Das Drachenmedaillon von Ishara (Die Frau aus dem Osten) ================================================================================ Kapitel 30: Nach den Tränen... ------------------------------ Nach den Tränen... Es hatte eine Weile gedauert, bis ich mich wieder beruhigt habe und endlich aufgehört hatte, tränen zu vergießen; doch selbst wenn dies aufgehört hatte, ich fühlte mich nur noch blockierter als vorher. Leicht hob ich meinen Kopf, Sonne schien auf mich herab, wunderbare, warme Sonne, während ich mich an einen Baum gelehnt hingesetzt hatte. Welch Glück ich doch hatte, dass Sesshoumaru ein recht schweigsamer Kerl war. Dieser stand direkt auf der anderen Seite des Baumes und dennoch wusste ich, auch wenn ich ihn nicht sah, dass er da war und schwieg – darüber war ich glücklich. Immer noch herrschte Stille über uns.... /Ist er noch da oder tut er nur so?/ fragte ich mich und obwohl ich es eigentlich schon wissen wollte, traute ich mich nicht, kurz um den Baum zu gehen und ihn anzusehen. Es wäre mir viel zu peinlich, nachdem ich fast krampfhaft versucht habe nicht zu weinen und es schließlich doch noch tat. Kurz schüttelte ich meinen Kopf. Ich sollte mit meinen Selbstgesprächen aufhören – nachher denke man, ich sei verrückt.. „...Du taktloser Hund, man fragt, ob es einen gut geht oder nicht“ meinte ich aus heiterem Himmel heraus, blickte in den blauen Himmel hinein. „Es bedarf keiner Worte“ antwortete er mir nach einiger Zeit; ich hörte Schritte und musste mir eingestehen, dass ich wirklich überrascht war, ihn neben mir stehend vorzufinden. Eine weile musterte ich ihn stumm, lächelte dann jedoch schlicht. „Danke, Sesshoumaru“ In einer Bewegung sprang ich auf, beachtete seinen Blick nicht und rannte wieder zurück, zu der kleinen Hütte am Bach. „Sora!“ rief mich Jemand – Kagome winkte mir, lachte etwas, während sie samt Sack und Pack mit Inuyasha und Co im Schlepptau auf einem Hügel hinter der Hütte standen. Ein lächeln erschien auf meinen Lippen, meine Schritte wurden langsamer und irgendwann begann ich, zurückzuwinken. Wieder rief Kagome. „Komm doch mit uns!“ Eine Weile dachte ich nach, schüttelte jedoch meinen Kopf. „Vielleicht ein anderes mal, ich hab noch ein Ziel vor mir!!“ Ja – das hatte ich wirklich. Ich wusste was meine Aufgabe war und ich würde sie erfüllen, auch wenn ich nicht wusste, warum ich diese Aufgabe hatte.. Nach einer Weile stummen zusehen, wie die Gruppe hinter dem Hügel verschwanden, schmiegte sich etwas an meine Hand. „...Shi?“ fragte ich leise. „Was hältst du davon....von diesem...Leben?“ Shi Long schnurrte und schmiegte sich nun um mich. Leicht lachte ich. „Ja....ja....dich kümmert es nicht, nicht wahr?“ Lächelnd sah ich zu ihm hinunter, streichelte ihm über den Kopf und musterte ihn eine Weile. Schimmernd sahen mich seine funkelnden Augen an, während er leicht mit seinem Schweif umherwedelte. „...he..“ meinte ich leise. „...du...bist nicht der, für den ich dich halte...nicht wahr?“ Einen Augenblick herrschte Stille zwischen uns beiden, bis Shi Long ein leichtes Mischgeräusch aus knurren und schnurren von sich gab, sich etwas weiter von mir hinzog und mich stumm musterte. Wieder herrschte Schweigen. „...Sag mir wer du bist...und sag mir, wo der wahre Shi Long ist“ Ein lautes Knurren entwich ihm, während er anscheinend immer aufgeregter, vielleicht auch mehr hilfloser wurde. Mein Lächeln war nicht von den Lippen gegangen und so sah ich ihn auch an. „Sag...oder stirb, Kopie..“ Im Moment war mir alles egal, in diesem Moment war mir egal was ich sagte, egal was passieren würde und egal, was vielleicht nicht passieren würde. „Na komm“ meinte ich und öffnete meine Hand, in der sich langsam der goldene Stab bildete, den man mir mal geschenkt hatte. „Sei nicht schüchtern, zeig dein Gesicht...“ Wieder schallte ein Knurren zu mir herüber, doch dieses mal folgte sofort ein Angriff – meinerseits. Shi Long schrie auf, hatte sein Maul schon weit aufgerissen und schleuderte bereits einen Feuerball auf mich zu, dem ich zwar auswich, doch deswegen nicht darauf vorbereitet war, seinen Schweif bei seiner Umdrehung mitten in den Bauch geschlagen zu bekommen. Es schleuderte mich weg, wobei ich mit den Füßen zuerst aufkam und Sand und Staub aufwirbelte; Zeit zum Ausruhen blieb mir nicht, denn schon schoss ein Shi Long mit schwarzen, matten Augen auf mich zu und wollte mir anscheinend den Arm mit seinem Maul abreißen. Wieder wich ich aus, Shi schleuderte ein teil von sich selbst zurück, sodass er sich zu mir umdrehen konnte und nun wieder einen Angriff startete. Ich griff meinen Stab fester, ließ seine Sichel aufleuchten und schwang ihn in Richtung Shi Long, was nun seine Stirn traf und weiße Flüssigkeit hinausspritzte. Grollend wich er zurück, rollte sich hinweg vom Boden aus bis er schließlich ganz verschwunden war. „Was...war denn das....?“ ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)