Die Ärzte von Tio (lest sie nich, bitte, lest sie einfach nicht u.u') ================================================================================ Kapitel 3: Überwältigt ---------------------- Der Nachmittag war herein gebrochen und alle waren mit dem Aufbau der Bühne beschäftigt. Die Damen, welche ihn immer kräftig im Background unterstützten, waren bereits dabei sich einzusingen und er saß da und stimmte seine Gitarren. Bei der Cyan angekommen, hielt er inne. Mit tiefem Schweigen betrachtete er die Gitarre. Es war nahezu so, als würde sie ihm etwas erzählen. Immer wenn er sie ansah, wurde er an all die Konzerte erinnert. Seit er diese Gitarre hatte, war er regelmäßig mit "Die Ärzte" auf Tour gewesen. Seit dem hatte er hunderte von perfekten Augenblicken erlebt. "Hey Süßer, hör auf zu träumen!", weckte ihn Rachel, seine Schlagzeugerin, aus seinen Erinnerungen. Sie warf ihm ein freches Lächeln entgegen und ging an ihm vor bei, hoch auf die Bühne um das Schlagzeug zu testen. Er sah noch einmal seine Cyan an, dann schüttelte er seinen Kopf, um diesen von den quälenden Gedanken zu befreien. "Konzentrier dich jetzt, Jan! So kurz vor dem Konzert muss das ja wohl nich sein.", ermahnte er sich selbst. Gequält stimmte er seine Gitarre, immer darauf bedacht lediglich konzentriert und nicht bedrückt zu wirken. Zu seinem Glück verging der Nachmittag schneller als geplant und so konnte er endlich auf die Bühne und erneut einen dieser heißersehnten Augenblicke erleben. Er konnte die Menge bereits hören. Hier und da ertönten Sprechchöre. "FARIN", ertönte es aus einer Ecke. "URLAUB", kam es, wie auf Absprache, aus einer anderen. Farin spürte wie sich Gänsehaut auf seinen Armen breit machte. Sicher, es war ein tolles Gefühl, wenn die Menge den Bandnamen rief, aber nur seinen Namen zu hören, aus so vielen Mündern. Das war schon ein Erlebnis, welches er nicht missen wollte. Und so konnte er es sich nicht verkneifen immer wieder einzelne Töne auf seiner Gitarre anzuspielen. Nur um zu hören, wie die Menge ausflippt. Nach einer Weile entschloss er sich dann doch die Menge zu erlösen. Eine gigantische Turmur war zu hören... ... und das Konzert konnte beginnen. Er hockte auf seinem Sofa, die Fernbedienung in der Hand. Doch der Fernseher schwieg. Was machte er an einem Donnerstagabend zu Haus? "Jan, du Arsch.", murmelte Bela und kauerte sich auf dem Sofa zusammen. "Gehst einfach ohne mich auf Tour." Eigentlich war er Nachts immer unterwegs in Clubs, aber heute fühlte er sich einfach nicht in der Lage Party zu machen. Der Traum hatte ihn den gesamten Tag über beschäftigt und ihm keine ruhige Minute gelassen. Er hasste sich für diese Gefühle. Bela war damals schon das ständige verstellen leid gewesen. Glücklicher Weise hatte er es während der Trennung geschafft, seine Gefühle zu verdrängen, aber jetzt kamen sie wieder an die Oberfläche. "Scheiße man, wegen dem bauch ich noch ne Therapie.", schrie er und sprang auf. Er begann im Zimmer auf und ab zu laufen, geplagt von wirren Gedanken, von denen er sich wünschte, sie abschütteln zu können. Schließlich entschloss er sich nach draußen zu gehen und etwas frische Luft zu schnappen. Langsam schlenderte er durch die Straßen, bis seine Schritte schneller wurden. Nach kurzer Zeit rannte er durch die Straßen, um sich abzureagieren. "Fuck, jetzt fang ich schon wie Jan an zu Joggen, um mich zu beruhigen.", schimpfte Bela laut. Schließlich kam er, schwer atmend wieder an seinem Haus an. Doch noch immer sehnte er sich danach, jetzt in Berlin zu sein und nicht in Hamburg. Er ging ins Haus und entledigte sich der verschwitzten Klamotten. Dann legte er sich in Boxershorts auf sein Bett und starrte an die Decke. Er dreht sich auf die Seite und kauerte sich zusammen. Langsam füllte sich seine Augen mit Tränen. Schließlich schlief er mit Tränen in den Augen und auf den Wangen ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)