Spiegelbild von Moku ================================================================================ Kapitel 1: Balinese ------------------- Autor: Me, gorgeous Moku. Wer schreibt denn auch sonst so was... Verrücktes und krankes? (<- Das war 'ne Warnung) Warnung: OOC a lot, NagixOmi, shonen-ai(^^°), a little AU, Verwirrung, die deutsche Sprache und ich. Disclaimer: ... Das wird wirklich langweilig. Oder wie meine Freundin sagte: Ich würde das skippen. -_- Ja, zuviel Englisch an einem Tag. Okay, nichts - aber auch gar NICHTS - gehört mir, 'kay? Kommentar: Moku: Nagi ist 17 und Omi ist 19. Das heißt alle sind um zwei Jahre älter. *snicker* Brad geht auf die 30 zu. Brad: Wir feiern schon seit Jahren meinen 20ten Geburtstag. Ich bin nicht 30! Schu: Ja, und das ist ganz praktisch. Wir hängen immer dasselbe Banner auf. Moku: Aber nach den Akten von Esset bist du 30. Farf: Ein Tipp, falls du den heutigen Abend überleben -SOLLTEST- erwähne nie sein Alter. Moku: *scheint Farf zu ignorieren* Ich will ja nicht so alt werden wie Brad. Aber wie ihr wohl mit 60 ausseht? *snicker* Ob ihr dann immer noch gegen Weiß kämpft? *ein Bild in ihren Gedanken auftaucht in dem Weiß und Schwarz mit Krücken und Rollstuhl dargestellt werden* Schu: Oh du! Du bist TOT!! Hättest du bei mir nicht die Glatze weglassen können? Nagi: Sie soll sich freuen. 30 wird sie so auf keinem Fall. Okay, das war mal wieder etwas von meinem kleinen Wahnsinn. Fun, ne? Let the fic start!!! HALT! NEIN!! Bevor ihr fragt: Ja, ich weiß rein zufällig, dass Yohji Balinese und Aya Abyssinian ist. Wollte ich nur mal so sagen. ^^ Mirror Image - Kapitel Eins Die Tür schloss sich leise und er blieb allein zurück. Er rührte sich nicht, lag auf der Seite bis er sich auf den Rücken drehte und an die Zimmerdecke starrte. Plötzlich spürte er, wie eine Flüssigkeit auf das Bettlaken unter ihm tropfte. Erst dann fing er an zu weinen... und er schrie und es war ihm egal, ob es die ganze Stadt hörte und deshalb aus dem Schlaf gerissen wurde. In seiner Umgebung rührte sich nichts - er hatte auch nicht damit gerechnet. Es war keiner da - außer ihm. Der, von dem er glaubte, ihn zu kennen. Der, von dem er glaubte, er wäre eine Art großer Bruder. Aber große Brüder taten so etwas nicht. Der Schrei verhallte, doch die Tränen und der Schmerz blieben. Dann flackerte verzweifelte Entschlossenheit in seinen Augen auf. Er musste hier raus, konnte nicht länger in diesem Zimmer bleiben. Er musste zu jemandem, der ihn verstand, und ihm fiel nur eine Person ein. Er richtete sich auf, verließ unter Schmerzen das Bett und ging in sein Badezimmer. Der Schmerz in seinem Unterleib wollte nicht aufhören, wurde stärker mit jedem Schritt, den er tat. Er durchsuchte seine Schränke nach einem Schmerzmittel und als er es fand, nahm er sich zwei Tabletten und steckte den Rest in die Jackentasche einer Jacke, die gerade zu finden war. Dann ging er zurück in das Zimmer, sah auf sein Bett. Ekel kam in ihm auf als er das Blut - sein Blut - und die Samen sah. Hastig zog er sich an. Nur mit dem Wunsch, so schnell wie möglich das Zimmer, das Haus, ihn zu verlassen. Dabei ignorierte er die immer noch stechenden Schmerzen, die trotz des Schmerzmittels nicht vergehen wollten. Leise öffnete er das Fenster und ihm war es egal, dass er im zweiten Stock war. Er sprang. Als er am Boden aufkam durchfuhr ihn ein gleißender Schmerz, doch er biss sich auf die Lippen, lief los, immer schneller, immer weiter weg von dem Haus, von dem Typ. Erneut traten Tränen in seine Augen. Wie konnte er das tun? Wie konnte ER das tun? <|><|><|><|><|><|><|><|><|><|> Leise öffnete sich die Tür wieder und seine Haare bewegten sich in einem Windhauch, der durch das Zimmer wehte. Das Fenster stand offen und er wusste, dass der Junge weg war. Langsam ging er auf das Bett zu und zog das Bettlaken ab. Seine Freunde sollten nicht erfahren, was passiert war und von dem Jungen würden sie es nie erfahren. Darüber war er sich im Klarem. <|><|><|><|><|><|><|><|><|><|> Endlich kam er an das zweistöckige Haus an. Er atmete stoßweise und seine kurzen Haare fielen ihm ins Gesicht. Dann nahm er eine Handvoll Steine und stellte sich unter ein Fenster, warf die kleinen Steine stetig dagegen. Das Licht ging an und er hörte etwas Fallen und dann Fluchen. Ein Lächeln erschien auf seinen Lippen. Das Fenster öffnete sich und ein Kopf mit roten Haaren streckte sich nach draußen. "Verdammt, Chibi!! Sein Zimmer ist das da! DAS DA!!" Dabei deutete er genervt auf das Fenster neben seins. "Schuldig! Bitte! Ich muss mit dir reden!" Der Telepath gähnte herzhaft und kratzte sich am Hinterkopf. "Du weißt, er wird mich umbringen." "Es ist wichtig." Verzweiflung stieg in ihm auf. Schuldig sollte - durfte - ihn nicht wegschicken. Er wusste sonst nicht mit wem er reden könnte. Und er konnte auf keinen Fall mit Nagi darüber reden. "Okay. Kannst du raufklettern oder soll ich..." Doch schon erhob sich Omi und schwebte auf Schuldig zu. Überrascht sah er in das andere Fenster, erkannte Nagi hinter den Vorhängen, der sich mit einem kalten Blick abwandte. Omi wurde übel. Er wusste, dass Nagi wütend war und es nicht gerne sah, wenn er zu Schuldig ging, trotzdem half er ihm, in dem Nagi seine Kräfte benutze und ihn zu Schuldigs Zimmerfenster führte. Omi hielt sich eine Hand vor den Bauch, senkte den Kopf. Dann umfassten ihn zwei starke Arme und zogen ihn in das warme Zimmer. "Hey Kleiner. Was ist denn mit dir passiert?" Der Deutsche betrachtete den Jungen vor sich. Seine Lippen waren blutig und geschwollen, ebenso die Wangen. Der Körper, den er noch immer leicht umarmte, zitterte. Die blonden Haare hingen wild in sein Gesicht, verdeckten die geröteten Augen und waren verklebt durch Schweiß und Blut. "Er... er hat...," flüsterte Omi und warf sich in die Arme des anderen. Schuldig verstand ihn kaum, rückte mit seinem Gesicht näher an den anderen Jungen. "Ich wurde... Schuldig ... er hat... du darfst... Nagi..." Omi brach in Tränen aus, sein ganzer Körper schmerzte, ließ ihn immer wieder an die Pein erinnern. Er wollte nicht mehr daran denken, er wollte alles vergessen, aber er konnte es nicht. Seine einzige Erlösung für den Moment war seine Müdigkeit, ausgelöst vom Schmerz und den Tränen, welche ihm heiß über die Wangen rannen. "Hey... beruhige dich, Omi." Der Ältere schloss den Jungen in die Arme und fuhr ihn beruhigend über den Rücken. Die Schluchzer verebbten und Omi wurde ruhiger. Dann wurde sein Atem gleichmäßiger und Schuldig wusste, dass der andere eingeschlafen war. Er hob den zierlichen Körper hoch und legte ihn auf sein Bett. Lange Zeit betrachtete er das hübsche Gesicht des Jungen. Wer auch immer Omi so zugerichtet hatte würde dafür bezahlen. Dafür würde Nagi sorgen. Leise stand er auf, bedacht darauf, keinen Lärm zu machen. Dann ging er auf die Zimmertür zu und öffnete sie. Vor ihm stand eine kleine Gestalt und sah ihn ärgerlich an. Gefasst darauf, dass Nagi gleich schreien würde, schloss er die Tür hinter sich und trat auf den Flur, doch der dunkelhaarige Junge drehte sich einfach weg und ging. "Ähm... Nagi, du..." "Lass!" Schuldig zuckte ob des Tonfalls zusammen. Dieser ruhige und gerade deshalb gefährliche und angsteinflößende Ton - er hasste ihn. "Lass mich Schuldig!" "Aber du solltest bei ihm sein." Nagi drehte sich mit einem hasserfüllten Blick zu seinem Freund um. Dieser wich einige Schritte zurück. "Wenn er wollte, dass ich bei ihm bin, wäre er zu mir gekommen, nicht zu dir!" Nagi sprach es ruhig, tonlos aus, als würde er über das Wetter reden. Doch dann wurde Schuldig brutal nach hinten gerissen und hart gegen die Wand gedrückt. "Du solltest sein Freund werden!" Damit verschwand der Junge in seinem Zimmer und ließ Schuldig frei. Der Rothaarige landete elegant auf seinem Hinterteil und rieb es sich, als er sich wieder aufraffte. "Nur weil ihr eure Probleme nicht untereinander ausmachen könnt, muss ich leiden," murmelte er, ging dann ins Badezimmer. <|><|><|><|><|><|><|><|><|><|> Er spürte etwas Feuchtes an seinen Lippen. Es kühlte sie und er genoss die sanfte Berührung. Nagi...? Ein sanftes Lächeln erschien auf seinen Lippen und er drückte die Hand weg, die ihm die Kühle verschaffte. Mit geschlossenen Augen streckte er seine Arme aus, umfasste das Gesicht seines Gegenübers und zog es zu sich. "Was auch immer du tun willst, tue es nicht, wenn dir dein nichtsnutziges Leben wichtig ist." "Brad!" Hey, das waren beides nicht, auf keinem Fall, aber auch GAR NICHT Nagis Stimme. Entsetzt öffnete er seine Augen und blickte in die Augen eines schwarzhaarigen, gefährlichen Amerikaners, der ihn amüsiert ansah. Hinter ihm stand ein grinsender Schuldig, der ihm fröhlich zu winkte. So schnell wie möglich entfernte er seine Hände von Brads Gesicht und sah beschämt auf die Bettdecke. Dabei bemerkte er ein feuchtes Tuch in den Händen des älteren Mannes. Als er es genauer betrachtete, entdeckte er das Blut, runzelte daraufhin die Stirn. Dann erinnerte er sich an den Ekel, den er für sich selbst und ... ihm empfand. "Bis auf die geschwollenen Lippen und Wangen hat er nichts. Zumindest nicht am Oberkörper," hörte er Brad zu Schuldig sagen und er spürte den Blick der beiden auf sich. Sie wussten, was passiert war. Omi spürte es. Wusste Nagi es auch? Als er nichts sagte, seufzte der Amerikaner und stand auf. "Kann ich jetzt wieder schlafen gehen?" "Klar, Braddy." Omi hörte Brads wütendes Schnauben und lächelte zaghaft. Wie kam es, dass er sich an diesem Ort so wohl fühlte, obwohl er das komplette Gegenteil zu seinem Zuhause war? Die Tür schloss sich und eine Person ließ sich auf dem Bett nieder. Es war Schuldig, das wusste er ohne aufzusehen. "Willst du nicht mit Nagi darüber sprechen?" Omi schüttelte den Kopf. "Dir ist aber bewusst, dass er sehr, ich betone hier das Wort ,sehr', wütend darüber ist, oder?" Der Blonde nickte. "Ich... ich will nicht, dass Nagi es weiß. Du... weißt doch bestimmt was passiert ist oder?" Schuldig nickte und lehnte sich zurück. "Er wird es nicht verstehen. Wenn ich es ihm sage, wird er mich nicht mehr mögen... er wird mich für widerlich halten." Omi verdeckte sein Gesicht mit den Händen, holte tief Luft. Er konnte nicht wieder weinen, er wollte nicht noch mehr Tränen vergießen. Stattdessen krallte er sich jetzt in das weiße Hemd des anderen. Dieser seufzte. "Hör zu. Er wird dich auf keinem Fall ,nicht mehr mögen' oder dich ,für widerlich halten'. Er liebt dich!" Wie schnulzig das auch für Schuldig klang, es waren genau die Worte, die den Jüngeren beruhigten. "Außerdem solltest du über das Thema wirklich mit Nagi reden. Glaube mir, er wird dich verstehen." Heftig schüttelte Omi den Kopf und sah Schuldig mit einem herzzerreißenden Blick an. "Nein, er wird nicht..." "Omi, er ist dein Freund, dein Ge-lieb-ter! Er wird, er muss, dafür Verständnis haben." "Aber ich habe ihm versprochen, dass er... dass er... und nicht er..." Er unterbrach sich selbst, fing wieder an zu zittern. "Omi? Wer hat dir das angetan?" Omi sah ihn mit tränennassem Gesicht an. Konnte er ihm vertrauen? Er hatte keine Angst, dass Schuldig etwas sagen würde, er wusste, dass der Deutsche verschwiegen war... er würde es nicht tun... aber was würde er mit ihm machen? "Ich werde demjenigen nichts antun, okay?" "Es... es war..." <|><|><|><|><|><|><|><|><|><|> "Yohji? Weißt du wo Omi ist?" Ken sah sich suchend im Haus um, doch fand kein Zeichen von dem Blonden. "Vielleicht besucht er seine Freundin." Der Ex-Fußballer kratzte sich am Hinterkopf. "Mitten in der Woche? Bis zwei Uhr morgens?" Yohji drehte sich zu Ken um. "Frag doch Aya. Er war als einziger zu Hause." Ken nickte und ging auf die Tür des Leaders von Weiß zu. <|><|><|><|><|><|><|><|><|><|> "Es... es war... Ba... Balinese." Bei dem letzten Wort verkrampften sich seine Finger noch weiter in den Arm des anderen. Dieser zuckte unter dem Griff zusammen und ein leichter Rotton erschien auf dem Ärmel seines weißen Hemdes. Dann hörten sie jemanden keuchen. "Ich... ich... ICH BRING IHN UM!" Schockiert sahen die beiden zur Tür. <|><|><|><|><|><|><|><|><|><|> Aya sah ihn irritiert an. "Ich war heute auch nicht zu Hause. Ich dachte du würdest bleiben." Der Brünette blinzelte, schüttelte dann den Kopf. "Ich habe Yohji doch gesagt, dass er dir sagen soll, dass du auf Omi aufpassen sollst." "Nun regt euch mal nicht so auf. Der Kleine, der übrigens schon 19 ist - ich wollt's nur mal gesagt haben - kann bestimmt auf sich allein aufpassen. Vielleicht hatte er nur Sehnsucht nach seiner Freundin." Der Ex-Fußballer lächelte, wurde dann aber wieder ernst. "Er schreibt heute eine Prüfung. Da sollte er ausgeschlafen sein." Aya nickte ihm zustimmend zu. "Vielleicht lernte er ja auch mit ihr und ist dann eingeschlafen. Mein Gott, es ist erst zwei Uhr morgens. Wir waren schon öfter länger wach. Außerdem ist Omi vom Kopf her gesehen viel älter als wir alle zusammen." "Das ist auch kein Wunder, wenn man jemanden wie dich dazu zählt," ertönte Ayas genervte Stimme. Doch statt wütend zu werden, zwinkerte Yohji Ken zu. "Hat Eisblock-Aya gerade einen Witz gemacht?" "Schon möglich." Beide sahen sich an und brachen dann in Gelächter aus, verließen dabei so schnell wie möglich das Zimmer, bevor ein wilder Berserker auf sie losstürmen konnte. <|><|><|><|><|><|><|><|><|><|> "Der Typ wird den heutigen Tag nicht überleben." Damit drehte sich der Brünette um, doch bevor er den Raum verlassen konnte, wurde er nach hinten gerissen. Zum zweiten Mal sah Nagi den Rothaarigen mit einem hasserfüllten Blick an. Dann war Omi an seiner Seite und fiel ihm schluchzend um den Hals. "Nein... nein...," flüsterte er immer und immer wieder. Das Gesicht des Jüngeren wurde weicher und, anstatt Hass und Wut war nur noch Zärtlichkeit zu sehen. Nagi legte seine Arme um den zitternden Körper des Blonden und strich beruhigend über seinen Rücken. Er wisperte ihm besänftigende Worte ins Ohr, küsste ihn leicht auf Wange und Stirn, während er weiter Omis unteren Rücken streichelte. Langsam hörte Omi auf zu zittern und lehnte sich immer mehr in die beschützende Umarmung. Schuldig entschloss sich, die beiden allein zu lassen und verließ leise das Zimmer, schloss hinter sich die Tür. Auf dem Flur traf er auf Brad, der mit verschränkten Armen gegen die Wand lehnte. "Wolltest du nicht schlafen gehen?", fragte der Rothaarige und lehnte sich neben seinen Leader gegen die Wand. "Ich hatte ein paar Visionen." Sie schwiegen. Plötzlich kam Farfarello die Treppe hoch und sah die beiden fragend an, lächelte dann und drückte jeden einen Keks in die Hand. "Du bist der Einzige, der um diese Uhrzeit backt." Der Ire grinste und wollte gerade zu einen ,das-verletzt-Gott' ansetzten, als er von einem Geräusch aus Schuldigs Zimmer gestört wurde. Alle drei wandten ihre Köpfe zur Tür, die sich kurz darauf öffnete und ein wütender Nagi, der einen verzweifelten Omi hinter sich her zog, trat heraus und verschwand eine Tür weiter. "Brad..." Der Amerikaner lächelte teuflisch und sah zu seinen rothaarigen Freund. "Ja, Schuldig?" "Was passiert, wenn ich jetzt in mein Zimmer gehe?" "Hm, du wirst reingehen, rumtoben, das Zimmer verlassen und versuchen in Nagis Zimmer zu kommen, was du nicht schaffst. Dann..." "Okay, okay." Der Deutsche gähnte müde und wandte sich der Treppe zu. "Ich schlafe auf der Couch und du Brad, könntest dich bitte darum kümmern, das verschwinden zu lassen, was mich ausrasten lässt, so dass ich es nicht mehr registriere, wenn ich mein Zimmer betrete." Farfarello, der vorsichtig in Schuldigs Zimmer lugte, kicherte hämisch. "Das könnte einige Tage dauern." Sofort war Schuldig an seiner Seite und starrte in sein Zimmer. Das konnte... "NAAAAGII!" "Manchmal bin ich froh, dass Omi da ist." "Weil Schuldig sich dann zurückhält?" "Aber dieses Mal..." "Es war schließlich sein Baby." "Das wird Gott verletzten." <|><|><|><|><|><|><|><|><|><|> Nachdem Schuldig das Zimmer verlassen hatte, umarmten sich die beiden Jungen noch eine Weile eng umschlungen. Dann stieß Omi sich leicht von Nagi ab, mied den Blickkontakt. Nachdem was Balinese - er konnte seinen richtigen Namen nicht mehr aussprechen - ihm angetan hatte wagte er es nicht seinen Freund anzusehen. Er hatte sein Versprechen gegeben und nun gebrochen, hatte nicht gedacht, dass es passieren könnte, wenn es gegen seinen Willen war. "Omi, sieh mich an!", Nagis Stimme war sanft, aber trotzdem bestimmend. Doch der Ältere weigerte sich. Manchmal war es seltsam, zu wissen, dass Nagi der Jüngere, aber trotzdem der bestimmende, der erwachsener Part in ihrer Beziehung war. Nicht brutal, aber doch bestimmend, hob der Brünette das Kinn seines Freundes und zwang ihn, in seine Augen zu sehen. Getrocknete Tränen verschleierten den Blick, der blaue Himmel war nun grau. "Bitte... bitte hasse mich nicht. Bitte! Bitte..." Die Stimme des Jungen nahm wieder ab. Am Liebsten hätte Nagi geschrieen. Laut aufgeschrieen und alles in der Umgebung zerstört. Hass bohrte sich wieder einen Weg in sein Herz. Hass. Wut. Trauer. Hilflosigkeit. Dann geschah es. Ein Knacken kam aus der Ecke wo Schuldigs Baby - seine Musikanlage - stand. Das Geräusch, welches die anderen drei auf dem Flur hörten. So schnell es ging verließ Nagi mit einem verzweifelten Omi im Arm das Zimmer und flüchtete mit ihm in sein eigenes. Dort legte er Omi und sich ins Bett, redete leise, kaum hörbar und sanft auf ihn ein. Es wäre nicht seine Schuld, er alles vergessen, einfach nur vergessen, was passiert war. "NAAAAGII!" Omi sprang auf, wimmerte, dass alles seine Schuld war, er das nicht wollte, er lieber gehen sollte, doch Nagi hielt ihn fest, ließ Schuldig zukommen er möchte leise sein, weil Omi wegen ihn aufgeschreckt wurde. Der Deutsche hielt in seinem Toben inne und es wurde wieder still. Omi beruhigte sich. "Nagi..." Der Brünette sah fragend auf. "Ich... mein..." "Vergiss es. Vergiss es einfach. Du wolltest es nicht. Es war nicht deine Schuld. Du hast keine Schuld." "Aber es war mir wichtig, dass du der Erste bist." Omi krallte sich an Nagi und sah ihn an. "Du! Nicht ER!", Und in dem Moment passierte es. Die angestaute Wut und seine Angst brachen aus ihm heraus. Der Blonde warf die Kissen vom Bett, schleuderte alles, was in seiner Nähe war und was er heben konnte an die Wand. Bücher, die auf dem Nachttisch lagen, ebenso den Wecker, ein Glas und als er nach der Lampe griff, hielt er inne, sah zu Nagi, der ihn einfach nur anstarrte. Omi ließ seine Hand sinken. "Es tut mir Leid, Nagi! Das wollte ich nicht. Wirklich!" Der Brünette sah ihn an. Verständnis spiegelte sich in seinen Augen wider. Langsam kam er auf den gebrochenen Jungen zu und schloss ihn in seine Arme. <|><|><|><|><|><|><|><|><|><|> "Verdammt! Kann der Junge nicht wenigstens anrufen?" Ken saß auf der Couch und sah abwechselnd zum Telefon und dann Richtung Tür. "Vielleicht schlafen sie schon," meinte Yohji und ergänzte ganz leise ein ,miteinander', damit der andere es nicht hörte, doch dieser tat es trotzdem und lief etwas rot an. "Omi macht so was noch nicht." "Ken! Er ist 19! Irgendwann muss selbst Omi ,so was' machen! Ich frag mich, wie er es überhaupt so lange unterdrücken konnte... falls er das tat." "YOHJI!!" "Was? Das ist doch normal. Geh jetzt schlafen, du hast morgen Frühschicht." <|><|><|><|><|><|><|><|><|><|> "Kaffee?" Schuldig sah auf und starrte dann auf die Tasse, die der Amerikaner vor ihm abstellte. "Ja, Danke." Brad setzte sich gegenüber von dem Rothaarigen und musterte ihn mit einem durchdringenden Blick. "Weißt du Brad. Das Schlimmste an allem ist, dass es jemand war, den Omi vertraute und liebte. Bei Nagi war es damals anders. Ich kannte ihn nicht und er mich nicht. Ich weiß nicht, ob er sich überhaupt noch daran erinnert, du weißt schon, wegen den ganzen Drogen mit denen er sich, trotz seines jungen Alters, voll dröhnte. Wie alt war er? Neun? Zehn? Ich war damals selbst nicht clean, als es passierte, wurde es erst ein paar Jahre, nachdem ich in Schwarz war." Brad sagte nichts, betrachtete seinen Freund einfach. "Was ich sagen will, Nagi ist die einzige Person, die ihn halbwegs verstehen wird." <|><|><|><|><|><|><|><|><|><|> "Das Schlimmste ist der Täter." Omi hatte seinen Kopf auf den ausgestreckten Arm gelegt, die Beine fest auf einander gepresst und angewinkelt. Nagi lag ihm gegenüber, beobachtete ihn. "Es war ja nicht das erste Mal, dass ich verraten wurde, aber... so? Wir waren nicht sehr lange zusammen, vielleicht vier Jahre oder fünf, aber ich hätte trotzdem nicht erwartet, dass er zu so etwas fähig ist, nach allem, was wir zusammen durch gemacht haben. Wir haben zusammen gelacht, getrauert, geweint, gelebt, gearbeitet, gekämpft und getötet. Es gab kaum einen Tag, an dem wir getrennt waren und er? Er... ER TUT MIR SO ETWAS AN!" Nagi hatte nicht damit gerechnet, dass Omi anfing zu schreien und zuckte etwas zusammen. Der Blonde vergrub seinen Kopf in der Armbeuge, fing wieder an zu weinen und Nagi rückte zu ihm um ihn zu umarmen. Sanft drückte er den Kopf an seine Brust und stützte sein Kinn auf Omis Kopf. "Ich wurde schon öfter vergewaltigt." Omi zuckte zusammen und wollte seinen Kopf heben, wollte Nagi ansehen, doch dieser hielt ihn weiter sanft auf seine Brust gedrückt. "Ich lebte auf der Straße," sprach der Jüngere leise weiter, sein Blick ohne Fokus, in sich gekehrt. "Nachdem meine Eltern gestorben waren, wurde ich von einer Familie zur nächsten geschoben und als es mir zuviel war, bin ich weggelaufen. Ich war damals sechs. In der ersten Nacht auf der Straße wurde ich verprügelt und ich lernte, dass ich schnell sein musste oder mich verstecken musste, wenn ich nicht zurückschlagen konnte. Ich lernte es. Doch es nützte mir nichts, wenn ich etwas zu Essen brauchte und so beobachtete ich die anderen Straßenkinder. Einige prostituierten sich, andere klauten. Ich machte beides." Die Hände des Älteren verkrampften sich und er presste sich an den anderen. "Soll ich aufhören?" Omi schüttelte den Kopf, war nicht fähig etwas zu sagen. "Da, wo ich herkomme, nützte klauen nicht viel und wir prostituierten uns nicht für Geld. Wir konnten uns davon nichts kaufen. Wir taten es für Essen oder Drogen. Einige taten es auch, um in einem Bett schlafen zu können oder um duschen zu können. Ich tat es für das Essen, ein Bett, für all die Sachen, die ich gewohnt war zu haben oder zu machen, bevor ich ein Straßenkind wurde. Dann traf ich ihn. Er sollte mich abholen und mich zu einem ,Kunden' bringen. Ich folgte ihm." Nagis Stimme verebbte, als wüsste er nicht, was danach passierte. "Als ich ankam, gab er mir etwas zu trinken. Ich nahm es an. Hätte ich gewusst, was drin war, hätte ich es nie gemacht. Mit acht wurde ich drogenabhängig." Er lachte bitter auf. "Soll ich ehrlich sein? Ich habe nie gedacht, dass es in diesem Alter möglich war. Ich hätte es besser wissen sollen." Der Brünette schwieg. "Mit neun traf ich den Typen wieder, der mich zu dem Mann brachte, der mir die Drogen gab. Ich weiß nicht, ob er mich erkannte, ich tat es, egal wie viele Drogen ich zu diesem Zeitpunkt in meinem Blut hatte. Er war wütend und brauchte etwas zum Abreagieren und er fand es. Mich." Omi holte tief Luft, sein eigener Frust und seine Angst waren fast verschwunden. "Mit zehn traf ich Brad. Er nahm mich mit und stellte mir zwei weitere Personen vor. Ich bemerkte das rote Haar sofort, die stechend grünen Augen, seine Stimme. Sein Name - Schuldig." "Du meinst Schuldig hat... dich..." "Ich weiß nicht, ob er sich daran erinnert, er war außerdem selbst high. Denn seine Maske zerfiel nicht, als er mich sah und meine auch nicht." "Nagi..." "Das habe ich dir nicht erzählt, damit du mich bemitleidest, sondern dass du etwas weißt. Ich kann nicht sagen, dass ich dich vollkommen verstehe, aber ich weiß, wie du dich in etwa fühlst und deshalb sag nie wieder, ich würde dich nicht verstehen." Nagis Griff um den anderen Jungen verstärkte sich, wurde fast schmerzend. "Sag nie wieder, ich würde dich widerlich finden, würde dich von mir stoßen, wenn du das schönste, unschuldigste und liebste bist, was ich besitze und je besaß. Weißt du, wie es mich verletzte, wenn du zu Schuldig gegangen bist, wenn du Probleme hattest? Besonders, wenn es um uns ging? Hast du eine Ahnung, was das für ein Gefühl war, von einer anderen Person, von unseren Problemen zu erfahren?" Seine Stimme war ruhig, bedrohlich und Omi sog scharf die Luft ein, als Nagis Griff sich noch etwas verstärkte. "Ich fühlte mich verletzt, gedemütigt. Ich war wütend auf dich und noch mehr auf mich, weil ich dich nicht dazu bringen konnte mit mir zu reden, egal was ich versuchte. Ich war eifersüchtig auf Schuldig und habe jede - jede verdammte Gelegenheit genutzt, ihn aus irgendeinem Grund gegen die nächste Wand zu schleudern und mir war es egal, ob es ihn verletzte, ich freute mich sogar." Nagi ließ Omi los und drückte ihn von sich um ihn in die Augen zu sehen und sein Blick war zärtlich, ein trauriges Lächeln umspielte seine Lippen. "Du, Omi, bist der einzige, der angewidert sein muss. Und zwar von mir." Damit stand Nagi auf und verließ das Zimmer, zurück blieb ein zitternder Junge. Er machte sich auf den Weg zur Küche und aus einem Grund fühlte er sich wohler. Es tat gut sich alles von der Seele zu reden. Beginnend bei seiner Vergangenheit bis zu seinen Problemen mit Omi, auch wenn letzteres ihn nicht so glücklich machte. Er hätte den Jungen nicht allein lassen sollen. Als er die Küche betrat, sah er Schuldig und Brad am Tisch sitzen. Er setzte sich ebenfalls, dann wandte er sich an die beiden. "Warum seid ihr noch wach?", "Brad wartet auf etwas und ich kann nicht schlafen." Nagi nickte, sah dann zu seinem rothaarigen Freund. "Ich hätte ihn nicht allein lassen sollen, oder?" Schuldig nickte und Nagi stand auf. "Ich bin zu unerfahren mit den Gefühlen anderer," fluchte er, dachte, weil er selbst in solchen Momenten allein sein wollte, die anderen es auch wollten. Bevor er die Küche verließ drehte er sich noch einmal um, starrte dann zur Seite. "Schuldig..." Der Rothaarige sah auf, drehte seinen Kopf dann auch etwas zur Seite. "Schon okay, Chibi." Über die Lippen des Brünetten lief ein kleines Lächeln, dann verließ er die Küche und Schuldig sah ihm ernst nach. <|><|><|><|><|><|><|><|><|><|> "Geh nicht... nicht jetzt..." Omi umarmte sich selbst, während er sich beruhigend hin und her wiegte und sich fragte, wann er das letzte Mal so viel geweint hatte. Das war definitiv die schlimmste Nacht in seinem Leben und sie war noch nicht einmal zu Ende. Noch murmelte er vor sich hin, als sich die Tür öffnete. Er rückte ein Stück zurück, hatte Angst es ER könnte sein, obwohl das nicht möglich war. Dann erkannte er die schlanke Person und er stürmte auf sie zu. "Nagi, bitte geh nie wieder weg. Bitte geh nie wieder so weg," flüsterte er flehend und hängte sich an das Hemd des Jungen, doch dieser stieß ihn rücksichtslos von sich und sah ihn mit einem kalten Blick an. "Hör auf zu jammern. Das hält doch keiner mehr aus." Nagi drehte sich weg und verließ erneut das Zimmer. Omi blieb auf dem kalten Boden liegen und wimmerte. Und dann schrie er. <|><|><|><|><|><|><|><|><|><|> Ken hatte sich endlich dazu durchgerungen sich in sein Bett zu legen und war eingenickt. Doch plötzlich schreckte er auf. War das Omi? Er stand auf und stürmte in das Zimmer des Blonden, doch nichts... Warum wurde er das Gefühl nicht los, dass ihm etwas passiert war? <|><|><|><|><|><|><|><|><|><|> Sobald sie den Schrei hörten, eilten sie die Treppe hoch zu Nagis Zimmer. Als sie es betraten, sahen sie Omi auf dem Boden liegen. Der Brünette lief sofort zu ihm, hob ihn in seine Arme. "Bitte geh nicht. Nicht schon wieder. Bitte, Nagi. Bitte..." "Omi, hey, Omi. Ich bin da. Das wollte ich nicht!" Er drückte den Körper des anderen fest an sich, flüsterte ihn ruhig ins Ohr. Omi öffnete langsam seine Augen. "Mach das bitte nie wieder." Nagi nickte und biss sich auf die Unterlippe. "Stoß mich bitte nie wieder von dir." Auch wenn der Jüngere nicht verstand, nickte er. Hinter den beiden standen Brad und Schuldig. Letzterer nickte dem Amerikaner zu er möchte ihm folgen, als er nach draußen ging. Vor der Tür ließ Schuldig seine Hand durch sein Haar fahren, dann seufzte er. "Nagi war vorn in diesem Zimmer... zur selben Zeit, als er bei uns war." "Oi, Schuldig, bist du nicht gerade raus gegangen?" Beide drehten sich zu Farfarello um, der die Treppe hoch kam und sie fragend ansah. ----ENDE KAPITEL EINS--- O.O Wow, ihr seid wirklich noch da? Wahnsinn. ^^ Aber danke. Ähm... ja. -_- Jetzt fragt ihr euch sicher, warum ich die beiden um zwei Jahre älter gemacht habe, ne? Ich frag es mich auch... Vielleicht, damit ich den Kommentar schreiben kann? Nein, daran liegt es nicht. Meiner Meinung nach müssen die beiden eine Beziehung aufgebaut haben, bevor sie zusammen kommen. Außerdem spielt die Vergangenheit eine wichtig Rolle. So, und was schlimm ist: War das nicht mal 'ne Heulparty? Es tut mir Leid, aber ich dachte, dass es bei so was nicht ganz ohne Weinen geht, deshalb habe ich versucht ETWAS Humor mit rein zubringen, gelungen? Omi: NEIN!!! Nagi: Nicht wirklich. Nein. Moku: *sob* Wirklich nicht? Alle: Nope. Moku: T-T Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)