Chaos der Gefühle von Kachina (was soll ich nur tun?) ================================================================================ Kapitel 1: Jungs allein zu Haus ------------------------------- Kapitel 1 "Bis in drei Wochen." Der Junge zögerte einen Moment, doch dann nahm er das gleichaltrige Mädchen in den Arm und drückte es einen Augenblick. Das Mädchen sah etwas überrascht aus und sagte daher: "Yo! Lass mich los! Was soll das denn?" Yo ließ der Aufforderung folgend das Mädchen los. Er sah es etwas gekränkt an. "Du fährst ohne mich in den Urlaub. Da werde ich mich wohl noch von dir verabschieden dürfen oder, Anna?", fragte er vorwurfsvoll und mit schmollendem Gesichtsausdruck. "Ist ja gut...", nörgelte Anna rum. Die hübsche Blondine drehte sich um und wollte zum Flugzeug gehen, das sie nach Paris bringen sollte, doch Yo hielt sie am Handgelenk fest. "Ist das alles?", fragte er sie mit einem ungläubigen Blick, der zugleich auch etwas Forderndes hatte. "Ich meine, wenn ich meine Zeit schon damit vergeude, dich zum Flughafen zu begleiten, um dir auf Wiedersehen zu sagen, kann ich auch ein bisschen mehr als das verlangen oder?", fuhr er fort. Anna sah einen Moment lang zu Boden. Es schien, als sei sie nicht sicher, was sie jetzt tun sollte. Doch sie entschied sich innerhalb weniger Sekunden. Yo wusste nicht, wie ihn geschah. Erst als Anna ihm schon den Rücken gekehrt hatte, um in ihren lang herbeigesehnten Urlaub zu fliegen, realisierte er, was gerade geschehen war. Anna (!) hatte ihn doch tatsächlich geküsst! "Bis dann!", rief Annas Begleiterin Run noch zurück, dann waren die beiden Mädchen auch schon verschwunden. Yo stand immer noch da und starrte ins Leere. Dann hörte er ein Räuspern neben sich. Er schaute nach unten, wo sein bester Freund Manta stand. "Alles in Ordnung?", fragte dieser besorgt um seinen Freund. "Klar. Alles bestens!", versicherte Yo locker. Doch Manta merkte, dass sein Freund innerlich nicht locker war. Ganz im Gegenteil. Yo war ziemlich verwirrt. Er wohnte zwar seit fast vier Jahren mit ihr zusammen und sie hatte oft genug erwähnt, dass sie ihn liebte, aber sie hatte nie einen Annäherungsversuch gemacht. Nicht das er nicht an ihr interessiert gewesen wäre, aber trotzdem war es komisch. Yo und Manta machten sich auf den Weg nach Hause. Yo sagte kaum etwas während der Fahrt. Er war total durcheinander. Eigentlich hatte er an diesem Abend noch etwas vor, doch er wusste nicht, ob er wirklich hingehen sollte. Aber er hatte niemanden, mit dem darüber reden konnte. Nicht einmal Amidamaru (sein Schutzgeist) geschweige denn Manta. Sie würden ihn beide für verrückt halten, wenn sie sein Geheimnis kennen würden. Verrückt - und lebensmüde... Yo stand auf dem Friedhof und sah in die Sterne. Er hatte sich davongeschlichen. Wie schon die letzten drei Male. Er fragte die Sterne nach einer Antwort auf seine Probleme, doch selbst sie wussten keinen Rat. "Du bist ja schon da...", flüsterte ihm eine wohlbekannte Stimme ins Ohr. Yo drehte sich nicht zu ihr um. "Ich kann nicht!", sagte er ruhig. Doch die stimme blieb keines Falls ruhig. "Was? Was soll das heißen, du kannst nicht? Warum nicht, bitte?" Die Stimme schrie fast schon, fasste sich aber wieder recht schnell. "Wieso bist du dann überhaupt hergekommen?", wollte sie wieder ruhiger wissen. "Ich wollte dich nicht verletzen", meinte Yo entschuldigend. "Ne, du wolltest mich lieber zurückweisen, was?", fragte die Stimme verärgert. "Ich muss mir erst über was klar werden", versuchte Yo der Stimme zu erklären. "Und worüber?", interessierte es die Stimme. "Über meine Gefühle zu... Anna", sagte Yo langsam und leise. "ANNA? Seit wann fühlst du was für Anna?" Die Stimme war wieder ziemlich aufgebracht. "Das will ich ja herausfinden." "Und warum auf einmal? Was hat dich dazu gebracht?" "Der Kuss." "KUSS?" "Der Abschiedskuss, den sie mir heute am Flughafen gegeben hat. Seit diesem Kuss bin ich so verwirrt... außerdem bin ich mit ihr verlobt." "Na und? Das hat dich vorher doch auch nicht interessiert... Ich muss dich wohl vom Gegenteil überzeugen..." Eine Hand legte sich von hinten an Yo's Kinn und drehte seinen Kopf nach hinten, sodass ihn die Stimme küssen konnte. Yo war zuerst etwas überrascht, doch schloss nach einigen Augenblicken die Augen und drehte sich ganz zu der Gestalt hinter ihm um. Nach einer halben Ewigkeit, wie es Yo schien, endete der Kuss und er sah Ren in die Augen. Dieser sah ihn mit einem leicht lasziven Blick von unten an. Yo musste schwer schlucken. Sollte er es wirklich wieder tun? Er hatte es ja schon dreimal getan, als Anna noch da war. Doch jetzt, da Anna nicht mehr da war, hatte er irgendwie ein schlechtes Gewissen. Was sollte er jetzt tun? Er wusste es nicht. Noch während Yo so in seinen Gedanken hing, zog Ren ihn an einen geschützten Ort. Yo war die ganze Zeit nicht wirklich bei der Sache, weil ihm soviel im Kopf herumschwirrte. Ren küsste gerade Yo's Nacken und streichelte mit der Hand über seinen Oberkörper. Yo hatte sich Ren ganz und gar hingegeben. Es war als hätte er keine Kontrolle mehr über seinen Körper. Ren's Hand fuhr langsam an Yo's Körper hinunter. Yo's Nackenhärchen stellten sich auf. Ein Schauer folgte, der ihm über den Rücken lief, als Ren an dem von ihm ausgewählten Ziel angekommen war. Der Atem der beiden Jungen beschleunigte sich. Es war eine recht kühle Nacht, wovon die beiden allerdings nichts bemerkten, da ihre Körper heiß waren und die Wärme an ihre Umgebung abgaben. Yo fing an leicht zu stöhnen und zu seufzen, was wie Musik in Ren's Ohren klang. Jetzt kam auch Ren langsam aber sicher zu seinem Höhepunkt und fing auch an zu stöhnen. Er krallte seine freie hand in Yo's Schulter. Yo biss sich auf die Unterlippe und legte den kopf in den Nacken. Ren zog ihn noch näher an sich heran... Yo hatte keine Ahnung viel Zeit vergangen war, aber er konnte langsam die Sterne vom Himmel schwinden sehn. Es musste also früher Morgen sein. Er saß an Amidamaru's Grabstein gelehnt und sah in den Himmel - seit etwa vier Stunden schon... In seinem Kopf ging alles drunter und drüber. Er hatte es schon wieder getan. Er konnte sich nicht dagegen währen. Doch diesmal war es anders gewesen. Er hatte an Anna denken müssen. Er hatte sie genau vor sich gesehen. Sie stand da und wartete. Doch worauf hatte sie gewartet? Etwa auf ihn? Das war doch absurd. Wieso sollte Anna auf ihn warten? Sie hatte traurig ausgesehen und zum Horizont geschaut. Es war wie ein Traum gewesen. Yo hatte versucht sie und alles, was er mit ihr verband aus seinem Kopf zu verbannen und sich auf Ren zu konzentrieren. Doch es hatte nicht funktioniert. Anna's traurige, tränenerfüllte Augen wollten nicht verschwinden. Sie blieben in seinem Kopf haften wie ein Schmetterling in einem Spinnennetz. Yo hatte versucht seinen Kopf leer zu machen. Er wollte nicht an Anna denken. Ihr Anblick machte ihn traurig. Er wusste nicht warum, aber er wollte nicht, dass sie traurig war. Sie sollte fröhlich sein. Fröhlich und glücklich. Sie sollte den ganzen Tag nur Nörgeln und Rumkommandieren. So, wie sie es immer tat. Der Horizont hatte sich schon von einem leichten rotorange in ein helles orange bis fast weiß verwandelt, als Yo zu Hause angekommen war. Zu seinem Pech waren Manta und Amidamaru schon wach. "Meister Yo, wo seid ihr denn die ganze Zeit gewesen?", fragte Amidamaru mit einem sehr besorgten Gesichtsausdruck. "Wir haben uns riesige Sorgen gemacht." Manta sah seinen besten Freund mit großen Augen an. "Sorry, ich war... spazieren..." Yo ging ohne ein weiteres Wort zu sagen nach oben in sein Zimmer. Manta und Amidamaru sahen ihm überrascht hinterher. "Um die Uhrzeit?", fragte Manta noch, doch Yo war schon verschwunden. In den nächsten drei Wochen trafen sich Yo und Ren noch mehrmals. Es half Yo jedoch nicht über seine Krise hinweg zukommen. Er genoss die Treffen mit Ren zwar immer - sie halfen ihm einigermaßen alle Probleme zu verdrängen - doch danach war es meist noch schlimmer als vorher. Auch schöpften seine Freunde - Manta, Horohoro, Ryu, Lyserg und Amidamaru - langsam einen leisen Verdacht. Sie hatten herausgefunden, dass Yo sich heimlich mit jemandem traf. Sie wussten nur noch nicht mit wem genau: "Bestimmt mit irgend'nem heißen Girl", vermutete Horohoro, "einem, das nich so zickig und temperamentvoll ist wie Anna." "Das hoffst du doch nur, weil du selbst auf Anna stehst", warf Manta ein. "Wer tut das nicht?", fragte Ryu daraufhin. "Ich", kam es von Manta und Lyserg. "Du bist ja auch noch zu klein für so was, Manta." Horohoro lächelte süffisant. Manta verzog beleidigt das Gesicht. "Wieso ist Ren eigentlich nicht da? Hast du ihn nicht angerufen, Manta?", wollte Lyserg wissen, um von dem Anna-Thema abzulenken. "Schon, aber ich hab ihn nicht erreicht. Ich hab ihn schon die ganze letzte Woche nicht erreicht", erklärte Manta den andren. "Er war bis jetzt bei keinem der Treffen da, bei denen es um Yo's Zustand ging", beschwerte Ryu sich. Die anderen nickten nur. Dann war es still. "Was, wenn er...", Horohoro brach den Satz ab. Er sah die andren durchdringend an. ~Stille~ "Das glaubst du nicht wirklich, oder Horohoro?", fragte Manta fast entsetzt. "Warum nicht? Könnte doch sein. Oder hast du Ren einmal erreicht?" "Ja, einmal schon...", gab Manta zu. "Und wieso war er dann nicht da?", wollte Lyserg nun wissen. "Na ja, er meinte, er könne nicht kommen, weil er ein Date hätte...", rückte Manta endlich heraus. "DATE???" Alle andren schauten Manta verblüfft an. "Welches Mädchen wär denn so verrückt mit Ren auszugehen?", fragte Horohoro mit einem angeekelten Gesichtsausdruck. "Weiß nicht..." Lyserg schaute genauso angeekelt. "Na, aber dann kann er sich nicht mit Yo getroffen haben", schloss Ryu. Alle schlossen sich seiner Meinung an - ... Kapitel 2: Freudiges Wiedersehen -------------------------------- Kapitel 2 "Hach, hat das gut getan." "Ging so..." "Och Anna. Du hast jetzt schon seit drei Wochen so ne Laune. Das ist ja nicht zum Aushalten." "Tut mir wirklich Leid, Run." "Das glaub ich dir nicht. Bist du nicht froh wieder zu Hause zu sein?" "Wieso? War doch schön in Paris." "Aber zu Hause ist es doch immer noch am schönsten oder nicht?" "Vielleicht..." "Du bist so kurz angebunden heute, Anna. Eigentlich schon seit wir in Paris angekommen sind." "Stimmt doch gar nicht." "Nein... Freust du dich nicht unsere Freunde wieder zu sehen?" "Schon..." "Hast du sie kein bisschen vermisst? ...Also ich hab sie schon vermisst. Ist doch irgendwie langweilig ohne die anderen." "Wenn du meinst..." "Es ist wegen Yo, hab ich Recht?" "Wie kommst du denn jetzt darauf?" "Weil du ihn am Flughafen geküsst hast. Und warum regst du dich dann so auf, wenn's doch gar nicht stimmt? ...Das ist auch ein Zeichen dafür, dass es an ihm liegt." "Das glaubst du doch selbst nicht." "Wenn du meinst...Sieh mal! Die anderen holen uns ab. Sie sind alle da." Run beschleunigte ihre Schritte und zog Anna hinter sich her zu ihren Freunden. "Da vorne kommen sie!" Manta hatte die beiden Mädchen zuerst entdeckt. "..." Yo sagte nichts. Auch alle anderen waren recht schweigsam. Run und Anna waren bei ihnen angekommen. Die Jungs hatten das Gefühl, Anna wäre noch weniger erholt als vor dem Urlaub. "Hey Anna. Du siehst klasse..." Weiter kam Horohoro nicht. Er stöhnte nur noch vor Schmerz auf. Anna hatte ihn mit ihrem Handgepäck (!) geschlagen. "Sie ist ganz die Alte", stellte Lyserg fest. "Und was habt ihr so getrieben, während wir nicht da waren?", grinste Run. Sie sah dabei hauptsächlich ihren kleinen Bruder an. "So dies und das", grinste Ren zurück. "Du kleiner..." Run brach ab. Sie und Ren trennten sich von der Gruppe und verschwanden. Anna wurde vom Rest nach hause gebracht, wo eine Überraschung auf sie wartete. "Gibt es irgendwelche neuen Errungenschaften, von denen ich wissen sollte?", fragte Run ihren Bruder Ren, als sie zu Hause angekommen waren. "Na ja, nicht unbedingt eine neue", meinte Ren dazu. "Wie meinst du das, kleiner Bruder?" "Nun... Sie war neu bevor du im Urlaub warst. Aber soweit ich weiß, weißt du noch nichts davon. Also nicht unbedingt neu", erklärte Ren seiner 4 Jahre älteren Schwester. "Ah, verstehe... Und wie heißt sie?", interessierte es Run. "Nicht sie. Er", verbesserte Ren sie. Die große schlanke Frau sah ihren Bruder erstaunt und gleichzeitig versetzt an. Sie konnte es nicht fassen. Ihr kleiner Bruder war schwul! Wie konnte das passieren? Sie verstand es nicht. Aber sie wollte es gerne verstehen. Sie liebte ihren Bruder nun mal. Egal ob schwul oder hetero. "Du kannst dich wieder einkriegen, Run. Außer dir und mir weiß das sowieso keiner." Ren bereute zutiefst seiner Schwester sein Geheimnis anvertraut zu haben. Run bemerkte es und wollte die nun angespannte Stimmung etwas lockern. "Du meinst doch eher außer uns und deinem kleinen Freund." Sie grinste nun wieder. Zu ihrem Glück ging Ren mehr oder weniger darauf ein. "Sag das nicht so. Dann komm ich mir dumm vor... Außerdem ist er fast einen Kopf größer als ich." "Tut mir Leid. Aber es ist auch nicht schwer größer zu sein als du...Erzähl mir von ihm", verlangte sie, "Kenn ich ihn?" "Denk ich schon. Er ist in meinem Alter." "Verstehe. Einer aus der Clique? Einer der anderen?", forschte Run weiter. Ren ging ohne ihr zu antworten ins Bad. Run kam hinterher. "Sag schon. Ich finde es eh heraus. Ich setz irgendeinen Geist auf dich an. Der findet das dann heraus", witzelte Run. Sie lächelte ihren Bruder liebevoll an, als er mürrisch das Gesicht verzogen hatte. Er hatte sich inzwischen ausgezogen und den Wasserhahn der Dusche aufgedreht. Run betrachtete ihn von hinten. Ihr Blick glitt von seiner Tätowierung zu seinem Po und an seinen Beinen hinab. Ren bemerkte ihren Blick, bevor er sich unter den heißen Wasserstrahl stellen konnte. Er drehte sich zu ihr um. "Was?", fragte er wirsch, was dazu führte, dass Run's Blick von seinen Lenden in sein Gesicht gezogen wurde. "Nichts. Ich wundere mich wie immer nur darüber, wie gut gebaut du schon immer warst." Run's Mundwinkel zuckten und sie verließ das Bad. Das heiße Wasser rann über seinen Körper. Es tropfte von seinen Haaren, einzelne Wassertropfen suchten sich ihren Weg über seine Muskeln. Er stand einfach so da und ließ das dampfende Wasser auf sein Gesicht prasseln. Es tat gut. Er konnte alles um sich herum vergessen. Die Probleme mit seiner Familie, die offensichtlichen Versuche seiner Schwester, die schlechte Psyche seines Freundes. Er konnte alles für einen kleinen Augenblick hinter sich lassen. Das Wasser heizte seinen Körper auf. Die Wärme der Nässe durchströmte ihn. Von den Haarspitzen bis zu den Zehen. In jedem einzelnen Teil seines Körpers stieg die Wärme hoch. Er stürzte sich mit einer Hand an der Wand ab. Er wollte alles vergessen. Mit seiner rechten Hand berührte er sich selbst - wie immer, wenn er seinen Kopf frei bekommen wollte. Er streichelte sich selbst, während das heiße Wasser über jeden verdammten Zentimeter seines Körpers rauschte. Er hatte alles vergessen... "Ich will jetzt aber nicht feiern." "Aber wir", lachte Yo und schubste Anna ins Haus. "Ich bin aber müde von dem langen Flug." "Wir haben uns so viel Mühe bei den Vorbereitungen gegeben", maulte Horohoro. "Genau. Da wäre es nett, wenn du wenigstens so tun könntest, als würdest du dich darüber freuen", stimmte Lyserg zu. "War es etwa so schwer an den ganzen Alkohol zu kommen?" Anna lächelte die Jungs süffisant an. ~Stille~ "Wir können ja auch ohne Anna feiern", schlug Ryu vor. Die anderen stimmten zu und fingen an zu feiern - ohne Anna. Die saß an die Wand gelehnt und sah den pubertierenden Teenagern (und was ist Ryu?!?) beim Saufen zu. Sie war wirklich müde und so kam es, dass sie einschlief. "Hey! Seht mal! Sie ist eingeschlafen", stellte Lyserg fest. Die anderen drehten sich zu Anna. Ihr Kopf lag auf ihrer Brust, die sich leicht hebte und senkte, was den Jungs zeigte, dass sie gleichmäßig atmete. "Ich bring sie auf ihr Zimmer. Da kann sie sich in Ruhe erholen." Horohoro stand auf und wollte zu Anna herüber gehen, doch Manta hielt ihn zurück. Er sagte nichts, sondern deutete kaum merklich mit dem Kopf zu Yo. Dieser hatte sich zu Anna gehockt und strich ihr nun eine Strähne aus dem Gesicht, bevor er sie hoch hob und das Zimmer verließ. "Wieso darf er sie auf ihr Zimmer tragen und ich nicht?", fragte Horohoro beleidigt. "Lass mich kurz überlegen... Vielleicht weil die beiden verlobt sind", erklärte Manta. "Oder weil keiner will, dass Anna von dir missbraucht wird", fügte Lyserg lachend hinzu. Die anderen stimmten in das Lachen ein - außer Horohoro. "Wo bleibt Yo denn? Findet der das Zimmer nicht mehr wieder?", fragte Horohoro nach 10 Minuten, als Yo immer noch nicht zurück war. "So viel hat er aber noch gar nicht getrunken", meinte Manta dazu. "Hat er überhaupt was getrunken?", fragte Ryu. Die anderen sahen sich fragend an. Dann schüttelten alle fast zeitgleich den Kopf. "Wir sollten besser mal nachsehen, was da oben vor sich geht", schlug Horohoro vor. Der Rest stimmte ihm zu. Sie machten sich leicht schwankend, weil sie doch etwas angetrunken waren, auf den Weg zu Annas Zimmer. Ihre Tür stand einen Spalt breit offen, sodass man gerade hindurch sehen konnte. Und sie glaubten nicht, was sie da sahen... "Ich hab dich vermisst...", flüsterte Yo Anna zu, nachdem er sie auf ihr Bett gelegt hatte. Anna schlief tief und fest und bekam nichts davon mit. Yo strich ihr eine Strähne aus der Stirn und streichelte über ihre Wange. Anna seufzte leicht, was ihn etwas aus der Fassung brachte. Er musste schlucken. Sollte er es wirklich wagen? Was war, wenn sie aufwachte? Sie wäre sicher stinksauer. Und vor ihrem Zorn hatte er Angst. Wenn sie Horohoro schon immer schlägt, nur weil er nen Spruch bringt, wie würde sie dann erst ihn bestrafen? Aber er musste sich jetzt entscheiden. So eine Gelegenheit würde sich ihm so schnell nicht mehr bieten. Er musste es einfach versuchen. Er legte eine Hand an ihr Kinn und hob ihren Kopf ein Stückchen an. Seine Hand zitterte etwas. Er versuchte ruhig zu bleiben. Was war denn schon groß dabei? - okay, er machte es eigentlich nur, um seine Gefühle zu überprüfen. Aber genau die spielten jetzt total verrückt. Er hatte sich entschieden. Er würde es wagen. Vorsichtig legte er seine Lippen auf ihre. Seine Hand lag unter ihrem Ohr an ihrem Hals. Ganz langsam schob er seine Zunge in ihren Mund und streichelte ihre Zunge mit seiner. Anna's Hand zuckte, was er allerdings nicht bemerkte. Nach endlosen Momenten löste Yo sich von ihr. Sie schien immer noch zu schlafen. Er stand auf und wollte gehen, als sich hinter ihm etwas rührte. "Warum?" Er drehte sich wieder um. Anna hatte sich aufgesetzt und sah Yo fragend und etwas unsicher an. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Er war durch den Kuss noch verwirrter als vorher. Er schien wirklich irgendwelche Gefühle für Anna zu haben. Der Kuss war echt toll gewesen. Er hätte sie wahrscheinlich noch ewig geküsst, wenn er nicht hätte Luft holen müssen. Außerdem war etwas passiert, was er nicht für möglich gehalten hatte - er hatte an Ren denken müssen. Zwar nur kurz, aber er war da gewesen. Vor seinem inneren Auge. Er wusste nicht, was er Anna antworten sollte. Er konnte ihr wohl schlecht die Wahrheit sagen. Deshalb sah er nur zu Boden, was etwas eingeschüchtert auf Anna wirkte. "Setz dich", forderte sie ihn auf, sich neben sie zu setzen. Yo hockte sich neben sie. Er sah sie immer noch nicht an. "Ich hatte dich etwas gefragt." Anna sah ihren Verlobten wartend an. "Ich weiß..." "Wieso antwortest du dann nicht?" "..." "Mach es noch mal." "Was?" "Du sollst mich noch mal küssen." Anna sah ihm direkt in die Augen, als er zu ihr aufsah. In seinen Augen spiegelte sich Überraschung wieder, woraufhin Anna sagte: "Findest du es nicht feige, mich nur zu küssen, wenn ich schlafe?" Yo sah ein, dass Anna irgendwo Recht hatte. Deshalb beugte er sich entschlossen zu ihr vor. Gerade in dem Moment, wo seine Lippen ihre berührt hätten, wichen sie auseinander, weil sie vor der Tür ein Poltern hörten. Yo ging nachsehen, doch er fand nichts. Er drehte sich um und machte die Tür ganz hinter sich zu. Er sah Anna an. Ohne zu zögern ging er auf sie zu, hockte sich vor sie und küsste sie liebevoll. Anna hatte vor Überraschung die Augen aufgerissen. Doch jetzt schloss sie sie und erwiderte genüsslich den heißen Kuss. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und zog ihn so näher an sich heran. Yo's Hände glitten an ihrem Rücken herunter. Nicht zu weit, da er Angst hatte, Anna könnte sonst einen Rückzieher machen. Die beiden waren so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie nicht mitbekamen, wie die Tür wieder einen Spalt weit lautlos auf glitt. "Das ist so was von unfair", maulte Horohoro flüsternd. "Sei froh, dass sie noch nicht wissen, dass wir hier sind", schimpfte Manta genauso flüsternd. "Du dürftest eigentlich gar nicht hier sein, Kurzer. Du bist noch nicht aufgeklärt", erwiderte Horohoro fies grinsend und flüsternd. Manta blickte beleidigt drein. Er wusste nicht, was er darauf antworten sollte. "Halt du mal schön die Klappe, Tracer. Wegen dir wären wir fast aufgeflogen", wies Lyserg Horohoro zurecht. Auch er flüsterte. "Genau. Nur weil du fast auf Yo losgegangen wärst, als er Anna küssen wollte, sind sie auf uns aufmerksam geworden", fügte Ryu ebenfalls flüsternd hinzu. Horohoro sah leicht beschämt zu Boden. Dann waren sie wieder alle still und lauschten (bzw. spannten...). Anna und Yo lagen inzwischen auf Anna's Bett. Sie küssten sich immer noch heiß und innig. Yo löste seine Lippen von ihren und fing an ihren Hals zu küssen. Anna legte den Kopf in den Nacken und neigte ihn ein wenig zur Seite, sodass Yo mehr Angriffsfläche zur Verfügung hatte. Sie spürte seine Hand an ihrer Taille. Erst wollte sie sich noch wehren, doch ihr Körper gehorchte ihr nicht mehr. Auch als die Hand sich weiter nach oben vorarbeitete, ließ Anna es noch zu. Sie merkte tief in ihrem Inneren, dass sie es wollte. Sie wollte von Yo berührt werden. Wollte ihn berühren. Seine Nähe spüren. Seine Haut an ihrer. Anna vergaß alles um sich herum. Sie ließ Yo machen, was er wollte. Als sie wieder etwas wahrnahm, hatte er ihr das schwarze kurze Kleid vom Körper gestreift und trug selbst nur noch seine Shorts. Anna öffnete die Augen und sah den Jungen an, dessen Frau sie einmal sein würde. Er lächelte sie sanft an. Sie erwiderte sein Lächeln. Anna fühlte ein Teil des Gewichts seines Körpers auf ihrem, da Yo halb auf ihr lag. Seine rechte Hand glitt an ihrem Rücken zu dem Verschluss ihres BHs. Bevor er ihn öffnete, sah er Anna ernst an. Sie wusste genau, was er ihr mit diesem Blick sagen wollte: Willst du es wirklich? Sollen wir wirklich schon so weit gehen? Anna lächelte als Antwort aufmunternd. Dann nickte sie leicht, um ihm zu zeigen, dass er ruhig weitermachen konnte. Er öffnete den BH, zog ihn weg, betrachtete sie. Wie er fand, hatte sie schöne Brüste. Vorsichtig berührte er sie sachte. Ihre haut war zart und hatte noch so etwas Unschuldiges. Langsam berührte er ihre Brustwarze. Sie stöhnte kurz auf. Ihre Brustwarze wurde ziemlich schnell hart, dann küsste er sie. Anna wurde von der Berührung seiner Lippen mit ihrer Brust heiß. Ihr Atem beschleunigte sich langsam. Mit der rechten Hand verkrallte sie sich in seinen Haaren, mit der linken in seinem Rücken. Nun lag er ganz auf ihr. Sie mochte es, sein Gewicht zu spüren - und seine Erregung, die sich gerade bemerkbar machte. Ein leichter Schauer lief ihr über den Rücken, als seine Hände an ihren Körper hinab rutschten und ihren Slip herunter streiften. Ein mulmiges Gefühl kam in ihr auf, wo sie so entblößt vor ihm lag. Doch es verschwand recht schnell wieder, da auch er seine Shorts abstreifte und sie so nicht mehr alleine nackt war. Er legte sich neben sie, streichelte ihren Körper, küsste ihren Hals, liebkoste ihre Brüste. Ihre Körper heizten sich auf. Dann führte er langsam eine Hand an ihrem Bauch hinunter. Er berührte sie liebevoll zwischen ihren Beinen. Sie stöhnte auf. Ihr Atem beschleunigte sich noch mehr. Er streichelte sie sanft, bevor er an ihr hinab glitt und sie küsste. Ihr wurde heiß und kalt. Es war ein wunderbares Gefühl. Er tauchte mit seiner Zunge in sie ein. Sie schob ihm ihr Becken entgegen, verkrallte sich im Laken. Aus dem Stöhnen wurde ein leises Schreien, als sie kam. Er kam wieder nach oben, strich ihr eine Strähne, die an ihrer Stirn klebte, aus dem verschwitzten Gesicht. Sie sahen sich an. Er nahm ihre Hand und führte diese langsam zu seinem Glied. Als ihre Hand ihn berührte, durchfuhr ein Schauer seinen aufgeheizten Körper. Sie massierte ihn vorsichtig, bis er hart angeschwollen war. Er blickte sie noch einmal ernst an. Sie lächelte aufmunternd zurück. Er erwiderte ihr Lächeln. Ein kurzer Schmerz durchfuhr sie, als er langsam in ihr eindrang, um ihr nicht allzu sehr weh zu tun. Sie legte ihre Hände auf seinen Rücken, den Kopf zurück. Er küsste ihr Schlüsselbein, seine rechte Hand lag in ihrem Nacken, seine linke an ihrem Po... "Warum sind wir da schon weggegangen?", maulte Horohoro unten im Wohnzimmer. "Weil es anfing intim zu werden", meinte Lyserg so nebenbei. "Ja, erinnere mich auch noch dran. Danke Lyserg", verzweifelte Horohoro fast. "Ach komm schon, Horohoro. Irgendwann findest du auch noch die Richtige", versuchte Manta ihn aufzuheitern - Betonung liegt auf versuchen. "Aber die Richtige ist Anna", schluchzte Horohoro. Die anderen trösteten ihn, da sie merkten, dass Horohoro wirklich in Anna verliebt war. Kapitel 3: Von Hausarbeit und Eisessen -------------------------------------- Kapitel 3 "Wie sieht es denn hier aus?!" Anna stand vor dem Trümmerfeld, das einmal das Wohnzimmer gewesen war. Hinter ihr standen die Jungs, die jetzt versuchten zu verschwinden. "Hier geblieben!" Anna fasste nach hinten ohne hinzusehen. "Möchtest du mir das nicht erklären, Horohoro?" Horohoro schluckte hart, da Anna wirklich ihn erwischt hatte. Der Rest blieb auch, weil alle andren Schuldgefühle gegenüber Horohoro bekamen. "Kaum lässt man euch fünf Minuten aus den Augen, verwandelt ihr alles in ein einziges Chaos. Also, wer will freiwillig aufräumen? ...Keiner? Okay, dann werde ich das einteilen. Yo, Darling, du wirst das Wohnzimmer aufräumen. Und wehe, ich sehe nachher auch nur noch den winzigsten Staubflusen. Du wirst das Haus schrubben, Kurzer. Darin bist du ja schon geübt. Ryu, Lyserg! Ihr werdet den Abwasch übernehmen. Gibt es in diesem Haus überhaupt noch sauberes Geschirr?" Anna war inzwischen in die Küche gegangen. Sie machte den Kühlschrank auf und entdeckte die gähnende Leere darin. "Habt ihr in den letzten drei Wochen auch nur einmal etwas anderes eingekauft außer Alkohol, den Doublecheeseburgern für Yo und dem Playboy?" Keiner antwortete ihr. "Wenn das so ist... Horohoro!" "Ja, Anna?" "Du wirst einkaufen gehen!" "Jawohl, Anna..." "Und damit das auch was wird, werde ich mitgehen. Und wenn wir zurück sind, will ich das Haus in einem Topzustand sehen. Es wird so glänzen wie nie zu vor. Haben wir uns verstanden?" Anna sah die resignierten Männer an. Sie nickten nur unterwürfig. Anna wandte sich zur Tür. "Worauf wartest du, Horohoro? Auf besseres Wetter? Komm endlich aus der Hüfte!" Horohoro lief wie ein begossener Pudel hinter Anna her. Seine Freunde bemitleideten ihn. Anna zog Horohoro hinter sich her aus dem Haus. Sobald die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war, atmeten die verbliebenen vier auf. "Ich dachte schon die geht nie", seufzte Yo erleichtert. "Gib's zu. Dir wär es doch lieber, sie würde kommen", grinste Lyserg ihn schief an. Yo verstand nicht worauf er hinaus wollte, im Gegensatz zu Manta und Ryu. "Der war gut Lyserg. Wirklich", lachte Ryu sich schlapp und auch Manta konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Wir wissen genau, was gestern Abend zwischen euch gelaufen ist", klärte Manta seinen besten Freund auf. Dieser staunte seinen kleinen Freund mit großen Augen an (gibt's so was überhaupt? Anstaunen?!? ...was schreib ich mir wieder für ne scheiße heut zu Recht...) und eine leichte Röte stieg ihm ins Gesicht. "Ha- habt ihr uns etwa ge- gehört?", fragte er leicht entsetzt. "Wir hatte große Probleme, Horohoro davon abzuhalten, einfach hoch zu stürmen und dich windelweich zu prügeln", erklärte Lyserg in sachlichem Ton. Die Angst stand Yo förmlich ins Gesicht geschrieben. "Hey, beruhig dich. Er hat sich ja wieder eingekriegt", versuchte Manta ihn zu beruhigen. "Genau. und wir sollten jetzt mit dem Haus anfangen, bevor Miss Anna zurückkommt", stimmte Ryu zu. Sie erwähnten nicht, dass Horohoro sich in Anna verliebt hatte. Die Jungs machten sich an die Arbeit, damit das Haus wieder glänzte. "Und?", fragte Lyserg Yo, als sie eine kleine Pause einlegten. Sie hatten schon den ganzen Vormittag lang geputzt, aufgeräumt, geschrubbt, gespült. Das Gasthaus sah zwar aus wie vorher, allerdings glänzte es noch nicht und Anna hatte sich deutlich ausgedrückt: Sie wollte, dass das Haus so sauber war, dass man vom Fußboden essen konnte. Also waren sie noch längst nicht fertig. "Was und?", fragte Yo dämlich. "Wie war's?" Lyserg sah ihn erwartungsvoll an. Ryu und Manta hatten sich zu den beiden gesellt und waren genauso auf Yo's Antwort gespannt wie Lyserg. "Äh... na ja... nun..." Eine leichte Röte trat Yo ins Gesicht. Die anderen starrten in weiterhin an. "Ich kann euch das doch nicht erzählen", entrüstete Yo sich. "Warum nicht? Männer reden doch immer über so was", meinte Ryu unbeeindruckt. "Wenn Anna erfährt, dass ich darüber rede, habt ihr mich die längste Zeit gekannt. Sie macht mich kalt, wenn sie davon bekommt", malte Yo den Teufel an die Wand. "Jetzt übertreib nicht so maßlos. Erzähl lieber. Solang Trey dich nicht zerhackstückeln kann", forderte Lyserg. "Es... ich kann das nicht beschreiben. Es gibt nicht die richtigen Worte dafür. Man muss es einmal selbst erlebt haben, um es zu verstehen, wie wunderbar es ist. Es war ganz anders als mit -", Yo brach ab. Er hätte sich doch wirklich fast verraten und Ren erwähnt. Doch leider hatten seine Freunde so gut wie nur den letzten Satz behalten. Sie sahen ihn leicht entsetzt und verwundert an. Also traf Yo sich wirklich mit einem anderen Mädchen? Aber wieso? Nur weil Anna in Paris war? Das konnte doch nicht der Grund sein. Schließlich hatte er sich schon mit ihr getroffen, als Anna gerade abgeflogen war. Yo musste diese Unbekannte also schon länger kennen. Aber warum? Und warum dann diese Aktion mit Anna letzte Nacht? Sie konnten es nicht verstehen. Aber sie wollten Yo verstehen. Immerhin war er ihr Freund. Sie wollten ihm helfen. Wahrscheinlich war das ein Grund für seine schlechte Psyche. Sie drängten Yo, alles zu erzählen, doch er weigerte sich und wich den Fragen aus, indem er mitteilte, dass das Haus fertig werden müsste. Sie wüssten schließlich nicht, wann Anna und Trey nach Hause kommen würden. Und sie alle wussten, was Anna von Pausen hielt. "Das muss schneller gehen, Trey! Ich will noch heute wieder zu Hause sein. Nicht erst zu Weihnachten, Trantüte!" Anna drehte sich zu Trey um, der schwer beladen hinter Anna hertrottete. Er war kurz stehen geblieben, um nach ausreichend Luft zu schnappen, da ihm der wertvolle und lebenserhaltende Sauerstoff durch das Schleppen der 11 großen Tüten ausgegangen war. "Was haben wir da eigentlich bitte alles eingekauft, Anna?", wollte Trey keuchend von seiner hübschen Angebeteten wissen. "Nahrung", antwortete Anna knapp und sachlich. Dann fügte sie hinzu: "Und noch ein paar Shirts, 2 Hosen, 3 paar Schuhe, ein Rock und jetzt such ich noch ein neues Kleid." Trey's Unterkiefer war aufgeklappt. "Und wovon hast du das alles bezahlt?", befürchtete er das Allerschlimmste. "Was denkst du denn?", grinste Anna ihn fies an. Trey schluckte hart. "Ich... ich weiß nicht. Mit deiner Scheckkarte vielleicht?", riet er. "Fast:" Wieder klang sie ziemlich sachlich. "Mit deiner", grinste sie dann ziemlich süffisant. Trey's Befürchtung bewahrheitete sich. Er schluckte über den riesigen Verlust seines Geldes. "Wieso bist du so gemein zu mir? Was hab ich dir denn getan?", interessierte es ihn. "Ich kann nun mal nicht anders sein. Das ist nun mal meine Art", sagte sie entschuldigend. Sie sah verlegen zu Boden: "Es tut mir Leid, Trey." BOMB! Trey hatte alle 11 Tragetaschen losgelassen. Hatte Anna (!) sich gerade wirklich, leibhaftig bei ihm... entschuldigt?!? "Du Idiot! Wieso lässt du die Taschen fallen?" Anna war wieder ganz sich selbst. Trey: *denkt* Ich muss es mir doch eingebildet haben. Wieso sollte sie sich auch entschuldigen? Das ist doch absolut blödsinnig. "Das ist schön!", wurde Trey aus seinen Gedanken gerissen. Er sah auf. Anna stand vor einem Schaufenster und betrachtete ein Kleid. Es war schwarz, tailliert, rückenfrei und hatte einen asymmetrischen Saumabschluss. Anna betrat das Geschäft. Es sah ziemlich teuer aus, wie Trey fand. Er folgte ihr widerwillig. Anna hatte sich das Kleid in ihrer Größe heraussuchen lassen und verschwand in einer Kabine. Trey entdeckte einen Hocker davor und ließ sich dankbar nieder. Er konnte sich endlich ausruhen. Allerdings nicht sehr lange, da Anna aus der Kabine trat. "Und? Steht es mir?", fragte sie. Sie drehte sich einmal um sich selbst, wobei das Kleid ein bisschen hoch flog. Trey bekam vor Staunen den Mund nicht mehr zu. Anna sah hinreißend aus in ihrem Kleid. "Scheinbar schon", lächelte sie flüchtig, ging in die Kabine, zog sich um und kaufte das Kleid - von ihrem Geld (bzw. von Yo's Geld XD...). "Wieso isst du denn gar nichts?", wunderte Anna sich. Da war sie schon mal so nett und ging ein Eis essen und Trey rührte seins nicht mal an. Sie fühlte sich beleidigt. "Da bin ich einmal so nett, gönne dir ne Pause, deine Kumpel haben mehr Zeit, dass Haus in Ordnung zu bringen und du bekommst sogar ein Eis von mir. Aber was machst du? Du probierst es nicht mal." Anna wirkte sehr aufgebracht, doch Trey bemerkte das Lächeln, das um ihre Mundwinkel zuckte. "Ich liebe dich!" Trey konnte es nicht länger für sich behalten. "Wie bitte, was?" Anna sah Trey geschockt an. Das konnte er doch nicht wirklich ernst meinen, oder? Er wusste doch, dass sie mit Yo verlobt war. Wieso sagte er dann so was? Und wieso schlug ihr Herz auf einmal so schnell? Sie war sicherlich nur verwirrt. Das musste es sein - oder nicht? Was sollte es sonst für einen Grund haben? Das war die einzige vernünftige Erklärung. Etwas riss sie aus ihren Gedanken. trey hatte auf den Tisch gehauen und sah zu Boden. "Ich bin so was von dämlich. Wie konnte ich dir das nur sagen? Ich bin so ein Idiot. Vergiss es einfach, okay? Das ist das Beste für alle -" "Nein... Es- es tut mir Leid. Ich hab dich immer so mies behandelt und habe nicht bemerkt, wie du empfindest. Das tut mir alles so Leid. Alles was ich dir angetan hab. Kannst- kannst du mir das alles verzeihen?" Anna sah Trey erwartungsvoll an. Trey kam es vor, als würde er in ihren Augen etwas glitzern sehen. Weinte Anna etwa? "Du musst dich doch nicht entschuldigen. Ich müsste mich entschuldigen", entgegnete er verwirrt. "Wieso solltest du dich für deine Gefühle entschuldigen? Gefühle kann man nicht steuern. Also muss man sie auch nicht entschul-" weiter kam Anna nicht. Trey hatte sie zu sich gezogen und geküsst. Sie spürte seine Lippen. Es war ungewohnt aber nicht unangenehm, seine Lippen waren warm und weich. Sie schloss sie Augen und spürte seine Zunge an ihren Lippen. Zu seiner Verwunderung öffnete sie jene leicht, sodass er sie liebevoll küssen konnte. Sie erwiderte den Kuss zwar nicht, aber sie wehrte ich auch nicht ab... Kapitel 4: Wo ai ni... ---------------------- Endlich da: Kapitel 4! Hat ja auch lang genug gedauert. Das tut mir auch Leid. Mir fehlte nur der letzte Absatz. Ich hatte ein Schreibtief... deshalb ist das Kap erst jetzt fertig. Das Ende ist etwas kitschig geworden. Tut mir Leid. Seht es einfach als Warnung. Aber ich laber wie immer zu viel. Viel Spaß beim Lesen und vergesst bitte die Kommis nicht. die sind immer erwünscht. Kapitel 4 Leise und vorsichtig schlich sie sich in sein Zimmer. Es musste etwa halb zwei morgens gewesen sein. Sie wusste es nicht ganz genau. Sie war mit dem Bedürfnis aufgewacht, ihn zu sehen. Er lag in seinem Bett und schlief (ist ja auch mitten in der Nacht. was soll er denn sonst machen, wenn nicht schlafen, hm?). Wie anziehend der Anblick des Schlafenden doch war. Sie spürte das verlangen in sich, das sie doch eigentlich gar nicht haben durfte. Aber in diesem Moment war ihr das alles egal. Sie bekam so eine Chance schließlich nicht alle Tage. Also musste sie diese nutzen - es hieß jetzt oder nie. Sie entschied sich für jetzt. Langsam ließ sie sich neben ihm auf dem Bett nieder. Sie strich eine dunkle Haarsträhne aus seinem Gesicht. "Ich bin widerlich. Ein Monster. Ich will niemanden außer dir. Niemand wird dich jemals so lieben wie ich." (kommt euch das bekannt vor? also mir schon... Woran könnte das wohl liegen...? XP AS an die Macht!!!) Sie beugte sich zu ihm herunter, legte ihre Lippen auf seine, spürte die Wärme. Seine Lippen fühlten sich so sanft an. Am liebsten hätte sie die Zeit angehalten. Sie wollte, dass der Augenblick nie mehr vergehen würde. Sie löste sich von ihm. Er schlief immer noch tief und fest. Sie stand auf und wollte verschwinden, bevor er doch noch aufwachte. Doch als sie an der Tür stand und noch einen letzten Blick zurück warf, zeichnete sich jede Linie seines perfekten Körpers an der dünnen Decke ab (was ist das jetzt wieder für'n komischer Satz geworden?............. ich bin wieder so notgeil kann das sein? "jede Linie seines perfekten Körpers" echt mal... T-T). Sie ging zurück, kniete sich vor das Bett und führte lautlos ihre Hand unter die Decke. Sie berührte seine Leisten, schob langsam die Hand unter seinen Hosenbund. Bevor sie ihn jedoch tatsächlich berührte, sah sie unsicher zu ihm, um sich zu vergewissern, dass er wirklich immer noch schlief. Es zeigte sich nicht die kleinste Regung in seinem Gesicht. Als sie ihn dann berührte, lief ihr ein kleiner Schauer über den Rücken. sie genoss die Berührung. Sie würde wohl so schnell nich mehr in diesen einmaligen Genuss kommen. Sie schloss die Augen und biss sich auf die Unterlippe, kurz bevor ihr Arm ruckartig fest umschlossen wurde (was hab ich bitte genommen, dass ich solche beschissenen Formulierungen von mir gebe? das ist heut echt schlimm............... T______T). Sie öffnete entsetzt die Augen und drehte langsam ihren Kopf. Sie sah ihm direkt in die Augen. "Was zum Teufel machst du da, Run?", fragte Ren langsam und hatte Schwierigkeiten ruhig zu bleiben. Seine Schwester betatschte ihn doch tatsächlich! "Ich, äh... also, na ja..." Run wusste nicht genau, wie sie das erklären sollte. Schließlich wusste ich es selbst nicht. warum wollte sie ihren Bruder noch mal berühren? Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Ren grob ihre Hand aus seiner Hose zog. "Verschwinde!", befahl er ihr in einem tiefen Flüsterton (hach *lechz* muss sich das geeeiiilll anhören... ich bin echt seltsam oder?). Run tat, was er ihr gesagt hatte. Sie warf ihm einen letzten Blick von der Tür aus zu. Er sah ziemlich wütend aus *schmilz*. Sie verschwand, machte die Tür hinter sich zu. Was Ren nicht sah, war, dass Run noch an die Tür gelehnt stehen geblieben war und flüsterte: "Es tut mir so leid, ...kleiner Bruder..." Eine Träne lief ihr über die Wange. Dann ging sie schluchzend in ihr Zimmer. Ren lag auf dem Bett und starrte an die Decke. Jetzt war es also klar: Seine Schwester stand wirklich auf ihn! Was sollte er jetzt nur machen? Wenn er hier bliebe, würde Run wahrscheinlich früher oder später versuchen ihn rumzukriegen oder so. Aber wo sollte er wohnen, wenn nicht in dem Apartment, das er sich mit seiner Schwester teilte? Da kam ihm plötzlich eine Idee. Er wusste einen Ort, an dem er bestimmt willkommen war. Er wusste nur noch nicht ganz wie er es anstellen sollte, den Hausdrachen zu besänftigen. Aber ihm würde schon etwas einfallen. Er legte sich zufrieden auf die Seite und schloss die Augen. Morgen würde er fragen. Je eher desto besser. Er schlief einigermaßen beruhigt ein. Das heiße Wasser klatschte auf seine Hand. Es hatte eine angenehme Temperatur. Er stellte sich ganz unter die Dusche. Er legte den Kopf in den Nacken. Er spürte die nasse Wärme auf seinem Gesicht. Das tat gut. Unter der Dusche fühlte er sich frei. Es war der einzige Ort, wo er er selbst sein konnte. Hier konnte er seine Gefühle zeigen. das prasselnde Wasser auf seiner Haut verlieh ihm ein Gefühl von Freiheit. (was soll das denn jetzt schon wieder...? ich weiß glaub ich selbst nich immer was ich schreibe... also nit immer so ernst nehmen XD) Ein Wassertropfen rann seine rechte Wange hinunter - oder war es gar keiner? Das Wasser suchte sich über seinen Körper den Weg nach unten. Die einzelnen Tropfen flossen über seinen durchtrainierten Körper, von seinem Rücken über seinen Po an seinen Beinen hinab. (wie gern wär man da wohl so'n tropfen?) Es gab so viele Probleme in seinem Leben. Manchmal hatte er das Bedürfnis, alles hinter sich zu lassen. Er wollte einfach nur raus. Weg von allen Problemen. Aber wie sollte er das anstellen? Außerdem kam weglaufen nicht in Frage. Er war kein Feigling! Er versteckte sich nicht. deshalb flüchtete er sich in sich selbst. Nur so konnte er das alles vergessen. und am besten ging das nun mal unter der Dusche. Wenn der heiße Wasserstrahl den Körper aufheizt und einem absolute Freiheit verspricht. Genau wie es jetzt wieder der Fall war. Die Wärme der Nässe war in seinen Körper gedrungen. Er hatte fast das Gefühl er würde schwitzen. Ihm war heiß. Dann folgte der angenehme kleine Schauer, den er in letzter Zeit so oft gefühlt hatte, als er sich mit der rechten Hand umfasste, während die andere sich wie immer an der Wand abstützte. Er fuhr mit der Hand auf und ab, bis er vor Erregung hart angeschwollen war. Er massierte sich, streichelte sich, bis er mit einem leisen Stöhnen auf den (perfekten) Lippen kam (ich will mitduschen *snif*). Er ließ den Kopf hängen. Das Wasser strömte an ihm hinunter. Die kurzen schwarzen Haare hingen strähnig in seinem Gesicht. er stellte das heiße Wasser ab. Seine Haare tropften den Boden voll, als er aus der Dusche trat, ein Handtuch nahm und es um seine Hüfte schlang (nicht machen Ren! Das verdeckt doch alles! T_T). Er war wieder in der bitteren Realität... "997...998...999...1000..." Ren lehnte sich zurück und holte tief Luft. Das war die letzte Übung für diesen Tag gewesen. Das tägliche Training war ein andere Teil seines Lebens, indem er sich frei fühlte - abgesehen von den heimlichen Treffen nachts. Heute Nachmittag wollten sie sich auch treffen. Yo wollte ihm irgendwas sagen. Ren fragte sich, was das wohl war. Wenn es um Yo ging hatte Ren sozusagen eine rosarote Brille auf. Er sah dann alles etwas optimistischer als sonst. Yo hatte sich sehr ernst angehört, aber Ren war sich sicher, dass es nichts Schlimmes sein konnte. Er stand auf. Er nahm sich Glas Milch und sah auf die Uhr. Er hatte noch etwa eine Stunde, bevor er sich mit Yo traf. "Hey. Du bist schon da? Wie kommt das?", wurde Ren von einer heiteren und ausgelassenen Stimme gefragt. "Ich wollte nur nicht zu spät kommen", erwiderte dieser. Yo hockte sich neben seinen Freund ins Gras. "Deshalb bist du zehn Minuten zu früh?", fragte er lächelnd. "Du bist doch auch schon da...", war das einzige was Ren von sich gab. Yo kratzte sich am Hinterkopf. Da hatte Ren allerdings Recht. "Ich muss dir was sagen!", kam es nach einer kurzen Pause von beiden Jungs zeitgleich. "Du zu erst!" Wieder waren es beide zusammen. Dann machte Yo eine Geste, mit der er Ren signalisierte, dass er anfangen sollte. "Na ja... Um genau zu sein, wollt ich dich eigentlich etwas fragen, Yo...", druckste Ren etwas rum. "Immer raus damit!", meinte Yo in seiner fröhlichen art auffordernd. "...Kann ich... bei euch... einziehen...?", murmelte Ren langsam. Doch Yo hatte es dennoch verstanden. Er sah den jungen Chinesen einen Moment lang überrascht an. Dann fasste er sich aber wieder. "Wie kommt's?", wollte er ehrlich wissen. "Es ist... wegen Run... aber... ich möchte nicht darüber reden, okay?" Ren sah auf den Boden vor seinen Füßen, wie schon die ganze Zeit über. Yo verstand, dass es besser war, nicht näher auf dieses Thema einzugehen. Darum sagte er nur in seine lockeren Art: "Klar kannst du bei uns wohnen. Wir müssen nur Anna davon überzeugen. Aber das werd ich schon irgendwie hinkriegen. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen." Ein Lächeln huschte über Ren's Lippen, was Yo's Lachen für einen Moment ersterben ließ (hört sich irgendwie blöd an..., aber egal). "Und was wolltest du mir sagen?", fragte Ren, nachdem Yo sich wieder gefasst hatte. Es kam schließlich nicht alle Tage vor, dass REN TAO lächelte. "Ach, eh... das ist nicht weiter wichtig gewesen", versuchte Yo sich heraus zu reden. Doch eigentlich, war es ganz anders. Er hatte ihm eigentlich diese Sache mit Anne erzählen wollen, die da gestern vorgefallen war. Doch wie sollte er das jetzt. Wo Ren doch anscheinend "glücklich" war. Er wollte nicht, dass das das letzte Lächeln war, das man bei Ren gesehen hatte. Er wollte nicht, dass Ren enttäuscht wurde. Oder verletzt. Und er wäre beides gewesen, wenn Yo ihm erzählt hätte, dass er mit Anna geschlafen hatte. Also beschloss er, es ihm doch nicht zu erzählen. "Wieso hast du dich dann so ernst angehört, als du dich mit mir verabredet hattest? Es schien dir doch sehr wichtig und dringend zu sein?", wurde Yo aus seinen Gedanken gerissen. Ren schien wieder ganz er selbst zu sein. Kalt und gefühllos. Aber Yo wusste, dass das nicht stimmte. Dass es nur ein Trugbild war. Hinter dieser "Fassade" war der wahre Ren. Der Ren, der verletzlich, einsam und unglücklich war. Und Yo wollte das ändern. Ren sollte stark sein. Glücklich. Und vor allem nicht allein. Yo wollte für ihn da sein. Ihm ein Freund sein, der ihm zur Seite stand und nicht im Stich ließ. Doch er wollte auch noch etwas anderes sein. Er wollte derjenige sein, der Ren glücklich machte. Derjenige, der ihm half noch stärker zu werden. Und er wollte, dass Ren das sah. Dass er sah, dass er nicht allein und einsam war. Sollte sehen, dass es Menschen gibt, die ihn glücklich machen wollen, die sein Lächeln sehen wollen. Sollte sehen, dass es jemanden gab, der ihm Stärke verlieh. Innere Stärke. Seelische Stärke. Und er sollte sehen, dass Yo dieser jemand sein wollte. Dass er es war. Dass er es ist und immer sein wird. "Ach weißt du, ich wollte nur, dass du auch wirklich kommst. Ich wollte dich einfach sehen", redete Yo sich dann heraus. Darauf war Ren allerdings nicht gefasst gewesen. Er blickte seinen Freund verwundert an. Ein leichter Rotschimmer zierte seine Wangen. So was war er von Yo nicht gewohnt. Es schmeichelte ihm sehr, was er aber eigentlich nicht zugeben wollte. Yo bemerkte, dass Ren rot geworden war und blickte diesen nun verwundert an. "Ich würde immer kommen, wenn du dich mit mir treffen willst... egal aus welchem Grund", flüsterte Ren mehr zu sich selbst. Doch Yo bekam es trotzdem mit. Jetzt war er noch viel verwunderter als vorher. Hatte Ren das gerade wirklich gesagt. Er würde immer kommen, egal aus welchem Grund? Nun war es Yo, dem das Blut in den Kopf stieg und so dessen Wangen rot färbte. "Meinst du das ernst?", wollte er wissen, da er es immer noch nicht fassen konnte. Ren sah ihm in die Augen, zum ersten Mal an diesem Tag. Es lag so viel Wahrheit und Reinheit in ihnen, dass Yo der Atem stockte. So einen Blick hatte er bei Ren noch nie gesehen. Ren hatte gerade beschlossen, etwas zu tun, was er schon oft gedacht hatte. Und nun würde er es aussprechen. "Natürlich...", meinte er noch zu Yo. Dann beugte er sich zu ihm vor und küsste ihn zärtlich. Als er sich wieder von dem etwas überraschten Yo getrennt hatte, flüsterte er ihm ins Ohr: "Wo ai ni..." So das war's dann auch schon wieder. Auch wenn ihr mich für dieses Ende lynchen werdet. Nehmt es bitte so hin... ich fand, dass es eine gute Stelle zum aufhören war... wenn ihr anderer Meinung seid, könnt ihr das ja in eure Kommis schreiben *fiesgrins* *berechnedist* Bis zum nächsten Kappi! Eure Kyo-katzi Kapitel 5: Und noch einer mehr??? --------------------------------- Da bin ich wieder... tut mir leid das ihr diesmal so lang warten musstet, aber da die Schule weider angefangen hat hatte ich kaum Zeit zum Tippen... und dann kam auch noch dazu das ich ne Schreibblokkade hatte... Und meiner freundin Maron_Reike hab ihr es zu verdanken, dass ich keins mehr hab. Also bedankt euch bei ihr *irre lach* *nicht ernst nehmen* Ich wollte mich auch noch bei meinen lieben Kommischreibern bedanken: Ciara_Espio S_DaichiNiwa_Z Maron_Reike Rikku-chan _Chie_ Luli-chan Kasura17 linsey Tea-chan15 silberkatze01 DANKE hab ecuh alle ganz dolle lieb *euch alle ganz dolle knuddel* Außerdem werd ich jetzt meine Chance nutzen und n bissel Schleichwerbung für meine neue FF machen... Also falls ihr Fruits Basket kennt (wenn nich auch egal, lest sie bidde trotzdem) könnt ihr sie euch ja mal ansehn und vllt auch nen Kommi da lassen... sie heißt "Tears are like dew on roses"... um wen es im Prolog geht, hab ich mit Absicht nicht erwähnt, also nicht abschrecken lassen... So jetzt hab ich aber genug geschwafelt, liest ja eh keiner... Viel Spaß mit Kapitel 5! Euer Kyo-katzi --------------------------------- Kapitel 5 [...] "Natürlich...", meinte er noch zu Yo. Dann beugte er sich zu ihm vor und küsste ihn zärtlich. Als er sich wieder von dem etwas überraschten Yo getrennt hatte, flüsterte er ihm ins Ohr: "Wo ai ni..." "..." Yo blickte Ren mit großen Augen an. Es spiegelte sich die Verwunderung in ihnen wieder. Er wusste nicht genau, was er jetzt sagen sollte. Was erwartete Ren von ihm? Was wollte er hören? Dass er ihn ebenfalls liebte? Was wollte Ren damit bezwecken? Warum hatte er ihm das gesagt? Und warum ausgerechnet jetzt? Jetzt, wo er ihm doch eigentlich sagen wollte, dass er mit Anna geschlafen hatte. Tausende von Fragen schwirrten in Yo's Kopf herum - und er wusste nicht auf eine einzige eine Antwort. Doch wurde er aus seinen Gedanken gerissen, bevor sein Kopf anfangen konnte zu rauchen von dem ganzen Wirrwarr, das dort herrschte. "Du musst jetzt nicht antworten. Ich wollte nur, dass du es weißt. Das reicht mir. Es reicht mir, wenn du weißt, was ich fühle. Und wenn ich weiß, dass dir meine Gefühle nicht gleichgültig sind... Das sind sie doch nicht, oder?" Ren blickte Yo tief in die Augen. Dieser musste schlucken. Waren ihm Ren's Gefühle egal? Bewegte es ihn, dass Ren ihn liebte? Was hatte er gefühlt, als Ren ihm seine Liebe gestanden hatte? Sein Herz hatte angefangen schneller zu schlagen. Sein Mund war trocken geworden, seine Knie weich. Er hatte das Gefühl, gleich umzukippen. Scheinbar hatte es ihm sehr geschmeichelt, was Ren fühlte. Seine Gefühle waren ihm eindeutig nicht egal. Und das freute ihn. Er wusste nicht, warum, aber er war in einer gewissen weise glücklich, dass es jemanden gab, der so für ihn empfand. Und noch viel glücklicher machte es ihn, dass dieser jemand Ren war. "Es ist mir nicht egal! Wieso sollte es mr egal sein? Denkst du etwa, du wärst mir egal? Wenn du mir egal wärst, hätte ich wohl nicht so oft mit die Nächte durchgemacht, oder?" Yo sah ihm fast schon herausfordernd an. Ren war ziemlich überrascht über diese Antwort. "Wo ist Yo denn jetzt schon wieder hin?", fragte Manta genervt, als er das Wohnzimmer betrat und in der Tür stehn blieb. Trey, der auf der Couch saß und lustlos, den Fernseher anstarrte, blickte auf und zuckte dann mit den Schultern. Er sah einen Schatten die Treppe, die man vom Wohnzimmer aus sehen konnte, herauf gleiten. Der Schatten machte eine eindeutige Geste, die ihm zeigte, dass er folgen sollte. "Keine Ahnung. Frag doch Ryu und Lyserg. Die sind in der Küche. Frag mich nicht, was die da machen. Das will ich gar nicht wissen", antwortete Trey ihm. Manta verzog sich ohne noch ein einziges Wort zu sagen in die Küche. Als Trey sich sicher war, dass er verschwunden war, stürzte er die Treppe hoch. Er ging bis zu ihrer Tür. Dort blieb er einen Moment lang stehn und dachte nach. Sollte er jetzt wirklich dieses Zimmer betreten? Was würde geschehen, wenn er es tat? Aber vielmehr beschäftigte ihn die Frage, was Anna mit ihm machen würde, wenn er ihr Zimmer nicht betreten würde. Nach einer halben Ewigkeit, wie es ihm schien, entschied er sich dafür, dass Zimmer zu betreten, da er Angst vor Annas Zorn hatte, würde er sie jetzt "versetzen". Er legte die Hand auf die Türklinke. Es dauerte noch mal bestimmt fünf Minuten, bis er sich dazu durchrang, sie runter zu drücken. Er war sichtlich nervös. Seine Hand zitterte leicht und er hatte ein leichtes mulmiges Gefühl in der Magengegend. Er betrat das Zimmer. Anna stand mit dem Rücken zur Tür gewandt am Fenster und sah hinaus. "Dachte schon, du würdest gar nicht mehr kommen...", murmelte sie ohne sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Trey schloss die Tür hinter sich und wollte zu Anna gehen, doch sie hielt ihn auf: "Bleib da! Wir müssen reden! Wegen... gestern! Das war nicht richtig, Trey. Ich hab dir Hoffnung gemacht mit diesem Kuss. Ich..." Anna brach ab. Trey stand direkt hinter ihr und hatte seine Arme um ihre Schultern gelegt. "Trey, was...? Bitte, lass mich los!" Anne war überrascht, dass sie nicht bemerkt hatte, wie Trey näher kommen war. War sie so sehr abgelenkt gewesen? Aber wo von denn? Oder hatte ihr Unterbewusstsein zugelassen, dass er näher kommen sollte? Sie war verwirrt. Trey's Nähe und die Wärme, die er ausstrahlte, verunsicherten Anna. Sie hatte das Gefühl, tausende von Ameisen würden in ihrem Bauch eine riesige Fete veranstalten und wild durcheinander laufen. Sie wollte doch gar nicht so fühlen. Sie liebte doch Yo! Nur ihn und sonst niemanden - oder? Sie war sich auf einmal nicht mehr im Klaren darüber, was sie für wen empfand. Als Trey dann anfing ihren Nacken mit seinen Lippen zu bearbeiten und leise Küsse bis zu ihrem Schlüsselbein zu setzten, stellten sich alle noch so kleinen Härchen an Anna's Körper auf. Sie spürte auf einmal das Verlangen nach seinen Berührungen. Sie wollte ihm nahe sein. So wie sie schon mal Yo nahe war. Doch da war die leise, fast flüsternde Stimme in ihrem Kopf. Sie sagte ihr, dass sie es lassen sollte. Dass Yo sehr enttäuscht darüber wär, wenn sie jetzt auf Trey's Forderungen eingehen würde. Dieser hatte inzwischen seine rechte Hand einkleines Stückchen in Anna's Ausschnitt wandern lassen - und sie machte keine Anstalten, ihn davon abzubringen. Dabei hatte sie Yo doch am Abend von dem Kuss erzählen wollen. Wollte ihm erklären, dass er nichts zu bedeuten hatte und es nie wieder vorkam. Dass er es Trey nicht übel nehmen sollte, weil er nicht ganz "bei Sinnen" war. Doch nun merkte Anna, dass sie dem Blauhaarigen nicht widerstehen konnten. Sie drehte sich zu ihm um und schubste ihn vorsichtig auf ihr Bett. Dann ging sie zur Tür und schloss diese ab. Als sie sich wieder zu ihm umdrehte, warf sie ihm noch einen leicht lasziven Blick zu, bevor sie sich über in beugte und ihn voller Leidenschaft und Hingabe küsste... Yo war mit Ren zu dessen Apartment gegangen, um schon mal die wichtigsten Sachen zu holen. Run begrüßte die beiden freundlich, doch Ren würdigte sie keines Blickes. Er verschwand in seinem Zimmer und packte seine Sachen. "Was hat er denn?" Run sah ihrem Bruder traurig nach und Yo bemerkte, dass da mehr von Run's Seite aus war als nur geschwisterliche Zuneigung. Er sah in ihren Augen die bedingungslose Liebe, die sie für ihren Bruder empfand. "Ob er deswegen ausziehen will?", fragte Yo sich in Gedanken. Ren war ziemlich schnell fertig mit Packen. Er hatte es anscheinend sehr eilig von seiner großen Schwester wegzukommen. Yo ging nicht weiter darauf ein, sah aber noch den hasserfüllten Blick, den Ren Run zu warf, bevor er aus der Tür war. "Bye!", meinte Yo noch in seiner üblichen lockeren Art, aber selbst ein Blinder hätte bemerkt, dass diese nur aufgesetzt war. "Da bin ich wieder! Anna? Ich muss mit dir reden!" Yo betrat das Gasthaus gefolgt von Ren. Man konnte ein seltsames Poltern von oben vernehmen. Yo blickte Ren fragend an, doch dieser war genauso ahnungslos wie sein Freund. Einige Minuten später kam Anna die Treppe heruntergestolpert. Sie war ziemlich außer Atem und ihre Haare sahen auch schon mal besser aus. "Was... was gibt es denn, Yo?", fragte sie nach Luft schnappend. Yo hatte das Gefühl, er hätte eine Tür zuschlagen hören, schaute deshalb erst die Treppe hoch, dann fragend zu Anna. "Vielleicht sollten wir uns erst mal setzten." Anna bugsierte einen verdatterten Yo und einen ebenso verwirrten Ren ins Wohnzimmer. "Also, du wolltest mir was sagen, Schatz?" Anna versuchte Yo fast krampfhaft von dem, was oben geschehen war und noch geschehen konnte abzulenken, was diesem jedoch nicht weiter auffiel. Deshalb widmete er sich jetzt dem ursprünglichen Thema des Gespräches. "Also, Anna... es... geht um Ren", fing Yo an. "Was ist mit ihm?" Anna sah fragend von Yo zu Ren und wieder zurück. "Ich hab Stress mit meiner Schwester", erklärte der junge Chinese sachlich. "Mit Run? Was denn für Probleme?" Anna wirkte leicht besorgt. Wem ihre Sorge allerdings galt wusste nur sie selbst - ob Ren oder einer gewissen Person, die sich oben mucksmäuschenstill in ihr eigenes Zimmer gestohlen hatte... "Das tut doch nichts zur Sache, oder? Der Punkt ist, Anna... kann Ren nicht auch noch bei uns einziehen?", fragte Yo mit einem für ihn typischen Lächeln direkt. Eine verdächtige, angespannte und leicht bedrohliche Stille trat ein. Anna schien einen Moment darüber nachzudenken. Ren wünschte sich, dass Anna endlich reagieren würde und nicht nur einfach so dasaß. Es beunruhigte ihn, wie er zugeben musste. Er wollte doch nur Klarheit haben. Klarheit darüber, ob er nun von seiner Schwester weg kam oder bei ihr bleiben musste. Oder ob er sich eine andere Bleibe suchen musste. Nach endlosen Minuten, wie es Ren und auch Yo vorkam, ließ Anna sich endlich zu einer Reaktion herab. "Warum?", war ihre knappe Antwort. Yo und Ren musterten sie einen Augenblick lang fassungslos. Hatte sie gerade tatsächlich ,warum?' gefragt? War das alles, was ihr dazu einfiel? Yo hatte einen regelrechten Gefühlsausbruch von seiner Verlobten erwartet. Was ihm einfiele, einfach zu bestimmen, noch jemanden mehr aufzunehmen, den man durchfüttern musste. Dass immer noch sie diejenige sei, die hier das Sagen hatte in diesem Haus. Aber nichts dergleichen war geschehen. "Weil ich es nicht mehr mit ihr unter einem Dach aushalte ohne daran zu verrecken. Ist das Begründung genug?", konterte Ren auf seine eigene (liebenswert-romantische^^ *Wunschvorstellung Überhand gewinnt* *wieder total bekloppt is heute* einfach nicht auf meine dämlichen Kommentare achten Leute... -.-° *gomen*) etwas aggressive Art und Weise, wie nur er sie hatte (das ist auch gut so *Ren-an-die-Macht-Fähnchen schwenk*). "Okay, meinet wegen kann er hier bleiben... unter einer Bedingung", ließ Anna sich breitschlagen. "Wirklich?", fragten Yo und Ren gleichzeitig. Anna nickte nur noch mal zur Bestätigung. "Du musst dir allerdings mit Trey (falls euch aufgefallen sein sollte, dass er mal ,Trey' und mal ,Horohoro' heißt... stört euch bitte nicht dran... das hat dann einfach damit zu tun, ob ich Lust hatte jedes Mal ,Horohoro' zu schreiben oder einfach nur zu faul war und deshalb ,Trey' genommen hab... also, sorry... -.-" *gomen*) ein Zimmer teilen. Allzu viel Platz haben wir nämlich auch nicht mehr...", erklärte Anna. "Und was ist die Bedingung?", wollte Ren etwas skeptisch wissen. "Du musst dich im Haushalt beteiligen... Kochen, Putzen, Aufräumen und so... Bist du damit einverstanden?" Anna warf ihm einen herausfordernden Blick zu, den Ren erwiderte. Yo sah immer abwechselnd von seiner Verlobten zu seinem Geliebten. Er hatte ein flaues Gefühl im Magen. Ob das gut gehen wird? Die beiden in einem Haus... Das heißt, er sieht beide jeden Tag. Im Nachhinein war es vielleicht doch keine so gute Idee gewesen, Ren aufzunehmen. Es könnte gefährlich werden, da ja niemand von ihrer "Beziehung" wusste. "In Ordnung! Ich bin einverstanden", wurden Yo's Gedanken von Ren unterbrochen. "Immer noch besser hier für Anna zu schuften, als sich von Run begrabschen zu lassen", dachte er sich noch. Anna erhob sich schließlich. "Dann wäre ja alles geregelt. Falls mich jemand sucht: ich bin oben in meinem Zimmer." Anna verließ das Wohnzimmer und ging die Treppe hoch. In ihrem Zimmer angekommen, schloss sie die Tür hinter sich ab und stellte sich ans Fenster. Sie sah hinaus und eine einzelne Träne lief ihre Wange hinab. "Wieso, Yo?... Wieso hast du mir das angetan...?" ------------------------------ So, das war's auch schon wieder... ich weiß, ich bin gemein, euch jetzt noch mehr zu verwirren... tut mir Leid *gomen* Das nächste Kap gibt's, wenn ich mindestens so viele Kommis bekommen hab wie beim letzten Kap *berechnend ist* *Kommis haben will* Also bis zum nächsten Mal... Ach so... es werden wahrscheinlich 8 kapitel... wollt ich nur schon mal sagen... Hab euch allle lieb bis zum nächsten knuffel dat Kyo-katzi Kapitel 6: Why are you cryin'? ------------------------------ Einen wunderschönen guten Tag wünsche ich jedem, der das leist!^^ Endlich hab ich es geschafft - Kapitel 6 ist fertig! Ich danke euch allen, dass dir gewartet habt und mir treu geblieben seid. Und jetzt wird euer Warten belohnt^^ Besonders möchte ich meiner besten Freundin und Betaleserin danken, die gestern abend noch extra gebetat hat, obwohl sie heute arbeiten musste: Danke Phantasai, mein Drachili^^ Dieses Kap widme ich dir, weil du mich in letzter Zeit immer so unterstützt hast und mir Mut gegeben hast. Lieb dich, mein Frettchen. Auch danke ich allen meinen lieben Kommischreibern für die netten Kommis^^: Danke! So und da ich euch jetzt nich noch länger aufhalten will und das ja eh keiner liest, was ich hier schreibe, sag ich mal: Viel Spaß mit Kap 6^^ Kapitel 6 - Why are you cryin'? Es klopfte an der Tür. "Herein", kam es aus dem Zimmer. Die Tür ging auf und Ren betrat den Raum. "Ren? Was verschafft mir denn jetzt diese Ehre?", fragte Horohoro mit einem Anflug von Sarkasmus in der Stimme. Ren sah ihn einen Moment beleidigt an, sodass er fast aussah wie ein trotziges kleines Kind. "Ich wohn ab heute hier", war seine einzige Antwort und er zog den Koffer mit all seinem Hab und Gut ins Zimmer. "Was?!?", fragte Horohoro entsetzt. Er sah Ren bewegungsunfähig dabei zu wie er es sich in seinem Zimmer gemütlich machte. "Wieso denn ausgerechnet in meinem Zimmer?", wollte Horohoro wissen, nachdem Ren so gut wie fertig war. "Frag das Anna und nicht mich. Das war ihre Idee." Ren setzte sich auf seinen Futon und las in einem Buch. "Wie, das war Annas Idee? Wie kommt die denn auf den Schwachsinn??", regte Horohoro sich auf. Ren beachtete ihn gar nicht wirklich und las weiter in seinem Buch. "Frag sie doch, wenn du's unbedingt wissen willst", schlug Ren desinteressiert vor. "Das werd ich jetzt auch." Horohoro stand von seinem Stuhl auf und ging auf die Tür zu. "Es war nett dich gekannt zu haben...", murmelte Ren in sein Buch hinein. Horohoro hatte gerade die Hand auf die Türklinke gelegt und wollte sie runterdrücken, als er noch mal inne hielt und sich zu Ren umdrehte. "Wie... meinst du das denn jetzt, bitte?", fragte er den Chinesen. Ihm war das Entsetzten ins Gesicht geschrieben. "Na, ich würd es nicht unbedingt empfehlen sich mit Anna anzulegen... die ist eh in letzter Zeit irgendwie komisch drauf. Ich mein, noch komischer als sonst... aber bitte, geh ruhig." Ren sah nun von seinem Buch auf. Er hatte diesen Blick drauf. Diesen alles durchdringenden Blick. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verschwand Horohoro aus dem Zimmer. Er mochte diesen Blick nicht. Er war ihm unheimlich. Er wand sich also Annas Zimmer zu. Sollte er wirklich zu ihr gehen? Sollte er sie jetzt fragen, warum sie Ren in sein Zimmer gesteckt hatte? Sie hätte ihn ja auch zu Manta oder Lyserg stecken können. Warum zu ihm? Aber sollte er wirklich jetzt zu ihr gehen? Nachdem, was heute passiert war? Erst vor wenigen Stunden sogar. Sie hätten wahrscheinlich sogar miteinander geschlafen, wenn Yo nicht auf einmal nach Hause gekommen und nach Anna gerufen hätte. Was würde wohl passieren, wenn er Anna jetzt begegnen würde? Nach diesem Ereignis. Er wusste es nicht. Er konnte nur raten. Entweder er ging jetzt in ihr Zimmer um es herauszufinden oder er zog den Schwanz ein und versteckte sich irgendwo im Garten, bis er wieder in sein Zimmer konnte. Ren sah von seinem Buch auf. "Ist dieser Idiot jetzt wirklich zu ihr gegangen?", fragte er sich laut. Er stand auf und sah aus dem Fenster. Unter im Garten waren Yo, Manta, Lyserg und Ryu. Sie tobten herum wie kleine unschuldige Lämmchen. Ren beobachtete die vier eine Weile, wobei seine größte Aufmerksamkeit Yo galt. "Du bist immer so unbeschwert. Unentwegt am Lächeln. Ich möchte doch nichts weiter als dieses Lächeln zu bewahren. Aber wenn ich weiterhin so ein großer Egoist bin, werd ich dir nur wehtun. Das weiß ich. Du solltest bei Anna sein. Ihr seid verlobt, für einander bestimmt. Ich mach das doch nur kaputt. Wenn wir weiterhin zusammen bleiben, werden die anderen dich irgendwann verachten. Es ist mir egal was sie von mir denken. Sie verabscheuen mich ja sowieso schon. Da ist es nicht schlimm, wenn sie mich für pervers und verrückt halten. Aber ich will nicht, dass dir das auch passiert. Du bist immer ein Optimist gewesen. Nichts hat dir die Laune vermiest... nicht mal ich. Und doch hab ich dich auch schon ernst erlebt. Und das bewundere ich so an dir. Du bist... so... vollkommen..." Ren bemerkte nicht einmal wie ihm eine leise Träne über die Wange lief. Erst als er den salzigen Geschmack bemerkte, wischte er sich mit dem Ärmel über das Gesicht. Er sah wieder aus dem Fenster zu seinen Freunden runter. Ihm fiel sofort auf, dass eine ganz gewisse Person auf einmal fehlte. "Warum weinst du?", fragte eine sanfte leise Stimme hinter ihm. Er drehte sich erschrocken um und sah in diese braunen Augen, die er so sehr liebte. "Ich... weine nicht", sagte Ren bestimmt. "Ich hab von unten gesehen, wie du uns beobachtet hast... Was ist los?", fragte Yo ruhig. Ren sah ihm tief in die Augen. Er konnte es ihm nicht sagen. Dafür war seine Zuneigung zu diesem Jungen viel zu groß. Ohne dass er es wollte, rann eine weitere Träne seine Wange hinab. Yo zog Ren in seine Arme und drückte ihn an sich. "Weine ruhig. Ich bleib bei dir. Versprochen...", flüsterte Yo seinem Geliebten ins Ohr. Er konnte ja nicht wissen, wie sehr Ren diese Worte mitnahmen. Anna stand immer noch am Fenster und weinte. Ihr Blick hing am Horizont, wo die Sonne gerade unterging. Eine riesige, rot glühende Scheibe, die langsam im Nichts zu verschwinden schien. Der Himmel war ein Farbenspiel aus violett und blau. Anna gefiel der Anblick. Er schien sie in einer fast magischen Art und Weise zu beruhigen, zu trösten. "Anna... was... ist denn los?", fragte eine besorgte Stimme hinter ihr. Sie wandte sich nicht um, sah weiter aus dem Fenster. "Wieso weinst du?" Horohoro legte vorsichtig eine Hand auf Annas Schulter, woraufhin sie leicht zusammen zuckte. Sie drehte sich immer noch nicht um. Darum legte Horohoro seine Arme um sie und zog sie an sich - wie er es schon vor einigen Stunden getan hatte. "Was ist denn passiert?" Er lehnte seine Stirn an ihren Kopf und sog den Duft ihrer Haare ein. "Wieso tut er das?", sagte Anna leise. Es war mehr ein Hauchen als sonst etwas. "Wer tut was?", fragte Horohoro vorsichtig nach. "Yo... wieso schläft er mit mir, wenn er mich doch gar nicht liebt?" Annas Stimme war immer noch ein Flüstern, doch Horohoro verstand sie genau. "Wieso sollte er dich nicht lieben?" Seine Stimme klang so mitfühlend, dass Anna sich zu ihm umwandte und ihm um den Hals fiel. Horohoro schloss sie in seine starken Armen und drückte sie fest an sich. "Er liebt jemand andres... ich hab es genau gesehen... wie sie sich ansehen... sie denken wahrscheinlich, dass niemandem etwas auffallen würde, aber mir machen sie nichts vor... wieso hab ich überhaupt zugestimmt? Ich hätte ihn einfach auf der Straße sitzen lassen können... Ich hätte einfach Nein sagen müssen... aber ich hab es nicht getan...", schluchzte Anna an Horohoros Schulter. Seine Augen hatten sich vor Erstaunen geweitet. Was hatte Anna da gerade gesagt? Yo liebte jemand andres? Sie hätte ihn auf der Straße sitzen lassen können? Sprach sie etwa von... Nein, das konnte doch nicht sein... oder doch? Horohoro erinnerte sich an eines der Treffen mit seinen Freunden vor einigen Wochen. ~*~*~*~*~*~ Flashback ~*~*~*~*~*~ [...] Sie hatten herausgefunden, dass Yo sich heimlich mit jemandem traf. Sie wussten nur noch nicht mit wem genau: "Bestimmt mit irgend'nem heißen Girl", vermutete Horohoro, "einem, das nich so zickig und temperamentvoll ist wie Anna." "Das hoffst du doch nur, weil du selbst auf Anna stehst", warf Manta ein. "Wer tut das nicht?", fragte Ryu daraufhin. "Ich", kam es von Manta und Lyserg. "Du bist ja auch noch zu klein für so was, Manta." Horohoro lächelte süffisant. Manta verzog beleidigt das Gesicht. "Wieso ist Ren eigentlich nicht da? Hast du ihn nicht angerufen, Manta?", wollte Lyserg wissen, um von dem Anna-Thema abzulenken. "Schon, aber ich hab ihn nicht erreicht. Ich hab ihn schon die ganze letzte Woche nicht erreicht", erklärte Manta den andren. "Er war bis jetzt bei keinem der Treffen da, bei denen es um Yos Zustand ging", beschwerte Ryu sich. Die anderen nickten nur. Dann war es still. "Was, wenn er...", Horohoro brach den Satz ab. Er sah die andren durchdringend an. ~Stille~ "Das glaubst du nicht wirklich, oder Horohoro?", fragte Manta fast entsetzt. "Warum nicht? Könnte doch sein. Oder hast du Ren einmal erreicht?" "Ja, einmal schon...", gab Manta zu. "Und wieso war er dann nicht da?", wollte Lyserg nun wissen. "Na ja, er meinte, er könne nicht kommen, weil er ein Date hätte...", rückte Manta endlich heraus. "DATE???" Alle andren schauten Manta verblüfft an. "Welches Mädchen wär denn so verrückt mit Ren auszugehen?", fragte Horohoro mit einem angeekelten Gesichtsausdruck. "Weiß nicht..." Lyserg schaute genauso angeekelt. "Na, aber dann kann er sich nicht mit Yo getroffen haben", schloss Ryu. [...] ~*~*~*~*~*~ Flashback Ende ~*~*~*~*~*~ "Welches Mädchen wär denn so verrückt...", murmelte Horohoro vor sich hin. "Was hast du gesagt?", fragte Anna nach, da sie ihn nicht richtig verstanden hatte. "Ich hab es selbst gesagt... ich hab selbst gesagt, kein Mädchen wäre verrückt genug um mit Ren auszugehen... wieso ist mir das nicht schon früher aufgefallen?" Horohoro hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt. Wie konnte er das nur vergessen haben? Das war doch wirklich zu dämlich. "Wie meinst du das, Horohoro?", fragte Anna. Sie sah zu ihm auf. Horohoro sah sie auch an. Ihre roten geschwollenen Augen zitterten verdächtig und ein merkwürdiger Glanz lag in ihnen. "Das mit Yo und Ren, das geht bestimmt schon seit einem Monat... Wenn nicht noch länger... wir hatten schon die Vermutung, dass Yo sich mit irgendwem trifft, aber wir wussten nicht mit wem. Also haben wir uns immer zusammengesetzt, wenn Yo wieder weg war. Und Ren war immer der Einzige, den wir entweder nicht erreicht haben oder der verhindert war", erzählte Horohoro Anna. Ihre Augen zitterten noch mehr. "Einen Monat schon?", fragte sie geschockt. "...Ja..." Horohoro schloss Anna wieder in seine Arme und zog sie mit sich auf ihr Bett. Anna lehnte sich schluchzend an ihn. Er strich ihr beruhigend über den Kopf. Sie sollte sich ausweinen... Danach würde es ihr schon besser gehen. "Horohoro, halt mich... halt mich so fest du kannst...", schluchzte Anna immer noch. "Alles, was du willst, Anna", flüsterte Horohoro ihr ins Ohr. Anna hob ihren Kopf leicht und sah ihm tief in die Augen. Wie sie so in seinen Armen lag, überkam sie wieder dieses Gefühl. Das Gefühl, das sie schon vor einigen Stunden gehabt hatte. Sie wollte von ihm gehalten werde, ja, aber er sollte sie auch berühren. Noch liebevoller und noch leidenschaftlicher, als Yo es getan hatte. Es sollte besser sein, als beim ersten Mal. Und sie war sich sicher, dass es besser werden würde. Sie konnte sich zwar nicht erklären, warum sie so fühlte, aber es war ihr auch egal. Das einzige was in diesem Moment zählte, war, dass Horohoro bei ihr war und sie tröstete. Mit seinen Worten, seiner bloßen Anwesenheit, seinem Körper. Und all diese Gefühle lagen in diesem Augenblick in ihren Augen und Horohoro konnte sie sehen. Er wusste sofort, was in Anna vor sich ging. In seinem Inneren sah es ja nicht viel anders aus. Er wollte Anna trösten, ihr eine Stütze sein. Er würde alles für sie tun. Horohoro neigte seinen Kopf langsam zu Annas Gesicht. Ihre Nasenspitzen berührten sich fast. "Ich liebe dich, Anna. Ich würde alles für dich tun. Ich würde sogar für dich sterben. Und ich würde nie, wirklich nie, etwas tun, womit ich dir wehtun würde", hauchte er ihr entgegen. Annas Gesicht nahm eine leichte Röte an. "Horohoro... ich... ich..." "Sch... ist gut, Anna. Du musst mir jetzt nicht antworten... ich will nur, dass du nicht mehr weinst." Horohoro legte seine Lippen auf die ihre und küsste sie liebevoll. Anna öffnete ihre ein wenig, als sie seine Zungenspitze wahrnahm, die fordernd um Einlass bat. Sie versanken in einem leidenschaftlichen Zungenspiel. Nach dem langen Kuss lag Anna nun auf dem Rücken und Horohoro über ihr. Er sah ihr tief in die Augen und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Anna legte ihre Hand in seinen Nacken, zog ihn näher zu sich heran. "Mach, dass ich aufhören kann zu weinen", flüsterte sie ihm ins Ohr, legte dann ihre Lippen auf seine. Horohoro war im ersten Moment etwas verwundert über Annas Worte, doch schon verfiel er mit der Frau seiner Träume in einen weiteren langen Kuss. Ren stand nur mit Shorts bekleidet am Fenster und sah zum Horizont. Er sah den violetten Himmel an und die ersten Sterne, die wie kleine Glühwürmchen an ihm hingen. Wieder war es geschehen. Und wieder breitete sich dieses Gefühl der Leere in ihm aus. Die Leere, die nie verschwinden würde. Er konnte es noch so oft tun, doch die Leere würde bleiben, vielleicht noch größer werden - bis sie ihn irgendwann ganz eingenommen hätte, ihn verschlingen würde. Wie sollte es auch weiter gehen? Gab es überhaupt eine Möglichkeit weiterzukommen? Oder steckte er bereits in einer Sackgasse fest? Kam er je wieder aus dieser verfahrenen Situation heraus? Was musste er dafür tun? Was musste er opfern? Er betrachtete die Sterne und fragte sich, wie das alles enden würde? Würde es für einen einzigen von ihnen ein Happy End geben? Er drehte sich um und erschrak leicht. Yo stand direkt hinter ihm, hatte ihn beobachtet. Auch er trug nur Boxershorts. "Was hast du, Ren? Ist alles in Ordnung mit dir?" Yo legte seine Hand an Rens Wange und hob sein Gesicht etwas an, sodass er seinem Chinesen in die Augen schauen konnte. Sie glitzerten leicht, doch Ren trat einen Schritt von seinem Geliebten weg. "Es ist alle in Ordnung. Wirklich... ich glaub ich geh mal eben unter die Dusche." Ren schob sich ohne ein weiteres Wort zu sagen, an dem Japaner vorbei und verließ mit einem Handtuch das Zimmer. Das Wasser sprudelte aus der Dusche. Es war warm, so schön warm. Seine Zuflucht. Der Ort, wo er alles vergessen konnte. Er streifte sich seine Shorts ab und trat unter den warmen Wasserstrahl. Das Wasser prasselte auf seine nackte Haut. Es tat gut, so unheimlich gut. Wie sollte das alles nur enden? Er wusste es nicht. So viele Wassertropfen auf seinen Körper prasselten, so viele Fragen hämmerten auf seinen Kopf ein. Es war fast unerträglich. Die Situation war unerträglich. Was musste er tun, damit dass alles ein Ende nahm? Musste er sich von ihm trennen? Wäre dies das Beste für alle? Er hatte schon bemerkt, dass Yo Gefühl gegenüber Anna hegte. Und er wusste, dass Anna diese Gefühle erwiderte. Das Wasser klatschte ihm die Haare ins Gesicht, als er seinen Kopf nach unten neigte. Seine Augen waren geschlossen. Und wieder spürte er sich selbst. Er wusste nicht mehr das wievielte Mal es war, nach einer Weile hatte er aufgehört zu zählen. Er nahm nur noch seine unmittelbare Umgebung wahr. Das warme Wasser auf seiner Haut, seine Finger an seiner Erektion und die kalten Fliesen der Dusche unter seiner anderen Hand. Warum? Diese Frage schwirrte am häufigsten in seinem Kopf herum. In dem Wirrwarr aus unbeantworteten Fragen und quälenden Erkenntnissen stach diese Frage heraus. Und es offenbarte sich ihm keine Antwort, nicht mal der Hauch einer Vermutung. Warum musste er so sehr unter seiner Liebe leiden? Warum gab es keine Hoffnung auf ein Fünkchen Glücklichkeit? Sein Atem ging nun stoßweise, die Finger an der Duschwand verkrallten sich in den Fliesen so gut es ging. Ein heißes Stöhnen gab ihm die Erlösung. Er sog die Luft tief ein und entspannte sich vollkommen. "Warum... warum ich?", keuchte er, hob seinen Kopf. Das Wasser prasselte auf sein Gesicht, vermischte sich mit den zahlreichen Tränen, die nun unaufhaltsam flossen. Mit dem Handtuch um die Hüfte gebunden trat Ren aus dem Badezimmer, schloss die Tür hinter sich. Mit langsamen Schritten ging er zu seinem und Horohoros Zimmer zurück. Als er auf seinem Weg an Annas Tür vorbei kam, blieb er verwundert stehn. Hatte er sich das gerade eingebildet? Nein, da war es wieder. Ein leises Stöhnen war aus ihrem Zimmer zu vernehmen. Es war schwach, wie durch einen Kuss gedämpft. Betrübt ließ er seinen Kopf sinken. Eine weitere einsame Träne fand ihren Weg über seine noch leicht gerötete Wange. "Warum... Yo?", murmelte der junge Chinese. Er setzte seinen Weg fort, erreichte das kleine Zimmer am Ende des Flurs, betrat es. Vorsichtig sah er auf, einem letzten blassen Hoffnungsschimmer folgend. Doch er war nicht mehr da... So ich hoffe es hat euch einigermaßen gefallen. Könnt mir ja ein Kommi schreiben und mir eure Meinung mitteilen^^ Tut mir Leid, dass ich diesmal keine ordentliche Lemon-szene hinbekommen hab. Ich war etwas depri, was man vllt auch etwas merkt... Noch ne kleine Info: es werden nur noch zwei Kapitel kommen... ein Übergangskapitel und dann das große Finale. Bis denne dann mal Eure Elena-chan (hab meienn namen geändert...) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)