Zum Inhalt der Seite

Gleichung mit zwei Unbekannten

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Schreck am Abend

"So da bin ich wieder." Kokomiko blätterte in ein paar Seiten herum. "Mit der neuen." Sie grinste. "Ich hab euch versprochen, das Ran und Shin-ichi am Ende zusammen bleiben. Und hiermit löse ich mein Versprechen ein. Ich hoffe sie gefällt euch so wie meine anderen. Seid nicht böse, wenn das erste Kapitel kurz geworden ist, aber es ließ sich nicht anders machen. Und außerdem will ich die entstandene Spannung bis zum nächsten Kapitel beibehalten."

Einige grummelten. "Da gibt sie sogar zu uns quälen zu wollen."

"Und das ist noch nicht alles. Am Freitag fahre ich erstmal weg. Das heißt so schnell wird es nicht weiter gehen."

"Was?"

"Sorry." Kokomiko sprang auf und verbeugte sich. "Aber lasst uns erstmal anfangen."

Alle machten es sich auf ihren Kissen gemütlich und Kokomiko begann.

______________________________________________________________________________
 


 

Die Abendsonne strahlte durch die Fenster. Sie schien auf ein friedliches Bild. Kogoro lag quer über seinem Schreibtisch in der Detektei und schnarchte vor sich hin. Auf der Couch davor lag Conan und schlief ebenso den Schlaf der Gerechten. Der Manga den er gerade gelesen hatte war zur Seite gerutscht.

Als unten auf der Straße ein Auto laut hupend vorbei fuhr, kam Bewegung in den kleinen Körper. Blinzelnd schlug er seine Augen auf. Gähnend streckt er sich. Dann fiel sein Blick auf die Uhr. Erschrocken fuhr er hoch. Warum hatte Ran ihn nicht geweckt? Er sprang auf und lief durch die Detektei. Doch dort war sie nicht. Auch in der Wohnung war sie nicht zu finden. Conan geriet ins grübeln. Wieder wanderten seine Augen zur Uhr. So spät war Ran noch nie nach Hause gekommen. Es wird ihr doch nichts zugestoßen sein? Er lief die Treppe hinunter und platzierte sich auf den untersten Stufen, als gerade die Straßenlaternen angingen. Angespannt schaute er die Straße auf und ab. Aber Ran war nicht zu sehen.

Er konnte sich noch an heute Nachmittag erinnern. Ran stürmte in die Wohnung, zog sich hastig um und verließ diese sofort wieder, laut vor sich hin singend. Sie war so schnell weg, das er nicht einmal die Gelegenheit hatte, sie zu fragen wo sie hinwollte. Er hatte sich auch nichts dabei gedacht. Ran tat das in der letzten Zeit öfters, war aber immer zum Abendessen wieder daheim. Nur heute war es anders. Sollte er sich langsam Sorgen machen? Wo war Ran in der letzten Zeit immer gewesen? Hatte sie sich etwa einen andern Jungen angelacht?
 

Ein Motorrad hielt vor dem Haus. Ein junges Mädchen schwang sich vom Sozius. Sie lachte herzlich. Conan verschlug es die Sprache. Dieses junge Mädchen war seine Ran. Und sie war ausgelassen, ja regelrecht glücklich. Bisher hatte es nur einer geschafft, sie derartig zum Lachen zu bringen. Und derjenige war er selbst. Doch nun gab es einen anderen der es ebenso fertig brachte. Also, wer war der Kerl, dem dieses Motorrad gehörte? Und was wollte dieser Kerl von seiner Ran? Er stand auf und ging auf die beiden zu.

Ran schwatzte unaufhörlich und ließ immer wieder ihr Lachen erklingen.

Na warte Bürschchen, dachte Conan, dir werde ich die Suppe versalzen. So einfach wirst du meine Ran nicht bekommen. "Du Ran?", fragte er in einer kindlichen Art. "Wo warst du denn? Wir haben uns Sorgen gemacht. Shin-ichi hat auch..." Er verstummte, als er um Ran herum trat, um den Motorradbesitzer genauer zu betrachten.

Erschrocken wich er zurück. Dieser Kerl, er trug schwarz. Eine schwarze Lederkluft, von oben bis unten. Sein Helm ebenfalls tiefschwarz hatte ein verspiegeltes Visier. So konnte er nicht erkennen, wer sich darunter verbarg. Auch das Motorrad war schwarz lackiert. Soviel schwarz war schon regelrecht auffallend. Sollte er es etwa mit einem von der Organisation zu tun haben, die ihn hat schrumpfen lassen? Waren sie ihm auf die Schliche gekommen? Wollten sie nun über Ran an ihn herankommen? Conan erstarrte förmlich. Sein Herz begann wie wild zu hämmern. Und er Idiot hatte ausgerechnet seinen richtigen Namen genannt. Zu blöd aber auch. Und das nur wegen seiner Eifersucht. Dabei wollte er sich niemals Fremden gegenüber mit Ran in Verbindung bringen.
 

Ran beugte sich zu ihm runter. "Hallo Conan.", sagte sie leicht beschwingt. "Was hat Shin-ichi?"

"Er hat angerufen." Conan versuchte ein zittern in seiner Stimme zu vermeiden.

"Warum hat er nicht auf dem Handy angerufen?"

Conan ärgerte sich. Er wollte nicht in Gegenwart dieses Kerls in Schwarz über sich selber sprechen. Das war gefährlich. Panisch behielt er den Jungen fest im Auge. Zu schade, das er nicht sein Gesicht sehen konnte.

Der Junge hob die Arme und griff nach seinem Helm. Er löste den Kinnriemen und zog sich den Helm vom Kopf. Lange, bis über die Hüften reichende weißblonde Haare fielen hervor. Lange blonde Haare? Erneut jagte ein Schreck wie ein elektrischer Schlag durch Conans Körper. Sein Adrenalinspiegel war extrem angestiegen. Gin. Mehr viel fiel ihm dazu nicht ein.

Auf den zweiten Blick ...

So da bin ich wieder. Ui war das schön. Und allen Neidern die sagen 'Du hast es gut bei dir sind noch Ferien', den sage ich nur, ihr habt früher angefangen, während hier noch in der Schule geschwitzt wurde. *grins*

So nun zur Fic. Warum nicht Gin? Muss es immer gleich ablaufen? Die Fics sind doch nur Ausgeburten unserer Phantasie. Also warum nicht auch mal die Kombination Ran und Gin? Und Shin-ichi hat um seine Ran zukämpfen. *am Kopf kratz* Nein ihr habt Recht das geht nun wirklich nicht. Und was mache ich da nun vor Schreck? Wie komm ich aus dieser Sache wieder raus? *lach* Na lest selber.
 

Bis zum nächsten Mal eure Kokomiko

________________________________________________________________________________
 


 

Gin. Mehr viel fiel ihm dazu nicht ein. Das konnte doch wirklich nicht alles war sein. Voller Angst sah Conan auf. Dann stutzte er. Die Größe des Jungen war zu klein und die Figur war schlank. Zu klein und zu schlank als das es Gin sein konnte. Daher betrachtete er die Person genauer. Lange Beine, die Taille war ausgeformt und unter dem Oberteil zeichneten sich Brüste ab. Dieser Kerl, er war ein Mädchen.

"So ihr macht euch Sorgen um Ran?" Sie beugte sich zu ihm hinunter. "Das ist aber lieb von euch." Ihre Stimme klang hell. "Müsst ihr aber nicht. Ich bin mit ihr zusammen und da kann ihr nichts passieren."

Conan überlegte. Konnte er sich da so sicher sein? Sein Herz begann sich zu beruhigen und die Anspannung seines Körpers löste sich. Sein Gehirn begann nach dem Aussetzer wieder zu arbeiten. Ihre blonden Haare, ihr ganzes Aussehen zeigte ihm, das sie keine Japanerin war. Und ihr Akzent verriet, das ihre Muttersprache englisch ist. Also nickte er nur. Zweifel blieb, denn der Blick in ihre Augen verursachte nicht gerade Vertrauen. Sie sahen irgendwie merkwürdig aus. Aufgrund der Dunkelheit waren ihre Pupillen weit geöffnet. Als ein Auto vorbeifuhr und die kleine Gruppe in das Scheinwerferlicht tauchte, zogen sie sich blitzschnell zusammen. Und Conan bekam ein mulmiges Gefühl. Ihre Augen, sie hatten eine blasse wässrige bläuliche Farbe. Sie wirkten mit ihrer kaum erkennbaren Farbe und den nun stecknadelkopfgroßen Pupillen skurril, ja gerade zu unheimlich.

"Ja er macht sich immer große Sorgen. Er ist irgendwie mein kleiner Beschützer.", hörte er Ran sagen.

Das Mädchen richtete sich auf. "Ist ja richtig niedlich der Kleine." Sie lächelte Ran an.

"Ja er ist manchmal richtig süß." Ran kicherte fröhlich vor sich hin.
 

Conan sah verlegen zu Ran hinauf. Es war ja schön was sie da über ihn von sich gab, aber ihm wäre es lieber, das sie besser gar nichts sagte. Dieses Mädchen war ihm irgendwie suspekt. Irgendetwas war faul an ihr. Sah Ran das nicht? Fühlte sie nicht, das mit diesem Mädchen etwas nicht stimmte?

Von diesem Mädchen ging eine Gefahr aus, die ihm eine Gänsehaut den Rücken hochjagte. Um sie richtig einschätzen zu können, musste er einfach mehr über sie in Erfahrung bringen.

"Wir gehen dann mal. Danke das du mich nach Hause gebracht hast. Tschüss und bis morgen." Ran verabschiedete sich und nahm Conan an die Hand.

"Tschüss. Ran" Erneut beugte sie sich wieder zu Conan hinunter. Ihr Lächeln erstarb, ihr Blick wurde eisig kalt. "Tut mir leid, das ich sie aufgehalten habe." Ihre Mund verzog sich zu einem gemeinen grinsen. "Dann mach es mal gut. Wir sehen uns bestimmt wieder. Verlass dich drauf." Ihre rechte Augenbraue zuckt provokativ. Und so wie sie ihren letzten Satz sagte, klang es höhnisch. Oder kam es ihm nur so vor?

Conan war einfach nur sprachlos. Sein Herz rutschte in die Hose und er war sich sicher, hier war Gefahr im Verzug. Erst recht als er sah, das sich ihr Gesicht wieder zu einem freundlichen Ausdruck änderte, als sie sich ein weiteres mal von Ran verabschiedete. Sie hatte also zwei Gesichter.

"Los gehen wir.", sagte Ran zu Conan und zog ihn mit sich.

Das Mädchen zwirbelte ihr Haar hoch und zog sich den Helm über.

Conan drehte sich im gehen um. Er sah wie sich das Mädchen auf das Motorrad schwang. Aber anstatt loszufahren, wendete sie den Kopf und sah ihm hinterher. Bis er auf der Treppe verschwunden war. Er hörte noch, wie sie das Motorrad startete und laut aufjaulend losfuhr.
 

In der Wohnung angekommen wurden sie von Kogoro empfangen, der in der Zwischenzeit auch aufgewacht war. "Ich habe Hunger.", maulte er. "Wo warst du so lange. Du lässt uns noch einmal verhungern."

"Jaja.", maulte Ran zurück. "Kann ich auch mal nur für mich unterwegs sein? Muss ich immer Rechenschaft ablegen wohin ich gehe und wann ich wiederkomme?". Wütend stapfte sie in die Küche,

"Ran?" Conan gesellte sich zu Ran. "Dieses Mädchen das dich hergebracht hat, woher kennst du sie?"

"Du meinst K.C.?", fragte Ran.

"K.C.?"

"Ja seltsam ihr Name nicht? Ist eine Abkürzung ihrer beiden Vornamen. Aber was sie bedeuten, hat sie nicht gesagt."

"Sie ist aus Amerika?"

Ran nickte. "Sie ist eine Schülerin aus Amerika. Sie ist in unsere Klasse gekommen, weil sie bei uns studieren will. Damit sie sich in unsere Sprache und Kultur eingewöhnt, macht sie ihren Highschool-Abschluss hier."

"Warum will sie denn hier studieren?"

"Weil sie sagte, das nirgendwo auf der Welt die Ansprüche, was Schulbildung angeht, so hoch sind wie hier in Japan. Und damit ist die Ausbildung eine der hochwertigsten. Und sie will nur das beste."

"Hört sich sehr ehrgeizig an."

"Ja. Ist sie auch. Im Übrigen haben ihr Shin-ichi's Eltern geholfen hier unterzukommen."

Conan zuckte zusammen. "Shin-ichi's Eltern?", fragte er nach.

"Ja K.C. und Shin-ichi's Eltern wohnen in L.A. gar nicht weit voneinander entfernt."

"Seltsam.", murmelte er. Er konnte sich nicht erinnern, das seine Eltern jemals etwas über eine K.C. in der Nachbarschaft gesprochen haben. Er sollte sie bei Gelegenheit anrufen und nachhaken.

"Ja sie ist seltsam. Schon ihr Aussehen erregte riesige Aufmerksamkeit in der Klasse."

"Sie ist eine Albinoform."

"Eine was?", fragte Ran.

"Sie ist ein Albino. Eine genetisch bedingte Pigmentstörung. Die gibt es in stärker und schwächer ausgeprägten Formen. Sie ist hellhäutig, hellblonde fast weiße Haare und ihre Augenfarbe ist ein sehr helles Blau. Fast scheint es, das sie gar keine Iris hat."

"Sie hat aber auch manchmal grüne oder blaue Augen. Einmal hatte sie gelbe."

"Hä?" Conan sah sie an, als würde sie ihn auf den Arm nehmen wollen.

Ran kicherte. "Sie trägt farbige Kontaktlinsen. Dadurch hat sie fast jeden Tag eine andere Augenfarbe. Sie sagt, sie braucht sie, weil sie so lichtempfindlich ist."

Conan nickte. Eindeutig sie war ein Albino. "Aber jetzt trug sie keine."

"Nein wir waren im Schwimmbad. Da trägt sie nie welche, damit sie ihr nicht durch das Wasser rausgespült werden."

"Wie alt ist sie? Sie fährt Motorrad."

"17. Was ist daran ungewöhnlich? Heiji ist auch 17 fährt auch eins."

"Heiji ist ja auch ein Junge." Conan stellte sich dir Frage, ob sie wirklich so jung war. Auf ihn wirkte sie eher älter.

"Du magst ja Recht haben, das bei uns nur Jungen in dem Alter bereits fahren, aber in Amerika ist es anders. Und ich glaube, das Motorradfahren will sie sich nicht nehmen lassen. Vielleicht sollte ich auch die Fahrerlaubnis dafür machen?"

Erschrocken starrte Conan Ran an. "Was?" Er konnte es einfach nicht glauben was Ran da eben von sich gegeben hatte.

"Wieso nicht? Du müsstest mal das Gefühl erleben, wenn der Fahrtwind dir um die Nase weht und an deinen Haaren zerrt."

"Das kann man auch in einem Cabrio haben."

"Schon, aber die Beschleunigung ist anders als beim Auto. Du bist weg und hast alle hinter dir gelassen. Außerdem kann man sich geschickter durch den Verkehr schleusen. Das geht mit einem Auto nicht. Man kommt einfach schneller vorwärts."

"Wenn man schneller vorwärts kommt, warum seid ihr dann so spät nach Hause gekommen? Es war schon Dunkel und das Schwimmbad macht kurz vor Einbruch der Dunkelheit zu."

"Wir haben noch ein wenig gebummelt. Ich habe ihr noch Shibuya gezeigt. Sie ist doch neu hier und kennt sich noch nicht so gut aus. Und beim schlendern haben wir uns eben etwas in der Zeit vertan."

Conan überlegte. Sie kennt sich nicht gut aus, aber kommt sehr gut im Straßenverkehr zurecht. Sie ist neu und dennoch agiert sie, als wäre sie schon eine zeitlang hier. Nein, mit dieser K.C. stimmt eindeutig etwas nicht.

"Conan? Komm wir wollen essen.", forderte Ran ihn auf und unterbrach damit seine Gedanken um K.C.. Langsam trottete er Ran hinterher. Komme was wolle, er musste vorsichtig sein was K.C. betraf.
 

Conan legte auf. Seine Eltern waren schon seit Wochen nicht erreichbar. Wo waren sie in letzter Zeit. Was machten sie überhaupt? Sie schienen sich überhaupt keine Gedanken über die Probleme ihres Sohnes zu machen. Aber er war ja selber Schuld. Er wollte es ja nicht anders. Denn wenn es nach ihnen gegangen wäre, dann würde er jetzt bei ihnen in Amerika sitzen oder da, wo sie sich gerade in der Welt aufhielten. Seufzend steckte er das Telefon weg. Wie jedes Mal, wenn er versuchte sie anzurufen. Er würde es morgen wieder versuchen. Dann würde er hoffentlich seinem Problem ein Geheimnis abgerungen und etwas über K.C. in Erfahrung gebracht haben. Vorrausgesetzt, seine Eltern waren endlich mal zu Hause.
 

"Komm rein." Ran betrat die Wohnung. Conan schaute zur Tür um zu sehen, wen Ran mitgebracht hat. Ein unangenehmes Gefühl ergriff ihn, denn hinter Ran betrat K.C. die Wohnung.

"Hallo Kleiner.", begrüßte sie Conan.

"Hallo.", entgegnete er ihr ein wenig unfreundlich. Er mochte sie noch immer nicht. Sie war mysteriös. Er konnte sie einfach nicht einordnen. Denn viel hatte er in der Zwischenzeit nicht über sie erfahren. Aber das was er bisher von ihr wusste, war nicht unbedingt beunruhigend. Dennoch, auch wenn sie ihm erst das zweite Mal über den Weg lief, schlugen in seinem Innern alle zur Verfügung stehenden Alarmglocken an. Aber warum war das bei Ran nicht der Fall? Sie war doch sonst immer die Vorsicht in Person, hatte ein gutes Gespür für Menschen.

"Ich bringe uns was zu trinken.", sagte Ran und verschwand. K.C. ließ sich neben Conan auf dem Boden nieder.

"Ich sagte doch wir sehen uns wieder.", meinte sie trocken. "Außerdem wollte ich dich endlich mal richtig kennen lernen. Ich habe nämlich eine Menge über dich gehört." Sie sah ihn mit Katzenaugen an.

Mein Gott wie albern, dachte Conan, fühlte sich aber dennoch nicht wohl in seiner Haut. Denn ihr Blick wirkte trotzdem unheimlich. Das lag mit Sicherheit daran, das er ihre wahren Augen nicht erkennen konnte. Und ihre Stimme verhieß auch nichts gutes. Sie klang kalt und gefühllos. Also versuchte er nur rauszufinden, was sie mit ihren Worten gemeint haben könnte. Konnte es sein, das seine Eltern über ihn gesprochen haben und sein Geheimnis ausgeplaudert hatten oder meinte sie nur die Sachen, die Ran ihr erzählt hätte.
 

Ran betrat den Raum wieder und reichte K.C. ein Glas.

"Danke sehr lieb von dir.", sagte sie zu Ran und lächelte. Ihre Stimme hatte wieder einen fröhlichen hellen Klang angenommen.

Wieso, fragte sich Conan, wieso verhielt sie sich Ran gegenüber anders als ihm gegenüber. Ihn behandelte sie kalt, schroff, von oben herablassend. Bei Ran jedoch war sie warm, fröhlich und herzlich. Was wäre, wenn sie doch ein Mitglied der Organisation ist? Zwar trug sie in diesem Augenblick ebenso wie Ran eine Schuluniform, doch ihre schwarze Kleidung von neulich ging ihm nicht aus dem Sinn.

"Du bist doch aus Amerika. Wieso trägst du dann die Schuluniform von Japan?", begann er sie ausquetschend.

"Weil ich nicht auffallen will. Ich passe mich den Gegebenheiten an."

Anpassen, nicht auffallen. War das nicht auch das Motto der Organisation? "Du bist blond, du fällst auf, egal was du trägst."

"Das stimmt." Conan glaubte ein Lächeln in ihrem Mundwinkel zu erkennen. "Nicht besonders Klever so eine Ausrede zu benutzen oder Kleiner?"

Conan zuckte nur die Schultern.

"Allerdings will ich, das die Menschen mit denen ich zu tun habe sich meiner erinnern. Denn meine Haarfarbe prägt sich gut ein und jeder verbindet bestimmte Verhaltensmuster mit mir. Deshalb muss ich nicht noch extravagante Klamotten tragen. Und ein Stück Normalität und Gruppenzugehörigkeit hat noch niemandem geschadet."

Conan kniff die Augen zusammen. Alles was sie sagte konnte man so oder so interpretieren. Für Ran mochte sich das sicher alles konkret anhören, wenn man aber den Aspekt der Organisation mit einbezieht, bekommen ihre Aussagen eine ganz andere Wendung. Doch wozu sollte man sie sich einprägen, wenn man am Ende doch den Löffel abgeben muss. Wollte sie ihren Opfern Angst einjagen? Sollten die Opfer einfach nur spuren? Sollten sie das tun was man von ihnen verlangt und ihr Aussehen sollte mit Angst verbunden werden. Da waren sie bei ihm an die falschen Adresse geraten. Das einzige was er machte, war sich um Ran sorgen. Sorgen damit sie nicht verletzt wird.
 

"Ich gehe ein Videospiel spielen.", sagte er desinteressiert und spazierte zum Fernseher.

Ran und K.C. unterhielten sich. Conan hörte mit halbem Ohr zu. Doch Informationen, wer dieses Mädchen war, konnte er nicht raushören. Alles was sie sprachen war nur Geplänkel. Nichts anderes über das sich Ran auch mit Sonoko unterhielt.

Die Vertretung

Sorry, das es so lange gedauert hat. Aber ich musste die Fic noch mal umschreiben. Marsi-kun hat einige gravierende Fehler gefunden, die ich noch korrigieren musste. Doch nun geht es weiter.

Wie ich festgestellt habe läuft Kilma mit ihren Vermutungen zu Höchstformen auf. Sag mir doch bitte Bescheid, wenn du dich entschieden hast. Das gleiche gilt für Korsika. Ich meine, viele Möglichkeiten gibt es ja nicht. Oder doch? *grins*

Außerdem möchte ich ein neues Gesicht begrüßen. Herzlichen willkommen Foxgirl. Ich weiß nicht ob du schon öfters bei mir in mein virtuelles Zimmer reingeschaut hast, aber ich freue mich das du dich jetzt zu Wort gemeldet hast. Danke für die Kommis in den ersten beiden Kaps meiner Fic. *verbeug*

Doch nun genug geschwatzt. Setzten wir die Fic fort.

_______________________________________________________________________________
 


 

"Was ich dich schon immer fragen wollte, was ist das für ein Armband?" Ran schaute gespannt zu K.C. hinüber. "Es erinnert an ein Freundschaftsbändchen, aber es sieht doch irgendwie anders aus."

"Das ist ein Talisman sozusagen. Es ist ein Band, geflochten aus meinen Haaren und die meines Freundes. So ist er immer bei mir um mich zu beschützen." K.C. grinste stolz über das ganze Gesicht. "Und er trägt ebenso eines."

"Wie romantisch." Ran geriet ins schwärmen.

"Möchtest du dir auch eines machen?", fragte K.C. "Ich habe alles dabei." Sie war voller Eifer Ran bei diesem Vorhaben sofort zu helfen.

"Aber ich habe keinen Freund."

"Und was ist mit diesem Shin-ichi? Sonoko erzählt das ihr ständig zusammen hängt."

Ran hob abwehrend die Hände. "Nein wir kennen uns nur seit Kindertagen an. Wir sind nur gute Freunde, mehr ist da nicht."

"Ich habe gehört, das wenn man hier in Japan mit einem Jungen ausgeht, er quasi auch der feste Freund ist."

"Ach wirklich?" Ran lief rot an.

Auf dem Bildschirm erschien ein 'Game over'. Conan hatte vor angespanntem Zuhören vergessen weiterzuspielen. Schnell startete er das Spiel neu.

"Das mag vielleicht bei anderen so sein, aber nicht bei Shin-ichi und mir."

"Warum gibst du eigentlich nicht zu ihn zu lieben? Sonoko hat mich schon vorgewarnt, das du so reagieren würdest. Also was ist so schlimm daran seine Gefühle zuzugeben? Er ist doch nicht hier um es zu hören."

Conan schluckte.

K.C. wendete ihren Kopf Conan zu. "Oder meinst du jemand hier im Raum könnte es ihm stecken?", fragte sie scharf.

Conan schluckte erneut. Es war schwer so zu tun, als bekomme man von dem Gespräch keine Silbe mit.

"Naja." Ran druckste herum. "Ich mag ihn schon. Und er hat mir auch immer geholfen..." Weiter kam sie nicht.
 

K.C. war aufgesprungen und kramte in ihrer Tasche rum. Dann zog sie ein Kästchen hervor. Daraus zauberte sie eine kleine goldene Schere.

"Dreh dich um. Ich schneide dir eine Strähne raus." Kurze Zeit später hielt sie einen schmalen Haarstrang ihn ihren Händen. "Du hast schöne Haare.", meinte sie beeindruckt.

"Deine sind aber auch toll.", pflichtete Ran ihr bei. "Ich wüsste gern wie ich mit hellen Haaren aussehe.

"Na so." K.C. zog den Haargummi heraus, öffnete ihre lange Mähne und warf Ran das Ende über ihren Kopf. "Nein.", meinte sie bestimmt. "Mit dunklem Haar siehst du allemal besser aus."

Sie ließ sich neben Ran plumpsen und drückte ihr die abgeschnittene Haarsträhne in die Hand. "Daraus musst du nun den Strang flechten. Dazu teilst du die Haare erst einmal. Das ganze musst du zweimal machen. Denn ein Band trägst du, das andere er."

"Was? Shin-ichi soll auch so etwas tragen?" Ran sackte in sich zusammen. "Vergiss es. Für solche Spielereien ist er nicht zu haben."

Richtig, grummelte Conan in sich hinein. Wer glaubt schon an Talismane. Nicht nur das Kazuha Heiji damit auf den Docht geht, nun hat sich Ran von diesem fremden Mädchen auch noch beschwatzen lassen. Diese K.C. hatte viel zuviel Einfluss auf Ran. Er musste das unter allen Umständen unterbinden.

"Er wird nicht gefragt. Er muss einfach nur stillhalten, uns ein paar seiner Haare überlassen und das Band tragen. Mehr nicht.", meinte K.C.

Hahaha. Nicht mit mir. Conan wusste schon jetzt, das Ran ihn niemals dazu bringen würde.

"Tja dann fällt es schon mal flach. Shin-ichi ist nicht da um mir eine Strähne zu überlassen. Außerdem ist er schon seit geraumer Zeit in einem Fall unterwegs und sieht nur alle Jubeljahre mal vorbei."

"Das er nicht da ist, habe ich schon mitbekommen. Aber hat er dir keine Haarsträhne dagelassen?", fragte K.C. erstaunt. "So als Erinnerung?"

"Nein." Ebenso erstaunt sah Ran ihre neue Freundin an.

Es trat Stille ein.
 

Plötzlich wurde Conan gegriffen. Und ehe er sich versah, hatte er ein paar Haare weniger auf dem Kopf.

"Dann muss er eben herhalten.", meinte K.C. und hielt Ran triumphierend das Haarbüschel entgegen.

"Sag mal spinnst du?" Das war zu viel für Conan. Wie konnte sie sich erdreisten ihm einfach so Haare vom Kopf zu schneiden.

"Ach hör auf mit meckern." fauchte sie zurück. "Ran sagt doch ständig, das seit Shin-ichi weg ist, du auf sie aufpasst."

Brummend wittmete sich Conan wieder seinem Spiel. Hoffentlich fiel es nicht auf, das man ihm Haare rausgeschnitten hatte.

"Entschuldige Conan.", flüsterte Ran. Er drehte sich zu ihr um. Ran sah ihn verlegen an.

"Schon gut." Er winkte ab. Jetzt war es sowieso nicht mehr zu ändern. Schließlich hatte man ihn damit komplett überrascht. Er hatte nicht die geringste Chance sich zu wehren. Allerdings wenn sie wüsste, wessen Haare sie da in ihren Händen hielt, wäre sie bestimmt glücklich.
 

Eifrig begann Ran zu flechten. Nur noch Getuschel war von den beiden Mädchen zu hören. Bis Ran stolz ein Band hochhob.

"Dann mach des dir mal ran." K.C. schob eine kleine Metallhülse über den Tisch. "Damit fixierst du erst einmal das eine Ende."

Ran tat wie geheißen, legte das eine Ende des Bandes in die Hülse ein und drückt sie zur Hälfte mit Hilfe einer kleinen Zange zusammen. Die Haare waren nun fest eingeklemmt.

"Nehmen wir Maß.", bestimmte K.C. den Arbeitsablauf weiter.

Ran legte sich das Band um ihr Handgelenk und K.C. zeigte ihr wo sie kürzen musste. Dann wurde das andere Ende des Bandes in die andere Hälfte der Metallhülse gesteckt und ebenfalls fest zusammengedrückt. Stolz betrachtete Ran ihr Band an ihrem Handgelenk.

"Das geht nur wieder ab, wenn du es durchschneidest.", kommentierte K.C die ganze Sache. "Und solange du es trägst, wird deine Beziehung zu Shin-ichi bestehen. Und nun das Band von Shin-ichi."
 

Wieder trat Stille ein. Nach kurzer Zeit wurde Conan ein weiteres Mal vom Fernseher fortgerissen. K.C. hatte ihn auf den Boden gedrückt und sich rittlings auf seinen Bauch gesetzt.

"Er hat die Haare gespendet, er wird auch das Band tragen so lange Shin-ichi nicht da ist."

"Werde ich nicht." Conan wehrte sich verzweifelt. Doch die Übermacht war zu groß. Gegen zwei Mädchen konnte er nichts ausrichten, zumal er in seiner Körpergröße zurückgeworfen wurde. Ja wenn er jetzt Shin-ichi wäre, hätten sich die beiden nicht getraut ihn anzugreifen.

Endlich ließ K.C. von ihm ab. "Wage es nicht, das Band abzunehmen. Wenn du das tust, werden sich Ran und Shin-ichi trennen. Und das willst du doch nicht."

Conan saß da und starrte auf das geflochtene Band an seinem Handgelenk. "Man wird mich auslachen.", maulte er grimmig.

"Wird man nicht." K.C. streifte ihm über sein Handgelenk seine Uhr. "Wenn du das Band darunter verstecktst, dann wird es niemand sehen und man wird dich nicht darauf ansprechen."

"Gut das es die linke Seite ist.", murmelte Conan. Er war immer noch erstaunt, das man ihm seine Uhr abgenommen hatte, ohne das er etwas davon mitbekommen hatte.

"Es ist absichtlich die linke Seite. Sie ist die Seite der Liebenden. Außerdem trägt man auch den Ehering links. Und dieses Band ist auch nichts weiter als ein Ring."
 

"Sag mal K.C.?" Ran mischte sich in das Gespräch ein. "Du sagtest doch, das die Haare der Paare darin verflochten werden und das sie die beiden auch tragen. Aber wenn man es genau betrachtet, sind doch Conan und ich miteinander verbunden."

"Ach nimm es nicht so genau. Immerhin tut er es ja für Shin-ichi. Und das passt dann schon. Oder Conan?"

Conan sah auf. Die letzte Frage war scharf an ihn gerichtet gewesen. Und ebenso unerbittlich sah sie ihn nun an. So allmählich bekam er das Gefühl, das sie wusste wer er in Wirklichkeit war. Denn wenn K.C. wirklich so an die Talismane glaubte, konnte sie doch so eine 'Vertretung' unmöglich zulassen. Es sei denn sie wusste, mit wem sie es zu tun hatte. Dieses Mädchen es gab ihm immer größere Rätsel auf. Es wurde Zeit, das er seine Eltern erreichte. Sie wären eine Möglichkeit, ihn über K.C. aufzuklären. Wäre doch denkbar, das sie ihr gegenüber vielleicht erwähnt hatten, das er Shin-ichi ist. Doch leider schienen sie wie vom Erdboden verschluckt worden zu sein. Eigentlich kein Grund sich Gedanken darüber zu machen, denn das war schon öfter vorgekommen. Doch seit K.C. aufgetaucht war, machte sich Unruhe in ihm breit und ein furchtbares Szenario entstand in seinem Kopf. Wieder einmal schlug diese Organisation zu. Sie nahm seine Eltern und folterten sie. Solange bis sie sein Geheimnis verrieten. Dann setzten sie eine Person auf Ran und ihn an. K.C.!! Doch warum erledigten sie sie nicht sofort? Warum mussten sie ihn noch quälen? Könnte es sein, das sie glaubten, das er eine Verbindung zu Sherry hatte? Immerhin stand sie auch auf deren Abschussliste. Und sie hatten Sherry auch noch nicht gefunden. Alles in allem würde man von einer Person auf die nächste kommen. Ai! Vielleicht kannte sie dieses Mädchen ja. Nein. Conan schüttelte leicht den Kopf. Ai konnte er unmöglich mit hineinziehen. Sie war so schon panisch, wenn er nur die Namen von Gin und Wodka erwähnte. Also wenn K.C. wirklich der Organisation angehörte, sollte er ihr Ai nicht noch präsentieren.
 

"Ich hole noch was zu trinken." Ran verschwand aus dem Zimmer.

K.C. ließ sich neben Conan auf den Rücken fallen. "Hey." Ihre Stimme war dieses mal freundlich an ihn gerichtet. "Ich verspreche dir, wenn Shin-ichi wieder kommt, dann nehme ich dir höchstpersönlich das Band wieder ab." Sie zwinkerte ihm noch zu, bevor sie sich wieder aufsetzte. Keine Sekunde zu spät, denn Ran betrat wieder das Zimmer.
 

Spät in der Nacht lag Conan auf seiner Matte und schaute auf das Bändchen welches eng umschlungen sein Handgelenk zierte. Er wurde aus dieser K.C. einfach nicht schlau. Ihr letzter Satz, warum hatte sie so freundlich mit ihm gesprochen? Wo sie ihm doch sonst immer die kalte Schulter zeigte.

"Conan?" Ran betrat das Schlafzimmer. "Wenn du willst, nehme ich dir das Band ab. Es war eine blöde Idee. Aber ich vermisse Shin-ichi so." Eine Träne bildete sich in ihrem Auge.

"Lass mal Ran. Ich trage es für ihn. Es bedeutet dir doch so viel." Conan wurde es schwer ums Herz. Er konnte Ran einfach nicht weinen sehen. Es tat ihm ja selber leid, das er nicht so bei ihr sein konnte, wie sie es sich beide wünschten.

"Danke. Du bist ein wirklicher Schatz." Ran zog Conan in ihre Arme.

Conan schloss die Augen. Lange würde er es nicht mehr aushalten zu schweigen. Nicht, wenn sie ihn immer wieder mit Liebe überschüttete. Er war doch auch nur ein Junge, der geliebt werden wollte.

Im Hochhaus

Herje. Ist etwa schon wieder eine Woche um? Kaum sitzt man nicht mehr auf der faulen Haut, verfliegt die Zeit wie nichts.

Ich hoffe Esther wird nicht wieder später merken, das es ein neues Kapitel zu lesen gibt. Aber sieh er mal so, da hattest du zwei schöne lange zu lesen.

Jedenfalls bedanke ich mich für eine Kommis. Klar Korsika lese ich alle Kommis. Sie sind doch euer Sprachrohr und zeigen mir was ich in meinen Fics besser machen könnte. Im Moment läuft alles wunderbar? *geheimnisvoll grins* Jedenfalls sind die Kommis meine Möglichkeit mit euch zu kommunizieren. Siehe Leira. Hallo meine Kleine. *wink* Nett das du mir meine Fehler sagst. Ich denke immer ich hab alles ausgemerzt (Word-Rechtschreibprogramm, selber 5 mal gelesen, Beta-Leser), aber du siehst es schleicht sich immer wieder was ein. Denn ich denke mal, man wird nicht absichtlich bei Mexx Fehler einbauen.

So genug. Machen wir im Text weiter. Viel Spaß beim lesen.

_______________________________________________________________________________
 


 

Keinen Monat später sollten sich Conans Gedanken um K.C. noch weiter verwirren. Er, der noch immer daran glaubte, das sie etwas mit den Männern in schwarz zu tun hat, musste seine Situation nun neu überdenken.

Wieder einmal war er mit den Detektive Boys unterwegs. Immer auf der Suche nach dem großen Schatz den die drei Kleinen immer noch zu finden hofften. Einerseits wollte er diesen Kinderkram nicht mitmachen, andererseits brachte er es einfach nicht über das Herz ihre Illusion zu zerstören. So trottete er gelangweilt den Knirpsen hinterher. Ai an seiner Seite amüsierte sich köstlich über seine Frustration. Na, dachte Conan, wenigstens hat einer von uns beiden Spaß an dieser Spielerei.

Doch dann tauchte Ran auf. Sie verließ gerade einen Laden. Hinter ihr K.C.. Eigentlich ein unauffälliges Bild von zwei Freundinnen, die nach der Schule hierher gekommen waren. Sie standen da, in dem strahlenden Blau ihrer Uniform. In dieser Bekleidung wirkte K.C. nicht so furchteinflößend wie in ihren schwarzen Sachen. Dennoch, Conan verengte seine Augen zu Schlitzen und er fixierte K.C. mit seinem Blick. Für seinen Geschmack klebte sie einfach zu fest an Ran. Und er hatte noch keine Möglichkeit gefunden es zu verhindern. Konnte dieses Mädchen nichts allein machen? Und, vor allen Dingen, gehörte sie nun zur Organisation oder nicht? War diese Organisation ihm nun dicht auf den Fersen oder war sie es nicht? Wenn ja, dann war Ran in allergrößter Gefahr. Neugierig schaute er sich nach Ai um. Welche Reaktion würde sie zeigen? Doch Ai stand gelassen da und schaute zu Ran hinauf.
 

Ran beugte sich zu den Kindern hinunter und wechselte einige Worte. Lachen erklang.

"Komm nicht zu spät nach Hause Conan.", wendete sie sich anschließend an ihn.

"Ja mach ich.", antwortete er in einer kindlichen Naivität.

Dann trennten sich ihre Wege.

"Kennst du sie.", fragte Conan Ai, während er den beiden Mädchen hinterher schaute.

"Wen?"

"Na das Mädchen neben Ran."

"Nein. Wieso sollte ich."

"Weil du sagtest, du könnest Mitgliedern der Organisation auf 100 Schritte erkennen."

"Du glaubst sie ist von der Organisation?"

"Ja."

"Sag mal wovon träumst du nachts? Nein ist sie nicht. Aber wie kommst du darauf?"

"Oh weißt du...", Conan suchte nach einer Ausrede. ",... als ich sie das erste Mal traf war sie schwarz gekleidet."

"Deshalb ist sie doch nicht gleich ein Mitglied."

"Nein du hast recht. Ich mache mir zu viele Gedanken. Immerhin war sie ja mit dem Motorrad unterwegs. Und die Montur dafür ist doch zum größten Teil schwarz. Kein Grund sich also darüber den Kopf zu zerbrechen." Conan dachte angestrengt nach. Warum war er so nervös wenn er K.C. begegnete? Ran die immer vorsichtig Fremden gegenüber ist und Ai die von der Organisation kam, beide zeigten keinerlei Anzeichen das K.C. eine Gefahr für ihn oder für jemand anderes aus seinem Umfeld darstellte. Machte er sich wirklich zu viele Gedanken um nichts? Doch sein Zweifel in ihm blieb. Denn K.C. hatte sich ihm gegenüber, wenn sie sich unbeobachtet glaubte, immer bedrohlich verhalten. Doch das konnte er den anderen nicht sagen. Sie würden ihn ja sonst für paranoid halten. Zu allem Überfluss hatte er immer noch nicht seine Eltern erreicht. Diese Möglichkeit Licht ins dunkel zu bringen, konnte er somit auch noch nicht ausschöpfen. Wo in aller Welt waren sie wieder? Wenn man sie wirklich mal brauchte, waren sie nicht erreichbar.

"Conan.", rief Ayumi.

Conan schaute hoch.

"Nun trödele nicht so."

"Jaja. Ich komme ja schon." Er wischte seine Gedanken für heute zur Seite und stapfte missgelaunt den vieren weiter hinterher.
 

Nicht eine Woche verstrich mehr, ohne das K.C. nicht von sich sehen lies. Sie klebte an Ran wie ein alter Kaugummi unter der Schuhsohle, den man nicht mehr abbekam. Es war schon regelrecht aufdringlich. Fand er zumindestens. Ran war da sicher anderer Meinung. Und dann war da noch ihr seltsames Verhalten, welches sich bis dato nicht geändert hatte. Denn wenn sie bei Ran war, war sie lieb und nett, wie eine Freundin eben. Doch in den wenigen Augenblicken in der K.C. sich mit ihm allein wusste, ließ sie keinen Zweifel daran, das sie ihn verabscheute. Vielleicht war es ja wirklich nur eine persönliche Abneigung ihm gegenüber weil sie generell kleine Jungen nicht mochte und sie wollte Ran nicht beleidigen, wenn sie in ihrer Gegenwart etwas gegen ihn sagte. Also nahm er es nur noch so hin.

So langsam begann er sich auch an sie zu gewöhnen. Ungern, aber er konnte nun einmal nichts an ihrer Anwesenheit ändern.
 

"Diese Aussicht." Ran schaute schwärmerisch in die Ferne. Sie stand mit Conan und K.C. auf der obersten Etage des neuen Kaufhauses. Irgendein reicher Schnösel hatte sich seinen Traum erfüllt und einen neuen Wolkenkratzer errichtet. Und dieses Ding war zum Anziehungspunkt Nummer eins geworden.

"Nur schade, das man nichts als die Stadt sieht." K.C. war weniger angetan von dem was sie da sah.

"Aber die Menschen dort unten." Ran deutete mit den Finger in die Tiefe. "Wie Ameisen so winzig."

"Und du bist ihr Beherrscher.", fügte K.C. lachend Rans Satz hinzu.

Conan schmunzelte. Manchmal traf K.C. den Nagel auf den Kopf. Wenn er als Shin-ichi hier stehen würde, hätte er so etwas Ähnliches gesagt. Aber als Kind sollte er lieber schweigen. Stattdessen dachte er sich bei Rans Äußerungen nur noch seinen Teil. Doch nun hatte K.C. seinen Part übernommen. Conan beugte sich weit vor um besser sehen zu können. Die Menschen weit unter ihm sahen wirklich wie Ameisen aus, da musste er Ran Recht geben.

"Du bist gemein.", meinte Ran beleidigt.

"Nimm es nicht so tragisch." K.C. gab ihr einen freundschaftlichen Stoß in die Seite. "Lass uns lieber was essen gehen. Wie wäre es mit Nudelsuppe?"

"Ja Klasse." Conan sprang auf den Boden. "Ich habe auch schon großen Hunger."

"Na gut." Resigniert setzte Ran sich in Bewegung.
 

Conan hatte seine Arme hinter dem Kopf verschränkt und lief vor den beiden Mädchen her. K.C. lief neben Ran und erregte mal wieder großes Aufsehen. Immer das gleiche. Egal wo sie auftauchten, jeder gaffte die Gruppe an. K.C. war einfach zu auffällig. Zumal sie heute wieder komplett in schwarz auftrat. Der Kontrast zu ihrem weißen Haar war dadurch besonders extrem. Die Krönung jedoch bildeten heute ihre riesigen und fast schwarzen Kontaktlinsen. Das sie überhaupt etwas sah, wunderte Conan schon. Jedenfalls erweckte sie den Eindruck ein Alien zu sein. Übertreiben konnte man es auch. Und dabei wollte sie sich doch anpassen. Allerdings ihre besondere Note schien sie sich jedenfalls nicht nehmen zu lassen. Das Getuschel der Menschen war dann nun auch wirklich nicht mehr zu überhören. Conan seufzte.

"Warte Conan.", sagte Ran.

Conan blieb stehen und drehte sich zu Ran um. "Was ist los?"

"Ich weiß nicht.", gab diese zurück. "Bleib einfach stehen."

"Lass uns weiter gehen. Ich habe Hunger."

"Nein wir sollten noch ein wenig warten."

"Mach was du willst. Ich gehe weiter." Conan bog um die Ecke. Doch dann blieb er stehen.
 

Der Boden unter ihm begann bedrohend zu zittern. Ein Erdbeben?, schoss es ihm durch den Kopf. Doch war dieses neue Gebäude nicht darauf ausgerichtet dem Beben stand zu halten? Er hörte noch ein gewaltiges Knirschen und Krachen, dann verlor er den Halt unter seinen Beinen und er geriet ins rutschen. Geschrei wurde laut. Staub wirbelte auf. Instinktiv versuchte er sich irgendwo festzuhalten. Doch seine Hände griffen ins Leere. Ein stechender Schmerz fraß sich seinen Arm entlang und mit einem heftigem Ruck stoppte seine Rutschpartie. Sein ganzes Gewicht zerrte in diesem Augenblick an seine Schulter und erzeugte einen neuen heftigen Schmerz.

Andere Menschen hatten weniger Glück. Sie segelten an ihm vorbei. Mit schmerzverzerrtem Gesicht und zusammengebissenen Zähnen sah er auf. Er wollte wissen, was ihn an dem endgültigen Absturz gehindert hatte. Ein Eisen ragte aus der Erde heraus. An diesem Eisen hatte er sich seinen Arm der Länge nach aufgeschlitzt und er war im Anschluss mit seiner Armbanduhr daran hängen beblieben. Sein Blick wanderte nach unten. So langsam realisierte er was geschehen sein musste. Mehrere Etagen unter ihm hatten sich aufgetan. Aus ihm noch unbekannten Gründen, waren sie zusammengestürzt. Der Boden der Etage in der er sich befunden hatte, war einseitig abgestürzt, so das er erst rutschte, bevor er in das Loch der darunter liegenden Etage fiel, aber glücklicher Weise aufgehalten wurde. Der plötzliche freie Fall war ihm somit erspart geblieben. Allerdings war über ihm nun auch alles total zertrümmert. Überall ragten Eisen, Rohre und Leitungen hervor.
 

Noch immer mit seinen Schmerzen kämpfend suchte er nach einem Halt um sich aus seiner Lage zu befreien oder zumindestens einen weiteren Absturz zu verhindern. Doch alles war zu weit entfernt. Alle Stäbe, Leitungen, Kabel, Rohre und Ausbuchtungen befanden sich außerhalb seiner Reichweite. Blieb ihm nur noch das Eisen an dem er hing. Schwerfällig versuchte er danach zu greifen. Aber er war sich selber im Wege. Den Platz den er bräuchte um sich zu stabilisieren, belegte er schon selbst. Zu allem Überfluss löste sich nun auch noch der Verschluss seiner Armbanduhr. Hastig wollte er danach greifen, um zu verhindern, das sie aufging. Denn dann würde er unweigerlich weiter in den Abgrund stürzen. Noch ehe es seine andere Hand oben hatte, schnappte der Verschluss auf.

Um ein Haar ...

Hallo alle miteinander. Langsam werden eure Kommis interessant (und vor allen Dingen länger *freu*).

Was ihr alle gemeinsam habt, ihr wollt den korrekte Name von K.C. wissen. Ihr habt es immer mit Namen oder? *grins* Wisst ihr wie schwer es ist sich Namen auszudenken die passen? Seit ich mit dieser Fic angefangen habe, grübel ich nach, welchen Namen man noch nehmen könnte. Dieser ist mir so was von unangenehm, das könnt ihr euch nicht vorstellen. *sich schüttel* Aber ich hab keinen besseren gefunden. Nunja um eure Frage zu beantworten. Ich kenne ihn selbst nicht, weil die Gute ihn nicht nennen will (kleiner Scherz am Rande). Aber er wird noch fallen das steht fest. Schließlich ist das alles erst dir Vorgeschichte (wenn man es so nennen will).

Kommen wir zu den einzelnen Fragen.

@Chiisai-chan: Am Anfang habe ich schon erwähnt, das Ran und Shin-ichi zusammenbleiben. Das hab ich in meiner letzten Fic allen versprochen und das werde ich halten. Also keine Panik er stirbt nicht.

Das bringt mich zu @Leira. Bingo du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Für alle die es nicht gesehen haben, heißt es lesen was weiter passiert.

Nun @Kilma. Wenn K.C. Conan retten würde würde es zu deiner Vermi-Theorie passen? Ich glaube dann wird es Zeit das du diese Theorie ausführlicher erläuterst. Alle anderen dürfen mitdiskutieren.

@ Foxgirl: Neue Kapitel werden immer am Wochenende hochgefahren. Wann sie allerdings freigeschaltet werden, steht noch auf einem anderen Blatt. Das letzte Kap hat 4 Tage gedauert. Also heißt es Geduld üben.

@ Esther: das K.C. so unduchsichtig ist, ist beabsichtigt. Ich mag es spannend. Und eure Theorien interssieren mich. Kilma hat doch schon mal angefangen (siehe oben).

Herzlich wollkommen an @Kathi. Ich hatte dich schon vermisst. Es fasziniert mich immer wieder, das du aus Ran nicht schlau wirst. Aber wenn es dich tröstet, ich auch nicht immer (im Original-Manga). Bei ihr kann man wohl schreiben was ich will, sie wird immer wieder neue Rätsel aufgeben. Mal ist sie so und ein andermal so. Mal ganz helle und ein andermal scheint sie strohdoof zu sein. Da sag ich nur 'man Meechen mach die Oogen uff'. Was K.C. angeht, ist schon eine Menge von mir hier im Vorwort gefallen. Du willst mal wieder alles auf einmal. *grins* Stell dir mal vor ich würde alle Fakten gleich offen legen, dann würde das Ding nur ein Kapitel haben und das ist doch langweilig oder. Wenn du mehr wissen willst, musst du lesen *ätsch*. Am Ende darfst du dann noch ein paar Fragen stellen. Nur für dich und einigen anderen hab ich ja schon mal einen Epilog hinten dran gehängt. *denk* Wenn ich mich nicht irre.

Als letztes @Korsika. Sorry aber du hattest den letzten Kommi abgeben. Ran und K.C. fallen nicht auf Conan weil sie stehen geblieben sind. Wenn überhaupt, kommen sie an anderer Stelle runter. Ob sie das tun, wirst du ab jetzt lesen. Also allen
 

viel Spaß

_______________________________________________________________________________
 

Zu allem Überfluss löste sich nun auch noch der Verschluss seiner Armbanduhr. Hastig wollte er danach greifen, um zu verhindern, das sie aufging. Denn dann würde er unweigerlich weiter in den Abgrund stürzen. Noch ehe es seine andere Hand oben hatte, schnappte der Verschluss auf.
 

Conan schloss die Augen und erwartete den Fall in die Tiefe. Doch nichts geschah. Was war passiert? Warum fiel er nicht weiter? Neugierig blickte er auf. Seine Uhr hing lose an seinem Handgelenk und er selbst, er hing an dem Band, geflochten aus Rans und seinem Haar. Am liebsten hätte er aus Erleichterung geheult. Also doch ein Talisman. 'Wage es nicht, das Band abzunehmen. Wenn du das tust, werden sich Ran und Shin-ichi trennen. Und das willst du doch nicht.' Was wäre passiert, wenn er das Band tatsächlich abgenommen hätte. So wie er eigentlich vorgehabt hatte. Dann wäre, wie prophezeit, seine Beziehung zu Ran beendet gewesen. Doch auf einen ganz andere Art als er bisher angenommen hatte. Denn womöglich wäre er bei diesem Absturz ums Leben gekommen und Ran wäre allein zurückgeblieben. So allerdings hatte sie ihm das Leben gerettet und somit ihre Beziehung. Sie waren also immer noch zusammen, dank dieses Armbandes.
 

Langsam wurde ihm schwummerig. Sein Shirt war getränkt mit seinem Blut, welches unaufhörlich aus der riesigen Wunde seines Armes trat. Wenn nicht bald etwas geschah, würde er das Bewusstsein verlieren und verbluten.

"Conan?", hörte er jemanden rufen. Seine Blicke wanderten in die Höhe. Am Rand des Abgrundes stand K.C.. "Halt durch." rief sie ihm zu, drehte sich ihre Haare zu einen Knoten zusammen und begann zu ihm herunterzuklettern. Geschickt nutzte sie alle ihr zur Verfügung stehenden Vorsprünge. Hin und wieder rieselten kleinere Gesteinsbrocken unter ihren Füßen weg und klapperten an ihm vorbei. Doch irgendwann war Schluss. Sie hing mit ihren Beinen kopfüber an einem Rohr und streckte ihre Hand aus. "Kannst du nicht mal tun was man dir sagt? Musst du Ran immer solche Sorgen machen? Wieso hörst du nicht einmal auf sie? Ich verstehe echt nicht was sie an dir findet.", meckerte sie los. "Und nun mach schon.", rief sie ihm zu. "Damit wir endlich wieder zu ihr kommen."

Conan hob mühsam seinen Arm, um nach der Hand von K.C. zu greifen die sie ihm reichte. Doch sie war zu weit entfernt. Auch wenn es sich nur um wenige Zentimeter handelte, so konnte er sie nicht erreichen.
 

"Ok.", K.C. gab nicht auf. "Warte." Sie löste ihre Haare auf und fing an diese zu einem Zopf zu verflechten. Dann ließ sie ihre Haare los. "Los halt dich daran fest. Ich ziehe dich hoch."

Conan sah den Zopf wie ein Seil über sich baumeln. Dieses konnte er erreichen. Ihr Haar war lang genug um die fehlende Distanz zu überbrücken. Doch konnte er es wagen? Er blickte seinen Arm entlang. Warum nicht? Immerhin hing er hier auch nur an Haaren und das waren weitaus weniger als im Zopf von K.C.. Doch ihr Zopf war noch an ihr dran.

"Wie lange willst du noch warten?", fauchte K.C. über ihm. Deshalb griff er zu. "Gut festhalten.", rief sie ihm zu und seine Hand umklammerte das Ende. Schon wurde er wie an einem Seil emporgehoben.

Leicht und geschmeidig glitt das Band, geflochten aus seinen und Rans Haaren, an seinem Handgelenk vom Eisen herunter, ohne sich zu verhacken. Doch seine Uhr zeichnete dabei das Zeitliche und fiel klackernd in die Tiefe. Sekunden später spürte er den eisernen Griff von K.C.'s Hand, die sein Handgelenk umspannte. Und wiederum keine drei Sekunden später drückte sie seinen geschundenen Körper an den ihrigen. Der Blick ihrer Augen berührte ihn. Sie sah ihn an, nicht so wie sonst. Ihre großen schwarzen Augen wirkten traurig und verängstigt, wie die eines scheuen Tieres. Fast betäubt ließ er sich von ihr hoch tragen. Dennoch konnte jede Muskelanspannung ihres Körpers spüren. Ihr Körper er war fest und durchtrainiert und erinnerte an den Körper von Ran.
 

"Machst du Kampfsport?", fragte er sie leise.

"Nein.", antwortete sie kurz, aber freundlich und kletterte weiter. "Nichts dergleichen."

Sicher drückte sie ihn und sich Stück für Stück höher, als hätte sie in ihrem Leben nie etwas anderes getan. Doch konnte sie schon so oft in solch eine Situation gekommen sein?

Während sie emporklomm, hörte Conan sie fluchen. Viel verstand er nicht. Nur die Worte 'früher gewusst' und 'nicht angetreten' nahm er in ihrem Kauderwelsch aus japanisch und englisch war.

"Conan.", hörte er die erschreckte Stimme von Ran. Sie waren endlich oben angekommen. Nun konnte er auch ihr Gesicht erkennen. Tränen standen in ihren Augen.

K.C. drückte Conan Ran in den Arm. "Los bring ihn zum Sanitäter.", sagte sie und begann erneut in die Tiefe zu klettern. Sie wirkte in diesem Moment wie erwachsen und nicht wie eine 17-jährige.
 

Ran umschloss seinen Oberarm so weit wie möglich oben mit ihrer Hand und presste fest zu. Voller Schmerz jaulte Conan auf. "Entschuldige, aber es muss sein.", flüsterte Ran.

Conan nickte leicht. Ran versuchte nur die Blutadern abzudrücken, um einen größeren Blutverlust zu vermeiden.

Vorsichtig drückte Ran Conan an sich, drehte sich um und lief los. Conan kämpfte mit seinem Bewusstsein. Im Augenwinkel konnte er noch schemenhaft das Durcheinander erkennen. Chaos herrschte auf der Etage und er konnte sich vorstellen, das es auf den anderen nicht anders aussah. Doch warum hatte das Gebäude nachgegeben? Schludrige Arbeit beim Bau? Nicht statisch genau berechnet, so das es bei einem der vielen Erdbeben einfallen musste?
 

Ran blieb stehen. Weinend ließ sie sich an der Wand nieder. Sie hatte Angst ihren kleinen Schatz zu verlieren. Noch war kein Sanitäter hier oben angekommen. Was sollte sie tun? Wie konnte sie Conan helfen?

"Ran!", flüsterte Conan matt. Ihre Fürsorge anderen gegenüber berührte ihn wieder. Sie war so hilfsbereit und er hatte sie so oft ausgenutzt. Und anstatt ihr beizustehen, bereitete er ihr immer wieder Sorgen.

Ein Sanitäter trat auf die beiden zu. Ran atmete erleichtert aus und Hoffnung blitze in ihren Augen auf. Fachgerecht begann der Mann Conan zu untersuchen.

"Das sieht nicht gut aus.", meinte er. "Das muss genäht werden. Doch vorerst müssen wir es verbinden." Er suchte Binden heraus. Dann griff er nach Conans Handgelenk. Silbern blitze eine Schere auf.

"Nein nicht." Conan versuchte sich dem Sanitäter zu entziehen. Er hatte erkannt, was der Mann tun wollte.

"Aber Junge ..."

"Nein, es darf nicht durchtrennt werden." Conan hielt schützend die andere Hand über das Band an seinem Handgelenk.

"Conan das ist nicht mehr wichtig.", wendete Ran ein.

"Doch. Es hat mir das Leben gerettet." Er lächelte Ran zu. Du hast mir das Leben gerettet.

"Dann bleibt es eben. Es muss halt auch anders gehen." Der Sanitäter schob lächelnd das Haarbändchen so weit es ging über seine Hand und fing an Conan zu verbinden. Er hatte verstanden.
 

Anschließend dirigierte er Ran weiter. Sie und Conan wurden durch etliche Flure und viele Treppen geschleust, bis sie in einem anderen Trakt an einen Fahrstuhl angekommen waren. Von hier aus ging es raus auf die Straße, hinein in einen Krankenwagen und von dort ins Beika-Klinikum. Zwei Stunden nach dem schrecklichen Ereignis wurde Conan in Narkose versetzt.
 

Blinzelnd öffnete Conan seine Augen. Er versuchte sich zu orientieren. Die untergehende Sonne schickte ihre Strahlen durch das Fenster und tauchte die gegenüberliegende Wand in ein leuchtendes Orange. Leise wurde die Tür geöffnet. Ran betrat den Raum.

"Ah du bist wach.", sagte sie leise und setzte sich auf die Bettkante. "Du hattest Glück."

Noch immer geschwächt und mit den Scherzen kämpfend schloss Conan seine Augen. Glück, so konnte man das wirklich nennen. Was aber wäre gewesen, wenn er wie es Ran wollte stehen geblieben wäre? Ihm wäre dann nicht viel passiert. Immerhin ist sie komplett verschont geblieben. Sie hatte keinen Kratzer abbekommen und das Blut auf ihrer Kleidung war wohl eher seines als ihres. Hatte Ran eine Vorahnung, das es zu einem Unglück kommen würde? Hatte sie ihn deshalb aufgefordert stehen zu bleiben? Und war sie sich dessen bewusst?

Eine Falte bildete sich auf seiner Stirn. Letztendlich war sie es aber doch gewesen, die ihn aufgehalten hatte. Sie, die trotz der Katastrophe stetig an seiner Seite weilte und für ihn da war. In Form dieses Armbandes. Denn wenn nicht dieses Armband gewesen wäre, wenn er nur an seiner Uhr gehangen hätte, dann läge er jetzt nicht hier. Das Armband! Erschrocken riss er die Augen auf. Hatte er es noch oder hatte man es ihm am Ende doch abgenommen? Er starrte auf seinen Arm. Er war dick eingepackt. Doch an seinem Handgelenk konnte er das Band erkennen. Erleichtert atmete er aus.
 

Wieder wurde die Tür geöffnet. K.C. trat hinzu.

"Hat er es überstanden?", fragte sie Ran.

"Ja."

"Das ist gut." K.C. lächelte Conan zu. Ihre Führsorge tat gut, auch wenn sie ihm nach all der Zeit, die er sie kannte merkwürdig anmutete.

"Wie stark war das Erdbeben?", fragte Conan leise.

"Es gab kein Erdbeben.", antwortet Ran ihm und sah zu ihm hinunter.

In Conans Kopf rumorte es.

"Warum ist das Haus eingestürzt?"

"Das wird zur Zeit noch untersucht. Es wird gemunkelt, das es Versicherungsbetrug ist. Das Gebäude sollte einstürzen.", sagte K.C. "Jedenfalls sind 6 Stockwerke im Westflügel eingebrochen. Es gab viele Tote und noch mehr verletzte. Man sagt auch, das wir Glück im Unglück hatten, weil die Außenwände stehen geblieben sind und so eine gewisse Stützfunktion erhalten geblieben ist. Was allerdings meiner Meinung nach am wenigsten zu verstehen ist, das mit dem Leben der Menschen gespielt wurde. Es war doch klar, das dabei jemand zu Schaden kommen würde."
 

Conan kniff die Augen zusammen. Woher hatte sie so viele Informationen? Es konnte nicht angehen, das man einer Schülerin, die lediglich in diesem Land zu Gast war, so detaillierte Auskunft gab. Müde drehte er sich dem Fenster zu. Zum Nachdenken hatte er keine Lust mehr. Dazu tat ihm nicht nur sein Körper, sondern auch sein Kopf zu stark weh. Also kein Kopfzerbrechen, selbst wenn es sich um ein Rätsel namens K.C. handelte.

"Ran wir sollten gehen. Du musst dich auch umziehen. Sonst denken die Leute am Ende noch du hast jemanden abgeschlachtet.", flüsterte K.C. Ran zu.

Wie merkwürdig auch diese Worte aus ihrem Mund klangen. Conan grinste zweifelnd. Das Wort 'abgeschlachtet' sprach sie mir einer Selbstverständlichkeit aus, das es einem kalt den Rücken runterfuhr.

"Conan? Wir gehen jetzt. Morgen komme ich aber wieder und sehe nach dir. Ich würde dich ja gerne mitnehmen, aber die Ärzte meinten sie müssen dich zur Beobachtung ein oder zwei Nächte hier behalten.", sagte Ran.

Conan drehte sich ihr leicht zu. Er erkannte das Mitleid, welches deutlich in ihr Gesicht geschrieben stand. Seine Ran war so mitfühlend, das es ihm jedes Mal das Herz brach, wenn er sie so sah.

"Es ist ja nicht das erste Mal.", meinte er leise.

Ran lächelte ihm zu, beugte sich über ihn und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

Die Genesung

Wie ich feststelle, ist genau das was ich mit K.C. beabsichtige eingetreten. Ich will ihre wahre Identität noch nicht verraten, sonst ist die ganze Spannung weg. Deshalb gehe ich jetzt nicht weiter darauf ein.

Was euch allerdings nun beschäftigt, sind ihre Haare. Leira fragt wie lang sie sind. Im ersten Kapitel wurde es erwähnt. 'Er löste den Kinnriemen und zog sich den Helm vom Kopf. Lange, bis über die Hüften reichende weißblonde Haare fielen hervor.' Alles klar? Und das Haare eine Menge aushalten können ist auch klar. Erst recht wenn sie wie im Fall des Bandes an Conans Handgelenk gebündelt sind. Der einzige Schwachpunkt ist die Kontaktstelle, an der das Band geschlossen wurde. Ich unterstelle mal Ran, das sie sorgfältig gearbeitet hat und der Verschluss fest sitzt, so das sich das Band nicht öffnen kann. Kommen wir nun zum Zopf. Auch der ist eine Bündelung der Haare. Und Conan kletterte daran nicht hoch. Er hält sich fest und wird von K.C. hochgezogen (mit ihren Händen). Also baumelt er nicht endlos lange an ihren Haaren und der Schmerz für K.C. sollte erträglich sein. Außerdem ist sein Gewicht auf ihrer Kopfhaut gut verteilt. Das ist wie beim Fakir, der sich auf ein Nagelbrett setzt. Auf einem Nagel tut es unheimlich weh, aber sein Gewicht auf hunderte Nagelspitzen verteilt ist ein Witz. Und warum hab ich das gemacht? Habt ihr das noch nie gehabt, das ihr etwas greifen wolltet und ihr konntet es nur mit den Fingerspitzen berühren aber nicht fassen? So müsst ihr euch das hier auch vorstellen. Es fehlte nicht viel. Nur ein winziges Stück. Ich stelle fest ich muss mich präzieser ausdrücken. Doch gut fürs erste. Fahren wir in der Story fort.

_______________________________________________________________________________
 


 

Conan erstarrte förmlich. Er spürte, wie die Wärme die in sein Gesicht stieg. Da hatte er sich gerade mal daran gewöhnt, das sie ihn ständig in den Arm nahm und mit ihm knuddelte, er akzeptierte es so langsam auch, das er sie öfters in Unterwäsche sah, das sie sogar gelegentlich das Bett und, wenn auch selten, das Bad teilten, aber geküsst hatte sie ihn noch nie. Das war das erste Mal.

Ran jedoch erhob sich und K.C. öffnete ihr die Tür. Conan sah den beiden nach.

"Hast du gesehen Ran. Der Kleine ist rot geworden, als du ihn geküsst hast." Die Tür schloss. sich.

"Ach was.", hörte er Ran durch die Tür hindurch antworten. "Das bildest du dir ein. Ich habe nichts gesehen." Ihre Stimme wurde immer leiser, je weiter sie sich von seinem Zimmer entfernten. Dann sagte wieder K.C. etwas, was aber nicht mehr zu verstehen war.

Conan war nun allein. Er hob die Hand und berührte seine Wange. Ran hatte ihn geküsst. Er konnte es immer noch nicht fassen. Dann holte er tief Luft und rollte sich wieder zur Seite. Seine Augen blieben traurig an dem Armband hängen.
 

Zwei Tage später lief er, noch immer mit dem Verband geschmückt, vor Ran und K.C. her. Die beiden hatten ihn heute aus dem Krankenhaus abgeholt.

"Was haltet ihr von einem Kurzurlaub? Da kann sich Conan schön auskurieren.", stellte K.C. die Frage in den Raum.

"Einen Kurzurlaub?", fragte Ran ungläubig nach.

"Ja ich habe von einem schönen ruhigen Ort gehört. Bevor man hierher kommt, erkundigt man sich ja schließlich, was einem so geboten wird. Und mir wurde dieses Anwesen empfohlen was sehr schön sein soll."

Conans Gehirn fing sofort an zu arbeiten. 'Bevor man hier her kommt, erkundigt man ja schließlich, was einen so geboten wird.' Sagte Ran nicht gleich zu Anbeginn, 'Sie ist doch neu hier und kennt sich noch nicht so gut aus.'? Dann passten aber die beiden Aussagen nicht zueinander. Ein Wiederspruch, der ihn wieder zur Aufmerksamkeit aufrief. Dabei hatte er gerade, wegen der Rettungsaktion von K.C., den Entschluss gefasst nicht mehr zu misstrauisch zu sein. Vielleicht sollte er doch besser auf der Hut bleiben.
 

"Und wo liegt das?"

"Knapp drei Autostunden vor Tokyo."

"Autostunden? Kommt man nicht mit dem Bus oder der Bahn hin?"

"Nein, es liegt etwas abseits. Man müsste noch stundenlang laufen."

"Dann müssen wir Paps fragen, ob er uns hinbringt."

"Wieso denn das?"

"Wie sollen wir denn sonst hinkommen?"

Conan gähnte. Dieses Gespräch der Mädchen langweilte ihn. Er wollte nicht in den Urlaub und schon gar nicht mit K.C.. Und auf gar keinen Fall, wenn es etwas abseits von einer Ortschaft liegt. Was er wollte, war sich in den nächsten Fall zu stürzen. Und dazu fühlte sich fit genug. Selbst wenn er noch an eingeschränkter Bewegungsfreiheit zu leiden hatte. Er betrachtete seinen Arm. Sein Hirn brauchte Nahrung. Am liebsten wäre es, wenn er endlich wieder eine Spur zur Organisation finden würde. Unsicher schielte er zu K.C. hinauf. Silbern leuchteten ihre Kontaktlinsen in der Sonne. Sie trug schon wieder ein Paar ihrer skurilen Linsen. Und sie trug schwarz. Wieder einmal.

"Ich fahre selbstverständlich." K.C. war entrüstet. "Oder glaubst du ich mache Ferien mit Eltern?"

"Ist ein Motorrad nicht zu wenig für 3 Personen und Gepäck?"

"Nein nicht unbedingt.", antwortete Conan statt K.C. Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie er mit seinen Eltern Mottorad gefahren ist. Allerdings war das für ihn nicht gerade ein Zuckerschlecken gewesen, eingequetscht zwischen den Körpern seiner Eltern. Aber eine Fahrt zwischen zwei attraktiven Mädchen, das sah schon anders aus. Dennoch konnte er gut und gerne darauf verzichten, zumal, wenn er bedachte, das eines der Mädchen K.C. war, der er nicht unbedingt hundertprozentig über den Weg traute.
 

"Wir fahren mit dem Auto."

"Mit dem Auto?", fragte Ran unglaubwürdig.

"Ja mit dem Auto. Ich bin auch berechtigt ein Auto zu fahren. Ich habe extra den Führerschein gemacht, bevor ich hergekommen bin."

"Geht das denn?"

"Klar. Ab dem 16. Lebensjahr darfst du in Amerika den Führerschein machen."

"Also ich weiß nicht."

"Sag mal Kleiner was hältst du davon?" K.C. beugte sich zu ihm runter. Eine Augenbraue hart nach oben gezogen starrte sie ihn mit unbeweglichen Augen an. Das mulmige Gefühl in Conan stieg.

"Wegen mir müsst ihr nicht." Wenn Ran nicht wollte und er auch nicht, würde K.C. hoffentlich die ganze Sachen abblasen.

"Gut gebongt. Wir fahren." K.C. strahlte über das ganze Gesicht.

"Außerdem darfst du keinen Wagen fahren.", sagte Conan trocken. Wenn K.C. nicht selbst von ihrem Vorhaben abließ, musste er ihr eben die sprichwörtliche Pistole auf die Brust legen.

"Wie kommst du denn darauf." K.C. senkte ihren Blick.

"Weil du zwar in den USA den Führerschein mit 16 machen darfst, aber er nur regional gültig ist. Sprich, du darfst bis du die endgültige Fahrerlaubnis mit 18 bekommst, nicht außerhalb deines Landes ein Auto fahren. Und du bist erst 17." Triumphierend sah Conan K.C. an.

"Schlaumeier." K.C. erwiderte giftig seinen Blick. "Ich bin 18. Ich hatte vor kurzem Geburtstag."

"Du hast nicht gefeiert. Immerhin bist du nach deinen Gesetzen volljährig geworden. Und das feiert doch jeder ausgiebig."

"Du bist hartnäckig. Dich stört also das ich meinen Führerschein vor meinem 18. Geburtstag bekommen habe. Richtig?" Sie beugte sich zu ihm runter und musterte ihn mir zusammengekniffenen Augen.

"Richtig!"

"Also gut nur für dich. In Hinblick darauf, das ich die nächste Zeit in Japan verbringen werde, habe ich meine Beziehungen spielen lassen. Ich habe den internationalen Führerschein vor meinem 18. Geburtstag machen können. Allerdings mit der Auflage, das er erst ab meinem Geburtstag gültig ist. Und den hatte ich, auch wenn ich ihn nicht gefeiert habe. Ich bin 18 und frei zu fahren, wann und wo es mir beliebt." K.C. klang wütend.

Conan grinste. Hatte er endlich einen wunden Punkt bei ihr getroffen?

"Merke dir, mit dem richtigen Partner an deiner Seite kann viel erreichen.", zischte sie ihn an.

Conan erstarrte. Mit dem richtigen Partner? Meinte sie die Organisation? Erschüttert richtete Conan seinen Blick auf Ran. Vielleicht sollte er nicht zu tief in dieser Wunde stochern.

"Aber K.C.", sagte Ran leise.

Conan spürte zum ersten Mal seit Ran mit K.C. zusammen war, Unbehagen in ihr. Hatte sie mitbekommen das K.C. ihn bedrohte? Sollten jetzt ihre innere Warnvorrichtung angesprungen sein?

"Keine Angst Ran. Ich organisiere das. Du brauchst dich um nichts zu kümmern." K.C. lächelte Ran an. Sie hatte wieder ihre gewohnt freundliche Art angenommen.

Auch Ran lächelte. "Also gut."

Conans Herz rutschte in die Hose. Da hatte er sich wohl zu früh gefreut.
 

Die Zeit verstich. Der Verband um Conans Arm verschwand. Ran war immer wieder mit K.C. unterwegs und Conan wurde von den Detektive Boys in Beschlag genommen. Der schlafende Kogoro machte wieder Schlagzeilen, womit er sich zu Conans Ärger auch noch brüstete. Und sein Ärger schwand nicht, da er seine Eltern noch immer nicht aufgespürt hatte. Professor Agasa tat sein Bestes und wischte seine Zweifel weg. Doch helfen tat ihm das nicht. Stattdessen beobachtete er die Vorbereitung ihres Urlaubes, die immer mehr Form und Gestalt annahm. Weswegen sie allerdings noch in den Urlaub fuhren, war Conan schleierhaft. Die Begründung er könne sich dabei von dem Unfall erholen, war sowieso hinfällig da sein Arm bereits gut abgeheilt war. Und die Hoffnung Kogoro würde es nicht erlauben, hatte sich auch rasch zerschlagen, da er nach einer langen Diskussion von K.C.'s Seite und der Erkenntnis das kein Junge, außer Conan, mitfahren oder da sein würden, diesen Trip abgesegnet hatte.
 

"Morgen geht es los."

"Was ist mit dem Auto?", fragte Ran.

Conan schaute zu den beiden auf. Er hatte es sich angewöhnt sie ständig zu begleiten. Zwar war das auf Dauer langweilig, aber so konnte er Ran stets im Auge behalten. Jedoch tat K.C. nichts Ungewöhnliches. Sie tat nichts, was andere Freundinnen nicht auch taten. Harmlos bis ins letzte. Und dennoch glaubte Conan fest daran, das sie sich nur verstellte. Warum sie ihm aber damals das Leben gerettet hatte, konnte er sich nicht erklären. Wenn sie von der Organisation war und ihn mit Sicherheit früher oder später um die Ecke bringen wollte, war es noch unverständlicher. Wahrscheinlich lag es daran, das nicht sie ihn getötet hatte, sondern er Opfer dieser Gesellschaft geworden wäre, die dieses Haus gebaut hatte. Diesen Weg wollte sie wohl nicht einschlagen, selbst wenn sie sich dabei ihre Hände am allerwenigsten schmutzig gemacht hätte. Also blieb ihr wohl nichts anderes übrig, als ihm zu helfen.

"Das holen wir morgen früh ab. Ist schon alles geregelt." K.C. sah Ran an. "Also machen wir uns einen gemütlichen Abend."

Lachend stiegen die Mädchen die Treppen hoch. Sie freuten sich. Und Conan wusste jetzt schon das ihr Gekicher bis spät in die Nacht hörbar sein würde, da K.C. heute bei ihnen übernachtete.
 

Der Morgen brach an. Gähnend tapste Conan aus dem Schlafzimmer. Ran war schon dabei Frühstück zu machen. Sie summte leise vor sich ihn. Conan blieb in der Tür stehen und sah ihr zu, wie sie eifrig hin und her lief. So gefiel im seine Ran, so fröhlich und ausgelassen. Wenn nur nicht immer ihre Durchhänger mit ihren Sorgen um ihn wären.

"Willst du nicht mitkommen?"

Conan zuckte zusammen. Unbemerkt war K.C. hinter ihn getreten. Er drehte sich zu ihr und riskierte einen Blick. Erschrocken riss er die Augen auf. Sie trug schon wieder ihre alte provozierende Aufmachung. Er würde sich nie daran gewöhnen. Einen enger Minirock aus Leder, ein enges T-Shirt und darüber eine Lederjacke, vollendet von Overkneestiefeln. Ihre Haare waren im Nacken zusammengebunden. Sie sah verrucht aus in diesem Outfit. Doch das störte ihn weniger. Die Tatsache das alles in Schwarz war, störte ihn bei weitem mehr. Schwarz von oben bis unten. Außerdem trug sie heute keine Kontaktlinsen. Wieso konnte er sich nicht erklären. Jedenfalls blickten ihre Augen mit ihrem wässrigen hellblau auf ihn hinunter, umrahmt von schwarz getuschten Wimpern und dunkel nachgezogenen Augenbrauen. Ihr Blick war eisig und kalt und verursachte eine Gänsehaut auf seinem Körper.

"Mach das du dich anziehst.", sagte sie streng und bestimmt.

Conan gehorchte und verschwand. Doch konnte er noch ein melodisches 'Guten Morgen' aus ihrem Mund hören, welches an Ran gerichtet war. Wieder einmal benahm sie sich ihm gegenüber anders als bei Ran.
 

Er beeilte sich wieder aus dem Bad zu kommen und zog sich hastig an. Er war eh schon zu spät dran durch seine Träumerei, als er Ran in der Küche hantieren sah. Noch bevor er jedoch zu den beiden Mädchen stieß, rief er den Professor an. Eigentlich hatten sie ausgemacht, das Conan ihn am Abend vorher noch mal anrufen sollte, jedoch hatte der Professor nicht abgenommen. So versuchte Conan es eben am frühen Morgen noch einmal. Ihm war es egal ob er ihn aus dem Bett warf oder nicht. Doch auch am heutigen Morgen klingelte das Telefon ohne das jemand das Gespräch entgegennahm. Kopfschüttelnd klappte Conan sein Handy zu. Was hatte das nun wieder auf sich?
 

Conan begab sich zu Ran und K.C. und gemeinsam frühstücken sie. Eine dreiviertel Stunde später verließen sie die Detektei, nicht ohne das Ran ihren Vater noch einmal darauf aufmerksam gemacht hatte, das sein Essen im Kühlschrank stand und nur noch aufgewärmt werden musste.

Sie fuhren ein paar Stationen mit dem Bus und liefen dann die Straße hinab.

K.C. stoppte. "Dort holen wir unseren Mietwagen." Sie deutet über die Straße.

An der Ecke war ein großes Leihwagengeschäft. Die Gruppe überquerte die Straße und K.C. wies die beiden an zu warten.

"Warum?" Conan witterte schon wieder Unfrieden. Warum durften sie nicht mit reinkommen?

"Es ist langweiliger Papierkrieg.", sagte K.C. und ihre Stirn kräuselte sich dicht über der Nasenwurzel.

"Wir warten.", sagte Ran gelassen.

Fahrt ins Ungewisse

So da bin ich wieder. War ne lange Woche des wartens. Und deshalb geht es jetzt schnell weiter. Die Ganze Geschichte entwickelt sich gut. So langsam steuern wir auch dem Höhepunkt und dann auch schon wieder dem Ende zu. Aber keine Sorge ein paar Kapitelchen kommen noch.

Nur so nebembei Kilma, du wirst mir unheimlich. UNd schön das Black_Taipan auch wieder zu uns gefunden hat. Herzlich willkommen.
 

Bis dann Kokomiko

_______________________________________________________________________________
 


 

Conan beobachtete K.C. wie sie das Geschäft betrat. Sie sagte gestern, es sei alles schon geregelt. Wieviel Beziehung hatte sie, das alles geregelt war? Außerdem, gab man einem Mädchen welches gerade 18 geworden war und welches einen druckfrischen Führerschein hatte bereits einen Wagen? Er sah zu wie sie sich mit dem Mann unterhielt. Sie lachte und schien zu scherzen. Höflich antwortete ihr der Mann. Dann zückte sie ihre Papiere. Der Mann kopierte sie und gab sie K.C. zurück. Dann wurde der Mietvertrag unterschieben und der Schlüssel überreicht. Strahlend verließ K.C. Geschäftsraum und trat zu den beiden.

"Alles erledigt."

Sie liefen auf den Hof, auf dem mehrere Wagen standen. K.C. steuerte einen Van an.

"Ein Van?", entfuhr es Conan. "Wieso ein Van? Wir sind drei Personen. Und Gepäck haben wir auch nicht viel." Er runzelte die Stirn.

"Warum nicht ein Van?" K.C. schloss den Wagen auf. Kurz leuchteten die Blinklichter auf. "Außerdem wollte ich schon immer so einen großen Wagen fahren."

"Und das kannst du?", fragte Ran ängstlich.

"Das werden wir sehen." K.C. stieg ein und winkte den beiden zu es ebenso zu tun.

Zögernd verstauten sie ihr weniges Gepäck im Auto, was, so fand Conan, ziemlich lächerlich wirkte, und stiegen ein. Er nahm auf der ersten Bankreihe im Font platz. Ran machte es sich neben ihm bequem.
 

"Wieso sitzt du nicht vorne?", fragte Conan erstaunt. "Das machst du doch bei deinem Vater auch."

"K.C. meinte, das es dir auf der Fahrt langweilig werden könnte und da könnte ich mich doch mit dir beschäftigen."

Conan grummelte in dich hinein. Er war ja nun wirklich kein Kind mehr, welches herumnörgelt, weil die Fahrt so lange dauert. Der spöttische Blick den ihm K.C. jedoch über den Rückspiegel zuwarf, machte ihn wieder stutzig.

"Ach K.C.?", fragte Conan. "Können wir noch bei Professor Agasa vorbeifahren? Ich habe da was vergessen."

Hastig drehte sich K.C. zu ihm um. Starrte erst auf Ran, dann auf Conan und dann wieder auf Ran. Dann setzte sie ein künstliches Lächeln auf, während ihre Augen zurück zu Conan wanderten. "Weißt du, wir sind schon spät dran. Wir sollten losfahren. Und so wichtig wird das ja wohl nicht sein, was du da vergessen hast."

Sie startete den Wagen und fuhr los.
 

Conan konnte noch den Blick erhaschen den sie ihm über den Rückspiegel zugeworfen hatte. Er fühlte sich beobachtet. Außerdem wurde er so langsam das Gefühl nicht los, das sie Ran aus einem anderen Grund zu ihm nach hinten gesetzt hatte. Wollte sie sie beide in einem Blickfeld, in einem Aktionskreis haben? Am liebsten würde er jetzt alles abblasen. Das er Professor Agasa nicht erreicht hatte, fand er auch ungewöhnlich. Denn wenn der nicht an das Telefon ging, war es wenigstens Ai die dann abnahm. Und warum wollte K.C. ums verrecken nicht, das sie dort noch einmal hielten? Conan sah aus dem Fenster.

Ran holte sich ein Buch und begann zu lesen.
 

Ruhig glitt der schwere Wagen über den Asphalt dahin und folgte dem Weg der vorgegebenen Markierung. Eingequetscht zwischen PKWs, LKWs und Bussen. Conan beobachtete erst Ran dann K.C.. Sie fuhr ruhig selbstsicher und souverän. Zu ruhig fand er. Ein Gefühl der Sicherheit umgab ihn. Er fragte sich ob diese Sicherheit nicht trügerisch war. Nach all dem was er mit ihr schon erlebt hatte, sollte man auf alles gefasst sein. Es mutete schon seltsam an, das sie trotz der vielen Handycaps, den Wagen so sicher durch den Verkehr bewegte. Alles was sie tat, schien bei ihr in Fleisch und Blut übergangen zu sein. Der Blick in den Spiegel oder über die Schulter beim abbiegen oder wechseln der Fahrbahn beim Überholen, das Reagieren in gefährlichen und nicht vorhersehbaren Situationen, ausscheren und einordnen in eine andere Spur, das vorrausschauende Fahren, angepasst an die jeweiligen Verkehrsverhältnisse. Das Stoppen des Wagens, das Beschleunigen, das Hochschalten in den nächsten Gang ohne das der Wagen holperte. Das Spiel zwischen Kupplung, Bremsen, Schalten und Gas geben war flüssig, die Übergänge waren fließend und man merkte sie kaum. Conan würde sich nicht darüber wundern, wenn es ein Automatikwagen wäre, aber das hier...! Sie hatte einen Schaltwagen ausgewählt. Und sie nutze jede Drehzahl des Motors optimal aus. Ob Steigung oder Gefälle, sie passte ihren Fahrstil komplett auf das wechselnde Gelände an. Alles ruhig und gelassen. Und das obwohl sie ein Auto doch selten fuhr. Was Conan gleich zum Handycap Nummer eins brachte.
 

Sie, die normalerweise mit dem Motorrad täglich die Stadt unsicher machte, saß nun vorne und lenkte ein Auto. Die Verkehrsregeln waren das kleinste Problem, Es war egal in oder auf welchem Fahrzeug man saß, sie waren immer gleich. Aber ein Motorrad war nun einmal kein Auto und die Bedienung so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Immerhin bedeutete es, das ihre Hand-Fuß-Koordination mal eben von oben nach unten gespiegelt wurde. Das was sie normaler weise mit dem Fuß bediente, wie Gangschaltung, wurde hier mit der Hand erledigt. Sicher, sie hatte gesagt, sie hatte extra für ihre Reise hierher den PKW-Führerschein gemacht. Dennoch war das Auto ein Fahrzeug welches sie selten fuhr. Und schon befand er sich inmitten von Handycap Nummer zwei. Sicher, ein Auto war ein Auto, aber dennoch hatte jeder Wagen seine eigenen Besonderheiten. Nicht nur Größe und Gewicht, dieses Auto war ein Van, sonders auch die Einstellung von Kupplung, Gas und Bremse. Und so einen großen schweren Wagen hatte sie noch nie gefahren. Das sie das tun wollte, hatte sie doch vorhin extra betont. Dennoch beherrschte sie den Wagen schon nach wenigen Metern perfekt. Schon schritt Conan schnurstracks auf Handycap Nummer drei zu. Selbst wenn K.C. in ihrer Heimat extra den Führerschein gemacht hatte, so fuhr sie doch hier ein anderes Auto als dort. Dort fuhr man den Gegebenheiten angepasst einen Linkslenker. Doch hier in Japan fuhr man nun einmal auf der linken Straßenseite und somit einen Rechtslenker. Zwar waren sämtliche Bedienelemente nur auf die rechte Autoseite gerutscht, jedoch die Mittelkonsole blieb. Die Gänge musste sie nun statt der rechten Hand nun mit der linken schalten, sie musste also von rechts auf links wechseln. Und die Perspektive von der anderen Autoseite auf die Straße war auch etwas gewöhnungsbedürftig. Wobei, stellte er noch fest, man sich sicher schneller mit einem Auto eingewöhnt, wenn es für die Straßenverhältnisse konzipiert wurde.
 

Jedenfalls musste sich K.C. nicht nur von ein Motorrad auf ein Auto umstellen, sondern auch noch auf eine andere Art des Führens eines Wagens. So manch Erwachsener schaffte dies nicht so schnell, wie sie es tat. Und doch schüttelte sie sich sämtliche Handycaps von der Schulter, als wären sie nur ein lästige Fliege, die sie störte. Sie fuhr nicht wie ein typischer Teenager, fuhr weder verkrampft, noch unruhig wie ein Fahranfänger. Auch hatte sie nicht den typischen betont lässigen oder übermütig Stil eines Draufgängers, der zeigte, das sie alles beherrschen konnte was ihr unter die Finger kam. Ihr Fahrstil war so ruhig und angenehm, das selbst Kogoros Fahrkünste in seinen Augen geradezu stümperhaft erschienen. Nicht nur das er etliche Jährchen mehr auf den Buckel hatte, sondern, trotzdem er wenig fuhr, doch sicher etliche Stunden mehr als sie an Fahrpraxis zu verzeichnen hatte. Kurzum K.C. war einfach zu jung um so ausgezeichnet fahren zu können. Für ihr Alter war sie für eine routinierte Fahrerin, zu routiniert. Sie fuhr so sicher, wie eine Fahrerin die schon jahrelange Erfahrung besaß. Die Erfahrung, die sie Aufgrund ihres angegebenen Alters nicht haben konnte. Und das war es was Conan Unbehagen bereitete. Eigentlich sah es eher danach aus, als würde sie ihren Autoführerschein schon einige Jahre länger besitzen. Und was das betraf, gab es eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder hatte sie ihren Führerschein schon mit 10 gemacht oder sie war älter als sie sich gab. Und letztes schien Conan eher wahrscheinlicher als ersteres. Wieder einmal stellt er sich die Frage nach dem richtigen Alter von K.C..
 

Obwohl ihr Fahrstil keinen Grund zur Sorge geben sollte und er sich in Sicherheit wiegen konnte, machte ihn dieses Gefühl von Sicherheit unsicher. Aber Ran schien das alles gar nicht zu stören. Sie saß neben ihm und las in aller Ruhe ihr Buch.

"Du solltest nicht so viel lesen.", sagte Conan zu Ran. "Sonst wird dir nachher wieder schlecht. So wie damals, als wir in diesem Chinarestaurant waren."

"Ach du Dummchen." Ran strich ihm über den Kopf. "Da war ich doch angeschlagen gewesen."

"Trotzdem solltest du es sicherheitshalber nicht tun.", entgegnete Conan.

"Na gut." Ran klappte das Buch zu. "Bist du nun zufrieden?", fragte sie mit einem Schmunzeln in ihrem Gesicht.

Doch Conan konnte nicht schmunzeln. Zu sehr beschäftigten ihn seine Gedanken. Immer wenn er glaubte K.C. eingeordnet zu haben, tat sie etwas, welches seine Theorie über den Haufen warf und gab ihm neue Rätsel auf, die ihn in Zweifel stürzten. Und das Ran ihr so nahe stand, störte ihm am allermeisten.
 

Die Straßen wurden ruhiger. Der Wagen hatte die Stadt verlassen und bewegte sich nun auf der Landstraße. Und auch hier auf unwegsamer Strecke in den Bergen nahm sie den Wagen gekonnt. Kurve um Kurve folgte sie den Weg. Irgendwann nahm sie einen Abzweig und die Straße wurde schmaler, die Gegend verlassener.

Conan sah beunruhigt aus dem Fenster. Sie waren weit ab von der Zivilisation angekommen. Hier draußen wohnte keine Menschenseele mehr. Das war nicht nur ein wenige abseits, wie K.C. behauptete, das hier war am Ende der Welt. Hier waren sie K.C. gnadenlos ausgeliefert. Also wohin führte sie K.C.?
 

Gegen Nachmittag tauchte in der Ferne ein Haus auf. Umsäumt von Bäumen und einem weiträumigen Anwesen. Dieses war wunderschön angelegt. Blumen blühten überall.

Der Wagen hielt vor dem Haus. Ran stieg aus und warf einen ehrfürchtigen Blick darauf. Es sah feudal aus.

Ran schloss die Augen. Sie genoss den Wind, der sanft durch ihr Haar fuhr. Genoss die wärmenden Strahlen der Sonne, welche diese vom blauen Himmel schickte. Vögel zwitscherten in den Bäumen.

"Das ist aber schön hier.", sagte die schwelgend. "Ich hoffe das werden ruhige Ferien. In der Regel ist es so, das immer ein Mord dazwischenkommt und uns alles versaut."

"Na dann wirst du ja nicht enttäuscht sein, das es dieses Mal wieder so sein wird.", sagte K.C. mit kalter Stimme.

Champagner für alle

Aber Hallo Kathi. Du bist mal wieder die Ungeduld in Person. Das kenn ich von dir. Du hast schon öfters geschrieben. Klar da du nichts kapierst. Aber ich hoffe mal das die Auflösung dich zufrieden stellen wird. Und alle anderen auch. Aber ich will diesmal keine lange Reden schwingen. Ich denke mal ihr seid neugierig wie es weiter geht.

_______________________________________________________________________________
 

"Wie meinst du das?", fragte Ran und drehte sich zu ihr um. Erschrocken riss sie beide Augen weit auf. Sie starrte in den Mündungslauf einer Waffe. "K.C.!?", wisperte sie und starrte sie an.

Ihre Freundin hatte sich verändert. Ihre Augen schauten kalt zu ihr hinüber. Ihr Körper war straff und angespannt, bereit sofort anzugreifen. Und in ihrer Hand hielt sie die Waffe, welche sie auf Ran gerichtet hielt. Merkwürdig auch, das sie plötzlich Handschuhe trug. Rans Augen wanderten zu Conan. Den hatte K.C. mit der anderen Hand an seinem linken Arm gegriffen und hielt ihn in die Höhe. Mit schmerzverzerrtem Gesicht hing er da und versuchte sich aus dem eisernen Griff zu befreien.
 

Conan war wütend. Wütend auf sich selber. Warum hatte er das alles nur zugelassen? Warum hatte er nicht früher eingegriffen und die ganzen Unternehmungen gestoppt? Er hatte es gewusst. K.C. war ihr Feind. Sie gehörte der Organisation an, die ihm nach dem Leben trachtete. Und nun hatten sie nicht nur ihn, sondern auch Ran.

Ran verstand die Welt nicht mehr. "Was soll das? Ich dachte mir machen Ferien und entspannen uns."

"Da denkst du falsch. Für solche Kinkerlitzchen habe ich nun wirklich keine Zeit. Ich habe einen Auftrag und den muss ich erfüllen." Sie lachte gehässig auf. Geschickt öffnete sie mit einer Hand die Armbanduhr von Conan und nahm sie ihm ab, indem sie ihn mit Schwung Ran in die Arme warf. "So halt ihn schön in deinem Arm. Und wehe du setzt ihn ab. Halte ihn fest an deine Brust gepresst. Das wird ihn besonders freuen. Und du Kleiner, halt deine Finger still. Ich will deine Hände sehen. Sollten sie sich auch nur ein Stück annähern, schieße ich Ran in den Kopf. Das dir das klar ist." Sie wedelte mit der Waffe und deutete Ran an, das Haus zu betreten. Ran gehorchte. Mit Conan auf dem Arm schritt sie durch die Tür.
 

"Die Treppe runter.", befahl K.C. kalt und Ran folgte den angewiesenen Weg. "Stop." Ran hielt an.

K.C. kramte aus ihrer Jackentasche ein Schlüsselbund. Mit einem der vielen Schüssel schloss sie die schwere Tür auf. Dabei behielt sie Ran und Conan immer im Auge. Sie stieß die Tür auf und trat zurück. "Komm raus und keine falsche Bewegung."

Ran und Conan richteten ihre Augen auf die Tür. Im Türrahmen erschien ein kleines blondes Mädchen.

"Ai.", sagte Ran erstaunt. Ai warf nur einen kurzen Blick auf die beiden dann auf K.C..

"Weiter geht's.", gab K.C. das neue Kommando und deutete den Gang weiter.

Ai setzte sich in Bewegung, gefolgt von Ran. Ihre Schritte hallten unheimlich in dem leeren Gang. Am Ende blieben sie stehen. Sie traten zur Seite und K.C. öffnete die Tür und wies an, das die drei den Raum betreten sollten.

Ran trat ein und erstarrte erneut und Conan schluckte. An der linken Wand saßen Yukiko, Yusaku und Professor Agasa. Ihre Hände waren hinter dem Rücken. Seine Mutter litt. Sie sah unheimlich schwach aus und lehnte an seinem Vater. Der Bartwuchs von seinem Vater sagte ihm, das sie mehr als nur einen Tag hier verbracht haben mussten. Seine Eltern, sie waren also hier. K.C. hatte bereits im Vorfeld entführt und hierher gebracht. Und Professor Agasa wurde dann gestern verschleppt. Zusammen mit ihm Ai. Alle eingefangen. Deshalb konnte er sie nicht mehr erreichen.
 

"So Ran. Nun setzt den Kleinen schön langsam auf den Boden ab. Mit seinem Gesicht zu den anderen, mit den Rücken zu mir."

Ran nickte und Conan spürte wieder Boden unter seinen Füßen.

"Nun setz dich vor den dreien hin. Ein Bein nach vorne, das andere angewinkelt nach hinten. Die Kleine setzt sich auf dein gestrecktes Bein."

Ran ging in die Knie und setzte sich nach Vorschrift. Ai folgte ihr.

"Nun bist du dran Kleiner." Conan spürte die Waffe in seinem Rücken.

Er wagte es nicht was zu unternehmen. Wenn K.C. nur einen Moment schneller war als er, dann stand das Leben seiner Eltern, seiner Geliebten und seiner Freunde auf dem Spiel. Von seinem erst gar nicht zu reden.

"Du legst jetzt deinen Hosenträger, deinen Gürtel, deine Schuhe und deine Brille ab. Die Fliege kannst du mit dazu legen."

Conan trennte sich von den genannten Gegenständen. Sie hatte ihm alles abgenommen. Angefangen hatte sie draußen mit der Uhr. Sie wusste davon, sonst hätte sie ihn nicht so gezielt dazu aufgefordert. Aber wenn sie Professor Agasa hatte, war das auch kein Wunder. Hätte er nicht wenigstens ein Gimmick verschweigen können? Nur ein einziges?

"Nun darfst du dich auf das angewinkelte Bein von Ran setzten." Conan setzte sich in Bewegung. Er ließ sich auf Rans Bein nieder und schaute K.C. grimmig an. Sie wusste auch wer er war, da war er sich sicher. Denn nur deshalb war er hier. Aber das alle die ihm Nahe standen auch hier waren, ärgerte ihn. Hatte er es trotz seines Schweigens also doch nicht geschafft, sie alle aus seinem Leiden rauszuhalten.
 

"Ran wärest du so nett und würdest deine Arme um jeweils einen der Zwerge legen." Ran tat wie geheißen und K.C. entspannte sich. "Nun haben wir erst mal alle entwaffnet.", sagte sie gelassen und legte Conan's Uhr in ihrer Hand auf das Häufchen, welches Conan hinterlassen hatte. "Wir wollen doch nicht, das hier einer vorher zu Schaden kommt." Sie legte ihre eigene Waffe auf den Tisch, angelte sich aus einem kleinen Kühlschrank eine Flasche und aus einem Hängeschrank über ihr ein Glas. Mit einem 'Plopp' entkorkte sie die Flasche und goss sich langsam das perlende Getränk in das Glas. Elegant setzte sie sich auf den Tisch.

"Zum Wohl." K.C. prostete der Gruppe zu. Doch anstatt zu trinken setzte sie das Glas neben der Flasche ab.
 

Conan begann sich umzusehen. Sie hatte alle entwaffnet, sagte sie. Seine Eltern und Professor Agasa saßen bereits bewegungsunfähig da. Ai trug keine Waffen bei sich, nur er. Und die hatte sie ihm tatsächlich abgenommen. Und Ran? Ihre Waffen waren ihre Arme und Beine. Und die hatte sie auch unter Kontrolle, indem K.C. ihn und Ai auf sie setzten ließ und Ran zwang sie zu umarmen. Also blieb ihm nichts weiter übrig, als nach anderen Möglichkeiten Ausschau zu halten.

Er blickte sich um. Der Raum war nicht groß. Vielleicht 15 qm. Ihm gegenüber an der Wand befand sich eine Art Einbauküche im westlichen Stil. Einige Unterschränke mit Arbeitsplatte auf der jetzt K.C. saß und darüber mehrere Hängeschränke. Zwischen ihnen lagen seine Sachen. Der einzige Zugang zu dem Raum war die Tür zu seiner Rechten. Daneben ein kleines Kästchen, was wie ein Minifernseher aussah. Fenster waren keine vorhanden. Also wenn es einen Weg zum flüchten gab, dann nur die Tür. Doch vorerst musste K.C. ausgeschaltet werden. Sein Blick fiel auf K.C.. Sie saß da und beobachtete ihn. Und sie schien zu warten. Nur auf was?
 

"Na hast du die Lage analysiert?", fragte sie ihn kalt lächelnd und stieg von ihrem Platz herunter. "Und dir ist klar geworden das es kein entrinnen gibt." Mit leicht schwingendem Schritt kam sie immer näher auf ihn zu. "Ist dir eigentlich bewusst das diese riesige Narbe an deinem Arm dich auf ewig kennzeichnen wird? Diese Narbe wird dich zeichnen, egal wie alt und wie groß du sein wirst." Sie griff nach seiner linken Hand und zog ihn leicht in die Höhe.

Conan kniff die Augen zusammen und fixierte sie mit seinen Blicken. Sie hatte einen Punkt angesprochen, an den er auch schon dachte. Wenn er wieder er selbst war, würde die Narbe die Conan hatte, ihm erhalten bleiben. Ein verräterisches Zeichen, das Conan und Shin-ichi ein und dieselbe Person sind. Doch wenn es soweit war, sollte Ran sowieso wissen, wie alles abgelaufen war. Wenn sie jedoch davon erfuhr, noch bevor er mit ihr reden konnte, wäre es ein Desaster. Drohte K.C. ihm nun Ran alles zu erzählen? Drohte sie die Katze aus dem Sack zu lassen?

"Aber dieses Dilemma hast du ihr zu verdanken." K.C. deutete mit den Kopf auf Ai und ließ Conan wieder los. "Wie sehr hasst du sie dafür? Sosehr das du sie umbringen willst? Soll ich dir dabei helfen?"

In Conan kochte es langsam.

"Sag schon Shin-ichi."

Conan zuckte zusammen.

"Shin-ichi?", fragte Ran.
 

Doch K.C. ließ sich nicht beirren. Sie begab sich zu ihrem Anfangspunkt zurück.

"Ai wie sieht es bei dir aus? Bekommst du langsam Angst? Du sitzt in der Falle. Zitterst du nun um dein Leben? Oder kannst du es nicht erwarten bei deinen Eltern und deiner Schwester zu sein? Also Ai, oder soll ich lieber Sherry sagen, antworte!"

"Sherry?" Ran schien gar nichts mehr zu verstehen und war vollkommen irritiert.

Schweigend starrten Conan und Ai auf K.C.

"Weißt du immer noch nicht wer ich bin?" K.C.'s Gesichtsausdruck wurde immer höhnischer.

"Champagner!", sagte Ai trocken.

"Champagner?", fragte diesmal Conan.

"Wer Champagner einmal begegnet ist, wird niemals wieder jemanden treffen. Champagner bekommt nur Spezialaufträge. Nur wenn hochrangige Mitglieder der Organisation ausgeschaltet werden müssen, tritt sie in Aktion. Sie ist mehr als die rechte Hand vom Boss. Und das sie am Tatort war, zeigt nur noch die Flasche Champagner die zurückbleibt. Das war schon vor 20 Jahren so."

"Ganz recht. Darf ich mich vorstellen. Killer Champagner, kurz K.C.. Und ich stelle fest, du weißt ja doch so einiges über mich." K.C. war erstaunt.

"Natürlich." Ais Stimme wirkte kalt und gefühllos. "Jeder kennt dich und doch auch wieder nicht."
 

"Was?" Conan fuhr herum. "Ich denke sie ist kein Mitglied?", fauchte er Ai an. Er machte sich keine Gedanken mehr darum, das Ran hinter ihm war. Jetzt war es sowieso zu spät. Sein Leben und das aller in diesem Raum war vorbei und nur noch eine Frage der Zeit. "Dein Frühwarnsystem hat versagt, ist dir das klar?"

"Woher sollte ich auch wissen das sie Champagner ist? Champagner kennt wie gesagt keiner. Ich wusste ja nicht mal, das es eine sie ist."

"Außerdem passt ihr Codename nicht zu den anderen. Gin, Wodka, Tequila, Wermut sind alles gebrannte Alkoholika. Champagner ist gekeltert."

"Diesen besonderen Codenamen, der nichts mit den anderen zu tun hat, trägt sie deshalb, weil sie etwas Besonderes ist."

"Außerdem 20 Jahre? Ist sie nicht etwas jung um die echte Champagner zu sein?", fragte Conan. Diese Altersangaben brachten ihn völlig durcheinander. Auf der einen Seite hielt er sie für zu alt, auf der anderen Seite war sie für bestimmte Vorgänge zu jung. Wie alt war sie nun eigentlich? Hatte sie etwa auch das Gift geschluckt und war wie sie beide geschrumpft? Dann wüsste die Organisation also was von dieser Nebenwirkung. Und Ai gab ja auch an, das sie 80 ist, auch wenn sie sagte, das es ein Scherz ist. Wer wusste wie alt alle in Wirklichkeit waren, alle die das Gift jemals geschluckt und überlebt hatten? Sicher konnte er sich nur bei sich selber sein.

Eine Überraschung jagt die andere

Wow, das ging ja diesmal schnell. Und so viele Kommis. Na dann fang ich mal mit einem riesigen Dankeschön an. Danke *verbeug*, Danke *verbeug*, Danke *verbeug*.

Gefolgt von einem herzlich willkommen an Mips, einem neuen Gesicht in meinem vituellem Raum. Nimm dir eine Kissen oder setzt dich auf die Couch. Hauptsache du bist bei uns und machst es dir gemütlich. *freu*

Nun noch einige Worte zu einigen Kommis. Fangen wir mit Sunni an. Weißt du, ich denke mal wenn du alle anderen Fics von mir auch so mitverfolgt hättest wie diese, dann wären sie dir auch spannend vorgekommen. Das es bei dieser so ist, liegt daran, das deine Neugierde gzügelt werden muss, weil das nächste Kapitel noch nicht lesbar ist. Bei den alten musstest du nur umblättern und schon ging es weiter. Aber danke, das dir diese Fic gefällt. Ich will mit meiner Erklärung deine Begeisterung keinensfall zügeln.

Nun zu Kilma. Tja ich hab schonmal gesagt das ich K.C.'s Namen absolut daneben finde. Aber was besseres ist mir nicht eingefallen. Fest stand von Anfang an, das es zwei Buchstaben sein müssen. Warum wird erst im nächsten Kapitel geklärt, Falsch in Kapitel 11. Jedenfalls hab ich noch einige Überraschungen parat. Wie die Überschrift dieses Kapitels schon andeutet. Das bringt mich schnurstracks zu liexyz. Ich merke du kennst mich schon. Nunja du begleitest mich ja auch schon eine halbe Ewigkeit. Ich finde du hast mit deinem Kommi gezeigt, das noch irgendwas fehlt. Von wegen einfach gestrickt und so. (Wetten wir, jetzt lesen alle deinen Kommi? *grins*) Und Korsika hat auch was in dieser Richtung angesprochen, das mit K.C.. (Alle nochmal Kommilesen gehen?) Nur war das nicht so weit gedacht wie bei liexyz. Ich denke mal ich hab die Fic mit diesem Kapitel noch mal spannend gemacht, bevor im nächsten Kapitel endlich alle eure Fragen geklärt werden. Aber das werdet ihr mir sicher sagen.

Ach und Korsika, zum Thema 'Mich würde es nicht wundern, wenn DC wirklich mal so aufhört wie eine deiner bisherigen veröffentlcihen Geschichten.', kann ich nur sagen, ich denke mal jeder Schreiber (die die Charaktere so belassen wie Aoyama-San sie gestaltet hat, also keine Shonen-Ai) hofft sowas in diese Richtung. Denn wer hat die beste Spürnase und kommt dem Schluss am nächsten was sich Aoyama-San ausdenkt. Aber das ist eine anderes Thema. Fahren wir hier fort und viel Spaß beim lesen.

________________________________________________________________________________
 


 

"Du beweist wieder einmal deine Spürnase.", schaltete sich K.C. in das Gespräch von Conan und Ai ein. "Diese Champagner vor 20 Jahren, diese Champagner von der Sherry spricht, war meine Mutter. Doch sie ist alt geworden und sie begann Skrupel zu bekommen. Also hab ich sie erlöst. Und als Dank hat mir der Boss ihren Codenamen vererbt." Sie lächelte.

Conan erschauderte. Dieses Mädchen stand da und erzählte freimütig, das sie ihre eigene Mutter auf dem Gewissen hatte und sie lächelte dabei noch.

"Sherry auch für dich wird es Zeit deinen Codenamen abzugeben. Es wartet schon fähiger Nachwuchs darauf dein Werk fortsetzten zu dürfen. Also schweig für immer." Schnell hatte sie ihre Waffe gegriffen und richtete sie auf Ai.
 

"HALT!", schrie Conan. "Ai sagte, du wirst auf hochrangige Mitglieder angesetzt. Gin und Wodka sind auf Sherrys Spur. Also ist sie eher ein kleines Licht. Also warum bist du hinter ihr her? Und wenn du sie doch töten sollst, worauf hast du dann bis jetzt gewartet?"

"Du wirst mir unheimlich. Aber die Ehre als Oberschülerdetektiv hältst du weiter hoch." K.C. nahm ihre Waffe runter. "Woher weißt du, das ich auf etwas warte?"

"Weil du uns schon hättest längst umbringen können. Da wir noch leben, hast du mit uns noch etwas vor. Und zudem stellt sich außerdem die Frage, warum du mich damals nicht hinuntergestoßen hast, bei diesem Unfall im Wolkenkratzer. Warum hast du mir mein Leben gerettet, wenn du es jetzt sowieso beenden willst?"

"Das wirst du gleich erfahren. Nicht nur ich, sonder auch ihr erwartet nämlich noch Besuch. Zwei Freunde, die auch du sehr gut kennst. Ihre Namen sind heute bereits gefallen." Sie betätigte einige Knöpfe an dem kleinen Kästchen neben der Tür und ein Bild erschien darauf. "Sie mal an wenn man vom Teufel spricht, kommt er. Begrüßen wir unsere Gäste."
 

Kurze Zeit später öffnete sich die Tür. Sherry begann am ganzen Körper zu zittern. Beruhigend drückte Ran das kleine Mädchen an ihren Körper. Conans Augen waren zur Tür gerichtet.

Zuerst schob sich eine lange Gestalt mit langen hellen Haaren in den Raum, dicht gefolgt von dem wuchtigen Mann.

"Gin und Wodka.", murmelte Conan kaum hörbar. Auch er begann zu zittern, allerdings mehr aus Wut und Zorn, als aus Angst.

Gin blieb stehen, als er die kleine Gruppe am Boden erblickte. "Sherry?!" Seine Verwunderung konnten alle spüren. "Na sieh mal einer an. Kein Wunder das wir dich nicht finden konnten."

"Ja kein Wunder das ihr sie nicht finden konntet. Ihr seid unfähig." K.C. stieß mit einem Fuß die Tür zu, die krachend ins Schloss viel. Gin und Wodka drehten sich hastig um. Erst jetzt bemerkten sie die Person die hinter ihnen stand. Zeitgleich zogen sie ihre Waffen. Aber auch K.C. hatte ihre Waffe in der Hand. "Runter mit den Dingern.", befahl sie streng.

Doch die beiden Männer ignorierten den Befehl. "Wer bist du?", fragte Gin kalt.

K.C. stieß als Antwort mit dem Lauf ihrer Waffe klirrend gegen das Glas. "Ich habe einen Auftrag vom Boss bekommen. Und das nur, weil ihr nicht in der Lage ward Kudo und Sherry zu finden. Aber für mich war das ein Kinderspiel."
 

"Danke. Dafür." Gin drehte sich der Gruppe von Gefangenen zu und legte seine Pistole an Ais Schläfe. Im gleichen Moment spürte er den kalten Stahl einer Waffe an seiner Stirn.

"Du glaubst doch nicht im Ernst, das ich mir die Arbeit mache und du sie abknallen kannst.", erklärte K.C. kühl.

"Bedrohe ihn nicht." Wodka hob seine Waffe.

K.C. rollte mit den Augen. "Mir reicht es. Das führt so zu keinem Ende." Sie schwenkte ihren Arm und schoss. Wodka sackte in sich zusammen. Ein dünnes rotes Rinnsal bildete sich an seiner Stirn. Alle Anwesenden starrten auf dem leblosen Körper am Boden.

"Schade das er jetzt nicht weiß warum er sterben musste.", meinte K.C. bedauernd. "Und du nimm endlich deine Knarre runter und hör auf meine Geiseln zu bedrohen." Drohend hob sich ihre Stimme.

Seltsamer Weise folgte Gin der Aufforderung. K.C. tat es ihm gleich. "Reden wir.", fing sie an und bot ihm ein Glas Champagner an, welches er dankend ablehnte. "Immer vorsichtig.", meinte sie beeindruckt. "Aber dennoch ist der Boss nicht gut auf dich sprechen.", fuhr sie in ihrem kalten Ton fort. "Du hast ihm bisher noch nicht Kudo und Sherry präsentiert. Du hast ihn enttäuscht."

"Kudo ist Tod und Sherry habe ich ja jetzt."
 

K.C. schüttelte den Kopf. " Ich habe Sherry und nun streng auch noch mal deine grauen Zellen an. Wenn sie wieder ein Kind ist, was wäre dann mit Kudo? Was ist mit ihm wohl passiert, nachdem ihr ihm das Gift eingeflößt, dessen Leiche ihr nie gefunden habt und dessen Einträge von Sherry geschrieben wurden?"

Gin drehte den Kopf und starrte Conan an.

"Ich merke dir dämmert es. Dir wird bewusst, das dich dieser schlaue Schüler einfach über den Tisch gezogen hat. Aber mich hat er nicht getäuscht. Ich bin einfach schön der Reihe nach vorgegangen. Ich dachte mir, suche anstatt ihn seine Eltern. Wenn ich die habe, wird er schon auftauchen. Und ich habe sie gefunden. Aber seine Eltern schwiegen. Da dachte ich mir, das so ein attraktiver, bekannter und begehrenswerter junger Mensch auch eine Freundin haben musste, die er liebt. Also ließ ich mich in ihrer Klasse einschleusen und hatte das Mädchen seines Herzens schnell gefunden. Und mit ihr auch ihn. Ich dachte ich sehe nicht richtig. Denn hinter dem Erfolg von Mouri als Detektiv, konnte nur ein anderer stecken. Er. Euch ist es nicht aufgefallen, das ein Knirps immer anwesend ist, wenn der Meisterdetektiv zuschlug. Aber mir. Wer jetzt noch fehlte war Sherry. Doch auch das war nicht weiter schwer. Sie tauchte einfach neben Kudo auf. Ebenso klein und unscheinbar."
 

"Gratulation. Dann kannst du dich ja vor dem Boss brüsten. Aber was hab ich damit zu tun?", meinte Gin unbeeindruckt.

K.C. schritt auf den am Boden liegenden Wodka zu. "Tja weißt du, eigentlich interessieren mich die da überhaupt nicht." Sie deutete auf die kleine Gruppe von Personen, welche am Boden kauerten. "Mein Auftrag war es euch beide aus dem Weg zu räumen. Dich und Wodka. Der Boss will euch nicht mehr sehen. Um die da kümmern sich dann andere. An denen mache ich mir meine Finger nicht schmutzig. Sie werde ich laufen lassen, nach dem ich dir den Gnadenschuss verpasst habe. Und tu mir nur den Gefallen und erkläre deinen Kumpel in der Hölle wieso er dort gelandet ist." Blitzartig hob sie ihre Hand und noch ehe Gin sich bewegen konnte sackte er zusammen. Der Hall des Schusses verklang in dem kleinen Raum.
 

K.C. zog sich die Handschuhe aus und sah auf ihre Uhr. "Auftrag erledigt ihr könnt sie abholen.", sagte sie wie zu sich selber. Dann bückte sie sich und kramte aus den Berg von Conans Sachen seine Hosenträger hervor. "Du gestattest, das ich sie benutze oder?", fragte sie heiter und gelassen und nahm sie ohne eine Antwort abzuwarten an sich. Conan saß nur sprachlos da und versuchte das eben Geschehne zu verarbeiten.

Mühsam zog K.C. die Körper von Gin und Wodka zusammen. Yusaku drängte sich an Ran, Conan und Ai vorbei und half ihr. Gemeinsam richteten sie die beiden auf, so das sie Rücken an Rücken saßen. Dann fesselte K.C. die beiden mit den Hosenträgern. Professor Agasa, der sich zu den beiden gesellt hatte, betätigte den Mechanismus der Hosenträger.

"So Gefahr gebannt.", meinte er erleichtert.

Zielsicher griff K.C. nach den Pistolen der beiden Ganoven und sicherte sie.
 

Conan starrte nur auf seinen Vater und Professor Agasa. Wieso halfen sie K.C. und vor allen Dingen, wie hatten sie sich aus ihren Fesseln befreit?

"Ah!", stöhnend streckte Professor Agasa seine steifen Glieder.

Conan schaute ihn irritiert an. Und dann erhob sich auch noch Yukiko. Sie sah auf einmal recht frisch aus.

"Lyn das ist nicht gastfreundlich von dir mir nichts anzubieten.", sagte sie rügend.

"Tu doch nicht so Tante Yukiko. Außerdem darfst du dich gerne selbst bedienen.", antwortete K.C. gelassen.

Yukiko schritt an der noch am Boden sitzenden Ran vorbei und nahm sich ein Glas, schenkte sich frischen Champagner ein und trank einen Schluck.
 

"Ich denke ihr seid gefesselt?" Conan verstand die Welt nicht mehr. Diese K.C. hatte eben zwei Menschen erschossen und seine Eltern hatten nichts Besseres zu tun als ihr zu helfen und mit ihr Smalltalk zu halten. Steckten sie mit ihr unter einer Decke? Waren seine Eltern etwa übergelaufen? Hatte man ihnen eine Gehirnwäsche verpasst.

"Sag mal spinnst du Shin-ichi?", fauchte K.C. ihn an "In diesem Raum war niemand gefesselt. Wie kommst du denn darauf. Bin ich ein Unmensch?"

"Du bist ein Unmensch. Du gehörst einer Organisation an, die etliche Menschenleben auf den Gewissen hat und deren Gift mich hat schrumpfen lassen. Und nun hast du auch noch meine Eltern und Professor Agasa umgepolt. Das nehme ich dir übel. Ich werde euch erledigen." Conan war so wütend und seine Worte prasselten nur so aus ihm heraus.

"Beruhige dich Shin-ichi.", antwortete K.C. ohne auf seine Vorwürfe einzugehen.

"Ich werde mich nicht beruhigen.", schrie er und sprintete auf seine Sachen zu. Hastig zog er seine Uhr aus dem Haufen. Er musste Ran hier weg bringen. Ran war die wichtigste. Um seine Eltern würde er sich später kümmern. Doch K.C. war schneller. Erneut ertönte ein Schuss. Conan zuckte zusammen. Sein Oberarm schmerzte und er fiel zu Boden.

"SHIN-ICHI!", hörte er Ran's Schrei.
 

Bei all der Aufregung hatte er vollkommen vergessen, das hier alle mit ihren richtigen Namen angesprochen wurde und Ran, wenn auch nur einen winzigen Teil von allem, nun die Wahrheit über seine Identität kannte.

Wie ein Lichtblitz sah er Rans Körper an sich vorbeischießen. Er hörte ihre Angriffsrufe und drehte sich zu ihr um. Seine Ran war gerade in Begriff K.C. anzugreifen. Zielsicher trat und schlug sie zu. Aber keiner ihrer Angriffe fand ihr Ziel.

"Du glaubst doch nicht, ich begebe mich in deine Reichweite ohne mich darauf vorbereitet zu haben?", sagte K.C. lachend und wich Ran geschickt aus. "Ich muss nur aus deinem Schlagkreis bleiben."

Dabei wurde Ran noch wütender. "Du hast gesagt du lässt uns laufen. Und nun erschießt du Shin-ichi. Warum? Warum gibst du dich als Freundin aus und bist es am Ende nicht? Warum?" Ran liefen die Tränen über die Wangen. Doch sie griff weiter an.

Auf einmal verstand Conan. "Ran hör auf.", röchelte er. Er sah, das K.C. nicht versuchte Ran zu besiegen. Sie verteidigte sich nur oder sprang aus der Schlagzone von Ran. Sie startete nie einen Angriff, sie wirkte nicht bedrohend. "Ran.", rief er noch einmal. Das also hatte ihr Satz zu bedeuten gehabt, das war also K.C.'s Absicht gewesen.

Wer macht mit wem was und warum?

So dann wollen wir mal weiter machen. Irgendwie freuts mich, das ich ihr alle verwirrt seid oder besser ward. Dann ist mir dasn gelungen, was ich beabsichtigt habe. Und zum Trost an alle schmeiß ich ne Runde Pralinen. *Schachtel rumreicht*

Nun zum anderen Thema. Das mit der 'Tante' ist nur so gesagt. So wie Blacky (ich dartf dich doch Blacky nennen oder?) es schon in seinem Kommi erklärt hat. Also es aht nichts mit Verwandschaft zu tun.

Für Korisika dürfte es wohl keine neuen Überraschungen mehr geben. Trotz Ferien arbeitet ihr Gehirn noch ausgezeichnet (ich weiß gar nicht was du hast). Nur ihr Abschlussthese ist haut nicht mehr ganz hin. Aber das ist ja nun in kommenden Kap geklärt. Bis allerdings alles über K.C. rauskommt werdet ihr euch noch gedulden müssen. Fürs erste holen wir Shin-ichi zurück.

________________________________________________________________________________
 


 

Doch Ran hörte nicht. Sie war blind und taub vor Wut und vor Enttäuschung, das man sie hintergangen hatte.

Nun schritt Yusaku ein. Krampfhaft, versuchte er Ran aufzuhalten. Was ihm schwer gelang. Doch K.C. wusste wie sie Ran aufhalten konnte. Sie sprang auf Conan zu und hob ihn hoch. Hielt ihn wie ein Schild vor ihre Brust. Als Ran Conan gewahrte, stoppte sie ihren Tritt und brach weinend zusammen. K.C. legte ihr den nach Luft japsenden Conan in den Schoß. Dann drehte sie sich hastig zu Ai um.
 

"Siehst du was du angerichtet hast?", fauchte sie das kleine Mädchen wütend an. "Bist du zufrieden? Was meinst du, was uns das alles für Arbeit gekostet hat und du hast für den Erfolg keinen Finger krumm gemacht. Du siehst dich nur als Opfer und alle müssen dich bemitleiden. Und wenn sie das nicht tun, willst du dich nur einfach aus der Affäre ziehen und abhauen. Warum stellst du dich nicht?"

Hinter K.C. war die Tür aufgegangen und ein schlanker braunhaariger Mann betrat den Raum. Er schüttelte den Kopf und ließ einen dicken Umschlag auf den Kopf von K.C. sausen.

"Hey du kleine Wildkatze. Was hältst du davon, wenn du deine Krallen wieder einziehst und wieder zu dem süßen Schmusekätzchen wirst.", sagte er tadelnd.

K.C. drehte sich um und fiel dem Mann lachend um den Hals. "Steward!", rief sie ausgelassen und drückte sich an seinen Körper. "Ich habe dich so vermisst."

"Lass los du Klammeräffchen.", gab er lachend zurück und drückte sie von sich. "Du hast noch eine Aufgabe zu erfüllen." Er reichte K.C. den Umschlag. Sie griff zu und drehte sich erneut zu Ai um.

"Hier deine Unterlagen über APTX und die Ergebnisse unserer Forschungen." Sie überreichte den Umschlag Ai. "Von Judie hast du bereits das erste Angebot bekommen nun erweitern wir es. Du kannst zu deinen Eltern zurückkehren und mit ihnen zusammen weiterforschen. Sie sind im Zeugenschutzprogramm aufgenommen, so wie du. Und sie waren es auch, die im Hintergrund weiter am APTX gearbeitet haben." K.C. lächelte ihr zu.

"Meine Eltern?", fragte sie schüchtern.

"Ja klar. Und dann wartet noch jemand ganz bestimmtes auf dich. Ich denke mal du weißt wen ich meine." Sie zwinkerte ihr zu und Ai errötete.
 

Conan sah der ganzen Aktion nur zu. Er konnte sich nicht bewegen. Seine Gliedmaßen schmerzten und er schwitze. Bei dem Namen Jodie wurde er hellhörig. Judie Saintemillon ist vom FBI. War K.C. es etwa auch? War sie doch nicht von der Organisation? War sie am Ende doch kein Feind, sondern ein Freund? Dann war das Verhalten seiner Eltern, Ran's Vertrauen, Ai's fehlende Angst und somit K.C.'s Worte erklärbar. Er hätte auf seiner Eltern und den Spürsinn der beiden Mädchen setzten sollen. Aber wieso hatte sie sich ihm gegenüber so feindlich verhalten? Und wieso hatte sie am Ende auf ihn geschossen? Weil er mit seinem Narkosechronometer eine Gefahr für sie darstellte? Wohl kaum. Dann wäre sie so wie bei Ran nur ausgewichen und hätte ihn nicht angegriffen. Außerdem hatte sie die Uhr in der Hand und hätte sie im Vorfeld entladen können. Moment mal! Er schwitze und seine Knochen taten ihm weh. Und was sagte K.C.? Ai's Eltern haben im Hintergrund am APTX weitergearbeitet. Konnte es sein...?
 

Neben ihm ging der junge Mann, den K.C. Steward nannte, in die Knie. Er nahm Conans Handgelenk und fühlte nach seinem Puls. "Wie geht es dir?", fragte er freundlich.

"Beschissen.", flüsterte Conan. Doch dann schielte er zu Ran hoch. Das Wort hätte er nicht benutzten dürfen. Ran würde sich um ihn sorgen, jetzt wo sie wusste das er Shin-ichi war. Doch sie schaute nur mit leeren Augen in den Raum. Seine Ran war wie in Trance. Das, was alles auf sie eingestürzt war, konnte sie nicht verarbeiten.

Der junge Mann lachte. Noch immer vor ihm in der Hocke kniend, drehte er sich K.C. zu. "Wann hat er deinen Schuss abbekommen?"

K.C. sah auf die Uhr. "Vor 5 Minuten.", sagte sie.

Steward nickte. "Dann wird es Zeit." Anstandslos ließ sich Ran Conan aus den Arm nehmen.

K.C. setzte sich neben Ran. "Alles wird gut Ran. Das verspreche ich dir.", versuchte sie Ran zu trösten. Plötzlich fuhr sie hoch. "Steward warte.", rief sie ihm nach und lief sofort auf ihn zu.

"Apropro Versprechen.", sagte sie zu Conan. "Das, welches ich dir gab, muss ich noch einlösen." In ihrer Hand glitzerte eine goldene Schere.

"Ach das Band.", sagte Steward.

Conan sah den Mann an. Er wusste davon? Sein Blick wanderte zum Handgelenk des jungen Mannes. Ein Band aus weißen und braunen Fäden schmückte sein Handgelenk. Dann war er also der andere Part von K.C..

K.C. schnitt das Band durch und drückte es Conan in die Hand. Conan betrachtete es. 'Ich verspreche dir, wenn Shin-ichi wieder kommt, dann nehme ich dir höchstpersönlich das Band wieder ab.', erinnerte er sich ihrer Worte von damals, als sie es ihm umgebunden hatten. 'Wenn Shin-ichi wiederkommt', also doch! K.C. hatte auf ihn geschossen und ihm damit wahrscheinlich das Gegenmittel verabreicht. Schon bald würde er wieder er selbst sein.
 

Weitere Personen betraten den Raum und eilten auf Gin und Wodka zu. Man löste die Fesseln und einer verabreichte ihnen eine Spritze. Conan versuchte dem Geschehen zu folgen.

"Sie sind nicht Tod.", sagte Steward zu ihm. "Lyn hat ihnen nur eine Betäubung verpasst, damit wir sie abführen können."

"Deshalb brauchte sie auch meine Hosenträger, falls sie früher zu sich kommen.", sagte Conan matt.

"Genau. Und nun kümmern wir uns um dich."

Damit wurde Conan aus dem Raum getragen.
 

"Komm Ran." Yukiko war zu Ran und K.C. getreten. "Wir werden in gemütlichere Räume wechseln."

Noch vollkommen benommen nickte Ran. Yusaku hob sie hoch und kurz nachdem Conan hinausgetragen wurde, verließen auch die anderen Beteiligten den Raum.

"Folgen wir ihnen.", sagte der Professor zu Ai.
 

Im oberen Geschoss stellte Yusaku Ran auf die Beine. So langsam löste sie sich aus ihrer Erstarrung.

"Also doch.", flüsterte sie. "Conan war also doch Shin-ichi."

"Also ich finde das war ganz schön mutig von ihm.", sagte K.C. die neben Ran stand. "So ganz allein gegen eine Organisation anzutreten und das nur um dich zu beschützen."

Fragend blickte Ran auf K.C.

"Ich denke mal er wird dir das alles erzählen."

"Das hatte ich eigentlich vor."

Alle drehten sich um. Hinter Ran stand Shin-ichi und Steward. Schweigend und betreten schauten sich Ran und Shin-ichi an.

"Begrüßt man so seinen Liebsten? Mach es so wie ich vorhin bei Steward." K.C. gab Ran einen kräftigen Schubs und diese landete genau in Shin-ichi's Armen.

"Lyn." Steward reichte K.C., ungeachtet der Dinge die eben abgelaufen waren, eine Patrone.

"Der nächste bitte.", sagte sie grinsend, zauberte eine Pistole aus der Tasche, lud sie und schoss auf Ai. Getroffen sackte sie zusammen. Alles war so schnell abgelaufen, das es schwer war, den Bewegungen von K.C. zu folgen.
 

"Sag mal, könnte es sein das du eine Neigung zum Sadismus besitzt?", fragte Shin-ichi spöttisch, der Ran zwischenzeitlich wieder losgelassen hatte.

"Ich nein." K.C. war beleidigt. "Ich freue mich nur helfen zu können."

"Du freust dich anderen weh zu tun?" Shin-ichi rieb sich seinen Oberarm, den sie getroffen hatte.

"Na einen kleinen Denkzettel musstest du ja zurückbehalten."

"Den hab ich auch so zurückbehalten." Shin-ichi krempelte seinen linken Ärmel hoch. Deutlich konnte man die frisch verheilte Narbe erkennen.
 

Ran starrte jedoch auf das zerschnittene Band in seiner linken Hand.

"Das passt nicht mehr.", sagte Shin-ichi entschuldigend, als er merkte worauf Ran ihre Augen gerichtet hielt. Irgendwie bedauerte er es. Immerhin hatte er diesem kindischen Band sein Leben zu verdanken.

"Hier." K.C. reichte Shin-ichi ein neues Band. "Ran hatte drei Bänder geflochten."

"Drei?", fragte Shin-ichi.

"Naja ich wusste doch, dass dir dieses nicht mehr passen wird. Und deshalb habe ich sie dazu überreden können drei zu machen. Eigentlich habe ich ihr gesagt, das sie eines erst zur Probe machen muss. Und das habe ich aufbewahrt, falls du es dir doch überlegst und es weiter tragen möchtest."

Zögernd nahm Shin-ichi das Band entgegen und sah Ran verlegen an. Sollte er sie fragen, ob sie es ihm anbringen würde? Sie wusste genau, das er eigentlich solche Spiele nicht mitzumachen pflegte. Doch wenn man in seinen jüngeren Körper zurückgeworfen wird, muss man so manche Kompromisse eingehen und wird dann oft eines Besseren belehrt.

Die Entscheidung wurde ihm jedoch von K.C. abgenommen. Sie hatte das Kästchen mit den Hülsen und der Zange bereits geholt und Ran überreicht. Also hielt Shin-ichi Ran geduldig sein Handgelenk hin. Erstaunt über Shin-ichi Sinneswandel bastelte Ran ihm das letzte der drei Bänder an den Arm.
 

"Es wird Zeit das ich dir alles erkläre.", sagte Shin-ichi leise zu Ran. Beschämt blickte er sie an. Ran jedoch antwortet nicht. Was sollte sie auch sagen. Das alles war heute einfach zu viel für sie.

Währenddessen wurde Ai von Steward aus dem Zimmer getragen.

"Na gut, dann lassen wir euch mal allein." K.C schickte sich an zu gehen. "Ich muss endlich aus diesen scheußlichen schwarzen Klamotten raus."

"Ich werde nach Ai sehen gehen.", sagte der Professor und verließ ebenso den Raum.

"Und ich werde mich an den Pool legen." Yukiko verschwand. Yusaku folgte wortlos.

Shin-ichi nahm Ran an die Hand und trat zum Fenster. Er atmete tief durch. Vorsichtig riskierte er einen Blick zu Ran hinüber. Wie verwirrt musste sie sein, nach all dem was sie zu hören bekommen hat. An ihm lag es nun ihre Gedanken zu entwirren. Aber wo anfangen? Dieser Tag würde noch lang werden, das wusste er. Und er selbst war auch noch immer beschäftigt K.C. richtig einzuordnen. Also schwieg er und begnügte sich damit Rans Hand zu halten.

So standen sie eine Weile da und schauten schweigend aus dem Fenster.

Unter ihnen herrschte geschäftiges Treiben. Gin und Wodka, wieder auf ihren eigenen Füßen stehend, wurden in einen Transporter verfrachtet. Unmengen an Polizei sicherten das Gelände ab. Und als der Transporter losfuhr und mit ihm die anderen Polizeiwagen, trat Ruhe unten ein.

Hinter ihnen wurde die Tür geöffnet und K.C. betrat den Raum.

Fragen über Fragen

Das ist das vorletzt Kap. Hier wird alles um K.C. geklärt.

Sorry Korsika das ich Gin und Wodka so schnell dingfest machen ließ. Ich weiß das Gin ein vorsichtiger Typ ist. Ohne Gin wäre Wodka schon lange nicht mehr. Aber ich denke mal, jeder geht irgendwann in die Falle.

_______________________________________________________________________________
 


 

"Hört sich nicht an als erklärst du ihr die Sache.", sagte K.C.

Shin-ichi drehte sich um. "Ich weiß nicht wo ich anfangen soll.", meinte er entschuldigend.

K.C. hatte ein helles Kleid mit weit schwingenden Rock an. Ihre Haare hatte sie über die Schulter nach vorn geworfen und zusammengebunden. Ihre Augen leuchteten blau und sie war dezent geschminkt. Sie sah aus wie eine ganz normale junge Frau. Hübsch und unschuldig.

"Dann hast du noch Zeit es dir zu überlegen. Ich soll euch zum Essen holen.", sagte sie und ging voran.

"Außerdem bin ich immer noch am überlegen wer du nun wirklich bist.", meinte Shin-ichi als sie den Essensraum betraten, in den sich schon die anderen versammelten hatten. "Mir dämmert es, das von dir keine Gefahr ausgeht, aber in der Zeit in der ich dich kenne, hast du dich nicht immer freundlich mir gegenüber verhalten. So richtig klar, welche Rolle du in diesem Spiel spielst, ist es mir noch immer nicht."

"Du hast die ganze Sache noch immer nicht durchschaut?," fragte Yusaku spöttisch. "Und du willst Detektiv sein?"

Shin-ichi ließ sich am Tisch gegenüber von Ran nieder. "Was erwartest du? Es ging hin und her, mal hü mal hot. Immer wenn ich dachte ich wüsste wer sie ist und was sie macht, tat sie etwas, was überhaupt nicht in mein Schema passte. Ich dachte sogar am Ende schon, das auch sie APTX zu sich genommen hat. Sie macht Dinge, die Jugendliche nicht können. Sie überschritt Grenzen, bei denen ich keinerlei Chance hatte ihr zu folgen. Weder als 7-jähriger noch als 17-jähriger." Sein Blick wanderte die Personen endlang zu einem jungen Mädchen, kaum älter als er selber hinüber. Sie saß mit gesenktem Kopf am anderen Ende des Tisches und schwieg.
 

K.C. lachte hell. "Ich bin 23. Und das ich jünger aussehe war der Grund, weswegen ich eingeschleust wurde, nachdem Jodies Tarnung aufgeflogen ist.", begann K.C. "Zwar warst du immer noch unter ihrer Kontrolle, aber du hast es geschickt angestellt ihr immer wieder zu entwischen. Die Informationen die wir geglaubt haben von dir zu bekommen, sind uns durch die Lappen gegangen. Yukiko meinte auch, das du sowieso nichts Preis geben wirst, weil du niemanden vertraust. Aber der Professor war so liebenswürdig und hat uns alles erzählt was er wusste. Nunja, nachdem du dich Jodie entzogen hast, mussten wir uns was anderes überlegen. Wir mussten dich dazu bringen zu einer Person von uns Vertrauen aufzubauen. So kam ich ins Spiel. Deine Mutter meinte jedoch das es mir nicht gelingen würde und du mich im null Komma nix durchschaut hättest. Also hab ich den Spieß umgedreht und es erst gar nicht versucht mich bei dir einzuschmeicheln. Ich habe einfach genau das Gegenteil getan. Nämlich mich möglichst auffällig unangenehm bei dir zu benehmen und mich in deiner Gegenwart als Bedrohung darzustellen, aber Rans Freundschaft zu gewinnen. Ich wollte deine ungeteilte Aufmerksamkeit. Ich ahnte, wenn du für Ran eine Gefahr witterst, würdest du mir nicht mehr von der Pelle weichen."

"Das ist dir auch gelungen." Shin-ichi schob sich einen Bissen in den Mund.

"Das alles hat aber auch nur funktioniert, weil alle anderen mitgespielt haben. Wir haben dich sozusagen missbraucht. Aber am Ende ist uns das gelungen, was wir erreichen wollten. Neben der ganzen Sache mit dir wurde nämlich auch noch das Gerücht gestreut, das Shin-ichi Kudo zu einem großen Schlag ausholt. Nur so konnten wir in Verbindung mit Gin und Wodka treten. Wobei Gin wirklich die Vorsicht in Person ist. Diese Nuss zu knacken war aber nicht meine Aufgabe sondern die von Shuichi. Und so sind uns die beiden ins Netz gegangen. Dich, Ran und Shiho mussten wir als Köder benutzen." K.C. deutete mit den Daumen an das andere Ende des Tisches zu dem Mädchen. "Unwissend versteht sich. Denn ich denke mal du hättest es nicht zugelassen, dass die beiden Mädchen da mit hineingezogen werden."
 

"Sind nicht schon zu viele Menschen von ihnen getötet worden?", fragte Shin-ichi leise.

"Das ist bald vorbei.", mischte sich Steward in das Gespräch ein. "Es sind nur noch wenige Mitglieder, die auf freiem Fuß sind."

"Woher wollen sie das wissen?"

"Durch Champagner. Sie gibt es wirklich."

Shin-ichi's Blick wanderte zu dem Mädchen. "Deshalb wusste Ai so viel von ihr."

"Alles nur Informationen. Wie Shiho schon sagte, wer Champagner einmal begegnet ist, begegnet niemanden wieder. Sie ist eine eiskalte Killerin.", sagte K.C..

"Und sie ist uns durch Zufall ins Netz gegangen.", fügte Steward hinzu. "Da sie niemand in der Organisation kannte, wurde sie auch nicht vermisst. Aber dafür hat sie bei uns wunderschön gesungen. Und wir haben sämtliche Informationen über Mitglieder und Tätigkeiten von ihr bekommen."

"Was ist mit meinen Eltern?", fragte das Mädchen am anderen Ende des Tisches.

"Sie leben in den Staaten. Mit ihnen hat übrigens alles angefangen. Sie waren die ersten die in diesem Fall in das Personenschutzprogramm aufgenommen wurden. Die Organisation dachte sie seien Tot und etwas anderes sollten sie auch nicht glauben. So erfuhren wir von dem Gift und entdeckten die uminöse Nebenwirkung der Schrumpfung. Irgendwann kam uns das Verschwinden eines Oberschülerdetektivs zu Ohren. Und ein bisher unbedeutender Detektiv aus seiner Nähe errang einen hervorragenden Ruf. Also setzten wir uns mit seinen Eltern in Verbindung und die Befürchtungen wurden zur bitteren Wahrheit. Das Ehepaar Miyano begann fieberhaft nach einem Gegenmittel zu suchen. Was ihnen auch gelungen ist. Das war es schon. Nun erwarten sie ihre Tochter. Die einzige. Denn ihrer Schwester Akemi konnten wir nicht helfen. Sie wurde leider eines der vielen Opfer von denen du gesprochen hast."
 

"Alles klar. Dann waren wir nicht nur die, die ihr beschützen musstet, sonder auch eure Helfer und Informanten."

"Ich bin jedenfalls froh das es nun zu Ende ist.", meinte K.C. sichtlich erleichtert.

"Darf ihr dir noch eine Frage stellen?", fragte Shin-ichi.

K.C. nickte.

"Als du mich in diesem Gebäude hochgetragen hast, also da wo der Einsturz passiert ist, als du mir das Leben gerettet hast, da hast du vor dich hin geschimpft. Ich habe nur was verstanden von 'früher gewusst' und 'nicht angetreten'. Sagst du mir was du wirklich gesagt hast?"

K.C. senkte ihren Kopf und schielte zu Steward rüber. "Hätte ich früher gewusst, das du schwerer zu hüten bist als ein Sack Flöhe, hätte ich diesen Job nicht angetreten.", murmelte sie leise vor sich hin.

"Lyn!", fuhr Steward entsetzt hoch. "Und ich habe gefragt ob du dir das wirklich zutraust.", schimpfte er. "Ich hätte es nicht zulassen dürfen.", meinte er vorwurfsvoll zu sich. "Du steckst noch in der Ausbildung und für solche Einsätze nicht reif genug."

"Ich hab es aber dennoch geschafft.", verteidigte sie sich. "Außerdem wie konnte ich wissen, das er ständig rumrennt und seine kleine Nase in alles reinsteckt?", verteidigte sich K.C. "Ich dachte Jodie übertreibt. Wie konnte ich wissen, das er so ein Sturkopf ist und nicht mal auf Ran hört? Ich verstehe ums verrecken nicht, wie sie mit ihm auskommt."

"Och weißt du. Eigentlich ist er ganz einfach zu handhaben.", antwortete Ran, die langsam wieder in die Normalität gefunden hat.

"Und sie ist ein viel größerer Sturkopf als ich. Ständig rasseln wir zusammen, weil jeder was anderes will.", konterte Shin-ichi.

"Aber einigen können wir uns am Ende doch.", Ran lächelte. Ja irgendwie fanden sie beide immer wieder zusammen. "Darf ich dich auch was Fragen?"

"So viel Fragen an mich." wunderte sich K.C. "Und keine an deinen Geliebten."
 

Ran errötete. "Shin-ichi erzählt, wann er es für richtig hält. Darauf kann ich mich verlassen.", meinte sie zuversichtlich.

"Also gut was willst du von mir wissen?"

"Was bedeutet nun wirklich K.C.? Alle nennen dich Lyn. Das hat weder was von einem K noch von einem C."

"Kathelyn Celine. Du kannst weiter K.C. sagen oder nenn mich auch Lyn. Ich bin beides gewöhnt. Und ich möchte betonen, das meine Initialen so gut zu dem Codenamen von Champagner passen, war reiner Zufall."

"Aja?", betonte Shin-ichi sarkastisch.

"Eigentlich hatte ich vor, in deiner Gegenwart so was in Richtung Codename fallen zulassen, aber es hat sich keine Gelegenheit ergeben."

"Damit ich noch weiter Zweifel an deiner Loyalität habe."

"Richtig."

"So Schluss fürs erste." Yukiko erhob sich. "Wir sollten den beiden zeigen wo sie schlafen. Immerhin war der Empfang hier nicht besonders erfrischend gewesen."

Ran und Shin-ichi verließen ebenso den Tisch und folgten Yukiko. Am Auto griff sich jeder seine Tasche. Doch Shin-ichi warf seine sofort zurück in den Wagen.

"Na Klasse! Mama, ich hoffe mal du hast mir meine Sachen mitgebracht."

"Stimmt du hast ja nur deine Kindersachen bei.", murmelte Ran nachdenklich.

"Selbstverständlich.", antwortet Yukiko. "Oder glaubst du ich lasse dich nackt rumlaufen?"

"Dir ist alles zuzutrauen. Du benutzt sogar deinen eigenen Sohn für deine infantilen Machenschaften." Shin-ichi nahm Ran ihre Tasche ab und schritt auf das Haus zu.
 

Die beiden wurden zu einem Zimmer im zweiten Stock geführt.

"Hier schlaft ihr.", meinte Yukiko und öffnete eine Tür.

Sie betraten den Raum. Vor den großen Fenstern, hingen schweren Vorhängen. An einer Seite stand neben einer Tür ein wuchtiger Kleiderschrank und gegenüber ein monströses Himmelbett. Die Tür neben dem Kleiderschrank führte in ein Badezimmer. Neben dem Bett stand eine Tasche.

"Fröhliches auspacken.", sagte Yukiko. "Falls was sein sollte, wir schlafen im Zimmer nebenan, daneben Lyn und Steward. Euch gegenüber der Professor, Shiho ist gegenüber von uns einquartiert." Dann verschwand sie.

"Wir schlafen im gleichen Raum?", fragte Ran ungläubig und starrte Shin-ichi an.

"Nicht nur das. Es gibt nur ein Bett. Aber es ist breit genug. Also verlange nicht, das ich in der Badewanne schlafen soll."

Ran rührte sich nicht von der Stelle, während Shin-ichi bereits die ersten Sachen im Schrank verstaut hatte.

"Es ist nicht das erste mal.", sagte Shin-ichi als er wahrnahm, das Ran immer noch so dastand.

Sie nickte nur und senkte betreten den Kopf. So viele Dinge fielen ihr ein. Dinge die sie und Conan gemeinsam taten, ohne das sie wusste wer er in Wirklichkeit war. Und er hatte alles mitgemacht. Sie hob sachte den Kopf und schielte zu ihm rüber. Ob es ihm peinlich war, fragte sie sich. So im nachhinein hatte sie den Eindruck, das es so war.

"Soll ich dir helfen?", fragte Shin-ichi.

"Nein." Ran schüttelte den Kopf.

"Was hältst du davon, wenn wir ein wenig spazieren gehen, wenn du ausgepackt hast?"

Ran nickte.
 

Eine halbe Stunde später verließen die beiden das Haus. Yukiko sah den beiden nach.

"Ob sie sich immer noch vertragen, wenn er ihr erst mal alles gesagt hat?", fragte sie ihren Mann.

"Ich denke schon. Ran war immer ein vernünftiges Mädchen.", antwortete er und nahm seine Frau in den Arm. "Und ruhig ist sie bisher auch geblieben, auch wenn es eine ganze Menge war, was heute auf sie eingefallen ist."

Freunde für's Leben

Die Morgensonne versuchte sich einen Weg durch die dichten Vorhänge zu bahnen. Ran wurde wach. Blinzelt schlug sie ihre Augen auf. Die Erinnerung des gestrigen Tages stiegen in ihr empor. Diesen aufregenden Tag würde sie in ihrem ganzen Leben nicht vergessen. Eigentlich sollte man meinen, dass alles nur ein böser Traum war, aus dem man besser aufwachen sollte. Aber dann hatte er sich doch noch zum besseren gewendet. Und das Ende diesen Tages sollte man lieber nicht als Traum abschreiben. Denn am Ende war Shin-ichi zu ihr zurückgekehrt. Er hatte sein Versprechen eingelöst und war bei ihr. All die Sorgen die sie sich um ihn gemacht hatte, waren Schnee von gestern. Und nach all dem was er ihr gestern noch erzählt hatte, waren ihre Sorgen sowieso unbegründet gewesen. Und sie wusste nun, das ihm die Zeit in der er Conan gewesen war, genauso schwergefallen war wie ihr.

Ran drehte sich zu Shin-ichi um. Sachte strich sie ihm die Haare aus der Stirn. Und nun hatten sie eine Nacht gemeinsam verbracht. Nicht das es das erste mal war, wie Shin-ichi betonen würde, aber diese Nacht war anders. In dieser Nacht schlief sie das erste mal neben Shin-ichi und wusste es.

Shin-ichi grummelte leise vor sich hin. Er wollte weiter schlafen.
 

"Komm schon du Schlafmütze." Ran sprang aus dem Bett und zog Shin-ichi die Bettdecke weg.

"Ran." knurrte er und sah sie grimmig an.

Doch Ran lachte nur und zog die Vorhänge zurück. Sie öffnete die Tür und betrat den Balkon. "Shin-ichi.", sagte sie ehrfurchtsvoll.

Shin-ichi trat hinter ihr auf den Balkon. Er nahm ihr die Decke ab und legte sie um sich herum. Dann nahm er Ran in seine Arme und schlang die Decke um sie herum. Ran lehnte sich gegen Shin-ichi und gemeinsam sahen sie auf das einmalige Bild welches die Natur zeichnete. Die Luft ist klar und frisch. Die ersten Vögel schickten ihr Lied in den Morgen. Die Sonne hatte sich gerade über den Bergen erhoben. Der Himmel strahlte in einem blau und kein Wölkchen war am Himmel zu sehen. Das was später mal Wolken werden sollten, lag noch im Tal, weit unter ihnen. Die Spitzen der Bäume schauten aus der weißen wabernden Masse, welche wie Zuckerwatte aussah, hervor. Alles war so schön ruhig und friedlich. Die gefährlichen Ereignisse des gestrigen Tages verloren sich in der friedlichen Ewigkeit des heutigen Tages.
 

"Guten Morgen ihr zwei." Neben ihnen trat Yukiko auf den Nachbarbalkon. "Ich sehe ihr genießt auch den Sonnenaufgang. Gebt es zu, er ist noch viel schöner wenn man es zu zweit genießen kann weil man sich ausgesprochen hat. Ich jedenfalls habe die bisherige Zeit, in der wir auf euch gewartet haben, sehr genossen. Vor allen Dingen hier morgens zu stehen und die Seele baumeln zu lassen und mir diesen unbeschreiblichen Sonnenaufgang angesehen. Manchmal waren die Tage vielleicht etwas einsam, aber so hatten dein Vater und ich mal wieder Zeit füreinander."

"Sie hat Recht." Yusaku folgte Yukiko. "Und ich habe auch ein gutes Stück an Arbeit geschafft. Die Muse der Inspiration flog mir regelrecht zu. Zum Teil konnte ich auch dein Schicksal verarbeiten. Schließlich musste auch deine tragische Situation etwas Gutes haben."
 

"Guten Morgen. Ich hoffe alle hatten eine angenehme Nacht."

Shin-ichi beugte sich vor und sah an seinen Eltern vorbei auf den übernächsten Balkon. Dort stand Steward und streckte sich.

"Lyn schläft noch?", fragte Yukiko.

"Nein." Steward lachte. "Die ist schon längst unterwegs." Er deutete mit dem Finger in Richtung Tal. "Sie ist sogar schon auf den Rückweg."

Gespannt richteten sich die Augen nach unten. Auf einem Straßenabschnitt unter ihnen tauchte ein Motorrad aus dem Nebel auf. Doch schnell war es wieder hinter den nächsten Bäumen verschwunden.

"Das ist nicht das Motorrad, welches sie in Tokyo hatte.", meinte Ran.

"Nein das ist ihr Trainingrad. Sie ist ein wenig im Trainingsrückstand und nutzt das abgelegene Gelände um wenigsten ein wenig fit zu bleiben."

"Trainingsrad?", fragte Ran.

"Ja Lyn ist Motorradrennfahrerin.", sagte Yukiko. "Und zudem eine sehr gute. Sie muss ihren Titel verteidigen."

"Sie fährt schon seit ihrem 10. Lebensjahr.", berichtete Steward

"Seit ihrem 10. Lebensjahr?" Ran war verblüfft.

Steward war amüsiert über Rans Gesicht. "Das ist in den Staaten nichts besonderes. Und ein Auto fährt sie auch schon seit 8 Jahren. Aber in den jungen Jahren geht das nur auf gesonderten Strecken. Den offiziellen Führerschein hat sie erst mit 16 bekommen. Die Prüfung dazu war allerdings für sie ein Klacks."

"Motorsport. Das ist es." Shin-ichi nickte. Wenn sie schon so lange fuhr, war auch klar, warum sie so gut Auto fahren konnte. "Sie macht dafür Kraftsport. Und ich dachte, sie betreibt wie Ran Kampfsport, als ich ihren durchtrainierten Körper spürte.", bemerkte Shin-ichi so nebenbei.
 

"Ihren Körper?" Steward musterte Shin-ichi aus der Entfernung.

"Schon vergessen? Sie hat mir das Leben gerettet.", verteidigte sich Shin-ichi. "Ich war nicht in der Lage mich groß zu wehren." Er wollte nicht das jeder glaubte, und am wenigsten Ran, das er etwas mit ihr hatte oder er sie befummelte.

"Ach du meinst diesen Zwischenfall im Wolkenkratzer. Ja der war echt der Hammer. Das hätte unsere gesamte Planung durcheinander gebracht, wenn du dabei drauf gegangen wärst." Steward warf einen weiteren Blick zur Straße.

"Seit dem 10. Lebensjahr.", murmelte Ran.

"Und du machst seit deinem 6. Lebensjahr Karate. Das ist für uns auch nicht ungewöhnlich. Also wundere dich nicht mehr darüber." Shin-ichi drückte Ran an sich und seine Blicke schweiften über die Berge.
 

Unten jaulte ein Motorrad auf. K.C. hatte das Haus erreicht. Fröhlich winkte sie denen zu, die auf den Balkonen standen.

"Ich habe Brötchen.", schrie sie nach oben, als sie sich den Helm vom Kopf gezogen hatte.

"Frühstückszeit.", sagte Yukiko und verschwand.

"Brötchen. So richtig amerikanisch. Fehlt nur noch Orangensaft und Marmelade.", sagte Ran.

"Du wirst sehen, das ist alles da, wenn wir an den Tisch kommen.", meinte Shin-ichi gelassen und drückte Ran ins Zimmer.

Schnell hatten Ran und Shin-ichi sich frisch gemacht und umgezogen. Sie waren die letzten die das Esszimmer betraten. Gelassen ließen sie sich auf ihren Plätzen nieder. Sie hatten keine Eile. Gestern hatten sie beschlossen die Zeit richtig zu genießen.
 

Und sie taten es auch. Jeder ging seinen Vorstellungen nach. Und nur wenige Tage später rüsteten sich alle zur Heimreise.

"Jetzt wird auch klar warum es ein Van sein musste.", sagte Shin-ichi und verstaute Rans und sein Gepäck im Wagen. "Bei der Anzahl an Personen hätte ein normaler Wagen nicht ausgereicht."

"Nein und zuviel Autos wollten wir hier auch nicht stehen haben. Das wäre aufgefallen, wenn wir hier eingetroffen wären. Du hättest dann bereits erkannt das wir nicht die einzigen sind, die sich hier aufhalten."

"So haben sie erst uns und dann einen Tag vor eurer Ankunft den Professor und Ai hergebracht.", sagte Yusaku und schob Shin-ichi ins Auto.

"Der Professor hat aber gut geschauspielert. Ich war zu diesem Zeitpunkt fest der Meinung, das wir entführt worden sind.", sagte Shiho.
 

Die Wagentüren schlossen sich. Yusaku saß hinter dem Steuer und startete den Wagen. "So erster Halt unser Haus. Dort werfen wir Ran, Shin-ichi und den Professor raus. Anschließend geben wir den Wagen ab und fahren zum Flughafen."

"Heißt das ihr werdet nicht noch hier bleiben?", fragte Shin-ichi.

"Nein wir gehen zurück in die Staaten. Shiho wird zu ihren Eltern gebracht und Lyn und Steward werden wieder ihr normales Leben aufnehmen. So wie ihr auch."

Shin-ichi nickte. Ja jetzt hieß es Abschied nehmen. Das Abenteuer seines Lebens war beendet. Sein Blick viel auf Ran. Und ein neues begann. Er musste lächeln. Hatte sich doch am Ende noch alles zum Guten gewendet. Auf jeden Fall würde er in Zukunft besser auf sich achten, damit sich Ran nie wieder Sorgen um ihn machen musste.

"Kommt ihr uns mal besuchen?", fragte K.C.. "Dann könnt ihr mich mal in voller Aktion bei einem Rennen erleben. Ich lad euch ein. Karten schicke ich euch bei Gelegenheit zu."

"Nur wenn du uns bei meinem Finalkampf in Karate unterstützt.", sagte Ran lachend.

"Klar machen wir." Auch K.C. lachte herzlich.

"Es ist schön neue Freunde zu haben." Ran strahlte Shin-ichi an. Er nickte zustimmend. Ja neue Freunde. Freunde, denen man vertrauen konnte. Internationale Freunde die Kontinente verbanden. Und sie hatten gleiche Interessen wie Ran und er. Das konnte doch nur gut werden.

Shin-ichi lehnte sich zurück und verschränkte seine Arme hinter seinen Kopf. Er lächelte. Nun war er mit sich und der Welt zufrieden. Und siegessicher schaute er in seine Zukunft.

_______________________________________________________________________________
 

"So das war es. Ihr dachtet doch alle, das wir die beiden auf ihrem Spaziergang begeleiten. Tja war wohl nichts. Wann ich die nächste Fic lade weiß ich noch nicht. Ich habe in letzter Zeit wenig geschrieben, da ich mit Harry Potter beschäftigt war." Kokomiko grinste. "Verzeiht mir.", bettelte sie. "Aber ich lass mir was einfallen, um die Zeit zu überbrücken. Also lasst euch überraschen."



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (81)
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9]
/ 9

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lyn
2011-05-24T20:00:06+00:00 24.05.2011 22:00
So, hab jetzt bis hier einmal gelesen und muss sagen: Beeindruckende Story! Gefällt mir wirklich sehr gut! Vorallem die letzten zwei Kapitel waren fesselnd. Großes Lob an dich!
Vor allem find ichs witzig, dass K.C. denselben Namen trägt, den ich auf animexx verwende *gg* :D

LG
Lyn

Von: abgemeldet
2006-11-18T00:37:24+00:00 18.11.2006 01:37
Boah... des haut mich jetzt echt von den socken... O.O die stelle mit der 'geißelnahme' und gin und vodka fand ich am spannensten.. obwohl das im hochhaus auch nicht ganz ohne war...
ach ja, lustig fand ich den nahmen steward... ich hab IMMER stewardes gelesen xD weiß auch nicht warum...

LG
Ran_Mori1
Von:  foxgirl
2005-11-01T16:34:38+00:00 01.11.2005 17:34
Hi,

mir hat das Ende gefallen.

Hoffentlich gibt es bald was neues von dir.

Also bis dann.

Foxgirl
Von:  Black_Taipan
2005-11-01T15:50:17+00:00 01.11.2005 16:50
Ah, ein schönes Ende... Es klingt aus, wie die letzten Töne eines Liedes...*seufz*
Dann bin ich mal gespannt, was als nächstes kommt! *grünes Kissen sorgfältig hinlegt und verschwindet*
Von: abgemeldet
2005-11-01T15:47:05+00:00 01.11.2005 16:47
Mhh irgendwie muss ich KlimaMora recht geben. Das Ende empfinde ich irgendwie noch als zu offen =)
Aber das war sicher von dir beabsichtigt.

Ansonsten ne echt schöne Geschichte die du da geschrieben hast. Großes Lob an dich und dein Talent.
Also, ich freu mich schon auf deine nächste Geschichte.
Also bis denne
cu
Korsika
hdl
Ps: Dein Geist möge sprühen =)
Von:  KilmaMora
2005-11-01T14:50:04+00:00 01.11.2005 15:50
Schönes Ende^^ Aber irgendwie... ich weiß nichtirgendwie finde ich das Ende seltsam... keine Ahnung wieso... *grübe* ich kanns nicht beschreiben... vielleicht fällt es mir ja irgendwann nochmal ein...^^ Oder es liegt an Ran und Shinichi... die werden wohl noch einige Zeit brauchen, um endgültig zueinander zu finden^^

ich bin mal gespannt, was als nächstes kommt^^
Asch-kenn-dorr,
Kilma
Von:  Leira
2005-11-01T11:06:58+00:00 01.11.2005 12:06
Na, bei Harry Potter kann ich das verstehen...wie fandest du ihn?

Nunja, wieder eine Geschichte zu Ende...Nr. 26, oder, zählt man die Abwandlungen und Fortsetzungen auch dazu... Du kannst stolz auf dich sein ;)

Ich fand diese Geschichte im Großen und Ganzen recht gut, sie hatte ein schönes Ende und eine interessante Handlung, die Idee mit K.C. war nicht schlecht, mal was Neues...wobei ich gestehen muss, dass ich bei dir andere Favoriten hab...*smile*

Nun denn...

Freu mich jetzt schon auf was neues von dir...!!!
*BlauesKissenglattstreift*
*winkt*
*verlässtZimmer*

Bis bald,
Liebe Grüße, Leira XD

^___________~
Von:  Nightstalcer
2005-11-01T03:48:09+00:00 01.11.2005 04:48
hey, jetzt hat auch diese tolle sotry von dir ein ende genommen.
schade eigentlich, sie gefaellt mir sehr.
auch eine interessante wendung gavb es, kurzum, alles was eine gute ff braucht.
naja, schreib bald was neues,\
ja mata de sunni
Von: abgemeldet
2005-10-31T21:45:56+00:00 31.10.2005 22:45
haha
erste ^^
also das war das ende dieser geschichte ...
*grübel*
schade... ich mag K.C. ^^
diesmal fällt mein kommi nich so besonders lang aus.
achja ... hab mich ja unbenannt ^^°
liexyz = saphirath = patti

lass dir bald ne neue geschichte einfallen, ja?!
bis denne
byebye
Von: abgemeldet
2005-10-30T13:46:56+00:00 30.10.2005 14:46
Süßes Kapitel!!
Hast die Charaktere gut getroffen =)
Bin ja jetzt mal echt auf ihren Spaziergang gespannt. Noch ist Ran ja ruhig geblieben. Mir persönlich noch etwas zu ruhig.
Aber wenn das nächste Kapitel auch schon das letzte ist kann ja nicht mehr all zu viel passieren ,oder?? Bei dir weiß man das ja nie so genau =)
Ansonsten das mit Ais Eltern ist spitze. ICh hab ncoh nicht einmal ansatzweise mir je über die zwei Gedanken gemacht, dass sie ncoh leben könnten.
Gefällt mir aber die Idee.

Hoffentlich schreibst du noch ein paar GEschihten =)
Freu mich schon auf das nächste Kapitel
also bis dene
cu
korsika
hdl


Zurück