Eine schicksalhafte Begegnung von Kazu-chan ("Destino") ================================================================================ Kapitel 4: Verzweiflung ----------------------- Kapitel 4: Verzweiflung Während Ginny gemütlich mit ihrem Besen durch die Lüfte flog und Ausschau nach dem Hogwartsexpress hielt, belustigte sie ein plötzlicher Gedanke. Sie stellte sich vor, wie blöd Malfoy jetzt dastehen müsste. Völlig ratlos und weit und breit kein einziges magisches Wesen, abgesehen von ihm selbst. Er konnte nicht mit Muggeln umgehen davon war Ginny mehr als überzeugt. Sie wusste, dass er sich nicht wagen würde einen von ihnen auch nur anzusprechen. Ginny viel jetzt auf, dass Malfoy ihr etwas leid tat, aber sie hatte auch ihren Stolz, deshalb machte sie nicht wieder kehrt um ihn abzuholen. Die Minuten verstrichen nur langsam. Unter ihr wurde die Landschaft allmählich etwas wilder und sie hatte immerhin schon die Schienen des Zuges entdeckt, doch von ihm selbst war leider nichts zu sehen. Sie lauschte angestrengt. Vielleicht war der Zug ganz in der Nähe und sie konnte ihn nur nicht sehen, weil die Bäume so dicht beieinander standen. Und tatsächlich hörte sie ein Geräusch, als würde etwas blitzartig durch den Wind rasen. Sie beugte sich vor, um ihren Besen zu beschleunigen und das Geräusch wurde immer lauter und lauter. Ihr fiel auf, dass der Wald über dem sie schwebte, einige Meter weiter aufhörte also dürfte sie den Hogwartsexpress jeden Moment sehen. Dem Geräusch zur Folge dachte sie, bereits über dem Zug zu schweben, denn es war sehr laut geworden. Jeden Augenblick würde der Zug den Wald verlassen, genau wie Ginny. Dann musste sie nur noch überlegen, ob sie mit dem Zug oder weiter auf ihrem Besen zum Schloss gelangen sollte. Als sie jedoch die Waldgrenze erreicht hatte, tauchte kein Zug vor ihr auf. Sie drehte sich um mit dem Gedanken, sie hätte den Zug überholt, aber ihr Endschluss war vergebens. Der Zug kam auch nach 5 weiteren Minuten nicht vorbei und trotzdem wurde das Geräusch nicht leiser. Was verursachte diesen krach? Oder wer? Ginny sah sich um. Niemand da. Sie blickte nach rechts, dann nach links und dann wieder nach rechts. Keine Spur von gar nichts. Sogar unter ihr bewegte sich nicht einmal das Kaninchen, welches auf der großen Wiese saß. Plötzlich verspürte Ginny einen Hauch von Kälte, sodass sie eine gewaltige Gänsehaut bekam. Ihr war mulmig zu Mute. Irgendetwas ließ ihr Herz schneller schlagen- als hätte sie Angst. Aber sie fühlte keine Angst. Eigentlich... fühlte sie überhaupt nichts mehr. Es musste schon sehr spät sein, denn um sie herum wurde es immer dunkeler und bald war alles schwarz. Sie bemerkte, dass ihr Körper ihr nicht mehr gehorchte und wurde immer schläfriger. Eine plötzliche Vision, in der alle ihre Freunde und ihre Familie Tod auf dem Boden lagen ließ sie noch einmal aufschrecken, dann wurde sie ohnmächtig. Das letzte was sie gemerkt hatte war, wie sie jemand oder etwas hart angerempelt hatte... Als Ginny aufwachte erblickte sie einen sternenklaren Himmel, der durch einige Baumkronen hervorschimmerte. Ihr Kopf tat weh. Wo war sie? Was ist passiert? Sie blickte umher. Ein Wald, kam es ihr in den Sinn. Sie lag auf der Erde unter freiem Himmel, trotzdem war ihr nicht kalt. Über ihr lagen Umhänge wie eine Decke. Dann viel es ihr wieder ein: Das Geräusch von dem sie dachte es gehörte dem Zug, den sie verpasst hatte. Es wurde dunkel und kalt. Eine Version hatte ihr den Atem gestockt. Familie und Freunde waren Tod gewesen. Vielleicht war es ein Traum, denn außer an einen gewaltigen und schmerzhaften Stoß konnte sie sich an nichts erinnern. Wieder schaute sie sich um. Ihr Kopf war schwer. Sie fühlte sich krank. Da erblickte sie eine Gestallt. War es denn ein Mensch? Sie hoffte es jedenfalls. Die Gestalt lag ebenfalls auf dem Boden, doch schien sie zu zittern vor Kälte. Aber warum? Hatte sie nichts womit sie sich hätte zudecken können? Ginny versank in Mitleid für das Wesen. Sie wollte dem Wesen einen der Umhänge geben, die um sie gewickelt waren, aber sie war zu schlapp zum aufstehen. Sollte sie weiterschlafen? Gab es hier wilde Tiere? War sie in einer Muggel oder Zaubererwelt? Ihr Zauberstab. Wo war ihr Zauberstab? Ginny war etwas durcheinander. Wie sollte es auch anders sein, wo doch so viele unerwartete Sachen gleichzeitig passiert waren. Auf einmal bewegte sich das Wesen, welches sie vorhin schon erblickt hatte. Als Ginny ihren Kopf in dessen Richtung wandern ließ stand es auf. Bitte, bei Merlins Barte, lass es nicht gefährlich sein. Immer noch stand das Wesen im Schatten, war es Ginny dennoch viel näher gekommen. Es war groß- zu groß für Ginnys Geschmack. Es musste fast einen kopf größer gewesen sein als sie selbst und das machte ihr Angst. Sollte es ein Bär sein und sie konnte sich nicht bewegen? Daran wollte sie gar nicht erst denken. Sie spürte den Blick des Wesens der auf ihr ruhte, auch wenn sie dessen Gesicht nicht erkennen konnte. Eine Stimme ließ Ginny zusammenzucken. "Bist du wach? Alles in Ordnung mit dir?" Ginny traute sich nicht zu antworten. Sie hätte es wissen müssen. Sie war in der magischen Welt- dort konnten fast alle Wesen reden. Aber war es denn so gefährlich? So geklungen hatte es jedenfalls nicht. Weil die Weasley nicht antwortete trat das Wesen ins Licht des Mondes, welches, wie Ginny erst jetzt bemerkte, sie die ganze Zeit beleuchtet hatte- wie ein Scheinwerferlicht. "Ich bin's. Sag schon, alles klar bei dir, Weasley?" "Gar nichts ist klar. Ich weiß nicht was passiert ist und was im Moment passiert. Mir geht es echt mies und ich habe Angst. Ich möchte meine Eltern sehen, aber sie sind nicht hier. Ich weiß auch nicht, warum sie nicht hier sind." Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Diese liefen während sie sprach pausenlos an ihren Wangen herunter. "Mir tut alles weh. Sogar mein Herz. Ich habe Schreckliches gesehen- schreckliche und grausame Bilder. Ich möchte Wissen was es damit auf sich hat, möchte in meinem Bett liegen und einfach alles vergessen." Erst schniefte sie nur leise- ab und zu- doch dann fing sie richtig an zu heulen. Was sie jetzt brauchte war eine Schulter zum Ausheulen, aber der Junge vor ihr würde seine dafür nicht zur Verfügung stellen, das wusste sie und sie war damit zufrieden, denn sonst hätte sie womöglich noch etwas getan was sie später ganz gewaltig bereut hätte. Aber sie wunderte es schon als er folgendes zu ihr sagte. "Ich kann dich verstehen, Weasley. Bald werden sie uns finden und dann wird alles wieder gut!" sagte der Blonde. "Meinst du?" fragte Ginny traurig. "Natürlich und jetzt hör auf zu weinen." Er setzte sich neben sie und Ginny fühlte sich schon wohler. Sie lächelte ihn kurz an, dann fiel sie in einen tiefen Schlaf. Der Slytherin betrachtete sie noch sehr lange. Es war das erste Mal dass er Jemandem das Leben gerettet hatte. Er wollte es oft, nur um im Rampenlicht zu stehen aber dann kam ihm Potter zuvor. Ja genau. Potter und seine ach so tollen Freunde. In Hogwarts nannte man sie das goldene Trio, aber es waren seit vor den Sommerferien mehrere geworden, die Potter zur Seite standen. Da waren nicht nur Granger und Weasley, sondern auch Lovegood und Longbottom - was Draco nicht verstand, denn selbst Harry Potter musste aufgefallen sein, dass Lovegood nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte und Longbottom ein Niete in einfach Allem war. Und da viel es Draco wieder ein. Natürlich... es war noch jemand dabei gewesen- nämlich Weasley Junior. Das kleine Mädchen das hier neben ihm lag. Auch sie gehörte zu denen. Zu diesem Abschaum von Zauberern und Hexen, die nie eine Regel brechen würden, ginge es dabei nicht um das Ende der Welt oder das Leben anderer. Er wettete, dass Potter dabei sein würde, wenn man Weasley und ihn hier fand. Er würde Weasleys Zustand sofort ihm in die Schuhe schieben, dass sah ihm ähnlich, und Weasley würde sogar mitspielen. Draco konnte schon hören wie die kleine Weasley sagte: "Oh Harry, er hat mir ja soooo wehgetan. Wärst du nicht gekommen um mich zu retten, hätte er mich womöglich noch umgebracht!" Wer weiß, das könnte sie durchaus sagen, denn sie war unsterblich in Potter verknallt, seid sie nach Hogwarts gekommen ist und schon vorher. Naja, jetzt war sie erst einmal hier und noch konnte sie keiner suchen gekommen sein, schließlich war der Zug erst vor einer halben Stunde in Hogwarts angekommen, das dachte Draco zumindest. Er konnte ja nicht wissen was er am nächsten morgen erfahren würde. Er hatte einen schrecklichen Traum. Ein lautes Quietschen und Schreie- Schreie von Erschrockenen, Schreie von Verletzten, Schreie von Sterbenden und im Hintergrund ein lauter Aufprall und ein Scherbengeklirre. Dann sah er nur noch rotbraun vor sich. Wie Blut mit Dreck und Matsch vermischt. Erschrocken fuhr er aus dem Schlaf. Sein Herz pochte laut und unregelmäßig, doch er sah schnell, dass er immer noch dort war, wo er eingeschlafen war. Es war hell geworden im Wald und es war viel wärmer als noch in der Nacht zuvor. Er stand auf und ließ seinen Blick durch die Umgebung schweifen. Weasley! Schoss es im durch den Kopf. Sie ist nicht da! Hatte sein Traum etwas damit zu tun? "Weasley!" rief er. Aber niemand antwortete. Er lief ein Stück tiefer in den Wald hinein und plötzlich hörte er Wasserrauschen. War denn hier irgendwo ein Bach? Er folgte dem Plätschern und tatsächlich stand er schon bald vor einem wunderschönen Bach. Die Sonne tauchte diesen in ihr Licht und wie es nicht anders sein konnte, war es Virginia Weasley die über ihm beugte und ihren Umhang wusch. Als sie Draco bemerkte schreckte sie hoch. "Oh, hallo Malfoy." Sie klang nicht so, als wäre sie froh ihn zu sehen, eher im Gegenteil. Draco der bemerkte, dass er nicht erwünscht war, verstand erst nicht warum, doch dann viel es ihm ein: Natürlich. Er war ein Malfoy und sie eine Weasley! Hatte er tatsächlich ein Danke Schön von ihr erwartet. Nun fand er in sich den Malfoy wieder und sagte: " Ich habe doch gesagt, die Ideen von Gryffindors bringen nichts als Chaos!" Ginny verdrehte die Augen. Sie hatte zwar keine Lust auf diese Auseinandersetzung, aber als Feigling wollte sie nicht dastehen. "Dir ist ja anscheinend auch nichts Besseres eingefallen, als mir zu folgen, Malfoy!" erwiderte sie. "Dir folgen, Weasley? Das hoffst du wohl! Mir ist die Idee mit dem Hinfliegen selbst gekommen und außerdem war es ja gut, dass ich rechtzeitig gekommen bin!" "Aber natürlich. Wegen DIR sind wir doch erst hier gelandet!" Das reichte Draco vollkommen, um zu begreifen, dass Weasley keine Ahnung hatte was passiert war. Er war sauer, dass sie sofort ihn beschuldigte. Reiß dich zusammen, du bist ein Malfoy, sprach eine Stimme in seinem Unterbewusstsein. Doch er kochte bereits vor Wut. Dann durchbohrte er mit einem finsteren Blick die Augen Ginnys und sie wurde nervös. Würde er es wagen sie anzugreifen? Das tat er zwar nicht, aber er schrie sie so laut an, dass es von jedem Wort was er sagte ein Echo gab. "DU WÄRST DRAUFGEGANGEN, HÄTTE ICH DICH NICHT GERETTET UND DAS IST NATÜRLICH DEINE ART SICH DAFÜR ZU BEDANKEN. TYPISCH WEASLEY! NICHT NUR ARM UND DUMM SONDERN AUCH MEHR ALS UNDANKBAR!!!" Entweder drehte er sich nun um, weil er beleidigt war oder weil es ihm peinlich war, dass er sie gerettet hatte und es noch dazu zugegeben hat. Es herrschte Stille. Und das eine ganze Zeit lang. Es war jedoch Ginny, die sie unterbrach: "Tut mir leid." 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