Träume der Erinnerung von KimAnn ================================================================================ Kapitel 23: Der erste Tag ------------------------- Auch wenn beide diesen Moment der Zweisamkeit sehr genossen, lösten sie sich von einander und schauten sich gegenseitig in ihre blauen Seen. Jedoch fiel Kagome plötzlich was ein, was sie klären wollte. "Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich dich Papa genannt habe. Es tut mir leid, doch das gehört sich nicht. Verzeih mir, Vater." Auf einmal stutzte sie, denn ihr Vater sah überrascht und ein wenig amüsiert aus, was sie schon sehr wunderte. Es war ihr wichtig sich dafür zu entschuldigen, denn dies war nicht korrekt. Sie war eine Prinzessin und ihr Vater der Herrscher dieser Ländereien und deshalb musste sie ihn mit Respekt behandeln und Vater nennen. Natürlich hatte sie ihn in ihrer Erinnerung auch nicht so genannt, doch da war sie noch ein kleines Kind gewesen. Es reichte schon, dass sie ihn nicht formell ansprach, jedoch kam ihr das falsch vor. Das wäre einfach zu viel des Guten. Sie wusste zwar das Toru dies tat, aber sie empfand es nicht als richtig, wenn sie dies auch tun würde. "Ach Prinzessin. Du kommst doch wohl nicht plötzlich zur Vernunft", sprach ihr Vater und sie zuckte leicht zusammen, da sie damit einfach nicht gerechnet hatte. Bloß was meinte er damit, ob sie zur Vernunft kommen würde? Sie wusste es nicht. "Ich verstehe nicht", sagte sie daher und wartete auf eine Erklärung seinerseits. "Ich möchte damit sagen, dass du dich nicht entschuldigen brauchst. Du hast nichts Unrechtes getan, auch wenn ich dir indirekt recht gebe. Vater hast du mich noch nie genannt. Immer war ich dein Papa und so hast du mich schon dein ganzes Leben angesprochen, auch wenn ich mit dir oft darüber gesprochen habe. Nur bei Veranstaltungen siezt du mich und nennst mich so, weil es sich nun mal so gehört. Daher mache dir bitte keinen Kopf darüber. Nenn mich so, wie du möchtest." Bei diesen Worten lächelte er sie die ganze Zeit über an, was bei ihr Herzklopfen verursachte, da das Gesagte ihr Herz berührte. Es tat so gut zu fühlen, dass man geliebt und willkommen war. "Das freut mich... Papa", grinste sie zurück und bemerkte wie ihr Vater zu Toru blickte. "Toru. Führe Kagome bitte in ihre Gemächer. Da kann sie sich ausruhen bis zum Abendessen und sich frisch machen, wenn sie das wünscht." "Ja, natürlich.", antwortete dieser, ging zu der Schwarzhaarigen und bot ihr seinen Arm an. "Komm, Schwesterherz. Ich zeig dir dein Zimmer." Mehr als ein Nicken brachte sie nicht zu Stande und ließ sich von ihrem Bruder aus dem Saal führen, jedoch nicht ohne ihren Eltern noch einen liebevollen Blick zu zu werfen. Dieser wurde natürlich mit der gleichen Geste erwidert. Definitiv würde sie sich hier verlaufen, wie sie gerade fest stellen musste, denn sie wurde durch unzählige Gänge geführt bis hin zu einem anderen Stockwerk, bevor Toru plötzlich vor einer goldenen Tür hielt. Auf dieser befand sich ihr Familienwappen. Der blaue Stern. "Kagome. Das hier sind deine Gemächer und wir befinden uns im Westflügel. Wenn du diese Treppe hier weiter hinauf gehst, gelangst du in den Nordflügel, wo sich meine Gemächer befinden. Bereit?" "Ähm, ja", bekam sie nur raus, da sie noch immer etwas überrascht war, jedoch hätte sie es sich denken können. Als Prinzessin besaß sie nun mal einen ganzen Flügel im Schloss, der nur ihr zur Verfügung stand und trotzdem war es alles noch etwas viel für sie. Im Dorf lebte sie in einem kleinen Zimmer und bei Sesshomaru hatte sie natürlich auch ihr eigenes Zimmer mit Bad, doch das hier war nichts im Vergleich dazu. Es war einfach riesig. Toru zeigte ihr noch alles und bat sie, nicht hinaus zu gehen. Zumindest nicht alleine, da sie sich bestimmt verlaufen würde. In den Garten dürfte sie, da dieser direkt an ihrem Zimmer lag, den sie durch eine Treppe an ihrem Balkon erreichen konnte. Außerdem meinte er, es sei ihr persönlicher Garten, wo niemand ohne ihre Erlaubnis hin durfte. Später zum Abendessen würde er sie abholen kommen, doch bis dahin würde sie ein Bad nehmen. Durch die Zeit im Westen wusste sie auch, wie sowas im Schloss funktionierte. Als die Schwarzhaarige ins Wasser gestiegen war, seufzte sie einmal laut, denn es war wirklich wundervoll. Richtig entspannend und nun hatte sie Zeit um etwas nach zu denken. Sie war mehr als erleichtert den Tag fast überstanden zu haben, auch wenn es atemberaubend war. Ihre Eltern waren wirklich tolle Menschen oder besser gesagt Dämonen. Man konnte die Liebe und die Freude, die sie bei ihrer Ankunft gefühlt hatte, praktisch greifen. Und das war alles was sie sich je erträumt hatte. Sie war Zuhause und hatte eine Familie, der sie sehr am Herzen lag. Auch wenn sie sich wohl erstmal daran gewöhnen musste eine Prinzessin zu sein. Sicherlich würde sie dabei noch viel lernen und aufholen müssen, doch sie hatte Zeit und diese wollte sie nutzen. Eine Sache jedoch brachte sie zum Grübeln, denn es kam ihr einfach komisch vor. Warum waren ihre Gemächer ausgerechnet im Westflügel und wieso waren ihre Tür, wie auch ihre Einrichtung in Gold und Blautönen gehalten. Während der Rest im Schloss vorwiegend in Weiß, Silber und Blau gehalten war. Auch Torus Gemächer waren genauso gehalten, nur ihre waren anders. Die Frage ließ sie nicht mehr los. *Ob es wohl etwas mit Sesshomaru zu tun hat?*, dachte sie und überlegte weiter. Seine Augen waren golden und diese waren wirklich schön gewesen. Vielleicht etwas zu hart blickend, aber sehr ausdrucksstark. Aber das würde auch bedeuten, dass sich die Beiden doch näher standen, als sie geglaubt hatte. Oder besser gesagt näher gestanden hatten. Vorstellen konnte sie es sich nicht. Nein, nicht bei ihm. Sesshomaru. Doch es würde sein Verhalten erklären. Den Kuss, den er ihr geben wollte, das näher kommen und diese schlechte Laune, wenn sie ihn abgewiesen hatte. Warum hatte sie denn dann Angst vor ihm, wenn sie anscheinend was für einander übrig hatten oder haben? Sie verstand es nicht. Ob er schuld an ihrem Verschwinden war? Nein, das glaubte sie nicht, denn auch er hatte bei der Suche nach ihr geholfen. Wer weiß. Irgendwann würde sie sich hoffentlich daran erinnern, doch nun war sie erstmal hier und wollte ihre Familie und ihr Leben kennenlernen und wieder sie selbst werden. Aus diesem Grund wurde es Zeit das Bad zu beenden und auch ihre Gedankengänge, denn später oder besser gesagt bald würde man sie zum Essen abholen. Vorher müsste sie sich aber noch fertig machen. Später am Abend saß Kagome auf ihrem Bett und dachte nach, wie so oft in letzter Zeit. Das Essen war wirklich lecker gewesen und sie hatte ihren Eltern von Miyu und ihrer Zeit im Dorf erzählt, da diese gefragt hatten, was sie über ihren Unfall wusste. Toru hatte es ihnen zwar schon erklärt, doch sie wollten ihre Sicht der Dinge hören. Ihr Vater versicherte ihr, dass sie sich irgendwann erinnern würde. Auch an ihre schlechten Erinnerungen und hoffentlich auch an ihren Unfall, damit sie wusste, ob es wirklich einer war. Schließlich hätte das alles auch ein gezielter Anschlag sein können. Jedoch würde dies alles seine Zeit brauchen. Irgendwann ging sie zu Bett und ließ die letzten Ereignisse im Traum noch einmal Revue passieren, bevor sie in einen entspannten Schlaf glitt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)