Scratched soul von VampirSchäfchen ================================================================================ Kapitel 3: Was du mir antun kannst..... --------------------------------------- 3. Was du mir antun kannst..... Ist es denn falsch, uns für das, von dem wir wissen, dass es nicht richtig war es zu tun, selbst zu strafen? Warum verletzen wir die, die wir gern haben, obwohl uns klar ist, welchen Schmerz wir damit auslösen? Am nächsten Morgen erwache ich von alleine, ohne jeglichen Grund. Im Zimmer ist es still und schummrig und als ich genau hin höre bemerke ich nur meine Eigenen Atemzüge. Ich drehe mich auf die Seite und betaste die Stelle, an der du geschlafen haben müsstest. Sie ist bereits kalt, was bedeuten dürfte, dass du schon etwas länger auf den Beinen bist. Ich setze mich auf, lasse mich aber gleich darauf wieder zurück in die Kissen fallen, da mich ein grausamer Kopfschmerz übermannt. Der Kater lässt grüßen...... Das ist die gerechte Strafe für gestern Abend!...... Gibt es eigentlich eine Skala, an der man die stärke von Kopfschmerzen messen kann? Wenn ja passt meiner nicht mit drauf...... Ich lasse mich langsam aus dem Bett gleiten. Ein Königreich für ein Aspirin..... Oder gleich besser zwei..... Ich stütze mich mit einer Hand an der Wand ab und mache mich nicht gerade leise auf den Weg in die Küche um nach einem Schmerzmittel zu suchen. Dabei fällt mir auf der einzige zu sein, der in der Wohnung Geräusche verbreitet. Wo bist du? Während ich deine Küchenschränke vergeblich nach Medikamenten durchsuche komme ich auf die glorreiche Idee du könntest ja auch fix Brötchen kaufen gegangen sein..... Wohl möglich auch noch Ökobrötchen..... Trotz meiner Kopfschmerzen muss ich lachen.... Ja du und deine Bioprodukte...... Nachdem ich alle Schränke abgeklappert habe, entschließe ich mich dazu im Bad zu suchen. Wo sonst könnte man noch Arznei aufbewahren? Ich lege die Hand auf die Türklinke das Badezimmers und öffne die Tür. Doch als ich einen Blick in den Raum werfe taumele ich sofort zurück und stoße gegan die Wand hinter mir, an der ich kraftlos herab gleite. Es ist, als würde mir das Herz heraus gerissen...... Mit von Entsetzen geweiteten Augen starre ich dich an, wie du auf dem Rand der Badewanne sitzt und deinen Arm mit leerem Blick mit der Schneide einer Schere zerkratzt...... Wieso..... Ich war doch da...... Warum hast du mich nicht einfach geweckt und dich somit abgelenkt?........ Du siehst auf und lächelst. Ohne hast legst du die Schere in ein kleines Regal und wischt das Blut mit einem Stück Klopapier von deiner weißen Haut. "ah...... Du bist als wach, Kyo-san...." Du kommst auf mich zu. .......Es tut so weh...... Warum tust du mir das an..... Ich weiß, dass du dich ritzt, aber...... Aber wieso tust du es vor meinen Augen!..... Du musst mich gehört haben...... Du musst doch gewusst haben, dass ich wach bin...... Warum hast du es nicht einfach verborgen....... Oder wolltest du, dass ich es sehe....... Wie soll ich jetzt deiner Meinung nach reagieren? Sag es mir...... Was erwartest du? Ich habe dir schon oft gesagt, dass ich dich gern habe..... Obwohl es mir jedes mal so furchtbar schwer fällt..... Ich habe dir gezeigt, dass du wichtig für mich bist...... Es ist egal, was ich sage...... Es ist egal, wie oft ich es sage...... Du wirst nicht auf hören, weil du denkst ich sage es nur meines Pflichtgefühls wegen, oder?...... Sage mir, was ich tun soll...... Ich weiß es nicht Shinya..... Verrate es mir.... Ich tu alles, was du willst..... Obwohl ich dich fragend und sauer angesehen habe, bist du einfach, als sei nichts ungewöhnliches geschehen, an mir vorbei in die Küche gegangen und bist jetzt gerade dabei den Frühstückstisch zu decken, so dass du meine verzweifelten Tränen nicht sehen kannst..... Doch eigentlich dürftest du auch ohne sie zu sehen wissen, dass sie da sind...... Macht dir das Spaß?..... Freut es dich mich so zusehen?..... Oder hast du verstanden, wie sehr es mich schmerzt, und willst mich dazu bringen es als normal, oder unwichtig abzustempeln? Ich stehe auf und trockne meine Tränen am T-Shirt ab. Ich lehne mich einen Augenblick an die kalte Wand und hohle einige male tief Luft. Dann gehe ich zu dir in die Küche und bitte dich in einem trockenem Tonfall um eine Aspirin. Du sollst ruhig merken, dass ich dir das eben übel nehme! "Na Kyo-chan..... Haben wir einen Kater?" Ich gebe nur ein grunzendes Geräusch zur Antwort, welches dich augenblicklich zum Lachen bringt. ..... Ja lach du nur...... Lach du nur..... Lach mich ruhig aus..... Etwas misstauisch lese ich mir das Etikett der Flasche mit dem homöopathischen (Anmerkung : Der Computer gibt beim falsch schreiben dieses Wortes folgenden Verbesserungsvorschlag: Homoerotisch ^___________^) Tropfen gegen Schmerzen jeglicher Art uns Weise. Wenn ich die ganze Flache austrinke, bin ich vielleicht ganz-körper-betäubt.... Wär doch gar keine schlechte Idee........ Während des gesamten Frühstücks verliere ich kein einziges Wort, und auch du machst keine Anstalten, mir zu erklären, warum du ES vor meinen Augen getan hast. Ich weiß, dass dir klar ist, dass ich eine Erklärung verlange...... Du hättest doch wissen müssen, wie ich reagiere.... Du bist doch sonst so einfühlsam...... Willst du mich am Ende verletzen? ......Willst du von mir die Worte hören, die alles einfacher machen: Ich hasse dich? Sind es diese drei Worte? Diese drei Worte, die dich sicher machen mich nicht mehr länger verletzen zu können...... Willst du Gleichgültigkeit?....... Oder weißt du am Ende selbst nicht, was das sollte....... Warum sagst du es mir nicht einfach...... Ohne ein Wort der Erklärung zu äußern, stehe ich nach dem Frühstück auf, ziehe mich an, bedanke mich bei dir und gehe. Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich mit diesem Verhalten verletze, und es tut mir leid dir das Gefühl zu geben ich sei sauer auf dich. Aber ich bin sauer, und nicht fähig und auch nicht willig meine Gefühle so wie du zu verbergen. Als erstes führt mich mein Weg nach Hause, wo ich mich erst einmal umziehe und von mir selbst angeekelt einige Tropfen angetrocknetem Blutes vom Boden aufwische. Dann wechsele ich meinen Verbannt und muss mit Schrecken fest stellen, dass ich doch tiefer geschnitten habe als gedacht. .......Wenn ich jetzt so mit entblößtem Arm mit der U-Bahn fahren würde, wie würden die Leute reagieren? ......Was würden sie denken?.... Was würden sie fühlen? Ekel..... Mitleid..... Verständnislosigkeit...... Gleichgültigkeit.... Ungläubigkeit..... Sorge? .... Nein..... Ich denke die meisten würden es einfach ignorieren.... Oder es würde sie einfach nicht interessieren....... Kaum habe ich alle Blutflecken beseitigt fühle ich mich einsam..... Ob ich Toshiya anrufen soll..... Aber hallte ich das Heute wirklich aus? Lieber nicht.... Sonst erwürge ich ihn noch....... Das wäre doch zu schade um seinen tollen Hundeblick. Und wenn ich Die anrufe? Eine unglaubliche Sehnsucht nach meinem Freund kommt in mir auf..... Ich will ihn sehen.... Unbedingt.... Oder zumindest seine Stimme hören...... Aber ihn zu treffen wäre noch um einiges schöner..... Ob er mich überhaupt sehen will...... Ich wähle seine Nummer und wie schon beim letztem mal meldet sich sein Anrufbeantworter. Und einfallsloser Weise labert der auch noch genau das gleiche, wie bei unserem letztem Gespräch. Also echt! Wo er doch den ganzen Tag nur auf seinem vollgemülltem Tischchen steht! Warum denkt sich der Anrufbeantworter denn nix neues aus? Anstatt auf das Band zusprechen ziehe ich mir die Schuhe an und gehe einfach zu Dies Wohnung. Entweder, er ist da und geht nur nicht ans Telephon, oder er ist wirklich nicht da. Gestern...... Ob er da auch zu Hause war, und einfach nur nicht ans Telephon gegangen ist? Eher unwahrscheinlich...... Aber kann ich das denn sagen? Vermutlich kenne ich ihn genau so wenig, wie dich.......... An deiner Tür angekommen klingele ich und warte eine Minute lang. Dann läute ich erneut. Wieder nichts. Noch einmal. Nichts. Traurig und etwas enttäuscht beginne ich darauf hin ein wahres Klingelkonzert zu veranstalten, welches sich nach kurzer Zeit in die Melodie eines meiner Lieblingslieder verwandelt. "Jaaaaaa???", tönt deine entnervte Stimme plötzlich aus der Gegensprechanlage, so dass ich erschrocken zusammen zucke. Mit vor unterdrückter Freude und leichtem erschrecken zitternder Stimme stottere ich in das Gerät. "Ich bins... Kyo..... Ich wollte.... Darf ich zu dir rauf kommen, Die? Bitte..... Ich... Es..." "Kyo! Ja komm rauf!", seine Stimme wirkt erschöpft, aber erfreut und als ich wenig später vor der Tür seiner Wohnung stehe und er öffnet sieht er aus, als würde er mir am liebsten um den Hals fallen. .......Warum tust du es dann nicht Die-chan...... "Kyo......" seine Augen sind vor Müdigkeit klein und unter ihnen haben sich dicke dunkle Ringe gebildet. Ich trete in den Flur und muss feststellen, dass es dort noch etwas unordentlicher als sonst aus sieht. Und wenn es eine Wohnung gab, die noch vollgestopfter mit Büchern und Krimskrams ist, als Kaorus, dann ist es die von Die. "Kyo...... Schön, dass du da bist......", er zögert einen Moment, "Ich habe gehofft du würdest kommen....." Er lächelt etwas verlegen und beginnt wie immer sofort damit Tee zu kochen. Seit Die und ich uns privat treffen, habe ich jedesmal mit ihm Tee getrunken. Ich setze mich an den großen Tisch an meinen Stammplatz. Trotz der beträchtlichen Größe dieses Möbelstücks ist wie immer gerade genug Platz um einen Teller darauf ab zustellen. Als ich dich darauf an spreche lachst du. .......Warum riskiere ich dieses Lächeln zu verlieren? Warum tue ich Dinge von denen ich weiß, sie werden ihn verletzen? ........Dieses Lächeln...... Plötzlich kommt mir die komische Frage in den Sinn, wer mir wichtiger ist, du oder Die..... Solche Gedanken sollte man niemals zu ende denken...... Und doch tief in mir flüstert mir eine Stimme leise die Antwort zu..... Noch ist sie zu schwach, um bis zu mir vor zu dringen...... Doch wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, werde ich es wissen...... "Duuuuuu, Kyo-chaaaaaan?", Die sieht mich mit dem gleichen Hundeblick an, wie Toshiya es auch immer zu tun pflegt, und bei Die sieht es einfach nur niedlich aus, und klimpert mit den Augen. Ich kichere vergnügt. "Was denn?" "Ich wollte fragen..... Lass uns heute Abend doch mal wieder einen DVD-Abend machen Kyo-chan.... Das haben wir schon sooooo lange nich mehr gemacht...." Ohne auch nur einen Augenblick nach zu denken stimme ich zu und hopse freudig auf und ab wie ein Gummiball. ......Nichts lieber als das Die-chan....... Und das obwohl ich so...... dumm war...... Er scheint mir nicht böse zu sein..... Ob er versteht, dass es nicht einfach ist davon los zukommen? Oh, Die..... Womit habe ich einen Engel wie ihn an meiner Seite verdient? Wie kann ich jemals wieder gut machen, was ich ihm antue? Wie kann ich ihm jemals für das danken, was er mir beschert....... Bevor wir zu mir nach hause gehen ist erst mal einkaufen angesagt. Die hatt sich in den Kopf gesetzt, was leckeres zu kochen und ich habe mir verkniffen ihn zu fragen, ob ich ihm helfen kann....... Ich bin mir voll und ganz bewusst, dass das, was ich immer koche, für normale Mägen nicht bekömmlich ist..... Wenn mich jemand versuchen würde zu vergiften, würde das wohl dank meinem abgehärtetem Magen scheitern...... Die...... Ob er weiß, wie schnuffelig er aussieht, wenn er das Gemüse auf seine Frische hin untersucht..... Dein Gesicht ist dann immer ganz anders..... Ernst und sachkundig.... Und verschlossen..... Ich werde dich vielleicht nie verstehen...... Und du mich wohl auch nicht..... Aber ist das denn wichtig? Du scheinst eine Person zu haben, der du dich anvertraust..... Die Person, die diese Kreuze auf deinem Oberkörper hinterlassen hat..... Wenn man eine Person hat, der man sich Bedingungslos anvertrauen kann. Reicht das doch eigentlich, oder....... Ich muss mich damit abfinden, dass ich diese Person nicht bin, und auch niemals sein werde..... Aber wenn du dir nun die falsche Person ausgesucht hast? Jemanden, der dir genau so wenig helfen kann wie ich....... Während Die geschäftig in der Küche herum fuhrwerkt decke ich den Tisch und zünde Kerzen an. ......Quasi ein Candel-light-Dinner..... Ich schleich leise zu der Tür meiner Küche und linse um die Ecke. Mit der Zungenspitze vor Konzentration unablässig über die Lippe fahrend steht Die an meinem Herd und kocht wie ein wilder. ......Bei mir würde es mittlerweile wie auf einem Schlachtfeld aussehen...... Zwei Stunden später sitze ich mit vollem Bauch und so ziemlich zufrieden neben Die auf dem Bett und schaue einen meiner Lieblingsfilme. Gerade will ich dich fragen, ob er Die überhaupt gefällt, da bemerke ich, dass dieser bereits tief und fest wie ein Murmeltier schläft. Ich senke die Lautstärke des Fernsehers und lehne mich leicht an ihn. Jetzt schlafen wir doch in einem Bett.... Irgendwie ein komisches Gefühl...... Doch nicht unangenehm, oder so...... Ganz im Gegenteil...... Seine Wärme ist unendlich beruhigend und angenehm.... Ich seufze leise und lege meine Hand auf die seine..... Wie konnte ich nur vergessen wie glücklich ich bin? Warum verschwinden die Erinnerungen an solch wundervolle Augenblicke, in dem alles Glück der Welt anwesend zu sein scheint, wenn es einem schlecht geht? Wieso geht dieses Gefühl verloren, wenn ich alleine bin.... Die....... warum kann ich nicht einfach immer bei dir sein...... Warum erscheinen meine kleinen Probleme nur immer so riesig und unüberwindbar, wenn ich ganz alleine meinen Gedanken nach hänge..... Weil sich viele Kleinigkeiten zu einem Meter hohem Turm aufhäufen...... Danke fürs lesen...... *kopf-schief-leg* Kommis ^-^? *davon-schlender* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)