Ohne Titel von Sayuka ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Titel: - Ohne Titel - Autor: Sayuka Disclaimer: Meins. Rating: R Warnungen: Death, very mild shounen-ai Kommentar: Eine Kurzgeschichte im Stil der Romantik, die für ich für meinen Deutsch-LK geschrieben habe, deshalb auch kein Titel. Leider ist die Story nicht gebetat. Hoffe, dass die Fehler sich in Grenzen halten. Wenn ihr welche findet, sagt bescheid und ich kümmere mich darum. Feedback ist sehr erwünscht. Die Luft ist viel zu warm und stinkt nach den zahlreichen Düften, die von den mich umgebenden Menschen oder deren Bestellungen herrühren. Um mich herum stehen mehrere Tische, an denen sich zahlreiche Menschen aufhalten, die sich in allen möglichen Stadien der Trunkenheit befinden. Die Männer grölen laut und befingern die Kellnerinnen, die weder besonders hübsch noch besonders züchtig sind. An einem Tisch neben mir beginnen zwei Männer mit einer Prügelei, in der wenige Minuten später die halbe Kneipe beteiligt ist. Ich schenke ihnen einen kurzen angewiderten Blick, dann wende ich mich wieder dem Krug Bier zu, der vor mir auf dem verklebten Tisch steht. Es ist bereits mein sechster. Das Bier schmeckt scheußlich, doch ich trinke es dennoch. Ich sehe keine andere Möglichkeit als vor dem zu fliehen, was mich seit Tagen verfolgt. Ich bin hierher gekommen um zu vergessen und zu fliehen. Ich habe mich von meinem alten Leben gelöst um ein neues beginnen zu können. Niemand wird mich finden. Ich werde endlich meinen Drang nach dem Fernen befriedigen können und niemand wird mich mehr davon abhalten können, nicht einmal mehr meine Frau. Sie war so dumm gewesen. Sie hatte mich einfach nicht verstehen können. Stattdessen versuchte sie mich an sich zu binden, in dem sie mir hatte ein Kind andrehen wollen. Ich gebe ein kurzes Lachen von mir. ,Aber das hat nicht funktioniert, nicht wahr, Luise?' Morgen früh werde ich endlich in die Ferne segeln können, in ein besseres Leben. Eines der hier ankernden Schiffe hatte noch Leute für seine Besatzung gesucht, nachdem auf der letzten Fahrt mehrere an einer Krankheit gestorben waren. Ich hatte mich sofort von ihnen anheuern lassen. Diese Leute hatten keine Fragen gestellt, sondern mich ohne weiteres eingestellt. Und jetzt sitze ich hier und erwarte den nächsten Tag, an dem ich endlich abreisen kann. Ein Schwall kalter Luft fegt über mich hinweg und lässt mich aufschauen. Die Tür zur Kneipe hat sich geöffnet und begleitet von einen Gestöber aus Schnee tritt ein in einen schwarzen Umhang gehüllter Mann ein. Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hat, nimmt er seine Kapuze ab und enthüllt somit ein Gesicht, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob so etwas wirklich bei einem Menschen zu finden sein konnte. Feingeschnittene, aristokratische Züge, die zu schön sind für einen Mann, grüne Augen, die wie Smaragde glitzern, und ebenholzfarbene Haare, die sanft sein Gesicht umrahmen. Er ist nicht besonders groß und hat im Allgemeinen nicht die Statur eines hart arbeitenden Mannes. Der Mann sieht sich kurz um, bis er mich entdeckt und kommt dann auf mich zu. "Stört es Sie, wenn ich mich setzte?" Seine Stimme ist samtig und seine Präsenz strahlt eine ungemeine Ruhe aus, die sofort auf mich übergeht und mich wie einen Mantel der Sicherheit umhüllt. Ich lalle ein unhöfliches ,Nein' und der Mann setzt sich, völlig unbekümmert von dem Tumult und Gebrülle um ihn herum. Er winkt eine Kellnerin heran, bei der er ein Bier bestellt, die er aber ansonsten geflissentlich ignoriert, trotz ihrer unverhohlenen Versuche, ihn für sich zu gewinnen. Er strahlt deutlich das Prädikat ,reich' aus, seine Art sich zu bewegen und zu sprechen verraten ihn. Allein das lässt ihn in meinen Augen schon wieder unsympathisch werden, hübsches Gesicht hin oder her. Trotzdem beginne ich getrieben von einer inneren Neugier heraus ein Gespräch. "Was treibt jemanden wie Sie an diesen räudigen Ort?" Er legt den Kopf schief und blickt mich mit diesen intensiven Augen an. "Ich weiß nicht. Ein Gefühl hat mich hierher geführt." Ich schnaube. "Ich wusste gar nicht, dass solche wie ihr Gefühle besitzen." Mein Gegenüber hebt eine fein geschwungene Augenbraue und in seinen Augen blitzt Amüsement auf. "Warum sind Sie so unhöflich zu mir, wenn Sie mich gar nicht kennen?" Die Kellnerin bringt sein Bier. Er nippt daran. Dann leckt er sich die Lippen und ich spürt wie ein schon lange vergessenes Gefühl in mir wach wird. Ich schluckt, versucht mich wieder zu fassen. "Weil ihr doch alle gleich seid." Er lächelt. "So, sind wir das?" Ich nicke. Sein Lächeln wird anzüglich. Mit einer leisen Stimme, die nach mehr klingt, antwortet er auf mein Nicken. "Ich könnte ihnen zeigen, dass ich ganz anders bin als die anderen..." Ich verstecke mich hinter meinem Bierkrug. Er war mir unheimlich. Wie konnte er einfach so, ein solch schändliches Angebot machen, ohne dass ich auch nur auf die Idee komme, ihn zurechtzuweisen? Ich fühle mich wie eine Jungfrau, die zum ersten Mal mit einem Mann spricht, der nicht ihr Vater oder Bruder war. "Was meinen Sie damit? Was wollen Sie von mir?" "Ich weiß nicht. Was wollen Sie denn von mir?" Ich stottere. "W-Was?" "Sie haben mich doch erst hierher eingeladen." "Was reden Sie die da?" "So wie Sie mich angestarrt haben, als ich hineingekommen bin, haben sie mich geradezu angefleht mich zu Ihnen zu setzen." "Das stimmt nicht!" "Nein?" Ich bin mir nicht mehr sicher. Ich habe ihn wirklich angestarrt...aber wollte ich ihn damit dazu bewegen, zu mir zu kommen? "I-Ich weiß nicht." "Kommen Sie. Ich möchte Ihnen etwas zeigen." Er erhebt sich, greift in seine Tasche und holte mehrere Goldmünzen hervor, die er auf den Tisch legt. Ich bin verwirrt. Ich folge ihm, ohne zu wissen warum. Er führt mich nach draußen in die Kälte und in die Tiefe der Nacht. Ich weiß nicht, wohin wir gehen, und ich bin mir nicht sicher, ob ich es auch wissen will. Schatten umgeben uns und scheinen nach mir greifen zu wollen. Ich schließe weiter zu ihm auf, bis ich neben ihm laufe. Er schenkt mir nur ein amüsiertes Lächeln. Die Schatten haben Krallen und scheinen nach mir zu rufen, scheinen zu wissen, warum ich hier bin, wovor ich fliehe. "Ich war vor wenigen Tagen in einer kleinen verkommen Stadt." Ich blicke ihn an. Was will er mir damit sagen? "Ich war auf der Suche, nach einer Bekannten, die sich von ihrer Familie lossagte, um bei dem Mann zu sein, den sie liebte und von dem sie glaubte, dass er ihre Gefühle erwiderte." Mein Atem bleibt mir im Halse stecken. Diese Geschichte kommt mir bekannt vor. Im selben Moment kommen wir an einer alten Ruine an. Riesige Mauern stehen vereinzelt auf einem schneebedeckten Feld. Er führt mich dahin, was wohl einmal eine Halle gewesen sein musste. Wir bleiben in der Mitte der Halle stehen. Erst dann wendet er sich mir wieder zu. Sein Blick ist kalt und seine Augen erfüllt von Hass. "Du weißt von wem ich spreche." Ich nicke, angsterfüllt. "Ich denke, dass du weißt, was ich in ihrer Wohnung vorgefunden habe?" Ich nicke wieder. Er packt mich, schleift mich in eine Ecke der Halle und stößt mich gegen die Wand. Für einen Mann seiner Größe war er erstaunlich stark. Ich zittere, sehe ihn flehend an. Sein Blick ist hart. Er greift unter seinen Mantel und zieht ein Jagdmesser hervor. "Ich werde dich jetzt auf eine Reise schicken." Er lehnt sich näher an mich, flüstert mir uns Ohr. "Denn der Tod ist nur ein weiteres Abenteuer." In dem Moment schneidet er mir die Kehle durch. "Ich zeige niemals Erbarmen. Schon gar nicht bei solchen wie dir." Ich will nicken, ihm sagen, dass ich verstehe, dass ich es nicht anders verdiene. Ich habe meine Frau ermordet und mit ihr unser ungeborenes Kind, getrieben von einer inneren Dunkelheit, die ich noch immer nicht begreifen kann, und dem Drang danach, davon zu segeln, in ein andere Welt, die besser war als die hiesige. Ich sinke zu Boden. Höre mein eigenes Gurgeln. Dann wird alles schwarz. - Ende - Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)