The People of Darkness!! von kleinYugi5000 ================================================================================ Kapitel 5: Blick in die Vergangenheit I. ---------------------------------------- Blick in die Vergangenheit I. Mandy schrie, als Luke durch die Peitschenschläge zusammenbrach und in ihre Arme fiel. Sein Rücken war blutrot, sein Atem ging rasselnd und viel zu schnell. Sie hoffte auf ein Wunder, doch es geschah nichts. Normalerweise heilten Wunden, die nicht durch Holz zugefügt wurden augenblicklich bei einem Vampir. Normalerweise! Doch Luke war kein normaler Vampir, er war ein Halbvampir. Ein Wesen, welches dieselben Schmerzen und Leiden ertragen musste wie jeder andere Mensch auch. Einer der Männer in den Roben griff nach ihm und warf ihn sich, mit scheinbarer Leichtigkeit, über die Schulter. Seine blutroten Augen blickten abschätzend auf Mandy hinab. "Dreckiges Menschenwesen", zischte er kalt und wandte sich zum Gehen. Mandy sprang auf und hielt ihn fest. "Lass Luke in Ruhe! Er hat euch nichts getan!" Der Mann schüttelte sie ab wie ein lästiges Insekt und wandte sich an den anderen. "Bring die Nervensäge zu Pierre, der wird sich freuen." Dieser grinste, griff nach Mandys Arm und zog sie grob hinter sich her. Der Erste Verschwand mit Luke spurlos, noch bevor sie den Saal verlassen hatten. Er war so plötzlich verschwunden, als hätte er nie existiert. Ihre Lippen formten hilflos seinen Namen, bevor sie durch das Portal hinausgezogen wurde. Mandy wurde von dem Fremden brutal durch den Kreuzgang geschubst. Vor einer Tür blieb ihr Sklaventreiber stehen. Das Seltsame an dieser Tür war nicht etwa, dass sie ihr vorher noch nie aufgefallen war, sondern die Aura, die von ihr ausging. Sie schien Kälte und Brutalität auszustrahlen. Aber noch etwas war einfach nur unnormal und Mandy zweifelte an ihrem Verstand als sie es bemerkte, denn die Tür flackerte bläulich. Aber eine Tür kann nicht flackern, egal in welcher Farbe und eine Aura konnte sie schon gar nicht ausstrahlen. Was hatte das zu bedeuten? Auch ihrem Begleiter entging dies nicht. Schon nach kurzer Zeit zitterte er am ganzen Körper und das war es, was Mandy wirklich Angst machte. Die Untergebenen des Heimleiters zeigten niemals Gefühle, schon gar nicht Angst. Es war ihnen strengstens verboten! In den Meisten Fällen wurde es aufs Schwerste bestraft. Mandy konnte sich noch an einen von ihnen erinnern, der dieses Gesetzt missachtet hatte. Er hatte es gewagt, einem der Kinder gegenüber Mitleid zu empfinden. Schon am nächsten Tag war er spurlos verschwunden. Er wurde nie wieder gesehen. Es dauerte nicht lange bis die Angst auch auf Mandy übergriff. Eine Angst, die sie fast Wahnsinnig machte. Nach einiger Zeit wurde ihr klar, dass er sie dort hinein bringen sollte, doch seine Angst machte ihn unfähig, auch nur einen Finger zu rühren. Das würde seinen sicheren Tod bedeuten. Nach einer geraumen Zeit überwand er sich und stieß sie brutal durch die Tür. So schnell er konnte wandte er sich um und suchte das Weite. Mandy schlug hart auf den Boden auf. Ihre Glieder schmerzten. Als sie sich aufwandte, nahm sie alles nur verschwommen war. "Ach, sieh an, unser spezieller Gast ist also auch endlich da? Sie riecht ausgesprochen gut, kein Wunder, dass Luke sie gebissen hat." Mandy zuckte zusammen, denn sie kannte diese Stimme, aus jener Nacht in der Luke ins Heim gekommen war. Ängstlich schaute sie auf und blickte in zwei blutrote, sie mit voller Verachtung anstarrenden Augen. Sie schluckte schwer. Der Vampir, den sie da vor sich hatte, war ohne Zweifel Lukes Onkel. Diese kalten, in der Dunkelheit leuchtenden Augen und diese verachtenden Stimme würde sie wohl nie im Leben wieder vergessen. "Lass sie in Ruhe, wir hatten eine Deal. Schon vergessen, du kannst deinen Neffen ein wenig quälen und dafür bekomme ich das Mädchen!!" Mandy zuckte zusammen. Pierre, was hat Pierre damit zu tun? Langsam wandte sie sich zu ihm um. Er beugte sich zu ihr hinab. "Hab keine Angst mein Engel, ich werde nicht zulassen, dass dir etwas passiert.", meinte er sanft und strich ihr abermals über die Wange. Mandy erzitterte unter seiner Berührung. Sie zuckte zurück und wandte sich ab. Pierres Augen verdunkelten sich. "Ich habe dich nicht vor ihm gerettet, damit du nicht davon läufst oder Ähnliches", hauchte er leise. "Du gehörst mir und dafür bleibt dein kleiner Freund am Leben!!" "Niemals. Ich werde dir niemals gehören, Pierre. Man kann sich die Liebe eines Menschen nicht erkaufen! Diese Gefühle sind ein Geschenk, aber irgendetwas sagt mir, dass du so etwas ohnehin niemals verstehen wirst!!", antwortete Mandy zitternd und blickte ihm fest in die Augen. Lukes Onkel begann zu kichern. "Sieht ganz so aus, mein ieber Pierre, als hätte dieses Mädchen keinerlei Interesse an dir. Aber wie auch immer, du hast deinen Teil eingehalten, also werde ich auch den meinen erfüllen. Du wolltest, dass ich sie verschone? So soll es sein. Es ist immer wieder ein Vergnügen, mit dir Geschäfte zu machen." Er verbeugte sich tief und wandte sich an Mandy. "Meine Liebe, ich muss mich entschuldigen, so wie es aussieht, habe ich völlig vergessen, mich vorzustellen. Mein Name ist Lares van Metastone. Es ist mir eine Freude, dich kennen zu lernen." Schneller als sie seine Bewegung wahrnehmen konnte, griff er nach ihrer Hand. Pierre zog scharf Luft ein und machte den Eindruck eines wütenden Stiers. Lares lächelte ihn verächtlich an und hauchte Mandy einen Kuss auf die Hand. Diese schluckte schwer und blickte in seine hypnotischen Augen. Zum ersten Mal fiel ihr auf, wie schön er eigentlich war. Seine große Gestalt wurde von einem schwarzen, weiten Umhang umhüllt. Darunter trug er einen Trenchcoat aus hochwertigem samtblauen Stoff. Sein Gesicht war zwar kantig, aber dennoch unglaublich weich. Seine blutroten Augen, in welche plötzlich eine solche Güte getreten war, ließen Mandy plötzlich an Lukes schauriger Geschichte zweifeln. Seine perfekt geformte Nase sowie sein voller, roter Mund nahmen ihr den Atem. Und ganz plötzlich war sie nicht mehr in der Lage, in Lares den grausamen, Jahrhunderte alten Vampir zu sehen. Im Gegenteil, ihr Herz schlug merklich schneller und sie spürte, wie sie rot anlief. Lares lächelte leicht und erhob sich. "Ich muss zugeben Pierre, deine Kleine ist wirklich eine Schönheit. Es fällt mir fast schwer, nicht über sie her zu fallen. Pass mir gut auf sie auf, ich werde in nächster Zeit einmal vorbeisehen und schauen, wie es meinem Neffen geht", sagte er leise und strich Mandy einmal kurz über die Wange, ehe er verschwand. Mandy schluckte schwer und ließ sich nach hinten sinken. Lares hatte sie vollkommen Überrumpelt. Sie hatte zwar von der unglaublichen Wirkung eines Vampirs auf das jeweilige andere Geschlecht gehört, aber die Wahrheit dessen traf sie wie ein Schlag und dazu noch völlig unvorbereitet. Sie war sich sicher, wenn Pierre nicht anwesend gewesen wäre, hätte er sich keinesfalls zurückgehalten. Warum auch? Schließlich kommt man nicht jeden Tag so leicht an eine Beute. Mandy schüttelte den Kopf um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. Pierre schnaubte wütend. "Dieser….!! Was fällt dem eigentlich ein? Was glaubt er denn, wer er ist? Nur weil er ein Geschöpf der Nacht ist kann er sich schließlich nicht alles rausnehmen!!" Langsam sank er auf die Knie und rutschte zu Mandy. "Alles in Ordnung mit dir? Wir sollten von hier weg gehen. Komm ich zeigt dir dein neues Zimmer." Mandy schreckte auf und blickte ihn unsicher an. "Komm, keiner Angst. Ich tu dir nichts, ich könnte dir niemals ernsthaft etwas antun und das weißt du", meinte er sanft und reichte ihr seine Hand. Sie zögerte noch kurz, ergriff sie dann aber doch und er führte sie hinaus. Langsam und zögerlich durchquerten sie gemeinsam das Heim. Es schien fast so, als hätte Pierre Angst, dass Lares sich doch nicht an die Abmachung halten könnte. Erst als sie sich dem Korridor der Erwachsenen näherten, entspannte er sich. Doch Mandy blieb abrupt stehen, schließlich durften sie ihn nicht betreten. Doch Pierre lächelte nur ein wenig belustigt und setzte seinen Weg alleine fort. "Hab keine Angst, es gibt keinen Grund dazu. Der alte Heimleiter und seine Kumpanen sind weg. Es ist niemand mehr hier, es gibt keinen Grund Angst zu haben. Dieser Korridor gehört jetzt mir und denen, die ich als vertrauenswürdig schätze." Mandy nickte leicht und trat einen Schritt vor und nun fiel auch ihr die Veränderung auf. Die bedrohliche, erdrückende Dunkelheit war verschwunden. Durch ein offenes Fenster drang der Geruch von Kräutern und Gräsern herein. Eine scheinbar friedliche Ruhe schien das ganze Heim zu umgeben. Eine Ruhe vor dem Sturm, dachte Mandy traurig. Wer weiß, was mich noch erwarten wird. Sie blickte Pierre noch einmal tief in die Augen, bevor sie zu ihm aufschloss. Dieser blieb vor einer großen Tür stehen. "Das wird dein neues Zimmer sein. Ich hoffe, es gefällt dir", flüsterte er lächelnd und stieß die Tür auf. Es schien, als wäre er wirklich glücklich mit der neuen Lage. Zögernd folgte Mandy Pierres Aufforderung und betrat den Raum. Er war groß, die Wände waren weiß verkalkt und vor ihnen erhob sich ein riesiges Himmelbett mit einem dunkelblauen Samthimmel. Zudem wurde das Zimmer von einem wuchtigen Barockschrank gefüllt. "Ich werde dir noch einen Schreibtisch und einen Stuhl bringen lassen, aber alles in allen. Wie gefällt es dir?" Mandy war nicht in der Lage zu antworten. In ihren Augen war dieser Raum der reine Luxus. Ein wirkliches, richtiges Bett hatte sie seit Jahren nicht mehr gehabt. Schnell schritt sie darauf zu und ließ sich darauf sinken. Pierre schloss die Tür hinter sich und schritt auf sie zu. Zögernd gesellte er sich zu ihr, ein teuflisches Lächeln umspielte sein Gesicht. Und plötzlich wurde Mandy bewusst, was so anders an ihm war und warum er so anders war. Lares hatte es schon angedeutet. Er wollte nur eins, er hatte nur ein Ziel… Und das war sie! Mandy schluckte. Ohne Luke hatte sie keine Chance, ihm zu entgehen und ohne die Heimleiter, die strickt gegen jeglicher Verbindung von Jungen und Mädchen in ihrem Heim waren schon gar nicht. Seine Augen glitzerten gefährlich während er ihr immer näher kam. Sanft streckte er seine Hand nach ihr aus und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Mandy rückte weg. Sie hatte Angst und ihr wurde furchtbar schlecht als ihr klar wurde, was er von ihr wollte. Weshalb er sie so begehrte!! Er kam ihr immer näher, sie konnte seinen Atem auf ihrer Haut spüren. Sie hatte Angst und spürte zugleich einen leichten Eckel in ihr aufsteigen. Mandy konnte für Pierre niemals das empfinden, was er von ihr verlangte. Es war, als würde sie sich dem Teufel persönlich hingeben, denn wenn sie nicht zufällig in seiner Gunst stehen würde, würde er auch sie quälen und verletzen. Sie schluckte schwer und versuchte verzweifelt, das letzte bisschen Mut in sich zu sammeln um sich ihm entgegen zu stellen. Doch plötzlich zog er sie ruckartig an sich heran. Sie war ihm so nahe wie noch nie einem Jungen zuvor und errötete ungewollt. Pierre allerdings sah dies als eine Bestätigung für sein Tun und drückte ihr einen leidenschaftlichen Kuss auf den Mund. Sie versteifte sich in seinen Armen und versuchte verzweifelt, sich von ihm zu befreien. Er ließ von ihr ab und hauchte ihr keuchend ein "Du schmeckst gut", entgegen, bevor er begann, an ihrem Ohrläppchen zu knabbern. Mandy begann zu wimmern. Sie war verzweifelt und wusste beim besten Willen nicht, wie sie ihn zurückhalten sollte, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und ein großer, schlaksiger Mann mit kurzen braunen Haaren und eben so braunen Augen in der Tür stand. Er blickte das ihm dargebotene Schauspiel geschockt an, was dazu führte, dass Pierre sofort von ihr abließ. Er blickte den Braunhaarigen wütend an. "Was ist los, Jakob? Was machst du hier?" Der Angesprochen brauchte eine Weile um seine Stimme wieder zu finden, ehe er antwortete. "Es geht um Lares, Pierre. Er ist plötzlich wieder aufgetaucht. Er ist total durchgedreht. Er beißt die Mädchen und vergreift sich an ihnen und seine Landsleute sind auch nicht viel besser." "Was!?!" Pierres Augen blitzen wütend auf. Er zischte wie eine giftige Schlage und stürzte aus dem Zimmer. "Pass auf Mandy auf!!" Mandy blickte ihm geschockt hinterher. Sie war viel zu erleichtert um über die Ursache ihrer Befreiung nachzudenken. "Da hattest du aber Schwein, was?", grinste ihr gegenüber sie an. "Bist du nicht auf Pierres Seite?" "Meistens schon, aber was dich angeht, du bist noch zu jung für so was", meinte er schlicht und ging vor die Tür um sie zu beschützen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)