Und das alles, dieser tödliche Cocktail aus Frust, Langeweile, Unmengen an Alkohol und Drogen, Jan würde sofort einwerfen, dass darin kein großer Unterschied war, und dieser unglaublichen Einsamkeit führte zu dieser unerträglichen Gleichgültigkeit.
Das Zimmer war genau nach Belas Geschmack, Farin hatte sich da nie eingemischt, ließ Bela seine Freude an den blutroten Wänden und dem dunklen Teppich.
Doch das kannte er ja alles. Viel interessanter war aber das, was sich am Boden befand.
Die Lippen fest aufeinandergepresst lehnte er an dem Fenster, starrte hinaus, beobachtete Rodrigo, beobachtete ihn, wie er mit dem Nachbar sprach, beobachtete die beiden, wie sie lachten.
Man sagte Jan ja nach, dass er schnell und vielleicht etwas.. naja, ungewöhnlich fuhr, aber das was Rod mit seinen Autos tat,... dagegen war Farins Fahrstil wie der eines Fahranfängers.
Zeit genug für eine weitere, vielleicht sogar letzte Eintragung in das mittlerweile beinahe voll geschriebene Notizbuch.
Für eine einzige Eintragung war noch Platz.
...doch irgendwas faszinierte ihn an ihr. Vielleicht waren es ihre immerzu rot geschminkten Lippen? Nie hatte Farin sie ohne gesehen. Immer lag eine Schicht roter Lippenstift auf den zarten Zügen der jungen Frau.
. Seit knapp 2 Wochen waren sie auf Tour und jetzt ging es los. So richtig los.
Es war, als hätte Bela seine Tage bekommen. Und wüsste Farin es nicht besser, würde er das sogar glauben.
„Was ist? Bin ich immer noch uninteressant? Komm her. Ich bin extra mitten in der Nacht aufgestanden, um mir ein bisschen Sex zu holen.“
„Es ist halb 7 Uhr früh.“
„Sag ich doch, mitten in der Nacht.“
"Was machst du hier...?", fragte der Blonde mit leiser Stimme, drehte seinen Kopf ein wenig in Belas Richtung.
"Was werde ich schon hier machen?" - Belas Stimme war belegt, und in seinen Augen sammelten sich die Tränen.
"Nur Sex?"-
"Na klar."-
Innerlich jubelte Jan auf. Er brauchte dem Posaunisten nur noch ein wenig gut zureden, dann hat er ihn dort, wo er ihn haben will.
„Und, wo willste pennen? Mit mir im Bett, oder alleine aufm Sofa?“
„Wenn du schon so fragst…“, mit diesen Worten erhob sich Rodrigo und ging in Farins Schlafzimmer.
"Weiße Rosen?"
Bela nickte und sah zu dem Blonden auf.
"Symbol für ewige Liebe.", flüsterte der Ältere und presste die Lippen aufeinander, sah Farin schwach lächelnd in die Augen.