Frieden auf Erden von Kerimaya ================================================================================ Kapitel 1: ----------- "Herr." Yamazaki kam leise in den Raum und schob die Tür wieder hinter sich zu. Er kniete geschmeidig neben Hijikta nieder. "Ich habe einen Bericht für euch." Hijikata nahm das zusammengefaltete Stück Papier, das Susumu ihm reichte und las es aufmerksam. "Ein auffälliger Mann?", fragte er schließlich nach einer Weile. Yamazaki neigte den Kopf. "Ja." "In rot gekleidet und wirft Pakete in die Häuser?" Der Vizekommandeur der Shinsengumi wirkte irritiert. Wieder bejahte Yamazaki neben ihm mit einem Nicken. "Er arbeitet Nachts. Bisher habe ich noch nicht rausfinden können, was in den Paketen ist, weil sich noch keiner getraut hat, sie zu öffnen." "Kein Wunder - wahrscheinlich ist der Inhalt explosiv oder vergiftet", vermutete Hijikata und sog an seiner Pfeife. "Choshu?" Der Ninja neben ihm wirkte ratlos. "Ich weiß es nicht", gab er zu. " Aber es sieht so aus als würde er einer bestimmten Route folgen. Falls das stimmt müsste er heute Nacht in Asakusa auftauchen." Hijikata lehnte für einen Augenblick das Kinn auf seine Handfläche. "Dann werden wir ihn dort erwarten." Harada bohrte hingebungsvoll in seiner Nase bis Shinpachi ihm auf die hand schlug. "Du bist widerwärtig." Der Hüne zuckte nur mit den Schultern. "Ich bin hungrig und mir ist langweilig - was soll ich machen?" "Es sind nur noch wenige Stunden bis zum Morgenanbruch", mischte Todo sich ein. "Sieht aus als käme er heute Nacht nicht mehr." Die anderen beiden Männer nickten. Sie hatten nun seit vier Stunden vor den Türen dieser Taverne gestanden und froren. Todo konnte sehen, wie sein Atem in der kalten Nachtluft gefror. Es war Winter und Edo bedeckt von einer weißen Decke aus Schnee. Todo glaubte nicht, dass irgendwer ein leuchtend rotes Kostüm tragen würde, während er gefährliche Päckchen austrug. Wieso auch? Die Gefahr gefasst zu werden war zu groß um - ein Schrei aus der Gasse neben ihnen unterbrach seine Gedanken. Die drei Männer zogen ihre Schwerter und rannten in die Richtung aus der der Schrei gekommen war. Wegen der vielen Häuser in diesem Viertel hatte der Vizekommandeur angeordnet das kleine Gruppen die Umgebung im Auge behalten sollten. So waren es nur die drei die die Frau gegen die Wand gelehnt vorfanden. In ihren Händen hielt sie ein kleines Päckchen, eingewickelt in lustig angemaltem Papier und mit einer Schleife oben drauf. Auf ihrem Gesicht spiegelte sich Überraschung und Panik. "Wo ist er lang gerannt?", brüllte Harada sie an und sie ließ das Paket vor Schreck in den Schnee fallen. Ein zitternder Finger zeigte die Gasse hinab. Sie liefen in die Richtung weiter und rannten fast in Hijikata und Okita, die gerade von einer angrenzenden Strasse aus kamen. "Habt ihr ihn gesehen?", fragte Shinpachi und Hijikata nickte. "Er lief in diese Richtung", rief er, bereits wieder im lauf. Okita tat es ihm nach, ebenso wie der Rest der Männer. Direkt vor ihnen sahen sie jemanden laufen. Die Kleidung war tatsächlich auffallend rot - als sie näher kamen konnte Todo einen Sack auf dem Rücken der fliehenden Person ausmachen und einen weißen Bart. Wie es aussah hatte sie einige Probleme damit, denn ständig verfingen sich ihre Beine darin und als sie näher kamen hörten sie lauthalses Fluchen. Eine sehr tiefe Stimme. Eindeutig männlich. "Stehen bleiben!", brüllte Hijikata. Der Flüchtling blieb tatsächlich stehen - allerdings mehr aus dem grund, dass die Strasse in einer Sackgasse endete. Vier der fünf Männer umzingelten den fremden, die Schwerter gezogen und jederzeit bereit anzugreifen wenn nötig. Der Mann in der Mitte dieses Kreises rang sich ein gezwungenes Lächeln ab. "Ho, stimmt was nicht? Äh, ich meinte - Ho Ho Ho!" "Wage es nicht, dich zu bewegen", knurrte der Vizekommandeur nur als Natwort und die Spitze seines Schwertes deutete unmissverständlich auf die Kehle seines Gegenübers. "Runter mit dem Bart." "Nein!" "Runter damit!" Mit einer einzigen knappen Bewegung griff der Gefangene in den Sack auf seinem Rücken und plötzlich flogen Hunderte von Päckchen durch die Luft - genau auf die Shinsengumimitglieder zu. Die verwirrten Männer schlugen sie mit den Schwertern weg bis Hijikatas Stimme sie wieder zur Ordnung rief. "Ignoriert die Pakete, bewacht den Gefangenen!" Aber da war kein Gefangener mehr. Der Mann war verschwunden. Ryoma Sakamoto keuchte erschöpft. Verdammte Shinsengumi" Er hatte durch die halbe Stadt rennen müssen um einen sicheren Unterschlupf zu finden. Alles was er gewollt hatte war, die westliche Tradition von Liebe, Frieden und Glückseligkeit in der Winterzeit nach Japan zu bringen. Und wie zeigten die Leute ihre Dankbarkeit? Indem sie bewaffnete Shogunatshunde auf ihn hetzten! Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen? Sicherlich nie wieder! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)