Your blood in mine von Kouichi-chan (KoujixKouichi) ================================================================================ Kapitel 1: chapter one ---------------------- ~Your blood in mine~ Er spürte die Blicke. Schon lange spürte er die tiefen, eindringlichen Blicke auf seinem Körper. Sie verfolgte ihn regelrecht. Doch nie hatte er sich darüber beschwert. Die Gewohnheit ließ das aber nicht zu. Blicke spürte er schon länger. Blicke, von Menschen, die er kannte oder von Menschen, die ihm völlig unbekannt waren. Augen sahen viel, jeden Tag. Augen von Menschen; Menschen, die wieder vergaßen. Doch vieles blieb auch in ihren Erinnerungen hängen. Viele Eigenschaften ähnelten Tieren. Nimmt man Hunde - sie gehorchen ihren Herrchen, soweit sie seine Stimme hören und den Geruch erkennen. Sie freuen sich und gehorchen. Aber trotzdem - sie werden nie wie Menschen sein. Menschen erkennen, erkennen vieles auch manches - durch ihre Neugierde getrieben - was niemals an deren Augenlicht gelangen sollte. Nun, er lief weiter durch die Straßen. Es war dunkel, schon lange. Vor mehr als drei Stunden sollte er zu Hause sein, doch es störte ihn nicht. Was sollte er dort auch machen?! Er hasste sein Zuhause. Außerdem war es nun dunkel. Die Finsternis war so schön. Kalte Nachtluft umspielte seine Haut und er blieb stehen, stützte seine Hände auf das Geländer ab. Seufzend beobachtete er sein kleines, verschwommenes Spiegelbild und strich sich eine Strähne seines dunklen, schulterlangen Haares hinter sein linkes Ohr. Ein Fuß berührte das kalte Eisen, gefolgt von dem zweiten und er setzte sich auf die silbergraue Stange der Brücke. Nun hätte er es so leicht. Die Augen schließend, lehnte er sich nach vorne. Sein Oberkörper schwang über dem Wasser hin und her und doch hatte er nicht den Mut. Er hatte nicht den Mut loszulassen. Einfach loszulassen und sein Leben zu beenden. Seine Mutter würde ihn vielleicht vermissen, sein Bruder würde ihn vermissen...und doch war es für ihn Qual. Er tat es seit Jahren nur für die Beiden. Er lebte für sie, um sie nicht zu enttäuschen. Um selbst kein schlechtes Gewissen haben zu brauchen, sie alleine gelassen zu haben. Eine kleine, salzige Träne verließ seine Augen tropfte auf das Wasser unter ihm, das in kleinen Wellen auseinander trieb und gleich darauf wieder ruhig wurde. Nie würde diese Träne wieder gefunden werden. Er stieg von dem alten Geländer, sah die Straße der Brücke auf und ab und setzte dann seinen Weg fort. Langsam und schleichend. Er wollte niemals dort ankommen. Dort, wo niemand war. Wo ihm noch nie jemand geholfen hatte - helfen konnte. Irgendwann stand er dann doch dort, vor seinem Haus. Sein Zeitgefühl war völlig verschwunden, er war tief in seinem Inneren. Kurz schweiften seine Gedanken ab ehe er die Hand hob und die Türe öffnen wollte. Doch dazu war es bereits zu spät. Hart traf ihn der Schlag mitten auf die rechte Wange. Die Wucht ließ seinen Haut rot , leicht violett, erscheinen und er legte seine linke Hand darauf, sah einfach zu Boden. Seit Monaten war er das gewohnt - seit er hier war. "Kouichi! Du bist schon wieder zu spät!", knurrte die tiefe Stimme, zog den zierlichen Jungen am Kragen seines Hemdes in die dunkle Wohnung. Nur schemenhaft erkannte man die Gestalten, wenn man auf der Straße vor dem Haus vorbei lief. Nur allzu gewohnt war die Szene, die sich dort abspielte, weswegen sich keiner der Nachbarn auch nur umdrehte. Kouichi drehte den Kopf zur Seite, sagte jedoch nichts. Der andere knurrte wieder. "Ich rede mit dir, verdammter Bengel..", er warf den kleinen auf den Boden. Hart schlug er mit dem Kopf auf, setzte sich danach auf und sah ihn an. Dieser Mann, wieso liebte Mutter ihn nur? Er wusste es nicht. Dieser Mann, wegen ihm hatte sich sein Charakter total umgekehrt. Wegen ihm war er so, wie er heute war. "Du Miststück!", der Brünette hob den kleineren hoch, zog ihn mit sich zu einer großen, schweren, braunen Türe. Als Kouichi das sah, fing er das erste mal wieder an zu reden. "Nein, nicht dahin...", flüsterte er. "Nicht schon wieder...bitte nicht..", mit weniger Kraft versuchte er sich von dem Größeren zu befreien, wollte sich von ihm lösen. Er wollte Widerstand leiste, doch viel brachte es nicht, da ,sein Vater' ihn fester am Handgelenk packte. "Nun für dich nicht so auf. Langsam bist du es gewohnt. Außerdem, musst du noch diene rechtmäßige Strafe für dein Zu-Spät-Kommen erhalten.." Kouichi sah ihm kurz ins Gesicht, bevor er aufgab. Es brachte ja doch nichts. Wieder würde es beginnen. Der Kreislauf, ein ewiger Kreislauf, der nie aufhören würde. Jeden Tag passierte es. Toshiya, Kouichis Stiefvater, ging weiter. Jeder in der Nachbarschaft wusste genau, wie der Charakter dieses Mannes war. Er war herzlos und kalt. Ihm war schon immer egal gewesen, wie andere sich fühlten. Alles was er wollte war Geld. Geld und Macht. Beides fand er in diesem Haus. Zum einen das Geld. Kindergeld, ebenso wie das Geld seiner zukünftigen Frau. Ja, sie waren verlobt. Er hatte ihr einen Heiratsantrag gemacht. Kouichi hatte daneben gesessen als er es in einem schicken Restaurant, auf Knien vorgetragen hatte. Schnulzig wie eh und je. Seine Mutter hatte natürlich sofort mit Freuden zu gestimmt - hatte sogar Tränen in den Augen gehabt. Wobei bei dem kleinen Zwilling in dem Moment eine Welt zusammen gebrochen war. Er sollte also den Rest seines Lebens mit diesem Mann verbringen?! Das konnten die beiden doch nicht ernst meinen! Er wollte nicht mehr leiden. Nicht so wie er es schon tat. So kam die Macht ins Spiel, die Toshiya hier fand. Macht über ihn, Kouichi. Macht, die Machtspielchen, die er jeden Abend mit seinem baldigen Sohn ausfocht, bei denen der Junge sowieso unterlag, da er einfach nicht stark genug war. Es war nicht körperliche Stärke die hier gebraucht wurde, sondern Geistige. Doch seit dem ersten Mal. Seit diesem Mal war der Geist des Jüngeren gebrochen. Sein Bruder hatte ihn immer gefragt, was denn nur sei, doch er hatte geschwiegen ; gemeint, es wäre alles okay. Seit langem war nichts mehr okay. Schikane - es tat weh. Er wurde jeden Tag schikaniert. Man hatte ihm verboten über die Sache zusprechen. Es wäre doch unwichtig... Wieder spürte er das doch so bekannte, kalte Metall an seinen Armgelenken. Die harte Steinwand des Kellers war der einzige Halt, den er hatte. Niemand war heute zu hause. Dementsprechend war auch der Machtkampf wieder. Die Gedanken sind frei. Ja, das war auch das Einzige. Seine Gedanken schweiften wieder ab. Sein Geist zog sich zurück. Er konnte nicht schon wieder. Nicht schon wieder wollte er es spüren. Wieso nur er?! Ungewollte spürte er den Atem des Braunhaarigen an seinem Ohr und bekam Gänsehaut. Angewidert senkte er den Kopf, wollte es nicht schon wieder. "Weißt du...", Toshiya strich Kouichi das Shirt nach oben, mit der Hand den Bauch entlang. "Weißt du, Kleiner. Ich werde immer geil, wenn ich dich sehe. So hilflos, wie du jetzt hier hängst. Es macht mich so an, deine zarte, junge Kinderhaut unter meinen Fingern zu spüren. Wie sie sich mir entziehen will und es doch niemals schafft.", er hauchte dem Kleinen einen Kuss auf den Hals, wobei sich bei Kouichi, dadurch alles zusammen zog. Er wollte es nicht hören, nicht hören und nicht sehen. "Deine Haut, sie schmeckt so gut. So jung...ich liebe sie einfach. Du bist so zierlich, wie ein Porzellanpüppchen. Du spürst es doch auch, oder? Diese Geilheit zwischen uns.", er löste sich kurz von dem anderen, der noch immer nicht zu ihm sah und die Augen geschlossen hatte. Das alles war für Kouichi so erniedrigend. Er wollte nicht schon wieder...noch immer schmerzte alles. Wieso schon wieder?! Wieso?! Toshiya riss dem anderen förmlich das Hemd vom Körper und strich wieder über die Brust des anderen, worauf dieser ungewollt reagierte und versuchte nicht zu Keuchen. Grinsend sah der Braunhaarige seinem Sohn ins Gesicht und drehte den Kopf zu sich. Gewaltsam legten sich die Lippen des Größeren auf die Kouichis und küssten ihn hart. Währenddessen versuchte der kleine Zwilling sich von dem Mann zu lösen. Versuchte ihm auf die Lippen, dann auf die Zunge in seinem Mund zu beißen, wurde jedoch durch den harten Griff der Hand des anderen aufgehalten, die sich um seinen Unterkiefer geschlungen hatte. Eine einzelne Träne verließ seine Augen, lief einsam und verlassen über seine Wange und tropfte auf seinen nackten Oberkörper, wo sie verperlte. Es sollte nur einen geben ,der ihn so küssen durfte. Dieser Jemand sollte seine große Liebe sein. Liebe, die auf Gegenseitigkeit beruht. Und nicht erzwungene Liebe. So wie diese...er wollte es nicht. Wieder schweiften seien Gedanken ab, zu seinem Bruder. Wo würde er gerade sein? Er sollte es spüren. Doch spüren, tat er schon lange nicht mehr. Seit Monaten waren seine Gefühle wie ausgelöscht. Die Zunge seines zukünftigen Vaters wanderte nach unten über seine Brust, leckte, spielte mit seinen Brustwarzen und küssten diese energisch. Eine Hand wanderte in das glänzende, schulterlange Haar des Jungen und krallte sich dort regelrecht hinein. Sie zog den Kopf nach hinten in den Nacken, veranlassten, dass Kouichi an die Decke sehen musste. Schluckend wartete dieser, wartete auf das Ende. Endlich...hoffte dass es bald vorbei sein würde, dass er nicht länger, diesen ekligen Mund und dessen Zunge spüren musste. Während er so darüber nachdachte, wanderte die Hand des Ältern erst zu seiner Hose, fummelte kurz an dem Gürtel herum, worauf dieser fluchte, schaffte es dann jedoch den Gürtel zu öffnen und Kouichis schwarze Jeans nach unten zu ziehen. Dieser zog scharf die Luft ein, wusste er doch, was jetzt gleich passieren würde. Er zitterte etwas, versuchte es zu vertuschen. Ihm war es schon immer peinlich gewesen nackt vor anderen Leuten zu stehen. Besonders in so einer Situation, in der er sich nicht einmal wehren konnte. Sein rechte Hand krallte sich an die harte Kette der Handschellen, die über ihm befestigt waren. Er konnte sich nicht befreien. "Du bist ja doch erregt davon..", murmelte sein ,Vater' wieder, grinste hämisch und zog sich seine eigene Hose aus. Der Ledergürtel schnellte sausend auf seine geschundene Haut, veranlasste ihn lauter zu schreien. Er konnte nicht mehr, schon jetzt war er heiser. Seine Stimme versagte ihm und sein Körper hing schlaffer. Etwas seines roten Lebenssaftes lief an seinem Körper nach unten, vorbei an seiner Erektion und tropfte auf den Boden. Ihm tat alles weh... Es tat ihm immer alles weh.. Alte Wunden waren aufgeplatzt, neue hinzugekommen. Und doch war es erst der Anfang des Ganzen. Grinsend sah der Brünette Kouichi an. "Ich liebe es, wenn du so vor mir hängst. Blutend...und wehrlos...zappelnd wie ein abgeschlachtetes Tier...", er grinste und küsste den dunkelhaarigen fest und hart auf die Lippen. Sein ganzes Leben war das totale Chaos. Was sollte er nur machen?! Erst erfuhr er, dass er einen Zwilling hatte, von dem er nichts wusste, dann gelangte er in eine fremde, digitale Welt, in der Monster regierten und traf dort seinen Bruder. Die Finsternis hatte ihn gegen Kouji aufgehetzt. Als nächstes sein kurzer Tod, von dem er durch seinen Zwilling zurückgeholt wurde. Und jetzt das hier...wann hörte es nur auf? Wann musste er nicht mehr leiden?! Die kalten Hände umfassten seine Hüften und er riss die Augen auf. Hart spürte er wie Toshiya in ihn eindrang. Hart, unvorbereitet und schnell. Es tat so weh. Er hörte den anderen laut an seinem Ohr aufstöhnen Scharf zog er die Luft ein und kniff die Augen zusammen. Warum nur?! Ehrgeizig und schmerzhaft fing der Älter an sich zu bewegen, sich in ihm zu bewegen. Verdammt! Nicht schon wieder. Das war doch alles nicht fair! Die schnellen, rücksichtslosen Stöße trieben ihm die Tränen in die Augen und ließen ihn gequält aufschreien. Sein Peiniger interessierte sich nur wenig dafür, stieß weiter hart in ihn, stöhne herzhaft an sein Ohr und schwitzte. Wieder spürte er Blut. Blut, dass von innen kam. Seine wenigen Muskeln versteiften sich etwas und er schrie auf, warf dabei den Kopf in den Nacken. "Ja, schrei. Schrei so laut du kannst. Ich will es hören, wie du leidest, wenn ich dich so hart nehme..", stöhnte sein ,Vater' und legte den Kopf auf seine Schulter. Das wollte er ihm einfach nicht gönnen! Das nicht! Er schloß den Mund und wimmerte nur noch leise vor sich hin. Diese Genugtuung wollte er dem Brünetten nicht geben! Heiser und laut aufschreiend, ergoss sich Toshiya und dem Kinderkörper und keuchte schwer als er aus ihm glitt, seinen Körper hart an den des Kleineren presste und die Augen schloß. Die Nachwirkungen waren noch immer in ihm zu spüren und das Blut lief seine Beine nach unten. Halten konnte er sich schon lange nicht mehr auf ihnen. War er doch sowieso viel zu schwach. "Du warst so eng...und so geil..", keuchte ihm Toshiya ins Ohr, zog seine Hose nach oben, fädelte den Gürtel dort in die Schlaufen und schloss sie. "Bis Später...und du weißt, dass du es niemandem erzählen wirst...", murmelte er, küsste Kouichi und löste dessen Fesseln. Seufzend verließ der Mann das Zimmer und ließ das wimmernde Kind alleine, blutend und geschändet auf dem kalten Steinboden liegen. Nur die Finsternis, sein ständiger Begleiter, half Kouichi sich weinend in den Schlaf zu wiegen und endlich zu wissen, dass es vorbei war. Für den Moment...dass er erlöst war. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ So...das war erst mal...^^ *knuff* ^^ bye KouichiKimura Kapitel 2: chapter two ---------------------- ~Your blood in mine~ Ob man den anderen lieben kann, ohne auch nur einen Funken über ihn zu wissen? Egal, was für ein Mensch er ist? Schon immer gab es Liebe. Diese Liebe war meistens zwischen einem Mann und einer Frau. Man sah es als normal an. Abschaum sind nur die, die das gleiche Geschlecht lieben. Aber wieso?! Die Menschen fürchten sich vor Dingen, die sie nicht kennen. Dinge, die in der Weise nicht "normal" waren. Doch die Gefühle, die man empfindet, entscheiden nicht zwischen männlich und weiblich. Wieso also? Wieso können sie sich nicht lieben? Genauso ist auch Liebe zwischen Verwandten. Niemand würde es als "normal" ansehen, wenn Tanten, Geschwister, Cousinen, Cousin oder Onkel sich lieben würden. Verstoßen und ausgeschlossen, da die Vorurteile einfach groß - zu groß - waren. _____________ Wieder war so ein Tag, der 25. Mai 2004, ein Donnerstag. Noch drei Tage, dann wäre wieder Sonntag und in fünf Tagen wieder Dienstag. Auf die Dienstag freute er sich. Dienstags war der einzige Tag der Woche, an dem er sich mit seinem Bruder treffen konnte. Ein Seufzen verließ seine Lippen, als er aus dem Fenster sah. Der Bleistift hatte inzwischen mit dem Ende zu seinem Mund gefunden und gedankenverloren kaute er auf dem harten, gelb-schwarzen Holz. Seine Augen wurden immer schwerer und schwerer, als... "Kouji!" ...die Lehrerin ihm von hinten mit ihrem Bambusstock leicht auf den Kopf schlug und er erschrocken aufjapste. Er wandte sich um und blickte in diese grünen, strengen Augen, die auf ihn herab blickten. "Kouji Minamoto! Jedes Mal das selbe mit dir! Deine Schulnoten verschlechtern sich immer mehr und du träumst nur noch vor dich hin! So kann das einfach nicht weitergehen! Ich muss unbedingt mit deinem Vater reden!", meinte Frau Hinato ernst und drehte sich um, um den Unterricht über biochemische Stoffe und der Aufbau aus Protonen, Elektronen und...was war das andere? Er hatte es vergessen...unwichtig...egal... Das einzig Wichtige hatte er vor kurzem, einem halben Jahr ungefähr, kennen gelernt. Kouichi... Sein Bruder war ihm in der letzten Zeit so ans Herz gewachsen. Nicht als Bruder - er wusste schon lange, dass da weitaus mehr war - eher als Schwarm. Seine Gefühle waren unnormal, sie waren falsch. Das hatte er von klein auf gelernt. Jeder hatte ihm eingebläut sich ja nicht mit dem gleichen Geschlecht einzulassen. Dass das einfach nicht gehen würde. Immerhin wollte ja auch sein Vater Nachfahren. Was sollte er machen? Er liebte Kouichi...seinen Bruder...seinen Zwilling. Sie waren eineiige Zwillinge und niemand würde diese Liebe auch nur zulassen. Vorrausgesetzt Kouichi würde IHN, Kouji Minamoto, ebenfalls lieben. Was an sich schon so gegensätzlich war. Einfach unmöglich. Die große Glocke über der Türe des Klassenzimmers klingelte dreimal laut. Ein Zeichen, dass die Schüler wieder einmal erlöst waren. Schnell packten die Kinder ihre Taschen und rannten aus den Klassen, besprachen Nachmittagspläne oder freuten sich einfach nur nach Hause zu kommen. Gerade wollte auch der dunkelhaarige den Raum verlassen als ihn eine Stimme aufhielt. "Kouji...", meinte sie nur und er blieb stehen. "was ist mit dir los? Du bist immer so verträumt. Du weißt doch, wir Lehrer sind auch nur Menschen und wenn du willst, kannst du mit mir darüber reden." "Es ist okay, alles okay.", wurde schnell gemurmelt und einige Schritte Richtung Ausgang gemacht. "Wirklich? Das scheint mir nicht so..", wissbegierig fragte sie wieder nach. Konnte man nicht einfach in Ruhe gelassen werden?! "Jaa. Wirklich..", wurde noch einmal bestätigt und wortlos das Zimmer verlassen. Dass Frau Hinato weiter nach ihm rief, störte ihn wenig. Warum auch? War doch sowieso unwichtig. Diese Frau würde genauso abstoßend reagieren wie alle. Alle, bis auf einen. "Kouji!", laut wurde wieder sein Name gerufen und ein braunhaariger Junge mit Fliegerbrille rannte auf ihn zu. "Kouji...", lächelte er und schnaufte wie ein Büffel, der gerade einen 1000 Meter-Lauf hinter sich hatte. "wie geht's dir? Kommst du heute zum Spiel?!", lächelte Takuya ihn an und lief neben ihm her. "Mal sehen..", murmelte er dem Jungen in dem weißen Fußballtrikot und dem runden Lederball unter dem Arm nur zu. Lust hatte er nicht wirklich. Außerdem wollte er heute probieren seinen Bruder anzurufen. Auch wenn sie ausgemacht hatten, nicht tagsüber zu telefonieren. Erstens weil es zu teuer war und zweitens weil dann ihre Eltern mithören könnten. Alles wichtige konnten sie sich ja Dienstags erzählen. Ja, Dienstags... "..und dann hab ich.." weiter sah der Zwilling auf den Boden, sich eine Strähne hinters Ohr streichend. Die Hausaufgaben müsste er auch noch machen. War nicht auch bald eine Arbeit?! Fieberhaft überlegte er. Wann war das noch gleich? Und in welchem Fach?! "...der hat vielleicht dumm geschaut!" Ob es Kouichi gut ging? Immerhin hatte er am Dienstag nicht viel aus ihm erfahren können. Wie immer war sein Zwilling unheimlich still gewesen - zu still. Irgendwie komisch... "...ich wollte dann...Hey Kouji! Hörst du mir überhaupt zu? Kouji?" Er hatte nicht gesund ausgesehen. Aber na ja, vielleicht hatte er nur einen schlechten Tag. Man wusste ja nie. Hauptsache er hatte das hübsche Gesicht und die glänzenden Haare wieder sehen können, die er so liebte. "..Kouji?!" Aber eigentlich. Hatten die Haare denn geglänzt? "KOUJI!" Erschrocken fuhr er zusammen und sah zu Takuya, der mit bösen Gesicht zu ihm sah. Hatte er irgendwas wichtiges verpasst? "Was ist?", wurde netter Weise abweisend gefragt und genervt geschaut. Takuya seufzte leise und vergrub eine Hand in seiner braunen Haarmähne. "Ach, vergiss es! Was ich noch sagen wollte. Ich geh heute zu Tomoki. Hast du Lust mitzukommen?", lächelte er wieder und seine schokobraunen Augen glänzend als er den Namen des Jüngeren erwähnte. Gerade so als wollte er sagen: ,Bleib bloß weg! Dann bin ich mit ihm alleine!' "Nee lass mal. Was soll ich denn bei eurem Gefummel? Neben dran sitzen?", fragte er also abweisend und bog um die nächste Straßenecke, war vor seinem Elternhaus angekommen. "Nein, so meinte ich das nicht..", der brünette kratzte sich am Kopf und sah peinlich berührt zur Seite. "Ach komm, ich hab besseres vor...wir seh'n uns..", meinte Kouji nur noch kurz und rannte durch den Vorgarten, die Treppe nach oben zur Haustüre. Inzwischen war auch Takuya gegangen, endlich. Er war zwar Kouji's bester ,und einziger, Freund, aber das änderte nichts an der Situation, dass der braunhaarige immer wieder etwas nervig war. Grummelnd öffnete er durch seinen Schlüssel die Türe und trat in die kühle, schattige Wohnung. Sein Dad war nicht zu hause, musste arbeiten. Nur seine Stiefmutter war da. Sie hatte ihm essen gemacht, was er auch schweigend aß. Er hatte noch nie viel mit seiner Ersatzmutter geredet - und das sollte sich auch nicht so schnell ändern. "Ich geh Hausaufgaben machen...", murmelte er, stand auf und stellte den Teller in die Spüle. Im Vorbeigehen schnappte er sich unbemerkt das Telefon und hastete die Treppe nach oben in sein Zimmer. Die Büchertasche landete im nächst besten Eck und er zog das Kopftuch vom Kopf, öffnete ebenso seinen Zopf. Seine Haare gingen ihm inzwischen bis zur Hüfte, was ihn aber nicht groß störte. Sie erinnerten ihn an die Zeit in der Digiwelt und auch irgendwie an seinen Bruder. Streckend ließ er sich auf das Bett fallen und sah das kleine Gerät mit den Tasten an. Ob Kouichi denn schon zu hause war? Heute war Donnerstag. Schnell sprang er wieder von weichen Bett auf und lief zum Schreibtisch, kramte kurz darin herum und fand auch sogleich, was er suchte. "Donnerstag, Donnerstag, Donnerstag..", murmelte er immer wieder und kaute auf seiner Unterlippe herum. "...bis 14 Uhr...", flüsterte er leise, sah kurz auf seinen Nachttischwecker. Es war genau 15:25 Uhr, da auch er heute Nachmittagsunterricht hatte. Er lächelte leicht und setzte sich wieder im Schneidersitz auf's Bett. In einer Hand hielt er einen kleinen Zettel mit der Telefonnummer der Kimuras. Er konnte praktisch anrufen... Kurz schluckte er und wählte dann, sprach unbewusst leise die Nummer mit, sah abwechselnd von Display auf den Zettel und wieder zurück. Er holte tief Luft und legte sich das Telefon ans Ohr. Leise tutete es, als plötzlich... "Kimura?", die leise Stimme erklang.... Überrascht hielt Kouji die Luft an. Das war doch nur seine Mutter, wieso konnte er nicht..? "Hallo?", fragte die Stimme wieder als Kouji plötzlich auflegte und die Augen schloss. Sein Herz klopfte so laut, dass er dachte, dass selbst seine Mutter es gehört haben musste. Was war nur los? Er musste...es noch einmal probieren. Stocksteif drückte er auf Wahlwiederholung und wartete kurz ab. "Kimura, bitte?", fragte eine leise, diesmal männliche Stimme, eindeutig...nicht Kouichi! Wer war das?! "Hier...hier ist...Minamoto...ich...könnte ich vielleicht mit...Kouichi sprechen?", fragte er leise, ließ absichtlich seinen Vornamen weg. "Der is nicht da!", antwortete die Stimme barsch und schon war die Verbindung unterbrochen. Was war denn nun los?! Verwirrt sah Kouji auf den Hörer. Hatte er irgendwas...verpasst? Wieso war der Mann auf einmal so unfreundlich geworden? Irgendwas...er wählte die Handynummer seines Bruders. "Die ist die Mailbox der Nummer...", antwortete automatisch eine Stimme als Kouji auch schon auflegte. Noch nie war das Handy ausgeschalten gewesen und auch sprechen konnte er jeder zeit mit Kouichi. Was war nur los?! Schnell stand er auf. Er musste zu ihm! Jetzt gleich! ____________________ Eine Stunde später sah Kouji auf das Haus, in dem sein Bruder mit seiner Mutter und diesem Fremden, anscheinend, lebte. Er seufzte kurz, entschloss sich jedoch gleich an die Türe zu gehen. Der Finger fand den Knopf und wieder verging eine Weile. Gerade als Kouji sich umdrehen und gehen wollte, öffnete sich die Türe. Ein hochgewachsener Mann, etwa zwei Köpfe größer als er selbst stand vor ihm. Er hatte braune Haare und ebenso braune Augen. Wie Takuya, kam Kouji in den Sinn. Aber warum, wusste auch er nicht. "Bitte?", fragte er einfach nur und sah auf Kouji. Er schien ein wenig überrascht zu sein, warum auch immer. "Ich möchte zu Kouichi..", meinte er in der gleichen Tonlage und sah dem Mann starr in die Augen. Kurz musterte Toshiya ihn ehe er einen Schritt zur Seite trat. "Er muss jeden Moment nach Hause kommen, mach es dir doch im Wohnzimmer gemütlich..", breit grinste er dabei und sah zu, wie Kouji argwöhnisch in die Wohnung trat, seine Schuhe auszog und zum Wohnzimmer ging. Er selbst folgte, blieb jedoch im Türrahmen stehen. "Ich bin Toshiya und du bist...?", fragte er einfach und zog eine Augenbraue nach oben. "Kouji, Kouji Minamoto..", antwortete er wahrheitsgemäß und sah den anderen an. "Aha, du bist also der berühmt-berüchtigte Zwillingsbruder meines zukünftigen Sohnes..", grinste der andere und trat nun ganz in den Raum. Sohn? Was ging denn nun? Dieser Mann sollte...Kouichi's neuer Vater werden? Aber...das ging doch nicht! Seine Mutter wollte wieder heiraten. Verwirrt blinzelte er und sah Toshiya an. "Ich...", flüsterte Kouji leise als sich ihm der Mann näherte und sich neben ihn setzte. "Und da wir ja sowieso bald so etwas wie eine ,Familie' sind, lernen wir uns doch gleich etwas besser kennen..", er grinste wieder hinterhältig. Unsicher wollte Kouji ein Stück zur Seite rutschen, sich von dem anderen entfernen, als dieser sein Handgelenk packte und den Kleineren flach auf die Couch drückte. "Wa..?", wollte er verwirrt wissen als sich die Lippen des Älteren auf seine legten und dessen Zunge über seine Lippen leckte. Angewidert drehte er den Kopf zur Seite und versuchte sich von dem über ihm knienden Mann zu lösen. "Lass mich in Ruhe!", schrie er und fing an nach dem brünetten zu treten und zu schlagen. Währenddessen hielt ihn der andere weiter fest. "Was denn..? Nicht so schüchtern...dein Bruder war am Anfang doch genauso...aber er ist ja so geil..", flüsterte ihm der Kerl ins Ohr, was Kouji dazu brachte, die Augen zu weiten und inne zu halten. "Was heißt das?", schrie er ihn an und schaffte es nun endlich sich von dem Kerl zu lösen, stand schnell auf. Gerade als Toshiya antworten wollte, unterbrach ihn jemand. "Kouji, was machst du denn hier?", fragte die freundliche Stimme seiner Mutter ihn und sie ging zu ihm - umarmte ihn mütterlich. "Wie geht's dir mein Sohn? Hast du dich denn schon gut mit Toshiya angefreundet?", lächelte sie freundlich. "Mutter! Wie kannst du nur...diesem Kerl! Er...er wollte..", kurz verstummte er. Was sollte er denn jetzt sagen? "Kouichi! Wo ist er?", fragte er und sah ihr in die Augen. "Wo soll er schon sein? In seinem Zimmer..", antwortete sie ihm verwirrt und deutete zur Treppe als Kouji auch schon losrannte, immer eine Stufe überspringen. "Was ist denn nur los?", fragte sie leise und folgte ihm. Schnell öffnete er die dunkle Türe und sah sich um. Man sah nichts, das Licht war abgedreht und die Rollos nach unten gelassen. Ebenso war kein Fenster offen, was auch die Luft nicht gerade besser machte. "Kouichi-chan?", fragte der dunkelhaarige leise und ging in das Zimmer, schaltete das Licht an. Kurz sah er sich um als er etwas entdeckte, was er wohl nie wieder vergessen könnte. "Kouichi!", rief er laut, rannte zu dem kleinen Bündel, das wimmernd, blutend und einsam umschlungen alleine in der Ecke saß und zitterte. Wortlos sah der genannte auf und blickte mit verlorenen, nahe zu leeren Augen um sich. Er schien wie in einer Art Trance zu sein. "Kouichi...mein Bruder...bitte..", murmelte Kouji und rüttelte an der Schulter seines Zwillings. "Das wird nicht viel nützen..", meinte eine kalte Stimme. Erschrocken drehte er sich um und sah auf den Mann, der seine bewusstlose Mutter im Arm hielt. "Nein..", keuchte er als der Mann sie achtlos fallen ließ und auf ihn und seinen Bruder zu kam. "Kouichi! Bitte wach auf!", schrie er leicht panisch und hielt ihn fest im Arm. Tränen sammelten sich in seinen Augen als er den Mann ansah. "Was hast du mit ihm gemacht? Du ekliges, perverses Schwein?!", schrie er und drückte den Jungen näher an seine Brust. "Was ich getan habe? Nicht viel...auf jeden Fall ist er unheimlich gut. Weißt du...ich brauche meine Befriedigung zweimal am Tag.", grinste er hinterlistig sah auf den seelenverlorenen Jungen in Koujis Armen. "Er ist unheimlich eng...so rein und unschuldig als ich ihn das erste mal kennen gelernt habe.." Schnell stand Kouji mit seinem Zwilling im Arm auf und flüchtete vor dem Älteren, der ihm immer näher kam. "Kouichi...nein..", flüsterte er, einige Tränen liefen seine Wangen hinab. "Kouichi...", er sah auf den Jungen in seinen Armen und schluchzte auf. "Warum musst du nur...", gerade als er zu Ende sprechen wollte, traf ihn etwas hart am Hinterkopf und er sackte in sich zusammen, knallte auf den Boden. "Das kommt davon..", murmelte Toshiya und blickte kalt auf die beiden, eng umschlungenen, Brüder. "Endlich...", flüsterte er. Gerade drehte er sich um als ein leises "Kouichi...", Kouji's Lippen verließ und der Kleinste langsam aufzuwachen schien. Er blickte sich kurz verwirrt um, schien nicht ganz zu verstehen als er sich aufsetzte und mit einer Hand seinen Kopf hielt. "Was...?", fragte er schüchtern und sah zu Kouji. "Kouichi...bitte...", murmelte dieser mit halbgeöffneten Augen und blutendem Hinterkopf. "Kouichi.." Langsam schien soeben Genannter zu verstehen, denn er stand langsam auf. Sein Stiefvater war schon die Treppe nach unten gegangen, was für ihn die Chance war. Kurz fummelte er an Koujis Jacke, zog dessen Handy aus der Tasche, gab den Pin "T-w-i-n" ein und wartete, dass dieses anging. Schluckend sah Kouji auf die Beine seines Bruders, hörte die laute, rufende Stimme Toshiyas, sah das Handy auf den Boden fallen und hörte einen würgenden Kouichi, in den Armen des anderen. Die Stimme am Handy schien zu warten, rief immer wieder "hallo" und wollte gerade auflegen als "Ta..kuya...bitte...Hilfe...Kouichi..", er schluckte schwer und hustete als er Kouichi zu Boden fallen und Toshiya auf das Handy treten sah. Alles andere, konnte er nicht mehr zu ordnen, als ihm schwarz vor Augen wurde. ~*~*~*~*~*~ KouichiKimura Kapitel 3: ----------- ~Your blood in mine~ Leicht. So leicht. Wie gerne er doch ein Geist wäre. Niemand würde ihn aufhalten können. Niemand würde ihn stören. Er könnte genau dort sein, wo er schon immer sein wollte. Immer bei ihm. Seinem Freund, seinem Geliebten.... ____________ Überrascht legte der brünette das Telefon zur Seite und stand so schnell wie möglich auf. Der Kleinere sah seinen Freund an. "Was ist denn los, Takuya?", fragte er leise und erhob sich ebenfalls vom Bett. "Kouichi...und Kouji...sie...sie brauchen unsere Hilfe..", murmelte er nur leise und zog sich zitternd seine Kleidung an. Er wusste, dass Kouji, seinen Bruder liebte. Und diese Stimme...noch nie hatte sein Freund so verzweifelt geklungen; so...gebrochen. Verwirrt zog sich Tomoki seine Kleidung an. "Und wieso? Was haben sie gesagt, Taku-chan?", fragte er besorgt als er den recht seltenen, traurigen Blick des Größeren sah. "Nur, dass...sie Hilfe brauchen...wir müssen sie suchen...so schnell wie möglich..", murmelte Takuya und rannte mit dem anderen aus dessen Zimmer, als nächstes aus dessen Haus. Er spürte, wie immer mehr Übelkeit in ihm hoch stieg, je länger er an die Zwillinge dachte. Kurz musste er stark nach Luft schnappen, bevor er mit Tomoki an der Hand in die letzte Straßenbahn stieg. Natürlich hatte der Junge mit der orangenen Mütze gemerkt, was sein Freund hatte, also hielt er dessen Hand ganz leicht und bezahlte die Fahrt. Sie konnten es sich, im Gegensatz zu anderen Jungs, leisten, Händchen haltend durch die Menschheit zu laufen. Immerhin dachten die meisten, Tomoki wäre Takuyas Bruder - was auch normal gewesen wäre, hätte man die beiden nur angesehen. Tomoki war knapp 1 ½ Kopf kleiner als Takuya und auch vom Alter her hätte es passen können. Dass sie sich lieben? Das würde niemand glauben, wenn sie es auch nur sagen würden. Und...die beiden konnten gut damit leben. Immerhin war es so für sie einfacher.. Seufzend sah Takuya auf den Boden, kratzte mit seinen Schuhen daran, während er den Jüngeren im Arm hielt, ihn dabei leicht an sich drückte. Wieder hob er den Kopf, sah aus dem gegenüberliegenden Fenster. "Kouji...Kouichi..", flüsterte er leise, biss sich auf die Unterlippe. //Hoffentlich geht es euch gut..//, er schluckte schwer, strich sich eine Strähne aus dem Haar. Besorgt musterte Tomoki seinen Freund, strich immer wieder über dessen Arm. "Mach dir keine Sorgen...wir finden sie sicher..", sprach er zärtlich, beugte sich etwas nach oben, hauchte Takuya einen Kuss auf die Lippen. "Liebling.." Er setzte sich wieder richtig, lehnte sich an den anderen. "Ich hoffe es...wirklich..", erwiderte der braunhaarige leise. Knapp zehn Minuten später hielt die Bahn an der letzten Haltestelle, die sie heute anfahren würde. Leise stiegen zwei Jungs aus einem der Wagons, sahen sich um, ehe der größere den kleineren mit der orange-farbenen Mütze schnell hinter sich her über den Bahnhof zog. Immer wieder sah Tomoki sich ängstlich um, drängte sich förmlich an seinen Freund. "Ich hab Angst, Taku.." "Ich weiß...ich bin doch bei dir.." Schnell liefen sie weiter, die verdreckten Treppen nach oben, an zahlreichen heimatlosen Personen vorbei, die sie teilweise auch argwöhnisch anstarrten, nach ihnen gierten. Dessen Augen so glänzten als wollten sie sagen: "Kommt zu mir.." Schluckend sah Tomoki stur gerade aus, als sie endlich wieder die Straßen erreichten und die frische Luft einatmeten, seufzte Takuya tief, drückte Tommy an sich. "Na los, lass uns zu Koujis Haus.", murmelte er leise, lächelte, zwinkerte dem anderen zu. Schnell rannten beide durch die Straßen, sahen sich um, achteten jedoch genauestens auf den Weg. Hoffentlich war Kouji auch daheim... Keuchend drückte Takuya auf den kleinen, schwarzen Knopf der Klingel, fragte sofort nach dem schwarzhaarigen Jungen, als dessen Vater die Türe öffnete. "Tut mir leid, der ist schon seit heute Mittag bei einem Freund..", meinte er nur, schloss die Türe wieder als er sich verabschiedet hatte. "Du...Takuya? Meinst du wirklich Kouji ist bei einem Freund?", seufzte er Tommy. "Langsam mach ich mir wirklich Sorgen um die Zwillinge." "Ich weiß...aber...ich denke Kouji...dürfte bei seinem Bruder sein und Herrn Minamoto nur nicht bescheid gesagt haben. Los, lass uns zu den Kimuras gehen.", meinte er auffordernd und lief schnell die Straße nach rechts, den Hügel hinauf und dann durch eine Gassen und Querstraßen. Ungefähr 50 Minuten später, standen beide auf das große Haus. "hm~...", hier also...hier mussten sie die beiden einfach finden. Schnell liefen sie zur Türe, klingelten förmlich Sturm, als niemand öffnete. Murrend drehte Takuya sich um, wieder zur Türe, trat fest dagegen. "Mist..", murmelte er leise, als sich die Türe einen Spalt öffnete. Verwirrt sah Tomoki zu seinem großen Freund, der nur mit den Achseln zucken konnte. "Keine Ahnung..", antwortete Takuya auf die unausgesprochene Frage des Jüngeren. Sich immer wieder umsehend, betraten die Beiden die Wohnung. Fest drückte Tomoki sich an den braunhaarigen. "Dürfen wir das denn?", flüsterte er wieder, während Takuya still die Hand des anderen drückte. "Eigentlich nicht...aber...immerhin ist das ein Notfall, oder?", lächelte er dem anderen aufmunternd zu. Tomoki nickte, lächelte Takuya ebenso zu. "Du hast recht..", murmelte er, sah sich um. "Kouji?", fragte er leise. "Kouichi?", er löste sich leicht von Takuya, ging in die Küche, dann ins Wohnzimmer, während Takuya selbst in Bad und Esszimmer nachsah. Als sie sich wieder trafen, zuckten sie mit den Schultern, sahen sich an, gingen dann zusammen die Treppen nach oben. "Was ist bloß passiert?", fragte sich Tommy leise, sah sich um, ging dann ins Schlafzimmer, während auch Takuya in den Räumen nachsah, erst vor dem letzten blieben beide stehen. "Kouichis Zimmer..", murmelte Takuya, nickte leicht, öffnete vorsichtig die Türe, sah hinein. Geschockt weiteten sich seine Augen als er sah, was dort gerade vor sich ging, schob den Jüngeren hinter sich. "Sieh...nicht hin..", murmelte er, ging langsam hinein. "Kouichi...", flüsterte er, sah auf den nackten Körper, der vor einem ebenso nackten, über ihn gebeugten, Mann lag. "Nicht..", murmelte. "Lassen sie ihn in Ruhe!", langsam fand Takuya seinen Mut wieder, knurrte bedrohlich. Leicht überrascht sah der braunhaarige auf, grinste dreckig. "Na, was seid ihr denn für welche? Wie seid ihr rein gekommen?", er lachte, sah sich im Zimmer um. "Willkommen, willkommen..", meinte er nur, zuckte mit den Schultern, schien Takuya und Tomoki wieder zu ignorieren. Der Kleine hatte sich wortlos neben Takuya gestellt, besah sich geschockt die Szene vor sich. Ein bewusstloser, an die Wand geketteter Kouji, dessen Zwilling nackt auf dem Boden und ein Mann, Mitte 40, der sich an dem jungen Körper vergnügte. Ihm wurde auf einmal unglaublich schlecht. Keuchend hielt er sich eine Hand vor den Mund. Hätte er doch bloß auf Takuya gehört und hätte nicht hingesehen. Takuyas Hände indes ballten sich zu Fäusten, er knurrte wieder. "Hören Sie verdammt noch mal auf!", schrie er, rannte auf den Mann zu, versuchte ihn von Kouichi zu ziehen. "Nein! Hören Sie endlich auf!", er keuchte leise, fing sich gleich darauf eine harte Ohrfeige ein, knallte auf seinen Hintern. "Ah~..", zischte er, zog scharf die Luft ein. "Widerlicher Mistkerl!", schrie er laut, keuchte jedoch auf, als der Mann plötzlich über ihm saß. "Nanana..", meinte dieser. "Nun mal nicht so vorlaut..", lachte er, zog Takuya an den Haaren auf die Beine. Dieser keuchte wieder, sah dem Mann starr in die Augen. "Na...was ist nun? Was hältst du von einem kleinen Spielchen, hm?", grinste Toshiya, zog Takuya federleicht zur Heizung, begann ihn an den Händen dort festzubinden. Erschrocken sah Takuya auf seine Handgelenke, versuchte sich zu befreien. "Nein!", schrie er. "Machen Sie mich sofort wieder los!" Er lachte, drehte Takuya den Rücken zu, ging auf den vor angst zitternden Tomoki zu, zog ihn in seine Arme. "Was...hältst du davon, wenn...ich den Kleinen bekomme...und du zusehen darfst, hm?", lüstern leckte Toshiya über den Hals des kleinen Jungen. Zitternd und Hilfe suchend sah Tomoki zu Takuya, bewegte sich keinen Millimeter. Der Mann hatte ihn im Arm und er wusste nicht, was er machen sollte. "Lassen Sie ihn los, nicht! Er ist doch noch so jung!", schrie er laut. "Er weiß doch gar nicht, warum!" //..und ich auch nicht..//, fügte er in Gedanken hinzu, sah zu den beiden, ehe Toshiya zu ihm kam, und er einen Knebel im Mund hatte. "hmmm!", er knurrte, sah den Mann trotzig an. Wimmernd wurde Tomoki erneut umarmt. Er zappelte wild, versuchte sich zu befreien, strampelte wie verrückt. "Takuya", schrie er, merkte plötzlich wie ihm die Hose vom Lieb gerissen wurde. Erschrocken kreischte er so laut er konnte, fing noch stärker an zu zappeln. "N-nein! Nicht!", rief er, wurde auch schon mit dem Bauch nach unten auf den Boden gedrückt. Wie erniedrigend das vor Takuya war. Tomoki schluckte - schrie dann heiser auf als er spürte wie der Mann hart und unvorbereitet eindrang. Sein Herz klopfte wie wild, während er spürte, wie etwas Flüssiges zwischen seinen Beinen den Weg nach draußen fand. "Ah..", er keuchte, schloss die Augen. "Auf..hören..", murmelte er, was ziemlich wahrscheinlich sowieso umsonst war. Denn noch immer grinste der Mann vor sich hin, drang immer wieder fest in den kleinen Körper, stieß ebenso hart und schnell zu. "Oh Gott ja, Kleiner..", stöhnte er auf, stieß wieder und wieder zu. "Du machst mich so geil...du bist fast so gut, wie mein kleiner Sohn..", in Ekstase stieß er fester, lehnte sich über Tomoki, drang bis zum Anschlag ein. Verzweifelt sah Takuya den beiden zu, versuchte irgendwie sich zu befreien. Als das Wort "Sohn" fiel, weiteten sich seine Augen. Sollte das etwa heißen, dass... Er sah hinab zu Kouichi, schluckte. Nein, das konnte doch nicht wahr sein. Das...war nicht...Kouichis Vater war doch immerhin Koujis Vater. Aber wenn doch? Wenn Kouichis Mutter noch einmal geheiratet hatte? Er schüttelte den Kopf, sah wieder zu den beiden. Er sollte jetzt besser darüber nachdenken, wie er Tomoki befreien könnte und nicht, wie das Familienverhältnis der Zwillinge war. Knurrend, versuchte er sich weiter loszureißen, nahm gleich darauf ein leises Murren wahr, sah sich um, ehe sein Blick auf dem Boden haften blieb. //Kouichi..//, dachte er nur, sah auf den jungen Körper, der sich mühsam hoch rappelte, immer wieder keuchte, als wäre er einen 100-Kilometer-Marathon mitgelaufen. Verwirrt sah sich der Junge um, sah dann seinen "Vater" und Tomoki, bevor er sich wieder verwirrt umsah, Takuya entdeckte. Verzweifelt sah dieser den blauhaarigen an, versuchte sich zu befreien, deutete mit den Augen zu seiner Hosentasche. Auch Kouichi schien wieder einigermaßen wach zu werden, denn er krabbelte vorsichtig, immer darauf bedacht, nicht aufzufallen, zu Takuya, zog dessen Handy aus der Hosentasche, band gleichzeitig seine Fesseln los. "Danke..", flüsterte er so leise wie möglich, krabbelte ebenso los, versuchte den Mann wieder von Tomoki zu ziehen, als er hinter ihm stand. "Lassen Sie ihn verdammt noch mal los!", schrie er wie wild geworden, schlug und trat hart auf den Körper vor sich ein. Währenddessen hatte Kouichi es geschafft, die Nummer der Polizei zu wählen, hörte leise dem Klingeln zu, dann meldete sich eine Stimme. "Polizei Tokio?", fragte sie. "H-hier...ist Kimura..", flüsterte Kouichi leise. "Bitte...kommen sie schnell..", ohne weitere Worte, nannte er die Adresse, legte auf. "Verdammter, kleiner Bastard!", schrie währenddessen Toshiya, versuchte den sich festbeißenden Takuya wieder loszuwerden, musste sich auch zwangsweise von Tomoki lösen. Dieser rollte sich flink unter ihm hervor, krabbelte zu Kouichi, legte die Arme um dessen Bauch. "Kouichi..", flüsterte er, sah dann auf, zu Takuya. "Takuya! Du schaffst es!", rief er, stand vorsichtig auf, feuerte seinen Freund an. Angetrieben vom Zorn und den Worten des Jüngeren, grinste Takuya, verpasste dem Mann mit dem Knie einen Tritt in den Magen, schlug gleich darauf, in dessen Genick, ehe er zusah, wie Toshiya nach vorne kippte, und bewusstlos liegen blieb. "Na?", grinste Takuya den beiden zu, wischte sich über die blutige Lippe. Gleich darauf hatte er eine süße Tomoki-Klette an sich, was ihn nur noch mehr strahlen ließ. "Hey...alles in Ordnung, mein Süßer?", fragte er, streichelte über den Rücken des Kleineren. Währenddessen war auch Kouichi aufgestanden, humpelte vorsichtig zur Wand, an der noch immer ein langsam-wach werdender Kouji hing. Schnell löste er Arme und Beine, half Kouji, auf den Boden, setzte sich dort neben ihn. Flatternd schlug Kouji gleich darauf die Augen auf, strich über die Wange seines Zwillings. "Hey...mein Hübscher..", murmelte er, beugte sich nach oben. "Nie wieder...wirst du leiden.." Kouichi lächelte wieder zaghaft, nickte eifrig. "Ja...nie wieder...denn jetzt...bin ich bei dir..", murmelte er, bevor auch er sich etwas nach unten beugte "Ich...liebe dich, mein Brüderchen.." "Ich dich auch, mein Engel..", während sich ihre Lippen zu einem unendlich langen Kuss trafen, kam auch endlich die Polizei, tat ihr übriges, als Takuya und Tomoki erklärten , was passiert war. Doch niemals...würde die Liebe der Zwillinge enden...niemals wieder...und niemand...würde es schaffen...sie auseinander zu bringen...niemand.. _______________ Nie wieder...der Mensch war für ihn inzwischen wichtig geworden...nie wieder würde er so denken. Besonders jetzt, wo er endlich glücklich war, wo er gefunden hatte, wonach er solange verzweifelt gesucht hatte. Nach etwas, was direkt vor seiner Nase war...Kouji... ~*~*~*~*~*~*~ *verbeug* ich danke allen meinen treuen Lesern und Leserinnen :3~ es hat wirklich Spaß gemacht, die FF zu schreiben ^^ und mal sehen...vielleicht.. gibt's ja nen süßen yaoi-lemon-Epilog... *zwinker* gewidmet war diese FF vor allem meinem süßen Zwilling *lächel* du weißt, dass ich dich meine ^.^ Ji-chanü auf bald, eure Hyde (Aka. KouichiKimura XD) ^_____^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)