoffte sie, alles würde gut werden und sie gestand sich ein, dass sie fürchterlich nervös war. Außerdem dachte sie in manchen Momenten, dass eine gewisse Person sicherlich auch da sein würde. Dabei bekam sie Panik, da sie nicht wusste, ob sie sich freuen oder sich lieber verstecken sollte. Bei Sesshomaru, als Toru und Kagome abreisten: Sesshomaru konnte es immer noch nicht glauben, dass Toru sie wirklich mit nehmen würde. Natürlich verstand er es, denn wäre er ihr Bruder, würde er wohl genauso handeln und doch wollte er es nicht wahr haben. So lange musste er auf sie warten, auch wenn diese paar Jahre nichts im Leben eines Dämons waren und doch hatte er sie vermisst. Sie war die Eine. Nur sie wollte er und keine andere, auch wenn er genügend Frauen in seinem Bett hatte. Doch nur mit ihr würde und wollte er sein Leben verbringen und mit ihr über den Westen herrschen. Sie sollte die Mutter seiner Welpen werden und nun war alles anders gekommen, als er es sich erhofft hatte. So oft hatte er davon geträumt und gehofft, sie würde ihm in die Arme springen, wenn sie sich wieder sehen würde, doch sie hat Angst vor ihm. Vor dem Mann, der ihr die Welt zu Füßen legen würde und dass nur, weil sie nicht mehr weiß wer er war. Seine Liebste hatte ihr Gedächtnis verloren. Alles was die beiden je erlebt und gefühlt hatten, hat sie vergessen. Wie auch alles andere aus ihrem Leben. Und ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt hatte sein Biest sich nicht unter Kontrolle und würde sie am liebsten zu der Seinen machen. Sie somit ewig an sich binden, doch das hätte sie ihm niemals verziehen. Zum Glück konnte Toru wieder einmal das Schlimmste verhindern, genau wie damals. Nur sein langjähriger Freund wusste, wie es wirklich in ihm aussah. Alle anderen bekamen nur einen kalten Dämon zu Gesicht, der er auch war. Bloß sie verstand ihn trotzdem und wusste wer unter dieser Maske steckte. Genau wie ihr Bruder. Sie hat geschafft, das Eis zu brechen und ihn für sich zu gewinnen, auch wenn das so gut wie keiner wusste. Doch was hatte er davon? Rein gar nichts, denn wer wusste, ob sie sich wieder an alles erinnern würde. Und selbst wenn sie das täte, wäre die Frage, ob sie ihn auch zurück haben wollte. Nach all dem was in den letzten Tagen passiert war. Er hatte sich daneben benommen und Kagome musste darunter leiden. Das war ein Fehler und das wusste er. Hoffentlich konnte er das aus der Welt schaffen, doch er würde nicht aufgeben. Selbst wenn es Jahre dauern würde. Irgendwann wäre sie wieder bei ihm. Das wusste Sesshomaru, auch wenn sie das nicht so sehen wollte. Ein Blick zum Fenster zeigte ihm, dass der Moment gekommen war. Sie würden nun abreisen. Es war nicht leicht mit an zu sehen, wie sie ihn verlassen würde und er nicht wusste, wann er sie wieder sehen würde. Gerade als er sich vom Fenster abwenden wollte, sah er eine Bewegung ihrerseits und hielt inne. Kagome blickte zurück. Das war das Zeichen auf das er heimlich gewartet und gehofft hatte. Denn das zeigte, dass auch sie etwas gefühlt haben musste oder zu mindestens darüber nachdachte, dass sie etwas verband.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)