Keine Pianisten von kimitsu ("die Gedankenleser" (ut. by vil)) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Keine Pianisten Titelvorschlag von vil: "Die Gedankenleser" Pairings: tehihi...sag ich nicht. Disclaimer: sie gehören mir nicht... *heul* will auch einen. Und Geld verdiene ich schon gar nicht damit *noch mehr heul* die welt ist sooo ungerecht. Ein superdickes dankeschön an vil. Du bist mein alles liebster beta-schnuffie. *knuddelschmatz* es freut mich, dass du das elend überstanden hast. Eigentlich wollte ich dir die kussszenen widmen, habe es mir aber anders überlegt und widme dir mein lieblingswort *smile* Noch etwas Kleines als Erklärung vornweg. Um es besser zu verstehen, ist es günstig zu wissen, was im Life bei ,Fragrance' so los ist auf der Bühne. Für die, die es nicht wissen einmal das ganze in Kurzform. So jetzt viel Fantasie haben! Es ist ziemlich finster. (Was für ein Anfang) In der Mitte über der Bühne sieht man einen riesigen Vollmond. Links und rechts im Nebel sitzen You und Chachamaru auf Barhockern und spielen Gitarre (was auch sonst). Mittig auf der Bühne steht ein Mikro, neben dem Gackt kniet und den Metallständer streichelt und küsst, als wäre es seine Geliebte. (Für alle, die jetzt bei der Vorstellung anfangen zu sabbern, entweder die Fantasie abschalten oder einfach den Teil bis zur eigentlichen Geschichte überspringen.) Während des Intros arbeitet er sich nach oben. Beim Singen streichelt er weiter das Mikro und sich selbst. Mit den beiden Gitarristen im Hintergrund, die man nur auffällig sieht, wenn Gackt von der Seite gezeigt wird - meist wenn er sich gerade besonders anzüglich gibt - ergibt sich eine sehr angenehm erotische Atmosphäre. Vanilla ist dagegen fast schon Kinderkram... Okay, jetzt wisst ihr es. Also lesen! Los geht's... ^_^ ~ Keine Pianisten ~ Ein gleichmäßig klackendes Geräusch hallte durch den leeren Saal. Die Bühne war verlassen, bis auf You, der im stetigen Rhythmus mit dem Plektrum auf den Bühnenrand klopfte. Und im Zuschauerraum saß einsam Chachamaru und zupfte an einer Gitarre herum. Eigentlich war er nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen, aber dieses Klacken ging ihm gehörig auf die Nerven. Gereizt mit vernichtendem Blick sah er den Mann auf der Bühne an. Der jedoch war in Gedanken versunken, starrte auf seine Hände und das glitzernde Stück Metall zwischen seinen Fingern, das immer wieder auf den Boden aufschlug. Chacha atmete tief durch, um ihn nicht anzufauchen. Dann erhob er sich, ging nach vorn und lehnte sich dem Violinisten gegenüber an eines der Absperrgitter. You schien ziemlich nervös zu sein, denn neben seinem Klopfspiel, schlenkerte er die Beine hin und her und wippte mit dem Oberkörper einen Takt mit. Nach einer Ewigkeit schien er zu bemerken, dass Chacha ihn beobachtete. Fragend sah er den Gitarristen an, allerdings ohne mit dem Klopfen aufzuhören. "Was ist los?" zusätzlich schlug er jetzt die Füße zusammen. "Das sollte ich dich fragen." "Wie meinst du das?" "Guck dich doch mal an!" Yukihiro wies auf Yous Hände. "Hm?" verwundert sah der an sich herunter. Augenblicklich hielt er in allen Bewegungen inne. Verlegen schaute er wieder auf und grinste. "Warum bist du so nervös?" Cha verschränkte die Arme. "Ich bin nicht nervös. Wie kommst du darauf?" Seufzend schüttelte der ältere den Kopf. Dann nahm er seine Gitarre, setzte sich neben You und begann langsam an den Saiten zu zupfen. "Also?" Wieder begann You auf den Boden zu klopfen. "Es ist albern." "Denkst du?" Eine gespannte Stille trat ein, die nur von dem Geräusch des Plugs und den vereinzelten Klängen der Gitarre unterbrochen wurde. Krampfhaft versuchte You in seinem Kopf zu sortieren und in Worte zu fassen, was ihn beschäftigte, aber es war schwerer, als er dachte. "Es geht um ,Fragrence'. Ich will es nicht spielen." "Ich dachte du magst es?" "Eigentlich schon." You sah Chachamaru an. "Aber bei der Live-Version ist das anders." Für einen Moment glaubte er ein leichtes Grinsen auf Chas Gesicht zu sehen. Doch wie es auftauchte, verschwant es auch wieder. "Wieso das?" auch wenn Chacha You nicht ansah, konnte dieser an seiner Stimme durchaus erkennen, dass es ihn interessierte. "Kannst du dir das nicht denken?" ein langes Seufzen war zu hören. "Ich will mir das nicht angucken. Es ist so..." er überlegte nach einem Wort, als Yukihiro ihn ansah. "Anzüglich? Lasziv? (Anm. vil: kims lieblingswort) Erotisch?" Chacha achtete darauf Yous Blick bei jedem Wort genau zu analysieren. Doch das war gar nicht nötig, denn augenblicklich machte sich ein gesunder Rot-Ton auf dessen Gesicht breit. "Ähm, also ...ich ..." Verlegen senkte er den Blick. "So direkt hätte ich es vielleicht nicht ausgedrückt." "Warum siehst du nicht einfach woanders hin?" eine kleine Falte war auf Chachas Stirn zu sehen, als er die Brauen hochzog. "Wie soll das denn gehen? Sosehr kann ich nicht mal auf die Gitarre starren. Oder musst du da nicht ständig hingucken?" genervt sah er auf den anderen Mann. Der grinste ihn breit an. "Schon." "Aber?" "Ich habe kein Problem damit. Ganz im Gegenteil." Bei dem Blick, den Chacha You schenkte, begann augenblicklich dessen Fantasie verrückt zu spielen. Gackt und Yukihiro eng umschlungen. Weiche Lippen auf heißer Haut. Süß gehauchte Laute. You schluckte schwer. Zudem schien Chacha seine Gedanken erraten. Auch wenn den die Idee reizte, You in dieses kleine Spielchen hineinzuziehen, hielt er sich zurück, um ihn nicht vollends zu verschrecken. Doch war er sich auch sicher, ihn früher oder später dazu zu überreden. "Findest du den Gedanken so schlimm?" Cha widmete seine Aufmerksamkeit wieder der Gitarre, jedenfalls äußerlich. "Das nicht, aber..." die Ruhe des Gitarristen machte You noch nervöser. "Eigentlich stehe ich eher auf Frauen. Und er auch." "Und weiter?" Yukihiro begann die ersten Töne von Fragrance zu spielen, in dem Wissen You damit zu provozieren. "Nur weil du einmal auf einem Klavier spielst, bist du nicht gleich ein Pianist. Und nur weil du dich zu einem Mann hingezogen fühlst, bist du nicht gleich schwul." "Und wenn es nicht nur einer ist?" Yous Stimme war leise. Fast ein Flüstern. Doch deutlich zu hören. Verwirrt hörte Yuki auf zu spielen und hob den Kopf. Erst nachdem er die Worte in seinen Gedanken sortiert hatte und sich sicher war, sie richtig verstanden zu haben, sah er zu You. Mit ruhigem, klarem Blick sah der dem anderen Mann in die Augen. Etwas zu ruhig, wie dieser feststellte. Denn zum ersten Mal seit sie sich kannten, spürte Chachamaru wie der Ausdruck auf diesem Gesicht ihn nervös werden ließ. Doch noch bevor er darüber nachdenken konnte, ließen die dunklen Augen von ihm ab. You drehte sich um und stand auf. "Entschuldige! Vergiss es einfach! Ich gehe ins Hotel. Wir sehen uns nachher zur Besprechung." Damit verschwand er und ließ Chacha allein zurück. Der sah ihm etwas irritiert hinterher. Er würde sich hüten das zu vergessen. Aber hatte er das jetzt wirklich richtig verstanden? So gesehen konnte man das überhaupt nicht missverstehen. Nur der Bleibt-mir-mit-Fanservice-vom-Leib-You? Würde der auf solche Gedanken kommen? Na ja, andererseits könnte es ja auch sein, dass er gerade deshalb kein Fanservice mochte? Und wenn Chacha ehrlich war, gefiel ihm der Gedanke. Vielleicht sollte er ja mal mit Gackt darüber reden. Und am besten jetzt gleich. Gesagt, getan. Also packte er seine Gitarre ein und machte sich auf den Weg ins Hotel. Bereits im Foyer kam ihm Ju-Ken entgegen. "Besprechung ist auf morgen früh verlegt." Chacha grinste in sich hinein. Das wurde ja immer besser. Jetzt konnte eigentlich nichts mehr schief gehen. Dachte er sich jedenfalls. Als er aus dem Fahrstuhl stieg, stand einer der Bodyguards vor der Tür seines Chefs. "Hallo! Ist er da?" winkte der Gitarrist freundlich. Der Riese nickte knapp. "Ist offen. Kurosaki-san ist auch da." Yukihiro schmunzelte. "Danke!" bevor er die Tür wieder hinter sich schloss, meinte er noch kurz: "Es ist wichtig, also nicht stören, bitte." Dann ließ er sie ins Schloss fallen. You war also auch da. Dafür, dass er mit der Situation nicht klar kam, stellte er sich doch recht schnell wieder der Realität. Vielleicht wurde der Abend ja besser als erwartet. Als Chacha jedoch den Wohnbereich des Zimmers betreten wollte, löste sich der Gedanke in Wohlgefallen auf. Gackt kam aus dem Bad gestürmt, dicht gefolgt von seinem Violinisten. Sie bemerkten den Mann im Eingang nicht einmal. You war sichtlich aufgebracht, was doch recht selten vorkam. Und auch Gackt schien wütend. Worum es wohl ging? Gelassen lehnte sich Chacha an den Türrahmen. Er würde sich hüten die beiden zu unterbrechen. Das war nie clever. Egal worum es ging. Also hörte er zu, was sie sich zu sagen hatten. Vielleicht würden sie ja verraten, was der Grund war. "Warum muss das Lied unbedingt sein?" und You war auch so nett, die Frage gleich zu beantworten. Sie hatten also bereits das richtige Thema. "Weil es gut ist. Das hast du übrigens selbst gesagt." Der Sänger wirbelte herum und stemmte die Hände in die Seiten. "Da wusste ich auch noch nicht, was du auf der Bühne vorhast." Der Violinist schnaufte. "Fanservice gut und schön, aber das ist zuviel." "Und wieso? Da passiert nicht mal soviel wie bei ,Vanilla'. Da hast du dich zwar auch aufgeregt, aber immerhin nicht so ein Theater veranstaltet." Chacha musste schmunzeln. Wenn es um solche Kleinigkeiten ging, wegen denen sie sich mal wieder in der Wolle hatten, waren sie beide wieder Kinder. Einfach auf bockig umschalten und keine Argumente an sich heran lassen. Allerdings hatte You sicher seine Argumente noch nicht offen auf den Tisch gelegt, sonst wäre die Situation bestimmt bereits eine andere. "Na ja, weil ... weil ..." You stockte. Jetzt müsste er wirklich langsam mal mit einem einleuchtenden Grund kommen. Andererseits konnte er das doch nicht einfach sagen. Oder doch? Nein, wohl eher nicht. Gackt würde ihn vielleicht sogar noch rausschmeißen. Aber so gesehen wusste man bei ihm nie so genau. "Weil was?" genervt verschränkte der die Arme. Dann erst bemerkte er den Blick, den You ihm zuwarf. Halt mal! Wie sollte er denn das jetzt bitte schön verstehen? Obwohl, konnte man das eigentlich falsch verstehen? Aber You hatte doch aber immer beteuert, dass er ... Wann hatte You gleich seine letzte Freundin verlassen? Wie viel Singel- Leben war eigentlich gut für einen Menschen? Und ganz unschuldig war Gackt ja auch nicht daran. Immerhin nahm er ihn ständig für irgendwelche Projekte in Beschlag. Er schluckte schwer. Wenn jetzt gerade wirklich das ablief, was sein Gehirn gerade anfing zurecht zu spinnen, dann würde der Abend sicher nicht so ruhig enden, wie geplant. "Weil ... also ..." und wieder fehlten ihm die Worte. You senkte den Kopf. Sie fehlten nicht direkt. Ganz im Gegenteil. Immerhin hatte sie ihm Yukihiro vorhin freundlicherweise noch einmal unter die Nase gerieben. Und wieder begannen in seinem Kopf Bilder aufzutauchen, die an Eindeutigkeit kaum zu übertreffen waren. Und augenblicklich schoss ihm das Blut in die Wangen. Er konnte die Hitze förmlich spüren, genauso wie die Blicke. Dann wurde er stutzig. Verwundert sah You auf und wandte sich zur Tür, um in ein schmunzelndes Gesicht zu starren, das ihn sehr genau musterte. Er schnappte nach Luft. Das durfte jetzt nicht wahr sein, oder? Seit wann stand Chachamaru da? Was hatte er gehört? Doch bevor er etwas sagen konnte, war Gackt seinem Blick gefolgt und hatte den Besucher entdeckt. "Seit wann stehst du schon da?" es war nicht direkt auszumachen, ob der Sänger wütend oder verwundert war. "Lange genug." Yuki stieß sich ein wenig vom Türrahmen ab und ging auf die beiden zu. Doch beachtete er sie nicht weiter und setzte sich auf die Couch. "Lasst euch nicht stören. Ich warte bis ihr fertig seid." Lässig schlug er die Beine über und sah zu den irritierten Gesichtern hoch. Was war denn mit dem los? In dieser Frage waren sich die beiden jüngeren einig. "Womit wartest du?" sie konnten keine Zuschauer gebrauchen. Und aus Yous Sicht am wenigsten Chacha. Der machte ihn im Moment schon bei weniger heiklen Themen nervös. "Mit einem Vorschlag für die Lösung des Problems." Jetzt horchten sie auf. Eine Lösung? Na das klang doch mal gut. Nur hatten sie noch keinen Schimmer, wie diese Lösung aussehen könnte. Immerhin kannte ja Gackt das Problem nicht einmal. Dass sie nicht wussten, was Chacha gerade dachte, war auch besser. Denn sonst hätten sie ihn sicher hochkant aus dem Fenster gekickt. Ohne es vorher zu öffnen. "Setzt euch!" "Ich will aber nicht sitzen." Demonstrativ begann Gackt hin und her zulaufen. You allerdings tat, was man ihm sagte. Artig wie er war. Doch bereits nach wenigen Sekunden, hatte er das Gefühl, dass diese Idee vielleicht doch nicht so gut war. Eigentlich tat Chachamaru ja gar nichts, doch er glaubte die unsichtbaren Berührungen regelrecht spüren zu können. Und die Hitze, die sich in seinem Körper ausbreitete, beschleunigte unwillkürlich seinen Atem. Was war das? Er war sich sicher manipuliert zu werden. Und da ging es ihm nicht allein so. Auch in Gackt machte sich diese unbestimmte Erregung breit. "Also, was ist nun?" wenn das nicht bald geklärt wurde, würde der Sänger noch über einen der beiden herfallen. Und das schlimmste war, er wusste nicht so genau, wen er lieber nehmen würde. "Hast du eine Ahnung, was du bei dem Lieder im Zuhörer, oder besser Zuschauer auslöst?" die Stimme des Gitarrist war leise und hatte einen verführerischen Unterton. Er war sich durchaus darüber im Klaren, welche Hirngespinste in den Köpfen der jüngeren Männer unterwegs waren. Und er würde sich hüten, etwas dagegen zu unternehmen "Wie meinst du das?" Gackt blieb stehen und sah ihm fragend in die Augen. Wofür er sich am liebsten geohrfeigt hätte. Jetzt konnte er den zweideutigen Blick gar nicht mehr übersehen, auch wenn er es noch sosehr versuchte. "Man hat den unbeschreiblichen Wunsch genau dort in deinen Händen zu liegen... Und nur für einen Moment die Leidenschaft an eigenem Leib zu spüren, die du verbreitest... Deine Finger, wie sie sanft über die Haut streichen... Deine Lippen, wenn sie die Linien des eigenen Körpers nachfahren..." sorgfältig achtete Chacha darauf ihnen genügend Zeit zu geben, sich nach jedem Satz alles genau vorzustellen. Neben sich konnte er bereits den heftiger werdenden Atem von You hören. Seine Hand verkrampfte sich in das Polster, und die Augen zwang er offen zuhalten, um die Bilder nicht sehen zu müssen. Doch immer häufiger schloss er sie immer länger. Sanft legte Yuki seine Hand auf Yous und zog dessen Finger auseinander. Dann strich er vorsichtig über seine Handfläche, womit er ihn fast zur Verzweiflung trieb. Auch Gackt war Yous Reaktion nicht entgangen. Spätestens jetzt wusste er, welches Problem dieser mit den Liedern hatte. Nur was genau sollte er dagegen unternehmen. Er konnte, oder viel mehr wollte die Lieder nicht aus dem Programm nehmen. Unsicher sah er den anderen Mann an. Der auffordernde Blick, den er von Chachamaru bekam, sagte ihm sehr genau, was er tun sollte. Doch er war sich nicht sicher, ob er es auch wirklich wollte. Wenn es nach seinem Körper und dessen Willen ging, wollte er schon, nur sein Verstand sah das etwas anders. Aber einmal konnte er doch auf seinen Bauch hören. Im Augenblick sollte man vielleicht eher sagen, auf seine Lenden. Denn wenn er sich den Violinisten mit seinem der Welt entrückten Blick und den geröteten Wangen ansah, wurde ihm schon ein Bisschen anders. Langsam, fast zögerlich, ging er zur Couch. Unsicher sah er Chacha an. Der lächelte aufmunternd. Gackt kniete sich vor You und hob seine Hand. Da fiel ihm erst auf, dass er ganz schön zitterte. Es war ja nicht so, dass er You nicht mochte. Ganz im Gegenteil. Er mochte ihn möglicherweise sogar ein wenig zu sehr, für die Definition Freund jedenfalls. Und dass er sich das hier nicht schon mal vorgestellt hatte, wäre auch gelogen. Aber wenn man es dann wirklich tat, war es schon etwas anderes. Und seine ganze Selbstsicherheit löste sich plötzlich in Wohlgefallen auf. Vorsichtig legte der die Finger auf Yous Lippen. Sie waren unglaublich weich. Er konnte den warmen Atem spüren, und eine leichte Gänsehaut lief über seinen Körper. Das konnte ja was werden. Einen Wimpernschlag später wurden sämtliche Zweifel erstickt. You hatte seine Augen geöffnet und Gackts Blick eingefangen. Der Sänger ertrank in den lustverhangenen, dunklen Augen, und alles andere schien völlig nebensächlich zu werden. Ohne wirklich darüber nachzudenken, richtete sich Gackt auf und neigte den Oberkörper nach vorn. You beugte sich etwas zu ihm und ließ seine Lippen widerstandslos erobern. Sie hatten beide das Gefühl, als würde ein schweres Siegel in ihnen zerbrechen. Zum ersten Mal hatten sie die Grenze übertreten, die sie sich selbst gezogen hatten. So schwer, wie sie es sich vorgestellt hatten, war es gar nicht. Und wenn sie schon einmal auf der anderen Seite waren, konnten sie ja auch gleich das neue Gebiet ausgiebig erkunden. Sanft strich Gackt über Yous Hals und drückte ihn zurück in das weiche Polster. Er konnte den fliegenden Puls unter der weichen Haut spüren. Und als er begann die Knöpfe vom Hemd des anderen zu öffnen, hatte er bereits vergessen, dass direkt neben ihnen Chacha saß. Der Violinist hatte ihn dagegen absolut nicht vergessen. Ganz im Gegenteil. Diese Tatsache regte seine Fantasie noch mehr an. Also entschied er sich ein kleinwenig dafür zu sorgen, dass sich etwas davon erfüllte. Immerhin hatte der Gitarrist sie ja erst in diese Situation gebracht, also konnte er gefälligst auch seinen Teil dazu beitragen. Als Gackt von seinen Lippen abließ und sich an seinem Hals hinunter arbeitete, weiter über seine Schultern zu seiner Brust, öffnete You ein wenig die Augen und sah Yukihiro ruhig an. Wie von selbst strich er mit den Fingern über Chas Lippen, bevor er ihm die Hand in den Nacken legte und zu sich zog. Dieser Aufforderung kam der nur zu gern nach. So sehr er es auch genoss den beiden zuzusehen, so sehr wollte er doch auch etwas davon haben. Langsam und doch fordernd bahnte sich seine Zunge den Weg in Yous Mund. Willig ließ dieser alles geschehen, was die beiden Männer mit ihm taten. Die forschenden Hände, die jeden Zentimeter seiner Haut erkundeten. Die weichen Lippen, die sich auf ihren Weg zu Punkten an seinem Körper machten, an denen sich sämtliche Nerven für Sekunden zu konzentrieren schienen, wenn sie ihn berührten. Selbst wenn er gewollt hätte, er hätte sich nicht wehren können. Mit jedem Augenblick trieben sie ihn weiter in die Extase, aus der er glaubte nie wieder entkommen zu können. In Gackts Kopf hatte sich langsam aber sicher sämtliches rationales Denkvermögen ausgeschaltet. Das einzig reale war der Geschmack von Yous Haut, der so unbekannt war, dass es ihm fast schon schien, als hätte er ihn schon immer gekannt. Er genoss die Schauer, welche über den schlanken Körper liefen. Und so wie ihn Chachamarus Anwesenheit für einen Augenblick verunsichert hatte, trieb sie jetzt seine Erregung weiter an. Es entbrannte ein unbewusster Wettbewerb, wer von ihnen dem Violinisten die schöneren und leidenschaftlicheren Töne entlocken konnte. Doch auch ihre Berührungen brachten sie langsam um den Verstand. Dafür, dass Chacha eigentlich nur vermitteln wollte, hatte er sich recht schnell in dem Spiel der beiden einen Platz erkämpft. Und so wie sich die anfängliche Verlegenheit und Zurückhaltung Stück für Stück verabschiedete, bekam er immer mehr Aufmerksamkeit von You. Bestimmend und sanft zeigte der ihm, was in seiner Fantasie vorging. Und Chacha hatte kein Problem damit ihm diesen Wunsch zu gewähren. Immer weiter trieben sie sich gegenseitig an. Schürten das Feuer, bis es sie zu verbrennen drohte. Ihre schweißbedeckte Haut aneinander gerieben, folgten sie bald dem gleichen Rhythmus, der ihnen letztendlich die Kontrolle über ihre Körper entzog und gemeinsam in die Erfüllung stürzte. Heftig atmend versuchte You das Gewicht über sich davon abzuhalten über sich und Chacha zusammenzubrechen. Was doch leichter gesagt war als getan. Die Ellenbogen neben dem kleineren Körper abgestützt, sank sein Kopf an Chas Ohr. Leicht knabberte er daran, bevor er mit einem leichten Grinsen flüsterte: "Das nehme ich dir übel." Yukihiro schmunzelte. Woher hätte er denn wissen sollen, dass der Kerl über ihnen so schnell ausgepowert war, dass er sich nicht mehr lange genug aufrecht halten konnte, um von ihnen runter zusteigen. Und jetzt musste der arme You darunter leiden, weil er nicht wollte, dass das ganze Gewicht auf Chacha zusammensank. "Gackt? Schläfst du schon?" Langsam wurde es You doch etwas zuviel. Er bekam ein Brummen als Antwort, bevor er eine Zunge in seinem Nackten spürte. "Ich will dich ja nicht hetzen, aber es wäre nett, wenn du von mir runter gehen würdest." Er ignorierte Chachamarus Grinsen, bei dieser Bemerkung. Kurz verzog er das Gesicht, als sich ein leichtes Stechen in seinem Unterleib ausbreitete. Da Gackt noch irgendwo zwischen sein und nicht sein herumschwirrte, versuchte You notgedrungen das Zimmer wieder in einen einigermaßen ansehnlichen Zustand zu bringen. Das verschobene Sofa, auf der es sich Chacha bequem machte, war sein kleinstes Problem. Der Couchtisch war umgekippt, und damit alles was darauf lag gleichmäßig auf dem Boden verteilt. An die Flecken auf dem Teppich versuchte er erst gar nicht zu denken. Dann setzte er sich neben Chacha, der immer noch sein patentiertes Grinsen aufhatte. "Darf ich dich was fragen?" You starrte an die Decke. "Hm." "Seit wann hattest du das schon vor? Und jetzt erzähl mir nicht, dass du das nur gemacht hast, weil du mir helfen wolltest." Cha hob seine Hände und begann mit den Fingern abzuzählen. You lachte kurz auf. "So genau wollte ich es gar nicht wissen." Er sah zu Gackt, der immer noch etwas paralysiert in der Gegend herumstarrte. "Und was ist mit dem los? Kann doch nicht nur an dem bisschen liegen." Er legte sich über Chachas Schoß und piekte dem Sänger in den Arm. "Hallo? Noch da?" Desorientiert starrte Gackt in ihre Richtung. "Hm?" "Was ist mit dir los?" You setzte sich wieder auf. Seine Hand lag jetzt auf Chas Brust uns begann mit den Fingern kleine Kreise zu zeichnen. "Was war das gerade?" Verwundert sahen sich die beiden Gitarristen einen Moment an. Dann grinste Yuki wieder. "Also in Fachkreisen nennt man das S..." "Lass den Quatsch!" unterbrach ihn der Sänger und richtete sich auf. "Das ist ja eben das Problem. Was sollte das?" "Wie bitte?" das war eindeutig zuviel für You. Meinte der das ernst? Er wollte doch jetzt nicht wirklich so einen Aufstand deshalb machen? "Ich habe gerade gegen etliche meiner Prinzipien verstoßen." Langsam machten sich in You immer mehr Fragen breit. Er hielt das alles für einen schlechten Scherz, den er aber nicht sonderlich lustig fand. Doch noch bevor er anfangen konnte darüber wütend zu werden, hielt ihm Chacha einen Finger vor den Mund. Liebevoll, und doch eindeutig mit irgendeinem Hintergedanken, lächelte er den Violinisten an. Dann beugte sich leicht an Gackts Ohr. "Hat es dir nicht gefallen?" der Angesprochene zuckte zusammen, als ihn der warme Atem traf und sich die verführerische Stimme in seinem Kopf ausbreitete. "Doch! Aber..." ein leises Keuchen war zu hören, als eine Hand langsam über seine Wirbelsäule strich. Mit zusammengekniffenen Augen versuchte Gackt die in ihm aufsteigenden Gefühle zu unterdrücken, aber es war nicht möglich. Chachamaru wusste sehr genau, was er da tat. "Wo liegt dann das Problem?" wieder diese Stimme. Und wie nebenbei berührten dabei Chachas Lippen Gackts Ohr. "Deine Prinzipien können das bestimmt nicht. Und wir verraten es auch keinem." Langsam aber sicher verabschiedeten sich die zu späten Zweifel des Sängers. Was sollte man ihm schon anhaben. Es wusste ja niemand. Und die beiden anderen würde es sicher nicht verraten. Ein bisschen Spaß durfte doch sein. Wer wusste denn schon, wann sich wieder eine Gelegenheit bieten würde. (Anm. vil: Ja ja, wir Frauen haben überhaupt keine Vorurteile gegen Männer. - Reaktion kim: Wie kommst du auf so was? *gg*) Die ganze Zeit saß You den Arm auf die Lehne gestützt da und beobachtete die beiden. Er musterte jede Stelle auf Chachas Körper genau. Es waren angenehme, weiche Linien, die auf ihre besondere Art perfekt waren. Und der Gitarrist schien das nur zu gut zu wissen. Die verführerisch laszive Art, mit der er sich bewegte, immer darauf bedacht es unmöglich zu machen den Blick von ihm zu wenden. Auch hörte You sehr genau, wie Yuki den Sänger mit seiner Stimme stückweise auf seine Seite zog. Wenn er etwas haben wollte, holte er es sich auch. Und was er in dieser Nacht wollte, war nicht zu übersehen. Und You hatte durchaus nichts dagegen, dass Chacha Gackt immer und immer wieder dazu brachte seine Prinzipien zu vergessen. Solange bis sie völlig verschwunden waren. Als dann die Sonne aufging, war er sich auch ziemlich sicher, dass das nicht das letzte Mal war. Na ja, das Lied blieb im Programm. You freute sich schon fast darauf. Denn endlich musste er sich nicht mehr mit seiner Fantasie herumschlagen, die sich nicht erfüllen würde. Und gegen Fanservice hatte er auch nichts mehr, ganz im Gegenteil, er genoss es regelrecht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)