Sonic Saga von Tikal (Sonic mal anders: Weg von platten Charakteren ohne echte Probleme, hin zu...? Lest selbst!) ================================================================================ Kapitel 1: Sonics Leben ----------------------- Sonic blinzelte. Er merkte, wie ihm die Sonne durchs Fenster aufs Gesicht schien. Er schloss die Augen wieder und drehte sich um, wollte noch ein wenig weiterschlafen. Doch dann sah er auf die Uhr - und war mit einem Schlag hellwach. "Verdammt", murmelte er. Er hätte schon vor zwanzig Minuten auf dem Sportplatz sein sollen. Er wartete nicht weiter, sondern sprang aus dem Bett in seine Schuhe. Mit Zähneputzen hielt er sich gar nicht erst auf, sondern lief die Treppe runter in den Flur. "Sonic", rief seine Mutter aus der Küche, "warst du nicht schon vor zwanzig Minuten mit deinen Freunden zum Fußballspielen verabredet?" Sonic verdrehte genervt die Augen. "Das hab ich auch gerade gemerkt", rief er zurück. "Ich wollte eigentlich gerade los." "Du solltest dich wohl besser beeilen", meinte seine Mutter. "Sound ist schon vor einer halben Stunde gegangen." "Dann hab ich wohl keine Zeit mehr", antwortete Sonic, öffnete die Tür und verschwand schnell wie ein Blitz. Sonic war schon immer schnell gewesen. Er wusste nicht, woher das kam, und es interessierte ihn auch nicht, aber er konnte sehr schnell laufen. Auf längeren Strecken erreichte er die 250 km/h spielend, und so brauchte er nur wenige Minuten, bis er am Sportplatz war. "Kommst du auch schon?", rief ihm sein Freund Sam zu. Sam war wie er ein Igel, aber er war lange nicht so schnell. Sonic mochte ihn trotzdem, genau wie den jungen Fuchs, Miles. Der kleine Fuchs hatte nie viele Freunde gehabt, sondern wurde von vielen als "komischer Sonderling" angesehen. Der Grund war eine seltsame Missbildung: Er hatte zwei Schwänze, was ihm den Spitznamen "Tails" eingebracht hatte. Außerdem war er ungewöhnlich intelligent. Sonic hatte aufgehört zu zählen, wie oft Tails ihm in der Schule geholfen hatte, sei es dadurch, dass er ihn abschreiben ließ, oder dadurch, dass er mit ihm für anstehende Arbeiten gebüffelt hatte. Denn obwohl Tails fast drei Jahre jünger war als Sonic, war er, der drei Klassen übersprungen hatte, der deutlich bessere Schüler. "Tut mir leid", lachte Sonic. "Ich hab verschlafen." "Wie üblich", meinte Sound und lachte ebenfalls. Sonic musste unwillkürlich grinsen. So etwas durfte wirklich nur sein kleiner Bruder zu ihm sagen. Jedem anderen hätte er so eine Bemerkung nicht so leicht verziehen. "Kann schon sein", antwortete er. "Aber ich muss doch für heute Abend ausgeschlafen sein, wenn bei Sam die Party steigt. Sonst schlaf ich dort noch ein, und das willst du doch nicht, oder?" Sam musste lachen. "Das würde dir jemand anders auch ganz schön übel nehmen", sagte er. Sonic seufzte. "Ist sie immer noch hinter mir her?", fragte er. "Du willst mir doch nicht erzählen, dass Amy nur wegen mir kommen wird!" "Wegen wem denn sonst?", lachte Sam. "Etwa wegen mir?" Sonic lachte laut auf. "Warum denn nicht? Du bist doch ein netter Kerl!" Aber trotzdem war Sonic sichtlich verlegen. "Wirst du etwa rot?", frotzelte Sound. "So kenn ich dich gar nicht, Sonic!" Diese Bemerkung verursachte Gelächter bei allen bis auf Sonic, der rot wurde wie eine reife Tomate. Doch unter dem Gelächter flüsterte er zu sich selbst: "Ich mich auch nicht, Sound." Es war schon Mittag, als Sonic und Sound vom Sportplatz aus zurück nach Hause gingen. Der Morgen war schnell sehr warm geworden und demzufolge waren sie beide sehr erschöpft. Aber trotzdem hatte es ihnen beiden - wie den anderen - viel Spaß gemacht. "Sag mal", begann Sound vorsichtig, "läuft da eigentlich was zwischen dir und diesem Mädchen, Amy oder so?" Sonic schüttelte den Kopf. "Nein. Sie geht zwar in meine Klasse, aber ich kenne sie nicht besonders gut." "Habe ich das richtig verstanden, dass sie auch heute Abend auf die Party von Sam gehen wird?", fragte Sound neugierig. "Ja", antwortete Sonic. "Aber ich habe damit nichts zu tun. Ehrlich gesagt, geht sie mir ziemlich auf die Nerven." Sound musste lachen. Sonic sah ihn fragend an: "Was findest du so lustig?" Sound antwortete: "Du klingst ziemlich seltsam für einen zehnjährigen, findest du nicht? Von wegen ,sie geht mir auf die Nerven' und so." "Was willst du damit sagen?", fragte Sonic. "Kennst du das Sprichwort: ,Was sich liebt, das neckt sich'?", fragte Sound. "Mein Gott, bist du heute lustig", grummelte Sonic und bemühte sich, einen verärgerten Ton anzuschlagen, aber bei seinem kleinen Bruder war ihm das nicht möglich. Er musste sich anstrengen, um nicht laut loszulachen angesichts der Späße seines kleinen Bruders. "Ich weiß", antwortete Sound voller gespieltem Ernst. Beide lachten. Sonic und Sound brauchten etwa zehn Minuten bis nach Hause. Das Haus lag in einem Neubaugebiet und war äußerlich nicht von den umliegenden Häusern zu unterscheiden. Ihre Eltern hatten das Haus vor knapp zwölf Jahren gekauft und es seitdem zu einem schönen Zuhause vorhanden. Sonic hätte sich kein besseres vorstellen können. Seine Eltern arbeiteten beide - wie auch die Eltern von Sam und Tails - für eine große Elektronikfirma, die Robotnik GmbH. Seine Mutter arbeitete als Sekretärin vom Boss, Direktor Dr. Ivo Robotnik persönlich. Sein Vater war Arbeiter in der örtlichen Fabrik, und gemeinsam hatten sie genug zusammengespart, um das Haus zu kaufen. Es war früher Abend. Der Tag war - wie die meisten Ferientage - sehr schnell vorbeigegangen, fast zu schnell. Sonic hatte den Tag in seiner Hängematte unter dem großen Baum verbracht. Sound und seine Eltern hatten ihn in Ruhe gelassen, und so war er schließlich eingeschlafen. Er war früh genug aufgewacht und wollte jetzt los zu Sams Party. "Sonic", rief seine Mutter ihm aus der Küche zu. Sonic schaute kurz rein. "Was gibt's denn?", fragte er. "Sei bitte um neun wieder da", ermahnte ihn seine Mutter. "Du weißt, dass dein Vater und ich heute Abend noch wegwollen, und du musst auf Sound aufpassen." Sonic nickte ergeben. "Ja, ich weiß. Aber trotzdem, wenn ich um neun schon wegmuss, geht der Abend doch erst richtig los!" Seine Mutter seufzte. "Darüber haben wir doch schon gesprochen, Sonic." "Ja", seufzte Sonic. "Aber ich kann mich trotzdem nicht richtig damit abfinden. Was soll denn passieren? Sound kann gut auf sich selbst aufpassen." "Sonic!", sagte seine Mutter scharf, "das magst du vielleicht glauben, aber er ist erst acht. Er würde sich wesentlich sicherer fühlen, wenn du da wärst. Tu es für ihn, bitte." "Ich hab wohl keine Wahl", murmelte Sonic. "Aber trotzdem." Seine Mutter lächelte. "Sei doch nicht so trotzig. Es ist jetzt sechs Uhr, du hast doch drei Stunden Zeit. Reicht dir das nicht?" "Wenn es mir reichen würde, würde ich mich nicht beschweren", grummelte Sonic. Dann machte er sich auf den Weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)