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All (I ever want)

von

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Teil I

Sie rannte. Sie rannte und rannte und rannte. Wie konnte das passiert sein? Niemand hätte es erfahren dürfen. Jetzt war es zu spät. Ihr blieb nur noch die Flucht. Sie schaute sich um. Im Menschengedränge des Marktes hatten sie sie schon fast verloren. Plötzlich krachte es, sie fiel zu Boden. "Verdammt, jetzt ist es vorbei", dachte sie und schaute nach oben. Doch sie konnte nichts erkennen. Nur die Umrisse eines Mannes. Die Sonne, die heute besonders erbarmungslos zu scheinen schien, sah um seinen Kopf wie ein Heiligenschein aus. Sie hörte seine Stimme: "Ist dir was passiert, Mädchen?" Sie blickte sich um und machte sich bereit für die weitere Flucht. Sie hatte ohnehin schon zuviel Zeit verloren. Sie war schon fast an dem Unbekannten vorbei, als sie dessen Hand unsanft zurückzog. "Hey, nicht so schnell, Mädel. Krieg ich zu wenigstens 'ne Entschuldigung?" "Lass mich los! Wenn ich jetzt nicht wegkomme haben sie mich gleich!" Mit angsterfüllten Augen starrte sie ihn an. "Wer?" Warum war da plötzlich dieser Ernst in seiner Stimme? "Wer verfolgt dich, Mädchen?" Wer war dieser Mann? Wieso wollte er einem Mädchen, das ein billiges Cape trug, helfen? Aber vielleicht war er ihre einzige Chance. "Ah...diese Männer dort hinten, die mit den Dolchen." Plötzlich entdeckte einer dieser Dolchmänner sie. "Da ist sie!" Sie schrak zusammen, wollte schon wieder fliehen. Doch dieses Mal zog sie der Unbekannte mit seinem starken Arm hinter sich, die Hand an der Scheide seines Schwertes. Wie konnte es sein, dass ein einfacher Mann mit einem Schwert auf dem Markt herum lief? Das fragte sich anscheinend auch der Anführer der Dolchmänner. "Wa-? Was soll das, Mann? Geht aus dem Weg, Ihr wisst nicht was sie verbrochen hat!" "Ich sehe keinen Anlass dazu", antwortete der Unbekannte. "Oder wollt ihr euch mit mir anlegen?" Was tat er da? Er war entweder hohl in der Birne oder er war ein... Nein, das konnte nicht sein. So sah er nicht aus. Er drehte sich zu ihr um. "Bleib bitte hinter mir bis ich hier fertig bin." Sie starrte ihn an. Er zog sein Schwert. Noch nie hatte sie ein so prachtvolles leuchtendes Schwert gesehen. Er machte einen Schritt nach vorn und ließ die Dolchmänner angreifen. Innerhalb weniger Minuten waren sie niedergestreckt oder geflüchtet. Sie starrte immer noch. Als hätte sie nie etwas anderes getan. Also war er doch einer von ihnen. Ja, er war einer von ihnen. Er war ein Musketier. Als ihr das jedoch erst richtig bewusst wurde, zog er sie schon hinter sich her.

Teil II

"Wa-?" Was machte dieser Typ da mit ihr? Nur weil er ein Musketier sein sollte, hatte er noch lange nicht das Recht sie so hinter sich her zu zerren! "Was soll das? Was fällt ihnen ein mich so hinter sich zu ziehen?" Er drehte sich nicht einmal zu ihr um. "Wenn Sie nicht sofort loslassen schreie ich um Hilfe!" Plötzlich bog er in eine dunkle Gasse und drückte sie gegen die Wand. "Du hast mir noch nicht einmal gedankt und ich soll dich einfach laufen lassen? Außerdem schuldest du mir noch eine Entschuldigung." Was dachte sich dieser Typ eigentlich? Ich bin doch keines von diesen Bettlermädchen!, dachte sie sich, bevor sie ihm scharf entgegensetzte: "Ich muss mich für gar nichts entschuldigen und bedanken muss ich mich auch nicht, immerhin gibt es genug Leute, die mir geholfen hätten und die sich bei mir bedankt hätten, weil sie mit helfen durften." Verdutzt sah er sie an. "Einem Bettlermädchen sollen die Leute von der Straße freiwillig helfen wollen?" Du hast Glück, dass ich gerade in der Nähe gewesen bin, Mädel!" Jetzt reichte es aber endgültig! "Ich bin doch kein Bettlermädchen!", schrie sie ihn an. Erschrocken wich der Musketier zurück. Die Leute starrten schon in die Gasse und das würde sie gleich ausnutzen, um vor diesem fiesen Typen zu flüchten. "Soll ich Ihnen mal was sagen? Ich bin-" Plötzlich tat er einen Schritt auf sie zu. Und was er dann tat, war ihr noch nie passiert: Er küsste sie! Und zwar mitten auf den Mund! Ihr wurde ganz heiß und schwindelig, als hätte sie Fieber und wahrscheinlich wäre sie an der Wand, gegen die sie immer noch gepresst war, zerschmolzen, hätte der Musketier nicht schützend den Arm mit dem Cape in der Hand neben ihren Kopf gelegt, um dann von ihrem Kuss abzulassen. "Was starrt ihr so?!", bellte er auf die Straße, von der sie eben noch so viele Leute angestarrt hatten. Sie war noch total benommen, als sie begriff, wen er da angebellt hatte und warum er sie geküsst hatte. "Du hast mich nur geküsst, weil du dich nicht mit mir sehen lassen willst?!", schrie sie ihn an und stieß ihn gegen die gegenüberliegende Wand. "Wa-?" Diesmal war er es, der nicht verstand und kein Wort mehr heraus bekam. Wutentbrannt sah sie ihn an. Tränen stiegen ihr in die Augen. "Wie konntest du es nur wagen..." Ihr versagte die Stimme. Er trat einen Schritt auf sie zu, wollte sie berühren, doch sie stieß ihn wieder weg. "Nein! Lass mich in Ruhe!" Tränen liefen ihr über das Gesicht und sie drehte sich schnell weg, damit dieser Typ ihre Tränen nicht sah. Falsches Mitleid oder das hämische Gesicht dieses dummen Typen konnte sie jetzt gar nicht brauchen. Dann lief sie in die entgegen gesetzte Richtung, weg von diesem Typen und weg von der gaffenden Menge. Und wieder rannte sie, aber diesmal war es anders...



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