Drachen von Samo (Texte) ================================================================================ Kapitel 1: Warnung vor dem schlafenden Drachen ---------------------------------------------- Wecke den schlafenden Drachen nicht! Lass dir sagen, sei kein Tor, leih dem klugen Rat dein Ohr Wecke den schlafenden Drachen nicht! Dring nicht ein in seine Nacht, hüte dich vor seiner Macht Wecke den schlafenden Drachen nicht! Reize den schlafenden Drachen nicht! Hütet gierig seinen Schatz, jedes Stück an seinem Platz Reize den schlafenden Drachen nicht! Nimm nicht eine Münze fort, rühr nicht an den Drachenhort Reize den schlafenden Drachen nicht! Wecke den schlafenden Drachen nicht! Aufgewacht und voller Wut speit er Qualm und Feuersglut Wecke den schlafenden Drachen nicht! Steckt dir Haus und Hof in Brand, bringt Verwüstung übers Land Wecke den schlafenden Drachen nicht! Berühre den schlafenden Drachen nicht! Keine noch so scharfen Klingen können seine Haut durchdringen Berühre den schlafenden Drachen nicht! Ging der erste Stoß daneben, wird es keinen zweiten geben Berühre den schlafenden Drachen nicht! Suche den schlafenden Drachen nicht! Tödlich ist der Biss des Drachen, ende nicht in seinem Rachen Suche den schlafenden Drachen nicht! Genährt von Eifersucht und Schmerzen lauert er in jedem Herzen Suche den schlafenden Drachen nicht! Und die Moral von der Geschicht: Wecke den schlafenden Drachen nicht! Kapitel 2: Schlafender Drache ----------------------------- In den Äonen unseres Liebens, müssen wir innehalten für eine Zeit des Friedens Stehen für uns und wollen uns doch behalten. Das Feuer ist nicht aus, denn es glüht noch, leicht und rot. Wir schlafen Beide, noch sind wir nicht tot. Mein schlafender Drache. Er wacht über mein Herz, über meine Seele. Schuppe um Schuppe, Auge um Auge, Zahn um Zahn. Alles schläft, es ist Herbst. Ich hülle mich in einen Kokon. Die Göttin führte uns zueinander und sie lehrte uns das Lieben. Und auch du puppst dich ein. Vielleicht reifen wir, vielleicht stirbt auch unsere Liebe. Vielleicht bleibt auch der innere Friede. Vielleicht geleitet uns Venus, die schöne und wundersame, in die unendlichen Gefilde der Liebe. Die Liebe ist der Weg. Lass ihn uns finden, lass ihn uns gehen. Wir müssen noch wachsen. Wir müssen noch streben. Und auch noch leben. Auch wenn Du mir fern bist. Auch wenn wir beide die schönste Einsamkeit gewählt. Scheint der Tag auch noch so fern, an dem wir vermählt. So bist du mir trotz allem nicht entfallen. Der schlafende Drache in meinem Herzen, bist du. Und ich der, in dem Deinem. Vielleicht, nach langer Winterszeit erwacht Lucina wieder und mit ihr unsere Liebe. So mag es sein! Du bist mein gehörnter Gott, der Jahreskreis blickt unserer drein. So mag auch Deine Göttin in mir sein. Ich lösche nun das Licht in der Höhle des Drachen, Geliebter. Wir finden uns wieder. Ich liebe Dich. Kapitel 3: Drachenlied ---------------------- Drache, du mein Augenstern Drache, du bist mir immer noch so fern. Du schienst verschwunden aus dieser meiner früheren Welt ... Dein Bildnis verzehrt und vom Menschen entstellt - obgleich ein Fünkchen Wahrheit die Lügen erhellt. du bist mir immer noch so fern. Drache, du mein Augenstern du bist mir immer noch so fern. Du bist der Hüter meiner Seele, sie schreit nach Dir, dürstet nach dir und will wieder zurück zu Dir. Es scheint mir so, als ob wir Eins waren, vor langer langer Zeit. Die Gefühle die ich habe, ich kann sie nicht erklären, wie so vieles dass ich nicht mehr weiß. Doch weiß ich eins und kann es dir sagen, nie werde ich verzagen, nie wird schwinden mein Glaube, meine Liebe und mein Verzehren, bis eines fernen Tages wir uns wieder finden - dann endlich werde ich zurück zu dir kehren. Drache, du mein Augenstern du bist mir immer noch so fern. Kapitel 4: Ewiges Eis --------------------- Mondlicht auf weißen, kalten Finger...n, Geheimnisse hinter verschlossener... Tür. Deiner Hand entwachsen nächtliche...Blumen, winden sich sanft um Todes...qual. Schnee fällt sacht auf schwar...ze Blüten, zerbrechlich, feinstes Geist...erporzellan. Gefroren ist meine W...interwelt. Zeit steht still, hält d...en Atem an. zerbirst in tödlich schim...mernden Kristallen. Fahles Licht weit h...inten am Horizont. Namenlose Glet...scher, kalt und weiß, Einbrec...hende Schritte, sau...gender Wahn, Mein Seh...nen gehört diesem Licht. Zwinge d...ie Schritte , unendliche Qual. Se...he , es war nur Mondlicht, w...iederspiegelnd im ewigen Eis. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)