Can this be love? von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Der Besuch im Krankenhaus ------------------------------------ Eine Stunde war vergangen ohne, dass Kaoru ein Wort gesagt hatte und langsam machte Dai sich Sorgen. Diese vollkommene Stille passte einfach nicht zu ihm, besonders nicht nach einem Vorfall wie dem mit Kirito. Schweigend betrachtete Dai den Älteren, der ihm mit verschränkten Armen gegenüber sass, ein Loch in den Boden starrte und ungeduldig darauf wartete, dass der Arzt mit dem Befund von Kyos Untersuchung erschien. Dai atmete tief ein, sah sich im Warteraum der Notaufnahme um und nahm eines der Magazine vom Tisch neben sich. Lustlos blätterte er darin rum, überflog einen Artikel, in dem sich der Verfasser darüber ausließ, dass die Jugend des 21. Jahrhunderts nur noch hirnlose, der Apathie verfallene, ziellose, konsumsüchtige Zombies waren, die in einer von den Medien beherrschten Welt lebten. Schmunzelnd legte Dai, dass Magazin wieder weg, der Mann war scheinbar Vater einer Großfamilie und mit diesem Job so überlastet, dass seine einzige Freude darin solche Artikel zu schreiben. Vielleicht war der Gute auch ganz einfach nur vollkommen verrückt oder hatte irgendwann mal eine sehr schwere Kopfverletzung gehabt, bei der eine seiner Gehirnhälften abgestorben war. Im Grunde kümmerte es Dai nicht weiter denn im Augenblick plagten ihn andere Probleme. Erneut sah er rüber zu Kaoru, der jetzt mit geschlossenen Augen auf seinem Stuhl sass und dem Anschein nach tot spielte. Allerdings konnte Dai das nicht mit 100%iger Genauigkeit sagen denn, der Raum war ziemlich groß und Kaoru, hockte auf der anderen Seite. Ächzend stand der Gitarrist auf, schlich sich an den Älteren heran und ließ sich auf dem freien Platz neben ihm nieder. Prüfend hob er eine Hand vor Kaorus Gesicht, wedelte einige Male herum und wartete dann auf die Reaktion. Nicht geschah, so dass Dai es ein zweites Mal versuchte und zum gleichen Resultat kam als wie zuvor. Nachdem sein Freund sich auch nach einem dritten Versuch nicht regte wurde Dai wirklich unruhig, /Klasse er ist im sitzen gestorben! Gut, dass wir schon im Krankenhaus sind, dann kann ich die Leiche gleich in die Pathologie bringen oder soll ich vorher einen Arzt rufen?/ Dai bemerkte gar nicht, dass er noch immer mit der Hand vor Kaorus Gesicht rumfuchtelte und dass dieser ihn inzwischen mit steinerner Miene musterte. /Das einzige Problem, dass ich jetzt habe, ist den Anderen zu erklären, dass Kaoru nicht mehr unter den Lebenden weilt....okay, die werden es sicher verstehen. Die Plattenfirma freut vielleicht weniger aber tot ist halt tot und ich bin nicht daran Schuld!/ Dai kaute sich auf der Unterlippe herum während seine Gedanken in wirklich absurde Bahnen abglitten. Kaoru, dem endgültig der Geduldsfaden gerissen war, stand auf, positionierte sich direkt vor Dai und beugte sich zu ihm runter. "Was zum Teufel tust du da?" hauchte Kaoru in tiefem Ton und versetzte Dai so den Schrecken seines Lebens. Der Rothaarige sprang auf, drückte sich gegen die Wand und stieß einen leisen Quietschlaut aus, bis er realisiert hatte, was passiert war. "Oh mein Gott, Kaoru! Tu das nie wieder! Ich hätte fast einen Herzinfarkt erlitten" keuchte Dai, immer noch sichtlich geschockt über Kaorus Aktion. Schmunzelnd nahm der Bandleader wieder platz, verschränkte die Arme und zuckte die Schultern "Tu dir keinen Zwang an wir sind schließlich schon im Krankenhaus". Unverzüglich verdüsterte sich Dais Gesicht und mit einem lauten Schnauben, setzte er sie wieder hin "Deine Freundlichkeit ist wirklich grenzenlos, mach die bloße keine Sorgen um mich oder darüber, dass du mich zu Tode erschreckt hast. Es könnte ja schaden" mit Nachdruck schlug Dai die Beine übereinander und strafte Kaoru mit Missachtung. Ein leise Lachen kam auf Kaorus Richtung und Dai fragte sich prompt, was denn so schrecklich witzig war. "Verschränk noch die Arme und deine Imitation einer zickigen Frau ist perfekt" murmelte der Bandleader leise damit die ältere Dame, die grade den Warteraum betrat, es nicht hörte. Leicht Überhitzt durch die erste Bemerkung seines Bandkollegen, verschränkte Dai tatsächlich die Arme und verfluchte sich schon in der darauf folgenden Minute dafür. Fünfzehn Minuten später warteten die Beiden Männer noch immer auf den Arzt und Kyos Befund. Kaoru war sich inzwischen sicher, dass der Arzt gar kein Arzt war sondern ein verkleideter Fan, der Kyo entführt hatte und ihn nun irgendwo in einem alten, leer stehenden Haus, außerhalb Tokyos gefangen hielt. Dai auf der anderen Seite war damit beschäftig, der alten Dame, dich sich neben ihn gesetzt hatte und eigenschlafen war, beim ihrem Schnarchkonzert zu lauschen. Eine weitere viertel Stunde verstrich ohne, dass sich der Arzt blicken ließ und langsam begann auch Dai eine Theorie, über das rätselhafte Verschwinden des Mediziners, zu entwickeln. Irgendwann in seinen Überlegungen, spürte Dai, dass der Kopf der alten Frau auf seiner Schulter lag wodurch er unfreiwillig zum Ersatzkissen mutiert war. Augenrollend wandte der Rothaarige sich an Kaoru, der sich momentan mit der Begutachtung seiner Turnschuhe beschäftigte. "Sag mal, wegen der Sache mit Pierrot....hat sich dein Zorn eigentlich gelegt? Was Kirito vorgeschlagen hat klang doch vernünftig, ich meine wenn ihr Zwei euch einfach aus dem Weg geht." kaum, dass er ausgesprochen hatte fixierten ihn Kaorus dunkle Augen und Dai, überlegte wie schmerzhaft es war, wenn man versuchte sich selbst in den Arsch zu beißen. "Erwähne nie wieder, unter keinen Umständen und auf gar keinen Fall den Namen Kirito!" knurrte Kaoru, so dass Dai kurzzeitig, dass gleiche Gefühl empfand, dass er beim seinem ersten Treffen mit Kaoru empfunden hatte. Dai rutschte nervös auf seinem Stuhl hin und her "Ist ja schon gut, es war nur eine simple Frage, kein Grund gleich die Krallen auszufahren" "Ich will einfach den Namen, dieses arroganten, gleichgültigen, von sich selbst überzeugtem Arschloch nicht mehr hören und. Von mir aus kann er dahin gehen wo der Pfeffer wächst oder noch weiter. Hauptsache er kommt mir nicht mehr in die Quere. Frage beantwortet?" entgegnete der Ältere noch ein wenig gereizter und starrte finster ins Leere. Ja, seine Frage war beantwortet, dafür hatte Kaorus Äußerung aber einige andere Fragen aufkommen lassen. /Arrogant? Von sich überzeugt? Welche Mücke hat dich gestochen, dass du so über Kirito denkst?/ grübelte Dai und kämpfte innerlich damit die vereinzelten Puzzelteile, die sein Freund ihm vor die Füße geworfen hatte, zu einem ganzen zu zusammen zu setzen. Doch wie konnte man ein tausend Teile Puzzle vollenden wenn, man im Besitz von nur zwei Teilen war? Gar nicht und zu diesem Ergebnis kam auch der Rothaarige Gitarrist. Irgendwann passierte, dass worauf die beiden Männer nicht mehr zu hoffen gewagt hatten, der Arzt erschien mit dem ersehnten Befund. Der Mann baute sich vor Kaoru auf und begann zu erläuterten, was die Röntgenuntersuchung ergeben hatte. Während der Arzt sprach hörte der Bandleader aufmerksam zu, nickte hier und da mal und tat so als würde er das Fachgebrabbel, des Mediziners verstehen, was Dai in gewisser Weise belustigend fand denn er selbst verstand genau so viel wie Kaoru, kein Wort. Erst als der Arzt merkte, dass seine Gesprächspartner nicht die leiseste Ahnung hatten, erbarmte er sich und verwendete Begriffe die auch ein Medizinlaie verstand "Der Fuß ist gebrochen! Er muss sechs Wochen einen Gips tragen und ist dann wieder ganz der Alte". "Fantastisch!" murmelte Kaoru leise vor sich hin und bedankte sich mit einem aufgesetzten Lächeln, nachdem der Arzt ihm noch gesagt hatte in welchem Raum, Kyo darauf wartete abgeholt zu werden. Um den Schein zu wahren tat Dai es dem Älteren gleich, doch innerlich wurde von der kleinen aber nicht auslöschbaren Angst über Kaorus Verhalten geplagt. Der Bandleader hatte fantastisch gesagt, fantastisch bedeutete nichts gutes, fantastisch hieß bei Kaoru, die Tour absagen, Tour absagen wurde gleichgestellt mit, eine Unterhaltung mit dem Managamant und eine Unterhaltung mit dem Managamant bedeutete eigentlich nur eins: Kaoru hatte die Arbeit ob er wollte oder nicht. Endgültig sicher, dass der Tag verloren war und die Hoffnung Kaorus Laune würde sich vielleicht wieder bessern, fuhr Dai sich durch die Haare und machte seiner Frustration mit einem Seufzen Luft. Vorsichtig schaute Dai zur Seite, der Kopf der alten Dame lag noch immer auf seiner Schulter und der Gitarrist rutschte langsam vom seinem Stuhl, um sich zu befreien ohne die Frau zu wecken. Erlöst vom Kopf der alten Dame, schob Dai die Hände in die Hosentaschen und schlug Kaoru vor, er solle schon nach draußen gehen um Toshiya und Shinya anzurufen, die nach der Feststellung Kyos Fuß müsse untersucht werden, nach Hause gefahren waren. Natürlich hatten Beide gesagt sie würden mit ins Krankenhaus fahren doch Kaoru hatte in seiner Weisheit als Bandleader verkündetet, dass dies auf gar keinen Fall nötig sei und, dass es schon reichte wenn, drei von ihnen ins Krankenhaus fuhren und dort für Aufregung sorgten. Zumindest fand Dais Vorschlag beim Älteren Anklang und dieser machte sich, mit dem genuschelten Satz "Jetzt kann ich endlich eine rauchen" auf den Weg nach raus wobei in seiner Jackentasche nach Handy und Zigaretten wühlte. /Ich hoffe du wirst nie erfahren, dass ich für Kyos gebrochenen Fuß verantwortlich bin!/ dachte Dai flüchtig während er zu dem Zimmer ging, in dem der blonde Sänger wartete. Zögernd öffnete der Rothaarige die Tür und Kyo begrüßte ihn mit Blicken, die Dai nur mit einem interpretieren konnte: Er war zum Tode verurteilt worden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)