Warum immer ICH?! von Vnoe (Taito *__*) ================================================================================ Kapitel 5: 3 Lektionen um mit der Spezies Tai klar zu kommen ------------------------------------------------------------ Und das fünfte ^^ Kapitel 5 - 3 Lektionen um mit der Spezies Tai klar zukommen Müde drehte ich mich in meinem Bett. Die Sonne schien durch mein Fenster genau auf mich. Ich öffnete die Augen und setzte mich auf. Schlaftrunken und von dem hellen Licht geblendet schaute ich mich um. Tai lag neben mir und schien noch zu schlafen. Ich stand auf und versuchte ohne Tai zu wecken aus dem Bett, beziehungsweise aus meinem Zimmer zu kommen. Ich schloss die Tür und ging in die Küche. Ich nahm mir schnell einen Lappen und wischte die Staubschicht von der Arbeitsplatte. Danach nahm ich mir eine Schüssel aus dem Schrank und füllte mir Cornflakes ein. Dann schüttete ich mir Milch dazu, nahm einen Löffel und ging ins Wohnzimmer. Irgendwie schien das Wohnzimmer beliebt zu sein. Ich stocherte in den Cornflakes rum. Eigentlich hatte ich gar keinen Hunger, sondern wollte mir die Zeit vertreiben, bis hier irgendjemand wach wurde. Ich hörte Schritte auf dem Flur und rief reflexartig: "Morgen" "Morgen Matt", hörte ich meinen Vater. Der schon wieder. "Na wie geht's?", fragte ich. "Hm, ganz gut, bis auf meinen Kater", meinte mein Vater. Seit wann hatte der eine Katze und wieso kam in jedem Kapitel eigentlich Alkohol vor? (Woher auch immer er das wissen mag XD) "Wer war eigentlich dein Besuch von gestern?", wollte ich wissen. "Ähm ja also...das... ein Arbeitskollege von mir", erklärte mein Vater stotternd. Klar, Arbeitskollege, bleiben nur noch zwei Fragen offen. Wieso stotterte mein Vater so und wieso hatte der Typ hier übernachtet? "Dad, egal wie selten wir uns sehen, du kannst mir nichts vormachen. Ich glaub dir kein Stück", erwiderte ich auf seine soooooo glaubhafte Erklärung. Meinem Vater schien das Gespräch sichtlich unangenehm, aber das war mir relativ egal. Ich war sein Sohn, ich hatte ein Recht darauf zu erfahren, was hier vor sich ging. "Also, wenn ich ehrlich bin, das ist ähm...", stammelte mein Vater. Wäre echt toll, wenn er ehrlich wäre. Aber noch toller wäre es, wenn er es mir endlich erzählen würde. "Also weißt du Matt, ich...", versuchte er es erneut. Nein, ich weiß es nicht, solange er es mir nicht erzählt und werde ich es auch nie erfahren, wenn das so weiter ging. Ich seufzte. "Dad, nun rück endlich mit der Sprache raus", fiel ich ungeduldig in sein Gestammel ein. "Also Matt, das ist...also er ist...", fing mein Vater wieder an. Weckt mich jemand, wenn er fertig ist? "Ich bin sein Freund", hörte ich eine stimme, die von dem Eingang des Wohnzimmers kam. Hey, war doch gar nicht so schwer. Mit einem verlegenem Blick betrachtete er den Boden. Der Fremde betrat das Wohnzimmer und hielt mir seine Hand hin. Ich nahm sie an. "Hallo, ich bin Yukito Tanaka", stellte sich der Mann vor, wobei er meine Hand schüttelte. "Hallo, ich bin Yamato, der ältere Sohn", stellte auch ich mich vor. Ich ließ seine Hand los. Mein Vater war also schwul. Interessant zu wissen. Vielleicht hatten sich meine Eltern deshalb geschieden. War Schwulsein eigentlich vererbbar? Eine berechtigte und gute Frage. Dann würde sich erklären, warum ich mich zu Frauen nicht mehr hingezogen fühlte. Schieben wir es einfach mal auf die Vererbung. Dann könnte es ja wirklich sein, dass ich mich in Tai verliebt hatte. Ganz süß sah er ja aus. "Erde an Matt", hörte ich die Stimme meines Vaters. Seine Hand winkte mir vor dem Gesicht rum. "Hä?", gab ich verwirrt von mir. Mein Vater seufzte: "Du hörst mir nicht zu." Oh ne, wirklich, hätte ich nicht gedacht. "Ich hab gesagt, dass es mir Leid tut, dass du es so erfahren musstest", entschuldigte sich mein Vater. Ich winkte ab. "Schon ok Dad, ich denke, ich verkrafte das. Wie lang seit ihr schon zusammen?", fragte ich aus reiner Neugierde. "Seit 3 Monaten", antwortete mein Vater. Oh, das hatte er aber gut vor mir geheim gehalten. Irgendwie war ich ein bisschen wütend darauf, dass er mir das nicht verraten hatte. Mit einem musternden Blick sah ich zu Herrn Tanaka. Yukito hatte kurze dunkelblonde Haare. Er trug ein schwarzes T-Shirt und eine Jeans. "Wie denkst du denn darüber?", fragte mein Vater. Worüber? Dass er schwul war? "Es stört mich nicht. Ich sehe dich eh sehr selten und bin davon ja auch nicht großartig betroffen. Ich werde eh bald meine eigenen Wege gehen", erklärte ich. Mein Vater nickte. "Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, dass du mich jetzt hassen wirst", gab mein Vater zu. Ich schüttelte den Kopf. "Wieso sollte ich dich hassen? Ich denke, man verliebt sich in den Menschen, nicht ins Geschlecht", sagte ich. Was gab ich da eigentlich für ne intelligente Scheiße von mir? Ich wusste selber nicht mal, was ich da laberte. "Matt, ich werde Yuki jetzt nach Hause bringen und dann wieder zur Arbeit. Sorge mal bitte dafür, dass TK heute Abend da ist. Ich würde mit ihm gerne sprechen", meinte mein Vater. Ich nickte. Wer ist so doof und geht am Sonntag arbeiten? Er könnte sich ruhig um seine Kinder kümmern. Obwohl, ich war ja auch kein Familienmensch. Außerdem hatte ich Besuch. "Bis heute Abend. Ich bringe dann Yuki mit und auch was zu essen", verabschiedete sich mein Vater. "Bring für Tai auch bitte was mit", rief ich ihm noch hinterher. Apropos Tai, was war eigentlich mit dem? Lebte der noch? Ich ging in mein Zimmer. Tai lebte anscheinend noch. Er hatte sich, seit ich weg war auf dem gesamten Bett breitgemacht. Ja, er lebte noch. Ich betrachtete mir Tai genauer. Er lag schräg auf dem Bett. Sein Gesicht zierte ein leichtes Lächeln und er atmete regelmäßig. Tai hatte sich in sich in seine Decke eingekuschelt. Ich ertappte mich schon wieder, dass ich darüber nachdachte, wie süß er eigentlich aussah. Liebte ich ihn vielleicht wirklich? Der Gedanke kam mir immer noch sehr absurd vor, aber vielleicht war er vor zwei Tagen noch abwegiger als jetzt. Ich kniete mich vors Bett und war somit genau in der Höhe von Taichis Gesicht. Ich strich im vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht. Er murmelte kurz etwas. Erschrocken zog ich meine Hand weg. Wach wurde er durch diese Aktion nicht, aber er sollte dennoch langsam mal aufstehen. "Hey Tai? Tai? Aufstehen" , ich rüttelte ihn leicht an der Schulter. Seit wann war ich eigentlich so nett. Irgendwas musste mich wohl bekehrt haben. "Hmmmm", grummelte Tai. "Komm schon, du verschläfst noch den ganzen Tag." Apropos, wie spät war es eigentlich? Ich wollte einen Blick auf meinen Wecker werfen, doch dann fiel mir ein, dass ich den gestern ja geschrotet hatte. Musste ich wohl später nachgucken. "Nun komm schon Tai, steh endlich auf", jammerte ich. Seit wann jammere ich?! Bin ich denn ein "Yama"lappen? Argh! "Tai, es gibt was zu essen", flüsterte ich. Plötzlich saß Tai kerzengerade im Bett. "Essen??? Woohooooooo?", fragte er, während er sich umschaute. Lektion 1: Um einen Tai wach zu bekommen muss man(n) ihm einfach nur sagen, dass es etwas zu essen gibt. "Endlich bist du wach. Na los, steh auf, dann kriegst du was zu Essen", erklärte ich. "Wenn es sein muss." Müde schälte er sich aus seiner Bettdecke und stand auf. Lektion 2: Um einen Tai dann aus dem Bett zu bekommen muss man einfach sagen dass es keine andere Möglichkeit gibt, an das Essen zu kommen. In die Ecke wo er sich gestern seiner Sachen entledigt hatte, führte ihn nun sein Weg. Ich hatte mich währenddessen aufs Bett gesetzt. Ich schaute Tai hinterher. Er trug nur seine Boxershorts. Er sah gut aus. Ich hatte mich mit dem Gedanken schon abgefunden, dass ich schwul war, beziehungsweise es wahrscheinlich war, dass ich es bin. Vielleicht hatte ich mich auch in meinen besten Freund verliebt. Ja, inzwischen dachte ich, dass alles möglich sei. Es waren in den letzten zwei Tagen so viel passiert, da war jetzt wohl alles möglich. "Fertig! Jetzt will ich was zu Essen", forderte Tai. Ich seufzte. Vielleicht war ja nicht ALLES möglich. Mit diesem Gedanken trottete ich aus meinem Zimmer in die Küche. Ich stellte Tai eine Schüssel, Milch und Cornflakes hin. Einfüllen konnte er sich hoffentlich alleine. Ich ging wieder in das beliebte Wohnzimmer, da ich da ja noch Cornflakes stehen hatte. Irgendwie sah das ganz schön unordentlich aus. Ist mir vorher gar nicht aufgefallen, aber da war ich ja eh noch nicht ganz wach. Ich hörte ein Klirren aus der Küche. "Nichts passiert!", dröhnte Tais Stimme mir entgegen. Ich stöhnte. Lektion 3: Falls man Dinge besitzt, die man gerne etwas länger behalten wollen würde und nicht jeder 5 Satz des Tais ,Es ist nichts passiert' oder ,Das ersetze ich hähä...' lauten sollte, darf man(n) einen Tai niemals alleine lassen. Außer die Spezies hat sich soweit entwickelt, dass sie alleine in ihrer Umwelt klar kommt. Leider ist dies ein seltenes Phänomen. Tai schien die Scherben wegzumachen. Er kam aus der Küche mit einer neuen Schüssel in der Hand und setzte sich neben mir hin. Wir beide schwiegen eine Weile. Irgendwann fiel mir ein, dass Tai mir gestern noch irgendwas sagen wollte. Die Frage war nur was. Das wusste ich ja leider nicht, da dann ja mein Vater nach Hause kam. Ob ich ihn darauf ansprechen sollte? Oder sollte ich es lieber lassen. Fragen über Fragen, ok es war nur eine und es gab auch nur zwei Antwortmöglichkeiten. Konnte doch nicht so schwer sein. Ich glaub, bevor wir hier noch Stunden schweigend rumsitzen sollte ich da mal nachhacken. Obwohl ich dann wohl eher wieder einschlafen würde, bevor Tai dazu gekommen wäre mir das zu erzählen. Ich seufzte. Ich entschied mich dann aber doch dazu nachzufragen. "Du Tai? Du wolltest mir doch gestern noch was erzählen", fing ich mit dem Thema an. Hoffentlich fing er nicht wieder an so rumzustottern. Ich dachte dann nämlich an TK und das wiederum ließ den Schluss zu das Tai mir sagen wollte, dass er mich liebte. Aber wieso sollte er das sagen? Das wäre ja wie in einem Kitschroman. "Also wegen gestern...also ich bin..." Tai fing wieder an rumzustottern. Das macht doch alles keinen Spaß mehr, wann hatte es je Spaß gemacht Leuten beim stottern zuzuhören? Wahrscheinlich nicht. "Tai so wird das nie was. Entweder du sagst mir Klipp und Klar, dass was du mir mitteilen möchtest oder du lässt es bleiben, aber hör bitte mit dem rumgestottere auf. Das ist echt nervig", meinte ich zu ihm. Schon wieder so was Intelligentes. Ich wurde noch zum Streber. Nein, so geht das nicht weiter. Mein Sarkasmus, den ich so liebe, geht auch langsam flöten und ich gebe kluges Zeug von mir. Das durfte doch nicht wahr sein. Ich wandte mich wieder dem tollem "Gespräch" mit Tai zu. Mein Gesprächspartner schaute nur betreten auf den Boden. Ich nahm mir aus Langeweile meine Schüssel mit den Cornflakes und aß ein bisschen davon. Baaah, das schmeckte zum kotzen! Die Cornflakes waren total durchgeweicht. Na lecker. "Tai, willst du es mir erzählen, oder nicht?", hackte ich noch einmal nach. Er nickte. Gut, bin ich wieder ein bisschen schlauer. Doch es wäre schön, wenn er mit mir reden würde. "...schwul", flüsterte Tai. Wie? Hatte ich mich verhört? Ich meine Tai hat sehr leise gesprochen und außer dem letztem Wort hab ich eh nichts verstanden. Aber ich hatte was mit schwul verstanden. "Tai, ich hab dich nicht ganz verstanden", gab ich zu. "Ich bin schwul", sagte Tai nun in einer Lautstärke, die man verstehen konnte. Ach so, Tai war nur schwul.... Wie? Tai war schwul. DER TAI? Ne, dass glaub ich nicht. Ich glaub ich träume. Hallo, Hilfe, ich bin ein Matt, holt mich hier weg, dachte ich verzweifelt. Tai seufzte. "Ich versteh schon, du willst nichts mehr mit mir zu tun haben", meinte Tai. Ähm, ja, also, nein. Ich mein, ich bin selber schwul, find dich zum anbeißen süß und hab mich wahrscheinlich in dich verliebt. Natürlich wollte ich noch was mit ihm zu tun haben, auch wenn mir gerade ein fiel, dass ich ihn vor geraumer Zeit noch loswerden wollte. Tai stand auf und ging in mein Zimmer. "Warte Tai!", rief ich und ging ihm mit schnellen Schritten hinterher. Kapitel 5 Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)