Final Fantasy Two Realistics The Worldportal von Rikku_Nox (part 6-10) ================================================================================ Kapitel 3: Die Verlorenen ------------------------- Kapitel 8: Die Verlorenen »My Godda bless, never I see sucha people.« Signor Piozzi, zitiert von Cecilia Thrale Sie brauchte dank Nameless, der beide tragen konnte, nicht lange um zu Kims Zuhause zu kommen. Leider wartete dort die nächste unangenehme Überraschung auf sie, da gegenüber von ihrem Haus ein Zivilwagen der Polizei stand, in dem vermutlich Breuer und Puchbauer saßen, um Kim vor der eigenen Haustür abzufangen. Es war gut, dass Kim momentan immer misstrauisch gegenüber Autos an ihrem Zuhause war, denn sonst wäre sie den Beamten mit Tseng und Nameless direkt in die Arme gelaufen, was sicherlich nicht sehr schön gewesen wäre. Doch so erkannte sie die Gefahr rechtzeitig und entging ihr, indem sie mit ihren zwei Begleitern durch den Hintereingang ins Haus ging. Sie beschloss nur im Wohnzimmer das Licht anzuschalten, da man dieses nicht auf der Straße vor dem Haus sehen konnte und die Polizisten der Meinung bleiben würden, dass Kim noch nicht daheim war. Sie befahl Tseng und Nameless mehr oder weniger im Wohnzimmer zu bleiben und bloß nicht zu laut zu sein. Auf Tsengs Frage hin, hatte Kim ihm erklärt, was es mit den Polizisten auf sich hatte, welche an ihren Versen hingen. Der Turk hatte daraufhin nur stumm genickt und sich dann abgewandt, um sich einige Fotos anzusehen, die in dem großen Regal standen, in welchem auch der Fernseher stand. Der Chocobo hatte sich derweil in einer Ecke zusammengerollt um zu schlafen, was Kim gut verstehen konnte, da das Tier einiges mitgemacht hatte. Sie hatte die ersten fünfzehn Minuten damit verbracht, Nameless' Gefieder zu säubern- zumindest so gut wie es ging-, danach hatte sie aus der Küche einige essbare Sachen aufgetrieben und auf den Wohnzimmertisch gestellt. Es war zwar schon ziemlich spät, aber ein Brot konnte nicht schaden, erst recht nicht, weil Kim den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte und nun doch langsam den Hunger zu spüren begann. Tseng aß nichts, setzte sich aber ebenfalls an den Tisch. Eine ganze Weile sagte keiner etwas, dann stand der Turk auf und stellte sich wieder vor die Fotos. Noch während sich Kim fragte, was daran so unglaublich spannend war, fragte Tseng »Wer sind die Beiden?« Kim sah zu ihm. Er zeigte auf ein Foto, auf dem Kim als Vierjährige zusammen mit ihren Eltern zu sehen war. »Das? Das sind meine Eltern..« Antwortete sie schulternzuckend und wandte sich wieder ihrem Brot zu. »Wo sind sie?« Fragte der Turk weiter und musterte die Personen auf dem Foto genaustens. Kim schwieg kurz, dann antwortete sie »Meine Mutter ist ein Jahr nachdem dieses Foto gemacht wurde gestorben... und mein Vater liegt im Krankenhaus, wegen den Ageguards..« Tseng sagte eine Weile gar nichts mehr, dann setzte er sich wieder und schloss die Augen »Verstehe.. also bist du jetzt sozusagen ganz alleine?« »Scheint so...« »Du sagtest vorhin, dass die Ageguards jemanden in ihrer Gewalt hätten, den du retten willst... wen denn?« Kim schluckte den letzten Bissen runter und seufzte »Den Sohn von der Freundin meines Vaters.. er ist erst sieben und eine Nervensäge, aber ich will trotzdem nicht, dass ihm so etwas passiert wie mir damals..« Sie dachte unwillkürlich an Sephiroth und musste automatisch schaudern. Es war nicht dumm, dass Kim immer noch angst vor ihm hatte, obwohl sie wusste das er tot war und ganz sicher nicht wiederkommen würde, schließlich hatte er... Kim verwarf den Gedanken schnell und konzentrierte sich auf etwas ganz anderes. »Hm.. ein kleiner Junge? Was sie wohl mit ihm vorhaben..?« »Ich weiß nicht..« Gab Kim trocken zurück. Ihr gefiel diese Thema nicht, es erweckte zu schreckliche Erinnerungen in ihr zum Leben. Sie beschloss erst einmal die Sachen zurück in die Küche zu bringen, um so einer Fortführung des Gesprächs zu entgehen, und als die zurück kam, fragte sie geradeheraus »Tseng... wieso nanntest du das Monster "er"?« Der Turk verschränkte die Arme und schwieg bedächtig. Kim wunderte sich über diese Abwehrhaltung. Entweder wusste Tseng selbst nicht genau warum er diese schreckliche Bestie "er" genannt hatte, oder aber er wollte es ihr nicht sagen- vielleicht weil es einfach zu schrecklich war. Kim vermutete das es letzteres war. Der Turk wusste etwas, was Kim nicht wusste, wollte es ihr aber aus irgendeinem Grund nicht anvertrauen. Sie ließ ihm noch einen Moment zeit, dann stellte sie ihn erneut dieselbe Frage, und dieses mal holte Tseng tief Luft und antwortete tonlos »Weil dieses Ding.. dieses Monster Reno war... deshalb "er"« Kim musste sich ein grinsen verkneifen. Er erwartete doch nichternsthaft von ihr, dass sie ihm glaubte, oder? »Hm... dann hat er sich aber nicht gerade zum Vorteil verändert..« Entgegnete sie etwas sarkastisch und musterte Tseng ungläubig, doch dieser sah ernst zurück, was Kim einen Dämpfer verpasste »Das ist nicht witzig..« Kim sagte nichts dazu. Sie war etwas betreten über ihren eigenen Sarkasmus, nachdem sie registriert hatte, dass der Turk seine Worte tot ernst gemeint hatte. Sie fragte sich nur, wie man sich in so etwas verwandeln konnte. Das war alles andere als normal, im Gegenteil, es war das unnormalste, was sie je gehört hatte. »Tut mir Leid.. aber ich kann mir nicht vorstellen, wie man sich in so etwas verwandeln kann..« Sagte Kim und verschränkte die Arme ebenfalls. Tseng sah an ihr vorbei aus dem Fenster zum Garten hinaus, der vollkommen von der Dunkelheit verschluckt wurde »Weißt du.. wenn ein Mensch, oder ein Tier in eine dieser Säulen gerät, dann geht er verloren und alles was bleibt ist dieses schreckliche Ungetüm..« Er schlug mit der Faust auf den Tisch, so, dass dieser erzitterte »Verdammte Ageguards!« Kim sah ihn einen Moment lang an, dann starrte sie betreten auf ihre Hände. Irgendwie konnte sie nicht daran glauben, dass so ein Monster mal ein Mensch gewesen sein sollte, aber andererseits musste sie Tseng auch glauben. Er war einfach zu ernst und zu aufgebracht, als das er sie anlügen würde. Kim hatte gedacht, dass jene, die in die Säule traten verschwanden und sozusagen starben, aber wenn sie genauer darüber nachdachte, war es eigentlich auch so, schließlich hatten diese Ungeher nichts mehr mit einem Menschen gemein. »Woran hast du ihn denn erkannt?« Fragte sie. Tseng sah sie nun wieder direkt an »Würdest du Cloud nicht wiedererkennen?« Kim kratzte sich am Hinterkopf. Doch, würde sie. Wahrscheinlich erkannte man gute Freunde immer wieder, selbst wenn sie so.. anders waren. »Doch.. würde ich..« Gestand sie mit einem Seufzer »Aber Tseng.. ich glaube nicht, dass die, die zu so etwas geworden sind verloren sind.. schließlich schien er dich wiedererkannt zu haben!« »Das stimmt schon.. aber das sind nur die letzten menschlichen Züge, die bald auch noch vergehen, und dann sind sie richtige Bestien..« Tseng wandte sich ab. Kim verspürte eine gewisse Trauer in sich, doch noch viel gewisser war ihre Wut auf die Ageguards. Wie konnte jemand so grausam sein? Es musste doch ungemein schlimm sein, wenn ein Mensch alles verlor, was ihn so menschlich machte. Wenn er zu so einem schrecklichen Wesen wurde, dass nur noch ans töten und vernichten denken konnte, und von dieser einen Wut geleitete wurde. Sie hoffte nur, dass keiner ihrer Freunde zu einem Monster geworden war. »Diese Verlorenen.. sie fühlen nichts und denken nichts...« Kim schrak auf und sah zu Tseng, der eigentlich mehr zu sich selbst geredet hatte, als zu ihr, trotzdem fragte sie »Ja..?« »Ich frage mich.. ob ich sie einfach töten sollte..« »Nein!« Stieß Kim aus »Vielleicht kann man ihnen ja doch irgendwie helfen..« Sie sah den Turk hoffnungsvoll an, doch dieser schüttelte den Kopf »Ich habe alles ausprobiert..« »Dann müssen wir halt noch mehr als alles ausprobieren!« Sagte Kim entschlossen. Der Turk musterte sie knapp und belächelte ihren Optimismus »Du gibt's wohl nie auf, was?« Kim schüttelte energisch den Kopf. Tseng sah sie verständnislos an »das wird dir noch irgendwann das Genick brechen..« »Wieso?« »Manchmal muss man einfach aufgeben.. sonst wird man irgendwann verrückt, weil man dieses gewisse, was man schaffen will, nicht schaffen kann..« Kim verdrehte die Augen »Oh bitte..« »Es ist so! Halte dich lieber fern von diesen Verlorenen« Etwas eingeschnappt sah Kim zur Seite. Sie würde sich ganz sicher nicht von den Verlorenen fernhalten, nur weil sie gefährlich waren. Sie wollte ihnen helfen wieder zu dem zu werden, was sie ursprünglich waren, wollte ihnen helfen ihre Gefühle und Erinnerungen wiederzuerlangen. Es war seltsam, dass Cloud ihr nichts von diesen Kreaturen erzählt hatte. Kim schätzte, er wollte nicht, dass sie sich in Gefahr brachte, aber was sollte sie denn machen? Rumsitzen und Däumchendrehen? Diese ganze Sache ging sie auch etwas an, erstrecht weil die Ageguards Niklas entführt hatten und ihre Zeit zerstörten, wie die Vergangenheit ihrer Zeit, die sie einst mit gerettet hatte. Sollte diese Rettung etwa umsonst gewesen sein? Sollten sie diese Zeit nur gerettet haben, damit sie von jemand anderes als von Sephiroth zerstört werden konnte? Kim verstand einfach Clouds und Tsengs Standpunkt nicht. Gegen Sephiroth hatten sie doch auch gekämpft, wieso dann nicht auch gegen diesen neuen Gegner? Vielleicht waren die Ageguards ja stärker als Sephiroth und doppelt so gefährlich, weshalb alle angst vor ihnen hatten... Kim schüttelte leicht den Kopf darüber. Niemand war schrecklicher als Sephiroth. Das war sozusagen unmöglich. Sephiroth war das manifestierte Böse, keiner übertraf ihn. Außerdem war da noch eine ungeklärte Sache, die Tseng ihr sofort beantworten musste, bevor Kim sie vergas. »Tseng..« Begann sie. Der Turk sah sie fragend an, und sie fuhr mit ihrer Frage fort »Wieso kann keiner aus meiner Zeit die Verbindungssäule zwischen den Zeiten sehen, aber dafür die Lichtsäulen, die alles zerstören und diese Monster erschaffen?« »Das kommt daher, weil die Ageguards es so wollen.. es ist schwer zu erklären..« Er überlegte kurz »Sie beherrschen die Zeiten und können darüber entscheiden, weil Zeitportale sieht und wer nicht... allerdings gibt es manche ausnahmen.. zum Beispiel die, dass Sephiroth in diese Zeit reisen konnte.. ich schätze mal, er hatte die Macht dazu..« »Und wieso sollten sie wollen, dass du, ich und Cloud diese Portale sehen?« »Es gibt gewisse ausnahmen, wie schon gesagt... ich glaube, die, die wissen, dass es solche Portale gibt, können sie auch sehen.. aber ich kenne mich damit nicht aus..« Tseng sah zur Zimmerdecke und überlegte angestrengt, während Kim versuchte sich das selbst zu erklären. Sephiroth war also dank seiner Macht stark genug solche Zeitportale zu sehen und sie dank der Hilfe magischer Objekte zu öffnen, so hatte er damals Kim in die FF- Welt bekommen, um an die schwarze Substanz zu kommen. Durch diesen Vorfall wissen einige der FF- Welt um die Portale, einschließlich Kim selbst, und deswegen konnten auch sie die durch die Ageguards geöffneten Portale sehen und zwischen den Zeiten wechseln. Es war kompliziert, wie immer, wenn es um die Zeit ging. Es war Kim damals schon schwer gefallen, alles zu verstehen, was damit zu tun hatte, aber jetzt schien alles, was sie damals erfahren hatte einfach zerschlagen zu werden und durch neue Regeln ersetzt zu werden. Wie dem auch sei, eigentlich musste sie ja nur eines wissen; Die Ageguards waren ihre Feinde und mussten so schnell wie möglich aufgehalten werden, ehe es zu spät war und sie alles vernichtet hatten. Kim gähnte und wandte sich an Tseng »Ich bin müde.. lass uns schlafen gehen..« Der Turk sah zu ihr »Gut.. geh schlafen.. ich halte solange wache.. nur für den Fall, dass etwas passiert..« Kim hatte nichts dagegen, sie nickte, stand auf und streckte sich »Tu das... wenn was ist.. ich bin oben..« Damit wandte sie sich ab und verließ das Wohnzimmer, um in ihr eigenes Zimmer zu gehen und sich hinzulegen. Sie vergeudete keine Zeit damit sich zu waschen, schließlich konnte mitten in der Nacht etwas passieren und dann musste sie bereit zur Flucht sein und im Schlafanzug ging das schlecht. Sie beließ es lediglich dabei sich die Zähne zu putzen und die Hände zu waschen. In ihrem Zimmer tastete sie sich einen Weg durch die Dunkelheit zu ihrem Bett, ließ sich darauf fallen und schlief sofort ein. Kim stand neben Cloud auf einen hochgelegenen Felsvorsprung inmitten einer kargen, düsteren Umgebung, ihr Blick fiel auf eine weite Ebene, die vollkommen von sich bewegener Schwärze überzogen war. Bei näherer Betrachtung fiel ihr auf, das zwischen der Schwärze kleine, rote Pünktchen aufleuchteten, die allesamt zu ihnen hochstarrten, als warteten sie auf etwas. Als ob sie darauf warteten, dass etwas mit Kim und Cloud geschah. Kim selbst wusste nicht was das sein sollte oder was sie hier machte und warum sie sich diese Finsternis auf der Ebene ansah. Erst nach einer Weile registrierte sie schockiert, was die Dunkelheit unter ihr wirklich war: Es waren Scharen der Verlorenen. Eine ganze Armee dieser Bestien, die sich aufgeregt bewegten und an eine art Meer aus Schwärze erinnerten. Zu hören war von den seltsamen Wesen jedoch gar nichts. Eigentlich gab es keinerlei Geräusche, es wehte nicht einmal ein seichter Wind. Kim trat einen schritt zurück »Was machen die ganzen verlorenen hier?« Ihre Stimme halte seltsam wieder, was sie verfremdete und selbst für Kim schauderlich erscheinen ließ. »Sie warten..« Antwortete Cloud, dessen Stimme ebenfalls auf diese eigenartige Weise wiederhalte und so völlig verzerrt klang. Er drehte sich nicht etwa zu Kim um, sondern starrte weiterhin auf die unzähligen Verlorenen auf der Ebene. Kim sah ihn fragend an »Worauf?« Jetzt ertönte ein seltsames lautes scharren, doch Kim kümmerte sich erst einmal nicht darum, sondern wartete gespannt die antwort ab. Cloud hielt es noch immer nicht für nötig zu ihr zusehen, sondern sah weiterhin wie hypnotisiert auf die Armee zu seinen Füßen. »Hallo?« Rief Kim aus, als sie nach einer geraumen Weile immer noch keine Antwort bekommen hatte. »Auf ihren Schöpfer!« Sagte Cloud mit einem leisen lachen. Kim schluckte. Ihr dämmerte so langsam, dass etwas nicht stimmte. Cloud verhielt sich eigenartig und außerdem wurde dieses unangenehme scharren immer lauter und schien auch irgendwie immer näher zu kommen. Kim sah sich kurz irritiert um, dann fragte sie »Ihr Schöpfer? Was meinst du damit?« Sie überlegte kurz und beantwortete sich dann selbst ihre Frage »Die Ageguards..« Cloud ließ ein verächtliches "tz" hören und schüttelte den Kopf »Die sind doch selbst nur Diener ihres Meisters..« Kim sah ihn verwirrt an. Die Ageguards waren doch sozusagen die Schöpfer dieser Verlorenen, oder etwa nicht? Wenn nicht sie der Schöpfer waren, sondern selbst nur Diener eines Schöpfers.. wer war dann der Schöpfer? »Cloud.. ich kann dir nicht mehr folgen..« Sagte sie geradeheraus und verzog das Gesicht wegen dem Gescharre, welches immer lauter wurde und langsam die Schmerzgrenze erreichte. »Natürlich nicht! Was erwartest du denn? Das du so etwas verstehst? Wohl kaum!« Gab er schon fast wütend zurück und verschränkte dann die Arme »Nur noch etwas länger..« Zumindest hatte Cloud damit recht, dass Kim nicht verstand, was er meinte. Es schien etwas wichtiges zu sein, aber was nützte dieses Wissen schon, wenn Kim dieses verdammte Rätsel nicht lösen konnte? »Also.. wer ist der Schöpfer?« Fragte Kim noch einmal und dieses mal mit mehr Nachdruck. Cloud drehte sich nun doch um und musterte sie, was Kim einen gehörigen Schrecken einjagte. Sie stolperte weitere zwei Schritte zurück und starrte ihr Gegenüber ungläubig an. Es handelte sich um Cloud, aber seine Augen waren die eines anderen. Kim kannte diese Augen mit dem stechenden Ausdruck, diese Augen, die sie fürchtete und die sie dazu zwangen woanders hinzusehen. Es waren ohne jeden Zweifel die Augen Sephiroths. »D- du bist nicht Cloud!« stammelte Kim und zeigte anklagend auf ihren Gegenüber, dieser belächelte sie spöttisch »Nein, bin ich nicht..« Das Scharren war nun so laut, dass man schreien musste, um es zu übertönen, und jetzt endlich begriff Kim, was es war; Hinter dem nicht wirklichen Cloud erklommen mehrere Verlorene den Felsvorsprung, gefolgt von noch mehr und noch mehr. Sie gingen an dem falschen Cloud vorbei genau auf Kim zu, die panisch aufschrie und Richtung anderes Ende des Felsens rannte, wo sie am Rande stehen bleiben musste, um nicht in die Tiefe zu stürzen. Kim überlegte gehetzt. Es gab keinen Ausweg, sie konnte nur springen, was sicherlich hundertmal besser war als den Monstern zum Opfer zu fallen. Sie wollte es auch sogleich in die Tat umsetzen, als sich die Klauen eines Verlorenen in ihren Arm bohrten und sie zurückhielten. Gefolgt wurden diese drei scharfen Krallen von weiteren, die sie festhielten und tiefe Wunden verursachen. Kim schrie auf, versuchte sich gegen diese übermacht zur wehr zu setzen, was ihr nicht im geringsten gelang. Die Verlorenen, deren Klauen sich in Kim gebohrt hatten zogen sie vom Abgrund weg und drückten sie zu Boden. »Lass dir Zeit.. genieße dein restliches, verbliebenes Leben, sonst kann ich diesen Anblick nicht genießen..« spöttelte der falsche Cloud, der zu Kim runtersah, die immer noch von den Bestien festgenagelt wurde. »W- wieso.. tust.. du das?« Fragte Kim angestrengt. Der falsche Cloud kniete sich hin und legte Kim mit einem hämischen Grinsen die Hand auf den Bauch »Oh.. ich habe meine Gründe..« Kim starrte ihn panisch an. Sie glaubte, noch nie zuvor solche angst gehabt zu haben. So eine lähmende Angst, die langsam ihren ganzen Körper durchströmte, bis in die Zehenspitzen. Diese Angst übersteigerte sogar den Schmerz und wirkte wie ein Betäubungsmittel. Kim fuhr mit einem schrei hoch. Sie zitterte am ganzen Leib und schwitze so sehr, dass nicht nur ihre Sachen, sondern auch das Bett nass war. Ihr Herz hämmerte so schnell, dass es weh tat und es viel ihr im ersten Moment schwer zu atmen, weil ihre Kehle völlig ausgetrocknet war und sie keine Spucke zusammen bekam um sie zu befeuchten. Sofort langte sie nach der kleinen Nachttischlampe an ihrem Bett, um licht zu machen, und nachdem sie es an hatte, blickte sie auf ihre Arme, an denen natürlich keinerlei Wunden zu sehen waren. Kim atmete innerlich auf und versuchte sich dann zu beruhigen. Sie bekam oft Alpträume, aber nie solche, was allerdings nicht hieß, dass sie diese art der realistischen Träume nicht kannte, im Gegenteil, sie hatte schon einmal solche Träume gehabt. Sie standen zwar in einem anderen Zusammenhang, aber man konnte sie dennoch vergleichen. Es war eine Warnung für Kim, aber genau wie damals, wusste sie nicht wofür. Sie gab sich mühe darüber nachzudenken, aber trotzdem konnte sie nicht im geringsten Sagen, was dieser Traum zu bedeuten hatte, dazu kam, dass jetzt auch noch Tseng ihre Konzentration störte, als er in ihr Zimmer stürmte. »Was ist los? Wieso schreist du?« Fragte er hastig und sah sich um, schließlich konnte es ja sein, dass sich ein Verlorener in Kims Kleiderschrank verbarg. Nachdem er nichts verdächtiges gefunden- und Kim nicht geantwortet hatte, sah er sie an. »Nichts.. schon gut.. ich hatte nur einen Alptraum!« Erklärte Kim. Sie konnte jetzt von sich behaupten, dass sie wieder ganz ruhig war. Rasch wischte sie sich mit dem Handrücken über die Stirn, um den Schweiß loszuwerden, dann stand sie zittrig auf. »Einen Alptraum..?« Vergewisserte sich Tseng und Kim nickte »Ja.. ich bekomme dauernd solche Alpträume, deswegen sehe ich ja so kränklich aus, oder dachtest du etwa, ich würde Drogen nehmen?« Der Turk schüttelte knapp den Kopf und verschränkte die Arme. Kim war sich nicht einmal sicher, ob er überhaupt wusste, was Drogen waren, aber sie hatte auch keine Lust weiter darauf einzugehen. Genauso wenig hatte sie Lust auf ihren Alptraum einzugehen, oder eher gesagt mit Tseng darüber zu reden. »Also..« Seufzte sie, um auf ein anderes Thema zu kommen »Ist etwas passiert?« Tseng schüttelte den Kopf und wollte gerade etwas sagen, als Nameless die Treppe hochkam und besorgt zu Kim sah, die ihrerseits grinste und abwinkte. »Nein, gar nichts! Ein Glück..« Fügte der Turk leise hinzu und sah dann zu Kims Fenster, welches nicht mit Rollläden zugezogen war. Kim setzte sich auf die Bettkante und stierte einen Moment durch den Raum, ehe sie wieder zu Tseng sah »Wir müssen unbedingt noch so eine Verbindung finden und in deine Zeit! Aber wie?« Ihr Blick wanderte zu Boden »Wenn doch nur Cloud und die Anderen da wären..« Der Turk schwieg bedächtig und sah dabei weiterhin aus dem Fenster raus, in die Dunkelheit. Kim sah auf und ihr Blick suchte die Uhr ab, die zwei Uhr morgens anzeigte. Sie hatte keine Ahnung was sie sinnvolles machen konnte, wenn sie doch nur eine Spur hätte, die sie zu Cloud führen würde, aber die Stadt war riesig, und irgendwie bezweifelte sie, dass der Söldner noch hier war, schließlich waren bisher auch nicht nochein mal Ageguards hier aufgetaucht. Höchstens in paris, aber woher sollte Cloud wissen, wo sich Paris befand? »Eine zweite Verbindung..? Hm.. könnte länger dauern..« Sagte Tseng plötzlich, ohne den Blick vom Fenster zu nehmen. Kim sah zu ihm »Wie lange?« »Vielleicht eine Woche.. oder länger, je nachdem wie es den Ageguards passt..« »Soviel Zeit haben wir aber nicht!« Entgegnete Kim mit gereizter Stimme. Der Turk zuckte nur mit den Schultern, ohne eine weitere Stellungnahme dazu zu nehmen. Kim sah sich um und ihr Blick blieb an Nameless haften, der sie mit schräggehaltenem Kopf musterte. Sie überlegte angestrengt. Es musste eine Möglichkeit geben, in die andere Zeit zu reisen, ohne auf die Ageguards angewiesen zu sein. Aber welche? Kims Blick wanderte zurück zu Tseng, wo er kurz verharrte und dann wieder zu dem Chocobo zurückwanderte. Plötzlich kam ihr ein Gedanke. Triumphierend sprang Kim auf, was jetzt selbst Tsengs Aufmerksamkeit auf sie richtete. »Ich hab's!« Rief sie aus »Wenn wir so keine Verbindung haben, nehmen wir einfach ein normales Zeitportal!« Der Turk seufzte »Und wo willst du eins finden?« Kim sah ihn überlegen an und grinste breit »Ich weiß wo eins ist!« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)