Die Geschichte des wahren Lichtes von Verborgeneslicht ================================================================================ Kapitel 1: Erster Teil ---------------------- Erster Teil 1. Der Anfang vom Anfang Mein Lebensanfang war eigentlich wie jeder andere auch. Ich wurde am Ende des 20. Jahrhunderts geboren, wuchs in einer intakten Familie in Deutschland auf und wusste noch nicht, was ich noch alles erfahren und lernen würde. Dass meine Geschichte aber schon viel früher beginnt, konnte ich noch nicht einmal erahnen. Ich hatte keine besonderen Visionen, ich war einfach... normal, wie man das wohl in der heutigen Gesellschaft nennt. Bis... ja, bis ich eines Tages etwas sah, etwas, das ganz neu war und ich mich dennoch vertraut damit fühlte. Es war eine Fernsehserie mit weiblichen Heldinnen, die gegen das Böse auf der Erde kämpften. Ich war sofort gefesselt und habe keine Folge verpasst. Viele fanden es kindisch, sich in meinem Alter Zeichentrick anzusehen, aber ich hatte immer dieses Gefühl dazuzugehören, ich empfand eine ungewollte und doch starke Sympathie für diese Mädchen. Ich sollte viel später lernen, was es heißt, Verantwortung zu tragen. Ich bildete mir ein, es sei doch nur das Fernsehen, dem man sowieso nicht alles glauben konnte, doch dann wachte ich eines Nachts schweißgebadet auf, von einem Traum, der mir Angst machte. Ich war von Dunkelheit umgeben, spürte, wie es kalt und kälter, dunkel und dunkler um mich wurde. Doch bevor mich der Tod erreichte, blendete mich ein Licht, ein warmes, schönes Licht und ich wachte auf. Zuerst dachte ich mir nichts dabei, bis ich den Traum immer häufiger hatte. Ich erzählte niemandem etwas davon, lebte mein ganz normales Teenagerleben. Und dann war die Schulzeit zu Ende. Ich machte eine Lehre bei einem Verlag, durfte einige kleinere Artikel schreiben, und man vertraute mir immer häufiger Größeres an. Mein Traum aber war es schon immer, ins Ausland zu gehen, vor allem nach Amerika und Japan. Dafür hatte ich extra nach der Schule noch japanisch gelernt. Nun war ich 20 Jahre alt und hatte einen guten Arbeitsplatz. Dann, eines Tages, las ich in der Zeitung einen Bericht, der mich stutzig machte: "Merkwürdige Vorkommnisse in Japan!" Ich las weiter: In Tokio ereigneten sich vor wenigen Tagen sonderbare Dinge, die man sich noch nicht erklären konnte, und mit denen noch nicht einmal die Polizei fertig wurde. An ver- einzelten Orten brachen immer wieder Passanten zusammen, ohne dass Ärzte eine Krankheit oder Ähnliches feststellen konnten. Zeugen berichteten, dass "merkwürdig aussehende Gestalten" die Leute überfielen, und dass etwa 10 weibliche Personen sie unmittelbar danach "bekämpften". Außerdem meldete man in diesen Tagen extreme Stürme, die aber nicht auf der Wetterkarte verzeichnet werden konnten. Sind die Aliens nun schon unter uns? Aber ob wir diese Geschichte glauben sollen, ist noch fragwürdig Diese Nacht machte ich kein Auge zu. Ich musste immer wieder an den Artikel denken. Wenn es nun wirklich der Wahrheit entsprach? Existierten wirklich Sailor-Krieger? Da es keinen Sinn hatte, mich noch weiter im Bett herumzuwälzen, trat ich auf den kleinen Balkon meiner Wohnung. Ich schaute in den Himmel. Es war Juli, kein Wölkchen war zu sehen und kein Lüftchen wehte. Ich schloss die Augen, als ich auf einmal eine sanfte Stimme hörte, die mich rief, und unwillkürlich öffnete ich die Augen wieder. Ich bemerkte ein Funkeln bei den Sternen, und, ganz wie von selbst, streckte ich die rechte Hand aus, um nach ihnen zu greifen. Dann fiel jener, der so ein warmes Licht verbreitete, vom Himmel. Er schwebte langsam auf mich zu, genau vor meine Hand. Ich brauchte sie nur noch auszustrecken, schon würde ich ihn ergreifen. Aber auf einmal wurde mir klar, dass, wenn ich das tun würde, mein Leben nicht mehr wie früher sein würde, und ich es nie mehr so unbeschwert genießen könnte, wie ich wollte. Dass mir eine schwere Last auf die Schultern gelegt werden würde. Im selben Moment hörte ich einen Schrei auf der Straße. Und ich griff zu... 2. Aller Anfang ist schwer Es durchfloss mich eine neue Energie, und ein Licht war nun in meiner Seele zum Vorschein gekommen, ohne dass ich je davon gewusst hätte. Als ich wieder klar blicken konnte, hatte ich ein broscheähnliches, rundes Medaillon in der Hand, das herrlich funkelte und strahlte. Auf ihm war ein goldener Stern zu sehen, und plötzlich wusste ich wieder, wer ich einmal gewesen war. Doch warum hatte man mich wieder erweckt? Ich hätte doch ein friedliches Leben führen können! Da hörte ich wieder diesen Schrei. Ich betrachtete für wenige Sekunden das, was ich in der Hand hielt, und dann sprach ich zum ersten Mal: "Macht der Sonnennebel, macht auf!" Ja, denn ich war Sailor Sonne, eine mächtige Sailor-Kriegerin, das war sozusagen meine Wiedergeburt und nun verwandelte ich mich zum ersten Mal. Dann sprang ich auf die Straße und lief in die Richtung, von der der Schrei gekommen war. Und da sah ich es: Anscheinend ein Dämon, der gerade dabei war, sich an der Energie einer zu Tode erschrockenen Frau zu bedienen. Er erschien mir groß und schattenhaft. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Doch es gab kein Zurück mehr! Jetzt kam mein Auftritt: "Halt!" schrie ich, und das Monster drehte sich zu mir um. "Im Namen der Sonne werde ich dich bestrafen, wenn du sie nicht sofort in Ruhe lässt!" Plötzlich stürzte sich das Monster auf mich zu. Ich wusste nicht, was ich jetzt tun sollte, was für Waffen ich gebrauchen konnte. Da ich noch ziemlich ungeübt war, wich ich dem Monster zwar aus, fiel jedoch zu Boden, der Dämon über mir. Ich versuchte, panisch rückwärts krabbelnd davonzukommen, doch bevor er mich erreichen konnte, leuchtete die Brosche auf. Ich ergriff sie, überlegte kurz, sagte "Sonnenkristall, flieg und sieg" und schleuderte sie in Richtung Monster. Sie flog direkt darauf zu, das Monster löste sich schreiend auf und die Frau, die am Boden lag, bekam ihre Energie wieder, konnte sich jedoch an nichts mehr erinnern. Ich verzog mich schnell in die Dunkelheit der Nacht. Von jenem Tage an hat mein Leben einen neuen Sinn erhalten. Ich war nicht mehr nur ein normaler Mensch, der jeden Tag seine Arbeit verrichtete, sondern war jetzt eigentlich eine Heldin. Aber komischerweise fühlte ich mich überhaupt nicht mehr glücklich darüber. Leider konnte ich es nicht ändern, also nahm ich mein Schicksal so, wie es gekommen war, denn ich hatte eine wichtige Aufgabe zu erfüllen: Ich musste die Prinzessin des Lichtes finden, nur sie konnte die Welt vor der Dunkelheit retten. Da ich mich nur an Bruchstücke aus meiner Vergangenheit erinnerte, blieb dies vorerst alles, was ich tun konnte. Am Anfang hatte ich noch so meine Schwierigkeiten mit dem Kämpfen, gewöhnte mich jedoch schnell daran, dass, wenn ein Monster auftauchte, ich mich verwandelte, es bekämpfte und danach wieder alles in Ordnung war. Auch wenn ich immer riesige Angst hatte, zu versagen. Ich hoffte auch, dass bei meinen Kämpfen keine anderen Personen etwas mitbekamen, doch ich wurde enttäuscht. Wie ein Feuer ging die Meldung von jener Person, die magische Kräfte zu haben schien, um. Ich konnte trotz des Trubels um mich unerkannt bleiben. Eines Morgens rief mich mein oberster Chef zu sich ins Büro, worauf ich mich sehr wunderte, denn ich war noch nie dort gewesen, außer bei meiner Vorstellung natürlich. Er blickte kurz auf, als ich eintrat und nickte mir zu. Nach einer Stunde Aufenthalt bei ihm war ich der glücklichste Mensch auf Erden. Was ich doch mal wieder für ein Glück hatte! Ich hatte den Auftrag bekommen, so viel wie möglich über diese Vorfälle zu erfahren, denn das interessiere die Leser. Ich musste überall hin, wo sich etwas zeigte! Alle Kosten würden mir erstattet werden, wenn ich nur Schlagzeilen zu berichten hätte! Es war eine tolle Lösung, ich konnte nie einen Verdacht erwecken, hatte immer eine Ausrede. Und ich brauchte natürlich nur das Nötigste zu schreiben! So ging mein ungewöhnliches Leben weiter... 3. Erster Kontakt Die Angriffe auf wehrlose Menschen nahmen zu. Ich hatte alle Hände voll zu tun, damit und meiner Arbeit fertig zu werden. Sonntags blieb ich meistens nur im Bett liegen, so kaputt war ich, körperlich wie psychisch. Aber ich hatte keine Wahl, ich konnte schlecht sagen: "Lasst mich doch in Ruhe!" An einigen Tagen sehnte ich mich nach etwas Gesellschaft, nach Freunden, mit denen ich reden konnte. Mit meinen alten Freundinnen aus der Schule stand ich nur noch wenig in Kontakt, weil sie auch ihr eigenes Leben jetzt hatten. Wir gingen manchmal noch zusammen aus, doch etwas Richtiges war es nicht mehr. Es müssten Menschen sein, die das gleiche Schicksal wie ich trugen, ja, auch Sailor-Kriegerinnen. Doch die ein und selbe Frage plagte mich wieder und wieder: War es so, wie ich sie aus der Serie kannte? Eines Tages, wie ganz von selbst, hörten die Angriffe nach einem ziemlich kniffligen Dämon auf. Ich brachte in Erfahrung, dass sie sich jetzt auf ein Erholungsgebiet innerhalb Deutschlands zurückgezogen hatten.. Also musste ich nun dort hin, doch mir kam der Gedanke, dass ich es im Ernstfall nicht allein schaffen könnte. Ich brauchte Hilfe für den letzten Kampf, Unterstützung. Und die einzige Möglichkeit, herauszufinden, ob ich wirklich nicht allein war, war eine Reise nach Japan, die Heimat aller Sailor-Kriegerinnen. Und so reiste ich einige Tage später nach Tokio, einer riesigen Stadt, wo ich mich so gut auskannte wie auf dem Mars. Ich hatte keine Ahnung, wo und mit wem ich anfangen sollte. Ich entschied mich, in ein Telefonbuch zu schauen. Und tatsächlich: Alle Namen waren exakt so, wie ich sie kannte. Nun musste ich nur noch eines tun... "Puh, ist das warm! Heute lassen wir mal das Fenster offen, oder, Luna? Luna?" Bunny drehte sich um. Natürlich, Luna war mal wieder eingeschlafen. Bunny seufzte und legte sich auch hin. Aber irgendwie konnte sie nicht schlafen. Wahrscheinlich, weil es so schwül im Zimmer war. Doch plötzlich spürte sie einen Luftzug. Sie setzte sich auf. Dann sah sie eine Karte in der Wand stecken. Sie stand auf und betrachtete sie. "Komme morgen um 15:00 Uhr zum Hikawa-Tempel, Sailor Moon," las sie. "Das war bestimmt Rei. Na warte, der werde ich etwas erzählen, mich so zu veralbern..." Als Bunny am nächsten Tag mit ihrer Katze Luna am Tempel eintraf, traute sie ihren Augen nicht. Alle Sailor-Kriegerinnen waren versammelt, sogar die Äußeren. "Hallo, Bunny! Hast du diese Zettel verschickt?" begrüßten sie die anderen. "Nein, ich dachte, das war Rei!" - "Nein, ich war es auch nicht!" - "Aber wer war es dann?" - "Ja, wer nur?" - "Ich habe euch zusammengerufen!" Alle drehten sich um. Eine Gestalt kam die Treppe zum Tempel herauf. "Wer bist du? Was willst du?" schrie Haruka. "Ich möchte mich euch vorstellen. Als eine von euch." erwiderte ich und verwandelte mich das erste Mal vor den Augen derer, die meine besten Freunde wurden, weil wir alle das gleiche Schicksal teilten... 4. Neue Erfahrungen So stand ich nun als Sailor Sonne vor ihnen. Sie sahen mich an und ich sie. Dann ging ich zu ihnen, reichte meine Hand und sagte: "Schön, euch kennenzulernen!" Die anderen gaben mir ihre ebenfalls und der erste Schritt war getan. Ich schaute sie der Reihe nach an und fragte mich, ob sie in Wirklichkeit genauso waren, wie ich es gesehen hatte. Ich musste lächeln. Doch dann wurden wir wieder ernst. "Wie hast du uns denn überhaupt gefunden?" fragte Hotaru neugierig. "Ach, da gab es so eine Fernsehserie in Deutschland, und deshalb habe ich mich wieder an mein früheres Leben erinnert. Und dann habe ich einfach mal mein Glück versucht." - "Ah ja, diese Naoko hat uns beobachtet und eine Serie daraus gemacht, aber in Japan interessiert sich niemand dafür, es ist zwar der Verkaufsschlager, doch sonst hat sich noch niemand darum gekümmert." - "Wieso bist du zu uns gekommen?" fragte mich Amy. "Die Dunkelheit ist nahe. Aber diesmal ist sie in Deutschland gelandet. Ich bin gekommen, um euch zu warnen, wenn der entscheidende Augenblick gekommen wäre, und ich die Prinzessin des Lichtes nicht gefunden hätte." "Die Prinzessin des Lichtes? Wer ist das?" - "Nur sie kann die Gefahr vernichten." Ich blickte zu Haruka, Michiru und Setsuna. "Mich wundert, dass ihr euch nicht mehr an sie erinnert. Ihre Mutter, die Königin des Lichtes, war die Herrscherin über Silvermillenium und die Bewahrerin des ewigen Lichtes. Doch sie wurde krank, und bevor die Dunkelheit über Silvermillenium hereinbrach, verbannte sie sie und schickte ihre Tochter auf die Erde und ihre Helferinnen auf den Mond. Und ihr seid diese Kriegerinnen, die ihr und dem Lande dienten. Erinnert ihr euch?" - "Nun weiß ich es wieder! Silvermillenium, unsere Heimat! Unsere Königin!" sagte Michiru. Ich sah sie an und war erleichtert und glücklich, dass ich nun meine Freunde gefunden hatte. "Wir können leider nicht mitkommen nach Deutschland, wirst du es trotzdem schaffen?" fragte mich Bunny, als sie mich zum Flughafen brachten. "Aber natürlich. Und im Notfall rufe ich euch an! Also bis dann!" schrie ich gerade noch, weil ein Flugzeug über uns hinwegdonnerte. Dann ging ich zum Landesteg, sah mich noch einmal um und winkte. Als ich im Flugzeug saß, war ich erleichtert, dass es so gut geklappt hatte. Doch nun wollte ich mich wieder ganz meiner Aufgabe widmen... An einem Freitagmittag kam ich mit meinem Auto in dem Ferienpark an. Bei der Anfahrt sah man schon das Schwimmbad, die Ferienhäuser, das Zentrum, einfach alles. Eine idyllische, bergige Landschaft, wo man sicher eine wunderschöne Aussicht von den Häusern her hatte. Ich ging zuerst zur Rezeption, um mir meinen Schlüssel zu Bungalow 201 abzuholen. Es gab zwar auch ein Hotel, doch mir persönlich waren die Bungalows sympathischer, erstens hatte man da seine Ruhe sowie den nötigen Platz und zweitens bekam ich ja sowieso alles bezahlt. Ich sah mich noch ein bisschen im Zentrum selber um, lief hinaus, um auf den See einen Blick zu werfen, doch dann machte ich mich auf, denn ich hatte noch viel zu tun. Es war ein schönes Haus. Mit Terrasse, zwei Stockwerken und allem Drum und Dran. Nachdem ich mich eingerichtet hatte, ging ich im Nachbarort einkaufen und warf mich auf die Couch, rief noch Bunny an und schaltete den Fernseher an... 5. Die Attraktion im Park Am nächsten Morgen stand ich früh auf, denn für acht Uhr war eine Führung durch den Park angesetzt. Da musste ich natürlich hin, wenn ich so viel wie möglich erfahren wollte. Als ich am Treffpunkt ankam, bemerkte ich ungewöhnlich viele Leute mit Fotoapparaten. Fast jeder hatte einen griffbereit zur Stelle. Was die wohl fotografieren wollten? Weil es noch etwas früh war, wollte ich die Zeit im Automatenraum totschlagen. Auf dem Weg dahin kam mir einer der Animateure entgegen. Ein sehr hübscher sogar. Als wir aneinander vorbeigingen, schien für einen winzigen Augenblick die Zeit stillzustehen. Ein komisches Gefühl durchfuhr mich, doch da war es auch schon wieder weg, als wir vorbei waren. "Merkwürdig," dachte ich, "was war denn das? So was ist mir ja noch nie passiert. Vielleicht ist es einer der Bösen?" Als dann die Führung begann, hatten sich jede Menge Leute versammelt. Wie die dafür Zuständigen ankamen, sah ich, dass auch jener von vorhin dabei war. Er sah (ob zufällig, weiß ich nicht) in meine Richtung und lachte mich förmlich an. Ich grinste zurück, und da war es schon wieder, dieses Gefühl. Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Ich war drauf und dran, mich zu verlieben! Sozusagen auf den ersten Blick. Na super, das fehlte noch. Ich musste mich jetzt wirklich auf andere Dinge konzentrieren, und durfte mich nicht ablenken lassen. Aber er war wirklich süß. Ich seufzte. Dann stellten sich die Animateure vor, und so erfuhr ich, dass er Alexis hieß. Schließlich wanderten wir los. Und nun begriff ich, weshalb alle einen Foto dabei hatten: Sie wollten einen Schnappschuss von einem "Dämon", um damit vielleicht reich oder berühmt zu werden. Jemand fragte, ob man denn hier auch schon das geheimnisvolle Mädchen zu Gesicht bekommen hätte. "Leider nicht, aber ich denke, sie wird irgendwann schon mal hier auftauchen, wenn sie erfährt, was hier vorgeht," antwortete Alexis. Jetzt verstand ich! Es war eine richtige Attraktion in diesem Park geworden, diese Angriffe und diese Person, die magische Kräfte hatte, mal zu Gesicht zu bekommen! Wie blind und oberflächlich die Menschen doch waren! Bemerkten nicht, dass ihr eigener Planet in Gefahr war! Aber... War ich nicht früher genauso? "Hallo! Sind Sie auch erst gestern angekommen?" riss mich eine Stimme neben mir aus meinen Gedanken. Ich drehte mich um. ER stand neben mir und sah mich fragend an. "Hallo! Ja, bin ich. Ich heiße Sandra. Sag doch du zu mir," erwiderte ich und streckte ihm meine Hand hin. Er ergriff sie, schüttelte sie und sagte: "Ich bin der Alex!" So kamen wir ins Gespräch. Ich musste feststellen, dass er nicht nur hübsch war, nein, auch seine Liebenswürdigkeit war bemerkenswert. Aber vielleicht musste man das in diesem Job zu allen Leuten sein. Leider konnten wir dann nicht länger miteinander plaudern, weil ein paar Kinder zu uns hinstürmten und Alexis mit Fragen bombardierten. Aber wir waren dann sowieso am Ziel, wo wir noch einen Cocktail bekamen und über das Programm informiert wurden. Anschließend konnte man sich noch für die verschiedenen Aktivitäten anmelden. Als ich an die Anmeldung kam, saß ER schon wieder da. "Na, für was willst du dich denn anmelden?" fragte er mich, als ich mich neben ihn setzte. "Weiß nicht, was gibt es denn so?" Und dann ging es los. Er fragte mich, ich sagte ja oder nein. Eigentlich sagte ich immer ja, denn auch wenn mir etwas keinen Spaß machte, musste ich hingehen, um so viel wie möglich über meine Gegner zu erfahren. Dann verabschiedete ich mich und lief ganz langsam zum Bungalow zurück. 6. Erste Angriffe Mich wunderte, dass es noch keine Zwischenfälle gegeben hatte. Aber ich wusste, dass ich noch viel vor mir hatte, also musste ich auf der Hut bleiben. Um 18 Uhr war Luftgewehrschießen angesagt. Treffpunkt war die Infowand. (Leider) musste man von dort aus noch einen Fußmarsch von 10 Minuten antreten. Alexis begleitete uns (mal wieder). Wir unterhielten uns den ganzen Weg über, und so erfuhr ich eine Menge über ihn, zum Beispiel, dass er eine Freundin hatte, 20 Jahre alt war und nur als Animateur eingesprungen war, weil sich ein anderer ein Bein gebrochen hatte. Beim Schützenhaus angekommen, wurden uns die Regeln erklärt und die Funktionsweise der Gewehre genau beschrieben. Als es endlich losging, war ich gespannt, wie ich abschneiden würde. Ich war bald fertig und ließ mir das Ergebnis ausrechnen. 156 von 200 möglichen Treffern! Das war doch nicht schlecht für den Anfang, oder? Plötzlich schrie jemand im Nebenraum. Ich schaute mich um. Nirgends ein Ort, wo ich mich verwandeln konnte, denn ich war sicher, dass ein Monster aufgetaucht war. Ich rannte zu einer Tür. Ein leerer Raum! "Macht der Sonnennebel, macht auf!" Das Monster, dieses Mal ein glibberiges, grünes Wesen in Übergröße, machte sich schon über die Menschen her. "Mist! Und gerade jetzt habe ich meinen Foto nicht dabei!" rief einer ohne jegliche Furcht. "So! Jetzt bist du dran!" schrie es und wollte gerade einem Kind seine Energie entziehen. "Halt!" Die Übriggebliebenen drehten sich um. Eine weibliche Gestalt stand in der Tür. "Die Menschen wollen hier Urlaub machen und sich amüsieren, doch du willst diese Idylle zerstören! Das werde ich niemals zulassen, im Namen der Sonne werde ich dich bestrafen!" rief ich dem Monster entgegen. Und schon sprang es auf mich zu. Ich ergriff meine Brosche, doch ich zögerte, denn ich wollte keinen in dem Raum verletzen. Es blieb mir aber keine Zeit mehr zu überlegen. Ich konzentrierte mich, zielte und schmiss sie dem Dämon entgegen. Ich traf ihn genau und er löste sich auf. So schnell wie ich konnte, rannte ich hinaus. Als ich wieder den Raum betrat, standen alle immer noch fassungslos da und murmelten "Es gibt sie wirklich!" - "So was habe ich noch nie gesehen!" - "Unglaublich, was es heute alles gibt" Doch bald löste sich die Menschenmenge auf und ich trat meinen Rückweg alleine an, weil Alexis schon am Anfang wieder gegangen war. Um 20 Uhr konnte man noch Bingo mitmachen, ein witziges Spiel, ich habe sogar einen Kugelschreiber gewonnen! Nach der Veranstaltung kam er noch zu mir und sagte: "Stimmt es, dass Sailor Sonne im Schützenhaus war? Ach, ich hätte sie auch so gern gesehen!" Auf dem Heimweg dachte ich über diese Worte nach. Wieso wollte er sie so gerne sehen? War er womöglich wie alle anderen? Das konnte ich mir nicht vorstellen. Seufzend flog ich ins Bett. Am nächsten Tag gab es wieder einen Angriff beim Kegelturnier und wieder war Alex nicht dabei gewesen. Schade für ihn. 7. Begegnungen Die Fackelwanderung und das Lagerfeuer am Abend ließen noch eine gemütliche Stimmung aufkommen. Ich ging jedoch früh zu Bett, weil ich mich morgens wieder für den Morgensport fertigmachen wollte. Man musste sich fit halten, sonst hatte man gleich verloren. Ich traf ihn auf dem Hinweg. Er fragte mich, ob ich zum Joggen wolle. Er schien sich zu freuen, als ich zusagte. Anscheinend waren alle anderen am Morgen zu faul zum Aufstehen, denn wir mussten alleine gehen. "Joggen wir oder willst du was anderes machen?" - "Nein, das ist mir recht." Also legten wir los. Früher war ich nie sonderlich gut in Sport gewesen. Ich fürchtete mich vor jeglichen Überschlägen und Höhen. Seit ich aber eine Sailor-Kriegerin geworden war, konnte ich mich nicht mehr davor drücken. Ich hatte mich vor dem Aufenthalt in einem Selbstverteidigungskurs angemeldet gehabt, der schon seine Früchte trug. Außerdem war es nun ein völlig anderes Gefühl. Durch meine Kräfte fühlte ich mich leicht und beschützt, als ob ich fast fliegen könnte. Besonders das Laufen machte mir nicht zu schaffen. Alexis schien das zu merken. "Du läufst gut. Macht dir das Spaß?" - "Ja, ich bewege mich gerne in der Natur. Der Wind, die Sonne, das Wasser - das alles gibt mir die Kraft, auch mal längere Märsche durchzuhalten." - "Ich verstehe." Dann liefen wir schweigend weiter. Auf einmal blieb er keuchend stehen. "Na, kann der große Meister nicht mehr?" grinste ich. "Ach was, ich könnte noch stundenlang laufen. Wollen wir ein Wettrennen machen? Bis zum Ende des Sees, okay?" - "Einverstanden! Auf die Plätze, fertig, los!" Ich düste los und es tat mir unheimlich gut, den Wind im Gesicht zu spüren. Ich lief, bis ich schon über das Ziel hinausgeschossen war. Alexis kam kurz darauf auch bei mir an. "Wow, dass du so schnell bist, hätte ich nicht gedacht!" - "Tja, so kann man sich irren!" sagte ich und wir gingen daraufhin wieder ins Zentrum zurück. Dort kam uns eine Frau entgegen. "Hi Schatz! Wo warst du denn so lange? Oh, wie ich sehe, bist du nicht allein!" begrüßte sie ihn und sagte zu mir: "Hi, ich bin Mina, Alexis' Freundin." Ich sah sie an und sie mich. Sie hatte so kalte Augen. Ich konnte sie vom ersten Augenblick an nicht leiden. Dann trennten sich unsere Wege. Ich ging wieder zum Haus zurück, um mich noch etwas auszuruhen, bevor das Darts-Turnier begann. Ich musste auf der Couch eingenickt sein, denn als ich aufwachte, war es schon längst zu spät für den Wettbewerb. Ich setzte mich auf, um zu überlegen, was ich jetzt noch tun könnte. Ja, genau, ich hatte schon lange keine Zeit mehr gehabt, mir meine Lieblings-CDs anzuhören. Gerade als ich es mir wieder bequem machen wollte, fing meine Brosche an zu blinken. Und ich spürte, dass irgendetwas passiert sein musste... Die Leute schrien auf, liefen wild umher, wollten flüchten. Alexis blickte sich um. Der Dämon hinderte sie, die Ausgänge zu benutzen. Er konnte vor lauter Verblüffung nicht weglaufen, musste immer wieder dieses Wesen anstarren. Auf einmal entdeckte er eine Gestalt im Türrahmen. Nein, das glaube ich nicht, dachte er und rieb sich die Augen. Doch, das musste sie sein. Und nun steht sie wahrlich und leibhaftig vor mir, sinnierte er weiter. Währenddessen war es ein leichtes Spiel für mich. Das Monster löste sich sogleich auf, und ich konnte mich wieder verziehen. Ehe Alex mir nachlaufen konnte, verwandelte ich mich wieder zurück und tat so, als ob ich gerade zum Turnier kommen wollte. Den ganzen Abend machte er ein nachdenkliches Gesicht. Meine erste Begegnung als Sailor Sonne mit ihm, dachte ich, und es wird bestimmt nicht die letzte sein... 8. Die Dunkelheit Als ich im Bett lag, dachte ich noch einmal über alles nach. Mir wurde klar, dass ich mehr über meine Gegner erfahren musste, wenn ich gewinnen wollte. Außerdem musste ich die Prinzessin schnellstens finden, sonst war es zu spät. Ein mulmiges Gefühl beschlich mich, doch ich versuchte, es zu verdrängen. "Hahaha!" Gelächter hallte durch die dunklen Räume, in denen sich kein einziger Funken Licht verbarg. Es war eine düstere und gefährliche Gegend, und nur vereinzelt leuchteten die Augen finsterer Gestalten auf. "Es war wirklich eine ausgezeichnete Idee, unsere Basis in den See zu verlegen. Kein Mensch würde darauf kommen, und zudem haben wir dann noch einen Vorteil, denn wir können direkt zuschlagen. Das war gute Arbeit, Malua. Aber wir haben noch ein wenig Zeit. Besorge mir erst noch etwas reine Energie, um meine Kräfte zu verstärken." - "Jawohl, Königin Obscuria." - "Ich werde mich derweil wieder zu den Menschen begeben. Aber nun geh!" Als ich Alexis am nächsten Tag traf, war er schon fast wieder der Alte. Wir waren auf dem Weg zur Minigolfanlage, weil dort ein Turnier stattfand. Und ratet mal, was für eines! Eigentlich spielte ich ganz gut. Ich konnte zufrieden mit mir sein. Doch da! Schon wieder ein Monster! Es hatte es auf die Verwalterin der Anlage abgesehen! Ich schlich mich schnell hinter einen Busch und wollte mich gerade verwandeln, als ich zwei Männer bemerkte, die ganz in meiner Nähe standen. Ich lief zu einer wirklich sicheren Stelle, wo ich meine Ruhe hatte... Ich traf den Dämon nicht mehr an. Und weil ich nicht wusste, wohin er geflüchtet war, fragte ich die Leute, die sich um die Frau kümmerten. Ein großer dunkler Schatten sei in Richtung Zentrum gelaufen, behaupteten sie. Ich rannte ihm schnell hinterher. Da merkte ich, dass mir jemand auf den Fersen war. Doch im selben Moment sah ich auch schon eine große Gestalt vor mir. Ich zückte schnell meine Brosche, und ehe ich es versah, war sie vernichtet. "Dich gibt es wirklich! Endlich treffen wir uns!" hörte ich eine Stimme hinter mir sagen. Ich schluckte. Alexis! Er war mir also gefolgt! Ich hörte, wie er näher kam, doch bevor er an mich herantrat, sprang ich auf ein Dach. "Halt, warte!" schrie er mir noch nach, aber ich hörte schon nicht mehr hin. Auf einmal erschien eine dunkle Wolke vor mir, und eine Frau stand vor mir. "Du bist also die legendäre Sailor Sonne. Ha! Wenn unsere Königin der Dunkelheit erst ihre vollen Kräfte erlangt hat, wird selbst die Prinzessin des Lichtes, die du ohnehin noch nicht gefunden hast, keine Chance mehr gegen uns haben!" - "Oh nein, die Dunkelheit wird niemals siegen! Ich werde alles tun, um sie zu finden, und dann werdet ihr euer blaues Wunder erleben!" - "Na gut, wie du willst. Dann wird es jetzt also ernst. Wenn du weiter meine Aktionen behindern solltest, wirst du dich mal schön wundern. Bis dann!" Sie verschwand wieder, wie sie gekommen war. Ich schaute noch etwas in den Abendhimmel. Das Turnier hatte ich ja schon vorher beendet, und nun wollte ich mir mal wieder so richtig den Bauch vollschlagen. Das Essen war wirklich spitze. Es war ein Grillabend mit besonderen Spezialitäten, und das ließ ich mir natürlich nicht entgehen. Doch als ich gegessen hatte, erinnerte ich mich, was ich schon gestern vorgehabt, aber nicht geschafft hatte: Musik hören. Ich nahm überall mit hin eine CD-Box mit meiner Lieblingsentspannungsmusik. Das gab mir dann neue Kraft, neuen Mut und neues Selbstvertrauen. Vergnügt begab ich mich auf den Heimweg... 9. Es geht weiter Es waren also schon 5 lange Tage vergangen, und seit meiner Ankunft hatte ich vieles erlebt. Die Prinzessin hatte ich leider immer noch nicht gefunden , und so langsam wurde die Zeit knapp. Doch ich gab nicht auf, wollte bis ans Ende kämpfen. Am Nachmittag war endlich wieder etwas Besseres für mich angesagt. Tischtennis wurde gespielt! Ich freute mich schon so darauf! In meiner Jugend hatte ich sehr viel gespielt und auch einige kleinere Erfolge gehabt. Da war es natürlich auch kein Wunder, dass ich keine Schwierigkeiten hatte, ins Finale zu kommen. Der Endgegner war allerdings ein härterer Brocken. Mitten im Satz wurde es auf einmal dunkel um uns herum. Eine schwarze Wolke zog herein, die einem seiner Sinne beraubte. Mir wurde übel. Ich brach zusammen, und auch die anderen Leute in dem kleinen Raum fielen zu Boden. Da sprang ein Dämon zu meinem Gegner auf der anderen Seite. Ich stützte mich auf und kroch auf allen Vieren zur Tür hinaus. Dann lief ich so schnell es nur irgendwie möglich war auf das nahegelegene Klo. Dort verwandelte ich mich und kam gerade wieder rechtzeitig hin, als er den Raum verlassen wollte. "Hey, warte mal. Du bist noch nicht fertig hier." - "Was? Natürlich. Ich habe seine ganze Energie, was wollt ihr denn noch? Aaaaaaah..." konnte es dann nur noch im Schein meiner Brosche schreien. "Ist alles okay? Geht es wieder?" sagte ich zu Alexis, während ich ihm hoch half. "Ah, mein Kopf, was ist denn passiert?" Und ehe er wieder klar sehen konnte, war ich schon verschwunden. Ich spielte nach dem Ganzen noch meine Partie fertig, die ich übrigens gewann, und wollte noch etwas schwimmen gehen. Auf dem Weg zum Bad traf ich Mina. Ich wusste es mir nicht zu erklären, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass auch sie so eine dunkle Wolke umgab. Für den Rest des Tages war ich dann nur noch im Becken anzutreffen. Abends musste ich noch meinen Bericht abschicken, um den Chef auf dem Laufenden zu halten. Zur Playback-Show konnte ich mich dann nicht mehr aufraffen, also telefonierte ich noch kurz mit Bunny und wollte mal wieder ein Buch lesen. Gerade als ich drei Seiten gelesen hatte, klingelte es an der Tür. Nanu, wer war denn das? Ich öffnete und traute meinen Augen nicht. Alexis stand ganz verlegen da und sagte kein Wort. Ich sah, dass er etwas auf dem Herzen hatte und er vielleicht deshalb zu mir gekommen war. Ich begann: "Hi, Alex. Wollen wir vielleicht spazieren gehen?" Er nickte, und ich ging noch mal ins Haus zurück, um mir eine Jacke überzuziehen. Als ich am Fernseher vorbeilief, sah ich meine Brosche nebenan liegen. Ich zögerte. Sollte ich sie nun mitnehmen oder nicht? Doch dann entschied ich mich, sie trotzdem einzustecken, weil man ja nie wissen konnte. Wir liefen los, aber keine besondere Strecke. Es war schön, ein laues Lüftchen zu spüren und gleichzeitig den Sonnenuntergang zu beobachten. "Wieso bist du ausgerechnet zu mir gekommen?" brachte ich endlich den Mut auf zu fragen. "Ich weiß es selbst nicht. Ich musste einfach weg, weg von Mina. Sie hat sich so verändert in der letzten Zeit." Wir bewegten uns langsam voran und schwiegen. Dann fragte ich wieder: "Und warum bist du so fasziniert von Sailor Sonne?" - "Naja, es ist doch beeindruckend, dass es Menschen gibt, die Kräfte haben, die kein anderer besitzt. Und es muss toll sein, ein Held zu sein, oder etwa nicht? Was denkst du?" - "Ach, weißt du, es ist bestimmt nicht schlecht, wenn man solche Kräfte hat und ein Held unter den Menschen ist. Aber die Verantwortung, die so jemand hat, muß doch ziemlich groß sein. Stell dir mal vor, allein du wärst dafür verantwortlich, eine ganze Zivilisation zu beschützen. Also ich würde nicht tauschen wollen." - "Hm, irgendwie... oh!" Er schaute auf die Uhr. "Ich muss ja noch in die Disco mir meine CDs vorbereiten. Bis morgen!" Weg war er. Jetzt hatte ich ihm wenigstens was zu denken mit auf den Weg gegeben... Doch auch ich dachte noch einmal über das eben Gesagte nach. Es hatte sich wirklich zu verbittert angehört. Schließlich bedeutete dies mein Schicksal! Ich sollte langsam lernen, es zu akzeptieren. Auch, wenn es noch eine Weile dauern würde... 10. Kämpfe "Juhuu! Ich hab gewonnen!" jubelte ich, weil ich beim Mini-Bingo auch mal Glück hatte. 20 €! Nicht schlecht. Gerade als ich mir den Gewinn vorne an der Bühne auszahlen lassen wollte, ertönte ein Schrei und jemand rief: "Sie sind im Kindergarten! Rettet die Kinder!" Es liefen die wenigen Leute hinaus, die im Raum waren, so dass ich allein blieb. "Na, das trifft sich doch super! Macht der Sonnennebel, macht auf!" "Oh nein! Was haben sie mit meinem Sohn gemacht!" Es befanden sich noch viele Kinder im Raum, einigen war die Energie schon ausgesaugt worden. "Hahaha! Welch Segen!" rief das Monster, das fast den ganzen Raum mit seiner Energie ausfüllte, doch da donnerte ein Bauklotz an seinen Kopf. "Hey, wer war das?" - "Hier, Monster!" - "Wer wagt es?" - "Ich werde niemals zulassen, dass du arme, unschuldige Kinder quälst. Ich bin auserwählt, ich kämpfe für Liebe und Gerechtigkeit, ich bin Sailor Sonne und im Namen der Sonne werde ich dich bestrafen!" Die Übriggebliebenen staunten nicht schlecht über meinen Auftritt. Und noch mehr staunten sie, als meine Brosche dem Monster entgegenflog. Alle bekamen ihre Energie wieder zurück und ich konnte mich wieder meinem Spiel widmen. Am Abend fand noch die traditionelle Siegerehrung statt. Eigentlich nichts besonderes, ich ging auch bald in den Bungalow zurück. Freitags hatten die Animateure ihren freien Tag, und auch ich wollte mir es gemütlich machen. Ich bummelte noch etwas durch die nahegelegene Stadt und kaufte ein. Am Mittag ging ich ins Schwimmbad. Dann war es auch schon wieder Nachmittag und ich hörte mal wieder Musik. Als ich plötzlich einen Schatten hinter mir sah, erschrak ich fürchterlich. "Hoppla, das tut mir aber leid. Ich wusste ja nicht, dass du so schreckhaft bist." sagte Alex. Mein Herz raste immer noch. "Tu das bitte nie wieder, okay? Wieso klingelst du nicht einfach?" - "Hab' ich ja, aber es hat niemand geöffnet, also bin ich hintenrum rein." - "Was machst du überhaupt hier? Ich dachte, es wäre dein freier Tag?" - "Ja, und den wollte ich mit dir verbringen, nur du warst morgens nicht da, also hab ich es nochmal versucht." - "Hm, und was machen wir jetzt?" - "Wir könnten etwas Minigolf spielen, da bin ich schon lange nicht mehr dazugekommen. Oder weißt du etwas besseres?" - "Nein, nein, da kann ich mich auf das nächste Turnier vorbereiten." Es war ruhig im Park, nicht wie man es sonst gewohnt war. Doch plötzlich wurde es dunkel um uns herum. "Was ist das ?" rief Alex. "Ich weiß nicht. Achtung, pass' auf!" Doch es war schon zu spät. Er wurde von etwas erfasst, zur Seite geschleudert und blieb dort reglos liegen. Ich schaute auf. "Wer bist du? Was willst du?" - "Ich bin eine schwarze Seele der Dunkelheit und oberste Befehlshaberin nach unserer großen Königin. Aber ich dachte, du kennst mich schon, Sailor Sonne." - "Von was redest du da? Ich weiß nicht, was du meinst." - "So? Ich habe dich die letzten Tage beobachtet und meine ärgste Feindin schließlich in dir erkannt. Und nun will ich mich rächen. Für alle Aktionen, die du mir vermasselt hast, entziehe ich dir nun deine gesamte Energie!" - "Da du nun sowieso schon weißt, wer ich bin, brauche ich mich nicht mehr zu verstellen. Macht der Sonnennebel, macht auf!" Dann standen wir uns gegenüber. "Sonnenkristall, flieg und sieg!" rief ich, doch meine Gegnerin wich ihm geschickt aus. Sie bekam mich zu fassen und meine Kräfte fingen an zu schwinden. Als ich nahe dran war, ohnmächtig zu werden, strahlte meine Brosche ein helles Licht aus, das aber nicht von mir kam, denn ich war viel zu schwach. Es breitete sich aus, erfasste alle Dunkelheit und riss sie mit sich fort. Ich bekam meine Energie wieder und konnte aufrecht stehen. Und als ich aufsah, konnte ich meinen Augen kaum trauen... 11. Erinnerungen Eine Frau schwebte vom Himmel, von Licht nur so umstrahlt. Sie war anmutig und trug einen goldenen Stern auf ihrer Stirn. "Hallo, schön, dich wieder einmal zu sehen." - "Wer bist du? Ich kenne dich nicht." Sie lächelte. "Ich wurde dazu bestimmt, über dich zu wachen. Ich bin die Wiedergeburt der Königin des Lichtes, und somit deine Mutter." - "Was? Aber das würde ja heißen, dass..." - "Genau, du bist die Prinzessin des Lichtes, die diese Erde und das ewige Licht beschützen soll. Erinnere dich wieder an dein früheres Leben in Silvermillenium." Ihr Zeichen strahlte auf meine Stirn und es erschien ebenfalls ein Stern auf ihr. Und ich konnte mich wieder an alles erinnern. Gedanken und Orte überfluteten mich. "Wirst du jetzt immer über mich wachen?" - "Ja, aber mit der Zeit brauchst du mich nicht mehr. Mach dir keine Sorgen. Du musst noch viel lernen und hast nun neue Kräfte bekommen, die dir sehr nützlich sein werden. Also, ich wünsche dir viel Glück." Und sie verschwand wieder. Ich stand nur da und wusste nicht, was ich tun sollte. Ob lachen oder weinen. Da fiel mir siedeheiß Alex ein. Ich verwandelte mich zurück und lief zu ihm hin. Ich weckte ihn sanft. Er zuckte und fuhr auf. "Was ist passiert? Bist du okay?" - "Ja, mach dir keine Sorgen, Sailor Sonne ist gekommen und hat mich gerettet." - "Ah, gut, da bin ich aber beruhigt. Hast du trotzdem noch Lust auf eine Partie?" - "Aber sicher doch." Eigentlich war mir alle Lust vergangen, doch ich tat es ihm zuliebe. Ich fühlte mich wohl in seiner Nähe, aber ich wusste nicht, wieso. Es war einfach so. Ich spielte schlecht heute. Meine Gedanken wichen immer wieder ab und Alexis musste mich immer wieder auffordern. Wir hörten bald auf und er begleitete mich noch auf dem Rückweg. Als er ging, schaute ich ihm noch eine Weile nach. Ich musste das alles erst einmal verdauen. Da klingelte das Telefon. Ich nahm ab, und Bunny war dran. "Hallo, ich wollte nur hören, ob es dir gut geht." - "Ja, es ist soweit alles okay. Mach dir keine Sorgen, ich komme klar." - "Dann ist ja gut. Ruf uns nur, wenn du uns brauchst." Dann war sie auch schon wieder weg. Sie ist wirklich so besorgt und lieb wie ich sie bisher kannte, dachte ich. Und schon wieder wurde mein Leben einer Radikalkur unterzogen. Hatte ich vorher meine Aufgabe als wichtig empfunden, so wurde sie jetzt zum Lebensinhalt. Das Kämpfen rückte in den Vordergrund, während das Schreiben und alles andere nur noch nebensächlich für mich war. Gleichzeitig aber genoss ich die ruhigen Stunden viel intensiver, als ich es jemals getan hatte. Vielleicht steigerte ich mich auch zu sehr in alles hinein. Ich musste einfach mehr Vertrauen zu mir und zu meinen Kräften gewinnen. Ich überschlief alles erst einmal und am nächsten Morgen sah die Welt schon wieder viel freundlicher aus. Eine neue Woche lag vor mir, aber vielleicht auch die letzte hier... Derweil in den Tiefen des Sees..."Malua hat also tatsächlich versagt. Ich hätte nie gedacht, dass sie wirklich so stark ist. Nun gut, ich werde sie noch etwas von unseren wirklichen Plänen ablenken müssen. Ich brauche einen Freiwilligen." - "Ich werde sie mit dem größten Vergnügen beschäftigen, wenn ihr es mir erlaubt, Hoheit." Ein schlanker, anmutiger Dämon trat hervor. "Nun gut, geh, aber vergiss nicht. Ich kann dich jederzeit ersetzen lassen. Also tu deine Pflicht." - "Jawohl, Majestät." Und er verschwand... Ich hörte Musik. Meine Musik, sie war so schön, da vergaß ich manchmal alles um mich herum. Ich stand am Balkon und wollte mich gerade wieder hinsetzen, da begann es in den Bäumen zu rauschen, und ich blieb stehen. Irgendeine innere Stimme sagte mir, dass wieder etwas im Anzug war, etwas Gefährliches... Ich warf einen Blick auf meine Brosche, doch diese zeigte nichts an. Ich schaute noch einmal raus und machte mich dann auf den Weg... Ich hörte zuerst einen Schrei, als ich in die Nähe des Schwimmbades gelangte und wollte durch eine der Glasscheiben schauen, aber es gab nichts zu sehen. Sie war angelaufen, aber das Getöse kam vom Innern. Es blieb mir nichts anderes übrig, als mich zu verwandeln und durch die Scheibe zu springen, weil der Eingang versperrt worden war, wie ich gesehen hatte. Ich ließ einen Seufzer los. Na, wenn das mal nur gutging! Ich sagte meine magischen Worte auf und stellte mich dann in einiger Entfernung vor das Glas, nahm Anlauf, deckte schützend mein Gesicht ab und sprang voll hinein. Ich landete unsanft auf dem Fliesenboden. Sofort rappelte ich mich auf und dachte zuerst, dass es mich schwer getroffen haben musste, denn um mich herum war ein dichter Nebel und das Schlimmste: Keine Regung, kein Laut zu hören. Ich wusste gottseidank, wo ich mich befand, denn sonst wäre ich hoffnungslos verloren gewesen. Plötzlich ein Geräusch über mir... 12. Geheimnisse Ich schaute nach oben und entdeckte eine schummrige Gestalt. "Hallo, ich habe dich schon erwartet, Sailor-Kriegerin. Du siehst sicherlich nicht viel bei dem Nebel, also werde ich dir die Sicht etwas erleichtern." Und langsam wurde es wieder hell um mich herum, aber ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen: Allen Menschen war die Energie ausgesaugt worden. Dadurch hatte der Dämon seine Macht enorm verstärkt. Ich schaute wieder zu ihm hoch. Er grinste fies und voller Bosheit. "Wenn dir das Leben dieser Menschen lieb ist, musst du es mit mir aufnehmen. Bist du bereit?" Er ballte seine Klauen und schleuderte mir eine Salve Blitz und Donner entgegen, immer und immer wieder. Und ich versuchte auszuweichen, ohne dass den Leuten etwas passieren durfte. Schließlich fand ich eine kurze Gelegenheit, um ihn anzugreifen und benutzte meine Brosche. Doch er wich ihr geschickt aus und begann wieder auf mich zu ballern. Lange konnte selbst ich das nicht mehr durchhalten. Und, wie es so kommen musste, traf er mich und es warf mich hart auf den Boden. Alle Gelenke taten mir weh und zu allem Übel wollte er mir noch gleich den letzten Gnadenstoß verpassen. Doch bevor er ausholte, kam mir ein Gedanke in den Kopf, was mir die Königin gesagt hatte. Dass sich eine neue Energie in mir befände und dass ich sie gut nutzen solle. Ich dachte auch an meine neuen Freunde. Ich musste etwas tun, so leicht würde ich mich doch nicht geschlagen geben! Das hatte er sich wohl so gedacht. Ich rappelte mich auf, schloss die Augen und horchte in mich hinein. Dann sah ich sie alle noch einmal vor mir, und ich fühlte, wie stark ich durch sie geworden war. Vor allem war ich nicht allein. Und bevor ich vernichtet werden sollte, erhob ich meine Hände und rief "Sonnenstrahlen, fliegt und siegt." Die Strahlen breiteten sich aus, erfassten den Dämon und rissen ihn in die Dunkelheit. Als die Menschen wieder zu sich kamen, fanden sie alles wie gehabt vor und verbrachten ihren restlichen Tag friedlich im Schwimmbad. Am Abend traf ich mich mit Alex. Er musste nicht in die Disco, und so verabredeten wir uns und gingen ins Restaurant. Wir verstanden uns prächtig, eigentlich wie schon von der ersten Sekunde an. Vielleicht lag es auch daran, dass ich mich nun doch in ihn verliebt hatte. Das Essen schmeckte vorzüglich, doch mir blieb der Bissen im Halse stecken, als er auf einmal anfing: "Weißt du, ich denke viel über Sailor Sonne nach und manchmal habe ich das Gefühl, dass du in ihr steckst. Hast du ein Geheimnis vor mir?" - "Wie kommst du darauf? Ich denke auch viel über sie nach, aber sie und ich? Eine Person?" Er fing an zu lachen. "Beruhige dich, das war nur ein Scherz. Nein ich dachte nur, weil ihr ähnelt euch so sehr im Charakter." - "So? So gut glaubst du mich und sie zu kennen?" - "Ich weiß nicht, vielleicht finde ich es heraus?" Wir sahen uns an und ich versank in seinen Augen. Am nächsten Abend gab es wieder einen Angriff, auf der Terrasse bei einer Vorführung. Gottseidank war ich zur Stelle und der Dämon wirklich nicht sehr stark, weshalb ich mich fragte, warum sie auf einmal nachließen und mir bewusst wurde, dass sie gerade einen schrecklichen Plan ausheckten. Das Schlimme aber war, dass ich, gerade, als ich zum Lagerfeuerplatz laufen wollte, bemerkte, dass jemand vor mir stand. Und dieser jemand trat ins Licht. "Endlich treffe ich dich einmal unter vier Augen, geheimnisvolles Mädchen. Lauf nicht davon, ich will nur mit dir reden," sagte Alex und wollte näher an mich herantreten, doch ich hielt ihn zurück. "Halt! Es ist besser, wenn du mein Gesicht nicht siehst." Und so setzten wir uns auf eine Bank in einiger Entfernung voneinander. Es herrschte Stille zwischen uns. "Ich bewundere dich, und ich glaube, dass du es schaffen wirst, uns alle zu retten," begann er. Doch ich erwiderte nur: "Das sagen viele Menschen, dass sie an mich glauben, doch sie glauben nur an Sailor Sonne, und nicht an mich. Das ist ein großer Unterschied, und ich wünschte, es gäbe irgendwo jemanden, der an den wirklichen Menschen in mir glaubt." Ich sah ihn an, selbst erstaunt über meine Worte, die mir so herausgerutscht waren. Doch genau dies war mir schon lange auf der Seele gelegen. "Es tut mir leid. Ich gehe jetzt besser." Er hielt mich nicht zurück, blieb ruhig sitzen. Er sah sie in der Dunkelheit verschwinden. "Das ist also ihr Geheimnis," murmelte er vor sich hin... 13. Es wird ernst Ich wollte diesen Abend so schnell wie möglich vergessen, aber ich war zu sensibel gebaut, um es zu tun. So hörte ich Musik und wartete. Doch worauf? Schließlich beschloss ich, dass es keinen Sinn hatte, Trübsal zu blasen, denn er würde nicht wissen, warum ich auf einmal traurig geworden war, und so wollte ich mich auf den Weg zum Zentrum machen, als ich angehalten wurde. Von einer alten und kränklich aussehenden Frau, die mich um Hilfe bat. Als ich mich gerade bücken wollte, um ihre Tasche auf zuheben, packte sie mich am Hals und schnürte mir die Luft ab. "Was tun sie da?" presste ich hervor, und da kam ihr wahres Ich zum Vorschein: Ein grausiger Dämon mit Rankenarmen. Ich griff nach meiner Brosche, streckte sie ihm entgegen und rief "Macht der Sonnennebel, macht auf!". Durch die entstandene Energie ließ mich der Dämon los, und ich konnte mich verwandeln. Doch sobald ich ihn vernichten wollte, schlang er wieder seine Arme um mich. Ich konnte nicht mehr atmen und glaubte, es sei aus mit mir. Da sah ich auf einmal Alex, der auf das Monster zugerannt kam, mit einer Flasche in der Hand, und diese auf dessen Kopf zerschmetterte. Ich wurde losgelassen und konnte Luft holen, und bevor das Monster sich auf Alex stürzte, schleuderte ich ihm meine Waffe entgegen. Dann standen wir uns wieder gegenüber, aber ich hatte mich vorher so weggedreht, dass er mein Gesicht nicht erkennen konnte. "Ich danke dir," sagte ich lächelnd und ging dann weg, ohne noch einmal nach hinten zu schauen. Danke, Alex; dachte ich. Am Abend war wieder Stille eingekehrt, doch irgendwie fühlte ich etwas Bedrohliches aufsteigen. Es klingelte. Alex war da, und er atmete schwer. Er musste schnell gelaufen sein. "Alex, oh mein Gott, was ist passiert?" - "Ich habe gerade mit Mina Schluss gemacht, und sie ist wütend geworden, so schrecklich wütend." Er nahm meine Hand, und schaute mich an. Er schluckte schwer. "Ich habe mich von ihr getrennt, weil ich dich...." Plötzlich wurde es rabenschwarz um uns herum, und Mina erschien, doch sie sah anders aus als sonst, irgendwie schwarz und bösartig. "Habe ich dich endlich. Nun ist es soweit, die Zeit ist gekommen, ich werde endlich erwachen. Prinzessin des Lichtes, wenn du mich irgendwo hören kannst, dann komm zum See und erwarte dein Ende!" rief sie und im selben Moment wurde Alex in die Luft gewirbelt. Ich versuchte ihn noch zu greifen, aber umsonst. Er verschwand mit ihr. Ich rannte wieder ins Haus hinein, griff meine Brosche und rief Bunny an. "Bunny? Ihr müsst schnell kommen, es ist soweit. Benutzt euren Sailor-Transport!" - "Ist gut, wir beeilen uns!" Ich ließ alles stehen und liegen, und rannte den Weg zum See hinunter. Zwischen einem meiner Schritte überlegte ich, warum sie es auf Alex abgesehen hatten. Da fiel es mir siedeheiß ein. Was hatte sie gesagt? Sie würde endlich erwachen und das mit Hilfe von Alex' reiner Energie. Kein Wunder, er musste wohl über eine besonders starke verfügen. "Ich werde dich nicht allein lassen. Niemals!" rief ich und erreichte das Zentrum. Alles war abgedunkelt und kein Mensch zu sehen. Als ich die Hintertür zum See aufriss, war der Kampf schon im Gange. Die Sailor-Krieger wollten sich auf die angebliche Mina stürzen, doch sie bekamen keine Gelegenheit dazu, denn um sie herum baute sich ein Energieschild auf, das sie nicht durchschreiten konnten. Sie waren also außer Gefecht gesetzt. In meinen Augenwinkeln bemerkte ich Alex, der immer noch in der Luft schwebte, aber munter zu sein schien. Jetzt war die Zeit also gekommen. Ich schluckte noch einmal, atmete tief ein und trat energisch vor: "Du bist also die Anführerin der Dunkelheit. Ich werde dich besiegen und für Frieden auf der Erde sorgen. Macht der Sonnennebel, macht auf!" Ich verwandelte mich vor den Augen von Alex das erste Mal. Danach stand ich ihr gegenüber und rief "Sonnenstrahlen, fliegt und siegt!" Doch ich hatte nicht bedacht, dass sie bereits über solche gewaltigen Kräfte verfügte. "Ha, ihr seid doch keine Gegner für mich, ich werde jetzt erwachen und die Dunkelheit über die Erde verbreiten," sagte sie. "Nein!" schrie ich noch einmal, aber es war schon zu spät. Sie begann damit, Alex die Energie abzusaugen. Schließlich wich ihre Seele aus Minas Körper und zum Vorschein kam die echte Gestalt der Königin der Dunklen. Eine großgewachsene Frau in einem schwarzen Kleid. Ich versuchte es noch einmal mit meinen Sonnenstrahlen, aber umsonst. Sie schleuderte mich einfach weg. Als ich mich wieder aufrappeln wollte, fiel mein Blick auf Alex. Ihm war nur noch ein Teil seiner Energie übriggeblieben, er schien noch zu atmen, aber für wie lange? "Wo bist du, Prinzessin, du kannst dich nicht vor mir verstecken, denn bald regiere ich die Welt!" - "Ich bin hier!" Alle drehten sich erstaunt um. Uranus rief: "Sonne, lass es, du kannst sie nicht allein besiegen, nur sie besitzt solche Kräfte um es mit ihr aufzunehmen!" - "Ich weiß, und deshalb werde ich sie jetzt wieder erwecken. Macht des Lichtes, mach auf!" rief ich und wurde zur Prinzessin des Lichtes. Ich trug nun ein schlichtes, golden schillerndes Kleid. "Ich werde niemals zulassen, dass du diese schöne Welt zerstörst. Na warte!" Ich hob eine Hand über meinen Kopf und es kam der Stab des Lichtes, in Form einer kleinen Statue, die die Form einer Frau hatte, zum Vorschein. Sie hatte einen Stern auf ihrer Krone. Ich konzentrierte mich noch ein wenig, dann war es soweit. Nachdem ich ihn erhob und rief "Macht des Lichtes, vertreibe das Böse!" begann er zu erstrahlen. Währenddessen sammelte auch die Königin ihre Kräfte und schmiss sie mir entgegen. Noch hielt ich dem Angriff stand, aber schon bald durchdrang sie meine Energie. Sie schlang ihre Arme dreifach um mich und hob mich in die Lüfte. Die Kriegerinnen mussten tatenlos zusehen, wie ich meinen Stab verlor und mir Stromstöße durch den Körper gejagt wurden. 14. Der Sieg "Aaaah!" Ich schrie vor Schmerzen, und als es aufhörte, hatte ich keine Kraft mehr, ich klappte zusammen. "Es tut mir leid, ich bin zu schwach," murmelte ich noch und war nahe dran, in Ohnmacht zu fallen und aufzugeben. Doch plötzlich hörte ich eine Stimme, die zu mir sagte: "Nur du kannst sie besiegen, nur du allein. Ich glaube an dich, Sandra. Nicht an Sailor Sonne, nicht an das Licht. Nur an dich!" Alex! Er glaubte an mich! Ich richtete mich langsam wieder auf. Er hatte Recht, ich durfte sie jetzt nicht allein lassen. Für was hatte ich sonst so hart gekämpft, wenn mich jetzt schon der Mut verließ? "Kriegerinnen, helft mir. Ich schaffe es noch nicht allein. Gebt mir eure Kraft!" wandte ich mich mit meinen Gedanken an sie. Es musste funktioniert haben. Sie sahen sich an, und jede schickte mir einen Teil ihrer Kraft. Schließlich war ich wieder stark genug, wandte mich zur Königin und schrie ein letztes Mal "Macht des Lichtes, vernichte sie!" Durch die gesammelte Energie erstrahlte mein Licht so stark, dass die Königin und jegliche Dämonen in einem Sog der Dunkelheit verschwand. Ich wurde losgelassen und sank zu Boden. "Was ist passiert? Sind sie besiegt?" fragte Saturn und schrie auf, als sie sie auf der Treppe liegen sahen. Sie rannten zu ihr hin. Uranus stützte sie auf. Sie schien noch zu leben, aber sie war sehr schwach. "Ich danke euch für eure Hilfe, ohne sie hätte ich es nicht geschafft." - "Nein, du darfst nicht sterben, du hast sie doch besiegt...Wir haben uns doch noch gar nicht richtig kennen gelernt." Bunny bekam Tränen in die Augen. Plötzlich leuchtete ein Licht über ihnen auf. Die Königin des Lichtes erschein. "Mama!" lächelte ich. "Meine Kleine," sagte sie, "ich wusste, dass du dich beim ersten Kampf übernehmen würdest und habe noch etwas Energie von mir übrig gelassen. Passe von nun an auf dich auf. Denke immer daran: Du bist eine Sailor-Kriegerin und meine Tochter, aber auch ein ganz normaler Mensch. Viel Glück für die Zukunft!" Ein schwacher Lichtschein fuhr in mich hinein, und ich spürte, wie die Energie zurückkam. "Lebwohl, du brauchst mich jetzt nicht mehr! Lebe wohl!" - "Nein, warte! Mama!" schrie ich und rappelte mich auf, doch sie war schon weg. "Majestät..." Ich drehte mich um. Uranus, Neptun und Pluto sahen mich an. Tränen liefen ihnen die Wangen hinab. "Ihr seid endlich wieder erwacht. Wir können uns wieder an unser früheres Leben erinnern." - "Was meint ihr?" fragten die inneren Sailors. "Ich werde versuchen, es euch zu erklären. Vor langer Zeit, noch in der gleichen Zeit wie das Silberjahrtausend existierte, gab es Silvermillenium, ein Planet am Rande des Sonnensystems. Damals regierte über das Licht die Königin des Lichtes und über den Mond und die Menschen Königin Serenity. Die beiden waren gute Freunde. Außerdem lebten bei ihr noch ihre Tochter und drei Kriegerinnen, Uranus, Neptun und Pluto. Aber plötzlich wurde die Königin unerwartet schwer krank und die Dunkelheit brach so schnell über uns herein, wir konnten sie nicht aufhalten. Die Königin setzte ihre allerletzte Kraft ein, um die Bewohner und die Prinzessin auf die Erde zu bringen, aber die Kriegerinnen wurden von Serenity in ihrem Reich aufgenommen und ihnen dort ein neues Leben ermöglicht. Ich wurde erst später auf der Erde wiedergeboren und Silvermillenium zerstört. Von der gleichen Dunkelheit, die wir gerade besiegt haben. Deshalb wurde ich wieder erweckt. Und nun werde ich mit euch kämpfen." - "Das ist eure Geschichte?" fragte Bunny. "Ja, unsere Vergangenheit." antwortete Uranus. Etwas später mussten wir uns verabschieden. "Es macht nichts, wenn ihr schon zurück müsst. Ich werde euch bald mal besuchen, aber vorher muss ich noch etwas erledigen." Ich blickte auf Alex, der noch bewusstlos am Boden lag. "Okay, wir sehen uns bald in Tokio! Macht des Mondes, bring uns nach Hause!" erhob Bunny ihre Stimme, und weg waren sie. Ich drehte mich um. Er lag nicht mehr am Boden, er war aufgestanden und kehrte den Rücken zu mir. Als ich auf ihn zulief und schließlich wenige Schritte vor ihm stehenblieb, wandte er sich zu mir um. Wir sahen uns an, und alles andere existierte nicht mehr. Schließlich fielen wir uns in die Arme, und ich wusste, dass ich ihn liebte. Sehr sogar. Er küsste mich und alle Menschen schienen weit weg zu sein.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)